„Zertifizierter und gelebter Arbeitsschutz wird bei der Suche nach qualifiziertem Personal in Zukunft ein wichtiges Instrument sein.“ Strukturiert, spezialisiert und mit eigener Praxismanagerin, die die Geschäftsprozesse steuert UERLICH, Zahnärzte in Partnerschaft ist eine moderne Praxis, die sich für die Herausforderungen der Zukunft gut gerüstet hat. Die auf Prophylaxe spezialisierte Gemeinschaftspraxis von Dr. Silke Dörner und Dr. Helmut Uerlich macht auch beim Arbeitsschutz keine halben Sachen. Das kommt bei den 13 Mitarbeiterinnen und den Patienten gleichermaßen gut an. Seit der Erweiterung der Praxis 2006 setzen sie auf gelebtes Qualitätsmanagement, in das sich der Arbeitsschutz gut integrieren ließ. Praxismanagerin Ahlke Cornelius-Uerlich nutzt die qu.int.as-Zertifizierung außerdem für gezieltes Marketing. Sie berichtet von ihren Erfahrungen. Seit 2010 ist von allen niedergelassenen Ärzten ein praxis-internes Qualitätsmanagementsystem (QMS) gefordert. Mit qu.int.as haben Sie den Arbeitsschutz integriert und sich außerdem zertifizieren lassen. Wie ist ihre Entscheidung motiviert gewesen? Praxen ab einer bestimmten Größe kommen um ein funktionierendes Qualitätsmanagement (QM) mit klaren Prozessen und Strukturen nicht herum. Nur so können sie effektiv, sicher und kundenorientiert arbeiten. Deshalb haben wir mit der Gründung der Gemeinschaftspraxis 2006 bereits ein gutes QM implementiert und vor allem auch gelebt. Die Integration des Arbeitschutzes und die anschließende Zertifizierung war für uns dann ein weiterer logischer Schritt – sozusagen das Feintuning. Wie sind Sie auf qu.int.as aufmerksam geworden? Wir wurden von Herrn Ulrich von Dental Bauer GmbH begleitet. Er hat sich auf QM-Beratung spezialisiert und uns qu.int.as empfohlen, weil es sich sehr gut in unser QMS integrieren ließ. Sie sagen selbst, dass Sie mit ihrem QMS bereits gut aufgestellt waren. Welchen Vorteil haben Sie sich von der qu.int.asZertifizierung versprochen? Interview vom 09.06.2011 Seite 1 von 2 Der große Nutzen durch die Zertifizierung ist die Möglichkeit, neue Impulse von außen zu bekommen, sich gründlich durchchecken zu lassen und so eventuelle Schwachstellen zu verbessern. Als Zahnärzte arbeiten wir ja mit der Lupenbrille – wir kennen also den Vorteil, wenn man mal ganz genau hinschaut: Bei einer Vorbereitung zur Zertifizierung und einem Audit werden eben auch alle Prozesse noch einmal genau unter die Lupe genommen. Mit qu.int.as wird QM um das Thema Sicherheit und Gesundheitsschutz erweitert. Damit steht der Mitarbeiter mehr im Fokus hat aber auch Mehrarbeit. Wie haben ihre Mitarbeiterinnen die Entscheidung zu qu.int.as aufgenommen? Unsere wöchentlichen Teamsitzungen sind für uns ein wichtiges Instrument im QM. Es gibt immer eine offizielle Agenda und das Team hat hier eine Feedbackmöglichkeit zu einzelnen Arbeitsabläufen, die sehr gut genutzt wird. In Protokollen dokumentieren wir Prozessabsprachen und setzen uns Termine zur Wiedervorlage, um die Effektivität zu analysieren. Ein zusätzliches Plus: Durch die gründliche Besprechung von Prozessen wird die Arbeit der Mitarbeiter geschätzt. Es suggeriert beispielsweise der Kollegin, die das Material bestellt: Dein Job ist wichtig, ohne Dich können wir nicht arbeiten. Für unsere Damen kam daher die Entscheidung für qu.int.as nicht überraschend. Sie haben routiniert an der Umsetzung mitgearbeitet. Was hat sich konkret in ihrem Arbeitsschutz verändert? Können sie Beispiele nennen? Bei Verletzungen haben wir die Pflicht zur Dokumentation im Verbandbuch auf einen Besuch beim Betriebsarzt ausgeweitet. Unsere Mitarbeiterinnen werden so optimal behandelt. Ein weiterer Nebeneffekt: Um diesen Aufwand zu vermeiden, werden die Mitarbeiterinnen bei der nächsten Behandlung vorsichtiger. Außerdem planen wir eine Notfallfortbildung für das ganze Team. Die ist zwar schon lange angedacht, aber immer wieder in den Hintergrund gerückt. Die intensive Beschäftigung mit dem Arbeitschutz hat uns die Dringlichkeit noch einmal klar gemacht, auch wenn die Mitarbeiter einzeln für Notfälle geschult sind. Mit unserem bereits bestehenden Hygienesystem, in dem wir Patientenkomfort und Arbeitschutz miteinander kombiniert haben, konnten wir allerdings sogar noch unseren QM-Auditor überraschen. Alle hygienischen Maßnahmen in unserer Praxis dienen primär der Gesunderhaltung der Patienten, unserer Mitarbeiter und unseren Ärzten. Um eine größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten, ist die Einhaltung hygienischer Grundsätze bei der Instrumentenaufbereitung für uns von großer Wichtigkeit. Das Aesculap Traysystem in Kombination mit dem Losertraysystem hat sich hier für uns bewährt. Funktionalität und ein optisch ansprechendes System sind für unsere Bedürfnisse die beste Lösung. Zahnarztpraxis UERLICH, Zahnärzte in Partnerschaft Beschäftigte: 16 QM-System: DIN EN ISO 9001 qu.int.as-zertifiziert seit: März 2011 Zertifizierungsstelle: H&S GmbH Welche Vorteile hat qu.int.as für Ihre Praxis? Unsere Praxis kennzeichnet eine hohe Spezialisierung der Ärzte und Fachkräfte für die Prophylaxe. Hierin sehen wir einen Wettbewerbsvorteil, um in ländlicher Lage wirtschaftlich bestehen zu können. Außerdem setzen wir auf gezieltes Marketing und eine gute Information der Patienten. Diese Ausrichtung wird durch erweiterten Arbeitsschutz gestärkt. Es verringern sich die Krankentage, unsere Mitarbeiterinnen sind motivierter und es gibt kaum Fluktuation. Das ist wichtig, da die Patienten immer von derselben Fachkraft behandelt werden. Interview vom 09.06.2011 Seite 2 von 2 Ich denke, zertifizierter und gelebter Arbeitsschutz wird bei der Suche nach qualifiziertem Personal in Zukunft ein wichtiges Instrument sein. Außerdem profitieren die Patienten von strukturierten Abläufen. Sie müssen nicht lange warten und können sich bei uns gut aufgehoben fühlen. Wenn mal etwas passiert, müssen die Abläufe flutschen. Regelmäßige Schulung und Sicherheitseinweisung in neue Geräte und Arbeitsmaterialien bieten Sicherheit für Mitarbeiter und Patient. Ein kleines Sahnehäubchen war die Förderung durch die BGW. Übergabe des Zertifikates durch Norbert Ulrich an Dr. Helmut Uerlich und Dr. Silke Dörner. Foto: Kreiszeitung Wesermarsch Sie setzen auf umfassende Patienteninformation und Marketing. Spielt der Arbeitsschutz eine Rolle in ihrer Kommunikation nach außen? Die Patienten nehmen gute Arbeitsbedingungen wahr. Sie sprechen uns beispielsweise auf die Rücken schonenden Sattelstühle der Behandler oder den Stehempfang an. Beim Tag der offenen Tür weisen wir ebenfalls auf solche Details hin. Unsere Zertifizierung ist in der Lokalpresse veröffentlicht worden. Das kam sehr gut an. Wir haben bemerkt: Wer bei sich und seinen Mitarbeitern hohe Schutzmaßstäbe ansetzt, gewinnt das Vertrauen der Patienten und das ist gerade für Zahnärzte wichtig. Was möchten Sie anderen Praxen mit auf den Weg geben? Trauen sie sich! Eine Zertifizierung ist kein Strafkommando, sie werden nicht ausgezählt. Begreifen Sie es als eine Möglichkeit zu wachsen und sich zu entwickeln. Ihre Abläufe werden flüssiger, sie steigern ihre Effektivität und verringern die Arbeitsunfälle. Ihre Mitarbeiter erfahren Wertschätzung. Wenn ihre Praxis gut läuft, sind sie bereits so gut aufgestellt, dass Sie viele Anforderungen erfüllen und die Zertifizierung problemlos meistern werden.