Zerfall Gesundheitssystems: Patientenopfer in genommen des Kauf Jetzt ist es raus, wieder mal. Diverse Medien veröffentlichen im Krankenhaus-Report der AOK, dass die Überlebenschance im Krankenhaus geringer ist als auf der Autobahn. Grund dafür sind u.a. falsche Behandlungen der Patienten durch Ärzte und Personal, mangelnde Hygiene und daraus folgende Infektionen. Die Zahlen sind erschreckend: Rund 19.000 Menschen seien im letzten Jahr dem Gesundheitswesen zum finalen Opfer gefallen, fünfmal so viel wie im Straßenverkehr, und rund 190.000 weitere Patienten kämpfen mit unerwünschten Nebenwirkungen wie Behandlungsfehlern. Die Dunkelziffer dürfte allerdings weit höher liegen. Für die AOK und andere Krankenkassen ist der Fall klar: Es muss reorganisiert bzw. reformiert werden. Die Krankenkassen sollen dafür sorgen, dass die Patienten in für ihre Bedürfnisse (siehe Gesundheitskarte) besser ausgerüstete Krankenhäuser eingewiesen werden, und natürlich fehle es am nötigen qualifizierten Personal. War da nicht erst vor ein paar Tagen die Forderung eines unserer qualifizierten Politiker aus NRW, dass die Patienten doch bitte Englisch lernen sollen, damit die qualifizierten Ärzte aus anderen Ländern sie besser behandeln können? Das Pflegepersonal in den Krankenhäusern ist im Grunde auch nicht besser dran. Allerdings dürften diese weniger Englisch sprechen oder verstehen können als die Ärzte. Wenn man sich das Pflegepersonal in den Krankenhäusern ansieht bzw. anhört, dann weiß man schnell, dass dieses Personal weder Englisch noch Deutsch spricht, und da wird es dann schwierig mit der Kommunikation, da ja auch Handzeichen nicht immer deutlich sind. Man stelle sich mal einen deutschen Krankenpfleger in Frankreich vor oder in Mexiko. Viele gleichgeschaltete Medien propagieren seit Jahren, dass Deutschland dringend Fachkräfte aus dem Ausland braucht. Wieviel Sinn macht es, angeblich großartig ausgebildetes Personal nach Deutschland zu holen, wenn die nicht in der Lage sind, sich ordnungsgemäß um die Patienten zu kümmern? Ach so, stimmt ja, die sind billiger! Krankenschwestern und Ärzte arbeiten hier für einen Bruchteil dessen, was ein deutscher Arzt (nach 7-9 oder mehr Jahren) Studium verlangen dürfte und sich weigert, für einen Hungerlohn zu arbeiten. Im Ausland dagegen werden in Deutschland ausgebildete Ärzte mit Handkuss genommen und entsprechend gut bezahlt. Die Löhne für das Personal in der Kranken- und Gesundheitspflege sind so mies, dass man nicht mal die eigene Familie davon ernähren könnte. Zumindest nach deutschen Maßstäben. Da muss wohl noch ein bißchen Stolz in den Menschen stecken, dass sie sich zu großen Teilen weigern, unter Wert bezahlt zu werden. Da fragt man sich wieder, wer hat jetzt versagt? Das System? Die Gewerkschaften? Die Politik? Oder ist nicht doch alles beabsichtigt? Hat dann der Bürger versagt? Wenn jährlich fünfmal mehr Menschen in Krankenhäusern sterben als auf der Straße und das billigend in Kauf genommen wird, nennen die Verantwortlichen das Kollateralschaden? Ihr Rainer Hill