An alle Abgeordnete der CDU und CSU-Fraktionen im Deutschen Bundestag Sehr geehrte Damen und Herren, Ulla Schmidt meint, die niedergelassenen Ärzte hätten keinen Grund zur Klage. Hat sie doch für ein einfaches, transparentes und gerechtes Honorarsystem gesorgt. Sie von der CDU/CSU haben diese Reform mitbeschlossen. Wissen Sie überhaupt, was Sie da beschlossen haben? Ich habe da als schlichte Hautärztin wieder ein paar ganz einfache Fragen: 1. Welcher Patient soll verstehen, daß die einmalige Untersuchung eines kranken Goldhamsters (27 €) besser honoriert wird als die 3- monatige Behandlung seiner kranken Haut durch einen Facharzt (16.42 €)? Gute Facharztmedizin ist nicht für 16.42 € (= 5.50 €) pro Patient und Quartal zu haben! 2. Welcher Friseur muß „Haare schneiden, fönen, tönen und Strähnchen“ zu demselben Preis anbieten wie „Haare schneiden“ allein? Honorarpauschalen sind leistungsfeindlich, sie bestrafen diagnostische und therapeutische Sorgfalt und belohnen flüchtige „Abfertigungsmedizin“. 3. Welches Taxiunternehmen muss ab dem tausendsten Fahrgast gratis befördern? Die Begrenzung abrechnungsfähiger Patientenzahlen je Arzt bei gleichzeitiger Behandlungverpflichtung bürdet den Ärzten das gesundheitliche Risiko der Bevölkerung auf und ruiniert gerade die guten, nachgefragten Ärzte. 4. Welcher Schlüsseldienst kommt für 2.02 €? Soviel erhält der Hautarzt für Haus- und Altenheimbesuche, egal wie oft er im Quartal zu seinem Patienten kommen muß, egal wie aufwendig die Behandlung ist. 5. Welcher Bäcker muss das Brot umsonst an das Volk verteilen, solange er noch ein paar zahlende Kunden für Brötchen hat? Seit Jahren müssen Ärzte die Behandlung von Kassenpatienten mit den Einkünften aus der Behandlung Privatversicherter quersubventionieren. 22 000 deutsche Ärzte hat Ihre Politik schon aus dem Land getrieben, 140 000 niedergelassene Ärzte treiben Sie jetzt in den Ruin. Korrigieren Sie Ihre Fehlentscheidungen jetzt! Sonst korrigieren Ärzte und Patienten diese bei der Bundestagswahl.