Auswahl des richtigen Fassadenputzes

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Abstimmung der Putze für die Fassade
Piotr Idzikowski
abhängig von den Naturumständen
Seien wir ehrlich – einen idealen
Putz gibt es nicht. Was für einen
bestimmten Putz den Vorteil
des Materials ist, kann in einer
anderen Situation zum Nachteil
werden oder gar einen ernsten
Mangel bedeuten.
Um die passende Art des Putzes für eine bestimmte Investition
am besten abzustimmen, sind viele, scheinbar unwesentliche Daten
zu prüfen. Soweit es keinen konkreten Hinweis für den Typ des
Putzes gibt (Bsp. In Bezug auf die Wasserdampfdurchlässigkeit),
kann der Kunde jede Art des Putzes anwenden, den er sich finanziell
leisten kann. Die modernsten (und teuersten) Putze, die es in der
Kategorie der dünnschichtigen Putze auf dem Markt gibt, sind
mit Sicherheit die Silikon- und Silikat-Putze. Diese verfügen auch
über die breitesten Anwendungsmöglichkeiten und bewähren
sich unter fast allen Bedingungen. Selbstverständlich bestehen
auch hier gewisse Einschränkungen, die auch unter Anwendung
von modernsten Putzen nicht ignoriert werden dürfen. Das beste
Beispiel für eine solche Einschränkung ist eine Wand mit einer
Wärmedämmung aus Mineralwolle, für die man nur mineralische
Putze bzw. Silikatputze einsetzen kann, das heißt Putze mit hoher
Wasserdampfdurchlässigkeit, die den Parametern der ganzen
Wand angepasst sind. Bei Wärmedämmungen aus Styropor gibt
es solche nicht. Falls aber ein Bauherr über keine uneingeschränkten
finanziellen Mittel verfügt und der Preis für ihm eine strategischen
Rolle spielt, dann ist das Material so abzustimmen, damit er für das
Geld, das er auszugeben bereit ist, auch die möglichst beste Lösung
bekommt. Es darf aber nicht so sein, dass die fehlenden finanziellen
Mittel den Einsatz von billigeren Putzen an Stellen rechtfertigt, wo
diese mit Sicherheit das Examen nicht bestehen. Der finanzielle
Aspekt ist auch deshalb wichtig, wenn es um die Beständigkeit
der Lösung geht. Es stellt sich nämlich heraus, dass die billigeren
mineralischen Putze beständiger, als Silikon-, Silikat- und Acryl-Putze
sind. Das beste Ergebnis überhaupt erzielt man, wenn auf einen
mineralischen Putz Silikatfarbe gestrichen wird. Mineralische Putze
erhärten während der Nutzung, und die Silikatfarbe, die in seinen
Poren abbindet, verstärkt diesen Verputz zusätzlich.
Beim niedrigen Diffusionswiderstand der
Wände
Bei der Planung des entsprechenden Putzes für die Fassade ist
der Diffusionswiderstand der Wand zu berücksichtigen. Wenn ggf.
Zweifel zur Wasserdampfdurchlässigkeit auftreten, ist ein Acrylputz
unbedingt abzuraten. Unsere Zweifel kann beispielsweise das aus
den Berechnungen resultierendes Abdampfen der Feuchtigkeit,
das niedriger als das Zehnfache des unter dem Putz kondensierten
Wasserdampfes erwecken, oder auch die Möglichkeit des
Kapilarsog in die Innenbereiche der Wandsperre, was aus der
falsch ausgeführten Isolierung bzw. aus der nicht fachgerecht
durchgeführten Verarbeitung des Materials (was auf der Baustelle
festzustellen ist) resultiert. Die Auswirkungen einer unachtsamen
Anwendung von Acrylputzen sind leider erst nach einigen Jahren
sichtbar, wenn durch die fehlende Möglichkeit des Abdampfen
der Feuchtigkeit der Verputz nicht mehr an der Wand haftet.
Und obwohl die Schuld in einer solchen Situation weder beim
Hersteller noch beim Ausführenden liegt, denken jene, die diese
Auswirkungen zu sehen bekommen, eben oft an den Hersteller bzw.
an den Ausführenden. Wenn Putze an Wänden mit hoher Wasserda
mpfdurchlässigkeit aufgetragen werden, beispielsweise an Wänden
aus Porenbeton, soll der Putze auch ähnliche Parameter aufweisen.
Deshalb empfehlen wir Putze mit mineralischen Bindemitteln, Bsp.
ATLAS CERMIT SN, SN-MAL, DR, PS bzw. SILIKAT N und R. Wenn wir
aber Zweifel an der Wasserdampfdurchlässigkeit der Hohlsteine
bzw. Ziegelblöcke haben, so lohnt es sich, den Handelsvertreter des
Herstellers zu kontaktieren und um Hinweise fragen.
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zdjęcie grzegorz wincek
Bei der Wärme- und
Feuchtigkeitsprüfung der
Wände eines Objekts, bei
dem Wasserdampf in großen
Mengen produziert wird,
soll der Planer eine Sperre
mit Verputz, der sich durch
entsprechend niedrigen
Diffusionswiderstand
charakterisiert, einplanen.
Bei erhöhter Produktion des Wasserdampfes
Es gibt Fälle, bei denen man bereits gleich auf Acrylputze verzichten und sich auf wasserdampfdurchlässige mineralische bzw.
Silikatputze einstellen soll. Es sind Gebäude die Räume beherbergen,
in denen es zur erhöhter Produktion des Wasserdampfes kommen
kann – Sportsäle, Schwimmhallen, Waschräume, Trockenräume, große Küchen, Kühlräume. Insbesondere zeichnen sich die Schwimmhallen durch ein spezifisches Mikroklima (relative Feuchtigkeit 7590%) aus. Wenn der Fassadenputz wasserdampfdicht ist, werden
die mit Wasserdampf gesättigten Oberflächen der Wände dauerhaften Gefrier- und Auftauzyklen ausgesetzt, und der dauerhaft
hohe Feuchtigkeitsgehalt und die zerstörerische Einwirkung des
des Frostes wird zum Lösen der Putzschicht führen. Bei typischen
Wohnhäusern kommt es zu einer solchen Situation eher selten, so
haben wir hier einen größeren Spielraum.
In neuen Gebäuden und in alten Bürgerhäusern mit hoher Feuchtigkeit
Siedlungen am Rande von
Erholungsgebieten sowie
von größeren Grünanlagen
sollen mit stark alkalischem
Material verputzt werden,
wodurch die Bildung von
Mikroorganismen sehr
stark reduziert wird.
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Im Falle von neuen Gebäuden ist es theoretisch besser Putze
mit höherer Dampfdurchlässigkeit anzuwenden, damit das zum
Mauern verwendetes Material trocknen kann. Übrigens betrifft dies
nicht nur das Material zum Mauern. Falls im Gebäude noch nasse
Technologien (Verputz oder auch Estrich gießen) eingesetzt werden,
wird der Einsatz von Acrylputzen für die Fassaden das Abdampfen
des Wassers aus dem Inneren des Gebäudes erschwert, was zu
feuchteren Wänden führen kann. Falls es aber um das erste Putzen
an einem Gebäude geht, das schon um ein Jahr lang steht und
darin sämtliche nassen Technologien abgeschlossen sind, kann man
dann für die Fassade Putze mit niedrigerer Dampfdurchlässigkeit
empfehlen, die dafür elastischer sind, dh. Acryl- oder auch
Silikonputze – dies hängt damit zusammen, dass das Gebäude
noch einige Jahre arbeitet, was wiederum mit Bildung von
Spannungen verbunden ist. Zum Putzen von älteren Gebäuden
werden entschieden dampfdurchlässige Putze, insbesondere
Silikatputze empfohlen. Verwitterte Mauer weisen meist sehr
hohe Dampfdurchlässigkeit auf. Im Falle von älteren Gebäuden
mit hoher Feuchtigkeit haben wir eine ähnliche Situation, wie bei
neu errichteten Gebäuden. Wenn an neuen Wänden Acrylputz
aufgetragen wird, wird die Feuchtigkeit in der Wand bleiben und
in das Innere des Gebäudes abdampfen.
Von Wäldern und Seen umgeben
Wenn ein Gebäude in der Nähe eines Waldes bzw. einer anderen
grünen Naturlandschaft steht, besteht die Möglichkeit, dass sich
um das Gebäude organischer Schmutz ansammelt. Das heißt; die
Putze könnten grün werden. In einem solchen Fall empfehlen wir
mineralische bzw. Silikatputze mit einem pH-Wert von ~ 12. Bildung
von Mikroorganismen wird dabei praktisch unmöglich. Acryl- und
Silikonputze enthalten organische Verbindungen, die für Pilze und
Moos attraktive Nahrung bedeuten. Es werden zwar hier Biozide
beigemischt, welche die Bildung von Mikroorganismen reduzieren,
wenn aber die Luft hohe Rate an Pilzsporen aufweist und dazu die
Feuchtigkeit, die wie ja bei grünen Naturflächen, sehr hoch ist,
können sich diese Biozide als unwirksam erweisen. Es ist darauf zu
achten, dass sogar die mineralischen und Silikatputze Bildung von
Mikroorganismen an den Fassaden nicht ganz verhindern können.
Der ständige Zufluss an Feuchtigkeit, der verschiedene Gründe,
beispielsweise nicht fachgerechte Montage von Traufen, wird auch,
unabhängig von der Art des eingesetzten Putzes zur Bildung von
Mikroorganismen führen. Es lohnt sich auch zu wissen, dass Acrylund Silikonputze, wegen ihrer niedrigen Saugfähigkeit, sich auf eine
Art selbst vor biologischer Korrosion schützen. Die mineralischen
Putze sowie die Silikatputze haben diese Eigenschaften nicht.
die Verfärbungen keinen Einfluss auf die Beständigkeit des Putzes In stark bebauten
haben, wird man dennoch ziemlich bald die gesamte Fläche der Gebieten,
Fassade neu streichen müssen.
an Verkehrsachsen,
insbesondere
in Zentren von
Großstädten sollten
selbstreinigende Putze
Wenn wir uns die Fassaden in dunklen Farbtönen wünschen, so eingesetzt werden.
Fassaden mit starker Sonneneinstrahlung
Im Stadtzentrum
Die Wahl des Putzes soll auch von der Lage des Objekts abhängen. Falls das Gebäude am Rande einer stark befahrbaren Straße
bzw. an einer anderen „Verschmutzungsquelle“ liegt, sind Acrylputze
(und noch bessere Silikonputze) zu empfehlen. Es sind Putze, die
man am besten sauber halten kann. Obwohl diese paradoxer Weise
viel schneller, als mineralische Putze bzw. Silikatputze schmutzig
werden (dies , weil sich auf deren Oberfläche durch negative Ladung
Schmutz- und Staubpartikel sammeln), dringt der Schmutz in die
Struktur des Putzes nicht ein und lässt sich relativ einfach beseitigen.
Bei Silikonputzen beseitigen sich kleinere Verschmutzungen beim
Regen von selbst. Es hängt mit der niedrigen Nässeaufnahmefähigkeit dieser Putze zusammen. Deshalb werden diese Putze als
„selbestreinigend“ bezeichnet. Auch wenn die Verschmutzungen
sich aus der Putzoberfläche nicht von selbst entfernen lassen, ist
es viel einfacher die Oberflächen der Acryl- bzw. Sikikonputze zu
reinigen, da der sich darauf bildende Belag gegen das Schrubben
beständig ist. Im Vergleich dazu sind die mineralischen Putze und
Silikatputze nässeaufnahmefähig und da kommt es neben den
Verschmutzungen der Oberfläche auch zu Verschmutzungen deren Struktur. Bei Verschmutzungen dieser Art bring eine klassische
Reinigung nichts. Es kommt nur zu mechanischen Beschädigung
der Oberfläche, was wieder das Malen der gesamten Fläche der
Fassade erforderlich macht. Falls ein Haus an einer Straße steht,
die durch Lastwagen stark befahren wird, ist der Einsatz von Acrylund Silikonputzen noch mehr zu empfehlen. Beide Putze enthalten
verschiedene Anteile von Polymeren, die diese Putze elastischer
machen, was wiederum die Fassaden bei der Übertragung von
Schwingungen zusätzlich Bildung von Rissen schützt.
ist auf Reflexionsgrad zu achten. Bei Fassaden mit starker Sonneneinstrahlung sollen Farben mit einem Reflexionsgrad von weniger
als 20% nicht verwendet werden, da sich diese sehr stark aufwärmen
und zur Beschädigung der Putzstruktur führen können. Sämtliche
Hinweise hierzu können aus der Farbpalette von ATLAS entnommen werden, beispielsweise soll man bei Fassaden mit starker
Sonneneinstrahlung eine bestimmte Gruppe von Putzen nicht verwenden, denn aufgrund der Charakteristik des Pigments (vor allem
rot) können diese bleich werden. Es ist auch darauf zu achten, dass
die Farbpalette von mineralischen und Silikatputzen nicht so reich
(351 Farben), wie es bei den Arcyl- und Silikonputzen der Fall (654
Farben) ist. Das heißt, wenn jemand an mehr gesättigte Farbtöne
der Fassade denkt, muss er sich für Acryl bzw. Silikon entscheiden.
Denken wir aber auch daran, dass viele Probleme damit umgangen
werden können, wenn wir uns für weiße Putze entscheiden und erst
später diese streichen. Hinweise zur Farbabstimmung von MosaikPutzen sind ähnlich, die Grundregel besagt auch hier – dunkle Putze
für kleinere Flächen verwenden. Bei einer sehr starken Erwärmung
eines Mosaik-Putzes kann dieser zusätzlich klebrig werden, was wiederum mehr Schmutz heranzieht. Nach dem Temperaturrückgang
gegen Abend, ist dieser Putz nicht mehr klebrig, aber der Schmutz,
der am Harz klebt, bleibt meistens. In den meisten Fällen ist es nicht
möglich, eindeutig auf den am besten passenden Putz-Typ hinzuweisen. Oft ist es eine Suche nach dem kleinsten Übel, aber ebenso
oft eine Wahl zwischen mehreren guten Lösungen. Das Wichtigste
ist aber, dass der Kunde seine Entscheidungen bewusst trifft, die
Vor- und Nachteile der zur Wahl stehenden Putze kennt.
Wenn im Herbst verputzt wird
Bei der Wahl des Putzes soll man auch die Jahreszeit, in der die Arbeiten durchgeführt werden berücksichtigen. Wenn der Bauführer
die Arbeiten im Herbst ausführen möchte, empfehlen wir Acrylputze
anzuwenden. Aufgrund dessen, wie diese Putze abbinden, wegen
der hohen Luftfeuchtigkeit und der niedrigeren Temperaturen,
verlängert sich das Abbinden und somit das Trocknen der Putze
wesentlich. Als Konsequenz wird es negativen Einfluss auf die Beständigkeit der Verputzten Oberfläche haben. Wenn sich der Kunde
für mineralische Putze entscheidet geht man das Risiko ein, dass es
bei Arbeiten unter instabilen Wetterbedingungen zu Verfärbungen
aufgrund des Zement- und Kalkgehalts kommen könnte. Obwohl
Falls es dem Bauherr
an mehr gesättigten
Farben der Fassade
liegt, so soll er sich für
Acryl- bzw. Silikonputze
entscheiden.
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