FORM Free Oxygen Radicals Monitors Anlage 2 Klinische Bedeutung und Datenauswertung . . . © MICRO-MEDICAL Instrumente GmbH D-61462 Königstein / Ts. Telefon: +49 (0) 61 74/29 96-0 Fax: +49 (0) 61 74/2 32 03 . [email protected] www.micromedical.de Stand: 01.07.09 Einführung Freie Radikale sind instabile Moleküle, die anderen Molekülen Elektronen entreißen können. Im Rahmen des oxidativen Stresses attackieren sie andere Moleküle. Unter optimalen Bedingungen sind die körpereigenen Reparaturmechanismen in der Lage, die durch den oxidativen Stress hervorgerufenen Zellschäden zu reparieren. Bei einem vermehrten Anfall an freien Radikalen und einer unzureichenden antioxidativen Kapazität kommt es jedoch zu oxidativ bedingten zellulären Folgeschäden. Insofern ist der oxidative Stress - eine Dysbalance zwischen der Radikalgeneration und den vorhandenen antioxidativen Verteidigungsmechanismen – ein ganz entscheidender Faktor hinsichtlich Gesundheit bzw. Krankheit. Warum die Messung von oxidativem Stress für die heutigen medizinisch relevanten Gesundheitsfelder unverzichtbar ist Der oxidative Stress selbst stellt keine Krankheit dar, aber er ist eine Einflussgröße, die Krankheiten begünstigen kann. Folglich, ist die Erfassung von oxidativem Stress ein sinnvolles Screening für den lebenden Organismus, welches Risiken aufzeigt und sowohl für die Gesundheitsvorsorge und Präventivmedizin, als auch für die Beurteilung der Effektivität von Therapien bei bestehenden Erkrankungen von fundamentaler Bedeutung sein kann. Der oxidative Stress kann sich z. B. als Folge der Exposition von Noxen oder von pathogenen Keimen, in Folge eines niedrigen antioxidativen Potenzials, gesundheitsbelastenden Lebensstilfaktoren oder durch sportliche Aktivitäten einstellen. Ebenso können freie Radikale auch – endogen – im Rahmen von Stoffwechselprozessen generiert werden. © MICRO-MEDICAL Instrumente GmbH, D-61462 Königstein / Ts., Telefon: +49 (0) 61 74/29 96-0 , Fax: +49 (0) 61 74/2 32 03, www.micromedical.de 2 Der oxidative Stress kann auch das Ergebnis eines lang anhaltenden niedrigen antioxidativen Zellstatus bei hoher Radikalproduktion sein. Wird dieser Zustand nicht diagnostiziert, dann kann dieses Folgen für die Gesundheit und die Lebensqualität haben, die sich in einer milden Symptomatik bis hin zur Entstehung von ernstzunehmenden Krankheiten zeigen können. Obgleich die medizinischen Betätigungsfelder mehr und mehr die Relevanz der freien Radikale und des oxidativen Stresses zur Kenntnis nehmen, ist die Erfassung der reaktiven Teilchen noch kein Routinetest, da der oxidative Stress – gefährlicherweise – nicht zwingend mit Symptomen einhergeht. Insofern ist der Bezug auch eher selten direkt herstellbar. Paradoxerweise werden Patienten häufig dazu angehalten Antioxidanzien zu supplementieren oder Nahrungsmittel mit hohem Gehalt an Antioxidanzien – also bestimmte Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente mit antioxidativem Potenzial – zu bevorzugen und es wird nicht daran gedacht zu überprüfen, ob der Patient einerseits möglicherweise mit einem Zuviel an freien Radikalen belastet ist ODER andererseits eine Depletion an Antioxidanzien aufweist. Das FORM plus System ermöglicht dem Anwender der Point of Care Diagnostik eine umfassende Beurteilungsbasis, sowohl hinsichtlich des oxidativen Stresses (FORT), als auch bezüglich der antioxidativen Kapazität (FORD) zu erhalten. © MICRO-MEDICAL Instrumente GmbH, D-61462 Königstein / Ts., Telefon: +49 (0) 61 74/29 96-0 , Fax: +49 (0) 61 74/2 32 03, www.micromedical.de 3 Klinische Bedeutung und Beobachtungen zur Dateninterpretation Da der oxidative Stress eine Dysbalance zwischen der Radikalgeneration und den vorhandenen antioxidativen Verteidigungsmechanismen darstellt, sind lebende Organismen mit komplexen antioxidativen Schutzsystemen ausgestattet. Eine Abnahme der ROS (= reaktive Sauerstoffspezies) Produktion ist häufig durch eine Erhöhung der antioxidativen Kapazität bedingt, während – umgekehrt – der Anstieg der antioxidativen Kapazität mit erniedrigten ROS-Werten einhergeht. Aber diese Zusammenhänge sind nicht immer in dieser Form gegeben. Nachfolgend (Tabelle) finden Sie grundlegende Interpretationshilfen zum besseren Verständnis der Zusammenhänge von FORT und FORD. Die Angaben zur Anwendbarkeit und Interpretation basieren auf jahrelangen Erfahrungswerten (etwa seit 1990) zur Erfassung von oxidativem Stress und auf weltweit durchgeführten Forschungsaktivitäten. Die genannten Richtlinien ersetzen allerdings keinesfalls die Interpretation oder Diagnose durch einen qualifizierten medizinisch ausgebildeten Therapeuten. Wie bereits erwähnt, handelt es sich beim oxidativen Stress nicht um eine direkte Erkrankung, aber um eine Einflussgröße, die Krankheiten begünstigen kann. Problematischerweise gibt es keine Symptome, die auf einen erhöhten oxidativen Stress schließen lassen. Die Langzeiteffekte eines erhöhten oxidativen Stresses kommen durch eine erniedrigte antioxidative Kapazität oder durch eine vermehrte Radikalproduktion zum Tragen. Wird dieser Zustand nicht erkannt, kann es zu Begleiterscheinungen in Form von leichten Beschwerden bis hin zu ernsthaften Erkrankungen kommen. Im Fall erhöhter Messwerte sollte, ein qualifizierter Therapeut die körperliche Verfassung des Betroffenen, seine Krankheitsgeschichte und seine Lebensstilfaktoren mit berücksichtigen. Der Arzt kann u. U. weitere Check-ups veranlassen und den Patienten hinsichtlich der Änderung seines Lebensstils, einer Supplementierung mit Antioxidanzien oder den Essgewohnheiten beraten. Um Messergebnisse zum OS vergleichen zu können, sollten die Messungen immer unter den gleichen Bedingungen durchgeführt werden. Bei der Erstellung von Vergleichswerten bei ein und demselben Patienten, sollte darauf geachtet werden, die Messung nicht nach der Einnahme üppiger Mahlzeiten, während der Einnahme von Medikamenten oder nach extremer sportlicher Aktivität etc. durchzuführen. Ist der Messwert des Patienten „normal“, so sollte dieser individuelle Wert als Basismesswert für weitere Messungen, unter der Berücksichtigung geänderter Ernährungsgewohnheiten, Lebensstilfaktoren und Antioxidanziensupplementierungen festgehalten werden. © MICRO-MEDICAL Instrumente GmbH, D-61462 Königstein / Ts., Telefon: +49 (0) 61 74/29 96-0 , Fax: +49 (0) 61 74/2 32 03, www.micromedical.de 4 Die Anwender des FORMplus Testgerätes erhalten mit eine Software-CD, die nicht nur eine sehr gute Möglichkeit zur Datenspeicherung bietet, sondern auch Informationen zu Lebensstilbedingungen und Faktoren, die zu einer Erhöhung des oxidativen Stresses beitragen, bereit hält. Die Normbereiche zum OS basieren auf detaillierten Populationsuntersuchungen und fußen auf einer etwa 10-jährigen Erfahrung im Bereich der Erfassung des OM. Normale Messwerte schließen eine Befindlichkeitsstörung oder Erkrankung nicht aus. Der Anwender sollte die persönliche Konstitution, die Familienanamnese und die Lebensstilfaktoren des Patienten erfassen. Dieses ermöglicht eine solide Basis für die Interpretation der Messdaten und mindert die Gefahr andere wichtige Risikofaktoren zu übersehen. Die Patienten sollten darüber informiert werden, dass sie sich, trotz der Normalwerte, weiterhin um eine gesunde Lebensführung bemühen sollten, um zu gewährleisten, dass der Wert auch dauerhaft in der Norm bleibt. Das bedeutet, dass der Therapeut zu einer gesunden Kost, moderater sportlicher Aktivität und sonstigen notwendigen Änderungen von relevanten Lebensstilfaktoren raten sollte. Zeitlicher Vorschlag für die nächste Profilerstellung: nach 6 Monaten Normale Werte bei Personen mit erhöhtem Krankheitsrisiko Es kann auch vorkommen, dass bei Personen mit erhöhtem Risiko normale Werte gemessen werden. Das betrifft beispielsweise Personen, die in Ballungsräumen leben oder mit Chemikalien oder Umweltgiften in Kontakt kommen bzw. Personen, die ungünstigen Ernährungsgewohnheiten und Lebensstilfaktoren unterliegen, Raucher etc. In diesen Fällen sollten beide Testsysteme FORT (oxidativer Stress) und FORD (antioxidatives Schutzsystem) zum Einsatz kommen um zu gewährleisten, dass der oxidative Stress unter Kontrolle bleibt. © MICRO-MEDICAL Instrumente GmbH, D-61462 Königstein / Ts., Telefon: +49 (0) 61 74/29 96-0 , Fax: +49 (0) 61 74/2 32 03, www.micromedical.de 5 Zeitlicher Vorschlag für die nächste Profilerstellung: nach 4-5 Monaten Nach dem Erhalt der Testergebnisse stellt sich oft die Frage wenn die Werte für den oxidativen Stress erhöht sind. Für den moderat erhöht sind bzw. weit außerhalb der Norm liegen, medizinischen Untersuchungen mit Familienanamnese und Lebensstilfaktoren erfolgen. was man tun sollte, Fall, dass die Werte sollten die üblichen der Erfragung der Allgemeine Evaluierung von oxidativem Stress bei einer Reihe degenerativer Erkrankungen (auf wissenschaftlichen Veröffentlichungen mit dem FORM Messgerät basierend) Krankheit FORT Einheiten Chronisch venöse Insuffizienz Chronische Bronchitis (milde Form) Mildes Asthma COPD Raucher Lungenkrebs Tumore Einnahme oraler Kontrazeptiva Neugeborene 388 338 +/- 42 350 386 +/- 59 340 +/- 52 500 +/- 50 496 +/- 92 590 +/- 30 140 (in 30 ul Nabelschnurblut) In diesen Situationen ist der Therapeut aufgefordert die allgemeinen Risikoprofile des Patienten zu untersuchen. Diese Untersuchung beinhaltet Blutdruckmessungen, eine Erstellung des Lipidprofils, Blutzuckermessung, Erfassung des Körpergewichtes, BMI und die Abklärung eventuell vorhandener Erkrankungen wie Asthma, Allergien oder Entzündungen. Das FORMplus Gerät gibt dem Anwender auch die Möglichkeit Routinetests wie z. B. die Bestimmung der Harnsäure oder des Hämoglobin/Hämatokrit-Wertes durchzuführen, wodurch Hinweise auf Anämien oder Probleme, die mit einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion assoziiert sind, erhalten werden können. Das bedeutet, dass der Kunde/Patient für solche Untersuchungen nicht noch einmal einbestellt werden muss. Leicht erhöhte Messwerte können auch bei Personen, die Sport treiben, nachgewiesen werden. Das gilt besonders für Menschen, die in der Vergangenheit eher weniger sportlich aktiv waren und sich jetzt einem strengen Trainingsplan unterziehen. Das gleiche gilt für Sportler, die sich bei ihren Trainingseinheiten übernehmen. In diesem Fall sollte die Erstellung des oxidativen Stressprofils unter Einbezug des Trainers erfolgen. © MICRO-MEDICAL Instrumente GmbH, D-61462 Königstein / Ts., Telefon: +49 (0) 61 74/29 96-0 , Fax: +49 (0) 61 74/2 32 03, www.micromedical.de 6 Weiterhin kann die Ursache für erhöhte Messwerte durch vorhandene Entzündungen (z. B. Gelenkentzündungen, Schleimbeutelentzündungen) verursacht sein. Manchmal sind die erhöhten Messdaten auch mit einer Erhöhung von Entzündungsmarkern (CRP) korreliert. Liegen die Messwerte zum oxidativen Stress außerhalb der Norm, dann sollte der FORD-Test durchgeführt werden um ein vollständiges Bild der oxidativen/ antioxidativen Balance zu erhalten. Ergibt die Messung Hinweise auf eine Depletion an Antioxidanzien, so sollte der Therapeut, in Abhängigkeit vom Ausmaß der Depletion, entsprechende Ernährungsempfehlungen bzw. eine Empfehlung zur Supplementierung mit Antioxidanzien geben. Zeitlicher Vorschlag für die nächste Profilerstellung: nach etwa 2 Monaten Deutlich erhöhte Messwerte zum oxidativen Stress Die Erfahrungen und wissenschaftlichen Bestätigungen von Forschungsgruppen zeigen, dass einige Bedingungen hohe Messergebisse hervorrufen können: Schwangerschaft Hormonersatztherapie Anwendung oraler Kontrazeptiva Ausdauertraining Unter diesen Bedingungen ist es ratsam, Antioxidanzien in moderater Menge zu substituieren, obgleich häufig nur geringfügige Messwerterhöhungen festzustellen sind. Es wurde beobachtet, dass sich die Werte nach einer Schwangerschaft bzw. nach dem Absetzen der Pille wieder normalisieren. Interpretationen des FORT und FORD Tests – einige Beispiele Fallbeispiel 1: FORT FORD Zwischen der Produktion an freien Radikalen und der antioxidativen Kapazität besteht ein optimales Gleichgewicht. Die optimalen Bedingungen sind vermutlich mit dem Gesundheitszustand des Betroffenen assoziiert. Ein erhöhter oxidativer Stress ist unter den gegebenen allgemeinen Bedingungen auszuschließen. © MICRO-MEDICAL Instrumente GmbH, D-61462 Königstein / Ts., Telefon: +49 (0) 61 74/29 96-0 , Fax: +49 (0) 61 74/2 32 03, www.micromedical.de 7 Fallbeispiel 2: FORT FORD Fallbeispiel 2 A: bei gesunden Personen Geringe Messergebnisse beim FORT Test geben keinen Anlass zur Beunruhigung, vor allem dann nicht, wenn sie mit normalen Werten des FORD Tests einhergehen. Liegen solche Ergebnisse vor, sollte der Anwender ausschließen, dass die niedrigen Messwerte des FORT Testes auf Messungenauigkeiten beruhen. Es gibt einige Fehlerquellen bei der Vorbereitung und Durchführung der Messung, auf die in der Bedienungsanleitung aufmerksam gemacht wird. Ein anderer Grund für ein solches Messergebnis kann in der Anwendung wirkungsvoller Antioxidanzien liegen. Das ist als momentaner Zustand zu werten, bei dem sich die Balance noch nicht entsprechend eingestellt hat, was z. B. die Folge von Fastenkuren oder diätetischen Maßnahmen sein kann. Unter einer Kalorienrestriktion kann häufig eine signifikante Senkung des oxidativen Stresses beobachtet werden. Auch kann eine solche Situation auch bei gut trainierten Sportlern und Athleten auftreten. Schließlich kann das oben beschriebene Ergebnis, in Abhängigkeit vom genetischen Potential, auch als normal gelten. Fallbeispiel 2 B: bei kranken Personen Ein solches Ergebnis kann, unter pathologischen Bedingungen, z. B. bei chronischen Erkrankungen oder chronischer Einnahme von Medikamenten beobachtet werden. Solche Bedingungen können (unter allgemeiner Körperschwäche) zur Abnahme der physiologischen Radikalproduktion führen. Was ebenfalls berücksichtigt werden sollte, sind mögliche Einflüsse auf den FORT Test durch Medikamenteninteraktionen. © MICRO-MEDICAL Instrumente GmbH, D-61462 Königstein / Ts., Telefon: +49 (0) 61 74/29 96-0 , Fax: +49 (0) 61 74/2 32 03, www.micromedical.de 8 Fallbeispiel 3: FORT FORD Fallbeispiel 3 A: bei gesunden Personen Diese Personen sind durch den oxidativen Stress gefährdet, da das antioxidative Schutzsystem erniedrigt ist. Das kann die Folge einer Fehlernährung mit einem unzureichenden Obst- und Gemüsekonsum sein. Es kann sich um eine momentane Problematik handeln, die sich infolge eines erhöhten oxidativen Stresses oder kurz nach einer Antioxidanziensupplementierung einstellen kann. In diesem Fall hat sich das antioxidative Verteidigungssystem physiologischerweise bzw. durch die Zufuhr von Antioxidanzien noch nicht in ausreichendem Maß regeneriert. Gleichzeitig kann dieses Messergebnis ein Indikator für eine Depletion mit Antioxidanzien oder einen ständig vorhandenen, marginal erhöhten oxidativen Stress darstellen. Der FORT Messwert ist deshalb nicht erhöht, weil das antioxidative Schutzsystem noch aktiv ist. Schließlich kann ein solches Ergebnis für die jeweilige gemessene Person, auch normal sein. In diesem Fall kann, genetisch bedingt, eine verminderte (enzymatische) antioxidative Kapazität vorliegen und in einem solchen Fall sollte der Therapeut eine antioxidanzienreiche Kost oder die Supplementierung mit Antioxidanzien empfehlen. Fallbeispiel 3 B: bei kranken Personen Eine solche Konstellation kann typischerweise in Fällen beobachtet werden, wo Erkrankungen noch nicht evident sind. In Abhängigkeit von der Krankheitsvorgeschichte der betroffenen Person, kann der Therapeut vorschlagen, den Test in ein paar Monaten erneut durchzuführen. Liegen Hinweise auf eine gesundheitlich relevante Befindlichkeitsstörung oder eine Erkrankung vor, so sollten weitere Untersuchungen vorgenommen werden. © MICRO-MEDICAL Instrumente GmbH, D-61462 Königstein / Ts., Telefon: +49 (0) 61 74/29 96-0 , Fax: +49 (0) 61 74/2 32 03, www.micromedical.de 9 Fallbeispiel 4: FORT FORD Fallbeispiel 4 A: bei gesunden Personen Das kann ein momentanes Ergebnis sein, das man unmittelbar nach einer Supplementierung mit Antioxidanzien beobachten kann. Die gesamte antioxidative Kapazität ist höher als üblicherweise, während die Produktion an freien Radikalen nicht übermäßig hoch ist. In diesem Fall ist eine weitere Supplementierung mit Antioxidanzien nicht nötig. Wird die Gabe von Antioxidanzien fortgeführt, so sollte die Dosis reduziert werden. Eine exzessive Anwendung von antioxidativen Schutzstoffen kann gegenteilige Effekte haben. Schließlich kann auch dieser Fall für diverse Personen, in Abhängigkeit von der genetischen Ausstattung, normal sein. Fallbeispiel 4 B: bei kranken Personen Solche Konstellationen sind in den wenigsten Fällen mit Erkrankungen assoziiert. Üblicherweise unterliegen Personen mit hohen FORT Messwerten und niedrigen FORD Werten einem erhöhten oxidativen Stress. Konsequenterweise stellen normale FORT Werte in Verbindung mit hohen FORD Werten kaum ein Problem dar. Nichtsdestotrotz sollte, in Abhängigkeit von der Krankheitsvorgeschichte, die Möglichkeit einer asymptomatischen Erkrankung durch den Therapeuten durch weitere Untersuchungen ausgeschlossen werden. © MICRO-MEDICAL Instrumente GmbH, D-61462 Königstein / Ts., Telefon: +49 (0) 61 74/29 96-0 , Fax: +49 (0) 61 74/2 32 03, www.micromedical.de 10 Fallbeispiel 5: FORT FORD Fallbeispiel 5 A: bei gesunden Personen Die oben dargestellte Situation wird durch eine vermehrte Radikalgeneration im Körper verursacht. Dies kann beispielsweise vermehrt während der Anwendung von Estrogen/Gestagen-Kombinationstherapien, während dem ersten Drittel der Schwangerschaft und nach exzessiven sportlichen Aktivitäten, speziell bei fehlendem Trainingseffekt beobachtet werden. Ebenso können die Ursachen in einer Fehlernährung, Rauchen, Alkoholabusus, Übergewicht und Bewegungsmangel liegen. In jedem Fall erfordert die oben beschriebene Situation eine weiterführende Untersuchung des betroffenen Patienten. Fallbeispiel 5 B: bei kranken Personen Diese und die in den folgenden Abschnitten (Fall 6 und 7) beschriebenen Bedingungen sind häufig bei Krankheiten oder gesundheitsrelevanten Befindlichkeitsstörungen, die mit dem oxidativen Stress assoziiert sind, zu finden. Beispiele hierfür sind Herz-, Kreislauferkrankungen, Entzündungen, neurodegenerative Prozesse, Diabetes, Atemwegserkrankungen, Übergewicht, Bluthochdruck, Krebs, Gicht und einige andere. © MICRO-MEDICAL Instrumente GmbH, D-61462 Königstein / Ts., Telefon: +49 (0) 61 74/29 96-0 , Fax: +49 (0) 61 74/2 32 03, www.micromedical.de 11 Fallbeispiel 6: FORT FORD Fallbeispiel 6 A: bei gesunden Personen Der Fall 6 wird durch eine übermäßige Radikalgeneration im Körper und einer dadurch verursachten Antioxidanziendepletion oder umgekehrt verursacht. Solche Konstellationen können unter der Anwendung von Hormonen (Estrogen/Gestagen-Kombinationstherapie), während der Schwangerschaft und des Stillens und nach exzessiver sportlicher Aktivität ohne entsprechendes Training beobachtet werden. Ebenso können negative Lebensstilfaktoren (z. B. Rauchen) die Ursache für solche Messergebnisse sein. Achten Sie auf den Fall 5, wo detailliert auf diese Aspekte eingegangen wurde. In jedem Fall sollte der Therapeut weiterführende Untersuchungen für den betroffenen Patienten vornehmen. Fallbeispiel 6 B: bei kranken Personen Die beschriebene Konstellation kommt bei Erkrankungen häufig vor. Achten Sie auf den Fall 5 und den dort dargestellten Details. Fallbeispiel 7: FORT FORD Fallbeispiel 7 A: bei gesunden Personen Diese Konstellation wird unter einer vermehrten Radikalbildung im Körper verursacht, die trotz hoher antioxidativer Kapazitäten auftritt. © MICRO-MEDICAL Instrumente GmbH, D-61462 Königstein / Ts., Telefon: +49 (0) 61 74/29 96-0 , Fax: +49 (0) 61 74/2 32 03, www.micromedical.de 12 Das kann eine vorübergehende Reaktion sein, die sich aufgrund der bereits im Fall 6 dargestellten Einflüsse einstellen kann oder durch unmittelbar zuvor erfolgter Antioxidanziensupplementierung. Die antioxidative Kapazität im Plasma ist zwar erhöht, aber die Entfaltung der Wirkung steht noch aus. In jedem Fall sollte ein solches Messergebnis nach beobachtet werden, vor allem dann, wenn es über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt, da es auf einem ineffizienten antioxidativen System basieren kann. Ist schließlich die antioxidative Kapazität hoch und kommt es nicht zu einer entsprechenden positiven Reaktion, dann kann dieses auch an Störungen der Redoxsysteme im Körper liegen. Schlussfolgerungen Die dargestellten Situationen sollen dem Anwender wertvolle Informationen zum Einsatz und zur Interpretation der FORM Messsysteme liefern und aufzeigen welche Faktoren bei der Evaluierung des oxidativen Stress von Bedeutung sind. Auf diesen Informationen basierend können die Anwender ihre eigenen wissenschaftlichen und medizinischen Kenntnisse und Erfahrungswerte durch die Evaluierung der einzelnen Untersuchungspersonen erweitern. Und schließlich stellen die einzelnen genannten Fälle mit erhöhten oder erniedrigten FORT oder FORD Werten einen Bezug zu den normalen, individuellen Basiswerten der einzelnen Untersuchungspersonen her. Individuelle Referenzwerte können leicht durch die mit dem FORMplus Gerät mitgelieferte Software erhalten werden. Auf diesem Weg kann der Therapeut signifikante Änderungen der Werte eines jeden Patienten beobachten und Empfehlungen zu Änderungen des Lebensstils, der Ernährung oder Supplementen geben oder kann weitergehende Untersuchungen befürworten. Wie man FORT Messwerte reduziert und FORD Messwerte durch eine antioxidanzienreiche Kost oder eine Supplementierung anhebt Im folgenden Abschnitt finden Sie Informationen zur Senkung von oxidativem Stress durch die vermehrte Zufuhr von Antioxidanzien via Ernährung oder Supplementierung. Die antioxidativen Schutzsysteme in unserem Körper werden durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst. Die Aktivitäten antioxidativ wirksamen Schutzsysteme werden durch die individuelle genetische Ausstattung und durch Umweltfaktoren, denen wir ausgesetzt sind (z. B. Ernährung, Rauchen, Umweltgifte), beeinflusst. Leider sind wir infolge der veränderten modernen Lebensstilfaktoren, hohen Umweltbelastungen, Stress oder Fehlernährung stärker mit freien Radikalen belastet als dies früher der Fall war. Die physiologische antioxidative Kapazität mag häufig nicht ausreichend © MICRO-MEDICAL Instrumente GmbH, D-61462 Königstein / Ts., Telefon: +49 (0) 61 74/29 96-0 , Fax: +49 (0) 61 74/2 32 03, www.micromedical.de 13 hoch genug sein, obgleich in unseren Nahrungsmitteln ein breites Spektrum an Antioxidanzien vorhanden ist. Durch Erhöhung der Aufnahme an nutritiven Antioxidanzien können wir das antioxidative Verteidigungssystem des Körpers gegen den oxidativen Stress stärken. Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse, Nüsse und Samen bieten eine gute Quelle für Antioxidanzien, Vitamine und andere Mikronährstoffe mit antioxidativer Wirksamkeit, die als exogene Komponenten das zelluläre Verteidigungssystem gegen den oxidativen Stress unterstützen. So können essentielle Vitamine, wie z. B. Vitamin C, welches einen ausgeprägten antioxidativen Effekt hat und eine breite Vielfalt von ROS inaktivieren kann, nicht vom Körper selbst hergestellt werden. In Früchten und Gemüse können mehr als 60 Carotinoide nachgewiesen werden, die vom Menschen aufgenommen werden. Die meisten epidemiologischen Studien weisen auf eine Beziehung zwischen einer antioxidanzienreichen Kost und der Gesundheit hin. Von der Weltgesundheitsorganisation wird, auf der Basis wissenschaftlicher Studien, der Verzehr von 500 g Obst und Gemüse empfohlen. Jeder Zellbereich wird durch verschiedene nutritive Antioxidanzien geschützt, wodurch deutlich wird, dass nur die kombinierte Gabe einen effizienten Schutz bietet. So schützen einige Antioxidanzien das zellumgebende Blut, andere schützen die Zellwand, wieder andere wirken im Zellinnern und weitere schützen die Mitochondrien – die Kraftwerke der Zellen. Somit ist ein breites Spektrum an exogenen und endogenen Antioxidanzien erforderlich: Vitamin C für das extrazelluläre Milieu und zur Regeneration von Vitamin E Vitamin E um die Zellwände zu schützen Carotinoide (wie ß-Carotin, Lycopin, Lutein) u. a. gefärbte Verbindungen aus gelbem, roten, orange und violett gefärbten Früchten und Gemüsen Thiole – schwefelhaltige Strukturen wie z. B. alpha-Liponsäure und Glutathion – um das Zellinnere zu schützen. Coenzym Q10 um die Mitochondrien zu schützen und damit der Zellalterung entgegen zu wirken Bioflavonoide zum Schutz der DNA und der kollagenen und elastomeren Fasern, die z. B. für die Beschaffung der Haut wichtig sind, wodurch der Hautalterung vorgebeugt wird Enzyme – Superoxiddismutase, Katalase, Glutathionperoxidase um überall in den Zellen vor freien Radikalen zu schützen. Das sind endogene Antioxidanzien, die vom Körper selbst hergestellt werden. Sie werden nicht mit der Nahrung aufgenommen, aber sie benötigen für Ihre Aktivität Spurenelemente aus der Nahrung wie Selen, Kupfer, Zink und Mangan. Häufig ist eine Ernährungsumstellung alleine nicht ausreichend bzw. auch nicht möglich und es empfiehlt sich seitens des Therapeuten zu einer Supplementierung mit Antioxidanzien zu raten. © MICRO-MEDICAL Instrumente GmbH, D-61462 Königstein / Ts., Telefon: +49 (0) 61 74/29 96-0 , Fax: +49 (0) 61 74/2 32 03, www.micromedical.de 14 Behalten Sie die weitere Entwicklung im Auge. Sollte es nicht zu einer Verbesserung der Werte kommen, dann können folgende Gründe dafür in Frage kommen: Unzureichende Dosierung der Antioxidantien im Hinblick auf den bestehenden oxidativen Stress. Es besteht eine Resorptionseinschränkung für die Antioxidanzien, für die es zuvor keine Anhaltspunkte gab. Nicht adäquate Kombination an Antioxidanzien. Berücksichtigen Sie, dass es sich hier um individuelle Unterschiede handeln kann und ein Antioxidanz, welches gut bei dem einen wirkt nicht zwangsweise bei anderen gut wirken muss. Schauen Sie nach den genetischen Faktoren, wie z. B. eine niedrige genetisch bedingte antioxidative Kapazität. Allgemeine Ratschläge zur Senkung von oxidativem Stress Es gibt eine Reihe einfacher Verhaltensregeln, die dem Schutz vor oxidativem Stress und damit der Senkung des Krankheitsrisikos und dem gesunden Alterwerden und der Erhaltung der Lebensqualität dienen können. Beachten Sie bitte Folgendes: Achten Sie auf eine ausgewogene Kost. Essen Sie viel (möglichst unbelastetes) Obst und Gemüse. Trinken sie reichlich Mineralwasser und vermeiden sie zu fette und/oder frittierte Lebensmittel. Vermeiden Sie exzessiven Zucker- und Salzkonsum. Begrenzen Sie den Alkoholkonsum. Trinken Sie mehr grünen Tee und weniger Kaffee Ein Glas Rotwein kann einen Beitrag zur antioxidativen Kapazität leisten. Bevorzugen sie kalt gepresste Öle wie z. B. Olivenöl, Leinöl und Walnussöl (reich an chemisch stabilen einfach ungesättigten Fettsäuren) Treiben Sie regelmäßig moderaten Sport. Übertreiben Sie Ihre sportlichen Aktivitäten aber nicht, ansonsten müssen Sie mit einem negativen Effekt rechnen. Vermeiden Sie, soweit wie möglich, Umweltgifte und Schadstoffe: diese erhöhen den oxidativen Stress. Das gilt z. B. für Autoabgase, toxische Substanzen in Nahrungsmitteln und für Zigaretten. Rauchen sie nicht! Schlaf ist wichtig. Schlafmangel begünstigt den oxidativen Stress. Vermeiden Sie extreme UV-Expositionen und Sonnenbäder und treffen Sie, falls sie es doch tun sollten, entsprechende Vorsichtsmaßnahmen. Versuchen sie den Blutzucker, das Lipidprofil und den Blutdruck unter Kontrolle zu halten. Nehmen sie regelmäßig Vorsorgemaßnahmen in Anspruch und achten Sie auf familiär bedingte Risiken. Versuchen sie den Blutzucker, das Lipidprofil und den Blutdruck unter Kontrolle zu halten. Falls Sie Hormone (HET; orale Kontrazeptiva) einnehmen sollten, dann achten Sie darauf, dass der oxidative Stress in der Norm bleibt. Vermeiden Sie physischen und psychischen Stress. Planen Sie Entspannungszeiten ein und genießen Sie die Dinge, die Sie tun. © MICRO-MEDICAL Instrumente GmbH, D-61462 Königstein / Ts., Telefon: +49 (0) 61 74/29 96-0 , Fax: +49 (0) 61 74/2 32 03, www.micromedical.de 15