femu Forschungszentrum für elektromagnetische Umweltverträglichkeit (femu) Forschung und Informationen zu den Wirkungen elektromagnetischer Felder auf den Menschen und auf biologische Systeme Elektromagnetische Felder sind häufig Gegenstand kontroverser öffentlicher Diskussionen. In der Debatte ist es jedoch schwierig, sich ein Bild über den tatsächlichen aktuellen Wissensstand auf dem Forschungsgebiet der gesundheitlichen Wirkungen elektromagnetischer Felder zu machen und sich eine unabhängige Meinung zu bilden. Internet-Informationsplattform EMF-Portal: Weltweit umfassendste wissenschaftliche Datenbank zu den Wirkungen elektromagnetischer Felder auf den Menschen und auf biologische Systeme Umfasst mehr als 16.400 Publikationen, davon 2.500 medizinisch-biologische und 270 epidemiologische Studien mit Details zu den Inhalten (Oktober 2012) Quelle: www.emf-portal.org OMV 380 kV Kraftwerksanschlussleitung Bietet eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien, ergänzt mit Hintergrundinformationen (z.B. ein interdisziplinäres Glossar mit Erklärungen zu mehr als 2.800 Begriffen) Zielgruppe sind Wissenschaftler, Politiker, Juristen, Ärzte und interessierte Bürger Kostenlos in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung unter www.emf-portal.org femu Forschungszentrum für elektromagnetische Umweltverträglichkeit (femu) Forschungsschwerpunkt – Störung von elektronischen Implantaten durch EMF: Elektromagnetische Felder können unter bestimmten Bedingungen die Funktionsweise elektronischer Implantate, wie z.B. Herzschrittmacher, implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren, Neurostimulatoren oder Cochlea-Implantate, beeinflussen. Ziel unserer Forschung: Identifizierung von Bedingungen und Parametern bei der Frequenz 50 Hertz, die Beeinflussungen begünstigen Definition von Schwellen, ab wann eine Störung auftritt So können für Menschen mit Implantaten Bereiche angegeben werden, die sicher sind bzw. in denen die Gefahr einer Störung besteht. Feldmessung unter Hochspannungsfreileitungen: Ein Schwerpunkt unserer Forschung ist die Störung von Herzschrittmachern und Defibrillatoren (bei der Netzfrequenz 50 Hz), den weltweit am häufigsten implantierten elektronischen Geräten. In Probandenstudien werden sowohl unter kontrollierten Bedingungen im Labor als auch direkt unter 380 kV Hochspannungsfreileitungen (Abb. 1) die im Körper induzierten elektrischen Spannungen gemessen. (Abb. 1) Feldexposition eines Patienten unter kontrollierten Laborbedingungen: In Provokationsstudien mit Patienten (Abb. 2) wird untersucht, inwieweit eine Störung elektronischer Implantate in Alltagssituationen oder im Beruf auftreten kann. (Abb. 2) Computersimulation der Stromdichteverteilung im Körper: Mit explantierten Aggregaten wird mittels eines computergesteuerten Testsystems das Störverhalten des Implantats in Abhängigkeit von Programmierung, Modell und Hersteller ermittelt. In Simulationen (Abb. 3) werden die Ergebnisse verifiziert und Modelle entwickelt, die eine Vorhersage des Risikos erlauben. (Abb. 3) OMV 380 kV Kraftwerksanschlussleitung femu Elektrische und magnetische Felder von Hochspannungsfreileitungen Magnetisches Feld Elektrisches Feld Magnetfelder entstehen durch bewegte Ladungen (= Strom) im Stromleiter. Die Stärke des Magnetfelds wird als magnetische Flussdichte in Tesla (T) oder Mikrotesla (μT) angegeben. Niederfrequente Magnetfelder - wie bei Stromleitungen - sind schlecht abzuschirmen, sie dringen gut in Material ein. Elektrische Felder entstehen durch unterschiedliche elektrische Aufladung von Körpern (Potenzialunterschied). Die Stärke des elektrischen Feldes wird als elektrische Feldstärke in Volt pro Meter (V/m) angegeben. Elektrische Felder sind gut abzuschirmen, indem sie zur Erde abgeleitet werden. Quelle: Leitgeb, 2000 Anschlussleitung KW Haiming - UW Simbach Berechnete Magnetfelder am Ort des größten Durchhangs Berechnete elektrische Felder am Ort des größten Durchhangs Feldeinwirkung auf den Menschen Ein äußeres niederfrequentes Magnetfeld löst geringe wirbelförmige Körperströme im Menschen aus, die nicht spürbar sind. Das Feld durchdringt den Körper. OMV 380 kV Kraftwerksanschlussleitung Ein äußeres elektrisches Feld löst eine elektrische Aufladung der Körperoberfläche und sehr geringe innere Körperströme aus. Die elektrische Aufladung kann spürbar sein, die inneren Körperströme nicht. femu Wirkung elektrischer und magnetischer Felder von Hochspannungsfreileitungen auf den Menschen Schwellenwerte für spürbare Wirkungen und die daraus abgeleiteten Grenzwerte bei 50 Hz 1T Nerven- und Muskelstimulation Herzflimmern Nervenstimulation Durchschlagsfestigkeit Herzder Luft (→ Blitzschlag) flimmern 100 mT 10 mT 1 mT 1 MV/m Magnetophosphene Elektrophosphene 100 kV/m kardiale Implantate (Herzschrittmacher) 100 µT 48,68 µT 10 µT 1 µT 10 MV/m kardiale Implantate (Herzschrittmacher) Haarvibration 5 kV/m Grenzwert Allgemeinbevölkerung (26. BImSchV) 10 kV/m 3,74 kV/m 1 kV/m Maximalwert unter der Leitung in 2 m Höhe: - 48,68 µT - 3,74 kV/m magnetische Flussdichte B 100 V/m elektrische Feldstärke E Sicherheitspuffer (mehrere Zehnerpotenzen) zwischen Feldstärken mit schädlicher Wirkung und Feldstärken unter Hochspannungsleitungen Forschung zu möglichen Gesundheitswirkungen schwacher elektrischer und magnetischer Felder – Ergebnisse und letzte offene Fragen Störung von Implantaten im Körper: Passive Implantate wie z.B. künstliche Gelenke, Schienen oder Herzklappen Metallische Bestandteile können sich erwärmen Gewebeschädigende Erwärmung erst bei starken Feldern oberhalb der Grenzwerte für die Allgemeinbevölkerung (26. BImSchV) Aktive oder elektronische Implantate wie z.B. kardiale Implantate, Neurostimulatoren oder Cochlea-Implantate Im Körper überlagert sich das felderzeugte Signal mit dem körpereigenen Signal. Die Wahrnehmung des Implantats wird gestört OMV 380 kV Kraftwerksanschlussleitung Eine Störung ist nicht dauerhaft, nur während der Feldeinwirkung. Das Implantat wird nicht beschädigt Kardiale Implantate (wie z.B. Herzschrittmacher oder implantierbare Defibrillatoren) übernehmen lebensnotwendige Funktionen Störbarkeit abhängig von den Einstellungen des Implantats, insbesondere von der eingestellten Wahrnehmungsempfindlichkeit Feldstärken, die eine Störung hervorrufen, liegen über den Grenzwerten für die Allgemeinbevölkerung (26. BImSchV) femu Wirkung elektrischer und magnetischer Felder von Hochspannungsfreileitungen auf den Menschen Diskussion und weitere Forschung konzentrieren sich auf Leukämie im Kindesalter: Grundsätzlich seltene Erkrankung (pro Jahr 4-5 Fälle pro 100.000 Kinder unter 15 Jahren) Hinweise auf erhöhtes Risiko bislang nur aus Bevölkerungsstudien Nur 1/3 der Fälle ist auf das Wohnumfeld in der Nähe von Hochspannungsleitungen zurückzuführen. Andere Quellen: Magnetfelder von Haushaltsgeräten und elektrischer Hausinstallation Experimentelle Untersuchungen unterstützen das Ergebnis aus Bevölkerungsstudien nicht Kein Wirkungsmechanismus bekannt Außerdem: Einzelne nicht gesicherte Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für degenerative Krankheiten des Nervensystems wie Alzheimer und ALS (mehrere Studien, meist bei beruflicher Exposition) sowie für Asthma (zurzeit nur 1 Studie) Diese Hinweise müssen ebenfalls überprüft werden r e h c s i t e n g a m d n u r e h c s i r t k e l e t g h c n s u r k o r f i r e t u g Die W t s i n e h c s n e M n e d f u a Felder n e z t ü h c s e t r e w z n e r G n e t l e k c i w t n e s u a r a d e i D n e g n u k r i W n e g i l i e t h c a n r vo r e d , t z n e r g e g n i e d n i s n e e i g d a r d F n e u n t l e f e f t t o i e m t r z t e e Le d r u w u z a d f r a h d c e o b s n g t i n e u z r u z t f Forsch u ä l g n u h c s r o F e d n e h c entspre OMV 380 kV Kraftwerksanschlussleitung