Netzhautablösung - Pro Patient online

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Netzhautablösung
Frühzeitige Diagnose und Therapie
kann das Augenlicht retten
Unter Netzhautablösung versteht
man eine bedrohliche Sehstörung,
die durch Abhebung der Rezeptorschicht der Netzhaut vom darunter
liegenden Pigmentepithel entsteht
und die einen von 10 000 Menschen betrifft. Risikofaktoren sind
vor allem Kurzsichtigkeit, vorangegangene Katarakt-Operationen,
Diabetes mellitus und entzündliche
Prozesse oder Tumoren im Auge.
Frühsymptome sind das Sehen von
Lichtblitzen oder von einem
Schwarm schwarzer Punkte. In der
Folge kommt es zu zunehmender
Gesichtsfeldeinschränkung
wie
durch einen dunklen Vorhang. Da
die Prognose vom Grad der Netzhautablösung abhängt und im
schlimmsten Fall die Erblindung
droht, sind frühzeitige Diagnose
und Therapie entscheidend.
In manchen Fällen reicht die Behandlung der Ursache zur Besserung aus.
Bei Vorstufen ist die Laserbehandlung das Mittel der Wahl, ansonsten
muss die Netzhautablösung operativ
versorgt werden. Bei bekannten Risikofaktoren sollte regelmäßig eine
augenärztliche Kontrolle erfolgen,
um Vorstufen rechtzeitig zu erkennen und behandeln zu können.
Definition
Als Netzhautablösung wird eine
durch verschiedene Ursachen auslösbare Abhebung der Rezeptorschicht der Netzhaut von dem darunter liegenden Pigmentepithel
bezeichnet. Die Häufigkeit des Auftretens einer Netzhautablösung
liegt bei etwa 0,01%.
Ursachen
Die häufigste Ursache für eine Netzhautablösung ist ein Netzhautriss
(=„rhegmatogene“ Netzhautablösung). Risikofaktoren sind Kurzsichtigkeit, vorausgegangene Verletzun-
gen oder eine vorausgegangene
Katarakt-Operation.
Eine Netzhautablösung kann aber
auch durch Flüssigkeitsaustritt aus den
Aderhautgefäßen durch ein geschädigtes Pigmentepithel unter die Netzhaut
entstehen (=„exsudative“ Netzhautablösung). Ursachen dafür sind z.B.
entzündliche Prozesse oder Tumoren.
Eine weitere Form der Netzhautablösung entsteht durch sich kontrahierende
Netzhaut-Glaskörpermembranen (=„traktive“ Netzhautablösung). Auslösend hierfür sind vor
allem diabetische Netzhauterkrankungen, aber auch Netzhautveränderungen bei Frühgeborenen oder als
Komplikation bei vorausgegangenen
Netzhautoperationen. Diese Form der
Netzhautablösung ist besonders kompliziert und schwer zu behandeln.
Symptome
Eine Netzhautablösung macht sich
in der Regel durch Gesichtsfeldeinschränkungen bemerkbar. Dies kann
sich für den Patienten zum Beispiel
als dunkle Wand“ von unten oder als
schwarzer Vorhang“ von oben oder
von der Seite her äußern.
In fortgeschrittenem Stadium kann
auch die zentrale Sehschärfe reduziert sein.
Frühsymptome bzw. vorausgehende
Ereignisse können das Auftreten von
Lichtblitzen sein, die durch das Ziehen des Glaskörpers an der Netzhaut
ausgelöst werden, oder ein Schwarm
schwarzer Punkte, die durch eine
kleine Blutung eines gerissenen
Netzhautgefäßes entstehen können.
Diagnose
Für die Prognose ist es wichtig, dass
die Diagnose möglichst schnell
gestellt wird. Daher sollte sich der
Patient bei entsprechenden Symptomen sofort bei einem Augenarzt
vorstellen.
Bei medikamentös (=Tropfen) erweiterter Pupille kann der Augenarzt durch Spiegelung des Augenhintergrunds oder mit Hilfe eines
sogenannten Kontaktglases die
Netzhaut in der Regel beurteilen
und eine Netzhautablösung sowie
gegebenenfalls die Ursache, z.B.
einen Riss, diagnostizieren.
Falls der Einblick auf die Netzhaut
durch Blutungen im Glaskörper eingeschränkt ist, kann die Diagnose
mittels einer Ultraschalluntersuchung gestellt werden.
Therapie
Bei der serösen Netzhautablösung sollte das für die Ablösung verantwortliche Grundleiden behandelt werden.
Unter Umständen kann es dann,
ohne weitere Eingriffe am Auge, zu
einer Rückbildung kommen. Ansonsten muss jede Netzhautablösung operativ versorgt werden.
Die Art der Operation richtet sich
nach dem Schweregrad der Veränderungen und nach der auslösenden
Ursache. Davon hängt auch ab, ob die
Operation in örtlicher Betäubung oder
in Vollnarkose durchgeführt wird.
Bei der rhegmatogenen Netzhautablösung wird eine Tamponade des
Netzhautloches durch eine von
außen auf das Auge genähte Silikonplombe oder ein rund (zirkulär) ums
Auge gelegtes Silikonband so durchgeführt, dass das Auge an der Stelle
des Loches eingedellt wird und sich
das Pigmentepithel der abgehobenen Netzhaut wieder nähert. Außerdem wird von außen mit einer Kältesonde an der Stelle des Loches eine
Entzündungsreaktion ausgelöst, die
eine Verklebung zwischen Pigmentepithel und Netzhaut hervorruft.
Prinzip der Funktion
einer Silikonplombe
Bei komplizierten Verläufen, vor
allem bei traktiven Netzhautablösungen, ist zusätzlich oder ausschließlich ein chirurgischer Eingriff am
Glaskörper nötig. Dabei werden, mit
Hilfe feiner ins Auge eingeführter
Instrumente, der gesamte Glaskörper einschließlich der Membranen
entfernt. Anschließend erfolgt eine
kurz- oder längerfristige Tamponade
der Netzhaut.
Dies erfolgt von Augeninneren her
und zwar mit Hilfe eines Gases oder
eines durchsichtigen Silikonöls, das
in das Auge eingebracht wird.
Prognose
Die Prognose für das Auge und das
Sehen nach der Therapie bei einer Netzhautablösung ist sehr stark vom Schweregrad und der Dauer einer Netzhautablösung vor der Operation abhängig.
Dabei gilt grundsätzlich: Je kürzer
eine Netzhautablösung bestanden
hat, je weniger kompliziert der Ausgangsbefund war und je weniger
Netzhautgewebe betroffen ist,
desto besser ist die Prognose.
Im günstigsten Fall kann das Auge
mit voller Funktionsfähigkeit erhalten bleiben, im ungünstigsten Fall
allerdings kann ein Auge erblinden.
Daher ist es wichtig, bei geringsten
Symptomatik und dem geringsten
Verdacht auf eine Netzhautablösung den Augenarzt aufzusuchen.
Prophylaxe
Als Vorstufe zur Netzhautablösung sind
bestimmte Netzhautlöcher zu betrachten. Wenn ein solches Netzhautloch an
der Netzhaut entdeckt wird, kann es
durch Laserkoagulation abgeriegelt“
werden, so dass eine Netzhautablösung
durch eine entsprechende Narbenbildung in diesem Bereich nicht mehr entstehen kann. Besonders gefährdet, eine
Netzhautablösung zu erleiden, sind
Patienten mit Kurzsichtigkeit, sowie
nach einer Kataraktoperation oder nach
einer bereits abgelaufener Netzhautablösung am anderen Auge.
Bei diesen Risikopatienten sollte
regelmäßig und gründlich eine
Untersuchung der Netzhaut erfolgen. Dabei können auch die degenerativen Veränderungen entdeckt werden, die zu Loch- und Netzhautablösungsbildungen führen können und
dann gegebenenfalls prophylaktisch
laserkoaguliert werden können.
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