Netzhautablösung (Amotio retinae)

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Ursachen ............................................................................................ 1 Symptome .......................................................................................... 2 Diagnose ............................................................................................ 2 Therapie ............................................................................................. 2 Häufigkeit ........................................................................................... 3 Prognose ............................................................................................ 3 Vorbeugung ........................................................................................ 3 Netzhautablösung (Amotio retinae)
Als Netzhautablösung wird eine durch verschiedene Ursachen auslösbare Abhebung
der Rezeptorschicht der Netzhaut von dem darunter liegenden Pigmentepithel
bezeichnet. Die Häufigkeit des Auftretens einer Netzhautablösung liegt bei etwa
0,01%.
Fotorealistische Darstellung einer teilweise abgelösten Netzhaut
Ursachen
Die häufigste Ursache für eine Netzhautablösung ist ein Netzhautriss. Risikofaktoren
sind Kurzsichtigkeit, vorausgegangene Verletzungen oder eine vorausgegangene
Katarakt-Operation. Eine Netzhautablösung kann aber auch durch Flüssigkeitsaustritt
aus den Aderhautgefässen durch ein geschädigtes Pigmentepithel unter die
Netzhaut entstehen (= "exsudative" Netzhautablösung). Ursachen dafür sind z.B.
entzündliche Prozesse oder Tumoren.
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Eine weitere Form der Netzhautablösung entsteht durch sich kontrahierende
Netzhaut-Glaskörpermembranen (= "traktive" Netzhautablösung). Auslösend hierfür
sind vor allem diabetische (zuckerkrankheit bedingte) Netzhauterkrankungen, aber
auch Netzhautveränderungen bei Frühgeborenen oder als Komplikation bei
vorausgegangenen Netzhautoperationen. Diese Form der Netzhautablösung ist
besonders kompliziert und schwer zu behandeln.
Symptome
Eine Netzhautablösung macht sich in der Regel durch Gesichtsfeldeinschränkungen
bemerkbar. Dies kann sich für den Patienten zum Beispiel als „dunkle Wand" von
unten oder als „schwarzer Vorhang" von oben oder von der Seite her äussern. In
fortgeschrittenem Stadium kann auch die zentrale Sehschärfe reduziert sein.
Frühsymptome beziehungsweise vorausgehende Ereignisse können das Auftreten
von Lichtblitzen sein, die durch das Ziehen des Glaskörpers an der Netzhaut
ausgelöst werden, oder ein Schwarm schwarzer Punkte, die durch eine kleine
Blutung eines gerissenen Netzhautgefässes entstehen können.
Diagnose
Für die Prognose ist es wichtig, dass die Diagnose möglichst schnell gestellt wird.
Daher sollte sich der Patient bei entsprechenden Symptomen sofort bei einem
Augenarzt vorstellen. Bei medikamentös (= Tropfen) erweiterter Pupille kann der
Augenarzt durch Spiegelung des Augenhintergrunds oder mit Hilfe eines
sogenannten Kontaktglases die Netzhaut in der Regel beurteilen und eine
Netzhautablösung sowie gegebenenfalls die Ursache, z.B. einen Riss,
diagnostizieren. Falls der Einblick auf die Netzhaut durch Blutungen im Glaskörper
eingeschränkt ist, kann die Diagnose mittels einer Ultraschalluntersuchung gestellt
werden.
Therapie
Bei der serösen (wässerigen) Netzhautablösung sollte das für die Ablösung
verantwortliche Grundleiden behandelt werden. Unter Umständen kann es dann,
ohne weitere Eingriffe am Auge, zu einer Rückbildung kommen. Ansonsten muss
jede Netzhautablösung operativ versorgt werden. Die Art der Operation richtet sich
nach dem Schweregrad der Veränderungen und nach der auslösenden Ursache.
Davon hängt auch ab, ob die Operation in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose
durchgeführt wird.
Bei der rissbedingten Netzhautablösung wird eine Tamponade des Netzhautloches
durch eine von Aussen auf das Auge genähte Silikonplombe oder ein rund (zirkulär)
ums Auge gelegtes Silikonband so durchgeführt, dass das Auge an der Stelle des
Loches eingedellt wird und sich das Pigmentepithel der abgehobenen Netzhaut
wieder nähert. Ausserdem wird von Aussen mit einer Kältesonde an der Stelle des
Loches eine Entzündungsreaktion ausgelöst, die eine Verklebung zwischen
Pigmentepithel und Netzhaut hervorruft.
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Prinzip der Funktion einer Silikonplombe
Bei komplizierten Verläufen, vor allem bei traktiven (zug bedingten)
Netzhautablösungen, ist zusätzlich oder ausschliesslich ein chirurgischer Eingriff am
Glaskörper nötig. Dabei werden, mit Hilfe feiner ins Auge eingeführter Instrumente,
der gesamte Glaskörper einschliesslich der Membranen entfernt. Anschliessend
erfolgt eine kurz- oder längerfristige Tamponade der Netzhaut. Dies erfolgt von
Augeninneren her und zwar mit Hilfe eines Gases oder eines durchsichtigen
Silikonöls, das in das Auge eingebracht wird.
Häufigkeit
Wie in der Einleitung erwähnt, liegt die Häufigkeit bei ca. 0,01%. Das heisst, dass im
Mittel bei 10 000 Menschen eine derartige Erkrankung auftritt.
Prognose
Die Prognose für das Auge und das Sehen nach der Therapie bei einer
Netzhautablösung ist sehr stark vom Schweregrad und der Dauer einer
Netzhautablösung vor der Operation abhängig. Dabei gilt grundsätzlich: Je kürzer
eine Netzhautablösung bestanden hat, je weniger kompliziert der Ausgangsbefund
war und je weniger Netzhautgewebe betroffen ist, desto besser ist die Prognose. Im
günstigsten Fall kann das Auge mit voller Funktionsfähigkeit erhalten bleiben, im
ungünstigsten Fall allerdings kann ein Auge erblinden. Daher ist es wichtig, bei
geringsten Symptomatik und dem geringsten Verdacht auf eine Netzhautablösung
den Augenarzt aufzusuchen.
Vorbeugung
Als Vorstufe zur Netzhautablösung sind bestimmte Netzhautlöcher zu betrachten.
Wenn ein solches Netzhautloch an der Netzhaut entdeckt wird, kann es durch
Laserkoagulation „abgeriegelt" werden, so dass eine Netzhautablösung durch eine
entsprechende Narbenbildung in diesem Bereich nicht mehr entstehen kann.
Besonders gefährdet, eine Netzhautablösung zu erleiden, sind Patienten mit
Kurzsichtigkeit, sowie nach einer Kataraktoperation oder nach einer bereits
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abgelaufener Netzhautablösung am anderen Auge. Bei diesen Risikopatienten sollte
regelmässig und gründlich eine Untersuchung der Netzhaut erfolgen. Dabei können
auch die degenerativen (abnützungsbedingten) Veränderungen entdeckt werden, die
zu Loch- und Netzhautablösungsbildungen führen können und dann vorbeugend
laserkoaguliert werden können.
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