Den Menschen Raum geben

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Liaunig Museum © querkraft architekten, Foto: Lisa Rastl
Den Menschen Raum geben
Zwei Projekte unseres Kunden
querkraft architekten, Wien
1998 gegründet, gehört querkraft heute zu den renommiertesten
und erfolgreichsten Architekturbüros Österreichs. Dabei überzeugen die pragmatischen „Querdenker“ aus Wien mit unkonventionellen, einfallsreichen Projekten im Bereich Wohnungsbau
ebenso wie mit spektakulären Museums- und Gewerbebauten.
Kunstgenuss im Untergrund
Erweiterungsbau des Museums Liaunig
Wie eine silberne Zigarre liegt der Museumsbau in der Kärntner
Landschaft – eine irritierende Großskulptur eingebettet in hügelige Wiesen. Doch macht die nach außen hin sichtbare Kubatur
nur einen kleinen Teil des Gebäudes aus. Einzig der markante,
160 Meter lange, an einer Seite über die Bundesstraße an der
anderen Seite über der Drau auskragende Galerietrakt ist sichtbar. 90 Prozent des Bauwerks, das die private Kunstsammlung
des Industriellen Herbert Liaunigs beherbergt, liegen unter der
Erde. Der 2008 fertiggestellte, mehrfach ausgezeichnete und
bereits 2013 unter Denkmalschutz gestellte Museumsbau wurde
jetzt um eine Fläche von circa 2.500 qm erweitert. Dabei verfolgten querkraft architekten ihr ursprüngliches Entwurfskonzept
bruchlos weiter.
„Unsere Entwurfsidee, einen Großteil der Ausstellungsflächen
unterhalb der Erde anzusiedeln, war damals dem extrem niedrigen Budget geschuldet. Sowohl für den Bau als auch für die
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Betriebskosten galt es, einen sehr engen Kostenrahmen einzuhalten. Da haben wir ganz pragmatisch reagiert,“ erinnert sich
Jakob Dunkl, einer der drei Gründer und Inhaber des Wiener
Büros. Mit diesem pragmatischen Ansatz und seiner stringent
kreativen Umsetzung überzeugten die Planer nicht nur beim
2006 ausgeschriebenen internationalen Wettbewerb, sondern
auch bei der Eröffnung des Erweiterungsbaues im April 2015.
Die ursprüngliche aus vier markanten Baukörpern bestehende
formal anspruchsvolle, von Sichtbeton, Stahl und Glas dominierte
Architektur wurde durch einen Saal für Sonderausstellungen
mit anschließendem Atrium, ein Skulpturendepot sowie
durch zwei weitere Präsentationsräumlichkeiten und zusätzliche Depotflächen ergänzt. Dabei besannen sich die Planer
auf einfache geometrische Formen. Dreieckig: der neue für
Wechselausstellungen konzipierte 700 qm umfassende stützenfrei ausgeführte Raum mit einer skulpturalen Betondecke, deren
ebenfalls dreieckige Oberlichter interessante Lichtstimmungen
erzeugen. Kreisrund: das Skulpturendepot, das mit seiner
imposanten Kuppel Reminiszenzen an das Pantheon weckt.
querkraft architekten gelangen Räume mit außerordentlicher
Strahlkraft, die den Besucher überraschen und mit seiner
Wahrnehmung spielen. Wie schon beim „Ursprungsbau“ legten
die Planer größtes Augenmerk darauf, das Gefühl, sich unter
der Erde zu befinden, nicht aufkommen zu lassen. So werden
Liaunig Museum © querkraft architekten, Fotos: Lisa Rastl
Citygate Tower © querkraft architekten, Foto: Lukas Dostal
alle Ausstellungsräume durch interessant gestaltete Oberlichter
natürlich belichtet – die Exponate benötigen keine zusätzlichen Lichtquellen, was auch dem Wunsch des Bauherrn
entspricht, seine umfangreiche Kunstsammlung im Tageslicht
betrachten zu können. „Unterirdisch“ fühlt man sich in dem
in Neuhaus/Suha fernab eines urbanen Zentrums gelegenen
Privatmuseum freilich nirgendwo – ganz im Gegenteil! querkraft
architekten beziehen die umgebende Landschaft mit ein – ja, sie
gestehen der Natur eine zentrale Rolle in ihrem Entwurfskonzept
zu. Sei es durch punktuelle Oberlichter, das Atrium oder
ein Glasportal – den Besuchern werden immer wieder neue
Ausblicke in die Natur ermöglicht, die ein ganzheitliches
Raumerlebnis in Bezug auf Landschaft und Gebäude schaffen.
So entstanden Räume, die den kontemplativen Kunstgenuss
unterstützen.
Vielleicht ist es dieser unbedingte Bezug auf den Menschen, der
die Qualität der Wohnungsbauprojekte von querkraft begründet. 2013 erhielt das Büro für sein in Passivhausweise ausgeführtes Wohngebäude U 31 den Staatspreis für Architektur und
Nachhaltigkeit. Im April 2015 wurde ihr jüngstes Wohnbauprojekt
fertiggestellt.
„Unser Ziel, eine kräftige, ikonographische Architektur zu
schaffen, die der Kunst den notwendigen Freiraum gibt, wird
mit dem Erweiterungsbau noch gestärkt“, betont Jakob Dunkl.
„Wir haben der Kunst einen neutralen Rahmen geschaffen;
dabei tritt die Architektur zurück. Das entspricht unserem
Leitsatz, Räume zu entwerfen, in denen sich Leben entwickeln
kann. Gute Architektur darf nichts überstülpen. Das bedeutet
keineswegs, dass sie sich immer zurücknehmen sollte. Sie darf
und muss durchaus auch einmal ein deutliches Signal setzen.
Das sollte aber niemals Selbstzweck sein. Die Bedürfnisse der
Nutzer, die Menschen stehen immer im Mittelpunkt unserer
Arbeit,“ erklärt Jakob Dunkl.
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Wohnen an der vertikalen Dorfstraße
Citygate Tower
Citygate Tower ist das erste Wohnhochhaus des Büros. 100
Meter ragt es in den Himmel im Norden Wiens, wo auf einem
ehemaligen Gewerbegelände ein neues Stadtquartier mit
Wohnen, Arbeiten und Gewerbe entsteht. Auf 34 Geschossen
sind über 300 Wohnungen untergebracht – ein Großteil ist
öffentlich gefördert; in den oberen Stockwerken finden sich
auch freifinanzierte Einheiten und Eigentumswohnungen.
Die Fassade des kompakten Gebäudes fällt sofort ins Auge:
Sie scheint zu fließen, eine wellenförmige, mäandernde
Bewegung zu machen. Diese Wirkung erzielen die Architekten
durch eine eher einfache, pragmatische Maßnahme, die nicht
nur dem Gebäude sein unverwechselbares Gesicht verleiht,
sondern zugleich die Aufenthaltsqualität seiner Bewohner maßgeblich verbessert. Das gesamte Hochhaus wird von einem
Balkon- und Loggienband umlaufen. Die reguläre Tiefe beträgt
120 cm. „Das ist zu schmal, wenn eine vierköpfige Familie
hier gemütlich frühstücken möchte. Aus diesem Grunde
haben wir die Balkone und Loggien für jede Wohnung um
eine halbkreisförmige Ausbuchtung erweitert. Indem wir diese
Ausbuchtungen dann über die Geschosse hinweg verschoben
Citygate Tower © querkraft architekten, Foto: Lukas Dostal
haben, scheinen sie wie Mäander das Gebäude emporzuwandern. Ein poetisches Fassadenspiel entsteht,“ erklärt Gerd
Erhartt, Gründer und Inhaber des Wiener Büros. Die Anordnung
der Geländer mit unterschiedlichen Abständen der Latten unterstützt die Wirkung sowohl nach außen als auch nach innen.
Die zweite Besonderheit des Hochhauses ist seine sogenannte
vertikale Dorfstraße. „Wir haben das Innere des Turms so
organisiert, dass es keine unbelichteten, dunklen Gänge gibt.
Dazu haben wir den Baukörper gegenüber dem Gebäudekern
in Richtung Norden aufgeschlitzt und konnten dadurch auf jeder
Etage direkt gegenüber des Aufzuges ein Fenster anbringen.
Zugleich haben wir entlang dieses Schlitzes zum Teil mehrgeschossige Gemeinschaftsräume untergebracht, die sich über
sämtliche Etagen verteilen“, erklärt Erhartt.
Auf dieser vertikalen Dorfstraße befinden sich Medienraum,
Waschküche, Kinderspielraum und andere Gemeinschaftsräume,
auf deren Dächern sich kollektiv nutzbare Dachterrassen
erschließen. So entsteht Raum für unterschiedliche Aktivitäten
und die Kommunikation der Bewohner untereinander.„Die vertikale Dorfstraße ist eine Besonderheit, wie sie jedes Gebäude
benötigt, um die Identifikation seiner Bewohner zu ermöglichen“, betont Erhartt. Der Grundriss des Wohnhochhauses
ist von Offenheit und Flexibilität gekennzeichnet, die durch ein
reduziertes konstruktives System ermöglicht wird. Wohnungen
können zusammengeschlossen oder erweitert werden. Vom
Loft oder der Büronutzung bis hin zur kleinteiligen Wohnung
ist hier alles möglich, womit eine langfristige Nachhaltigkeit des
Gebäudes gewährleistet wird.
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Reibungsloser Umstieg auf ARCHICAD
„ARCHICAD hat uns bei diesem Projekt einmal mehr überzeugt,
ja die Software erwies sich als ideales Planungswerkzeug
für den Hochhausbau. Ein großer Vorteil lag beispielsweise
darin, dass wir alle Bauteillisten und Massen direkt aus dem
Modell herauslesen konnten. Die Zeitersparnis bei einem
Projekt dieser Größenordnung und die damit verbundene
Effizienzsteigerung sind schon beträchtlich“, sagt Dominik
Bertl, Architekt bei querkraft. Auch die modulare Arbeitsweise
war sehr hilfreich; so konnten sich häufig wiederholende
Elemente des Wohnhauses als Hotlinks gespeichert und wieder
eingesetzt werden.
querkraft architekten sind vor vier Jahren auf ARCHICAD
umgestiegen. Warum? „Weil wir festgestellt haben, dass die
Arbeit mit unserer Vorgängersoftware ineffizient war. Mitarbeiter
beklagten sich über viele sinnlose Arbeiten, die sie mit der
Software zu verrichten hatten. ARCHICAD dagegen nimmt
uns heute viele Routinearbeiten ab und schafft damit mehr Zeit
und Raum für den eigentlichen Entwurfsprozess,“ erklärt Jakob
Dunkl.
„Im Übrigen ist ARCHICAD einfach viel sympathischer. Mit dem
Programm kreiere ich ein Haus, keine technische Zeichnung!
Die Software denkt in Häusern, Räumen und Geschossen – wie
wir Architekten,“ so Dunkl. Dass sich der Umstieg von einer
Planungsphase in die nächste – bei der Vorgängersoftware
äußerst umständlich – mit ARCHICAD reibungslos und beinahe
unmerklich vollzieht, auch das überzeugte das Wiener Büro von
der GRAPHISOFT-Lösung.
Citygate Tower © querkraft architekten, Fotos: Lukas Dostal
Der Umstieg auf ARCHICAD gelang schnell und problemlos: Eine
Woche Schulung beim GRAPHISOFT Center Wien, A-NULL
Bausoftware GmbH, und danach waren alle rund 30 Mitarbeiter
des Büros fit in Sachen ARCHICAD und konnten das Programm
effizient einsetzen. Die Umstellung ging mit der Einführung von
BIM einher: „Alles in einer Datei! Gebäude modellieren anstatt
Pläne zeichnen“, lautete die Devise. Auch dieser Übergang
vollzog sich problemlos; die Architekten waren schnell mit
der neuen Planungsmethode vertraut und konnten von ihren
Vorteilen profitieren. Sei es beispielsweise davon, dass sich
alle Änderungen eines Entwurfs automatisch in allen Sichten
fortschreiben, sei es, dass sich Massen, Produktnummern oder
Raumbücher direkt aus dem Gebäudemodell ziehen lassen
oder aber, dass sie eine wesentlich bessere Kontrolle über
ihren Entwurf haben und mögliche Planungsfehler schneller
entdecken können. Besonders angetan sind die Kollegen
bei querkraft vom BIM Server und der Teamworkfunktion.
„Teamgeist und gute Zusammenarbeit werden bei uns groß
geschrieben. ARCHICAD unterstützt uns auch darin. Mit dem
BIM Server arbeiten alle Projektbeteiligten in Echtzeit in einer
Datei. Damit gestalten sich nicht nur die Planungsprozesse
effizienter und reibungsloser, es macht außerdem einfach mehr
Spaß,“ erklärt Dominik Bertl. Nicht nur ARCHICAD, auch das
Präsentationstool BIMx wird im Wiener Büro gerne eingesetzt.
„Es ist für unsere Bauherren überzeugend, wenn sie beispielsweise auf ihrem Handy durch unseren 3D-Entwurf navigieren
können. Damit erklärt sich vieles von selbst; die Kommunikation
klappt besser,“ so Bertl.
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Größte Zufriedenheit mit ARCHICAD und erfolgreiche
Implementierung von BIM bei querkraft! Auch bei der
Zusammenarbeit mit anderen Planungspartnern beschreitet
das Wiener Architekturbüro innovative Wege. „OPEN BIM,
hier liegt definitiv die Zukunft“, betont Dominik Bertl. Bei
einem aktuellen Projekt des Büros, der Umnutzung einer alten
Gießerei in das Museum für konkrete Kunst in Ingolstadt, tauschen Architekten und Haustechniker IFC-Modelle aus. Das
bedeutet keine doppelte Dateneingabe, schnellere und bessere
Kollisionsüberprüfung, flüssigere Arbeitsabläufe! ARCHICAD mit
seinen intelligenten Schnittstellen beweist sich bei querkraft nun
auch als ideale Plattform für die interdisziplinäre Zusammenarbeit
und den verlustfreien Datenaustausch im Sinne von Open BIM.
Liaunig Museum © querkraft architekten, Foto: Lisa Rastl
Mit ARCHICAD mehr Zeit für den Entwurf
querkraft architekten werden betreut
von unserem Partner:
GRAPHISOFT Center Wien,
A-NULL Bausoftware GmbH
Alfred Hagenauer
[email protected]
München/Wien Juli 2015
Text: Angelika Keitsch
Layout: FORM+ZEICHEN
www.graphisoft.de I www.graphisoft.at
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querkraft architekten zt gmbh
Börseplatz 2 I 1010 Wien
www.querkraft.at
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