Wann ist eine Psychotherapie sinnvoll?

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Wann ist eine Psychotherapie sinnvoll?
Wann ist professionelle Hilfe nötig?
Soziales Netz und Selbsthilfe
Wartezeiten
Wann lohnt sich eine Psychotherapie?
Weitere Informationen
Sichere Anhaltspunkte dafür, dass eine behandlungsbedürftige Störung vorliegt, machen sich am Alltag fest.
Können die gewohnten täglichen Handlungen nur noch mühevoll oder gar nicht mehr vollzogen werden,
wird die Not als groß und die Lage als unbeeinflussbar erlebt, ist eine Psychotherapie angezeigt. Oft treten
zusätzlich unerklärbare körperliche Beschwerden wie Herzrasen auf, die keinen klaren medizinischen
Befund ergeben. Es ist wichtig, diesen Zustand nicht zu ignorieren, sondern ernst zu nehmen und sich
Unterstützung zu suchen.
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Wann ist professionelle Hilfe nötig?
Wenn die Gespräche mit dem Partner oder der Freundin kaum noch eine Verbesserung der Befindlichkeit
bewirken und die guten Ratschläge die Verzweiflung eher noch steigern, dann ist professionelle Hilfe nötig.
Manchmal, beispielsweise bei Suchtverhalten, schleicht sich die Verschlechterung langsam ein, oft über
Jahre, bis der Punkt der Unerträglichkeit erreicht ist oder in der Folge körperliche Erkrankungen auftreten,
die nicht mehr ignoriert werden können. Häufig löst ein tragisches Ereignis wie Tod, Krankheit oder
Trennung den Zusammenbruch aus. Jeder Mensch erlebt im Laufe seines Lebens unterschiedliche Krisen. In
der Regel gelingt es ihm, mit seinen individuellen Mitteln seine Probleme zu lösen und Krisen zu
bewältigen. Oft ist dieser Prozess hart und leidvoll. Die Betroffenen zeigen über einen kürzeren Zeitraum
Merkmale, die auch bei psychischen Erkrankungen zu beobachten sind.
Es kann also durchaus eine normale Reaktion sein, auf eine verzweifelte Situation mit Symptomen von
Depression, Angst, Essanfällen, Schlafstörungen oder auch mit einer »Saufphase« zu reagieren. Auch wenn
diese Bewältigungsversuche nicht optimal sind, solange sie einmalig und vorübergehend bleiben und
schnell der Weg zurück in einen befriedigenden Alltag gefunden wird, muss es sich nicht um eine Krise
handeln, die professionelle Hilfe erforderlich macht. Meist bietet das soziale Umfeld, die Familie, Freunde,
Kollegen und vielleicht eine Selbsthilfegruppe, Unterstützung.
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Soziales Netz und Selbsthilfe
Ein gutes soziales Netz und jede Form von Selbsthilfe ist sinnvoll und wichtig. Es gibt viele
Erfahrungsberichte von Betroffenen, die den Weg aus psychischen Krisen beschreiben, Selbsthilferatgeber
aller Art sind auf dem Buchmarkt zu finden. Das kann ein guter Einstieg sein. Wenn das aber nicht
ausreicht, ist es wichtig, so schnell wie möglich professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Zu langes
Zögern kann die Störung verstärken und den Heilungsprozess verlängern, zumal es kaum freie
Therapieplätze gibt und mit Wartezeiten zu rechnen ist.
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Wartezeiten
Die Wartezeit auf einen Therapieplatz liegt zwischen vier Wochen und einem Jahr. Es ist deshalb sehr
wichtig, sofort alles zu tun, um auf mehrere Wartelisten zu kommen. Dafür sind ein Anruf und meist ein
Erstgespräch erforderlich. Der Platz auf der Warteliste ist der »Fuß in der Tür«. In manchen Therapiepraxen
wird Krisenintervention bei akuten Notfällen angeboten. Einige Praxen geben den Klienten und Klientinnen
auf der Warteliste monatliche Termine, um die lange Wartezeit zu überbrücken.
Meist ist der Druck so groß, dass diese Sitzungen gern in Anspruch genommen werden.
Behandlungsbedürftigkeit liegt dann vor, wenn die gewohnten Methoden und das soziale Netz nicht mehr
ausreichen, um ein Problem zu bewältigen und den Alltag aufrechtzuerhalten, oder wenn große
Unzufriedenheit mit diesen Strategien vorliegt. Hilfe ist auch erforderlich, wenn Erlebensmuster auftreten,
die vorher nicht da waren, die Angst machen und die Lebensgestaltung behindern.
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Wann lohnt sich eine Psychotherapie?
Wenn die folgenden Fragen zur Hälfte mit »Ja« beantwortet werden können, dann lohnt es, sich über
Psychotherapie zu informieren:
So kenne ich mich nicht! Fühle ich mich anders als sonst?
Beunruhigt mich diese Veränderung sehr?
Gibt es eine Erklärung für die Veränderung?
Reicht diese nicht aus, um die Dauer und Heftigkeit der Beschwerden zu begründen?
Kann ich meine tägliche Arbeit nur noch mit Mühe verrichten?
Mache ich mir immer Sorgen und habe ich viel Angst?
Leide ich unter körperlichen Beschwerden?
Ist mein Schlaf gestört, schlafe ich zu wenig oder zu viel?
Fühle ich mich oft aggressiv, hasserfüllt, gereizt oder bin ich sehr intolerant? Bin ich oft
krankgeschrieben?
Habe ich Suizidgedanken?
Habe ich kaum noch Menschen, mit denen ich über meine Probleme sprechen kann?
Helfen Gespräche mit Freunden nicht mehr?
Fällt die Veränderung auch anderen deutlich auf?
Ist das schon länger als drei Monate so?
Ist mir das alles egal?
Die Unsicherheit, ob eine Therapie erforderlich ist, plagt viele Betroffene und zögert die Suche nach
professioneller Hilfe oft unnötig hinaus. Viele Vorurteile über psychische Erkrankungen machen es
zusätzlich schwer, diesen Schritt zu tun. Doch je frühzeitiger im Verlauf einer Krise eine Therapie einsetzt,
umso größer sind die Bewältigungschancen. Auch sehr viele körperliche Erkrankungen haben eine
psychische Komponente.
Psychotherapie kann die ganzheitliche Perspektive wiederherstellen und dadurch den Heilungsprozess
positiv beeinflussen. Manche Patienten haben angesichts voller Wartezimmer Hemmungen, mit dem
Hausarzt intensiver über ihre Befindlichkeit zu sprechen. Es bleibt bei der Beschreibung der körperlichen
Symptome, die psychischen Leiden werden nicht ausdrücklich erwähnt. Auch wenn Zeitdruck und Hektik in
positiv beeinflussen. Manche Patienten haben angesichts voller Wartezimmer Hemmungen, mit dem
Hausarzt intensiver über ihre Befindlichkeit zu sprechen. Es bleibt bei der Beschreibung der körperlichen
Symptome, die psychischen Leiden werden nicht ausdrücklich erwähnt. Auch wenn Zeitdruck und Hektik in
der Arztpraxis wenig ermutigend wirken, letztlich liegt es in der Verantwortung der Patienten, auch über
ihre psychischen Beschwerden zu sprechen.
Sie sollten dies ungeniert tun und wissen, dass sie nicht verpflichtet sind, die erstbeste Antwort zu
akzeptieren oder sich mit dem Verschreiben von Medikamenten zufrieden zu geben.
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Weitere Informationen
Die Geschäftsstellen der Krankenkassen vor Ort verfügen über Adresslisten und erteilen in der
Regel entsprechende Auskünfte.
Der Psychotherapie-Informations-Dienst (PID), eine Einrichtung des Berufsverbandes Deutscher
Psychologinnen und Psychologen, hilft bei der Suche nach niedergelassenen Therapeuten. Internet:
www.psychotherapiesuche.de
Bei der Kassenärztlichen Vereinigungen der Bundesländer bekommt man ebenfalls Auskunft über
niedergelassene Therapeuten. Man gelangt über die Internetadresse der Bundesvereinigung zu den
Landesstellen: www.kbv.de.
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©Psychiatrienetz
Letzte Aktualisierung:07.10.2011
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