Wir verlangen schon ganz schön viel von der Sonne und von unserer Haut. Den Satz „Wow – bist du braungebrannt!“ hört fast jeder gerne. Wir wissen aber auch, dass das Bad in der Sonne Gefahren birgt. Hautkrebs und vorzeitige Hautalterung sind zwei der häufigsten Schlagworte dazu. Trotzdem – wer viel draußen ist, wird braun, und das ist auch ganz gut so, denn die Hautbräune ist ein natürlicher Sonnenschutz. Wie kann man ihn am besten aufbauen? Es gilt vor allem, einen Sonnenbrand zu vermeiden und das Bräunen langsam anzugehen. Dazu benötigt man den passenden Sonnenschutz. Einige schwören darauf, vor dem Quelle: DECHEMAX Urlaub schon ein wenig für Bräune zu sorgen. Zu diesem Zweck gibt es Hautbräunungsmittel. Auch in der Apotheke gibt es Präparate zum Einnehmen, die versprechen, wie ein Sonnenschutz für die Haut zu wirken. Ein bunter Strauß von Möglichkeiten also; Schauen wir ihn uns einmal etwas genauer an. Frage 1 (Klassenstufe 7-11) Verschiedene Inhaltsstoffe in Sonnencremes schützen die Haut vor Sonnenstrahlung. Dabei gibt es anorganische und organische Stoffe, die auch unterschiedliche Wirkungsweisen haben. Teile die angegebenen Stoffe in anorganische und organische ein. Titandioxid anorganisch organisch Lösung: Titandioxid ist anorganisch Salicylsäure- ähnliche Moleküle anorganisch organisch Lösung: Salicylsäure- Derivate (wie der Chemiker sagt) sind organischer Natur Mit Campher verwandte Moleküle anorganisch organisch Lösung: Auch die Campher- Derivate sind organisch Zinkdioxid anorganisch organisch Lösung: Zinkdioxid ist nun eindeutig anorganisch - es enthält nicht die Spur von Kohlenstoff Zinkdioxid ist nun eindeutig anorganisch - es enthält nicht die Spur von Kohlenstoff Stoffe, die sich von der Zimtsäure ableiten anorganisch organisch Lösung: Auch die Zimtsäure- Derivate (ihr merkt es schon - immer die komplizierten Moleküle) sind organisch. Zusatzfrage (Klassenstufen 8-11) Das Wirkprinzip der anorganischen Stoffe ist immer das selbe. Man spricht auch von physikalischen Filtern, da die Wirkweise auf physikalischen Prinzipien beruht. Wie schützen anorganische UV- Filter die Haut vor Sonnenstrahlung? (1-2 Stichworte genügen) Lösung: UV- Filter aus feinteiligen (sogenannten nanoskaligen) Partikeln reflektieren und streuen das Sonnenlicht. Zusatzfrage (Klassenstufen 9-11) Mit der Wirkungsweise organischer UV- Filter beschäftigen wir uns später – das ist etwas komplizierter. Titandioxid ist übrigens nicht nur in Sonnencreme, sondern auch in Zahnpasta (und in vielen anderen Dingen des täglichen Bedarfs) enthalten. In der Zahnpasta hat es natürlich eine ganz andere Funktion als in der Sonnencreme. Man hat schließlich noch nicht gehört, dass Zähne Sonnenbrand bekommen könnten. Als Bestandteil der Zahnpasta hat es vor allem zwei Funktionen: zum einen wirkt es, neben anderen Stoffen, als Putzkörper, zum anderen ist es einfach dazu da, die Zahncreme strahlend weiß erscheinen zu lassen. Wer würde sich schon gerne mit einer gelblichen Zahncreme die Zähne putzen (und dabei erwarten, dass diese schön weiß werden/ bleiben)? Was ist aber nun der wesentliche Unterschied zwischen dem Titandioxid in der Sonnencreme und dem in der Zahnpasta? Wähle die richtige Antwort aus: Der Unterschied liegt in der Oxidationsstufe des Titans. Die eine Form ist etwas aggressiver und sorgt dafür, dass die Zähne weißer werden. Der Unterschied liegt ganz einfach in der Größe. Während die Titandioxidpartikel in der Sonnencreme sehr klein (im Nano- Bereich) sind, sind die in der Zahnpasta größer. Deshalb erscheinen die Partikel in der Zahnpasta auch weiß, die in der Sonnencreme aber durchsichtig. Die einzelnen Titandioxid- Moleküle in der Zahnpasta sind so modifiziert, dass sie zusammenklumpen (auf Fachchinesisch: Aggregate bilden). Daraus ergibt sich die zähe, pastöse Konsistenz der Zahnpasta. Lösung: Richtig ist die Größe. Wären die Partikel in der Sonnencreme so groß wie die in der Zahnpasta, würden wir nach dem Eincremen aussehen, als hätten wir uns mit Wandfarbe (oder eben Zahnpasta) beschmiert. „Was bei Pflanzen wirkt, kann beim Menschen nicht verkehrt sein“, dachten sich einige Forscher und kreierten Nahrungsergänzungsmittel, die wie ein natürlicher Sonnenschutz von innen wirken sollen. Die wirksame Substanz(gruppe) in diesem Nahrungsergänzungsmittel verleiht vielen Obst- und Gemüsesorten eine orangerote Farbe. Auch in Blättern von Bäumen ist sie enthalten und wirkt dort tatsächlich als Sonnenschutz. Dort wird sie allerdings erst im Herbst sichtbar, da sie im Sommer vom grünen Blattfarbstoff Chlorophyll überdeckt wird. Im Herbst wird das Chlorophyll dann abgebaut und die Blätter sehen bunt aus. Auch in der Haut des Menschen ist diese Substanz vorhanden und soll die Eigenschutzzeit der Haut gegenüber der Sonnenstrahlung verdoppeln. Eine zusätzliche Aufnahme der Substanz soll diese Wirkung verbessern. Dies ist allerdings nicht wirklich nachgewiesen. Vor allem wirkt es nicht für alle Hauttypen gleichermaßen gut. Von welcher Substanz (Substanzgruppe) ist hier die Rede? Lösung: Lösung: beta- Carotin (oder ganz allgemein von Carotinoiden) Zusatzfrage (Klassenstufen 10-11) Hier schließt sich wieder der Kreis, denn auch die gerade gesuchte Substanz wirkt wie die organischen UV- Filter in der Sonnencreme. Wir haben hier die Wirkungsweise beschrieben. Aber Achtung: es haben sich 2 Fehler eingeschlichen. Welche? "Organische UV- Filter bestehen aus Molekülen mit konjugierten Dreifachbindungen. Diese verschieben die Wellenlänge beziehungsweise die Frequenz der absorbierten UV- Strahlung (man spricht von der sogenannten Stokes- Verschiebung) und wandeln (kurzwellige) UV- Strahlung in längerwellige und damit energiereichere Wärmestrahlung um." erster Fehler: Lösung: Dreifachbindung statt Doppelbindung zweiter Fehler: Lösung: energiereicher statt energieärmer Zusatzfrage (Klassenstufe 11) Es kann nicht schaden, schon ordentlich vorgebräunt in den Urlaub zu starten. Auch dafür gibt es Mittel. Eigentlich genial: einfach eincremen und schon wird man braun. Klingt ein wenig nach Schuhwichse, gemeint sind aber Hautbräunungsmittel, hinter denen sich eine chemische Reaktion - die der nichtenzymatischen Bräunung – verbirgt. In der Chemie ist diese Reaktion als Maillard- Reaktion bekannt. Sie ist recht kompliziert – es reagieren dabei reduzierende Zucker mit der Aminogruppe von Proteinen, Peptiden oder Aminosäuren. Dabei entstehen braune, stickstoffhaltige Verbindungen, die für die Braunfärbung verantwortlich sind. In der Sonnencreme wird am häufigsten Dihydroxyacteton (als reduzierendes Molekül) verwendet, das dann mit den Proteinen der Haut reagiert. Hier gilt übrigens: wer nicht bald nachkremt, wird schnell wieder blass. Auch bei Lebensmitteln haben wir es häufig mit durch die Maillard- Reaktion braun gefärbten Produkten zu tun. Bei welchem der 3 genannten Lebensmittel ist die Maillard- Reaktion ein Grund für die Färbung? Cola Brot aufgeschnittener Apfel Lösung: Das Brot ist richtig. Bei der Cola wird Zuckercouleur zugesetzt – ein Farbstoff, der durch die Karamellisierung von Zucker entsteht. Wenn der aufgeschnittene Apfel an der Luft allmählich braun wird, haben Enzyme ihre Hand im Spiel. Quelle: http:// dechemax.de/- p-20000360- quickedithide-1.htm? rewrite_engine=id © DECHEMA e.V. 1995-2017 alle Rechte vorbehalten