Interaktionen von Pflanzen Zwischen Pflanzen, Tieren, Pilzen und Bakterien gibt es unzählige Wechselwirkungen. Diese bringen den einzelnen Organismen sowohl Nutzen als auch Kosten und sind entscheidend für die Vielfalt und Zusammensetzung von Lebensgemeinschaften. Der Mensch beeinflusst diese Wechselwirkungen in grossem Mass. Dichte Netzwerke wechselseitiger Beziehungen Pflanzen sind einzigartig, weil sie CO₂ aus der Luft energiespeichernd binden und deshalb allen anderen Lebewesen direkt oder indirekt als Lebensgrundlage dienen. Samen, Früchte, Blätter, Sprossen, Wurzeln, Nektar und Pollen bieten vielfältige Nahrung. Blüten, Blätter, Zweige, Wurzeln und Hohlräume gewährleisten Raum zum Schlafen und Nisten und schützen vor Wetter und Feinden. Pflanzeninhaltsstoffe dienen als Rausch- und Duftmittel. Schaden durch Frass führte bei Pflanzen zur Evolution der Abwehr durch Dornen, Stacheln, Haare und unverdauliche oder giftige Stoffe. Verschiedenste Insekten und Wirbeltiere bestäuben Pflanzen. Viele Tiere verbreiten Samen, die an Fell, Federn oder Haut anhaften oder, gefressen wieder ausgeschieden werden. Mykorrhizapilze und luftstickstoffbindende Bakterien nutzen Wurzeln als schützenden Lebensraum und verbessern im Gegenzug massiv die Nährstoffversorgung der Pflanzen. Bakterien und Pilze können jedoch auch viele Pflanzen- und Tierkrankheiten verursachen. Jedes Lebewesen steht mit vielen Arten in Wechselwirkungen, die die Evolution bestimmen. Es kann zu spektakulären gegenseitigen Anpassungen kommen, oft aber auch zu allgemeiner Konkurrenz-, Anlockungs- oder Abwehrstrategien. Wechselwirkungen sind Grundlage von Stoffkreisläufen und Vorkommen von Arten entscheiden über die Verteilung von Lebewesen und organischen Stoffen und bestimmen letztlich die Vielfalt der natürlichen Lebensgemeinschaften. Die Rolle des Menschen Der Mensch hat sich in wenigen Jahrtausenden vom unauffälligen Mitspieler zum Hauptakteur natürlicher Netzwerke entwickelt. Änderungen der Landnutzung und des Klimas, Anreicherung der Luft mit Kohlendioxid und Stickstoffverbindungen und Verbreitung von gebietsfremden Organismen betreffen heute alle Lebewesen. Dies hat durch einen starken und anhaltenden Rückgang der Vielfalt viele für den Menschen nützliche Abläufe in Ökosystemen beeinträchtigt. Förderung und nachhaltige Nutzung der natürlichen Vielfalt sind deshalb nicht nur für die Zukunft der natürlichen Lebensgemeinschaften und Netzwerke entscheidend, sondern auch für den Menschen.