Dr. S. Wiesendorf Wintersemester 2016/17 2. Übung zur Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Grundlegung “Ausgewählte Anwendungen der Mathematik“ Informationen zur Vorlesung und den Übungen finden Sie unter http : //www.mi.uni − koeln.de/ ∼ swiesend/grundlegung.html Aufgabe 1. Beweisen Sie mittels vollständiger Induktion, dass für alle natürlichen Zahlen n ≥ 1 gilt: (a) 1 + 3 + 5 + . . . + (2n − 1) = n2 , (b) 1 + x + x2 + x3 + . . . + xn = 1−xn+1 1−x , für x 6= 1, (c) n2 + n ist gerade, d.h. durch 2 teilbar, (d) n Objekte kann man auf n! = 1 · 2 · 3 · . . . · n verschiedene Arten anordnen, (e) Die Potenzmenge einer n-elementigen Menge hat 2n Elemente. Aufgabe 2. Um bei vielen Summanden Unklarheiten durch die “Pünktchenschreibweise“ zu vermeiden, verwendet man das sogenannten Summenzeichen Σ. Ganz allgemein steht der Ausdruck n X ak k=0 für die Summe a0 + a1 + . . . + an , wobei jedes ak für k ∈ {0, . . . , n} eine reelle Zahl darstellt. Man nennt k den (Summations-) Index, über den hier summiert wird, d.h. k durchläuft die natürlichen Zahlen von der unteren Grenze (hier 0) bis zur oberen Grenze (hier n) und für jedes solche k erhält man durch Einsetzen eine Ausdruck ak , welche man dann alle aufsummiert. Zum Beispiel ist für ak := k n n X X ak = k = 1 + 2 + 3 + ... + n k=1 k=1 die Summe der ersten n Zahlen und für ak := 2k − 1 n n X X (2k − 1) = 1 + 3 + 5 + . . . + (2n − 1) ak = k=1 k=1 die Summe der ersten n ungeraden Zahlen. Man kann die Grenzen für den Summationsindex beliebig festsetzen, z.B. ist 25 X k = 3 + 4 + . . . + 25 = 322. k=3 Pn Ist jedoch die untere Grenze größer als die obere, also k=m ak mit m > n, so setzt man konventionell die Summe gleich 0. Der problemlose Umgang mit dieser Schreibweise bedarf zwar einiger Übung, dafür wird aber das Rechnen mit Summen wesentlich überschaubarer und exakter. - Blatt wenden - Schreiben Sie die folgenden Summen mithilfe des Summenzeichens. (a) 1 + 3 + 5 + . . . + 195 + 197 + 199, (b) 1 + x + x2 + x3 + . . . + xn , (c) 1 + 2 + 4 + 8 + 16 + . . . + 1024, (d) 12 + 13 + 14 + . . . + n1 . Die Distributivgesetze und die Kommutativität der Addition und der Multiplikation übersetzen sich entsprechend. Es gilt z.B. n n X X (∗) λ · ak = λ · ak k=n0 k=n0 und (∗∗) n X k=n0 ! ak + ! n X bk k=n0 = n X k=n0 ! bk + n X k=n0 ! ak = n X (ak + bk ), k=n0 was man leicht durch direktes Nachrechnen überprüfen kann. Pn (e) Schreiben Sie die Summe k=1 k der ersten n Zahlen wie in (∗∗) als Summe der geraden Zahlen ak und der ungeraden Zahlen bk zwischen 1 und n. (f) Zeigen Sie, dass für x 6= 1 gilt: n X a − a · xn+1 . a · xk = 1−x k=1