Zeckenstich - infiziert oder nicht?

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ZIM-Erfolgsbeispiel
Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand
ZIM-KOOP
016
Innovationspolitik, Informationsgesellschaft, Telekommunikation
Zeckenstich – infiziert oder nicht?
Neuer Schnelltest zum Nachweis von Borrelien in Zecken
Die Projektidee
Die so genannte Lyme-Borreliose ist
eine Infektionskrankheit, die durch das
Bakterium Borrelia burgdorferi, eines
engen Verwandten des Syphiliserregers,
ausgelöst wird. Nach einer Infektion
befallen diese Borrelien unter anderem
das Nervensystem, die Gelenke und das
Gewebe und lösen dort eine multisystemische Krankheit aus. Übertragen wird
der Erreger vor allem durch die Zecken­
art „Gemeiner Holzbock“, in seltenen
Fällen auch durch Stechmücken oder
Pferdebremsen. Wird die Infektion
recht­zeitig erkannt, bietet eine
Behandlung mit hohen Anti­biotika­
dosen gute Heilungschancen. Diagnos­
ti­ziert wird das Bakterium beispielsweise durch serologische Nachweise
von Antikörpern im Blut des Patienten
oder durch Direktnachweis von
Borrelien-DNA in Zecken. Bei beiden
Nachweisverfahren werden vorab Blut­
proben des Patienten bzw. die entfern­
ten Zecken in ein Labor eingeschickt.
Die Zuverlässigkeit der serologischen
Verfahren liegt je nach Zeitpunkt der
Messung zwischen 50 % und 90 %. Für
Patienten mit nicht erkannter Infektion
bedeutet das eine verpasste Heilungs­
chance. Aber auch der relativ teuere
Direktnachweis wird nicht als alleiniger
Test empfohlen, weil ein positiver
Nachweis in der Zecke nicht besagt,
dass auch der Mensch infiziert ist.
Derzeit auf dem Markt befindliche
Schnelltests zur Selbstbestimmung sind
weder ausreichend sensitiv noch spezifisch und können Fehlbedienun­gen
nicht vollständig ausschließen.
Die am ZIM-Projekt beteiligten fünf
Koope­rationspartner wollen deshalb
einen zuverlässigen Schnelltest für den
Direktnach­weis in der Zecke entwickeln, der die Vorteile heutiger
Verfahren in sich vereint und deren
Nachteile weitgehend überwindet.
Das Produkt und seine Innovation
Nach zweijähriger Projektlaufzeit soll ein
kostengünstiger Schnelltest ­vorliegen,
der erstmals einen Antigen­nach­weis auf
der so genannten MrBead-Platt­form realisiert. Basis dieser Bio­analy­tik­platt­form
sind biobeschichtete mikroskopisch
kleine magnetische Kügelchen, die so
genannten Beads, sowie magneto­
resistive Sensoren. Die offene und hoch
sensi­tive Technolo­gie bietet große Fle­xi­­
bilität und stellt eine einfach be­dien­­bare
Test- und Auswer­tungs­plattform zur
Verfügung. Sensiti­vität und Spe­zi­fi­tät
werden deutlich höher liegen als bei den
marktüblichen Nach­weis­methoden. Im
Vergleich zu im Labor ­angewand­ten
Methoden ermöglicht das Verfahren mit
10 bis 15 Minuten Testdauer eine dras­
tische Zeit­einsparung, ist erheblich preiswerter und kann in jeder Apotheke
durchgeführt werden.
Das Projekt wird gefördert vom
Bundesministerium für Wirtschaft
und Technologie aufgrund eines
Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Bewilligte Fördermittel: 677.873 Euro
Projektlaufzeit: 07/2009 bis 06/2011
Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)
ZIM ist ein bundesweites technologieund branchenoffenes Programm zur
Förderung des innovativen Mittelstands.
Gefördert werden
33 Kooperationsprojekte (ZIM-KOOP)
33 Einzelprojekte (ZIM-SOLO)
33 Netzwerkprojekte (ZIM-NEMO)
www.zim-bmwi.de
Gesundheitsforschung
und Medizintechnik
ZIM-KOOP Erfolgsbeispiel
MicroCoat Biotechnologie GmbH
gerbion GmbH & Co. KG
BIT Analytical Instruments GmbH
Ernst Reiner GmbH & Co. KG
ACI-ecotec GmbH & Co. KG
Díe Kooperationspartner
Die 1992 gegründete MicroCoat Bio­
tech­no­logie GmbH, Bernried,
­entwickelt und produziert mit 38 Mit­
arbei­tern Testsysteme für die in-vitro
Diag­nos­tik und biochemische Analytik.
Bilder: fotolia
Ihre Ansprechpartner
Dr. rer. nat. Günter Müller
MicroCoat Biotechnologie GmbH
Am Neuland 3, 82347 Bernried
Telefon 08158 9981280
www.microcoat.de
Der Betroffene erhält sofort eine verlässliche Information, ob die entfernte
Zecke infiziert ist. Nur bei einem positiven Nachweis sollte der Patient einen
Arzt aufsuchen, der dann weitere
Schritte einleiten kann.
Georg Klopfer
gerbion GmbH & Co. KG
Colombistr. 27, 79098 Freiburg i. Br.
Telefon 0761 3894914
www. gerbion.com
Der Markt und die Kunden
Die Projektpartner planen bei erfolgreichem Abschluss des Projektes eine
zeitnahe Umsetzung des neuen Test­
systems. Gleichzeitig ist der Aufbau eines
Entnahme- und Diagnostik­kon­zeptes
gemeinsam mit den Apotheken vorgesehen. Von den ­Projektergeb­nis­sen sollen
alle beteiligten Unter­nehmen, zum Teil
als Zulieferer, wirtschaftlich profitieren.
Der Vertrieb des Gesamtsystems wird
über gerbion erfolgen.
Marius Balger
BIT Analytical Instruments GmbH
Am Kronberger Hang 3
65824 Schwalbach am Taunus
Telefon 06196 806190
www.bit-instruments.com
Norbert Merz
Ernst Reiner GmbH & Co. KG
Baumannstr. 16, 78120 Furtwangen
Telefon 07723 657231
www.reiner.de
Karl-Heinz Menauer
ACI-ecotec GmbH & Co. KG
Bahnhofstraße 10, 78112 St. Georgen
Telefon 07724 934110
www.aci-ecotec.com
Geschäftsfeld der 2003 gegründeten
gerbion GmbH & Co. KG, Freiburg im
Breisgau, ist die Durchführung von analytischen und diagnostischen
Dienstleistungen, insbesondere von
BSE-Tests. Sie beschäftigt 28 Mitarbeiter.
Zum Tätigkeitsspektrum der 1976
gegründeten BIT Analytical Instru­
ments GmbH, Schwalbach am Taunus,
gehören Entwicklung, Herstellung und
Vertrieb von medizinischen Geräten
und Laborgeräten.
Kerngeschäft der bereits 1913 gegründeten Ernst Reiner GmbH & Co. KG, Furt­
wangen im Schwarzwald, ist die Her­
stellung und Produktion von Hand- und
Elektrostempelapparaten, Metall- und
Gummibänderdruckwerken sowie von
mikroprozessorgesteuerten Codier- und
Adressiergeräten. Sie beschäftigt 228
Mitarbeiter.
Die 2004 gegründete ACI-ecotec
GmbH & Co. KG, St. Georgen, entwickelt
und produziert mit 95 Mitarbeitern
Einrichtungen und Anlagen für die
Bereiche Photovoltaik und Automotive.
Impressum
Herausgeber
Bundesministerium für Wirtschaft
und Technologie
Informationen zum Programm
www.zim-bmwi.de
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Scharnhorststraße 34-37
10115 Berlin
Projektträger
AiF-Geschäftsstelle Berlin
Tschaikowskistraße 49
13156 Berlin, Telefon 030 48163-3
[email protected]
www.bmwi.de
Redaktion und Gestaltung
Projektträger AiF
Oktober 2009
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