Energetische Sanierung von Bestandsgebäuden Improving the

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Holzbau der Zukunft in der High-Tech-Offensive Zukunft Bayern
10 Energetische Sanierung
von Bestandsgebäuden
Improving the Energy Performance of Existing Buildings
Dipl.-Ing. Michaela Hoppe
Lehrstuhl für Bauphysik
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Gerd Hauser
TU München
Impressum
Lehrstuhl für Bauphysik
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Gerd Hauser
Technische Universität München
Projektleitung Project Coordinator
Dr.-Ing. Anton Maas
Lehrstuhl für Bauphysik, TU München
jetzt:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Anton Maas
Fachgebiet Bauphysik an der Universität Kassel
Projektbearbeitung Author
Dipl.-Ing. Architektin Michaela Hoppe
Weitere Projektmitarbeiter Assistants
Daniel Castilla Toledo
Mareike Ettrich
Simone Hiesinger
Josef Reger
Simon Schmidt
Sandra Spindler
Fachliche Beratung Technical Advice
Herr Dipl.-Ing. (FH) Josef Huber,
Fa. Huber & Sohn, Bachmehring
Herr Dipl.-Ing. (FH) Johann Weber,
Leiter der Baustoffsammlung der Fakultät für Architektur der TU München
Herr Univ.-Prof. Dr.-Ing. Stefan Winter
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion, TU München
Zusammenfassung — Summary
Energieeinsparpotential beim Gebäudebestand in Deutschland
Rund 30 % des Endenergieverbrauchs - und damit rund 20% der bundesweiten CO2Emissionen - wird in Deutschland von privaten Haushalten verursacht. Den wesentlichen Anteil dieses Endenergieverbrauchs nimmt mit rund 76% die Raumwärme ein
(siehe Abbildung 1).
Gewerbe, Handel,
Dienstleistungen
15,8 %
Industrie
26,8 %
Haushalte
28,8 %
sonst. Prozess- mech. Energie
wärme 4,2%
7,2%
Warmwasser
11,3%
Verkehr
28,6 %
Beleuchtung
1,5%
Raumwärme
75,8%
Abb. 1 links: Anteil der Verbrauchsbereiche am Endenergieverbrauch, rechts: Endenergieverbrauch nach Anwendungsbereichen in den privaten Haushalten, Stand 2005 [BMWi
2006]
Vor dem Hintergrund zunehmender Klimaveränderungen aufgrund von CO2-Emissionen und steigender Energiepreise kommt daher, neben der Nutzung erneuerbarer
Energien, der energetischen Sanierung des Gebäudebestandes eine wichtige Rolle zu.
Wie Abbildung 2 zeigt, übersteigt das Energieeinsparpotential durch eine zielgerichtete energetische Sanierung des Gebäudebestandes (nur Wohngebäude) die Energieerzeugung durch regenerative Energien im Jahr 2005 um ein Vielfaches.
700.000
640.000
89.800
83.200
500.000
300.000
200.000
100.000
Stromerzeugung
400.000
72.700
Energieeffizienzsteigerung
im Wohngebäudebereich
Passive Solarenergienutzung
im Wohngebäudebereich
600.000
Wärmeerzeugung
Energie [GWh]
Zusammenfassung
1
0
Abb. 2 Energiebereitstellung aus der Nutzung erneuerbarer Energien in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2006 im Vergleich mit dem Energieeinsparpotential durch Energieeffizienzsteigerung im Wohngebäudebereich [Hauser 2007].
Im Gebäudebereich besteht also - vor allem durch die Verbesserung des Wärmeschutzes - ein hohes Potential Energie einzusparen. Dieses gilt es durch gezielte energetische Sanierungsmaßnahmen auszuschöpfen.
Der Energieausweis für Gebäude
Einen wichtigen Schritt stellt in diesem Zusammenhang die Einführung des Energieausweises für Gebäude (siehe Abbildung 3) dar. Immobilienbesitzern wird in knapper
Form der jährliche Energiebedarf des Gebäudes dargestellt und es werden Modernisierungstipps zu dessen Senkung gegeben.
2
Zusammenfassung — Summary
ENERGIEAUSWEIS
für Wohngebäude
gemäß den §§ 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV)
Erläuterungen
4
ENERGIEAUSWEIS
Energiebedarf – Seite 2
Der Energiebedarf wird in diesem Energieausweis durch den Jahres-Primärenergiebedarf und den Endenergiefür Wohngebäude
bedarf dargestellt. Diese Angaben werden rechnerisch ermittelt. Die angegebenen Werte werden auf der Grundlage
der§§Bauunterlagen
bzw. gebäudebezogener
gemäß den
16 ff. Energieeinsparverordnung
(EnEV) Daten und unter Annahme von standardisierten Randbedingungen
(z.B. standardisierte Klimadaten, definiertes Nutzerverhalten, standardisierte Innentemperatur und innere Wärmegewinne usw.) berechnet. So lässt sich die energetische Qualität des Gebäudes unabhängig vom Nutzerverhalten
und der Wetterlage
beurteilen. Insbesondere
wegen standardisierter Randbedingungen erlauben die angegebenen
3
Gemessener
Energieverbrauch
des Gebäudes
Werte keine Rückschlüsse auf den tatsächlichen Energieverbrauch.
Primärenergiebedarf – Seite 2
Energieverbrauchskennwert
Der Primärenergiebedarf bildet die Gesamtenergieeffizienz eines Gebäudes ab. Er berücksichtigt neben der Endenergie auch die so genannte „Vorkette“ (Erkundung, Gewinnung,
Verteilung, Umwandlung) der jeweils eingesetzfür Wohngebäude
Gebäude:
ten Energieträger (z. B. Heizöl, Dieses
Gas, Strom,
erneuerbare Energien etc.). Kleine Werte (grüner Bereich) signalisieren
gemäß den §§ 16 ff.einen
Energieeinsparverordnung
geringen Bedarf und (EnEV)
damit eine hohe 194,04
Energieeffizienz
und Ressourcen und Umwelt schonende EnergiekWh/(m²·a)
nutzung. Zusätzlich können die mit dem Energiebedarf verbundenen CO 2-Emissionen des Gebäudes freiwillig
angegeben werden.
ENERGIEAUSWEIS
2
Berechneter Energiebedarf
des Gebäudes
Endenergiebedarf – Seite 2
Der
nach technischen
Regeln
jährlich
für Heizung,
0 Endenergiebedarf
50
100 gibt die
150
200
250 berechnete,
300
350 benötigte
400 Energiemenge
>400
Lüftung und Warmwasserbereitung an („Normverbrauch“). Er wird unter Standardklima und -nutzungsbedingungen
Maß für die Energieeffizienz eines Gebäudes und seiner Anlagentechnik. Der Endenergiebedarf ist die Energiemenge, die dem Gebäude bei standardisierten Bedingungen unter Berücksichtigung der EnerPrimärenergiebedarf
„Gesamtenergieeffizienz“
gieverluste zugeführt werden muss, damit die standardisierte Innentemperatur, der Warmwasserbedarf und die not293,7
wendige Lüftung sichergestellt
werden
Kleine Werte
(grüner
Bereich) signalisieren einen geringen Bedarf
kWh/(m²·a)
Energieverbrauch
für können.
Warmwasser:
X enthalten
und damit eine hohe Energieeffizienz.
nicht enthalten
Die Vergleichswerte für den Energiebedarf sind modellhaft ermittelte Werte und sollen Anhaltspunkte für grobe Vergleiche der Werte dieses Gebäudes mit den Vergleichswerten ermöglichen. Es sind ungefähre Bereiche angeVerbrauchserfassung
–
Heizung
und
Warmwasser
geben, in
denen die
Werte für
die einzelnen
liegen.
diese Werte auch
0
50
100
150
200
250 Vergleichskategorien
300
350 Energieverbrauchskennwert
400Im Einzelfall
>400 können
in kWh/(m²a)
außerhalb derAbrechnungszeitraum
angegebenen Bereiche liegen. Anteil
Modernisierungsempfehlungen zum Energieausweis
gemäß § 20 Energieeinsparverordnung
Gebäude
Adresse
Hauptnutzung /
Gebäudekategorie
Fam. Eder, München Obermenzing
Energiebedarferrechnet und ist ein
Wohnhaus
X
sind möglich
sind nicht möglich
Empfohlene Modernisierungsmaßnahmen
Nr.
Bau- oder Anlagenteile
Maßnahmenbeschreibung
1
Außenwand
Außenwanddämmung, 12 cm Mineralfaserdämmung, WLG 035,
2
Dach über Treppenhaus
Zwischensparrendämmung,12 cm Mineralfaserdämmung, WLG 030
3
Modernisierung der Heizungsanlage
Einbau eines Gasbrennwertkessels mit bivalentem Solarspeicher
vorgehängte hinterlüftete Fassade, horizontale Lärchenverschalung
(zeitlich bereinigt, klimabereinigt)
Brennstoff-
Qualität der Gebäudehülle
– WarmSeite 2 Klimamenge
wasser
faktor
[kWh]
Angegeben ist von
der spezifische,
auf
die wärmeübertragende
Umfassungsfläche
bezogene Transmissionswärmebis
Heizung
Warmwasser
Kennwert
[kWh]261,2
kWh/(m²·a)
verlust (Formelzeichen in der EnEV: HT’). Er ist ein Maß für die durchschnittliche energetische Qualität aller wärmeübertragenden
Umfassungsflächen
(Außenwände, Decken, Fenster etc.) eines Gebäudes. Kleine Werte signaliErdgas
1.9.2005 32890
1.9.2004
CO2-Emissionen * 69,3
kg/(m²·a)
sieren einen guten
baulichen Wärmeschutz.
Endenergiebedarf
Energetische
Energieträger
Empfehlungen zur kostengünstigen Modernisierung
Energieverbrauchskennwert – Seite 3
Nachweis der Der
Einhaltung
§ 3 oder § 9 Abs.wird
1 der
EnEV
(Vergleichswerte)
ausgewiesenedes
Energieverbrauchskennwert
für das
Gebäude
auf der Basis der Abrechnung von Heiz- und
ggf. Warmwasserkosten nach der Heizkostenverordnung
und auf Grund anderer geeigneter Verbrauchsdaten ermitEnergetische Qualität der Gebäudehülle
telt. Dabei werden die Energieverbrauchsdaten des gesamten Gebäudes und nicht der einzelnen Wohn- oder NutzDurchschnitt
Gebäude Ist-Wert
kWh/(m²a)
Gebäude Ist-Wert
W/(m²K)
einheiten 293,7
zugrunde gelegt.
Über Klimafaktoren
wird H
der
gemessene 0,90
Energieverbrauch
für die Heizung hinsichtlich
T’
der konkreten
Wetterdaten auf
einen deutschlandweiten Mittelwert
So führen beispielsweise
170,7örtlichen
0,68 umgerechnet.
EnEV-Anforderungswert
kWh/(m²a)
EnEV-Anforderungswert HT’
W/(m²K)
hohe Verbräuche in einem einzelnen harten Winter nicht zu einer schlechteren Beurteilung des Gebäudes. Der
Vergleichswerte
Endenergiebedarf
Energieverbrauchskennwert
gibt Hinweise auf die energetische Qualität des Gebäudes und seiner Heizungsanlage.
Endenergiebedarf
Kleine Werte„Normverbrauch“
(grüner Bereich) signalisieren einen geringenDie
Verbrauch.
Ein Rückschluss
auf den
künftig
modellhaft ermittelten
Vergleichswerte
beziehen
sich zu erwarGebäude,
denen die
Wärme2a)
für HeizungWohneinheiten
und
Gesamt
in kWh/(m
Endenergiebedarf
in kWh/(m2a) für auf
tenden
Verbrauch ist Jährlicher
jedoch nicht
möglich; insbesondere
können
die inVerbrauchsdaten
einzelner
0
50 100 150 200 250 300 350 400 >400
Energieträger
Warmwasser
durch
Heizkessel
bereit- Verhalten
Heizung
Hilfsgeräte
Lage im Gebäude, von
der jeweiligen
Nutzung
und im
vomGebäude
individuellen
stark differieren, weil
sie von derenWarmwasser
gestellt wird.
abhängen.
Erdgas
28,3
257,9
229,6
Soll ein Energieverbrauchskennwert
verglichen werden,
D
Wo urch
hn sch
ge
bä nitt
ud
e
MF
we H en
sen erg
tlich etis
mo ch n
de
rnis icht
EF
iert
we H en
sen erg
tlich etis
mo ch n
ic
de
rnis ht
iert
u
u
EF
gu H ene
tm
od rgetis
ern
isie ch
rt
ba
ba
ssiv
ha
EF
HN
eu
Pa
Erneuerbare
3,3
3,3
der keinen Warmwasseranteil
enthält, ist zu beachten,
Gemischt genutzte Gebäude
dass auf die Warmwasserbereitung je nach GebäudeFür Energieausweise bei gemischt genutzten Gebäuden enthält
besondere Vorgagröße 20die
– 40Energieeinsparverordnung
kWh/(m²·a) entfallen können.
ben. Danach sind - je nach Fallgestaltung - entweder ein gemeinsamer
Energieausweis für
alle
Soll ein Energieverbrauchskennwert
eines
mitNutzungen
Fern- oder oder für
Nahwärme
beheizten Gebäudes
verglichen
Wohnungen
und
für
die
übrigen
Nutzungen
zwei
getrennte
Energieausweise
auszustellen;
dieswerden,
ist aufistSeite 1 der
Energien
Vergleichswerte Endenergiebedarf
zu beachten, dass hier normalerweise ein um 15 – 30 %
Ausweise erkennbar.
MF
HN
eu
Strom-Mix
us
Primärenergiebedarf
Einsetzbarkeit alternativer Energieversorgungssysteme nach § 5 EnEV vor Baubeginn berücksichtigt
0
50
100
*
150
geringerer Energieverbrauch als bei vergleichbaren
Gebäuden mit Kesselheizung zu erwarten ist.
200 250 300 350 400 >400
D
Wo urch
hn sch
ge
bä nitt
ud
e
MF
we H en
sen erg
tlich etis
mo ch n
de
rnis icht
EF
ie
rt
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ic
de
rnis ht
iert
u
ba
u
EF
gu H ene
tm
od rgetis
ern
isie ch
rt
ba
Warmwasser
Erläuterungen
zum Verfahren
ssiv
ha
Heizung
us
Erneuerbare Energieträger werden genutzt für:
X
EF
HN
eu
Pa
Lüftungskonzept
MF
HN
eu
Lüftung
Das Verfahren zur Ermittlung von Energieverbrauchskennwerten ist durch die Energieeinsparverordnung vorgegeben. Die Werte sind spezifische Werte pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche (AN) nach Energieeinsparverordnung. Der tatsächlich gemessene Verbrauch einer Wohnung durch:
oder eines Gebäudes weicht insbesondere wegen des Witterungseinflusses und sich ändernden Nutzerverhaltens vom angegebenen
Die Lüftung erfolgt
Energieverbrauchskennwert ab.
Fensterlüftung
Schachtlüftung
**
Lüftungsanlage
Wärmerückgewinnung
* EFH –ohne
Einfamilienhäuser,
MFH – Mehrfamilienhäuser
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
weitere Empfehlungen auf gesondertem Blatt
Hinweis:
Modernisierungsempfehlungen für das Gebäude dienen lediglich der Information.
Sie sind nur kurz gefasste Hinweise und kein Ersatz für eine Energieberatung.
Beispielhafter Variantenvergleich (Angaben freiwillig)
Ist-Zustand
Modernisierung
gemäß Nummern:
Primärenergiebedarf
[kWh/(m²·a)]
Einsparung gegenüber
Ist-Zustand [%]
Endenergiebedarf
[kWh/(m²·a)]
Einsparung gegenüber
Ist-Zustand [%]
CO2-Emissionen
[kg/(m²·a)]
Einsparung gegenüber
Ist-Zustand [%]
293,7
261,2
69,3
Modernisierungsvariante 1
Modernisierungsvariante 2
1, 2
1, 2, 3
164,7
120,2
45%
59%
143,9
101,1
45%
61%
37
28
47%
60%
Erläuterungen zum Berechnungsverfahren
Das verwendete Berechnungsverfahren ist durch die Energieeinsparverordnung vorgegeben. Insbesondere wegen standardisierter Randbedingungen erlauben die angegebenen Werte keine Rückschlüsse auf den tatsächlichen Energieverbrauch. Die ausgewiesenen Bedarfswerte sind spezifische Werte nach der EnEV pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche (AN).
* freiwillige Angabe ** EFH – Einfamilienhäuser, MFH – Mehrfamilienhäuser
Aussteller
Dipl.-Ing. Michaela Hoppe
Lehrstuhl für Bauphysik
Technische Universität München
Unterschrift des Ausstellers
20. 11. 2005
Datum
Unterschrift
Abb. 3 Musterseiten des Energieausweises für Wohngebäude nach Energieeinsparverordnung 2007 [EnEV 2007]
Problematisch stellt sich in diesem Zusammenhang der heterogene fachliche Hintergrund der möglichen Energieausweisaussteller dar [Hauser et al. 2007]. Ziel des vorliegenden Sanierungsleitfadens ist es daher, den Energieausweisausstellern, deren
Kernkompetenz nicht im Bereich des Bauwesens liegt, fachliche Unterstützung bei der
Angabe baulicher Modernisierungstipps zu geben.
Sanierungsleitfaden
Vor dem oben angesprochenen Hintergrund steigender Energiepreise sind viele Immobilienbesitzer willens, Schritte zur Senkung des Energieverbrauchs ihrer Immobilie
zu unternehmen. Dennoch herrscht große Unsicherheit über die gestalterischen und
baukonstruktiven Möglichkeiten bei der energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden. Die Entscheidungsfindung ist häufig von Bedenken hinsichtlich bauphysikalischer
Konsequenzen und der Wirtschaftlichkeit baulicher Maßnahmen geprägt, was häufig
zu Standardlösungen wie z.B. einem Wärmedämmverbundsystem mit Polystyrolhartschaumdämmung führt. Ein zentrales Anliegen der vorliegenden Arbeit ist es daher, sinnvolle Alternativen zu herkömmlichen Sanierungsansätzen unter Einsatz eines
Materials aufzuweisen, das hohe ökologische, bautechnische und bauphysikalische
Qualitäten aufweist, einfach zu verarbeiten ist und zudem eine hohe gestalterische
Vielfalt besitzt, wie Holz und Holzwerkstoffe.
Holz und Holzwerkstoffe sind ein gut geeignetes Baumaterial für energetische Sanierungsmaßnahmen, da sie neben einer positiven CO2-Bilanz (siehe Abbildung 4) und
Wiederverwertbarkeit auch hervorragende technische Eigenschaften aufweisen. Holz
weist eine hohe Festigkeit bei geringem Gewicht und wird daher vielfach als Fassadenbekleidungsmaterial eingesetzt [Wegener/Zimmer 2003] [Herzog et al. 2004]
Der entstandene Sanierungsleitfaden richtet sich an Energieausweisaussteller aber
auch interessierte Bauherren und gibt grundsätzliche Information zu den Sanierungsmöglichkeiten. Die wichtigsten hierbei behandelten Aspekte sind
••
••
••
••
••
••
die energetische Bewertung des Bestandsgebäudes,
eine Zusammenstellung der situationsspezifischen Anforderungen,
die Darstellung möglicher Sanierungsmaßnahmen,
die Angabe von Auswahlkriterien,
eine Aufstellung der anfallenden Baukosten sowie
eine Untersuchung der Wirtschaftlichkeit der einzelnen Maßnahmen.
Zusammenfassung — Summary
3
Forstliche Produktion
Rundholztransport (50 km)
Rundholztransport (300 km)
Energiespeicher
Fichtenholz
Einschnitt
Technische Trocknung
Gespeicherte Sonnenenergie
Verbrauch an fossiler Primärenergie
Abb. 4 Energiebilanz für die Produktion von getrocknetem Nadelschnittholz (weiße
Kreise: fossiler Energieaufwand im Verhältnis zu der in Holz gespeicherten Energie);
[Wegener/Zimmer 2003]
Maßnahmenblätter
Dem Sanierungsleitfaden liegen zudem Maßnahmenblätter bei (siehe Abbildung 5
bzw. Kapitel 8: Maßnahmenblätter), die eine kompakte Darstellung der einzelnen Sanierungsansätze auf je einer Doppelseite beinhalten. Sie richten sich vorrangig an Bauherren und können einem Energieausweis zur Erläuterung der Modernisierungstipps
beigefügt werden.
Diese beinhalten eine graphische Darstellung der betrachteten Situation im Ausgangssowie im Sanierungszustand und eine kurze Beschreibung der Sanierungsmaßnahme.
Daneben findet der Nutzer eine Aufstellung der Vor- und Nachteile sowie Erläuterungen
zu den wichtigsten baukonstruktiven und bauphysikalischen Aspekten wie Wärmeschutz, Wärmebrücken, Feuchteschutz, Schallschutz und Brandschutz. Den Abschluss
bildet eine kurze Übersicht über die Wirtschaftlichkeit der untersuchten Maßnahme.
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
Diese Wirtschaftlichkeitsbetrachtung erfolgt in Form einer Tabelle (siehe Tabelle 1 auf
der nächsten Seite), die den mittleren Baukosten für die eingesparte kWh Heizenergie
die mittleren Energiekosten gegenüberstellt. In die Betrachtung fließt die Bandbreite der unterschiedlichen energetischen Ausgangszustände (U-Wert im Bestand, Heizungsanlage) ein. Eine Maßnahme stellt sich immer dann in privatwirtschaftlichem
Sinne als wirtschaftlich dar, wenn die Kosten der eingesparten kWh unter den mittleren Energiekosten im Betrachtungszeitraum liegen.
P10-28
8.
alt
monolithische Außenwand, ungedämmt
1
2
3
Maßnahmenblätter
neu vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF)
1
2
3
Außenwand
1
2
3
4
5
6
7
8
4
5
6
7
8
8.
Maßnahmenblätter
Außenwand
Abb. 8.13 Ausgangssituation
Brandschutz
Bei Gebäuden geringer Höhe (OK Fußboden des obersten Geschosses d 7 m) bestehen keine besonderen Brandschutzanforderungen an die Außenwandbekleidung. Bei
höheren Gebäuden dürfen nur Materialien der Baustoffklasse B1 (schwerentflammbar) eingesetzt werden, wobei die Unterkonstruktion auch in B2 (normalentflammbar)
ausgeführt werden darf, wenn keine Bedenken bestehen.
Schallschutz
Der Luftschallschutz einer Außenwand kann durch eine vorgehängte hinterlüftete
Fassade tendenziell verbessert werden. Notwendig ist hierfür die verwendung eines
schallabsorbierenden Dämmstoffes. Die Verbesserung ist abhängig vom vorhandenen
Material, der Dämmstoffdicke und der Fassadenkonstruktion.
Abb. 8.14 Sanierungsmaßnahme
Diese Sanierungsmöglichkeit bietet neben baukonstruktiven und bauphysikalischen
Vorteilen auch die Möglichkeit zu einer Neugestaltung der Fassade.
Vorteile
Nachteile
+ geringe Nutzungsbeeinträchtigung während der Bauphase
+ bauphysikalisch unproblematisch
+ geringfügige Unebenheiten und
kleinere (optische) Schäden der
Fassade können belassen werden
+ guter Schlagregenschutz
+ gestalterische Vielfalt
+ Eigenleistung der Bauherren möglich
+ für den Einsatz von Vakuumdämmpaneelen geeignet
– ggf. Schwierigkeiten bei der Einhaltung der Abstandsflächen
Feuchteschutz
Der Feuchteschutz bestehender Wände wird durch den zusätzlichen Aufbau einer fachgerecht ausgeführten vorgehängten hinterlüfteten Fassade verbessert. Ein Feuchteschutznachweis nach DIN 4108-3 ist nicht erforderlich, wenn eine ausreichende Hinterlüftung (d t 2 cm) mit Be- und Entlüftungsöffnungen von mindestens 50 cm2 pro 1
m Wandlänge gewährleistet ist.
U-Werte vorhanden
UAW = 0,9 - 1,7 W/m2K
U-Wert nach EnEV
UAW d 0,35 W/m2K
erforderliche Dämmstoffdicke
Luftdichtheit
1)
Eine vorgehängte hinterlüftete Fassade bildet keine luftdichte Schicht. Die luftdichte
Schicht muss auf der Innenseite, im ausreichend warmen Bereich, z.B. durch einen
intakten Innenputz, ausgebildet werden.
7 - 11 cm
geeignete Dämmstofftypen
2)
Wirtschaftlichkeit
WAB
Tabelle 8.5 stellt die zugrunde gelegten Investitionskosten unter Berücksichtigung
ohnehin erforderlicher Instandsetzungsmaßnahmen sowie die erreichbare Heizenergieeinsparung in Abhängigkeit vom vorhandenen U-Wert und der Heizungsanlage
dar. Die energetische Sanierungsmaßnahme lässt sich dann wirtschaftlich darstellen,
wenn über den gewählten Betrachtungszeitraum von 20 Jahren die Kosten einer eingesparten kWh Heizenergie unter dem mittlerem Energiepreis liegt.
osiehe auchKapitel 7.2 Außenwand
Tabelle 8.5 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
Wärmeschutz
Werden bei einer Außenwand Bekleidungen von außen angebracht, begrenzt die Energieeinsparverordnung (EnEV) 2004 den U-Wert der Wand auf UAW d 0,35 W/(m²K).
1)
Für vorgehängte hinterlüftete Fassaden dürfen nur genormte oder bauaufsichtlich
zugelassene Dämmstoffe eingesetzt werden. Abhängig vom Wärmebrückeneinfluss
und dem U-Wert der vorhandenen Konstruktion, lassen sich mit einer Dämmstoffdicke
von 11 cm (Bemessungswert für die Wärmeleitfähigkeit O = 0,045 W/(mK)) U-Werte
von 0,28-0,32 W/m²K erreichen. Höhere Dämmstoffdicken und dementsprechend
niedrigere U-Werte sind, situationsabhängig, möglich.
2)
3)
4)
Durch Einsatz von Vakuumdämmpaneelen von nur 4 cm Dicke (O = 0,006 W/(mK))
lassen sich, bei minimalem zusätzlichen Wandaufbau, sogar U-Werte von 0,13 - 0,14
W/(m²K) verwirklichen. Die Einbausituation hinter der vorgehängten hinterlüfteten Fassade schützt diese vor mechanischer Beschädigung.
Wärmebrücken
Wärmetechnische Unregelmäßigkeiten im Aufbau der bestehenden tragenden Wand,
etwa durch Betonteile, werden durch die Wärmedämmung der hinterlüfteten Fassade
in ihrer Wärmebrückenwirkung deutlich reduziert.
An den Befestigungspunkten der Unterkonstruktion entstehende Wärmebrücken reduzieren den Wärmedurchlasswiderstand der Dämmschicht. Es empfiehlt sich deshalb,
die Unterkonstruktion aus einem Material mit geringer Wärmeleitfähigkeit (z.B. Holz)
sowie in zwei gegeneinander versetzten Ebenen auszuführen.
Um Wärmeverluste an den Anschlussstellen an andere Bauteile (Dach, Fenster, etc.)
zu vermeiden, sollte die Wärmedämmebene an diesen Stellen nicht unterbrochen werden (Abb. 8.15).
Innenputz
tragende Massivwand (Mauerwerk,
Stahlbeton,...)
Außenputz
Unterkonstruktion, zweilagig
Wärmedämmung, zweilagig
Hinterlüftung
Traglattung, evtl. Konterlattung
Bekleidung (Holzwerkstoffplatte, Horizontalschalung, Vertikalschalung,...)
min. 2 cm
Auf der ausreichend standsichere und trockene Wand wird mit Hilfe einer Holzunterkonstruktion eine Wärmedämmschicht aus Matten- oder weichen Plattendämmstoffen angebracht. Durch die Unterkonstruktion (UK) können kleinere Unebenheiten in
der Wandfläche einfach ausgeglichen werden. Die Wärmedämmung wird durch die
hinterlüftete vorgehängte Bekleidung vor Witterungseinflüssen wie z.B. Schlagregen
geschützt. Als Bekleidungsmaterial ist eine hohe Vielfalt an Holz- und anderen Werkstoffen geeignet.
P10-29
5)
Abb. 8.15 Anschlussproblematik
6)
Bemessungswert für die Wärmeleitfähigkeit: 0,035 bis 0,045 W/(mK).
Anwendungstypen nach DIN 4108-10.
Abgezogen werden können alle wegen einer
ohnehin erforderlichen Instandsetzung anfallenden Kosten wie Gerüst, Reinigung und
teilweise Ausbesserung der vorhandenen
Putzflächen sowie Anstrich der Fassade.
Der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung werden
das Mittel der Baukosten unter Berücksichtigung sowieso anstehender Sanierungsmaßnahmen (Sowiesokosten) sowie ein Kalkulationszinssatz von 4% zugrunde gelegt.
Die Maßnahme stellt sich wirtschaftlich dar,
wenn innerhalb des gewählten Betrachtungszeitraums die Kosten der eingesparten kWh unter dem mittlerem Energiepreis
liegt.
Innerhalb des gewählten Betrachtungszeitraums von 20 Jahren.
Stand August 2006.
Baukosten
Gerüst
WD Mineralfaser (O = 0,040 W/mK)
Bekleidung auf UK, Holz, gestrichen
Summe
von €/Einheit
bis
11,00 15,00
6,40
15,00 21,00
9,60
90,00 100,00
82,00
116,00
70,00
abzüglich Sowiesokosten 3)
Wirtschaftlichkeit 4)
U-Wert im Bestand
mittlere bauteilbezogene Heizenergieeinsparung
• Altanlage
e = 1,7
• moderne Anlage (NT)
e = 1,5
mittlere Kosten der eingesparten kWh 5)
• Altanlage
e = 1,7
• moderne Anlage (NT)
e = 1,5
mittlerer Energiepreis 5)
ausgehend von 6,0 ct/kWh 6) und einer
inflationsbereinigten Energiepreissteigerung
von...
Einheit
m2
m2
m2
m2
m2
von
0,9
bis
1,7
Einheit
W/m2K
kWh/m2a
kWh/m2a
71
62
174
153
7,3
8,3
3,0
3,4
ct/kWh
ct/kWh
1%
4%
7%
6,7
9,6
14,6
ct/kWh
ct/kWh
ct/kWh
Abb. 5 Musterseiten Maßnahmenblätter: nachträgliche Dämmung einer monolithischen
Außenwand durch eine vorgehängte hinterlüftete Fassade
Tabelle Mustertabelle Wirtschaftlichkeitsbetrachtung: nachträgliche Dämmung einer monolithischen Außenwand durch eine vorgehängte hinterlüftete Fassade
Baukosten
Gerüst
WD Mineralfaser (λ = 0,040 W/mK)
Bekleidung auf UK, Holz, gestrichen
Summe
von €/Einheit
bis
11,00 15,00
6,40
15,00 21,00
9,60
90,00 100,00
82,00
116,00
70,00
abzüglich Sowiesokosten 1)
Wirtschaftlichkeit 2)
U-Wert im Bestand
mittlere bauteilbezogene Heizenergieeinsparung
•• Altanlage
e = 1,7
•• moderne Anlage (NT)
e = 1,5
mittlere Kosten der eingesparten kWh 3)
•• Altanlage
e = 1,7
•• moderne Anlage (NT)
e = 1,5
mittlerer Energiepreis 3)
ausgehend von 6,0 ct/kWh 4) und einer inflationsbereinigten Energiepreissteigerung
von...
Einheit
m2
m2
m2
m2
1)
Abgezogen werden können alle wegen einer ohnehin erforderlichen Instandsetzung
anfallenden Kosten wie Gerüst, Reinigung
und teilweise Ausbesserung der vorhandenen Putzflächen sowie Anstrich der
Fassade.
2)
Der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
werden das Mittel der Baukosten unter
Berücksichtigung sowieso anstehender
Sanierungsmaßnahmen (Sowiesokosten)
sowie ein Kalkulationszinssatz von 4%
zugrunde gelegt. Die Maßnahme stellt
sich wirtschaftlich dar, wenn innerhalb
des gewählten Betrachtungszeitraums die
Kosten der eingesparten kWh unter dem
mittleren Energiepreis liegen.
3)
innerhalb des gewählten Betrachtungszeitraums von 20 Jahren;
m2
von
0,9
bis
1,7
Einheit
W/(m2K)
71
62
174
153
kWh/m2a
kWh/m2a
7,3
8,3
3,0
3,4
ct/kWh
ct/kWh
1%
4%
7%
6,7
9,6
14,6
ct/kWh
ct/kWh
ct/kWh
4)
Stand August 2006;
Zusammenfassung — Summary
Energy savings potential in existing buildings in Germany
In Germany around 30% of end-use energy consumption – and therefore approx. 20%
of CO2 emissions – is accounted for by private households. The main portion of this, at
around 76%, falls on space heating (Figure 1).
trade, service
industry, retail
15.8 %
households
28.8 %
industry
26.8 %
other process heat mechanical energy
4.2%
7.2%
hot water
lighting 1.5%
11.3%
transport
28.6 %
space heating
75.8%
Fig. 1 Left: Breakdown of end-use energy consumption. Right: Breakdown of energy consumption in private households. Figures for 2005 [BMWi 2006]
Against a background of advancing climate change, brought about by CO2 emissions,
and rising energy prices, it becomes ever more important not only to use renewable
energy sources but also to improve the energy performance of existing buildings. A
comparison between the energy savings that can be gained through targeted improvements to existing buildings and the amount of energy currently generated from renewable sources illustrates the potential in this field. In 2006, for example, the estimates
for residential buildings alone exceed many times the total figures for energy generated from renewable sources (Figure 2).
There is therefore tremendous potential for saving energy in buildings – primarily
through improving thermal insulation, but also through a range of other targeted measures.
Energy performance certificates for buildings
A significant step in this connection is the introduction of energy certificates for buildings (Figure 3). Of interest to property owners, buyers and tenants, this certificate
sets out in compact form the annual energy requirements of the building in question.
It also comes with recommendations on how to modernise the building (structure and
installations) with the aim of reducing energy consumption. One problem with this
700,000
Energy
[GWh]
600,000
heating
passive use of solar energy
in residential buildings
500,000
89,800
83,200
400,000
300,000
200,000
100,000
72,700
energy savings potential
in residential buildings
640,000
electricity
Summary
5
0
Fig. 2 Energy supplied from renewable sources in Germany in 2006, compared to the
energy savings achievable through improving the energy performance of existing residential
building [Hauser 2007].
6
Zusammenfassung — Summary
ENERGIEAUSWEIS
für Wohngebäude
gemäß den §§ 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV)
Erläuterungen
4
ENERGIEAUSWEIS
Energiebedarf – Seite 2
Der Energiebedarf wird in diesem Energieausweis durch den Jahres-Primärenergiebedarf und den Endenergiefür Wohngebäude
bedarf dargestellt. Diese Angaben werden rechnerisch ermittelt. Die angegebenen Werte werden auf der Grundlage
der§§Bauunterlagen
bzw. gebäudebezogener
gemäß den
16 ff. Energieeinsparverordnung
(EnEV) Daten und unter Annahme von standardisierten Randbedingungen
(z.B. standardisierte Klimadaten, definiertes Nutzerverhalten, standardisierte Innentemperatur und innere Wärmegewinne usw.) berechnet. So lässt sich die energetische Qualität des Gebäudes unabhängig vom Nutzerverhalten
und der Wetterlage
beurteilen. Insbesondere
wegen standardisierter Randbedingungen erlauben die angegebenen
3
Gemessener
Energieverbrauch
des Gebäudes
Werte keine Rückschlüsse auf den tatsächlichen Energieverbrauch.
Primärenergiebedarf – Seite 2
ENERGIEAUSWEIS
Energieverbrauchskennwert
Der Primärenergiebedarf bildet die Gesamtenergieeffizienz eines Gebäudes ab. Er berücksichtigt neben der Endenergie auch die so genannte „Vorkette“ (Erkundung, Gewinnung,
Verteilung, Umwandlung) der jeweils eingesetzDieses Gebäude: für Wohngebäude
ten Energieträger (z. B. Heizöl, Gas, Strom, erneuerbare Energien etc.). Kleine Werte (grüner Bereich) signalisieren
gemäß den §§ 16 ff.einen
Energieeinsparverordnung
geringen Bedarf und (EnEV)
damit eine hohe 194,04
Energieeffizienz
und Ressourcen und Umwelt schonende EnergiekWh/(m²·a)
nutzung. Zusätzlich können die mit dem Energiebedarf verbundenen CO 2-Emissionen des Gebäudes freiwillig
angegeben werden.
2
Berechneter Energiebedarf
des Gebäudes
Endenergiebedarf – Seite 2
Der
nach technischen
Regeln
jährlich
für Heizung,
0 Endenergiebedarf
50
100 gibt die
150
200
250 berechnete,
300
350 benötigte
400 Energiemenge
>400
Lüftung und Warmwasserbereitung an („Normverbrauch“). Er wird unter Standardklima und -nutzungsbedingungen
Maß für die Energieeffizienz eines Gebäudes und seiner Anlagentechnik. Der Endenergiebedarf ist die Energiemenge, die dem Gebäude bei standardisierten Bedingungen unter Berücksichtigung der EnerPrimärenergiebedarf
„Gesamtenergieeffizienz“
gieverluste zugeführt werden muss, damit die standardisierte Innentemperatur, der Warmwasserbedarf und die not293,7
wendige Lüftung sichergestellt
werden
Kleine Werte
(grüner
Bereich) signalisieren einen geringen Bedarf
kWh/(m²·a)
Energieverbrauch
für können.
Warmwasser:
X enthalten
und damit eine hohe Energieeffizienz.
nicht enthalten
Die Vergleichswerte für den Energiebedarf sind modellhaft ermittelte Werte und sollen Anhaltspunkte für grobe Vergleiche der Werte dieses Gebäudes mit den Vergleichswerten ermöglichen. Es sind ungefähre Bereiche angeVerbrauchserfassung
– Heizung
und Warmwasser
geben, in
denen die
Werte
für
die einzelnen
liegen.
diese Werte auch
0
50
100
150
200
250 Vergleichskategorien
300
350 Energieverbrauchskennwert
400Im Einzelfall
>400 können
in kWh/(m²a)
außerhalb derAbrechnungszeitraum
angegebenen Bereiche liegen. Anteil
Modernisierungsempfehlungen zum Energieausweis
gemäß § 20 Energieeinsparverordnung
Gebäude
Adresse
Hauptnutzung /
Gebäudekategorie
Fam. Eder, München Obermenzing
Energiebedarferrechnet und ist ein
Wohnhaus
X
sind möglich
sind nicht möglich
Empfohlene Modernisierungsmaßnahmen
Nr.
Bau- oder Anlagenteile
Maßnahmenbeschreibung
Außenwanddämmung, 12 cm Mineralfaserdämmung, WLG 035,
1
Außenwand
2
Dach über Treppenhaus
Zwischensparrendämmung,12 cm Mineralfaserdämmung, WLG 030
3
Modernisierung der Heizungsanlage
Einbau eines Gasbrennwertkessels mit bivalentem Solarspeicher
vorgehängte hinterlüftete Fassade, horizontale Lärchenverschalung
(zeitlich bereinigt, klimabereinigt)
Brennstoff-
Qualität der Gebäudehülle
– WarmSeite 2 Klimamenge
wasser
faktor
[kWh]
Angegeben ist von
der spezifische,
auf
die wärmeübertragende
Umfassungsfläche
bezogene Transmissionswärmebis
Heizung
Warmwasser
Kennwert
[kWh]261,2
kWh/(m²·a)
verlust (Formelzeichen in der EnEV: HT’). Er ist ein Maß für die durchschnittliche energetische Qualität aller wärmeübertragenden
Umfassungsflächen
(Außenwände, Decken, Fenster etc.) eines Gebäudes. Kleine Werte signaliErdgas
1.9.2005 32890
1.9.2004
CO
kg/(m²·a)
sieren einen guten
baulichen
Wärmeschutz.
2-Emissionen * 69,3
Endenergiebedarf
Energetische
Energieträger
Empfehlungen zur kostengünstigen Modernisierung
Energieverbrauchskennwert – Seite 3
Nachweis der Der
Einhaltung
§ 3 oder § 9 Abs.wird
1 der
EnEV
(Vergleichswerte)
ausgewiesenedes
Energieverbrauchskennwert
für das
Gebäude
auf der Basis der Abrechnung von Heiz- und
ggf. Warmwasserkosten nach der Heizkostenverordnung
und auf Grund anderer geeigneter Verbrauchsdaten ermitEnergetische Qualität der Gebäudehülle
telt. Dabei werden die Energieverbrauchsdaten des gesamten Gebäudes und nicht der einzelnen Wohn- oder NutzDurchschnitt
kWh/(m²a)
Gebäude Ist-Wert
W/(m²K)
einheiten 293,7
zugrunde gelegt.
Über Klimafaktoren
wird H
der
gemessene 0,90
Energieverbrauch
für die Heizung hinsichtlich
T’
der konkreten
Wetterdaten auf
einen deutschlandweiten Mittelwert
So führen beispielsweise
170,7örtlichen
0,68 umgerechnet.
EnEV-Anforderungswert
kWh/(m²a)
EnEV-Anforderungswert HT’
W/(m²K)
hohe Verbräuche in einem einzelnen harten Winter nicht zu einer schlechteren Beurteilung des Gebäudes. Der
Vergleichswerte
Endenergiebedarf
Energieverbrauchskennwert
gibt Hinweise auf die energetische Qualität des Gebäudes und seiner Heizungsanlage.
Endenergiebedarf
Kleine Werte„Normverbrauch“
(grüner Bereich) signalisieren einen geringenDie
Verbrauch.
Ein Rückschluss
auf den
künftig
modellhaft ermittelten
Vergleichswerte
beziehen
sich zu erwarGebäude,
denen die
Wärme2a)
für HeizungWohneinheiten
und
Gesamt
in kWh/(m
Endenergiebedarf
in kWh/(m2a) für auf
tenden
Verbrauch ist Jährlicher
jedoch nicht
möglich; insbesondere
können
die inVerbrauchsdaten
einzelner
0
50 100 150 200 250 300 350 400 >400
Energieträger
Warmwasser
durch
Heizkessel
bereit- Verhalten
Heizung
Hilfsgeräte
Lage im Gebäude, von
der jeweiligen
Nutzung
und im
vomGebäude
individuellen
stark differieren, weil
sie von derenWarmwasser
gestellt wird.
abhängen.
Erdgas
28,3
257,9
229,6
Soll ein Energieverbrauchskennwert
verglichen werden,
Primärenergiebedarf
D
Wo urch
hn sch
ge
bä nitt
ud
e
MF
we H en
sen erg
tlich etis
mo ch n
de
rnis icht
EF
iert
we H en
sen erg
tlich etis
mo ch n
ic
de
rnis ht
iert
u
u
EF
gu H ene
tm
od rgetis
ern
isie ch
rt
ba
ba
ssiv
ha
EF
HN
eu
Pa
Erneuerbare
3,3
3,3
der keinen Warmwasseranteil
enthält, ist zu beachten,
Gemischt genutzte Gebäude
dass auf die Warmwasserbereitung je nach GebäudeFür Energieausweise bei gemischt genutzten Gebäuden enthält
besondere Vorgagröße 20die
– 40Energieeinsparverordnung
kWh/(m²·a) entfallen können.
ben. Danach sind - je nach Fallgestaltung - entweder ein gemeinsamer
Energieausweis für
alle
Soll ein Energieverbrauchskennwert
eines
mitNutzungen
Fern- oder oder für
Nahwärme
beheizten Gebäudes
verglichen
Wohnungen und für die übrigen
Nutzungen zwei getrennte
Energieausweise
auszustellen;
dieswerden,
ist aufistSeite 1 der
Energien
Vergleichswerte
Endenergiebedarf
zu beachten, dass hier normalerweise ein um 15 – 30 %
Ausweise erkennbar.
MF
HN
eu
Strom-Mix
us
Gebäude Ist-Wert
Einsetzbarkeit alternativer Energieversorgungssysteme nach § 5 EnEV vor Baubeginn berücksichtigt
0
50
100
*
150
geringerer Energieverbrauch als bei vergleichbaren
Gebäuden mit Kesselheizung zu erwarten ist.
200 250 300 350 400 >400
D
Wo urch
hn sch
ge
bä nitt
ud
e
MF
we H en
sen erg
tlich etis
mo ch n
de
rnis icht
EF
ie
rt
we H en
sen erg
tlich etis
mo ch n
ic
de
rnis ht
iert
u
ba
ba
u
EF
gu H ene
tm
od rgetis
ern
isie ch
rt
EF
HN
eu
Warmwasser
Erläuterungen
zum Verfahren
ssiv
ha
Lüftung
MF
HN
eu
Heizung
us
Erneuerbare Energieträger werden genutzt für:
Das Verfahren zur Ermittlung von Energieverbrauchskennwerten ist durch die Energieeinsparverordnung vorgegeben. Die Werte sind spezifiPa
Lüftungskonzept
sche Werte pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche (A ) nach Energieeinsparverordnung. Der tatsächlich gemessene Verbrauch einer WohN
nung durch:
oder eines Gebäudes weicht insbesondere wegen des Witterungseinflusses und sich ändernden Nutzerverhaltens vom angegebenen
Die Lüftung erfolgt
Energieverbrauchskennwert ab.
Fensterlüftung
Schachtlüftung
**
Lüftungsanlage
Wärmerückgewinnung
* EFH –ohne
Einfamilienhäuser,
MFH – Mehrfamilienhäuser
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
X
weitere Empfehlungen auf gesondertem Blatt
Hinweis:
Modernisierungsempfehlungen für das Gebäude dienen lediglich der Information.
Sie sind nur kurz gefasste Hinweise und kein Ersatz für eine Energieberatung.
Beispielhafter Variantenvergleich (Angaben freiwillig)
Ist-Zustand
Modernisierung
gemäß Nummern:
Primärenergiebedarf
[kWh/(m²·a)]
Einsparung gegenüber
Ist-Zustand [%]
Endenergiebedarf
[kWh/(m²·a)]
Einsparung gegenüber
Ist-Zustand [%]
CO2-Emissionen
[kg/(m²·a)]
Einsparung gegenüber
Ist-Zustand [%]
Modernisierungsvariante 1
Modernisierungsvariante 2
1, 2
1, 2, 3
293,7
164,7
120,2
45%
59%
261,2
143,9
101,1
45%
61%
37
28
69,3
47%
60%
Erläuterungen zum Berechnungsverfahren
Das verwendete Berechnungsverfahren ist durch die Energieeinsparverordnung vorgegeben. Insbesondere wegen standardisierter Randbedingungen erlauben die angegebenen Werte keine Rückschlüsse auf den tatsächlichen Energieverbrauch. Die ausgewiesenen Bedarfswerte sind spezifische Werte nach der EnEV pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche (AN).
* freiwillige Angabe ** EFH – Einfamilienhäuser, MFH – Mehrfamilienhäuser
Aussteller
Dipl.-Ing. Michaela Hoppe
Lehrstuhl für Bauphysik
Technische Universität München
Unterschrift des Ausstellers
20. 11. 2005
Datum
Unterschrift
Fig. 3 Sample pages from the energy certificate for residential buildings according to the
Energy Conservation Regulations 2007 [EnEV 2007]
new system is that the persons involved in issuing these certificates come from a
range of technical backgrounds, as provided for in the Energy Conservation Regulations 2007 (Energieeinsparverordnung 2007) [Hauser et al. 2007]. An important aspect
of the research was therefore not only to develop sensible eco-friendly improvement
strategies as regards a building´s structure and physical properties, but also to produce
a practical manual that would give professional support to those persons whose job it
is to issue the energy certificates, but whose core competence does not lie directly in
the field of construction (e.g. installations engineers, chimney sweeps etc.)
Manual of energy-efficiency improvements in buildings
Because of the above-mentioned issue of rising energy costs, many property owners
are willing to undertake measures to reduce the energy consumption of their buildings. Yet often there is great uncertainty about what measures to take and how these
changes will impact on the look of the building. Worries about possible complications,
e.g. damp, also affect decisions, as do concerns about the actual cost-effectiveness
of any measures taken.
This frequently leads to owners opting for conventional solutions, such as a composite
thermal insulation system based on rigid foam polystyrene. A central aim of the study
was to identify sensible alternatives to conventional modernisation approaches, alternatives that are based on the use of a material that has good ecological, structural and
physical properties, is also easy to work and in addition offers great scope in terms of
design.
Timber is an excellent construction material for energy refurbishment measures, not
only for the positive carbon dioxide balance (Figure 4) and good recyclability but also
for its technical qualities. As a lightweight but strong material, timber is commonly
used as a material for facade cladding [Wegener/Zimmer 2003] [Herzog et al. 2004].
Zusammenfassung — Summary
7
forestal production
log transport (50 km)
log transport (300 km)
solar energy stored
in spruce wood
clearing
drying
stored solar energy
fossile primary energy usage
Fig. 4 Energy balance for timber production, white circles showing the cumulated fossile
energy demand in comparison to the amount of energy stored within the material (grey circle) [Wegener/Zimmer 2003]
The resulting manual takes a detailed look at the various options for modernisation,
and as such is intended for both energy-certificate issuers and building owners who
are interested in more in-depth information. The main aspects covered in the manual
are:
••
••
••
••
••
••
how to assess the energy performance of an existing building;
a review of the requirements that have to be met;
a presentation of the options for modernisation;
the criteria for selecting options;
an itemisation of the expected building costs;
and an investigation of the cost-effectiveness of the individual measures.
Fact sheets
The manual is accompanied a series of fact sheets on the recommended measures
(Figure 5) which set out, on a double page, what is involved in each case. They are
directed primarily at the property owner and can be included with an energy certificate to provide further information on the recommended modernisation measures.
The fact sheets contain a short description of the proposed measure, and illustrations
to represent the situation before and after measures are taken. Plus a summary of the
advantages and disadvantages, as well as an explanation of the main structural and
physical aspects such as thermal insulation, thermal bridges, damp proofing, acoustic
insulation and fire protection. To conclude the main parameters affecting the costeffectiveness of the particular measures are set out in a table.
P10-28
8.
alt
monolithische Außenwand, ungedämmt
1
2
3
Maßnahmenblätter
neu vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF)
1
2
3
Außenwand
1
2
3
4
5
6
7
8
4
5
6
7
8
8.
Maßnahmenblätter
Außenwand
Abb. 8.13 Ausgangssituation
Brandschutz
Bei Gebäuden geringer Höhe (OK Fußboden des obersten Geschosses d 7 m) bestehen keine besonderen Brandschutzanforderungen an die Außenwandbekleidung. Bei
höheren Gebäuden dürfen nur Materialien der Baustoffklasse B1 (schwerentflammbar) eingesetzt werden, wobei die Unterkonstruktion auch in B2 (normalentflammbar)
ausgeführt werden darf, wenn keine Bedenken bestehen.
Schallschutz
Der Luftschallschutz einer Außenwand kann durch eine vorgehängte hinterlüftete
Fassade tendenziell verbessert werden. Notwendig ist hierfür die verwendung eines
schallabsorbierenden Dämmstoffes. Die Verbesserung ist abhängig vom vorhandenen
Material, der Dämmstoffdicke und der Fassadenkonstruktion.
Abb. 8.14 Sanierungsmaßnahme
Diese Sanierungsmöglichkeit bietet neben baukonstruktiven und bauphysikalischen
Vorteilen auch die Möglichkeit zu einer Neugestaltung der Fassade.
Vorteile
Nachteile
+ geringe Nutzungsbeeinträchtigung während der Bauphase
+ bauphysikalisch unproblematisch
+ geringfügige Unebenheiten und
kleinere (optische) Schäden der
Fassade können belassen werden
+ guter Schlagregenschutz
+ gestalterische Vielfalt
+ Eigenleistung der Bauherren möglich
+ für den Einsatz von Vakuumdämmpaneelen geeignet
– ggf. Schwierigkeiten bei der Einhaltung der Abstandsflächen
Feuchteschutz
Der Feuchteschutz bestehender Wände wird durch den zusätzlichen Aufbau einer fachgerecht ausgeführten vorgehängten hinterlüfteten Fassade verbessert. Ein Feuchteschutznachweis nach DIN 4108-3 ist nicht erforderlich, wenn eine ausreichende Hinterlüftung (d t 2 cm) mit Be- und Entlüftungsöffnungen von mindestens 50 cm2 pro 1
m Wandlänge gewährleistet ist.
U-Werte vorhanden
UAW = 0,9 - 1,7 W/m2K
U-Wert nach EnEV
UAW d 0,35 W/m2K
erforderliche Dämmstoffdicke
Luftdichtheit
1)
Eine vorgehängte hinterlüftete Fassade bildet keine luftdichte Schicht. Die luftdichte
Schicht muss auf der Innenseite, im ausreichend warmen Bereich, z.B. durch einen
intakten Innenputz, ausgebildet werden.
7 - 11 cm
geeignete Dämmstofftypen
2)
Wirtschaftlichkeit
WAB
Tabelle 8.5 stellt die zugrunde gelegten Investitionskosten unter Berücksichtigung
ohnehin erforderlicher Instandsetzungsmaßnahmen sowie die erreichbare Heizenergieeinsparung in Abhängigkeit vom vorhandenen U-Wert und der Heizungsanlage
dar. Die energetische Sanierungsmaßnahme lässt sich dann wirtschaftlich darstellen,
wenn über den gewählten Betrachtungszeitraum von 20 Jahren die Kosten einer eingesparten kWh Heizenergie unter dem mittlerem Energiepreis liegt.
osiehe auchKapitel 7.2 Außenwand
Tabelle 8.5 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
Wärmeschutz
Werden bei einer Außenwand Bekleidungen von außen angebracht, begrenzt die Energieeinsparverordnung (EnEV) 2004 den U-Wert der Wand auf UAW d 0,35 W/(m²K).
1)
Für vorgehängte hinterlüftete Fassaden dürfen nur genormte oder bauaufsichtlich
zugelassene Dämmstoffe eingesetzt werden. Abhängig vom Wärmebrückeneinfluss
und dem U-Wert der vorhandenen Konstruktion, lassen sich mit einer Dämmstoffdicke
von 11 cm (Bemessungswert für die Wärmeleitfähigkeit O = 0,045 W/(mK)) U-Werte
von 0,28-0,32 W/m²K erreichen. Höhere Dämmstoffdicken und dementsprechend
niedrigere U-Werte sind, situationsabhängig, möglich.
2)
3)
4)
Durch Einsatz von Vakuumdämmpaneelen von nur 4 cm Dicke (O = 0,006 W/(mK))
lassen sich, bei minimalem zusätzlichen Wandaufbau, sogar U-Werte von 0,13 - 0,14
W/(m²K) verwirklichen. Die Einbausituation hinter der vorgehängten hinterlüfteten Fassade schützt diese vor mechanischer Beschädigung.
Wärmebrücken
Wärmetechnische Unregelmäßigkeiten im Aufbau der bestehenden tragenden Wand,
etwa durch Betonteile, werden durch die Wärmedämmung der hinterlüfteten Fassade
in ihrer Wärmebrückenwirkung deutlich reduziert.
An den Befestigungspunkten der Unterkonstruktion entstehende Wärmebrücken reduzieren den Wärmedurchlasswiderstand der Dämmschicht. Es empfiehlt sich deshalb,
die Unterkonstruktion aus einem Material mit geringer Wärmeleitfähigkeit (z.B. Holz)
sowie in zwei gegeneinander versetzten Ebenen auszuführen.
Um Wärmeverluste an den Anschlussstellen an andere Bauteile (Dach, Fenster, etc.)
zu vermeiden, sollte die Wärmedämmebene an diesen Stellen nicht unterbrochen werden (Abb. 8.15).
Innenputz
tragende Massivwand (Mauerwerk,
Stahlbeton,...)
Außenputz
Unterkonstruktion, zweilagig
Wärmedämmung, zweilagig
Hinterlüftung
Traglattung, evtl. Konterlattung
Bekleidung (Holzwerkstoffplatte, Horizontalschalung, Vertikalschalung,...)
min. 2 cm
Auf der ausreichend standsichere und trockene Wand wird mit Hilfe einer Holzunterkonstruktion eine Wärmedämmschicht aus Matten- oder weichen Plattendämmstoffen angebracht. Durch die Unterkonstruktion (UK) können kleinere Unebenheiten in
der Wandfläche einfach ausgeglichen werden. Die Wärmedämmung wird durch die
hinterlüftete vorgehängte Bekleidung vor Witterungseinflüssen wie z.B. Schlagregen
geschützt. Als Bekleidungsmaterial ist eine hohe Vielfalt an Holz- und anderen Werkstoffen geeignet.
P10-29
5)
Abb. 8.15 Anschlussproblematik
6)
Bemessungswert für die Wärmeleitfähigkeit: 0,035 bis 0,045 W/(mK).
Anwendungstypen nach DIN 4108-10.
Abgezogen werden können alle wegen einer
ohnehin erforderlichen Instandsetzung anfallenden Kosten wie Gerüst, Reinigung und
teilweise Ausbesserung der vorhandenen
Putzflächen sowie Anstrich der Fassade.
Der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung werden
das Mittel der Baukosten unter Berücksichtigung sowieso anstehender Sanierungsmaßnahmen (Sowiesokosten) sowie ein Kalkulationszinssatz von 4% zugrunde gelegt.
Die Maßnahme stellt sich wirtschaftlich dar,
wenn innerhalb des gewählten Betrachtungszeitraums die Kosten der eingesparten kWh unter dem mittlerem Energiepreis
liegt.
Innerhalb des gewählten Betrachtungszeitraums von 20 Jahren.
Stand August 2006.
Baukosten
Gerüst
WD Mineralfaser (O = 0,040 W/mK)
Bekleidung auf UK, Holz, gestrichen
Summe
von €/Einheit
bis
11,00 15,00
6,40
15,00 21,00
9,60
90,00 100,00
82,00
116,00
70,00
abzüglich Sowiesokosten 3)
Wirtschaftlichkeit 4)
U-Wert im Bestand
mittlere bauteilbezogene Heizenergieeinsparung
• Altanlage
e = 1,7
• moderne Anlage (NT)
e = 1,5
mittlere Kosten der eingesparten kWh 5)
• Altanlage
e = 1,7
• moderne Anlage (NT)
e = 1,5
mittlerer Energiepreis 5)
ausgehend von 6,0 ct/kWh 6) und einer
inflationsbereinigten Energiepreissteigerung
von...
Einheit
m2
m2
m2
m2
m2
von
0,9
bis
1,7
Einheit
W/m2K
kWh/m2a
kWh/m2a
71
62
174
153
7,3
8,3
3,0
3,4
ct/kWh
ct/kWh
1%
4%
7%
6,7
9,6
14,6
ct/kWh
ct/kWh
ct/kWh
Fig. 5 Sample fact sheets: Insulating a monolithic exterior wall by fitting a ventilated
façade.
8
Zusammenfassung — Summary
Cost-effectiveness analysis
The cost-effectiveness of each individual measure to improve energy efficiency is illustrated in the form of a table (Table 1 below) which compares the mean costs of
carrying out building work to save one kilowatt-hour of heating energy with the mean
energy costs to be expected in the future. A range of energy parameters (U-value in
the existing building, heating system) is taken into account. An individual modernisation measure is thus only considered cost-effective when the costs for the kilowatt-hour
saved lie below the mean energy costs in the time period. This table can help in the
initial assessment of the cost-effectiveness of a particular modernisation measure.
Table 1 Cost-effectiveness (sample table): Insulating a monolithic exterior wall by fitting a
ventilated façade
Building costs
Scaffolding
Insulation (λ = 0.040 W/mK)
Cladding on frame, wood, varnished
Total
from
6.40
9.60
82.00
minus base costs 1)
Cost-effectiveness 2)
from
Existing U-value
0.9
Mean savings in heating energy for building component
•• old system
e = 1.7
71
•• modern system
e = 1.5
62
Mean costs per kWh saved 3)
•• old system
e = 1.7
7.3
•• modern system
e = 1.5
8.3
Mean energy price 3)
Assuming 6.0 ct/kWh 4) and an inflation1%
adjusted rise in energy prices of...
4%
7%
€/unit
to
11.00 15.00
15.00 21.00
90,00 100.00
116.00
70.00
unit
m2
m2
m2
m2
m2
to
1.7
unit
W/(m2K)
174
153
kWh/m2a
kWh/m2a
3.0
3.4
ct/kWh
ct/kWh
6.7
9.6
14.6
ct/kWh
ct/kWh
ct/kWh
1) Costs that would have been incurred anyway during necessary maintenance, e.g.
scaffolding, cleaning and where needed
renovation of existing render and painting
the façade. These are deducted from the
total.
2) The cost-effectiveness calculation is
based on mean building costs, taking
into account any costs that would in any
case have been incurred on necessary
maintenance (base costs), and an assumed interest rate on the loan of 4%. The
measure is deemed to be cost-effective
when within the chosen time period the
costs of the kWh saved are below the
mean energy price.
3) Within the chosen time period of 20
years.
4) Date: August 2006.
Kontakt Contact Details
Dipl.-Ing. Architektin Michaela Hoppe
Lehrstuhl für Bauphysik
Technische Universität München
Arcisstraße 21
80333 München
Fon.: +49.89.289-25754
Fax: +49.89.289-25759
[email protected]
www.bp.bv.tum.de
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