Intraoperative Radiotherapie

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14.06.2010
Intraoperative Radiotherapie bei Brustkrebs: einmalige Bestrahlung ausreichend
Die neuesten Ergebnisse der TARGIT-Studie (TARGeted Intraoperative Radiation
Therapy) zur Intraoperativen Radiotherapie (IORT) bei Brustkrebs sind jetzt im
renommierten Fachjournal „The Lancet“ publiziert worden. Die Daten haben auch bei
der Jahrestagung der Amerikanischen Gesellschaft für Klinische Onkologie, ASCO
(American Society of Clinical Oncology), besondere Aufmerksamkeit erregt. Kein
Wunder, schließlich bestätigen die Langzeitdaten den Erfolg der schonenden
Behandlung.
Bei der IORT wird noch während der Operation, nachdem der Tumor aus der Brust entfernt
wurde, das Gewebe im Tumorbett einer einmaligen, relativ hoch dosierten und sehr gezielten
Strahlentherapie unterzogen. Eventuell noch vorhandene Tumorzellen sollen damit abgetötet
werden. Im Rahmen der weltweiten TARGIT-Studie untersuchen die Experten, ob die einmalige
Behandlung die konservative Therapie ersetzen kann, bei der die operierte Brust über mehrere
Wochen hinweg täglich von außen bestrahlt wird.
An der TARGIT-Studie haben bislang mehr als 2.200 Patientinnen an 28 Zentren in neun
Ländern teilgenommen. Das Brustzentrum der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) hat sich
als zweites Zentrum weltweit an der Studie beteiligt und koordiniert die inzwischen sechs
deutschen an der Studie teilnehmenden Zentren. Mehr als ein Viertel der im Rahmen der
Studie behandelten Patientinnen wurde an deutschen Zentren rekrutiert und dort therapiert.
Die Ergebnisse, die die Mannheimer Ärzte (Professor Dr. Frederik Wenz, Direktor der
Universitätsklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, und Professor Dr. Marc Sütterlin,
Direktor der Universitäts-Frauenklinik) mit der IORT erzielten, spiegeln die in „The Lancet“
publizierten Daten wider. Bei den im Rahmen der Studie behandelten Patientinnen – ältere
Frauen mit kleinen Tumoren in der Brust – trat nur in einem Prozent der Fälle innerhalb der
ersten vier Jahre nach dem Eingriff am gleichen Ort erneut ein Tumor auf (Lokalrezidiv). Die
Ergebnisse sind mit denen der Standard-Therapie – einer sechswöchigen Bestrahlung von
außen – vergleichbar. Aufgrund der guten Behandlungsergebnisse erwarten die Ärzte, dass die
Therapie für viele Patientinnen mit frühen Brustkrebsstadien langfristig deutlich schonender
wird, eben wenn schon während der brusterhaltenden Operation einmalig bestrahlt werden
kann. Bei der IORT kommt ein von Carl Zeiss entwickeltes Bestrahlungssystem, das
„Intrabeam“, zum Einsatz.
Aktuelle Publikation:
Targeted intraoperative radiotherapy versus whole breast radiotherapy for breast cancer
(TARGIT-A trial): an international, prospective, randomised, non-inferiority phase 3 trial
The Lancet, Published online june 5, 2010
http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(10)60837-9/abstract
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