Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsprobleme (AVS, AWVS) mit den daraus folgenden Sprachproblemen. Diese sind meist verbunden mit einer geringer Merkspanne, die ebenfalls ein eingebundener Therapiebereich ist. AVS oder AWVS sind Störungen der Weiterverarbeitung gehörter Informationen. Die Störungen betreffen den Hörnerven. Der Hörnerv leitet die Informationen an das Großhirn weiter, die dann dort weiter verarbeitet werden. Der Prozess der Weiterverarbeitung wird in auditive Teilfunktionen unterteilt, die in unterschiedlicher Art und Ausprägung betroffen sein können. Beispiele: Bei einer Selektionsstörung (Herausfiltern von Information) kann beispielsweise ein Gespräch mit einer Person schwerer oder nicht mehr verfolgt werden, wenn gleichzeitig Hintergrundgeräusche, wie Verkehrslärm, zu hören sind. Bei einer Störung der Diskrimination werden z.B. ähnlich klingende Laute oder Silben (z. B. /p/ - /b/ oder /pa/ - /ba/) nicht als unterschiedlich wahrgenommen. Dies kann dazu führen, dass Gesprochenes nicht verstanden oder auch missverstanden wird. Die Untersuchungen ob eine AVS oder AWVS vorliegt werden in phoniatrischpädaudiologischen Zentren oder bei speziell geschulten Hals-NasenOhrenärzten durchgeführt. Zusätzlich zur ärztlich-pädaudiologischen Diagnostik wird eine logopädische Diagnostik durchgeführt. Dabei werden die einzelnen Teilfunktionen untersucht und Art und Schweregrad der Problematik erfasst. Zentrale Inhalte der Behandlung sind die Beratungen der Eltern und evtl. der mit dem Kind beschäftigten Pädagogen (Erzieher, Lehrer), die Modifikation der Hörumgebung u. a. durch Berücksichtigung oder Optimierung der (Raum)Akustik sowie die gezielte Therapie der individuell beeinträchtigten Teilfunktionen.