Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz Markt für

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Mehrgeschossige Hybridbauten
in der Schweiz
Markt für mehrgeschossige Bauten in
der Schweiz und Holzeinsatz für
ausgewählte Konstruktionsvarianten
im Hybridbau
Berner Fachhochschule
Architektur, Holz und Bau
Dieses Projekt wurde realisiert
mit Unterstützung des Bundesamts für Umwelt (BAFU)
im Rahmen des Aktionsplans
Holz.
Impressum
Auftraggeber
Bundesamt für Umwelt (BAFU)
Abteilung Wald, Aktionsplan Holz
CH-3003 Bern
Begleitung BAFU
Dr. Ulrike Krafft
Auftragnehmer
Berner Fachhochschule
Architektur, Holz und Bau
Abteilung F+E, Management und Bauprozesse
Solothurnstrasse 102, CH-2504 Biel
Tel / Fax +41 (0)32 344 0 341 / 391
www.ahb.bfh.ch
Autoren
Birgit Neubauer-Letsch, Leiterin Forschungseinheit Management und Bauprozesse, BFH-AHB
Katrin Tartsch, Projektleitung Einheit Management und Bauprozesse, BFH-AHB
Roman Hausammann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Einheit Holz- und Verbundbau, BFH-AHB
In Zusammenarbeit mit
Hanspeter Kolb, Stv. Leiter Forschungseinheit Holz- und Verbundbau, BFH-AHB
Andreas Müller, Leiter Forschungseinheit Holz- und Verbundbau, BFH-AHB
Zouhair Ouaggag, Assistent Einheit Management und Bauprozesse, BFH-AHB
Thomas Näher, Geschäftsführer S-WIN
Projektpartner
Töna Rauch, Künzli Holz AG
Reinhard Wiederkehr, Makiol + Wiederkehr
Teilnehmende Unternehmen der Befragung und der individuellen Factsheets zu Projektbeispielen
Zitierung
Neubauer-Letsch B., Tartsch K., Hausammann, R., 2013: Mehrgeschossige Hybridbauten in der
Schweiz - Markt und Holzeinsatz, BFH-AHB, F+E Management und Bauprozesse, im Auftrag des
Bundesamtes für Umwelt, Aktionsplan Holz
Titelbild
Bildquelle: Schulneubau Delémont | GXM Architekten GmbH | Pierre Montavon, photographe, Delémont
ABSTRACT
ABSTRACT
Im Schweizer Baumarkt gewinnt der Sektor der
mehrgeschossigen Gebäude mit Holz zunehmend an Bedeutung. Der Begriff „Hybridbau“ tritt
in diesem Kontext immer wieder in Erscheinung,
war jedoch fachübergreifend bisher noch nicht
klar definiert.
Die Berner Fachhochschule Architektur, Holz und
Bau (BFH-AHB) untersuchte im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) den Markt für
mehrgeschossige Bauten. Ein besonderer Fokus
lag auf dem Holzeinsatz und den häufig eingesetzten Konstruktionsvarianten in mehrgeschossigen Gebäuden. Die Marktsegmente Wohnbauten, Gewerbebauten und öffentliche Gebäude
weisen dabei deutliche Unterschiede auf. Die
Ergebnisse erweitern den Teilbereich Bauwesen
des im August 2011 abgeschlossenen und im
Jahr 2012 vom BAFU publizierten Projektes „Holzendverbrauch Schweiz 2009“.
Die Bedeutung des Schweizer Marktes für mehrgeschossige Gebäude mit 3 und mehr Etagen
zeigt sich am Anteil von jeweils rund 10% aller
Baubewilligungen im Zeitraum 2008 bis 2011.
Die Tendenz ist steigend mit Ausnahme des Krisenjahres 2009, das im Folgejahr wieder ausgeglichen wurde. Im Jahr 2011 wurden 3‘589 Baugesuche mit rund 6‘040 Gebäuden in diesem
Marktsegment bewilligt. Davon wurde für 252
Baubewilligungen und rund 394 Gebäude das
Material Holz im Tragwerk gewählt, d.h. für mehr
als 6% der Projekte. Die Baubewilligungen der
Jahre 2010 und 2011, auf die die weiteren Analysen gestützt wurden, weisen für diesen Zeitraum
815 mehrgeschossige Bauten mit Holz und Baukosten von total 2.7 Mrd. CHF aus. Die meisten
Projekte wurden dabei für neue Wohnbauten
geplant mit rund 600 neuen Gebäuden und knapp
70% der Baukosten. Bei den durchschnittlichen
Baukosten pro Gebäude liegen diese mit rund
3.1 Mio. CHF unter den Projektsummen für neue
Gewerbebauten mit 4.9 Mio. CHF und für öffentliche Neubauten mit 12.0 Mio. CHF. Die durchschnittlichen Baukosten für An- und Umbauten
mit Holz im mehrgeschossigen Bereich waren bei
Gewerbebauten mit 2.0 Mio. CHF am niedrigsten
und bei öffentlichen Bauten mit 7.5 Mio. CHF am
höchsten.
Aus den 815 mehrgeschossigen Bauten konnten
vier Hauptklassen von Gebäuden abgeleitet werden. Sehr ähnliche Merkmale in der Gebäudegrösse und der Bausumme weisen folgende
Kategorien auf: dreigeschossige Wohnbauten mit
Ø 3‘500m3 Bauvolumen, viergeschossige Wohnbauten mit Ø 4‘700m3, dreigeschossige Gewerbebauten mit Ø 3‘100m3 und dreigeschossige An-
und Umbauten von Wohngebäuden mit
Ø 1‘400m3 Bauvolumen. Die übrigen Gebäude
verteilen sich auf 20 Nebenklassen mit grosser
Varianz, die keine weitere Klassenbildung ermöglichen.
Ausgewählte Planer der Baubewilligungen aus
den Jahren 2010 und 2011 wurden zu ihren
mehrgeschossigen Projekten mit Holz in der
Tragkonstruktion befragt. Hauptaspekte waren
die geplanten Konstruktionsvarianten, die eingesetzten Materialien, die Einflussfaktoren für die
Wahl von Holz und weitere Informationen zu den
einzelnen Projekten. An den Befragungen nahmen 83 Planerinnen und Planer aus der ganzen
Schweiz mit aktuellen Projekten teil. Ergänzend
wurde eine Expertenbefragung bei Holzbauunternehmen durchgeführt, an der sich 46 Unternehmen aller Grössen und mit Aktivitäten in der ganzen Schweiz beteiligten. Aus diesen Primärerhebungen konnten die vier am häufigsten geplanten
Konstruktionsvarianten mit Holz abgebildet werden. Die Varianten Hybridbau, Teilhybridbau und
Holzbau mit den Teilbereichen Holzrahmenbau
und Massivholzbau werden im Bericht detailliert
erläutert. Ausgewählte Projekte der Befragungsteilnehmer zu den Konstruktionsvarianten sind als
ergänzende Praxisbeispiele mit den wichtigsten
Projektinformationen im Bericht dokumentiert.
Über 90% der Befragten sind zufrieden bzw. sehr
zufrieden mit dem Verlauf der Bauprozesse bei
ihren mehrgeschossigen Bauten mit Holz.
Für die Wahl der Konstruktionsvarianten Hybridbau und Teilhybridbau mit Holz nannten die Befragten eine breite Palette von Gründen. Am häufigsten wurden Statik, Brandschutz und Schallschutz genannt. Häufiger genannt wurden auch
die Erstellkosten, die Ökobilanz/CO2-Bilanz sowie die Liefer- und Bauzeit. Die deutlich am häufigsten genannten Einflussfaktoren für den Einsatz des Holzbaus als Konstruktionsvariante waren die Liefer- und Bauzeit, die Ökobilanz/CO2Bilanz und der Wärmeschutz.
Interessant ist, dass bei den betrachteten mehrgeschossigen Projekten mit Holz in der Konstruktion auch die Fassaden, Fenster und Bodenbeläge überdurchschnittlich häufig in Holz geplant
und ausgeführt werden. Für Wand- und Deckenbekleidungen gilt dies nicht.
Für Berechnungen zum Holzeinsatz bei mehrgeschossigen Gebäuden konnten verschiedene
Konstruktionsvarianten anhand eines Modellgebäudes exemplarisch durchgerechnet werden.
Das Modellgebäude entspricht der Hauptklasse
der viergeschossigen Wohnbauten und ist als
reales Projekt in Planung. In der geplanten Kon-
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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ABSTRACT
struktionsvariante Holzrahmenbau werden bei
dem Wohngebäude in den Aussenwänden rund
50m3 Holz verbaut, in den Innenwänden rund
70m3 und in Decken und Dach rund 160m3. Für
die weiteren, durchgerechneten Konstruktionsvarianten des Gebäudes zeigt sich eine Bandbreite
der verbauten Holzmassen von der Variante Hybridbau, nur mit Aussenwänden aus Holz und unter 40m3, bis zur Variante Massivholzbau mit
mehr als 400m3 für die Konstruktion. Dazwischen
liegen die Varianten Teilhybridbau mit rund
210m3 und die Variante Holzbau/Holzrahmenbau
mit rund 280m3. Die Ergebnisse wurden auch für
den Holzeinsatz pro Quadratmeter Bauteil berechnet und stehen damit für alle Gebäudegrössen zur Verfügung.
Auf Basis dieser Ergebnisse für das Modellgebäude und weiterer Berechnungsgrundlagen
wurde der Holzeinsatz für das Marktsegment der
mehrgeschossigen neuen Wohngebäude hochgerechnet. Dabei wurden die mit den Planern und
Holzbauunternehmen ermittelten Anteile der
Konstruktionsvarianten und die unterschiedlichen
Gebäudevolumen der rund 600 neuen Gebäude
berücksichtigt. Der hochgerechnete Holzeinsatz
von 143‘000m3 umfasst den Einsatz in der Konstruktion (Aussenwände, Innenwände, Decken,
Dach) von mehrgeschossigen neuen Wohngebäuden. Weitere Holzmengen in diesen Gebäuden kommen hinzu durch die Fassaden, durch
die Bauelemente Türen, Fenster und Treppen,
durch den Innenausbau mit Fussböden, Wandverkleidungen u.a. sowie durch die Möblierung.
Die Einschätzungen der Befragten zur zukünftigen Marktentwicklung lassen weiteres Potential
für mehrgeschossige Gebäude erkennen. Dazu
gehört die weitere Etablierung des Holz- und
Hybridbaus im Bereich der 5- bis 6-geschossigen
Gebäude und die Ausschöpfung der Potentiale im
An- und Umbau von Gewerbebauten und öffentlichen Gebäuden. Die aktuellen Baubewilligungen
zeigen eine weitere Steigerung von bewilligten
mehrgeschossigen Gebäuden mit Holz in der
Tragkonstruktion. Diese ist zum einen auf eine
weitere Zunahme der Gebäudehöhen zurückzuführen, d.h. die weitere Verdichtung des Bauens.
Zum anderen ist auch eine generelle Zunahme
von Materialentscheiden für Holz insbesondere
bei Mehrfamilienhäusern und bei An- und Umbauten zu erkennen, d.h. es gibt bei den Planungen von mehrgeschossigen Bauten eine Verlagerung hin zum Werkstoff Holz. Nach den Expertenaussagen ist dabei für Neubauten und An- und
Umbauten mit Holz auch ein zunehmender Trend
zu Hybridbauten und Teilhybridbauten zu erwarten.
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
Keywords:
Mehrgeschossige Bauten
Mehrgeschossiger Holzbau
Hybridbau
Marktdaten zum Bauwesen
Wohngebäude, Mehrfamilienhäuser
Gewerbebauten
Öffentliche Bauten
Neubauten, Anbauten, Umbauten, Erweiterungsbauten
Kennzahlen zu Holzmassen und Holzeinsatz
RÉSUMÉ
RÉSUMÉ
Sur le marché suisse de la construction, le secteur des bâtiments multi-étages en bois gagne en
importance. Dans ce contexte, le terme « construction hybride » apparaît toujours, toutefois
sans être à ce jour clairement défini de manière
interdisciplinaire.
La Haute école spécialisée bernoise Architecture,
bois et génie civil (HESB-ABGC) a étudié, sur
mandat de l’Office fédéral de l’environnement
(OFEV), le marché pour les constructions multiétages. Un point d’intérêt particulier a porté sur
l’utilisation du bois et les variantes constructives
le plus souvent mises en œuvre dans les constructions multi-étages. Les segments de marché
des bâtiments d’habitation, des bâtiments commerciaux et des bâtiments publics présentent sur
ce point des différences significatives. Les résultats élargissent la partie concernant le secteur de
la construction du projet « Consommation finale
de bois en Suisse 2009 » achevé en août 2011 et
publié en 2012 par l’OFEV.
L’importance du marché suisse des bâtiments
multi-étages avec 3 étages et plus apparaît dans
sa part respective d’environ 10% de l’ensemble
des permis de construire sur la période de 2008 à
2011. La tendance est à la hausse, avec
l’exception de l’année de la crise en 2009 qui a
été compensée l’année suivante. En 2011, 3'589
demandes de permis de construire portant sur
environ 6'040 bâtiments ont été autorisées dans
ce segment de marché. Parmi ceux-là, le matériau bois a été choisi pour la structure porteuse
pour 252 permis de construire et environ 394
bâtiments, soit pour plus que 6% des projets. Les
permis de construire des années 2010 et 2011,
qui ont été considérées pour les analyses suivantes, révèlent pour cette période 815 constructions multi-étages avec du bois et des coûts de
construction d’un total de 2.7 Mrd CHF. La plupart de ces projets ont été planifiés pour des
constructions d’habitation neuves avec environ
600 bâtiments neufs et près de 70% des coûts de
construction. Les coûts de construction moyens
pour ces bâtiments se situent, avec environ 3.1
Mio. CHF, en dessous des coûts de projet pour
les constructions commerciales neuves avec 4.9
Mio. CHF et pour les constructions publiques
neuves avec 12.0 Mio. CHF. Les coûts de construction moyens pour les extensions et transformations avec du bois dans le domaine multiétages ont été le plus bas avec 2.0 Mio. CHF
pour les constructions commerciales et avec 7.5
Mio. CHF le plus haut pour les constructions publiques.
Parmi les 815 constructions multi-étages, quatre
classes principales de bâtiments ont pu être déduites. Des caractéristiques très proches dans la
taille du bâtiment et les coûts de construction
révèlent les catégories suivantes : constructions
d’habitation de 3 étages avec Ø 3‘500m3 de volume construit, constructions d’habitation de 4
étages avec Ø 4‘700m3, constructions commerciales de 3 étages avec Ø 3‘100m3 et extensions
et transformations de constructions d’habitation
de 3 étages avec Ø 1‘400m3 de volume construit. Le reste des bâtiments se répartissent en 20
classes voisines avec une grande variance qui ne
permet pas de constituer d’autres classes.
Des planificateurs choisis à partir des permis de
construire des années 2010 et 2011 ont été interrogés sur leurs projets multi-étages avec bois
dans la structure porteuse. Les principaux aspects du sondage ont été les variantes constructives planifiées, les matériaux mis en œuvre, les
facteurs influant sur le choix du matériau bois et
d’autres informations sur les projets en particulier.
83 planificateurs et planificatrices de toute la
Suisse ont participé au sondage avec leurs projets actuels. En complément un sondage
d’experts a été réalisé auprès des entreprises de
construction bois, auquel ont participé 46 entreprises de toutes tailles et avec des activités dans
toute la Suisse. À partir de cette enquête primaire
les quatre variantes constructives avec bois les
plus fréquentes ont été décrites. Les variantes
« construction hybride », « construction hybride
partielle » et « construction bois, avec les sections construction à ossature bois et construction
en bois massif », sont expliquées en détail dans
le rapport. Des projets illustrant les variantes
constructives, choisis parmi ceux des participants
au sondage, sont documentés dans le rapport
avec les informations les plus importantes des
projets, comme exemples pratiques complémentaires. Plus de 90% des sondés sont satisfaits ou
très satisfaits avec le déroulement des processus
de construction pour leurs constructions multiétages avec du bois. Pour le choix des variantes
constructives construction hybride et construction
hybride partielle avec du bois, les sondés ont
mentionné une large palette de raisons. La statique, la protection contre le feu et la protection
contre le bruit ont été le plus souvent mentionnées. Les coûts de construction, le bilan écologique/bilan CO2 ainsi que l’isolation thermique
ont aussi été souvent mentionnés. Les facteurs
clairement les plus souvent mentionnés, influant
sur la mise en œuvre de la construction bois
comme variante constructive, ont été les délais
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RÉSUMÉ
de livraison et de construction, le bilan écologique/bilan CO2 et l’isolation thermique.
Il est intéressant de noter que parmi les projets
multi-étages considérés avec construction bois,
les façades, les fenêtres et les revêtements de
sols sont planifiés et réalisés en bois plus fréquemment que la moyenne. Ceci n’est pas valable pour les revêtements des murs et plafonds.
Pour les calculs de l’utilisation du bois dans les
bâtiments multi-étages, différentes variantes
constructives ont pu être calculées à l’aide d’un
bâtiment model à titre d’exemple. Le bâtiment
model correspond à la classe principale des
constructions d’habitation à 4 étages et est un
projet réel en planification. Dans la variante constructive planifiée en construction à ossature bois,
pour les bâtiments d’habitation environ 50m3 de
bois sont mis en œuvre dans les murs extérieurs,
environ 70m3 dans les murs intérieurs et environ
160m3 dans les plafonds et le toit. Pour les autres
variantes constructives du bâtiment calculées,
une marge de fluctuation des quantités de bois
mis en œuvre apparaît, allant de la variante construction hybride, avec uniquement les murs extérieurs en bois et moins de 40m3, jusqu’à la variante construction en bois massif avec plus de
400m3 pour la construction. Entre les deux se
situent les variantes construction hybride partielle
avec environ 210m3 et la variante construction
bois/construction à ossature bois avec environ
280m3. Les résultats ont aussi été calculés pour
l’utilisation du bois par mètre carré d’élément de
construction et sont ainsi disponibles pour toutes
les tailles de bâtiments.
Sur la base de ces résultats pour le bâtiment
model et d’autres données de calcul, l’utilisation
du bois dans le segment de marché des constructions d’habitation multi-étages neuves a été
estimée. Pour cela ont été pris en compte les
parts des variantes constructives et les différents
volumes de construction d’environ 600 nouveaux
bâtiments, déterminés avec les planificateurs et
les entreprises de construction bois. Le volume
de bois mis en œuvre est estimé à 143’000m3 et
comprend la mise en œuvre dans la construction
(murs extérieurs, murs intérieurs, plafonds, toit)
des bâtiments d’habitation multi-étages neufs.
D’autres quantités de bois s’ajoutent pour les
façades, pour les éléments de construction
portes, fenêtres et escaliers, pour l’agencement
intérieur entre autres pour les planchers, les revêtements de parois ainsi que pour l’ameublement.
Les évaluations des sondés concernant le développement future du marché permettent de reconnaitre un potentiel supplémentaire pour les
bâtiments multi-étages. Le développement de la
construction bois et hybride vers des bâtiments à
5 et 6 étages et l’exploitation des potentiels dans
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
l’extension et transformation des bâtiments commerciaux et publics font partie de ce potentiel.
Les permis de construire actuels montrent une
poursuite de l’augmentation des bâtiments multiétages autorisés avec du bois dans la structure
porteuse. Ceci est dû d’une part à l’augmentation
de la hauteur moyenne des bâtiments, c’est-àdire à la densification du bâti. D’autre part, cela
révèle aussi une hausse générale du choix du
matériau bois, en particulier pour les bâtiments à
plusieurs logements et pour l’extension et transformation, c’est-à-dire qu’il y a chez les planificateurs des constructions multi-étages un transfert
vers le matériau bois. D’après les déclarations
des experts, on peut aussi s’attendre à une tendance vers les constructions hybrides et hybrides
partielles, pour les constructions neuves ainsi que
les extensions et transformations en bois.
Mots-clés :
Constructions multi-étages
Construction en bois multi-étages
Construction hybride
Données de marché de la construction
Bâtiments d’habitation, bâtiments à plusieurs
logements
Constructions commerciales
Constructions publiques
Constructions neuves, extensions, transformations, agrandissements
Ratios des volumes de bois et bois mis en œuvre
INHALTSÜBERSICHT
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INHALTSÜBERSICHT
1
AUSGANGSLAGE UND ZIELSETZUNG DES PROJEKTS
10
2
ERFASSUNG DER DATENGRUNDLAGE FÜR DAS PROJEKT
13
3
SCHEMATISIERUNG VON HYBRIDBAUTEN
22
4
EXPERTENBEFRAGUNGEN ZU MEHRGESCHOSSIGEN BAUTEN MIT HOLZ
42
5
ANALYSE EINES AUSGEWÄHLTEN GEBÄUDES IM DETAIL
59
6
SCHLUSSFOLGERUNGEN
67
7
FAZIT
71
8
BESTIMMUNGEN ZUM VORLIEGENDEN BERICHT
72
9
VERZEICHNISSE
73
10 GLOSSAR
75
ANHANG A: AUSZUG AUS DEN FRAGENKATALOGEN
78
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INHALTSVERZEICHNIS
INHALTSVERZEICHNIS
1
AUSGANGSLAGE UND ZIELSETZUNG DES PROJEKTS
10
2
ERFASSUNG DER DATENGRUNDLAGE FÜR DAS PROJEKT
13
3
4
5
2.1
Methodik zur Ermittlung der Grundgesamtheit „Mehrgeschossige Bauten ≥ 3 Etagen“ ....... 13
2.2
Marktentwicklung mehrgeschossiger Bauten in der Zeitreihe von 2008 bis 2011 ................ 16
2.3
Mehrgeschossige Bauten mit Holz und ≥ 3 Etagen in den Jahren 2010 und 2011 .............. 17
2.3.1
Anzahl Baubewilligungen und Gebäude Mehrgeschossige Bauten mit Holz ≥ 3
Etagen ..................................................................................................................... 17
2.3.2
Mehrgeschossige Bauten mit Holz ≥ 3 Etagen nach Anzahl Etagen ....................... 18
2.3.3
Durchschnittliche Baukosten Mehrgeschossige Bauten mit Holz ≥ 3 Etagen ......... 19
2.3.4
Klassenbildung für Mehrgeschossige Bauten mit Holz ≥ 3 Etagen ......................... 20
SCHEMATISIERUNG VON HYBRIDBAUTEN
22
3.1
Grundlegende Definitionen zu den Konstruktionsvarianten .................................................. 22
3.2
Konstruktive Anforderungen bei mehrgeschossigen Bauten mit Holz .................................. 24
3.3
Konstruktionsvarianten bei mehrgeschossigen Bauten mit Holz .......................................... 25
3.3.1
Variante Hybridbau mit Beispielprojekten ................................................................ 26
3.3.2
Variante Teilhybridbau mit Beispielprojekt ............................................................... 31
3.3.3
Variante Holzbau mit Beispielprojekten ................................................................... 32
EXPERTENBEFRAGUNGEN ZU MEHRGESCHOSSIGEN BAUTEN MIT HOLZ
42
4.1
Befragungsmethodik ............................................................................................................. 43
4.2
Durchführung der Befragungen und Teilnahme der Experten .............................................. 44
4.3
Fragenkataloge...................................................................................................................... 44
4.4
Auswertung der Ergebnisse aus den Befragungen............................................................... 45
4.4.1
Profil der Teilnehmenden ......................................................................................... 45
4.4.2
Erfahrungen der Teilnehmenden mit mehrgeschossigen Gebäuden ...................... 47
4.4.3
Grundlegende Fragen zu den mehrgeschossigen Projekten der
Teilnehmenden ....................................................................................................... 50
4.4.4
Konstruktionsform und Holzeinsatz bei mehrgeschossigen Projekten der
Teilnehmenden ....................................................................................................... 52
4.4.5
Einstellungen und Motive der Teilnehmenden ......................................................... 55
ANALYSE EINES AUSGEWÄHLTEN GEBÄUDES IM DETAIL
59
5.1
Methode zur Ermittlung der Holzmassen .............................................................................. 59
5.2
Modellgebäude Mehrfamilienhaus Gäbrisstrasse, Rorschach (SG) 2013 ............................ 59
5.3
Berechnungen zu Konstruktionsvarianten ............................................................................ 61
5.3.1
Berechnungsmethode .............................................................................................. 63
5.3.2
Berechnung zu den Holzmassen nach Konstruktionsvarianten............................... 64
5.3.3
Berechnungen
zu
den
Holzmassen
pro
Bauteilfläche
nach
Konstruktionsvarianten ........................................................................................... 65
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SCHLUSSFOLGERUNGEN
67
6.1
Berechnungsgrundlagen zum Holzeinsatz für mehrgeschossige Gebäude ≥ 3 Etagen
im Bereich Wohnen Neubau in den Jahren 2010 und 2011 .......................................... 67
6.2
Berechnungen zum Holzeinsatz für mehrgeschossige Gebäude ≥ 3 Etagen im Bereich
Wohnen Neubau in den Jahren 2010 und 2011 in den Hauptklassen 1
(dreigeschossige Wohngebäude) und 2 (viergeschossige Wohngebäude) ................... 68
6.3
Berechnungen zum Holzeinsatz für mehrgeschossige Gebäude im Vergleich zu
Berechnungen im Projekt Holzendverbrauch 2009 ........................................................ 69
6.4
Anmerkungen zum Holzeinsatz für Gewerbebau, öffentlicher Bau und Anbau/Umbau ........ 70
7
FAZIT
71
8
BESTIMMUNGEN ZUM VORLIEGENDEN BERICHT
72
8.1
9
Umfang des Berichts .............................................................................................................. 72
VERZEICHNISSE
73
9.1
Tabellenverzeichnis ............................................................................................................... 73
9.2
Abbildungsverzeichnis ........................................................................................................... 73
9.3
Quellen- und Literaturverzeichnis .......................................................................................... 74
10 GLOSSAR
75
10.1 Abkürzungen .......................................................................................................................... 75
10.2 Begriffsdefinitionen ................................................................................................................ 75
ANHANG A: AUSZUG AUS DEN FRAGENKATALOGEN
78
A.1 Auszug aus der Online-Befragung Planer – Projekt Mehrgeschossige Hybridbauten .......... 78
A.2 Auszug aus der Expertenbefragung Holzbau-Unternehmen – Projekt Mehrgeschossige
Hybridbauten .................................................................................................................. 82
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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AUSGANGSLAGE UND ZIELSETZUNG DES PROJEKTS
Ausgangslage
In der Schweiz gewinnt der Sektor der mehrgeschossigen Gebäude mit Holz im Baumarkt zunehmend
an Bedeutung. Der Begriff „Hybridbau“ tritt in diesem Kontext immer wieder in Erscheinung, ist jedoch
fachübergreifend bisher noch nicht klar definiert. Die Berner Fachhochschule Architektur, Holz und
Bau (BFH-AHB) untersucht im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) den Markt von mehrgeschossigen Hybridbauten in der Schweiz für die Marktvolumen in Wohnungs- und Gewerbebau und
bei öffentlichen Gebäuden sowie die Konstruktionsvarianten und eingesetzten Holzmengen. Die Ergebnisse erweitern den Teilbereich Bauwesen des im August 2011 abgeschlossenen und im Jahr
2012 vom BAFU publizierten Projektes „Holzendverbrauch Schweiz 2009“ [3].
Zielsetzung
Die Zielsetzung des Forschungsprojektes ist die Ermittlung von Kennzahlen zum Markt und zum
Holzeinsatz für mehrgeschossige Gebäude mit Holz in der Tragkonstruktion sowie die Abbildung von
Konstruktionsvarianten. Hierfür werden aktuelle mehrgeschossige Bauprojekte und die Marktentwicklung in Wohnungs- und Gewerbebau und bei öffentlichen Gebäuden analysiert.
Die Untersuchungen konzentrieren sich auf die Konstruktionsformen von Gebäuden mit mehr als drei
Etagen im Neubau und im An- und Umbau. Die Konstruktionsvarianten dieser mehrgeschossigen
Gebäuden werden für die unterschiedlichen Ausführungen mit Holz definiert, von den Hybridbauten
über weitere Varianten von Mischbauformen bis zu reinen Holzbauten. Zu diesen Varianten werden
ausgewählte Projekte in Zusammenarbeit mit den Planern im Projektbericht dokumentiert. Auf Basis
eines ausgewählten, mehrgeschossigen Projektes werden die eingesetzten Holzmengen für mehrere
Konstruktionsvarianten quantifiziert.
Die ermittelten Daten dienen dem BAFU als Entscheidungsgrundlage für die Förderung des Holzeinsatzes in der Schweiz und bieten eine Informationsbasis für Verbände, Unternehmen, Bildungs- und
Forschungsinstitutionen.
Abbildung 1: Mehrgeschossige Neubauten mit Holz - Wohnen, Gewerbebau, öffentlicher Bau
[Bildquellen: Honegger Architekt AG / Überbauung Châtel; Kost Holzbau AG / Bürogebäude; GXM Architekten
AG / Schulanlage Delémont, Pierre montavon, photographe]
Methodik
Die Entwicklung des Marktes für mehrgeschossige Gebäude wird im ersten Schritt auf Basis von
Sekundärdaten untersucht für den Zeitraum der Jahre 2008 bis 2011 in der gesamten Schweiz und für
die Gebäudekategorien Wohnungsbau, Gewerbebau und öffentlicher Bau. Betrachtet werden sowohl
Neubauten als auch Anbauten und Umbauten mit mehr als drei Etagen. Hierfür werden die Baubewilligungen der Jahre 2008, 2009, 2010 und 2011 aus der Gebäudedatenbank der Berner Fachhochschule, Architektur, Holz und Bau selektiert und analysiert. Die Ergebnisse werden sowohl über alle
Materialien in der Tragkonstruktion ausgewiesen als auch separat für die Baubewilligungen mit Holz in
der Tragkonstruktion dargestellt.
Im zweiten Schritt werden ausgewählte Planer von Baubewilligungen der Jahre 2010 und 2011, deren Projekte mit Holz in der Tragkonstruktion bewilligt wurden, telefonisch befragt anhand eines standardisierten Fragenkatalogs. Hauptaspekte dieser Primärerhebung sind die geplanten Konstruktions-
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varianten, die eingesetzten Materialien und weitere projektbezogene Informationen. Die Ergebnisse
dieser Primärerhebung zu den Konstruktionsvarianten mit Holz werden analysiert, mit Branchenexperten abgeglichen und anschliessend als definitive Varianten abgebildet.
Im dritten Schritt werden die Fragen der telefonischen Primärerhebung gebündelt und in einer komprimierten Version in einen Online-Fragenkatalog aufgenommen. Die Adressaten der OnlineBefragung sind weitere, ausgewählte Planer von Baubewilligungen der Jahre 2010 und 2011, deren
mehrgeschossige Projekte mit Holz in der Tragkonstruktion bewilligt wurden. Die Ergebnisse der telefonischen Befragung und der ergänzenden Online-Erhebung werden zusammengefasst, analysiert
und dargestellt sowie zusätzlich mit Experten abgeglichen.
Im vierten Schritt wird zusätzlich eine Expertenbefragung bei Holzbauunternehmen auf Basis eines
Fragenkatalogs durchgeführt. Die Befragung erfolgt online bei ausgewählten Experten im Holzbau aus
der Adressdatenbank der BFH-AHB und aus Vorprojekten zum Holzendverbrauch Schweiz. Hauptaspekte der Expertenbefragung sind die von den Unternehmen realisierten Konstruktionsvarianten, die
verwendeten Holzmassen und die Einflussfaktoren auf den Entwicklungsprozess aus Sicht der Holzbauunternehmen. Die Ergebnisse der Expertenbefragung werden analysiert und dargestellt sowie mit
den Ergebnissen der Befragungen von Planern verglichen.
Im fünften Schritt wird die Höhe des Holzeinsatzes im Bereich der mehrgeschossigen Gebäude für
definierte Konstruktionsvarianten mit Holz ermittelt, auf Basis von Befragungen, Expertengesprächen,
Baubeschreibungen, bestehenden Erhebungen sowie eigenen Berechnungen an Modellgebäuden.
Ausgewählte Projekte der Befragungsteilnehmer werden den ermittelten Konstruktionsvarianten zugeordnet und als ergänzende Praxisbeispiele mit den wichtigsten Projektinformationen dokumentiert.
Auf Basis der Ergebnisse aus den vorhergehenden Arbeitsschritten werden Schlussfolgerungen für
das Projekt ermittelt und im Arbeitsbericht dargestellt.
Projektbeteiligte sind die Berner Fachhochschule (BFH-AHB) mit der Forschungseinheit Management und Bauprozesse in Zusammenarbeit mit der Forschungseinheit Holz- und Verbundbau sowie
S-WIN Swiss Wood Innovation Network.
Name
Ausbildung
Funktion
Birgit Neubauer-Letsch
Diplom- Betriebswirtin FH
Leiterin Forschungseinheit Management und Bauprozesse BFH-AHB, Dozentin
Katrin Tartsch
M.Eng., Dipl.-Ing. (FH)
Projektleiterin Einheit Management und
Bauprozesse BFH-AHB
Roman Hausammann
Dipl.-Ing. FH, MREM
Wissenschaftlicher Mitarbeiter Einheit
Holz- und Verbundbau BFH-AHB
Zouhair Ouaggag
Dipl. Ing. ETP
Assistent Einheit Management
Bauprozesse BFH-AHB
Hanspeter Kolb
Eidg. dipl. Zimmermeister
Stv. Leiter Forschungseinheit Holz- und
Verbundbau BFH-AHB, Dozent
Andreas Müller
Prof. Dipl. Ing.
Leiter der Forschungseinheit Holz- und
Verbundbau BFH-AHB, Professor für
Holzbau und Baukonstruktion
Thomas Näher
Dipl. Forstwirt Univ.
Geschäftsführer KMU Zentrum Holz
und S-WIN
und
An dieser Stelle danken wir allen Teilnehmenden der Befragungen für ihre Bereitschaft zur Mitarbeit
und
ihre
Informationen
und
Einschätzungen
zu
mehrgeschossigen
Hybridbauten.
Ein grosser Dank geht an die Unternehmen, die sich an den Befragungen beteiligt haben und an-
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
12 / 86
schliessend individuelle Factsheets zu ihren Projektbeispielen für diesen Projektbericht zusammengestellt und für die Publikation freigegeben haben.
Ganz besonders danken möchten wir der Firma Künzli Holz AG, welche uns eines ihrer Projekte als
Modellgebäude zur Verfügung gestellt hat sowie der Firma Makiol + Wiederkehr für die umfangreichen
Daten für die Auswertungen. Diese Zusammenarbeit hat wesentlich dazu beigetragen, dass detaillierte Berechnungen zu den möglichen Konstruktionsvarianten im Rahmen dieses Projektes durchgeführt
werden konnten.
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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2
ERFASSUNG DER DATENGRUNDLAGE FÜR DAS PROJEKT
Ergebnisse zum Kapitel 2 im Überblick:

Die Baubewilligungen der Grundgesamtheit „mehrgeschossige Bauten ≥ 3 Etagen“ für die Jahre
2008 – 2011 machen jährlich ca. 3‘500, d.h. etwa 10% aller Baubewilligungen der Schweiz aus.

Für durchschnittlich rund 6% der mehrgeschossigen Bauten ≥ 3 Etagen wurde in den Jahren
2008 – 2011 das Material Holz in der Tragkonstruktion gewählt.

In den Jahren 2010 und 2011 wurden 815 mehrgeschossige Bauten mit Holz in der Tragkonstruktion und ≥ 3 Etagen bewilligt, davon knapp 600 Gebäude in der Kategorie Neubau von Wohnbauten.

Knapp 400 mehrgeschossige Gebäude mit Holz wurden mit 3 Etagen und in der Kategorie Neubau von Wohnbauten bewilligt, d.h. fast die Hälfte aller mehrgeschossigen Bauten mit
Holz ≥ 3 Etagen. Weitere 184 Wohngebäude mit Holz wurden mit 4 und 5 Etagen und 14 Wohngebäude mit 6 Etagen bewilligt.

Bei den mehrgeschossigen Gewerbebauten wurden 84 Neubauten und 32 Um- und Anbauten mit
Holz bewilligt, bei mehrgeschossigen öffentlichen Gebäuden 7 Neubauten und 10 An- und Umbauten.

Die Baukosten der bewilligten mehrgeschossigen Bauten mit Holz in der Tragkonstruktion und
≥ 3 Etagen für die Jahre 2010 und 2011 liegen bei total 2.7 Mrd. CHF. Davon entfallen knapp 70%
der Baukosten auf die Kategorie Neubau von Wohnbauten.

Die durchschnittlichen Baukosten pro Gebäude liegen im Bereich Neubau von Wohnbauten mit
rund 3.1 Mio. CHF unter den Baukosten von Gewerbe- und öffentlichen Bauten.
Methodik zur Ermittlung der Grundgesamtheit „Mehrgeschossige Bauten ≥ 3 Etagen“
2.1
Für die Abbildung des Marktes von mehrgeschossigen Gebäuden ≥ 3 Etagen in der Schweiz werden
im Folgenden die einzelnen Gebäudekategorien Wohnen, Gewerbebau und öffentlicher Bau sowie die
Gesamtentwicklung betrachtet. Untersucht wird die Entwicklung des Marktes als Zeitreihe der Jahre
2008, 2009, 2010 und 2011. Als Datenbasis für die Ermittlung werden die Baubewilligungen der
Schweiz aus der Gebäudedatenbank der BFH-AHB [1] herangezogen, die u.a. alle in der Schweiz
baubewilligten Projekte enthält.
Die Entwicklung wird auf Grundlage der baubewilligten Projekte und der darin enthaltenen
baubewilligten Gebäude analysiert. Bei der Interpretation der Daten ist zu beachten, dass die
bewilligten Projekte und Gebäude ein vorlaufender Indikator für die nachfolgende Bautätigkeit sind,
mit einem Zeithorizont von rund ein bis zwei Jahren nach der Baubewilligung.
Die Baubewilligungen enthalten als Datenbasis wichtige Informationen über die Bauherrschaft, Planer
und Ingenieure sowie eine Vielzahl an projektspezifischen Informationen. Die projektspezifischen Daten können für verschiedene Forschungsfragen ausgewertet werden, im vorliegenden Projekt für die
quantitative Marktentwicklung und die qualitative Entwicklung im Bereich der Konstruktionsvarianten.
Unter anderem enthalten die Baubewilligungen folgende Informationen:

Kurzbeschreibung zum Bauwerk

Bauart (Neubau, Anbau / Umbau)

Baukosten (in Mio. CHF)

Anzahl Gebäude

Anzahl Wohnungen bei Wohnbauten

Anzahl Etagen

Gebäudekategorie

Materialien zum Gebäude, z.B. für Tragkonstruktion, Fassade, Fenster
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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
Regionale Zuordnung zu Kanton, Bezirk, Postleitzahl
Ein Auszug aus der Gebäudedatenbank der BFH-AHB mit Baubewilligungen von mehrgeschossigen
Bauten ≥ 3 Etagen ist in der nachfolgenden Abbildung dargestellt.
Baust
Kanton
VS
GR
GR
FR
GR
BE
BE
VS
VS
VS
VS
VS
AR
TI
TI
TI
LU
VD
VD
LU
GE
NW
VD
VD
JU
SG
FL
SG
LU
AG
AG
Bauart Baukosten Anz
Kurzbeschreibung
Code
[Mio CHF] Geb
Construction d'un immeuble d'habitation avec parking souterrain
1
4.5
Neubau Mehrfamilienhaus mit integrierter Garage
1
1
Neubau Mehrfamilienhaus mit Einstellhalle
1
3.98
Construction d'un centre d'exploitation
1
6
Neubau Mehrfamilienhaus
1
2
Neubau Mehrfamilienhaus mit Einstellhalle
1
4.7
Neubau Mehrfamilienhaus mit Einstellhalle (Projektänderung)
1
4.7
Construction de dépôts, bureaux er ateliers et places de parc
1
3.165
Construction de deux bâtiments d'habitation avec garages
1
2.647
Construction d'un immeuble résidentiel, parking et garage souterrain1
7.7
Construction d'un hangar industriel avec appartement de fonction 1
2.1
Transformation d'une grange en habitations
3
0.6
Neubau Alterswohnungen mit Garagen
1
3.1
Costruzione di una nuova casa d'abitazione plurifamiliare con posteggi
1 c
4.4
Costruzione stabile plurifamiliare con posteggi esterni
1
1.143
Costruzione nuovo stabile abitativo plurifamiliare con posteggi coperti1
6.695
Neubau 4 Mehrfamilienhäuser
1
9.9
Construction d'un immeuble d'habitation avec places de parc intérieures
1
3
Construction d'un immeuble de logements avec parking extérieur (Compléme
1
3.87
Neubau Mehr- und Einfamilienhaus mit Einstellhalle
1
4.38
Immeuble de logements Minergie pour personnes âgées
1
11
Neubau Zweifamilienhaus mit Einliegerwohnung
1
1.4
Construction d'un immeuble d'habitation avec parking souterrain
1
17.225
Construction d'un immeuble locatif avec parking souterrain
1
2.65
Construction d'un immeuble d'habitation avec couverts à voitures 1
1.1
Neubau von 8 Mehrfamilienhäusern mit Tiefgarage und Kinderspielplatz
1
26
Neubau Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage
1
3
Neubau Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage
1
6.18
Neubau Mehrfamilienhaus mit Einstellhalle
1
2.9
Neubau Mehrfamilienhäuser mit Autoeinstellhalle
1
7.1
Neubau Mehrfamilienhäuser mit Einstellhalle
1
4.3
Verwen- CRB
CRB
GA
Anz
dungs- Code
Code
Code
Etagen zweck 01
CRBText01
02
CRBText02
06
GAText06
GACode07
11
3
0
12 Mehrfamilienhäuser
131 Parkhäuser und Einstellhallen
402 Beton
403
2
3
3
12 Mehrfamilienhäuser
304 Isolierglas
306
11
2
12 Mehrfamilienhäuser
127 Aussenanlagen, Kinderspielplät
805 Keller/Hobbyraum
809
3
3
64 Bürobauten mit erhöhten Anford
59 Autogewerbe
506 Solar
600
4
3
1
12 Mehrfamilienhäuser
304 Isolierglas
402
9
0
12 Mehrfamilienhäuser
131 Parkhäuser und Einstellhallen
400 Tragkonstruktion (neutral)
500
9
0
12 Mehrfamilienhäuser
131 Parkhäuser und Einstellhallen
400 Tragkonstruktion (neutral)
500
4
3
31 Lagerhallen
39 Atelier und Studio
301 Metall / Alu
402
6
3
2
12 Mehrfamilienhäuser
139 Garagen / Fertiggaragen
402 Beton
504
21
4
2
12 Mehrfamilienhäuser
131 Tiefgaragen und Unterniveaugar
402 Beton
403
1
3
12 Wohnungen
14 Einfamilienhäuser 304 Isolierglas
402
3
3
3
12 Mehrfamilienhäuser
12 Wohnungen
504 Wärmepumpe
600
7
4
1
12 Mehrfamilienhäuser
15 Alterswohnungen, Alterssiedlun
402 Beton
403
8
2
12 Mehrfamilienhäuser
174 Carports und Abstellplätze
400 Tragkonstruktion (neutral)
500
6
5
2
12 Mehrfamilienhäuser
402 Beton
403
20
5
2
12 Mehrfamilienhäuser
174 Carports und Abstellplätze
402 Beton
403
12
0
12 Mehrfamilienhäuser
127 Aussenanlagen, Kinderspielplät
400 Tragkonstruktion (neutral)
500
7
1
12 Mehrfamilienhäuser
131 Tiefgaragen und Unterniveaugar
400 Tragkonstruktion (neutral)
502
16
0
12 Mehrfamilienhäuser
175 Parkplätze
400 Tragkonstruktion (neutral)
502
7
4
1
12 Mehrfamilienhäuser
14 Einfamilienhäuser 408 Zweischalenmauerwerk504
13
3
1
15 Alterswohnungen, Alterssiedlun
61 Ladenbauten
400 Tragkonstruktion (neutral)
503
3
3
2
12 Wohnungen
14 Einfamilienhäuser 205 Putz
304
56
7
1
12 Mehrfamilienhäuser
127 Aussenanlagen, Kinderspielplät
400 Tragkonstruktion (neutral)
500
5
3
0
12 Mehrfamilienhäuser
131 Tiefgaragen und Unterniveaugar
400 Tragkonstruktion (neutral)
504
5
3
2
12 Mehrfamilienhäuser
174 Carports und Abstellplätze
402 Beton
403
121
5
1
12 Mehrfamilienhäuser
127 Aussenanlagen, Kinderspielplät
401 Holz
402
3
4
0
12 Mehrfamilienhäuser
64 Bürobauten mit erhöhten
403 Anford
Backstein
504
28
5
0
12 Mehrfamilienhäuser
127 Aussenanlagen, Kinderspielplät
402 Beton
403
8
4
1
12 Mehrfamilienhäuser
127 Aussenanlagen, Kinderspielplät
402 Beton
403
18
2
12 Mehrfamilienhäuser
131 Tiefgaragen und Unterniveaugar
400 Tragkonstruktion (neutral)
500
11
3
2
12 Mehrfamilienhäuser
131 Tiefgaragen und Unterniveaugar
400 Tragkonstruktion (neutral)
500
Anz
Whg
1
1
1
1
1
1
1
1
2
1
1
1
1
1
1
1
4
1
1
2
1
1
1
1
1
8
1
1
1
2
2
GAText07
Backstein
Holz / (Alu / Metall)
Treppenhäuser/Treppen
Boden (neutral)
Beton
Heizung (neutral)
Heizung (neutral)
Beton
Wärmepumpe
Backstein
Beton
Boden (neutral)
Backstein
Heizung (neutral)
Backstein
Backstein
Heizung (neutral)
Gas
Gas
Wärmepumpe
Fernwärme
Isolierglas
Heizung (neutral)
Wärmepumpe
Backstein
Beton
Wärmepumpe
Backstein
Backstein
Heizung (neutral)
Heizung (neutral)
Abbildung 2: Auszug aus den Baubewilligungen mit mehrgeschossigen Bauten ≥ 3 Etagen
Quelle: Gebäude-Datenbank BFH-AHB [1]
Die projektrelevanten Bauprojekte werden nach definierten Faktoren aus der Grundgesamtheit aller
Baubewilligungen der Jahre 2008, 2009, 2010 und 2011 in der Gebäudedatenbank der BFH-AHB
selektiert:

Selektion der Hochbauprojekte für die Zeitreihe 2008 bis 2011.

Selektion der Hochbauprojekte in den ausgewählten Gebäudekategorien Wohnbau (nachfolgend auch „Wohnen“), Gewerbebau und öffentlicher Bau.

Selektion der verbliebenen Hochbauprojekte nach Bauart in den Kategorien Neubau sowie
Anbau und Umbau. Ausschluss der Projekte für Renovationen, Sanierungen sowie Abbrüche.

Ausschluss von Bauprojekten ohne Massnahmen an der Tragkonstruktion v.a. in der Kategorie Umbau, da diese Bewilligungen für den Projektauftrag nicht relevant sind.

Selektion der verbliebenen Hochbauprojekte nach Anzahl ≥ 3 Geschosse. Ausschluss der
Projekte in der Kategorie Wohnbau < 4 Wohnungen, von Hallen und Produktionsgebäuden,
da ausserhalb des Projektauftrags.
Das Ergebnis der Selektion ist die für das Projekt zugeschnittene Grundgesamtheit „Mehrgeschossige Bauten ≥ 3 Etagen“. Die Selektion dieser projektbezogenen Grundgesamtheit ist in der Abbildung 3 auf der folgenden Seite grafisch dargestellt.
Weitere Informationen zu den Gebäudekategorien Wohnbau, Gewerbebau und öffentlicher Bau, wie
für das Projekt verwendet:

In der Kategorie Wohnen sind mehrgeschossige Gebäude von privaten und öffentlichen Bauherren enthalten mit Nutzungsformen wie Mehrfamilienhäuser und Wohnheime.

In der Kategorie Gewerbebauten sind mehrgeschossige Industrie- und Gewerbebauten, Gebäude für Handel und Verwaltung, Gastgewerbe und Fremdenverkehr enthalten, ohne Hallen
und Produktionsgebäude.

In der Kategorie öffentliche Bauten sind mehrgeschossige Gebäude für Unterricht, Bildung
und Forschung, Verwaltung, Fürsorge und Gesundheit, Freizeit, Sport und Erholung und Kultur enthalten, ohne Hallen.
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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Die nachfolgende Abbildung zeigt den Selektionsprozess aus Grundgesamtheit der Baubewilligungen
der Gebäudedatenbank der BFH-AHB für die Projekt-Grundgesamtheit „Mehrgeschossige
Bauten ≥ 3 Etagen“ im Überblick.
Abbildung 3: Methodik zur Ermittlung der Grundgesamtheit „Mehrgeschossige Bauten ≥ 3 Etagen“ im Überblick
Quelle: BFH-AHB
Weitere Anmerkungen zur Grundgesamtheit Mehrgeschossige Bauten ≥ 3 Etagen:
Die Selektion der Bauprojekte erfolgt aus einer Datenbasis von Baubewilligungen. Einer
Baubewilligung können mehrere Gebäudekategorien zugewiesen sein, wenn für das Bauprojekt
mehrere Nutzungsarten geplant sind. Im Rahmen dieser Untersuchung wird die erste Zuweisung zu
einer Gebäudekategorie als massgebend für die Auswertung herangezogen.
Eine Baubewilligung kann mehr als ein Gebäude enthalten. Im Durchschnitt der Grundgesamtheit
„Mehrgeschossige Bauten ≥ 3 Etagen sind pro Baubewilligung rund 1.8 Gebäude ausgewiesen. Aus
diesem Grund ist die Anzahl Baubewilligungen nicht mit der Anzahl bewilligte Gebäude gleichzusetzen. Im Folgenden werden bei Bedarf beide Auswertungen dargestellt.
In einer Baubewilligung können für die Tragkonstruktion ein oder mehrere Materialien angegeben
sein. Die Angaben zu den Materialien gelten für alle Gebäude in einer Bewilligung. Aus dieser Zuweisung wird abgeleitet, ob in den baubewilligten Gebäuden Holz als Material in der Konstruktion eingesetzt wird. Eine genaue Zuweisung der Materialien zu den konstruktiven Bauteilen in einem Gebäude,
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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wie Aussenwände, Decken und Dach, ist auf Grundlage der Datenbasis Baubewilligungen nicht möglich und wird daher für diese Untersuchung über Primärerhebungen ermittelt und ergänzt.
2.2
Marktentwicklung mehrgeschossiger Bauten in der Zeitreihe von 2008 bis 2011
In den Jahren 2008 bis 2011 wurden in der Schweiz im Schnitt rund 34‘000 Baubewilligungen pro Jahr
über alle Gebäudekategorien veröffentlicht. Die Baubewilligungen der Grundgesamtheit „Mehrgeschossige Bauten ≥ 3 Etagen“ haben für diese Jahre einen konstanten Anteil von rund 10% an allen
Baubewilligungen.
Im Jahr 2008 wurden 3‘043 Baubewilligungen für mehrgeschossige Bauten ≥ 3 Etagen veröffentlicht.
Aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage war im Jahr 2009 ein Einbruch auf 2‘775 Bewilligungen zu
beobachten. Im Jahr 2010 folgte, vermutlich als Reaktion darauf, eine Steigerung gegenüber dem
schwachen Vorjahr um 930 auf 3‘705 Baubewilligungen. Im Vergleich zum Jahr 2008 liegt die Anzahl
der Baubewilligungen von mehrgeschossigen Bauten ≥ 3 Etagen im Jahr 2011 um etwa 15% höher
bei 3‘589 Baubewilligungen. Eine langfristige Tendenz für die nächsten Jahre ist auf Basis der Baubewilligungen schwer abzuleiten, da die Entwicklung im Jahr 2009 stark durch die Wirtschaftskrise
beeinflusst wurde. Unter Einbezug von weiteren Marktindikatoren kann tendenziell von einem Marktwachstum bei mehrgeschossigen Bauten ausgegangen werden.
Die nachfolgenden Abbildungen zeigen die Entwicklung der Baubewilligungen für mehrgeschossige
Projekte (linke Grafik) und die darin ausgewiesenen Gebäude (rechte Grafik). Ebenfalls dargestellt
sind die jeweils darin enthaltenen Projekte und Gebäude mit Holz in der Tragkonstruktion.
Abbildung 4: Entwicklung mehrgeschossige Bauten von 2008 bis 2011
Quelle: Gebäude-Datenbank BFH-AHB [1], Selektion Mehrgeschossige Bauten ≥ 3 Etagen von 2008 bis 2011
Auf Ebene der Baubewilligungen werden die Entscheidungen für die Grundlagen des gesamten Projektes gefällt, zum Beispiel die Entscheidung für das Material Holz in der Tragkonstruktion. Analog zu
den Schwankungen im Bereich der Baubewilligungen hat sich auch die Anzahl der darin enthaltenen
bewilligten Gebäude entwickelt. Im Jahr 2008 lag die Anzahl bei 5‘173 baubewilligten Gebäuden, ging
im Jahr 2009 stark zurück auf 4‘637 Gebäude und erreicht in den Jahren 2010 und 2011 ein Volumen
von 6‘120 bzw. 6‘040 Gebäuden. Ebenfalls unter den gleichen Einflüssen stand die Entwicklung der
Gebäude mit Holz in der Tragkonstruktion. Insgesamt wurde in den Jahren 2008 bis 2011 bei durchschnittlich 6.1% der mehrgeschossigen Bauten Holz für die Tragkonstruktion gewählt. Die Bandbreite
reicht von 5.4% im Jahr 2009 mit 252 Gebäuden bis zu 6.9% im Jahr 2010 mit 421 Gebäuden.
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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2.3
Mehrgeschossige Bauten mit Holz und ≥ 3 Etagen in den Jahren 2010 und 2011
Nachfolgend werden die mehrgeschossigen Bauten mit Holz in der Konstruktion und ≥ 3 Etagen für
die Jahre 2010 und 2011 vertieft betrachtet. Detailliert untersucht werden die Baubewilligungen, die
Gebäude, die Baukosten und die Anzahl Etagen in den Gebäudekategorien Wohnen, Gewerbebauten
und öffentliche Bauten für die Kategorien Neubau und Anbau / Umbau.
2.3.1
Anzahl Baubewilligungen und Gebäude Mehrgeschossige Bauten mit Holz ≥ 3 Etagen
In den Jahren 2010 und 2011 wurden insgesamt 512 Baubewilligungen mit 815 Gebäude bewilligt,
davon 421 Gebäude im Jahr 2010 und 394 Gebäude im Jahr 2011. Die Baubewilligungen und die
Anzahl Gebäude sind in der nachfolgenden Abbildung für die drei Gebäudekategorien Wohnen, Gewerbebauten und öffentliche Bauten aufgegliedert. Die Daten für die Bauart Neubau sind dabei in der
dunkleren Farbe und für Anbau / Umbau in der helleren Farbe dargestellt.
Abbildung 5: Anzahl Baubewilligungen und Gebäude nach Gebäudekategorie und Bauart 2010 und 2011
Quelle: Gebäude-Datenbank BFH-AHB [1], Mehrgeschossige Bauten ≥ 3 Etagen mit Holz von 2010 und 2011
Nach dem Kriterium „Anzahl der Gebäude“ ist der Neubau Wohnen bei den mehrgeschossigen Bauten mit Holz und ≥ 3 Etagen die mit Abstand grösste Kategorie und erreicht einen Anteil von rund 74%
und eine Menge von fast 600 Gebäuden in den Jahren 2010 und 2011 (siehe auch Tabelle 1). Einen
ebenfalls grösseren Anteil von jeweils rund 10% und über 80 Gebäuden verzeichnen die An/Umbauten in der Kategorie Wohnen und die Neubauten in der Kategorie Gewerbebauten.
Nach Baukategorie werden rund 84% aller mehrgeschossigen Gebäude mit Holz und ≥ 3 Etagen der
Jahre 2010 und 2011 im Wohnbau bewilligt, der Gewerbebau umfasst rund 14% und der öffentliche
Bau rund 2% der bewilligten Gebäude.
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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Tabelle 1: Anzahl und Anteil bewilligte Gebäude mit Holz nach Gebäudekategorie und Bauart 2010 und 2011
Kategorie
Wohnen
Gewerbebauten
Öffentliche Bauten
Total
2.3.2
Anzahl bewilligte Gebäude
Anteil bewilligte Gebäude
Neubau
An-/Umbau
Total
599
84
7
690
83
32
10
125
682
116
17
815
Neubau An-/Umbau
73.5%
10.3%
0.9%
84.7%
10.2%
3.9%
1.2%
15.3%
Total
83.7%
14.2%
2.1%
100.0%
Mehrgeschossige Bauten mit Holz ≥ 3 Etagen nach Anzahl Etagen
Die Analyse der mehrgeschossigen Bauten mit Holz nach dem Kriterium „Anzahl Etagen“ zeigt, dass
mit 398 Gebäuden knapp die Hälfte aller mehrgeschossigen Bauten mit Holz in den Jahren 2010 und
2011 als Neubauten im Bereich Wohnen mit 3 Etagen bewilligt wurden (siehe auch Tabelle 2). Weitere 184 Wohngebäude im Neubau wurden mit 4 und 5 Etagen und 15 Wohngebäude mit 6 und mehr
Etagen bewilligt.
Über alle Gebäudekategorien wurden in der Kategorie 6 Etagen 21 Gebäude, in der Kategorie
5 Etagen 49 Gebäude, in der Kategorie 4 Etagen 188 Gebäude und in der Kategorie 3 Etagen
550 Gebäude bewilligt.
Tabelle 2: Anzahl bewilligte Gebäude mit Holz nach Etagen, Gebäudekategorie und Bauart 2010 und 2011
Kategorie
Bauart
Wohnen
Gewerbebauten
Öffentliche Bauten
Neubau
Neubau
Neubau
Wohnen
Gewerbebauten
Öffentliche Bauten
An-/Umbau
An-/Umbau
An-/Umbau
Total
Keine
3 Etagen 4 Etagen 5 Etagen 6 Etagen 7 Etagen Angabe Total
398
63
5
143
14
1
41
1
0
14
4
0
1
0
0
2
2
1
599
84
7
55
22
7
21
8
1
4
1
2
2
1
0
1
0
0
0
0
0
83
32
10
550
188
49
21
2
5
815
Mit zunehmender Anzahl Etagen sinkt die Fallzahl der bewilligten Gebäude sowohl im Neubau als
auch im Anbau / Umbau. Der Farbverlauf von dunkel (3 Etagen) bis hell (7 Etagen) visualisiert diese
Aussage in der nachfolgenden Abbildung 6.
Seit der Anpassung der Brandschutzanforderungen in der Schweiz im Jahr 2007 sind Bauprojekte in
Holzbauweise nicht mehr nur bis zu 4 Geschossen sondern bis zu 6 Geschossen zugelassen.
Die vorliegenden Auswertungen für die Jahre 2010 und 2011 zeigen, dass für diese grossen Neubauten mit Holz und 5 bis 6 Geschossen bereits 60 Gebäuden bewilligt wurden, dies sind rund 7% aller
mehrgeschossigen Bauten mit Holz.
Bei den 10 Projekten für An- und Umbauten mit 5 und mehr Etagen handelt es sich zur Hälfte um
Aufstockungen auf den Bestand und zur anderen Hälfte um Umbau- und Erweiterungsmassnahmen,
d. h. um Nachverdichtungen in Holzbauweise.
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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Abbildung 6: Anzahl bewilligte Gebäude nach Anzahl Etagen, Gebäudekategorie und Bauart 2010 und 2011
Anmerkung: Farbverlauf von dunkel (3 Etagen) bis hell (7 Etagen)
Quelle: Gebäude-Datenbank BFH-AHB [1], Mehrgeschossige Bauten mit Holz von 2010 und 2011
2.3.3
Durchschnittliche Baukosten Mehrgeschossige Bauten mit Holz ≥ 3 Etagen
Die Auswertung der Baukosten für mehrgeschossige Bauten mit Holz ≥ 3 Etagen zeigt ein bewilligtes
Volumen von total 2.7 Mrd. CHF für die Jahre 2010 und 2011. Mit Baukosten von rund 1.8 Mrd. CHF
und knapp 70% Anteil bildet die Kategorie Neubau Wohnen den grössten Bereich (siehe Tabelle 3),
wie auch bei der Auswertung nach Anzahl Gebäude (Anteil 73.5%) in Kap. 2.3.1.
Die durchschnittlichen Baukosten pro Gebäude liegen für die Kategorie Wohnen Neubau bei rund
3.1 Mio. CHF und für die Kategorie Gewerbebauten Neubau bei 4.9 Mio. CHF. Die öffentlichen Bauten
nehmen mit knapp 6% Anteil einen kleineren Bereich der gesamten Baukosten ein, die einzelnen Projekte umfassen im Durchschnitt dafür ein sehr hohes Baukostenvolumen von rund 12.0 Mio. CHF im
Neubau und 7.5 Mio. CHF für An- und Umbauten. Die geringsten durchschnittlichen Baukosten sind
mit 2.0 Mio. CHF für An- und Umbauten von Gewerbebauten geplant. Die durchschnittlichen Baukosten für An- und Umbauten im Wohnbau liegen mit 2.7 Mio. CHF im Vergleich eher nahe bei den
durchschnittlichen Baukosten für Neubauten der gleichen Kategorie mit 3.1 Mio. CHF.
Tabelle 3: Durchschnittliche Baukosten nach Gebäudekategorie und Bauart 2010 und 2011
Kategorie
Wohnen
Gewerbebauten
Öffentliche Bauten
Total
Baukosten Total [in Mio. CHF]
Ø Baukosten pro Gebäude [in Mio. CHF]
Neubau
An-/Umbau
Total
Neubau
An-/Umbau
1'844
221
2'066
3.1
2.7
415
64
479
4.9
2.0
84
75
159
12.0
7.5
2'343
361
2'704
6.7
4.1
Die Analyse der Baukosten pro Gebäude zeigt, dass die Bandbreite zwischen den Gebäudekategorien relativ gross ist. Auch innerhalb einer Kategorie sind grosse Bandbreiten zu verzeichnen: zum
Beispiel reicht in der Kategorie Wohnen Neubau, bei durchschnittlichen Baukosten von 3.1 Mio. CHF,
die Bandbreite pro Gebäude von 0.75 Mio. CHF (Mehrfamilienhaus mit 3 Etagen) bis zu 75 Mio. CHF
pro Gebäude (Neubau Mehrgenerationenhaus mit 154 Wohnungen und Ateliers, Restaurant und Kindergarten auf 6 Etagen).
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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Abbildung 7: Durchschnittliche Baukosten nach Gebäudekategorie und Bauart 2010 und 2011
Quelle: Gebäude-Datenbank BFH-AHB [1], Mehrgeschossige Bauten mit Holz von 2010 und 2011
2.3.4
Klassenbildung für Mehrgeschossige Bauten mit Holz ≥ 3 Etagen
Als ergänzende Analyse zu den vorangegangenen Auswertungen erfolgt eine Klassenbildung, die für
die 815 Gebäude der Grundgesamtheit „Mehrgeschossige Bauten mit Holz ≥ 3 Etagen“ durchgeführt
wird. Mit dieser Analyse werden die Projekte innerhalb der Gebäudekategorien Wohnen, Gewerbebauten und öffentliche Bauten und der Bauarten Neubau und Anbau / Umbau nach den folgenden
Kriterien in Klassen abgebildet:

Anzahl Etagen pro Gebäude (AnzEtag/Geb)

Baukosten pro Gebäude, in Mio. CHF (Baukost/Geb)

Anzahl Wohnungen pro Gebäude (AnzWhg/Geb) bei Wohnbauten

Bauvolumen pro Gebäude, in m3 (Bauvol/Geb)
Abbildung 8: Prinzip der Klassenbildung über zentrale Kriterien und Darstellung der Schwerpunkte
Quelle: BFH-AHB
Die Klassenbildung erfolgt durch statistische Analysen, bei denen im ersten Schritt Haupt- und Nebenklassen gebildet werden. Im zweiten Schritt werden die zentralen Kriterien der Klassen in Form
von Schwerpunkten innerhalb dieser Klassen abgebildet. Als Varianz gilt der Abstand der Einzelprojekte zum Schwerpunkt, bezogen auf alle Kriterien (siehe Abbildung 8).
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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Als Ergebnis der Analyse für das vorliegende Projekt konnten 4 Hauptklassen abgeleitet werden, die
über die in Tabelle 4 abgebildeten zentralen Schwerpunkte definiert sind. Die Varianz über alle Beurteilungskriterien zu diesen zentralen Kriterien ist innerhalb dieser 4 Hauptklassen sehr gering.
In den 4 Hauptklassen werden mit 640 Gebäuden knapp 80% aller Bauten aus der Grundgesamtheit
„Mehrgeschossigen Bauten mit Holz ≥ 3 Etagen“ abgebildet. Die restlichen 20% der Gebäude verteilen sich auf 20 Nebenklassen mit grosser Varianz und weisen eine sehr grosse Bandbreite auf. Aus
diesen Nebenklassen lassen sich daher keine Modellgebäude ableiten.
In der Hauptklasse 1 sind 398 Neubauten der Kategorie Wohnen mit 3 Etagen enthalten, was knapp
50% der Grundgesamtheit „Mehrgeschossige Bauten mit Holz ≥ 3 Etagen“ wiederspiegelt. Die durchschnittlichen Baukosten pro Gebäude betragen 2.18 Mio. CHF bei einem durchschnittlichen Bauvolumen von 3‘465 m3 (siehe auch Tabelle 4).
In der nächstgrösseren Hauptklasse 2 sind 136 Gebäude mit 4 Etagen aus der Kategorie Wohnen
Neubau enthalten. Die durchschnittlichen Baukosten pro Gebäude betragen 2.89 Mio. CHF bei einem
durchschnittlichen Bauvolumen von 4‘664 m3.
In der Hauptklasse 3 sind 52 Gebäude der Kategorie Gewerbebau Neubau enthalten. Die durchschnittlichen Baukosten pro Gebäude betragen 2.26 Mio. CHF bei einem durchschnittlichen Bauvolumen von 3‘106 m3. Die Ergebnisse zu dieser Hauptklasse liegen nahe an der Hauptklasse 1 Wohnen
Neubau bei den Kriterien Anzahl Etagen, Baukosten pro Gebäude und Bauvolumen pro Gebäude.
Dies spricht für eine Ähnlichkeit dieser dreigeschossigen Gebäude in beiden Klassen.
In der Hauptklasse 4 sind 54 Gebäude der Kategorie Wohnen An-/Umbau enthalten. Diese Klasse
hat einen Anteil von 65% an den An-/Umbauten über alle Baukategorien. Die durchschnittlichen Baukosten pro Gebäude betragen 1.25 Mio. CHF bei einem durchschnittlichen Bauvolumen von 1‘446 m3.
Tabelle 4: Hauptklassen Mehrgeschossige Bauten mit Holz nach Gebäudekategorie und Bauart 2010 und 2011
Klasse
Kategorie
Bauart
Etagen
Wohnung
pro Geb.
Baukosten
pro Geb.
Bauvol/Geb
Anz
Geb.
Varianz
[in m ]
3
[in Mio. CHF]
1
2
3
Wohnen
Wohnen
Gewerbebau
Neubau
Neubau
Neubau
3.0
4.0
3.0
4.35
7.31
-
2.18
2.89
2.26
3465.0
4664.2
3106.3
398
136
52
0.4
0.6
4
Wohnen
An/Umbau
3.0
3.33
1.25
1445.5
54
0.1
0.2
Nicht in eine einheitliche Hauptklasse lassen sich die Gebäude Wohnen Neubau mit 5 und 6 Etagen gliedern, sie bilden zwei kleinere Nebenklassen, die kein Gebäudemodell zulassen. Dies gilt analog für die restlichen Gebäude Wohnen An-/Umbau sowie die restlichen Gebäude der Kategorien Gewerbe Neubau und An-/Umbau. Die 17 Gebäude in Neubau und An-/Umbau der Kategorie Öffentliche
Bauten lassen sich aufgrund der geringen Fallzahlen und der sehr grossen Unterschiede in der Ausbildung der Gebäude ebenfalls nicht in Hauptklassen gliedern. Hier ist ebenfalls keine Modellbildung
möglich.
Die Klassenbildung ergänzt die vorhergehenden Auswertungen aus Kap. 2.3.1 bis 2.3.3. Auf Basis der
Ergebnisse sind weitere ergänzende Aussagen zu Baukosten und Gebäudevolumen möglich. Ein
besonderes Augenmerk wird auch auf die Ähnlichkeiten zwischen der Hauptklasse 1 „Kategorie Wohnen mit 3 Etagen“ und der Hauptklasse 3 „Kategorie Gewerbebau mit 3 Etagen“ gelegt.
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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3
SCHEMATISIERUNG VON HYBRIDBAUTEN
Ergebnisse zum Kapitel 3 im Überblick

Grundlegende Definitionen zu den Konstruktionsvarianten sind erfolgt und abgestützt auf die
Expertenangaben von Planerinnen und Planern sowie Holzbauunternehmen mit Aktivitäten im
Bereich mehrgeschossige Bauten mit Holz.

Die Konstruktionsvarianten sind beschrieben.

Die Konstruktionsvarianten sind grafisch dargestellt, siehe folgende Abbildung 9.
Variante
Hybridbau
Teilhybridbau
Holzbau
Holz
Holz
Holz
Holz
Holz
Modell
Aussenwand
Dach
Massiv
Holz
Decke
Massiv
Holz
Holz
Innenwand
Nutzungstrennung
Massiv
Holz
Holz
Innenwand
Nutzungsintern
Massiv
Holz
Massiv
Holz
Massiv
Holz
Korridor
Massiv
Massiv
Holz \
Massiv
Holz
Holz
Tragwerk
Massiv
Massiv
Holz \
Massiv
Holz
Holz
Treppenhaus*
Massiv
Massiv
Massiv
Holz*
* Treppenhaus bis 3 Geschosse in Holzbau möglich
Anmerkung: „entweder | oder“ = beide Materialien möglich, „und \ und“ = beide Materialien zusammen
Abbildung 9: Konstruktionsvarianten bei mehrgeschossigen Bauten mit Holz
Quelle: BFH-AHB
3.1
Grundlegende Definitionen zu den Konstruktionsvarianten
Der Begriff „Hybridbau“ etabliert sich im Bereich des Holzbaus immer mehr. Eine genaue Definition
dieses Begriffes war jedoch im Bausektor aktuell noch nicht gegeben. Aus diesem Grund wurden im
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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vorliegenden Projekt drei Konstruktionsvarianten für Holzbauten definiert: der Hybridbau, der Teilhybridbau und der Holzbau (siehe Abbildung 9). In Zusammenarbeit mit Experten der Einheit Holz- und
Verbundbau der BFH-AHB wurden die gängigen Konstruktionsformen von Bauten mit Holz analysiert
und diese Ergebnisse im Rahmen der Befragungen durch die Antworten von 79 Planerinnen und Planern und 46 Holzbauunternehmen mit Aktivitäten im Bereich mehrgeschossige Bauten mit Holz auf
einer breiten Basis abgestützt, siehe Kap. 4.3.4 Konstruktionsformen und Holzeinsatz.
Für die Definition von Hybridbau und zur Bildung der Konstruktionsvarianten wurden folgende relevanten konstruktiven Bauteile genauer betrachtet, wie in der nachfolgenden Abbildung 10 aufgeführt:
Bauteil
Aufgabe
Aussenwand
Teil der wärmedämmenden Gebäudehülle ohne statische Anforderungen
Dach
Teil der wärmedämmenden Gebäudehülle
Decke
Geschossdecken brandabschnittsbildend
Innenwand Nutzungstrennung
Raumabschluss mit Anforderung an Brand- und / oder Schallschutz
Innenwand Nutzungsintern
Raumabschluss ohne Anforderung an Brand- und Schallschutz
Korridor
Erschliessung der Nutzungseinheiten als Flucht- und Rettungsweg
(mögliche angrenzenden Bauteile: Wand, Decke, eventuell Dach)
Tragwerk
Statisch relevantes Haupttragwerk zum vertikalen Lastabtrag, mit
Stützen als vertikale Tragglieder und Träger als horizontale Tragglieder in Wandelementen integriert oder separat möglich
Treppenhaus
Erschliessung der Etagen mit Anbindung an Korridore oder Nutzungseinheiten als Flucht- und Rettungsweg
Abbildung 10: Definition der konstruktiv relevanten Bauteile
Quelle: BFH-AHB
Prinzipiell bedeutet Hybridbau: die Kombination verschiedener Baustoffe. Für die Definition des Begriffes muss auf den Unterschied zwischen Hybridbauteil und Hybridbauweise geachtet werden, das
heisst: Hybridbauteil ≠ Hybridbauweise. Ein Hybridbauteil ist ein Bauteil, welches aus der Mischung verschiedener Baustoffe besteht. Die Holz-Beton-Verbund-Decke ist zum Beispiel ein Hybridbauteil, hier erfolgt eine Kombination der Baustoffe Beton und Holz zu einem Bauteil.
Bei der Hybridbauweise handelt es sich dagegen um eine Konstruktionsform für ein Gebäude, welches aus der Mischung verschiedener Bauteile besteht. Die Trennung von Tragwerk und Gebäudehülle ist zum Beispiel eine Form der Hybridbauweise, hier erfolgt eine Kombination von Bauteilen wie
einem Tragwerk in Beton und einer Aussenwand in Holz zu einem Hybridbauwerk. Im vorliegenden
Projekt werden die Varianten der Hybridbauweise genauer betrachtet.
Die Bildung der Konstruktionsvarianten erfolgt auf der Grundlage von konstruktiven Gesichtspunkten
und nicht nach Gebäudekategorien oder Nutzungen getrennt, d.h. übergreifend für Wohn-, Gewerbeund öffentliche Bauten. Durch die Brandschutzanforderungen der Schweiz gelten die in diesem Projekt gebildeten Konstruktionsvarianten bei mehrgeschossigen Bauten mit Holz für [2]:
▪ folgende Gebäudekategorien mit 3 bis 6 Geschossen
 Mehrfamilienhäuser
 Bürobauten
 Schulbauten
▪ folgende Gebäudekategorien mit 3 bis 4 Geschossen
 Industrie / Gewerbebauten (q bis 1000 MJ/m2)
 Verkaufsgeschäfte (Verkaufsfläche ≤ 1200 m2 und Personenbelegung ≤ 100 Personen)
 Landwirtschaftliche Bauten
 Wohnbauten Einfamilienhäuser / Reiheneinfamilienhäuser
▪ gelten nicht für folgende Gebäudekategorien:
 Beherbergungsbetriebe wie Krankenhäuser / Hotels.
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3.2
Konstruktive Anforderungen bei mehrgeschossigen Bauten mit Holz
Als Bauweisen werden nachfolgend der Massivbau, der Holzbau und deren Mischformen Hybridbau
und Teilhybridbau betrachtet. Die baustoffspezifischen Eigenschaften der Bauweisen werden im Einzelnen gegenübergestellt (siehe Abbildung 11). Bei der Verwendung der Misch- bzw. Hybridbauweise
können die Stärken der Bauweisen gezielt genutzt werden. Hierfür kommen u.a. statische als auch
bauphysikalische Aspekte zum Tragen.
Massivbau
Hybridbau / Teilhybridbau
Holzbau
Allgemeines
Standardisierte Detaillösungen,
Hohe Masse
Optimale Nutzung der Stärken der verschiedenen Bauweisen
Kurze Bauzeit, Hoher Vorfertigungsgrad, Trockene Bauweise; Geringe Masse
Material
Stahl, Stahlbeton,
Beton, Backstein,
Gipstrockenbau
(nicht brennbar nbb)
Mischung von Bauteilen in
Massivbau und Holzbau
Holzrahmenbau, Massivholzbau, Holz-BetonVerbund u.ä. (evtl. mit einzelnen Traggliedern in Stahl)
Statik
Hohe (Quer-) Druckfestigkeit, Grosse
Spannweiten bei
Decken realisierbar
Bei unterschiedlichen Setzungsverhalten Anschlüsse
besonders zu beachten
Geringes Gewicht, Hohe
Duktilität der Konstruktion für
den Bereich erdbebensicheres Bauen
Wärmeschutz
Hohe Speicherfähigkeit für sommerlichen
Wärmeschutz
Gute Kombination für sommerlichen und winterlichen
Wärmeschutz, Vermeiden
von Wärmebrücken
Hochgedämmte Aussenwände bei sehr schlanken Bauteilen für winterlichen Wärmeschutz
Schallschutz
Gute Werte für Körperschall in tiefen
Frequenzen
Gute Lösung für hohe und
niedrige Frequenzen möglich
Körperschall in tiefen Frequenzen besonders zu beachten
Brandschutz
Unproblematisch, da
nicht brennbar (nbb)
Ab 4 Geschosse:
Treppenhaus nicht brennbar
(nbb) ausbilden
Seit 2005 bis zur Hochbaugrenze mit 6 Geschossen
möglich
Abbildung 11: Gegenüberstellung konstruktiver Anforderungen verschiedener Bauweisen
Die brandschutztechnischen Anforderungen der Bauteile sind abhängig von ihrer konstruktiven Ausbildung, d.h. ob sie als tragende, nicht tragende, brandabschnittbildende oder nicht brandabschnittbildende Bauteile ausgebildet werden. Ein weiterer Einflussfaktor ist die Anzahl der Etagen (siehe Abbildung 12). In der Schweiz ist der Bau von bis zu 6 Geschossen in Holzbauweise erlaubt, bei Einhaltung von gewissen Rahmenbedingungen. Für das oberste Geschoss gelten entschärfte Anforderungen.
Bauteil
bis 3 Etagen
4 Etagen
5-6 Etagen
Aussenwand
Holz
Holz
Holz*
Decke
Holz
Holz
Holz*
Innenwand Nutzungstrennung
Holz
Holz
Holz*
Korridor
Holz*
Holz*
Holz*
Tragwerk
Holz
Holz
Holz*
Treppenhaus
Holz*
Massiv (nbb)
Massiv (nbb)
* Holzbauteile eventuell fluchtwegseitig oder beidseitig nicht brennbar verkleidet [2]
Abbildung 12: Einsatzmöglichkeiten von Holz für Gebäude ohne Sprinkler
Quelle: Lignum Dokumentation Brandschutz 2005 [2]
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3.3
Konstruktionsvarianten bei mehrgeschossigen Bauten mit Holz
Alle Gebäude sind Unikate. Und fast jedes Gebäude mit Holz in der Konstruktion besteht aus einer
Mischung von Bauteilen und unterschiedlichen Materialen. Prinzipiell lässt sich die Gebäudekonstruktion in unterschiedlichen Mischformen ausbilden. Möglich sind Mischungen nach Sektionen oder Geschossen sowie das Mischen von Bauteilen oder die Trennungen zwischen Tragwerk und Gebäudehülle (siehe Abbildung 13).
Sektionale Mischung
Geschossweise Mischung
Mischung von Bauteilen
Trennung zwischen Tragwerk und Gebäudehülle
Abbildung 13: Holzkonstruktionen in Mischbauweise
Quelle: Infodienst Holz 2005 [4]
Bei mehrgeschossigen Bauten mit Holz sind viele Varianten dieser Mischformen denkbar: vom Treppenhaus in Stahlbeton, über das Unter- oder Sockelgeschoss in Beton bis hin zur Deckenkonstruktion
oder der gesamten Gebäudestruktur in Massivbauweise können die Bauteile in einer Mischbauform
aus verschiedenen Bauweisen mit mehr oder weniger Holz ausgebildet werden.
Die gebildeten Konstruktionsvarianten, wie dargestellt in den Abbildungen 14 bis 16, Konstruktionsvarianten bei mehrgeschossigen Bauten mit Holz, zeigen die gängigsten gebauten Formen dieser Mischungen auf, abgestützt auf die Expertenangaben von Planerinnen und Planern sowie Holzbauunternehmen mit Aktivitäten im Bereich mehrgeschossige Bauten mit Holz.
Weitere Anmerkung:
Einzelne Formen der Mischung der Bauweisen werden in der Variantenbildung nicht gesondert abgebildet, da diese Mischungen in jeder der drei Konstruktionsvarianten auftreten können und projektbezogen zu betrachten sind. Zum Beispiel kann eine sektionale oder geschossweise Mischung durch die
Ausbildung des Erdgeschosses oder eines Teiles davon in Massivbau erfolgen, und der Rest des
Gebäudes wird in oder mit Holz ausgeführt. Ein Grund für die massive Ausbildung des Erdgeschosses
kann eine Hanglage oder ein hoher Grundwasserspiegel sein, oder es können zusätzliche nutzungsbedingte oder konstruktive Anforderungen durch Menschenansammlungen in den unteren Etagen
gegeben sein. Ein weiterer Grund für die geschossweise Mischung kann eine Aufstockung auf einen
massiven Bestand oder die Ausbildung nur des obersten Geschosses als Attika in Holzbauweise sein.
Diese Mischform gilt nicht als Konstruktionsvariante.
Eine sektionale Mischung durch einen massiven Erschliessungskern, welcher oft auch zur Aussteifung
herangezogen wird und somit ebenfalls als Trennung zwischen Tragwerk und Gebäudehülle betrachtet werden kann, kann ebenfalls bei allen Konstruktionsvarianten auftreten und wird nicht als massgebender Einflussfaktor auf die Variante betrachtet.
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3.3.1
Variante Hybridbau mit Beispielprojekten
Variante
Hybridbau
Modell
Aussenwand
Dach
Decke
Innenwand
Nutzungstrennung
Innenwand
Nutzungsintern
Holz
Massiv
Holz
Massiv
Massiv
Massiv
Holz
Korridor
Massiv
Tragwerk
Massiv
Beschreibung der Konstruktionsvariante Hybridbau
Der Hybridbau ist von den in Abb. 9 dargestellten
Konstruktionsvarianten diejenige mit dem geringsten
Anteil an Holzbauteilen. Beim Hybridbau in seiner
klassischen Form werden nur die Aussenwände in
Holzbauweise ausgebildet. Hier wird die Gebäudehülle aus hochgedämmten, nicht tragenden Aussenwandelementen in Holzbauweise geplant, meist
als Holzrahmenbauelemente wegen der sehr guten
Dämmeigenschaften. Die Dachkonstruktion kann
sowohl in Massivbau- als auch in Holzbauweise
ausgebildet werden, beide Versionen werden ausgeführt. Die Dachkonstruktion in Holzbauweise wird
meist als Hohlkastensystem oder als konventioneller
Dachstuhl mit Sparren- oder Pfettendach ausgebildet.
Die Konstruktionsform des Gebäudes basiert auf
einer Trennung zwischen Tragwerk und Gebäudehülle. Das gesamte Tragwerk wird in Massivbauweise (Stahl oder Stahlbeton) geplant. In der Ebene der
Aussenwände erfolgt der vertikale Lastabtrag über
ein Stützenraster, die Stützen sind entweder in die
Wand integriert oder innen vorgestellt. Das Tragwerk der Innenwände kann analog zu den Aussenwänden in einem Stützenraster oder als tragende
Wandscheiben ausgebildet werden. Die Decken
werden in Stahlbeton ausgeführt.
Eine freie Gestaltung der Grundrisse mit einer möglichst stützenfreien Raumaufteilung und grossen
Spannweiten der Decken ist durch ein entsprechendes Tragwerkskonzept möglich und in der Variante
Abbildung 14: Konstruktionsvariante Hybridbau
Hybridbau gut umzusetzen. Durch den Einbau von
Quelle: BFH-AHB
leichten nutzungsinternen Innenwänden mit oder
ohne Holz können die Grundrisse den jeweiligen
Bedürfnissen flexibel angepasst werden. Damit kann
eine langfristig nachhaltige Planung durch die Möglichkeit zur Umnutzung oder Nutzungserweiterung
erreicht werden. Die guten statischen Eigenschaften des Massivbaus werden bei dieser Variante u.a.
mit den hohen Dämmeigenschaften des Holzrahmenbaus kombiniert.
Treppenhaus
Massiv
Im Bereich von Sanierungen kommen ebenfalls hochgedämmte und vorgefertigte Aussenwandelemente in Holzrahmenbauweise in Kombination mit einem ansonsten massiv ausgebildeten Gebäude
zum Einsatz. Entweder kommt es bei einer Stahl- oder Stahlbetonskelettkonstruktion zu einem Rückbau und Ersatz der alten Fassadenelemente, oder es wird eine zusätzliche Schicht mit separaten
Fundamenten und somit vom Bestand entkoppelter Lastableitung dem Bestand vorgesetzt.
Die nachfolgenden Factsheets zu Projektbeispielen wurden von Unternehmen, die sich an den
Befragungen beteiligt haben und einer Publikation zugestimmt haben, für diesen Projektbericht
zusammengestellt und für die Publikation freigegeben.
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Beispielprojekt Variante Hybridbau (Projekt zur Hauptklasse 2)
Überbauung "Châtel" MFH 6, Aadorf (TG), 2012
Kurzbeschreibung: Neubau Mehrfamilienhaus
Energiestandard:
Minergie-P-Eco
Anzahl Etagen:
4
Anzahl Wohnungen: 7
Geschossfläche:
1‘735 m2
Baukosten:
3.6 Mio. CHF
Bauherrschaft:
ELO Immo AG
Architektur:
Honegger Architekt AG
Bauingenieur:
Kielholz + Partner AG
Holzbauingenieur:
Kifa AG
Holzbau:
Kifa AG
Ort | Kanton:
Aadorf | TG
Flächen Holzrahmenbauelemente:
Aussenwand 998m2, Innenwände 488m2
Aussenwandaufbau:
(von aussen nach innen)
Schalung Tanne N+K 20mm
Hinterlüftung 27mm
Weichfaserplatte Isoroof Natur 19 mm
Ständer RBK Kanteln 48/320 mm
Isofloc 035 320 mm
OSB-Platte 12 mm
Ständer Duo-Kanteln 60/120 mm
Saglan SB22 120 mm
Fermacell 15 mm
Dünnschichtputz 5 mm
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Beispielprojekt Variante Hybridbau
Wohngebäude in Sonvilier, 2013
Kurzbeschreibung: Neubau Wohngebäude
Energiestandard:
in Anlehnung an Minergie
Anzahl Etagen:
3
Anzahl Wohnungen: 5 + 35 Einzelzimmer mit Bad
Baukosten:
8.5 Mio. CHF
Bauherrschaft:
Seelandheim Worben AG
Hospice Le Pré-aux-Boeufs
Architektur:
ds.architekten eth sia
Bauingenieur:
Mantegani & Wysseier
Holzbauingenieur:
Martin Geiser
Ort | Kanton:
2615 Sonvilier | BE
Aufbau Aussenwände
Die zimmerseitigen Aussenwände bestehen aus
geschosshohen Holzrahmenelementen, die korridorseitigen Aussenwände aus eingespannten
Brüstungselementen. Die Beschreibung der Aufbauten erfolgt von aussen nach innen.
Zimmerseitige Aussenwände
Aussenschalung Weisstanne gestrichen 24 mm
Querlattung 40–52 mm
Hinterlüftung 20 mm
Weichfaserplatte 24 mm
Holzrahmenkonstruktion / Mineralwolle 220 mm
OSB-3 15 mm
Installationshohlraum / Mineralwolle 45 mm
Innenbekleidung Weisstanne astfrei 20mm
Korridorseitige Aussenwände
Aussenschalung Weisstanne gestrichen 24 mm
Querlattung 40–52 mm
Hinterlüftung 20 mm
Weichfaserplatte 24 mm
Mineralwolle / Holzrost 100 mm
Balkenstapelelement / Mineralwolle 100 mm
Stützen mit Zwischendämmung 100 mm
OSB-3 15 mm
Installationshohlraum / Mineralwolle 45 mm
Gipsfaserplatte 15 mm
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Beispielprojekt Variante Hybridbau
Geschäftshaus Rennbahn in Muttenz
Kurzbeschreibung: Geschäftshaus
Ort | Kanton:
Muttenz | BL
Eckdaten:
Energiestandard:
Anzahl Etagen:
Baukosten:
Bauherrschaft:
Architektur:
Minergie (nicht zertifiziert)
4
5.2 Mio. CHF
Häring & Co. AG, Muttenz
Häring & Co. AG, Muttenz
Generalplanung, www.haring.ch
Holzbauingenieur: Häring Projekt AG, Eiken
Element-Fassaden: Häring Holz- und Systembau AG,
Eiken
BGF:
1‘852 m2
Umbauter Raum:
7‘316 m3
Anzahl Arbeitsplätze: 100
Bauzeit:
7 Monate
Wandaufbau:
Fermacell:
OSB:
Ständer / Dämmung:
Fermacell:
Lattung:
Hinterlüftung:
Eternit:
12.5 mm
15.0 mm
260 mm
12.5 mm
30.0 mm
30.0 mm
08.0 mm
Architektur / Organisation:
Das viergeschossige Haus wurde in hybrider Bauweise erstellt. Die Geschossdecken sind als Stahlbetondecken, die Aussenwände in ökologischer Holzständerbauweise ausgeführt. Die Anordnung des
Treppenhauskernes mit seinen Betonwandscheiben ermöglicht eine optimale Aussteifung des Gebäudes. Die innere Organisation des Bürogebäudes ist funktional und übersichtlich gestaltet und kann polyvalent eingeteilt und umgestaltet werden!
Das Gebäude wurde zum Architekturpreis 2011 der Gemeinde Muttenz nominiert.
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Beispielprojekt Variante Hybridbau
Neubau Seniorenwohnungen der GUSTAV ZOLLINGER - STIFTUNG (ZH) 2014
Kurzbeschreibung: Neubau Seniorenwohnungen
Energiestandard:
Äquivalent zu aktuellen
Ökologiestandards
Anzahl Etagen:
6
Nutzung:
35 Wohnungen, Arzt, Fitness
Geschossfläche:
5‘700 m2
Baukosten:
21 Mio. CHF
Bauherrschaft:
Gustav Zollinger-Stiftung
Architektur:
Diethelm & Mumprecht
Architektur GmbH, Zürich
Bauingenieur:
Buchmann Partner AG, Uster
Holzbauingenieur:
Pirmin Jung AG, Rain
Ort | Kanton:
Maur, Kanton Zürich
Konstruktion
Die Tragkonstruktion besteht aus Betongeschossdecken, zwei Betonkernen-Treppenhaus
und Lift-Betonstützen in der Fassade, tragenden
Betonscheiben zur Erdbebenaussteifung und
einem Betonsockel. Die Fassade der Oberschosse ist in vorgefertigter Holzständerbauweise vorgesehen.
Die Aussen wie Innen sichtbar angebrachten
Sperrholzplatten können durch ihre wettergeschützte Position naturbelassen werden.
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3.3.2
Variante Teilhybridbau mit Beispielprojekt
Variante
Teilhybridbau
Modell
Aussenwand
Holz
Dach
Holz
Decke
Holz
Innenwand
Nutzungstrennung
Holz
Beschreibung
Teilhybridbau
der
Konstruktionsvariante
Der Teilhybridbau ist eine Mischform des Hybridbaus und des reinen Holzbaus (siehe Überblick
Konstruktionsvarianten in Abb. 9). Beim Teilhybridbau werden im Vergleich zum Hybridbau zusätzlich konstruktive Bauteile in Holzbauweise
ausgebildet. Die Aussenwände werden aus
dämmtechnischen Gründen ebenfalls meist als
Holzrahmenbaukonstruktionen ausgeführt. Dachund Deckenbauteile werden meist in Holzbauweise ausgebildet, aus statischen und konstruktiven
Gründen
oft
als
Holz-BetonVerbundkonstruktion. Auch nutzungstrennende
Innenwände können in Holzbauweise ausgeführt
werden. Nutzungsinterne und somit konstruktiv
nicht relevante Innenwände werden sowohl in
Holzbauweise als auch in Gipstrockenbauweise
nicht brennbar gebaut.
Die grössten Unterschiede in der konstruktiven
Ausbildung des Teilhybridbaus gibt es im Bereich
Innenwand
des Korridors und des Tragwerks. Hier sind verMassiv
Holz
Nutzungsintern
schiedene Ausführungsvarianten in Abhängigkeit
zum Tragwerks-, Brandschutz- und GesamtgeHolz \
bäudekonzept möglich. Zum einen kann eine
Korridor
Holz
Massiv
Massiv
sektionale Mischung durch die Bildung eines
Korridors als internem Erschliessungskern erfolHolz \
gen (mit anschliessenden Innenwänden, Decken
Holz
Massiv
Tragwerk
Massiv
und gegebenenfalls dem angrenzenden Dach).
Hier können im Bereich des Korridors alle Bauteile in Holz geplant werden, oder es erfolgt eine
Treppenhaus
Massiv
Kombination von Bauteilen, zum Beispiel mit
Holz in den Wänden und die Decke als MassivAbbildung 15: Konstruktionsvariante Teilhybridbau
bauteil. Zum anderen kann eine Mischung der
Quelle: BFH-AHB
Bauweisen im Tragwerk erfolgen. Je nach Tragwerkskonzept können Stützen und / oder Träger
in Holz ausgeführt werden. Hier können die verschiedenen Baustoffe in den verschiedenen Varianten
entsprechend ihren jeweiligen Stärken passend zum Gesamtkonzept eingesetzt werden.
Das Treppenhaus wird üblicherweise in Massivbauweise ausgeführt.
Weitere Formen und Varianten innerhalb des Teilhybridbaus sind möglich, welche in diesem Projekt
noch nicht abgebildet werden, die Entwicklung in diesem Bereich hält weiter an. Auch könnten sich
möglicherweise derzeitige, noch nicht publizierte Einzellösungen in Zukunft als Standard etablieren.
Das nachfolgende Factsheet zu einem Projektbeispiel wurde vom Unternehmen, das sich an
den Befragungen beteiligt hat und einer Publikation zugestimmt hat, für diesen Projektbericht
zusammengestellt und für die Publikation freigegeben.
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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Exemple de projet dans la variante « Construction hybride partielle »
2 Immeubles de logements : Clos des Forches (VS) 2012
Standard énergétique:
Standards MINERGIE
Nombre d’étages:
4 sur rez-de-chaussée
Nombre de logements: 80
Coût de construction:
16 Mio. CHF
Maître de l’ouvrage:
ECON-HOME SA
Architecture:
TAU Architectes - Sion
Ingénieur civil:
BPA Ing. civil - Sion
Ingénieur constr. bois:
Indermühle Bauing. - Thun
Commune | Canton:
Martigny | Valais
Construction
Dalles :
Bois massif contrecollé, 5 couches, 113mm
Murs porteurs :
Bois massif contrecollé, 5 couches, 93mm
Plâtre cartonné, 15mm
Piliers :
Bois massif BLC, 240/240mm
Plâtre cartonné, 15mm
Poutres :
Bois massif BLC, 320/240mm
Plâtre cartonné, 15mm
Murs de refends :
2x bois massif contrecollé, 95mm
Isolation intermédiaire, laine de roche, 60mm
2x plâtre cartonné, 15mm
Cloisons légères :
Bois massif contrecollé, 57mm
Plâtre cartonné, 12.5mm
Murs parasismiques :
Béton armé, 20cm.
Total volume bois contrecollé et BLC :
1800m3
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3.3.3
Variante Holzbau mit Beispielprojekten
Variante
Holzbau
Bei der Konstruktionsvariante des Holzbaus wird
die gesamte Gebäudestruktur in Holzbauweise
erstellt (siehe Überblick Konstruktionsvarianten in
Abb. 9). Das Tragwerkskonzept kann als Holzskelettbau, als Scheibentragwerk in Wandbauweise
oder in einer Mischform ausgebildet werden. Es ist
stark abhängig vom gesamten Gebäudekonzept
und der Grundrissgestaltung.
Modell
Aussenwand
Holz
Dach
Holz
Decke
Holz
Innenwand
Nutzungstrennung
Innenwand
Nutzungsintern
Zu den Holzbauweisen zählen alle gängigen Holzbausysteme. Der Markt ist im Bereich der verschiedenen Holzbausysteme sehr vielfältig und die
Ausbildung der Aufbauten und der Details nicht
standardisiert. Aufgrund dieser breiten Streuung
kann nur ein Einblick in die gängigen Varianten
gegeben werden.
Holz
Massiv
Holz
Korridor
Holz
Tragwerk
Holz
Treppenhaus
Beschreibung der Konstruktionsvariante Holzbau
Massiv
Holz*
* Treppenhaus bis 3 Geschosse in Holzbau möglich
Abbildung 16: Konstruktionsvariante Holzbau
Quelle: BFH-AHB
Als gängigste Variante für die Wandkonstruktion
wird der Holzrahmenbau eingesetzt. Diese Form
des Holzelementbaus kommt neben den Massivholzbauteilen bei mehrgeschossigen Bauten mit
Holz am häufigsten zum Einsatz. Die Aufbauten
können je nach Projekt und Unternehmen stark
variieren und einen direkten Einfluss auf die eingesetzten Holzmassen nehmen. Auch im Bereich
Decken und Dach ist die Ausführung in verschiedenen Varianten möglich. Als gängige Systeme
sind Hohlkastendecken, Massivholzdecken und
Holz-Beton-Verbunddecken zu nennen.
Nutzungsinterne und konstruktiv nicht relevante
Innenwände können in Holzbauweise ausgeführt
werden, leichte Trockenbausysteme mit Gipsplattenbeplankung sind eine übliche Alternative zum
Holz. Wird das Treppenhaus aus brandschutztechnischen Gründen in Massivbauweise ausgebildet hat dies keinen Einfluss auf die Konstruktionsvariante, diese Mischbauform wird in diesem
Projekt dem Holzbau zugewiesen.
Im Bereich der Aufstockungen ist der Holzbau wegen des geringen Gewichts und der kurzen Bauzeit
in Kombination mit anderen Tragwerksmaterialien ebenfalls schon lange etabliert. Auch gelten bei
einem Attika-Geschoss andere Brandschutzanforderungen, was eine Konstruktion im reinen Holzbau
für das oberste Geschoss fördert. Bei vielen Anbau- und Umbauprojekten handelt es sich um Aufstockungen von einem oder mehreren Etagen in Holzbauweise auf einen massiven Gebäudebestand, zur
Erweiterung der Wohn- oder Gewerbefläche.
Die nachfolgenden Factsheets zu Projektbeispielen wurden von Unternehmen, die sich an den
Befragungen beteiligt haben und einer Publikation zugestimmt haben, für diesen Projektbericht
zusammengestellt und für die Publikation freigegeben.
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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Beispielprojekt Variante Holzbau mit
Erschliessungskern aus Sichtbeton
Erweiterung Schulanlage Delémont (JU) 2012
Kurzbeschreibung: Schulneubau
Energiestandard:
Minergie
Anzahl Etagen:
4 (UG, EG, 1.OG, 2.OG)
Baukosten:
8,435 Mio. CHF
Bauherrschaft:
Gemeinde Delémont
Architektur:
GXM Architekten GmbH
Bauingenieur:
Mantegani + Wysseier AG
Holzbauingenieur:
Indermühle Bauingenieure
Ort | Kanton:
Delémont | Jura
Beschreibung der Konstruktion:
Untergeschoss und Erschliessungskern aus
Sichtbeton
Sämtliche Böden ab Erdgeschoss aus Hohlkastenträger, Untersicht teilweise perforiert und
schallabsorbierend ausgebildet
Fassadenstützen aus Brettschichtholz
Fassadenelemente aus ausgedämmten Hohlkastenträgern, Brüstungsinnenverkleidung aus Massivholz (Installationskanäle)
Hinterlüftete Fassadenverkleidung aus lasierten
Weisstanneleisten, Breite 60mm, Dicke variabel
Bilder: Pierre montavon, photographe, Delémont
Holzmassen:
Brettschichtholz Fichte (Stützen und Balken, inkl. Träger in Hohlkastenelementen): 48 m3
Hohlkastenträger als Boden- oder Dachelement: 1'600 m2
Hohlkastenträger wärmegedämmt als Fassadenelement: 460 m2
Montagezeit Holzbau auf Baustelle: 4 Wochen
Bausumme Holzbau: 746'000.- CHF
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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Beispielprojekt Variante Holzbau
Anbau Höhere Fachschule Bürgenstock (NW) 2012
Kurzbeschreibung: Höhere Fachschule Bürgenstock
Energiestandard:
U-Wert AW 0.18 W/m2K
Anzahl Etagen:
4 Geschosse
Anzahl Wohnungen: Schulungsräume
Baukosten:
5.75 Mio. CHF
Bauherrschaft:
Stiftung Schreinerhaus
c
/o VSSM, 8044 Zürich
Architektur:
Architektur & Baumanagement AG
C. Clavadetscher,
I. Scherer, 6003 Luzern
Holzbauingenieur: Pirmin Jung, Ingenieure für
Holzbau AG, 6026 Rain
Holzbau:
Gisler Holzbau,
9608 Ganterschwil,
Amstutz Holzbau, 6370 Stans
Gestaltungsplan:
Alois M. Fischer Architekten,
6330 Cham ZG
Ort | Kanton:
6363 Bürgenstock | NW
Konstruktion:
System Gisler Holzhaus,
Schalung Weisstanne massiv
20 mm
Diagonalschalung Fichte/Tanne massiv
20 mm
Ständer vertikal Schnittholz
240 x 60 mm
Schlitzholz-Dämmung
2 x 120 x 26 mm
Diagonalschalung Fichte/Tanne massiv
20 mm
Windpapier diffusionsoffen
Schindelschirm Red Cedar, gesägt 3-fach
Holzmassen:
Konstruktionsholz: BSH, KVH, DUO:
Brettsperrholz, Dreischichtplatten:
Schalung, Fichte/Tanne 27 mm:
Schlitzholz, Fichte/Tanne:
133.6 m3
99.5 m3
39 m3
203 m3
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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Beispielprojekt Variante Holzbau
Neubau Büro- und Verkaufsgebäude Kost Holzbau AG, Küssnacht am Rigi (SZ) 2012
Kurzbeschreibung:
Neubau Büro- und Verkaufsgebäude
Energiestandard:
Minergie-P-Eco
Anzahl Etagen:
3
Baukosten:
ca. 3.3 Mio. CHF
Bauvolumen:
ca. 5‘000 m3
Energiebezugsfläche: ca. 1‘300 m2
Bauherrschaft:
Kost Holzbau AG
Architektur:
Annen Architektur AG
Bauingenieur:
BSP Ingenieure + Planer AG
Holzbauingenieur:
Pirmin Jung AG, Rain (LU)
Holzbau:
Kost Holzbau AG
Baumanagement:
Kost Generalunternehmung AGi
Ort | Kanton:
Küssnacht am Rigi | SZ
Aufbau Aussenwand (von innen nach aussen):
Dreischichtplatte (“Novatop“ / Weisstanne, 19 mm)
lnstallationsrost
Ständer/eingelegte Dämmung (200 mm)
Holzfaserplatte (d=100 mm)
Lattenrost
Vertikalschalung (druckimprägniert).
Aufbau Geschossdecke (von oben nach unten):
Bodenbelag (Parkett, Hochkant-Lamellen)
Zementestrich
Trittschalldämmung
Überbeton (d=120 mm)
Brettstapel (d=120 mm)
abgehängte Decke
Akustikplatte (Weisstanne, Ligno Akustik)
Holzmassen:
1‘484 m² 3-S Weisstanne A/C FF PEFC 19mm
34 m³ BSH-Holzträger I GL24h & GL28h
5‘200 m Mehrschichtenrohr 16/2mm
690 m² BS Wanddämmplatten 100mm
5‘596 m Latten Fichte/Tannen 27/60mm & 30/60mm
30 m³ Brettsperrholzplatten CLT
665 m² Hochkantlamellen-Parkett
66 m³ formstabildes Ständerholz C24
7‘245 kg boratfreie Zellulose
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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Beispielprojekt Variante Holzbau
Neubau Einfamilienhaus mit Praxis (SZ) 2012
Energiestandard:
Energiegesetz
Anzahl Etagen:
3
Anzahl Wohnungen: 1
Baukosten:
1.24 Mio. CHF
Bauherrschaft:
Bühler-Hugi
Architektur:
Birchler Architektur AG
Bauingenieur:
Tony Studerus AG
Holzbauingenieur:
Nägeli AG
Ort | Kanton:
Einsiedeln | SZ
Aufbau Aussenwand:
Schalung Douglasie 21 mm
Hinterlüftungslattung 50/27 mm
Windpapier
Holzfaserdämmung /- lattung 80 mm
Holzfaserdämmung /- lattung 100 mm
Massivholzwände AppenzellerHolZ 180 mm
Innen in Sichtqualität
Holzmassen:
Konstruktionsholz: Fichte / Tanne, Aussenschalung Douglasie 8 m3
Hauptbau: Massivholzwände System AppenzellerHolZ 68 m3, Brettstapeldecken 41 m3
Anbauten: Ständerkonstruktion 3 m3, Balkenkonstruktion 6 m3
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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Beispielprojekt Variante Holzbau (Obergeschoss und Attika)
Neubau Generationenhaus Aarau (AG) 2011
Anzahl Etagen:
2 Geschosse + Attika
Anzahl Wohnungen: 2
Baukosten, BKP 2
1.45 Mio. CHF
Bauherrschaft:
D. & K. Ruggirello-Studer
Architektur:
5 Architekten AG, Wettingen
Bauingenieur:
P.Mosbacher, Würenlos
Holzbauingenieur:
Timbatec GmbH, Zürich
Holzbauer:
Hector Egger, Langenthal
Ort | Kanton:
Aarau | AG
Grundriss Erdgeschoss
Beschreibung Konstruktion Holzfassade
Obergeschoss und Attika
Holzschalung Vertikal
20 mm
Lattung
30 mm
Weichfaserplatte
60 mm
Zellulosefaser
Holzständer (Fichte)
OSB-Platte
Gipskartonplatte
160 mm
160/60 mm
22 mm
Querschnitt
12.5 mm
Beschreibung Konstruktion Massivbauwand
Erdgeschoss
Aussenputz
10 mm
Mineralwolle
200 mm
Backstein
150 mm
Grundputz, Kalk
Abrieb
10 mm
1 mm
Südwestfassade
Holzmassen:
Konstruktionsholz: Holzständer →Fichte
Sturzelemente →BSH Träger
Holzwerkstoffplatten: OSB, Dreischichtplatten,
Weichfaserplatten
Aussenwand 260 m2
Nutzungstrennende Innenwände 120 m2
Hohlkastenelemente 170 m2
Ausschnitt Südostfassade
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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höchster Punkt Dach
+446.31
Beispielprojet Variante Holzbau (ab 1. / 2. / 3. OG)
Aufstockung Wallisellenstrasse 333 (ZH) 2012
7
5
+446.26
+446.12
3 6
+446.12
16
Rinne Gefälle 1%
+445.90
1
2
5
6 3
Kurzbeschreibung: Aufstock. Büro- und Geschäftshaus
Anzahl Etagen:
4 (Aufstockung 1 - 3 Etagen)
Anzahl Gebäude:
1
+445.57
Anzahl Wohnungen: 27
+444.38
ca. 3‘800 m2
Baukosten:
13.0 Mio. CHF
Bauherrschaft:
Immobilienfonds Swissinvest
Architektur:
Birchmeier Uhlmann Architekten
Bauingenieur
Basler & Hofmann AG
8
kolb Ingenieure/timbatec gmbh
Totalunternehmer:
Priora Generalunternehmung AG
Holzbauer:
Hector Egger Holzbau AG
Ort | Kanton:
Zürich | ZH
3
1
26
wlw Bauingenieure AG
Holzbauingenieur:
+443.35
9
+443.19
+443.35
7
1.5%
3 4 4 6
+443.35
≥6
≥2
5
2.47
Geschossfläche:
8 5
7 1 3
9
+442.85
+442.76
+442.58
Beispiel Aufbau Aussenwand
Grund- + Deckputz, mineralisch, nbb
10 mm
Holzfaserdämmplatte Pavatex
60 mm
Gipsfaserplatte Fermacell, EI30
15 mm
+441.39
Ständer 60/180 mm
Dämmung Steinwolle 180mm
Grobspanplatte OSB
180 mm
15 mm
+440.66
Installationsebene/Konterlattung
Mineralwolle
40 mm
Gipskarton, 2fach (2x12.5) EI30 nbb
25 mm
+440.36
Dünnschichtputz
5 mm
+440.24
+440.08
Bilder: Fotografie Architektur, Roland Bernath, Architekt BSA, Zürich
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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Beispielprojekt Variante Holzbau für das oberste
Geschoss
Überbauung Löwen, Interlaken (BE) 2012
Kurzbeschreibung:
Energiestandard:
Anzahl Etagen:
Anzahl Wohnungen:
Baukosten:
Bauherrschaft:
Architektur:
Bauingenieur:
Holzbauingenieur:
Ort | Kanton:
Kopfbau
mit
Mansarddach,
Längsbau mit Flachdach-Attika
Minergie Standard
5
18
10 Mio. CHF
Immofinanzinvest AG
Andreas Fuchs Architekten AG
Porta West AG
Wenger Holzbau AG
Interlaken | BE
Aufbau Flachdach:
Extensive Begrünung
Substrat
80 mm
Drainage- und Filterschicht
Bauder SDF- Matte
20 mm
Dichtungsbahn Sarnafil TG 66
Polystyrol EPS
200 mm
Swisspor Bikuplan LL Vario
Vollholzelement
200 mm
Installationsrost
80/60 mm
Fermacell
15 mm
Aufbau Aussenwand:
Fermacell
Installationsrost
Dampfbremse DB 90
OSB-Platte
Flumroc Solo
Konstruktion
Isoroof NK bitumiert
Lüftungsrost
Eternit
15 mm
50/60 mm
15 mm
220 mm
220 mm
24 mm
30 mm
8 mm
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
Holzmassen:
BSH
Vollholzelement 140 mm
Vollholzelement 200 mm
DUO-Holz
OSB 15 mm
Dreischichtplatte 27 mm
Aussenwand
Innenwände
Flachdach
Mansarddach
12 m³
12 m³
46 m³
48 m³
390 m²
225 m²
200 m²
585 m²
316 m²
255 m²
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Exemple de projet dans la variante «Construction en bois pour le dernier étage»
Immeuble l’Abricotier, Martigny (VS) 2012
Construction neuve d’un immeuble mixte comprenant 2
surfaces commerciales au rez, 2 niveaux standards de
logements en PPE, 1 attique de 2 logements.
Réalisation 2012-2013.
Standard énergétique: Minergie
Nombre d’étages:
3 sur rez et sous-sol
Nombre de logements: 12
Coût de construction: 4,815 Mio. CHF (coût CFC2)
Maître de l’ouvrage:
Swiss Business Valley
Architecture: Atelier d'Architecture Roger Bonvin
Ingénieur structure et bois: Thétaz Ingénieurs Civils SA
Conseiller technique structure bois: Gratien Dorsaz (Frossard Charpente Sàrl)
Ingénieur CVS: Bureau d'Études Michellod-Clausen
Ingénieur physicien du bâtiment: Bureau Bruno Schroeter
Commune | Canton:
Martigny | VS
Description de la construction:
La construction comprend un socle entièrement enterré
abritant le stationnement et les communs, un rez-dechaussée, niveau d'entrée, occupé par deux surfaces
commerciales accessibles en direct depuis l'extérieur,
deux étages courants accueillant chacun 5 logements de
petites dimensions, un niveau de couronnement donnant
place à deux logements généreux s'ouvrant en terrasse
Sud.
La structure porteuse de l'immeuble est réalisée pour ses
quatre niveaux, en béton armé coulé sur place.
Le niveau de couronnement accueillant les logements
majeurs situés sous la toiture est réalisé en bois : structure, enveloppe et cloisonnement.
Le bardage de façade est assuré par des lattes de section
en parallélogramme de 40 mm d'épaisseur. Réalisé en
mélèze naturel traité et préverni, ce bardage assure la
couche de finition d'une façade ventilée.
Volumes de bois:
Le volume de bois utilisé pour la structure porteuse des combles et des balcons, BLC, duo ou massif est de
95 m3 environ. Les surfaces de bardage bois des façades se montent à quelque 300 m2. Les revêtement bois
des balcons et terrasses surpassent 460 m2. Les surfaces visibles des cloisonnements verticaux et horizontaux
intérieurs se montent à 800 M2. Enfin, la construction met en œuvre 128 fenêtres et portes-fenêtres en bois verni.
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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4
EXPERTENBEFRAGUNGEN ZU MEHRGESCHOSSIGEN BAUTEN MIT HOLZ
Ergebnisse zum Kapitel 4 im Überblick:

An den Expertenbefragungen zum Projekt Mehrgeschossige Hybridbauten nahmen 129 Experten
teil, davon 83 Planerinnen und Planer an den projektbezogenen Befragungen (35 telefonisch,
48 online) und 46 Holzbaubetriebe an der ergänzenden Befragung u.a. zu den Konstruktionsvarianten (46 online).

Die Unternehmen der teilnehmenden Planer, Planerinnen und Holzbauer weisen in der Bandbreite
alle Betriebsgrössen und eine schweizweite Verteilung der Tätigkeiten auf.

Die teilnehmenden Unternehmen sind überwiegend zufrieden bis sehr zufrieden mit dem Verlauf
der Bauprozesse für mehrgeschossige Bauten mit Holz.

Der Entscheid für das Tragwerksmaterial bei mehrgeschossigen Bauten mit Holz wird massgeblich unter Beteiligung der Bauherrschaft gefällt. Der Einfluss der Architekten auf den Materialentscheid wird von den Planenden und den Holzbaubetrieben unterschiedlich eingeschätzt.

Die Variante Hybridbau hat einen Anteil von rund 23% bei den Planern und Holzbauunternehmen.
Bei der Variante Teilhybridbau liegen die Angaben zu den Anteilen bei 22%. Mit mehr als der Hälfte der geplanten Projekte verzeichnet der Holzbau mit 53% bei den Befragten zurzeit noch den
grössten Anteil im Bereich der mehrgeschossigen Bauten mit Holz.

Nach Angaben der Experten werden bei ihren mehrgeschossigen Bauten mit Holz die oberen
Etagen tendenziell in Holz ausgebildet, die unteren Etagen häufig in Massivbauweise geplant.

Bei den betrachteten mehrgeschossigen Projekten mit Holz in der Konstruktion werden auch die
Fassaden, Fenster und Bodenbeläge überdurchschnittlich häufig in Holz ausgeführt.

Für den Einsatz des Hybridbaus als Konstruktionsvariante bei mehrgeschossigen Bauten mit Holz
nennen die Befragten eine breite Palette von Gründen. Am häufigsten wurden Gründe im Vergleich zum Holzbau genannt: Statik, Brandschutz und Schallschutz. Weitere stärkere Einflussfaktoren für die Wahl von Hybridbauten mit Holz im Vergleich zum Massivbau sind die Erstellkosten,
die Ökobilanz/C02-Bilanz sowie die Lieferzeit und Bauzeit.

Die drei am häufigsten genannten Einflussfaktoren für den Einsatz des Holzbaus als Konstruktionsvariante waren: Lieferzeit und Bauzeit, Ökobilanz / CO2-Bilanz und Wärmeschutz.

Insgesamt werden die Tendenzen für mehrgeschossige Hybridbauten mit Holz von den teilnehmenden Experten in den nächsten drei bis fünf Jahren als optimistisch eingeschätzt, es wird ein
Wachstum des Marktes in diesem Segment erwartet.

Als Chancen für den mehrgeschossigen Hybridbau werden vor allem die Schlagwörter Ökologie
und Nachhaltigkeit, Vorfabrikation und kurze Bauzeit, Schallschutz, Brandschutz, Schallschutz
und Kosten/Preis genannt. Als Einsatzgebiete werden alle Gebäudekategorien genannt, mit einem
Schwerpunkt beim Wohnungsbau.

Schallschutz, Brandschutz und Kosten werden von den Befragten auch als die grössten Risiken
des Hybridbaus angegeben sowie die aus den Anforderungen erwachsende Komplexität der Planung und Details, die Koordination der Gewerke und das notwendige Fachwissen bei Planern.
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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4.1
Befragungsmethodik
Aufgabenstellung
Ziel der Befragung war zum einen die Ermittlung des Marktvolumens der Konstruktionsvarianten und
Formen des Holzeinsatzes bei mehrgeschossigen Bauten mit Holz in den Gebäudekategorien Wohnungsbau, Gewerbebau und öffentliche Gebäude. Zum anderen wurden Einflusskriterien auf den
Entwicklungsprozess ermittelt sowie Einschätzungen zum Markt und zu den grössten Chancen und
Risiken für den mehrgeschossigen Hybridbau in den nächsten drei bis fünf Jahren.
Methode und Zielgruppen
Die Expertenbefragung zu mehrgeschossigen Bauten mit Holz wurde in drei Schritten durchgeführt.
Im ersten Schritt wurde eine explorative Expertenbefragung durch Telefoninterviews durchgeführt.
Zielgruppe waren Planerinnen und Planer von Projekten in der Projekt-Grundgesamtheit mit mehrgeschossigen Bauten mit Holz in der Schweiz, welche 2010 und 2011 bewilligt wurden. Die Befragung
erfolgte als leitfadenbasiertes Telefoninterview und wurde projektbezogen zum baubewilligten Projekt durchgeführt. Eine Testphase für die Konzeptionierung des Fragebogens wurde vorgelagert.
Für die Telefonbefragung wurde aus der Grundgesamtheit mehrgeschossiger Bauten mit Holz
(512 Baubewilligungen und 815 Gebäude) eine Stichprobe von 60 Projekten gezogen. Die Schichtung
der Stichprobe erfolgte für die Gebäudekategorien Wohnen, Gewerbebauten und öffentliche Bauten
und die Bauarten Neubau und An-/Umbau. Die Anzahl der Projekte wurde über die Quotenanteile der
Grundgesamtheit mehrgeschossige Bauten mit Holz ermittelt, gewichtet nach Anzahl Baubewilligungen, Anzahl Gebäude und Baukosten. Zusätzlich wurden Projekte für die Gebäudekategorien und
Bauarten ergänzt, welche nach der Quote mit weniger als 7 Projekten in der Stichprobe vertreten waren, d.h. in den Kategorien Gewerbebau An-/Umbau und Öffentlicher Bau Neubau und An-/Umbau.
Damit ergab sich ein Stichprobenumfang von insgesamt 69 Projekten für die Telefonbefragung. Die
Auswahl der konkreten Projekte innerhalb der Kategorien aus den Baubewilligungen erfolgte nach den
Kriterien der Stichprobenverteilung unter Berücksichtigung der Sprachregionen (deutsch und französisch).
Im zweiten Schritt wurde eine Online-Befragung bei Planerinnen und Planern von Projekten mit
mehrgeschossigen Bauten mit Holz durchgeführt. Inhaltlich basierte die Konzeption des Fragebogens
auf den Ergebnissen der explorativen Telefonbefragung. Die Abfrage der Konstruktionsvariante projektbezogen zum baubewilligten Projekt konnte durch die Ergebnisse der Telefonbefragung nun in
gebündelter Form erfolgen. Die Onlinebefragung wurde mit einem projektbezogenen Fragebogen an
252 Planerinnen und Planer per E-mail versendet. Davon waren 235 Adressaten deutschsprachig und
17 französischsprachig. Der Versand erfolgte an alle Planerinnen und Planer, deren E-mail-Adressen
in den Baubewilligungen aus der Grundgesamtheit der mehrgeschossigen Bauten mit Holz 2010 und
2011 hinterlegt waren. Ein Auszug aus der Online-Befragung Planer – Projekt Mehrgeschossige Hybridbauten ist in Anhang A1 abgebildet. Die Online-Befragung ermöglichte ergänzende und noch breiter
abgestützte Aussagen über die Konstruktionsvarianten und den Entwicklungsprozess der mehrgeschossigen Bauten mit Holz.
Im dritten Schritt wurde eine ergänzende Online-Befragung von Holzbauunternehmen durchgeführt. Hierfür wurde ein generell formulierter Fragebogen an 393 Holzbaubetriebe der Schweiz versendet. Inhaltlich basierte die Konzeption des Fragbogens auf der projektbezogenen Befragung der
Planer, wurde aber als generell formulierter Fragebogen ausgelegt auf alle Projekte der angeschriebenen Holzbaubetriebe im Bereich von mehrgeschossigen Bauten mit Holz. Die ergänzende
Befragung dient der Ermittlung der verwendeten Holzmengen, sowie als Abrundung aus Sicht der
ausführenden Unternehmen zur Befragung der Planer. Die Auswahl der Unternehmen erfolgte über
die Adress-Datenbank der BFH-AHB. Ein Auszug aus der Online-Befragung Holzbauunternehmen –
Projekt Mehrgeschossige Hybridbauten ist in Anhang A2 abgebildet.
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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4.2
Durchführung der Befragungen und Teilnahme der Experten
Die Telefonbefragung bei den ausgewählten Planerinnen und Planer wurde in zwei Phasen im
Juli/August 2012 und im November 2012 durchgeführt. Von den 69 kontaktierten Experten haben
insgesamt 35 französisch- und deutschsprachige Planerinnen und Planer an der Umfrage teilgenommen, was einem Anteil von rund 50% entspricht. Zusätzlich erfolgte von 11 Projekten eine kurze
Rückmeldung zum Projektstand.
Die Online-Befragungen wurden im Januar 2013 durchgeführt. Insgesamt haben 48 Planerinnen und
Planer und 46 Holzbaubetriebe aus der deutsch- und französischsprachigen Schweiz teilgenommen.
Der Anteil für die Teilnahme an den Online-Befragungen liegt damit bei rund 19% der angeschriebenen Planerinnen und Planern und bei 12% der angeschriebenen Holzbauunternehmen. Zusätzlich
erfolgte von 16 Projekten eine kurze Rückmeldung zur ausgeführten Konstruktionsvariante.
Für eine Übersicht über die Verteilung der Befragungsteilnehmer siehe Tabelle 5:
Tabelle 5: Grundgesamtheit, Stichprobe und Rücklauf der durchgeführten Befragungen für das Projekt
Zielgruppe
Form der Umfrage Grundgesamtheit
Stichprobe
Projektspezifische Befragungen zum jeweiligen baubewilligten Projekt
Explorative
1. Planerinnen / Planer
512
Telefoninterviews
Standardisierte
2. Planerinnen / Planer
443
Online-Befragung
qualifizierter
Rücklauf
69
252
Ergänzende Befragungen zu den mehrgeschossigen Projekten der Holzbaubetriebe
Standardisierte
3. Holzbauunternehmen
ca. 800
393
Online-Befragung
4.3
35
48
46
Fragenkataloge
Die inhaltliche Gestaltung und Ausarbeitung der drei Fragenkataloge für die Expertenbefragungen
erfolgte auf Grundlage der zentralen Fragestellungen des Projektes. Die Fragenkataloge sind in drei
Bereiche gegliedert: einen Fragenteil zu grundlegenden Aussagen über die Bauprojekte und Bauprozesse, einen Fragenteil zu den Konstruktionsformen und zum Holzeinsatz und einen Fragenteil zu
Einstellungen und Motiven der Teilnehmenden.

Grundlegende Fragen zu den Projekten:
Erfahrungen im mehrgeschossigen Bauen mit Holz, Zufriedenheit mit dem Bauprozess, Bauart
des Projektes, Energiestandard, Entscheidungsträger im Projekt

Konstruktionsformen und Holzeinsatz:
Konstruktionsvarianten, Anzahl der Etagen mit Holz, Holzbausysteme der konstruktiv relevanten
Bauteile (wie Treppenhaus, Aussenwände, Innenwände, Decken und Dach), sonstige Bauelemente in Holz

Einstellungen und Motive:
Persönliche Einschätzungen u.a. zu Markttendenzen sowie Chancen und Risiken im Bereich
Holzbau und Hybridbau in den nächsten drei bis fünf Jahren
Für die drei Schritte der Befragungen wurden die Fragenkataloge jeweils entsprechend den Zielsetzungen und den Zielgruppen angepasst und zusammengestellt. In den Fragenkatalogen gibt es gleich
formulierte Fragen, wie z.B. zum Unternehmen und zu den Einstellungen und Motiven.
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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Unterschiede in den Fragenkatalogen gibt es bei den Fragen für die projektbezogene telefonische
Befragung und die ergänzende Online-Befragung, aufgrund der Bündelung des Fragenkataloges nach
der Telefonbefragung. Weitere Unterschiede gibt es bei Fragen, welche bei den Planern projektbezogen und bei den Holzbauunternehmen generell formuliert sind.
Diese Unterschiede in der Frageform werden jeweils bei den grafisch aufgearbeiteten Antworten in
den folgenden Kapiteln ausgewiesen. Sofern eine Frage in einer Umfrageform nicht vergleichbar gestellt wurde, sind dementsprechend keine Antworten der betreffenden Zielgruppe gegenübergestellt.
4.4
Auswertung der Ergebnisse aus den Befragungen
In den folgenden Kapiteln werden die Ergebnisse der Befragungen dargestellt. Die Auswertungen
werden in den Grafiken abgebildet. Je Fragestellung werden die Ergebnisse für die Planerinnen und
Planer ausgewiesen, oder bei interessanten und zweckmässigen Gegenüberstellungen getrennt nach
den beiden Zielgruppen (Planerinnen / Planer und Holzbauunternehmen):

Planerinnen und Planer, im Folgenden „Planer“ (projektbezogene Befragung)
Ausgewertet werden die Antworten der insgesamt 83 Planerinnen und Planern (35 telefonisch,
48 online), welche an der projektbezogenen Befragung teilgenommen haben. Die Resultate der
telefonischen Befragung und der Online-Befragung werden gebündelt dargestellt.

Holzbaubetriebe, im Folgenden „Holzbauer“ (generelle Befragung)
Ausgewertet werden die Antworten der insgesamt 46 Holzbaubetriebe, welche an der generellen
Online-Befragung teilgenommen haben.
4.4.1
Profil der Teilnehmenden
Die teilnehmenden Experten wurden u.a. zur Grösse und regionalen Ausrichtung ihrer Unternehmen
befragt, um die Tätigkeit der Betriebe im Bereich der mehrgeschossigen Bauten mit Holz einordnen zu
können.
Unternehmensgrössen
Bei den Teilnehmenden sind alle Unternehmensgrössen vertreten (siehe Abbildung 17), doch unterscheidet sich die Anzahl der Mitarbeitenden im Sektor der Planenden und im Sektor der Holzbauunternehmen. Die an der Befragung teilnehmenden Planerinnen und Planer sind zur Hälfte in Betrieben mit bis zu 9 Mitarbeitenden tätig. Ein weiteres Viertel ist in Betrieben mit 10 bis 19 Mitarbeitenden
tätig und in Betrieben mit 20 bis 49 Mitarbeitenden arbeiten weitere 9%. Rund 12% der Teilnehmenden sind in Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitenden tätig. Der Branchenschnitt im Wirtschaftssektor
Architektur- und Ingenieurbüros1 zeigte bei der letzten Betriebszählung des Bundesamtes für Statistik
2008, dass sich rund 90% aller Unternehmen dieser Branche im Sektor der Betriebe bis 9 Mitarbeitende (Mikrounternehmen) einordnen. Die an den Projektbefragungen teilnehmenden Unternehmen
sind daher im Durchschnitt deutlich grösser als der Branchenschnitt.
Bei den Holzbauunternehmen gaben 20% der Teilnehmenden eine Betriebsgrösse von bis zu
9 Mitarbeitenden an. Rund 50% waren in Unternehmen mit 10 bis 49 Mitarbeitenden tätig und 30% in
Betrieben mit 50 und mehr Mitarbeitenden. Im Vergleich zum Branchenschnitt sind die teilnehmenden
Betriebe deutlich grösser, u.a. ist der Anteil der Unternehmen ab 50 Mitarbeitenden deutlich höher.
Laut Betriebszählung 2008 betrug im Wirtschaftssektor Holzbau und Zimmerei der Anteil der Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitenden nur rund 1% aller Unternehmen.
1
Gemäss NOGA (Nomenclature Générale des Acitivités öconomiques) lautet die genaue Bezeichnung des Wirtschaftssektor
71: Architektur- und Ingenieurbüros, technische, physikalische und chemische Untersuchung
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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Somit haben bei den Planern als auch bei den Holzbaubetrieben überdurchschnittlich viele grössere
Unternehmen an den Befragungen teilgenommen. Aufgrund der benötigten Kapazitäten für Personal
und Infrastrukturen der Unternehmen, sind diese stärker aktiv im Markt der mehrgeschossigen Bauten
mit Holz vertreten, als kleinere, und eher auf Projekte in diesen Grössen ausgelegt.
Abbildung 17: Anzahl Mitarbeitende in den an der Befragung teilnehmenden Unternehmen
Funktionen im Unternehmen
Die teilnehmenden Personen wurden nach ihrer Funktion im Unternehmen befragt. Bei der Frage
konnten Mehrfachantworten gegeben werden.
Die Teilnehmenden sind überwiegend in Führungs- und Spezialistenfunktionen tätig: 20 der 35 telefonisch befragten Planerinnen und Planer sind Geschäftsführer/innen bzw. Inhaber/innen und 10 ProjektleiterInnen. Bei den Holzbauunternehmen sind 29 der 46 an der teilnehmenden Personen als Geschäftsführer/innen bzw. Inhaber/innen tätig, 13 als Abteilungs-/BereichsleiterInnen und 12 als ProjektleiterInnen. Alle Ergebnisse sind in der nachfolgenden Abbildung dargestellt.
Abbildung 18: Funktion der Befragungsteilnehmer in ihrem Unternehmen
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Geografische Regionen
Die teilnehmenden Unternehmen sind schweizweit tätig, mit regionalen Schwerpunkten (siehe Abbildung 19). Bei den Antworten auf diese Frage sind wenige Unterschiede zwischen Planern und Holzbauunternehmen zu erkennen, die bei der Interpretation besonders berücksichtigt werden müssten.
Grössere Unterschiede gibt es bei den Tätigkeiten im Tessin, in der Zentralschweiz und im Ausland.
Bei den Auslandstätigkeiten sind bei den teilnehmenden Holzbaubetrieben deutlich höhere Anteile als
bei den teilnehmenden Planern zu verzeichnen. Ein leichter Schwerpunkt der regionalen Verteilung
liegt mit insgesamt 38 Nennungen von Planern und Holzbauern in der Grossregion Zürich, gefolgt von
den Regionen Espace Mittelland und Ostschweiz mit je 34 Nennungen.
Abbildung 19: Regionale Tätigkeitsschwerpunkte der Unternehmen nach Grossregion
4.4.2
Erfahrungen der Teilnehmenden mit mehrgeschossigen Gebäuden
Die teilnehmenden Experten wurden nach ihren Erfahrungen im Bereich Mehrgeschossige Bauten mit
Holz befragt. Aus den Antworten lässt sich erkennen, ob es sich eher um Einzelprojekte der Befragten
handelt oder ob die Unternehmen bereits intensiver in diesem Bereich tätig sind. Die Antworten wurden getrennt nach Neubau und An-/Umbau ausgewertet.
Bei den teilnehmenden Planerinnen und Planern haben bereits 17% mehr als 5 Projekte im Neubau
von Mehrgeschossigen Bauten mit Holz geplant oder ausgeführt, und schon 13% in An-/Umbau (siehe
Abbildung 20). Etwas weniger Erfahrungen im Mehrgeschossigen Bau mit Holz mit 3-5 Projekten im
Neubau haben 31% und im An-/ Umbau 28% der Teilnehmenden. Die meisten Planerinnen und Planer haben zum Zeitpunkt der Befragung Erfahrung mit 1-2 Projekten im Neubau (36%) oder im An/Umbau (43%). Keine Erfahrungen im Neubau oder im An-/Umbau haben 17% der Teilnehmenden,
d.h. sie haben noch nicht zu den beiden Bauarten Neubau und An-/Umbau ein Projekt im Mehrgeschossigen Bau mit Holz durchgeführt.
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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Abbildung 20: Erfahrung der Planerinnen und Planer mit mehrgeschossigen Bauen mit Holz
Bei den teilnehmenden Holzbauunternehmen haben rund ein Drittel (34%) schon mehr als 5 Projekte
im Neubau von Mehrgeschossigen Bauten mit Holz geplant oder ausgeführt, und bereits 30% in An-/
Umbau (siehe Abbildung 21). Etwas weniger Erfahrungen im Mehrgeschossigen Bau mit Holz mit
3-5 Projekten im Neubau haben 27% und im An-/ Umbau 17% der Teilnehmenden. Zum Zeitpunkt der
Befragung haben 32% der Holzbauunternehmen Erfahrung mit 1-2 Projekten im Neubau und 40% im
An-/Umbau. Keine Erfahrungen im Neubau haben lediglich 7% oder im An-/Umbau 13% der Teilnehmenden, d.h. sie haben noch nicht zu den beiden Bauarten Neubau und An-/Umbau ein Projekt im
Mehrgeschossigen Bau mit Holz durchgeführt.
Abbildung 21: Erfahrung der Holzbauunternehmen mit mehrgeschossigen Bauen mit Holz
Unabhängig von der Erfahrung sind Planer und Holzbauer mit dem Verlauf der Bauprozesse zufrieden. Insgesamt sind über 90% der Befragten zufrieden bis sehr zufrieden (siehe Abbildung 22). Bei
den teilnehmenden Planern liegen die Werte bei 61% für „sehr zufrieden“ und 29% für „zufrieden“. 4%
sind eher nicht zufrieden und 6% machen keine Angaben. Bei den teilnehmenden Holzbauunterneh-
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men liegen die Werte bei 42% für „sehr zufrieden“ und 49% für „zufrieden“. 7% sind eher nicht zufrieden und 2% machen keine Angaben.
Abbildung 22: Zufriedenheit der Befragungsteilnehmer mit dem Verlauf der Bauprozesse bei mehrgeschossigen
Gebäuden mit Holz
Von Seiten der Planer wurden trotz der hohen Zufriedenheit mit dem Bauprozess die problematische
und langwierige Abstimmung mit den Behörden im Genehmigungsprozess genannt, daneben auch
Schwierigkeiten mit dem Wetter. Positiv eingeschätzt wurde die Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft. Von Seiten der Holzbauunternehmen ist die Zufriedenheit über den Verlauf der Bauprozesse
stark abhängig vom Unternehmen und von den Erfahrungen der beteiligten Planer.
Aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades bei Mehrgeschossigen Bauten mit Holz ist eine frühe Abstimmung zwischen dem Holzbau und den anderen Gewerken notwendig, insbesondere gilt dies für
die Leitungsführung der Haustechnik. Der Koordinationsaufwand dieser Schnittstellen wird sowohl von
Planern als auch von den Holzbauern als aufwendig und zeitintensiv eingestuft. Die längere Planungsphase durch die Vorfertigung wird jedoch aus ihrer Sicht durch die Vorteile der sehr kurzen
Rohbauphase aufgewogen.
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4.4.3
Grundlegende Fragen zu den mehrgeschossigen Projekten der Teilnehmenden
Die teilnehmenden Planerinnen und Planer wurden zu einem ihrer aktuellen Projekte befragt. Die
Schichtung der Befragten wurde entsprechend der Grundgesamtheit der Baubewilligung Mehrgeschossige Bauten mit Holz ausgelegt (siehe auch Kap. 2.1).
Über 70% der teilnehmenden Planerinnen und Planer haben Projekte aus der Kategorie Wohnen geplant, 20% der Projekte waren Gewerbebauten und knapp 10% öffentliche Bauten. Insgesamt wurden
¾ der Projekte als Neubau realisiert, mit 56% im Neubau Wohnen, 16% im Neubau Gewerbebau und
3% im Neubau öffentliche Bauten. Die 25% der An-/Umbauten setzen sich zusammen aus 15% Wohnen, 4% Gewerbebau und 6% öffentlicher Bau.
Abbildung 23: Projekte der Planer Mehrgeschossige Bauten mit Holz, nach Gebäudekategorie und Bauart
Die Projekte der teilnehmenden Planerinnen und Planer zeigen bezüglich der Gebäudekategorien
Wohnen, Gewerbebau und öffentlicher Bau in den Bauarten Neubau und An-/Umbau ähnliche
Schwerpunkte auf, wie die Grundgesamtheit mehrgeschossige Bauten mit Holz (siehe Abbildung 24).
Somit konnten alle Kategorien abgefragt und das aktuelle Marktspektrum erfasst werden.
Abbildung 24: Grundgesamtheit Mehrgeschossige Bauten mit Holz, nach Gebäudekategorie und Bauart
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Auf die Frage nach den verwendeten Energie- und Nachhaltigkeitsstandards haben rund 50% aller
teilnehmenden Planerinnen und Planer die Verwendung des Minergie-Labels genannt (siehe Abbildung 25).
Bei den Energiestandards werden Minergie- / Minergie-P-Standard im Vergleich zu der SIA 380/1
„Energie im Hochbau“ und den MuKEn mehr als doppelt so viele Projekte genannt. Im Bereich der
Nachhaltigkeitsstandards werden bei Minergie-ECO / Minergie-P-ECO etwa gleich viele Projekte geplant wie bei SIA 112/1 „Nachhaltiges Bauen - Hochbau“. Somit zeigt es sich, dass als Energiestandard das Minergie-Label zusätzlich zu den MuKEn und den SIA-Normen oft Anwendung findet.
Zudem werden mehrere Projekte nach den Anforderungen von Minergie /-P geplant, jedoch z.B. ohne
die Lüftungsanlage ausgeführt und/oder nicht zertifiziert.
Abbildung 25: Energie- und Nachhaltigkeitsstandard der Projekte
Für einen kurzen Überblick über die Energie- und Nachhaltigkeitsstandards siehe Tabelle 6:
Tabelle 6: Energie- und Nachhaltigkeitsstandards im kurzen Überblick
Standard
Minergie / Minergie-P
Minergie-ECO / Minergie-P-ECO
Minergie-A / -ECO
MuKEn (ohne Zertifikat)
SIA 380
SIA 112/1
Andere
Anmerkung
Energiestandards, mit erhöhten Anforderungen gegenüber MuKEn
bezüglich des geforderten spezifischen Energieverbrauchs
Nachhaltigkeitsstandards von Minergie, mit Anforderungen an
Wohngesundheit und Bauökologie
Baustandard, mit erhöhten Anforderungen gegenüber Minergie /
Minergie-P bezüglich des geforderten spezifischen Energieverbrauchs (Nullenergiehaus) / unter Berücksichtigung des Nachhaltigkeitsstandards ECO
Energiestandard der Kantone, (die Projekte sind nach den Anforderungen der MuKEn realisiert, eventuell mit erhöhten Anforderungen geplant, jedoch ohne Lüftungsanlage ausgeführt und/oder
nicht zertifiziert)
Energiestandard: Energie im Hochbau
Nachhaltigkeitsstandard: Nachhaltiges Bauen - Hochbau
LEED, DGNB / DGNB-Swiss, HQE, 2000-Watt
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4.4.4
Konstruktionsform und Holzeinsatz bei mehrgeschossigen Projekten der Teilnehmenden
Die teilnehmenden Planer und Planerinnen wurden auch zur Konstruktionsform ihrer Projekte befragt.
Bei mehrgeschossigen Bauten mit Holz verschärfen sich die brandschutztechnischen Anforderungen
mit zunehmender Anzahl der Geschosse. Zudem kann aus projektspezifischen Gründen eine geschossweise Mischung von verwendeten Bauweisen und Baustoffen stattfinden. Aus diesem Grund
wurde neben der Angabe zur Anzahl Etagen zusätzlich abgefragt, welche Geschosse in Holz ausgeführt wurden (siehe Abbildung 26).
36 Projekte der Teilnehmer, d.h. rund 60% von 61 Projekten wurden mit 3 Geschossen ausgeführt, 18
Projekte (30%) mit 4 Geschossen und 7 Projekte (rund 10%) grösser gleich 5 Geschosse. Diese Verteilung entspricht vergleichsweise der Verteilung der Grundgesamtheit mehrgeschossiger Bauten mit
Holz. Die oberste Etage haben insgesamt rund ein Viertel der Projekte als Attika ausgebildet.
Abbildung 26: Projekte nach Anzahl Etagen
Vergleicht man die Gesamtverteilung der Projekte mit der Ausbildung der Etagen mit Holz in der Konstruktion, ergibt sich folgende Verteilung:

Bei rund 60% wurde das Erdgeschoss in Holz ausgeführt.

Bei rund 85% wurde das 1. Obergeschoss in Holz ausgeführt.

Ab dem 2. Obergeschoss wurden über 90% der Etagen in Holz ausgeführt.

Die Attika wurde bei allen angegebenen Projekten in Holz ausgeführt.
Die Verteilung zeigt, dass die oberen Etagen tendenziell in Holz ausgebildet werden. Die unteren Etagen werden dagegen häufig in Massivbauweise geplant. Die Gründe hierfür sind projektspezifisch und
u.a. abhängig vom Terrain oder von der Nutzung. Das Untergeschoss ist klassisch dem Massivbau
zuzuweisen.
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Bei der Befragung hat sich ergeben, dass nicht alle Projekte, die mit Holz in der Konstruktion bewilligt
wurden, auch mit Holz ausgeführt werden. Als Gründe für den Wechsel in der Materialisierung der
Konstruktion wurden unter anderem die Anforderungen an den erhöhten Schallschutz im Wohnen und
an den Brandschutz im mehrgeschossigen Bauen genannt. Eine genauere Untersuchung der Ursachen konnte im Rahmen dieses Projektes nicht durchgeführt werden.
Diese Erkenntnis hat keinen Einfluss auf die Definition der Hybridbau-Varianten und auf die Berechnung der eingesetzten Holzmengen für die Varianten. Im Lauf der Projektarbeiten wurden auch Projekte bekannt, die nicht mit Holz in der Konstruktion bewilligt waren, aber mit Holz ausgeführt wurden.
Ein Folgeprojekt zur Klärung dieser Fragestellung ist geplant.
In Bezug auf die ausgeführten Konstruktionsvarianten wurden die Planerinnen und Planer projektbezogen und die Holzbauer generell um die Zuordnung ihrer Projekte zu den Varianten Hybridbau,
Teilhybridbau und Holzbau gebeten. Die genaue Definition der Konstruktionsvarianten ist in Kapitel 3
beschrieben. In der telefonischen Befragung war diese Frage zur Variantenordnung noch ausführlicher und stärker differenziert. Die Antworten wurden für die Vergleichbarkeit für die oben genannten
Varianten zusammengefasst.
Die projektbezogenen Angaben der Planer zu den Konstruktionsvarianten weisen eine ähnliche Verteilung auf wie die generelle Einschätzung der Holzbauer zu ihren Projekten, weshalb sie für die
Übersichtlichkeit zusammengefasst wurden (siehe Abbildung 27). Die Variante Hybridbau hat mit
rund 23% einen etwa gleichgrossen Anteil wie die Variante Teilhybridbau mit rund 22%. Mit mehr als
der Hälfte der geplanten Projekte verzeichnet der Holzbau bei den Befragten zurzeit noch den grössten Anteil im Bereich der mehrgeschossigen Bauten mit Holz.
Die Tendenzen zur weiteren Marktentwicklung der Hybridbauten, wie in Kapitel 4.4.5 weiter ausgeführt, lassen zudem für Neubauten und An- und Umbauten aus Sicht der Befragten einen zunehmenden Marktgewinn im Bereich der Hybridbauten erwarten.
Abbildung 27: Projekte nach Konstruktionsvarianten
Zusätzlich zu den Konstruktionsvarianten wurden die teilnehmenden Unternehmen zu den verwendeten Holzbausystemen befragt. Die Holzbausysteme wurden getrennt nach Bauteilen wie Aussenwände, Innenwände, Decken und Dach abgefragt (siehe Tabelle 7). Für die bessere Übersicht sind
die Ergebnisse aller Teilnehmenden in einer Tabelle zusammengefasst.
Die Aussenwände wurden in Holzrahmenbauweise mit 72% in über ⅔ der Projekte geplant. Ansonsten kommen bei den Aussenwänden mit rund 18% zudem hauptsächlich Massivholzelemente zum
Einsatz. Hohlkastenelemente und andere Systeme bilden mit je 5% einen eher kleineren Anteil.
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Bei den Innenwänden wurden wie bei den Aussenwänden mit 71% in über ⅔ der Projekte in Holzrahmenbauweise geplant. Massivholzbauelemente kommen im Vergleich zu den Aussenwänden mit
nur 10% zum Einsatz, Hohlkastenelemente nur mit 2%. Andere Systeme, wie z.B. Gipstrockenbau,
spielen mit 17% eine grosse Rolle für die Ausbildung von Innenwänden. Der Schwerpunkt liegt somit
bei beiden Teilnehmergruppen auf der Holzrahmenbauweise für die Wandkonstruktionen. Ob die Innenwände konstruktive Aufgaben wie tragende oder nutzungstrennende Aufgaben übernehmen, ist
projektbezogen gelöst.
Die Verteilung der verwendeten Holzbausysteme für die Decken- und Dachbauteile zeigt eine starke
Tendenz in Richtung Hohlkastenelemente mit rund ⅓ und Massivholzbau mit rund ¼ der Projekte. Bei
den Deckenelementen sind zudem die Holz-Beton-Verbund-Konstruktionen mit 20% sehr stark vertreten. Holzrahmenbau und andere Systeme machen je rund 10% der Deckenbauteile aus. Bei den Dachelementen hat der Holzrahmenbau mit knapp ¼ der Projekte einen sehr hohen Anteil. Holz-BetonVerbund kommt im Dach nur mit 2% zum Einsatz, dagegen machen Andere Systeme mit 15% noch
einen hohen Anteil aus.
Tabelle 7: Holzbausysteme nach Angabe von PlanerInnen und Holzbaubetrieben (n=129)
Holzbausystem
Aussenwand
Innenwand
Decke
Dach
Holzrahmenbau
72%
71%
9%
23%
Massivholzbau
18%
10%
26%
27%
Hohlkastenelemente
5%
2%
35%
33%
Holz-Beton-Verbund
-
-
20%
2%
5%
17%
10%
15%
Andere
Der Anteil von Holz in der Konstruktion kann je nach Projekt, Unternehmen und den verwendeten
Holzbausystemen sehr stark variieren. Auch können Schwankungen innerhalb eines Holzbausystems
durch die Verwendung verschiedener Baustoffe entstehen. Die Gegenüberstellung der Holzmassen in
den verschiedenen Bauteil- und Konstruktionsvarianten wird in Kapitel 5 weiter ausgeführt.
Einsatz von Holz für Fassade, Fenster, Bekleidungen von Wänden und Decke und für Bodenbeläge bei Projekten mit Holz in der Tragkonstruktion
Unabhängig von der Konstruktion wurden die Teilnehmer um Angaben bezüglich dem Einsatz von
Holz für Fassaden, Fenster, Bekleidungen von Wänden und Decke und für Bodenbeläge gebeten,
unter Angabe der jeweiligen Flächenanteile des Materials Holz bei den Bauteilen.

Bei über ⅔ der Projekte mit Holz in der Konstruktion wird die Fassade ebenfalls überwiegend mit
Holz geplant (mit einem Flächenanteil von mehr als 50%), sowohl nach Einschätzung der Planer
als auch der Holzbauer.

Auch über ⅔ der Projekte werden überwiegend mit Holzfenstern geplant (mit einem Anteil von
mehr als 50%, sowohl in Holz als auch Holz/Metall-Kombinationen).

Bei der Bekleidung der Wände werden die Flächenanteile in Holz als eher niedriger eingeschätzt
(mit einem Flächenanteil von weniger als 50%).

Bei der Bekleidung der Decke reichen die Angaben der Flächenanteile von „keinem Holz“ bis
„100% Holz“ und sind in der gesamten Bandbreite gestreut. Es lässt sich keine eindeutige Tendenz erkennen.

Die Bodenbeläge werden mit rund 60% der Angaben wieder überwiegend in Holz geplant (mit
einem Flächenanteil von mehr als 50%).
Aus den oben genannten Angaben lässt sich ableiten, dass bei den betrachteten mehrgeschossigen
Projekten mit Holz in der Konstruktion auch die Bauelemente Fassaden, Fenster und Bodenbeläge
ebenfalls überdurchschnittlich häufig in Holz ausgeführt wurden.
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4.4.5
Einstellungen und Motive der Teilnehmenden
Die teilnehmenden Experten wurden zu ihren generellen Einstellungen und Motiven im Bereich mehrgeschossiger Bauten mit Holz befragt. Dazu zählen die Entscheidungen und Gründe für den Einsatz
von Holz in der Konstruktion und die Einschätzung von Tendenzen, Chancen und Risiken in den
nächsten Jahren.
Entscheidungsträger
Die Einschätzung der Planer und Holzbauunternehmen weichen voneinander ab bezüglich der Entscheidungsfindung für Holz als Material in der Konstruktion (siehe Abbildung 28).
Nach Auskunft der teilnehmenden Planerinnen und Planern hat bei rund 30% aller Projekte die Bauherrschaft vor allem selbst über die Wahl von Holz als Material in der Konstruktion entschieden. Zu
37% wurde die Entscheidung von der Bauherrschaft gemeinsam mit dem Architekten / der Architektin
gefällt. Zusammen war somit aus Sicht der Planenden bei rund ⅔ aller Entscheidungen die Bauherrschaft massgebend mit involviert. Aus Sicht der teilnehmenden Holzbaubetriebe liegt dieser Anteil der
Bauherrschaft noch höher bei rund 78%.
Der Entscheid vor allem durch den Architekten / die Architektin wird von den Planenden mit rund 19%
angegeben. Die Holzbauunternehmen beurteilen die Rolle der Architekten und Architektinnen als
hauptsächliche Entscheidungsträger weniger stark mit einem Anteil von rund 6% Anteil. Dafür treten
bei den Holzbauunternehmen die Generalunternehmen als massgebende Entscheidungsträger mit
rund 12% deutlich stärker in Erscheinung als bei den Planern mit rund 2% Anteil.
Als weitere Entscheidungsträger für Holz in der Konstruktion wurden unter anderem Holzbauer, Holzbauingenieure, Denkmalpflege sowie Generalunternehmen zusammen mit Architekten genannt.
Abbildung 28: Entscheidung für Holz als Material in der Konstruktion
Die Teilnehmenden wurden auch zu den Gründen für den Einsatz von Holz als Material in der Konstruktion befragt. Die Ergebnisse werden in den beiden folgenden Grafiken für die HybridbauVarianten und den Holzbau gegenübergestellt.
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Wichtige Gründe für den Einsatz des Hybridbaus und des Holzbaus bei mehrgeschossigen
Bauten
Für den Einsatz des Hybridbaus und des Holzbaus als Konstruktionsvariante bei mehrgeschossigen
Bauten mit Holz nennen die Befragten diverse Gründe, wie die Abbildung 29 zeigt.
Die konstruktiven Aspekte wie Schallschutz (15%), Brandschutz (14%) und Statik (14%) sowie die
Erstellkosten (11%) sind die wichtigsten Gründe für den Hybridbau. Diese vier Aspekte erreichen
zusammen einen Anteil von über 50%. Diese Gründe spiegeln eher die Vorteile des Hybridbaus gegenüber dem Holzbau dar. Die Liefer- und Bauzeit (9%), die Ökobilanz/CO2-Bilanz (10%) sowie der
Wärmeschutz (8%) erreichen zusammen einen Anteil von knapp 30% und spiegeln eher die Vorteile
des Hybridbaus gegenüber den Massivbau dar. Als sonstige Gründe für den Hybridbau werden Aussehen / Ästhetik sowie Lebensdauer genannt, da die Fassadenelemente im Bestand erneuert werden
können. Somit geben die Gründe für den Einsatz des Hybridbaus seine Stärken sowohl gegenüber
dem Holzbau als auch gegenüber dem Massivbau wieder.
Als die drei wichtigen Gründe für den Einsatz des Holzbaus werden die Lieferzeit und Bauzeit genannt (27%), die Ökobilanz / CO2-Bilanz (24%) und der Wärmeschutz (16%). Hier zeigt sich die
Überschneidung der Gründe mit dem Hybridbau am deutlichsten. Als sonstige Gründe für den Holzbau wurden vor allem die schlanken Querschnitte, das geringe Gewicht, das Raum- und Wohnklima
und die hohe geometrische Flexibilität angegeben.
Abbildung 29: Gründe für den Einsatz des Hybridbaus und des Holzbaus bei mehrgeschossigen Bauten
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Markteinschätzungen für die nächsten 3 – 5 Jahre
Die Teilnehmenden wurden um eine Einschätzung der Tendenzen im Markt gebeten. Im Neubau werden die nächsten 3 -5 Jahre sowohl von den Planern mit 73% als auch von den Holzbauern mit 68%
überwiegend als zunehmend eingeschätzt (siehe Abbildung 30).
Abbildung 30: Tendenzen im Neubau von mehrgeschossigen Hybridbauten in den nächsten Jahren
Im Bereich An- und Umbau schätzen etwas weniger Teilnehmende die Tendenz für die nächsten
3-5 Jahre als zunehmend ein. Die Planer bewerten zu 63% die Tendenz als zunehmend und die
Holzbauunternehmen zu 48%. Die Holzbauer gehen mit 45% eher von einer konstanten Entwicklung
aus. Leicht rückläufig wird die Tendenz von 6% der Planer eingeschätzt (siehe Abbildung 31).
Abbildung 31: Tendenzen im An-/Umbau von mehrgeschossigen Hybridbauten in den nächsten Jahren
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Chancen und Risiken in den nächsten Jahren
Die teilnehmenden Planerinnen, Planern und Holzbauunternehmen wurden auch um die Einschätzung
der Chancen und Risiken (siehe Abbildung 32) für mehrgeschossige Hybridbauten in den nächsten
drei bis fünf Jahren gebeten. Die Angaben sind nachfolgend als Stichworte mit Angaben zur Häufigkeit der Nennungen aufgeführt.
Wo liegen Ihrer Meinung nach die grössten CHANCEN und RISIKEN für den mehrgeschossigen
Hybridbau in den nächsten 3-5 Jahren in der Schweiz?
CHANCEN (n=129)
RISIKEN (n=129)

Vorfabrikation, Elementierung, kurze
Bauzeit (27 Nennungen)
-
Fehlendes Fachwissen Planer, Planungsfehler (19 Nennungen)

Ökologie, Nachhaltigkeit (23 Nennungen)
-
Komplexität der Planung, Details
(15 Nennungen)

Wärmeschutz, geringe Wandstärken
(16 Nennungen)
-
Koordination Gewerke, Toleranzen,
Schnittstellen (14 Nennungen)

Statik, grosse Spannweiten, geringe
Querschnitte (11 Nennungen)
-
Überzeugung Bauherr, Akzeptanz
(6 Nennungen)

Raumklima, Wohngesundheit
(9 Nennungen)
-
Qualität, Qualitätskontrolle
(4 Nennungen)

Schallschutz (23 Nennungen)
-
Schallschutz (20 Nennungen)

Brandschutz (17 Nennungen)
-
Brandschutz (18 Nennungen)

Kosten, Preis (12 Nennungen)
-
Kosten (19 Nennungen)

Speichermasse, sommerlicher Wärmeschutz (4 Nennungen)
-
Speichermasse, sommerlicher Wärmeschutz (3 Nennungen)
Abbildung 32: Chancen und Risiken für den mehrgeschossigen Hybridbau
Als Chancen für den mehrgeschossigen Hybridbau werden vor allem die Schlagwörter Vorfabrikation
und kurze Bauzeit, Ökologie und Nachhaltigkeit, sowie Statik, Wärmeschutz und Raumklima genannt.
Als die grössten Risiken des Hybridbaus werden die Koordination der Gewerke angegeben, die aus
den Anforderungen erwachsende Komplexität der Planung und Details und das notwendige (zum Teil
noch fehlende) Fachwissen bei Planern.
Schallschutz, Brandschutz, Kosten und Speichermasse wird sowohl als Chance als auch als Risiko
angegeben. Diese Einschätzung hängt davon ab, ob man den Hybridbau von Seiten des Massivbaus
oder von Seiten den Holzbau aus betrachtet. Von Seiten des Holzbaus aus werden diese Aspekte als
Chance betrachtet, von Seiten des Massivbaus werden sie eher als Risiko eingeschätzt.
Als Chance für die Einsatzgebiete werden alle Gebäudekategorien genannt, mit einem Schwerpunkt
beim Wohnungsbau und beim Büro-/Gewerbebau.
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5
ANALYSE EINES AUSGEWÄHLTEN GEBÄUDES IM DETAIL
Ergebnisse zum Kapitel 5 im Überblick:

In der geplanten Konstruktionsvariante Holzbau (Holzrahmenbau) werden beim ausgewählten
viergeschossigen Gebäude in den Aussenwänden rund 50m3 Holz verbaut, in den Innenwänden
rund 70m3 und in Decken und Dach rund 160m3.

Für die anderen Konstruktionsvarianten ergibt sich bei exemplarischen Berechnungen eine Bandbreite der verbauten Holzmassen mit einem Faktor 10 zwischen der Variante Hybridbau (nur Aussenwände aus Holz) mit der Variante Holzbau (Massivholz).

In den Dach- und Deckenbauteilen ist aufgrund der statischen Beanspruchungen bis zu 50% mehr
Holz enthalten als in Aussen- und Innenwänden.
5.1
Methode zur Ermittlung der Holzmassen
Auf Basis der Ergebnisse zu den Hybridbau-Varianten und den Ergebnissen aus den Befragungen
wird ein Modellgebäude gewählt, welches der Hauptgruppe 2 (viergeschossige Wohnbauten) entspricht und als reales Projekt geplant wird. Für dieses Modellgebäude werden verschiedene Konstruktionsvarianten mit unterschiedlichen Anteilen im Holzeinsatz exemplarisch durchgerechnet. Auf Basis
dieser Berechnungen wird der Holzendverbrauch für mehrgeschossige Bauten mit Holz in ausgewählten Kategorien zusammengestellt.
Auf Basis des Modellgebäudes werden flächen- und volumenbezogene Holzmassen errechnet, welche als Kennzahlen auf alle mehrgeschossigen Bauten mit Holz hochgerechnet werden können.
5.2
Modellgebäude Mehrfamilienhaus Gäbrisstrasse, Rorschach (SG) 2013
Abbildung 33: Ansicht Nordost und Südwest Mehrfamilienhaus Rorschach [Quelle: Makiol und Wiederkehr]
Kurzbeschreibung:
Energiestandard:
Anzahl Etagen:
Anzahl Wohnungen:
Geschossfläche:
Baukosten:
Bauherrschaft:
Generalplanung:
Entwurf / Gestaltung:
Ingenieur:
Holzbauingenieur:
Energieplanung:
Holzbauer:
Ort | Kanton:
Neubau Mehrfamilienhaus MFH
Minergie
4 inklusive Attika
10 (mit 3.5-Zi., 4.5-Zi., 6-Zimmer Wohnungen)
ca. 3000 m2
ca. 3.5 Mio. CHF
Künzli Holz AG, Davos
bauunterstützung, schwarz und partner, buechen
plan b architekten, St. Gallen
Näf & Partner GmbH, Arbon
Makiol und Wiederkehr
IG Energietechnik St. Gallen
Künzli Holz AG, Davos
Rorschach | SG
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Abbildung 34: Visualisierung Mehrfamilienhaus Rorschach [Quelle: Künzli Holz AG, Davos]
Bei dem Bauprojekt handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus mit 10 Eigentumswohnungen über
4 Etagen inklusive Attika. Das Gebäude ist als Holzbau mit Putzfassade geplant. Die Aussenwandelemente sind als einschalige Holzrahmenbaukonstruktion mit einem Tragwerk aus Brettschichtholzstützen und einzelnen Querdruckverstärkungen in Holzwerkstoffplatten konzipiert. Es gibt aussteifende, tragende, nicht tragende und nutzungstrennende Innenwände. Die aussteifenden Innenwände
sind als geschossübergreifende Scheiben in Massivholzelementen ausgeführt; die tragenden und
nicht tragenden Innenwände als einschalige Holzrahmenkonstruktionen und die nutzungstrennenden
Innenwände sind zweischalig aufgebaut. Die Decken- und Dachelemente sind als Hohlkastensystem
ausgebildet. Bei Bedarf sind in die Decken bei erhöhten Lasten Stahlträger oder zusätzliche liegende
Brettschichtholzelemente integriert. Aus brandschutz- und schallschutztechnischen Gründen wird das
Treppenhaus in Stahlbeton ausgeführt. Die Balkone sind vorgestellt und nicht in Holz geplant.
Die folgenden Anforderungen sind Rahmenbedingungen für das viergeschossige Modell-Gebäude:

Brandschutz:
Bauliches Brandschutzkonzept:
Tragwerk: R60
Aussenwand nicht tragend: EI30
Brandabschnitt: EI60, Dämmung nicht brennbar
Treppenhaus: REI 60(nbb)
Korridor: EI60-EI30(nbb)

Schallschutz Eigentumsstandard:
Erhöhte Anforderungen nach SIA 181 (2006)
Luftschall innen = 53+3 =56 dB
Luftschall aussen = 27+3 =30 dB
Trittschall = 53-3=50 dB
Decke:
Trittschall L'n,w = 51.1- ca. 3= 48 dB
Luftschall R'w = 55-(-0.5)-(-2) = 57.5 dB
Wohnungstrennwand:
Luftschall R'w = 55-(-0.5)-(-3) = 58.5 dB
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
Wärmeschutz Minergie-Standard:
Energiebezugsfläche: 1945 m2
Gebäudehüllzahl: 1.13
Grenzwert Heizwärmebedarf Qh,li = 118 MJ/m2
Heizwärmebedarf Qh (mit Standardluftwechsel): 92 MJ/m2
U-Wert der Bauteile:
Dach: U = 0.13 W/m2K
Aussenwand: U = 0.12 W/m2K
Kellerdecke: U = 0.17 W/m2K
3-fach Verglasung der Fenster (Ug = 0.7 W/m2K, Uw = 0.88 – 1.03 W/m2K)
Heizungs- und Lüftungsanlage: Wärmepumpe mit Erdsonden (Sole-Wasser); Komfortlüftung mit
dezentralen Einzelgeräten; Bodenheizung
5.3
Berechnungen zu Konstruktionsvarianten
Im folgendem werden für das Modellgebäude vier verschiedene Konstruktionsvarianten verglichen
(siehe Abbildung 35).
Variante
3a
Variante
3b
Holzbau
Holzbau
(Holzrahmen)
(Massivholz)
Holzrahmenbau
Holzrahmenbau
Massivholz
Massiv
Hohlkasten
Hohlkasten
Massivholz
Decke
Massiv
Holz-BetonVerbund
Hohlkasten*
Massivholz
Innenwand
Massiv
Massiv
Holzrahmenbau
Massivholz
Massiv
Massiv
Brettschichtholz**
Massivholz
Massiv
Massiv
Massiv
Massiv
Berechnung
Variante 1
Variante 2
Variante
Hybridbau
Teilhybridbau
Aussenwand
Holzrahmenbau
Dach
Modell
Tragwerk
(in Wände integriert)
Treppenhaus
* wegen vertikalen Lasten in Feldmitte teilweise durch Brettschichtholz liegend verstärkt
** Tragwerk aus Brettschichtholz und teilweise mit Stahlträgern
Abbildung 35: Konstruktionsvarianten bei mehrgeschossigen Bauten mit Holz
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In den Varianten werden die gängigsten Konstruktionsformen dargestellt, wie in Kapital 3 beschrieben.
Dies ist eine vereinfachte Darstellungsform zur Einschätzung und Interpretation der verwendeten
Holzmassen im Bereich der mehrgeschossigen Bauten mit Holz. Die Variantenbildung ist nicht abschliessend, sie dient der Gegenüberstellung der Bauweisen und wird für die Hochrechnung der Gesamtholzmassen genutzt. Die Varianten unterscheiden sich in der Ausbildung der Bauteile Aussenwand, Dach, Decke, Innenwand und Tragwerk. Das Treppenhaus wird aus brandschutztechnischen
Gründen in allen Varianten in Massivbau ausgeführt.
Kurzbeschreibung der Varianten für die Berechnungen zum Modellgebäude
Variante 1: Hybridbau
Der Hybridbau ist die Konstruktionsvariante mit dem geringsten Anteil an Holzbauteilen, es werden
nur die Aussenwände in Holzbauweise ausgebildet.
Aussenwände in Holzrahmenbau
(Dach, Decken, Innenwände, Stützen, Balkone und Treppenhaus aus Stahlbeton)
Variante 2: Teilhybridbau
Beim Teilhybridbau werden die Aussenwände aus dämmtechnischen Gründen als Holzrahmenbaukonstruktion ausgeführt. Dach- und Deckenbauteile werden in Holzbauweise ausgebildet, aus statischen und konstruktiven Gründen werden die Decken in dieser Variante als Holz-BetonVerbundkonstruktion berechnet. Die Innenwände werden ohne Holz in der Konstruktion ausgeführt.
Aufgrund des Tragwerks-, Brandschutzkonzepts werden die Innenwände ebenfalls in Massivbau ausgebildet. Je nach Gesamtgebäudekonzept wären auch andere Formen des Teilhybridbaus möglich.
Aussenwände in Holzrahmenbau, Dach in Hohlkastenelementen, Decken in Holz-BetonVerbund
(Innenwände, Stützen- und Sturzkonstruktion, Balkone und Treppenhaus aus Stahlbeton)
Variante 3a: Holzbau (Holzrahmen)
Diese Variante des Holzbaus entspricht der Originalplanung der Holzbauingenieure von Makiol und
Wiederkehr und stellt die Variante mit dem höchsten Marktanteilen dar. Alle Bauteile bis auf das Treppenhaus werden in Holzbauweise ausgeführt. Es handelt sich um eine leichte Bauweise mit Rahmenelementen.
Aussenwände in Holzrahmenbau, Dach und Decken in Hohlkastenelementen, Innenwände in
Holzrahmenbau
(Vorgestellte Balkone und Treppenhaus aus Stahlbeton)
Variante 3b:Holzbau (Massivholz)
Diese Variante des Holzbaus entspricht der massiven Holzbauweise und stellt einen kleineren Marktanteil dar. Alle Bauteile in Holz werden als Massivholzbauteile ausgeführt. Eine Unterscheidung in
Brettstapelholz, Brettsperrholz oder ähnliches wird innerhalb dieser Variante nicht berücksichtigt, da
sie keine Auswirkungen auf die Holzmasse mit sich bringt.
Aussenwände, Dach, Decken und Innenwände in Massivholz
(Vorgestellte Balkone und Treppenhaus aus Stahlbeton)
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5.3.1
Berechnungsmethode
Die Auswertung der Holzmassen erfolgt für die Bauteile getrennt nach Aussenwände, Innenwände,
Decken/Dach. Ausgewiesen werden die Holzmassen in den Einzelbauteilen und die Summe aller
Bauteile im Total. Im ersten Schritt werden die Gesamtmassen für das Modellgebäude ermittelt und
ausgewertet. Diese Angaben sind flächenbezogen in Abhängigkeit zur Gebäudegeometrie zu betrachten. Im zweiten Schritt werden die Holzmassen bezogen auf die Bauteilfläche analysiert, um eine von
der Gebäudegeometrie weitgehend unabhängige Vergleichsgrösse zu erhalten.
Zum Vergleich der Holzmassen in den 4 verschiedenen Konstruktionsvarianten werden die Bauteile
auf Basis der Originalplanung Variante 3a Holzbau (Holzrahmen) bezüglich ihres Holzanteiles berechnet. In den Holzmassen inbegriffen sind die konstruktiven Bauteile mit den verwendeten Massivholzbaustoffen (wie Konstruktionsvollholz, Brettschichtholz, u.a.) und den Holzwerkstoffplatten (wie
OSB, Sperrholz, Dreischichtplatten, u.a.). Dämmstoffe und Bekleidungen sind nicht enthalten.
In den Konstruktionsvarianten werden getrennt nach Bauteilen die Holzmengen für die verschiedenen
Holzbausysteme quantifiziert. Die Konstruktionsvarianten unterscheiden sich einerseits bezüglich der
generellen Verwendung der Holzbauweise in den Bauteilen im Gegensatz zur Massivbauweise ohne
Holz. Anderseits unterscheiden sie sich zudem durch verschiedene Systeme der Holzbauweise. Hier
werden Varianten der Holzbausysteme mit einem unterschiedlichem Mengenanteil von Holz in den
Konstruktionsvarianten gegenübergestellt. Alle verwendeten Aufbauten entsprechen den konstruktiven Anforderungen des Gebäudes und sind statisch und brandschutztechnisch vorbemessen.
Für die Innenwände wird aufgrund des Gebäudekonzepts keine getrennte Auswertung nach nutzungstrennenden und nutzungsinternen Innenwänden vorgenommen. Die Holzmassen für das Tragwerk
werden nicht separat ausgewiesen, die Mengen sind mit in den Wand- und Deckenelementen inbegriffen. Die Quantifizierung der Holzmassen erfolgt auf Basis der Nettoflächen der Bauteile, das heisst
Öffnungen wie Fenster und Türen sind in den flächenbezogenen Holzmassen nicht enthalten.
Anmerkungen zur Berechnung:
Die Berechnung der Holzmassen wird auf Grundlage der Anforderungen an das Mehrfamilienhaus
Rorschach durchgeführt, das heisst die Ergebnisse sind in Abhängigkeit zu den konstruktiven, statischen und bauphysikalischen Rahmenbedingungen zu betrachten.
Eine Änderung des Energiestandards, z.B. von Minergie auf Minergie-P würde aufgrund der geänderten Anforderungen an die Aussenbauteile eine Änderung der Dicke der Dämmebene der Wand- und
Dachbauteile ergeben. Einerseits kann dies über die Erhöhung oder Reduktion der Stärke der aussenliegenden Dämmebene erfolgen. Dies hätte kaum Einfluss auf die Konstruktion oder die dazugehörigen Holzmassen. Andererseits kann die Dicke der Dämmebene innerhalb der Holzrahmenkonstruktion je nach Anforderungen des Energiestandards angepasst werden. Zum Beispiel könnte die gedämmte Konstruktionsebene von 24 cm auf 22 cm reduziert oder auf 26 cm erhöht werden. Aufgrund
der geringen Änderungen in den Holzmassen durch die Reduktion oder Erhöhung der Dicke der gedämmten Konstruktionsebene ist dieser Einfluss für die folgenden Berechnungen nicht berücksichtigt.
Aufgrund der brandschutztechnischen Anforderungen sind die Beplankungen der Wand- und Deckenbauteile mit Gipsfaserplatten ausgeführt. Bei den Aussenwänden wäre eine Substitution der Gipsfaserplatte durch eine Holzwerkstoffplatte (zum Beispiel OSB) auf Grundlage des Brandschutzkonzepts
technisch denkbar. Dies würde bei der ausgeführten Konstruktion eine Erhöhung der Holzmassen in
den Aussenwänden durch die Holzwerkstoffplatte von rund 15-20% bewirken. Auf das Total der
Holzmassen bezogen ist dieser Einfluss jedoch zu vernachlässigen und wird im Folgenden nicht detaillierter betrachtet. Bei den tragenden, aussteifenden und nutzungstrennenden Innenwänden ist aus
brandschutztechnischen Gründen eine Substitution der Gipsfaserplatten durch eine Holzwerkstoffplatte nicht ohne einen unnötigen Mehraufwand zu realisieren. Bei geringeren Anforderungen im Bereich
der 3-geschossigen Bauten mit Holz und/oder einem anderem Tragwerks- und/oder Brandschutzkonzept wäre ein Austausch der Baustoffe technisch denkbar. Diese Möglichkeit wird im Rahmen dieser
Analyse nicht weiter betrachtet.
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Angesichts der steigenden vertikalen Lasten von der Attika bis hin zum Erdgeschoss erhöhen sich mit
den Querschnitten der tragenden Brettschichtholzstützen auch die Holzmassen von oben nach unten
leicht. Dieser Einfluss wird auf die Gesamtmassen umgelegt und nicht geschossweise ausgewiesen.
5.3.2
Berechnung zu den Holzmassen nach Konstruktionsvarianten
Auf Basis des Modellgebäudes werden die Holzmassen für die Konstruktionsvarianten Hybridbau,
Teilhybridbau, Holzbau (Holzrahmen) und Holzbau (Massivholz) aufgegliedert nach den konstruktiven
Bauteilen Aussenwände, Innenwände, Decken/Dach getrennt und in Summe im Total quantifiziert und
gegenübergestellt (siehe Abbildung 36).
Abbildung 36: Modellgebäude MFH Rorschach | Vergleich der Holzmassen total
Die Aussenwände enthalten für die Konstruktionsvarianten 1 Hybridbau und 2 Teilhybridbau in etwa
die gleichen Holzmassen, da die Varianten fast baugleich ausgeführt werden. Für Variante 3a Holzbau (Holzrahmen) erhöhen sich aufgrund der Integration des Tragwerks aus Brettschichtholz in die
Aussenwände die Holzmassen leicht. In der Variante 3b Holzbau (Massivholz) sind die höchsten
Holzmassen zu erkennen durch den Einsatz von vollflächigen Massivholzbauteilen, d.h. mit rund doppelt so viel Holz im Vergleich zu Variante 1 Hybridbau und Variante 2 Teilhybridbau und mit einer Erhöhung gegenüber der Variante 3a Holzbau (Holzrahmen).
Da die Innenwände in den Konstruktionsvarianten Variante 1 Hybridbau und Variante 2 Teilhybridbau
in Massivbau ausgeführt werden, fallen hier keine Holzmassen an. In der Variante 3a Holzbau (Holzrahmen) werden die Innenwände hauptsächlich in Holzrahmenbau ausgeführt. Die Holzmassen in der
Variante 3b Holzbau (Massivholz) sind im Vergleich zur Variante 3a Holzbau (Holzrahmen) etwa 50%
höher, da auch hier analog zu den Aussenwänden in der Variante 3b vollflächige Massivholzbauteile
eingesetzt werden.
Im Total ist in den Innenwänden im Vergleich zu den Aussenwänden mehr Holz enthalten. Dies lässt
sich durch den höheren Flächenanteil der Innenwände gegenüber den Aussenwänden erklären.
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Die grösste Varianz und die grössten Mengen in den Holzmassen sind bei den Decken- und Dachbauteilen zu erkennen. Bei der Variante 1 Hybridbau sind sowohl Decken als auch Dach in Massivbauweise ausgeführt und enthalten keinen Holzanteil. In der Variante 2 Teilhybrid sind die Decken als
Holz-Beton-Verbundbauteile ausgeführt, das Dach in Hohlkastenelementen. In der Variante 3a Holzbau (Holzrahmen) sind Decken und Dach als Hohlkastenelement ausgebildet. Die enthalten im Vergleich zur Variante 2 Teilhybridbau etwas weniger Holz, da der massive Holzanteil der Holz-BetonVerbunddecken im Vergleich zu den Hohlkastenelementen eine hohe Menge an Holz beinhaltet. In
der Variante 3b Holzbau (Massivholz) bestehen Decken und Dach aus Massivholzelementen. Im Vergleich zu den anderen Varianten erhöht sich der Holzanteil mit etwa 50% sehr stark, da aufgrund von
statischen und brandschutztechnischen Anforderungen die Bauteildicken der Holzelemente sehr stark
bemessen werden müssen.
Im Vergleich zu den anderen Bauteilen sind in Decken und Dach die grössten Holzmassen enthalten.
Ein Grund sind zum einen die hohen Bauteilflächen von Decken und Dach, doch liegt der Haupteinflussfaktor bei den hohen Bauteildicken aufgrund der Auflasten und Spannweiten der Dach- und Deckenbauteile.
Fazit: Im Gesamtvergleich betrachtet ergibt sich ein grosser Unterschied im Einsatz der Holzmassen
für die unterschiedlichen Varianten. Am wenigsten Holz ist in der Variante 1 Hybridbau mit unter 40m3
enthalten, der höchste Holzeinsatz ergibt sich in der Variante 3b Holzbau (Massivholz) mit mehr als
400m3. Der Unterschied im Holzeinsatz für die Konstruktion liegt bei einem Faktor 10. Die Variante 2 Teilhybridbau mit rund 210m3 und die Variante 3a Holzbau (Holzrahmen) mit rund 280m3 liegen in
etwa in der Mitte dazwischen.
5.3.3
Berechnungen zu den Holzmassen pro Bauteilfläche nach Konstruktionsvarianten
Um eine geometrie- und flächenneutrale Aussage über die Unterschiede in den Konstruktionsvarianten zu erhalten, werden zudem die Holzmassen pro Bauteilfläche gegenübergestellt (siehe Abbildung
37). Bei dieser Betrachtung hat das gewählte Holzbausystem den Haupteinfluss auf die ermittelten
Kennzahlen.
Abbildung 37: Modellgebäude MFH Rorschach | Vergleich der Holzmassen pro Bauteilfläche
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Die Gegenüberstellung der verschiedenen Konstruktionsvarianten in Bezug auf die Holzmassen pro
Bauteilfläche innerhalb eines Bauteils, z.B. der Aussenwände oder der Innenwände, zeigt die gleichen
Zusammenhänge wie die Gesamtbetrachtung für das Modellgebäude (siehe 5.3.2).
In Bezug auf die flächenbezogenen Holzmassen ergibt sich jedoch ein anderes Bild. Vergleicht man
die flächenbezogenen Holzmassen der Aussenwände mit den Innenwänden, ist zu erkennen, dass bei
dieser Betrachtung der Anteil Holz pro Bauteilfläche bei den Aussenwänden grösser ist als bei den
Innenwänden. Dies ist durch die höheren Querschnitte der Holzbauteile in den Aussenwänden zu
begründen.
Die höchsten flächenbezogenen Holzmassen sind in den Deckenelementen enthalten. Hier ist im Vergleich in allen Konstruktionsvarianten rund doppelt so viel Holz enthalten wie in den Aussenwänden.
Dies ist auf die konstruktive Ausbildung aufgrund von Auflasten und Spannweiten zu erklären. Auch
wirken sich Anforderungen aus Schallschutz und sommerlichen Wärmeschutz auf die konstruktive
Ausbildung der Deckenbauteile aus.
Fazit: Im Vergleich der Konstruktionsvarianten im Total ergibt sich bei den flächenbezogenen Massen
ebenfalls eine Bandbreite mit dem Faktor 10, von rund 0.01 m3/m2 in der Variante 1 Hybridbauten zu
0.12 m3/m2 in der Variante 4 Holzbau (Massivholz).
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6
SCHLUSSFOLGERUNGEN
Ergebnisse zum Kapitel 6 im Überblick:

In der Kategorie Wohnen Neubau wurden in den Jahren 2010 und 2011 insgesamt rund
143‘300 m3 Holz in der Konstruktion verbaut.

In der Variante Hybridbau werden gut 20% der Gebäude bewilligt, aber nur rund 5% der Holzmassen in der Konstruktion verbaut. Knapp zwei Drittel der Holzmassen für mehrgeschossige Gebäude werden in der Variante Holzbau (Holzrahmenbau) in rund 50% der Gebäude und im Bereich
Wohnen Neubau verbaut.
6.1
Berechnungsgrundlagen zum Holzeinsatz für mehrgeschossige Gebäude ≥ 3 Etagen im
Bereich Wohnen Neubau in den Jahren 2010 und 2011
Die Berechnung zum Holzeinsatz erfolgt für ausgewählte Gebäudekategorien der Grundgesamtheit
Mehrgeschossige Bauten mit Holz für die Jahre 2010 und 2011 im Bottom-up-Prinzip. Auf Basis der
Holzmassen pro Bauteilfläche und dem Verhältnis von Bauvolumen zu Bauteilfläche wurde die Höhe
des Holzeinsatzes hochgerechnet. Als ausgewählte Gebäudekategorien wurden hierzu im Bereich
Wohnen Neubau die Hauptklassen 1 und 2 (nachfolgend auch HK 1/2) betrachtet. Die Berechnung
wurde für 398 Gebäude der Hauptklasse HK 1 (dreigeschossige Wohngebäude) und 136 Gebäude
der Hauptklasse HK 2 (viergeschossige Wohngebäude) durchgeführt (siehe Tabelle 8).
Die Kennzahlen zur Berechnung der Holzmassen pro Bauteilfläche wurden aus der Analyse der Konstruktionsvarianten für das Modellgebäude Mehrfamilienhaus Rorschach übernommen (siehe Kapitel
5.3.3). Das Verhältnis von Bauvolumen zu Bauteilfläche wurde für die Hauptklasse HK1 (dreigeschossige Wohngebäude) auf Basis des Modellgebäudes Mehrfamilienhaus Neubau aus der Publikation
Holzendverbrauch Schweiz (2009) [3] berechnet, für die Hauptklasse 2 (viergeschossige Wohngebäude) auf Basis des oben geschriebenen Projektes Überbauung "Châtel" MFH 6, Aadorf (TG) 2012
der ELO Immo AG (Projektbeschrieb siehe Seite 24).
Tabelle 8: Hauptklassen und Total Wohnen Neubau Mehrgeschossige Bauten mit Holz 2010+2011
Klasse
Kategorie
Bauart
Etagen
Wohnung
pro Geb.
Baukosten
pro Geb.
Bauvol/Geb
[in m ]
Anz
Geb.
3
[in Mio. CHF]
HK 1
HK 2
Wohnen
Wohnen
Neubau
Neubau
3.0
4.0
4.35
7.31
2.18
2.89
3465.0
4664.2
398
136
Total
Wohnen
Neubau
3.5
6.74
3.08
5205.4
599
Die Hochrechnung der Holzmassen erfolgte für die Anzahl der Gebäude und mit dem zugehörigen
durchschnittlichen Gebäudevolumen pro Gebäude.
Die Aufteilung der Gebäude innerhalb der Hauptklassen auf die vier verschiedenen Konstruktionsvarianten erfolgte aufgrund der Ergebnisse der Umfrage (siehe Tabelle 9).
Tabelle 9: Anzahl Gebäude nach Konstruktionsvariante der Hauptklassen und Total Wohnen Neubau
Kategorie
Gebäude
HK 1
Gebäude
HK 2
Gebäude
HK1/2
Gebäude Total
Wohnen Neubau
Hybridbau
Teilhybridbau
Holzbau
90
87
221
31
30
75
121
117
296
23%
22%
55%
Holzbau (Holzrahmen)
157
53
210
Holzbau (Massivholz)
64
22
86
136
131
332
236
96
534
599
100 %
Gesamt
398
136
Anteil
39%
16%
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6.2
Berechnungen zum Holzeinsatz für mehrgeschossige Gebäude ≥ 3 Etagen im Bereich
Wohnen Neubau in den Jahren 2010 und 2011 in den Hauptklassen 1 (dreigeschossige
Wohngebäude) und 2 (viergeschossige Wohngebäude)
Für die Berechnungen zum Holzeinsatz für mehrgeschossige Gebäude ≥ 3 Etagen werden die vier
Konstruktionsvarianten sowohl als Einzelwerte (siehe Abbildung 40) und für den Vergleich zusätzlich
als gewichteter Durchschnittswert für 534 Wohngebäude im Neubau der Hauptklassen HK 1/2 (dreiund viergeschossige Neubauten) abgebildet (siehe Abbildung 39 und Tabelle 7).
Abbildung 38: Vergleich Holzeinsatz pro Gebäude der Hauptklassen HK1 (dreigeschossige Wohnbauten) und
HK2 (viergeschossige Wohnbauten)
Bei den Berechnungen mit den gewichteten Durchschnittswerten (siehe Abbildung 39) ist in der Variante 1 Hybridbau mit 36m3 am wenigsten Holz enthalten. Der höchste Holzeinsatz ergibt sich in der
Variante 4 Holzbau (Massivholz) mit 312m3. Dazwischen liegen die Variante 2 Teilhybridbau mit
157m3 und die Variante 3 Holzbau (Holzrahmen) mit 204m3. Im Vergleich ergibt sich damit ein Unterschied in den eingesetzten Holzmassen mit dem Faktor 9.
Diese Ergebnisse stehen für 534 drei- und viergeschossige Neubauten und die „typischsten“ mehrgeschossigen Wohnbauten mit Holz in der Konstruktion und ≥ 3 Etagen (Gebäude). Sie liegen damit im
Durchschnitt leicht unter dem Modellgebäude (siehe Kap. 5.3.2, viergeschossiges Gebäude, Variante
1 Hybridbau unter 40m3, Variante 2 Teilhybridbau rund 210m3, Variante 3a Holzbau (Holzrahmen)
rund 280m3, Variante 3b Holzbau (Massivholz) mehr als 400m3).
Abbildung 39: Vergleich Holzeinsatz pro Gebäude der Hauptklassen 1/2
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Auf Basis dieser Berechnungsgrundlagen wurde ein Holzeinsatz von rund 92‘400m3 berechnet für die
ausgewählten Gebäudekategorie Wohnen Neubau der Hauptklassen 1 und 2 mit mehrgeschossigen
Gebäuden mit Holz in der Konstruktion, für die Jahre 2010 und 2011 (siehe Tabelle 10).
Von diesen errechneten Holzmassen werden mit 4‘400m3 knapp 5% im Hybridbau eingesetzt, mit
18‘400m3 rund 20% im Teilhybridbau, mit 42‘800 über 45% im Holzbau (Holzrahmen) und mit
26‘800m3 rund 30% in der Variante Holzbau (Massivbau).
Tabelle 10: Holzeinsatz Wohnen Neubau HK 1/2 auf Basis der Konstruktionsvarianten in den Jahren 2010 + 2011
Aussenwände
Innenwände
Decken / Dach
Aussenwände
Innenwände
Decken / Dach
Aussenwände
Innenwände
Decken / Dach
Aussenwände
Innenwände
Decken / Dach
Ø Holzeinsatz
je Gebäude
[m3]
36
37
120
49
42
113
75
55
182
Aussenwände
Innenwände
Decken / Dach
48
25
100
Bauteil
Hybridbau
Teilhybridbau
Holzbau
(Holzrahmen)
Holzbau
(Massivholz)
Wohnen
Neubau HK 1/2
Anzahl
Gebäude
2010+2011
Holzeinsatz*
Holzeinsatz
[m3]
Summe** [m3]
4'360
4'330
14'040
10'290
8'820
23'730
6'450
4'730
15'650
121
117
210
86
25'630
13'350
53'400
534
4'400
18'400
42'800
26'800
92'400
* Zahlen auf Zehnerstellen gerundet | ** Zahlen auf Hunderterstellen gerundet
6.3
Berechnungen zum Holzeinsatz für mehrgeschossige Gebäude im Vergleich zu Berechnungen im Projekt Holzendverbrauch 2009
Der berechnete Holzeinsatz mit den Kennzahlen der vier Konstruktionsvarianten (92‘400 m3) deckt
sich im Vergleich fast mit der Berechnung und den Kennzahlen für Mehrfamilienhäuser aus der Publikation Holzendverbrauch Schweiz (HEV 2009) [3] (siehe Tabelle 11). Für diesen Vergleich wurden die
Kennzahlen für den Holzeinsatz bei Mehrfamilienhäusern im Neubau ebenfalls für die Jahre 2010 und
2011 hochgerechnet, um die vergleichbare Zeitperiode zu berücksichtigen. Und es wurde die vergleichbare Anzahl von 534 Gebäuden zugrunde gelegt, mit einem Ergebnis von 90‘800 m3.
Tabelle 11: Holzeinsatz Wohnen Neubau HK 1/2 auf Basis der Kennzahlen HEV 2009 in den Jahren 2010 + 2011
Bauteil
Ø Holzeinsatz
je Gebäude
[m3]
Mehrfamilienhaus Wände
(Kennzahlen
Decken
HEV 2009)
Dach
87
55
28
Anzahl
Gebäude
2010+2011
Holzeinsatz* Holzeinsatz
[m3]
Summe** [m3]
534
46'460
29'370
14'950
90'800
* Zahlen auf Zehnerstellen gerundet | ** Zahlen auf Hunderterstellen gerundet
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Die Ergebnisse zu den „typischen“ drei- und viergeschossigen Wohngebäuden aus diesem Projekt
bestätigen damit die Angaben der Kennzahlen aus Holzbaubetrieben, die zu den Berechnungen des
Holzendverbrauchs 2009 herangezogen wurden.
In der Zwischenzeit hat sich im Markt allerdings auch eine Entwicklung hin zu grossen Wohngebäuden und Wohnbausiedlungen ergeben. Diese sind in den durchschnittlichen Gebäuden der Hauptkategorien 1 und 2 nicht enthalten, sondern in zwei Nebenkategorien mit insgesamt 65 Gebäuden und
einem durchschnittlichen Gebäudevolumen von 16‘430 m3 pro Gebäude (siehe Kapitel 2.3.4). Es handelt sich hierbei um die ganz grossen Projekte in Holzbauweise.
Der Holzeinsatz für diese Gebäude kann nicht über durchschnittliche Modelle berechnet werden, da
es sich um sehr individuelle Projekte handelt. Auf Grundlage der Berechnungsmethodik über die Anteile der Varianten und der eingesetzten Holzmengen für die durchschnittlichen Gebäudevolumen
konnte auch für alle 599 Wohngebäude im Neubau der Holzeinsatz von 143‘300m3 hochgerechnet
werden (siehe Tabelle 12).
Tabelle 12: Holzeinsatz Wohnen Neubau Total auf Basis der Konstruktionsvarianten
Bauteil
Wohnen Neubau
Projekt 599 GebTotal
Aussenwände
Innenwände
Ø Holzeinsatz
je Gebäude
[m3]
66
35
Anzahl
Gebäude
2010+2011
Holzeinsatz* Holzeinsatz
[m3]
Summe** [m3]
39'530
20'970
599
138
Decken / Dach
143'300
82'660
* Zahlen auf Zehnerstellen gerundet | ** Zahlen auf Hunderterstellen gerundet
6.4
Anmerkungen zum Holzeinsatz für Gewerbebau, öffentlicher Bau und Anbau/Umbau
Der Holzeinsatz für mehrgeschossige Gewerbebauten im Neubau kann für 52 von 84 Gebäuden aus
der Hauptklasse 3 (siehe Kap. 2.3.4) abgeleitet werden. Für diese Konstruktion dieser Gebäude wurde mit ein Holzeinsatz von 7‘400m3 berechnet, für Projekte in den Jahren 2010 und 2011 (Tabelle 13).
Tabelle 13: Holzeinsatz Gewerbe Neubau Hauptklasse HK3 auf Basis der Konstruktionsvarianten
Bauteil
Gewerbe Neubau
(HK3)
Aussenwände
Innenwände
Decken / Dach
Ø Holzeinsatz
je Gebäude
[m3]
41
19
82
Anzahl
Gebäude
2010+2011
Holzeinsatz* Holzeinsatz
[m3]
Summe** [m3]
52
2'130
970
4'260
7'400
* Zahlen auf Zehnerstellen gerundet | ** Zahlen auf Hunderterstellen gerundet
Der Holzeinsatz für die weiteren Gewerbebauten und für öffentliche Bauten im Neubau und Anbau/Umbau sowie für Wohnen Anbau/Umbau kann nicht ohne das Erstellen von weiteren Modellen
von den Ergebnissen der Hauptklassen 1, 2 und 3 abgeleitet werden.
Die Gebäude in diesen Kategorien sind sehr viel individueller und daher wesentlich schwieriger mit
Durschnitten einzuschätzen, was auch die Umfrageergebnisse zeigen. Die Aufteilung auf die vier verschiedenen Konstruktionsvarianten auf Basis der Ergebnisse der Umfrage Planer (projektbezogen)
unterscheiden sich in den oben genannten Gebäudekategorien um bis zu ± 10% von den Ergebnissen
im Bereich Wohnen Neubau, jedoch ist ebenfalls eine starke Tendenz in Richtung Holzbau im Vergleich zu Teilhybridbau und Hybridbau abzuleiten.
Aus diesen Gründen sind die von den Holzbauunternehmen genannten Kennzahlen zum durchschnittlichen Holzeinsatz pro Gebäude im Projekt Holzendverbrauch 2009 die direktesten Kennzahlen für
diese Kategorien. In diesem Sinne wird für den Holzeinsatz in der Konstruktion u.a. für öffentliche
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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Gebäude im Neubau und An- und Umbau auf das Kapitel 5.3.4 der Publikation Holzendverbrauch
2009 verwiesen (HEV 2009, S. 34f.), das ebenfalls den Holzeinsatz für öffentliche Gebäude kleiner als
3 Etagen enthält. Die hochgerechneten Werte für grosse Gebäude im Jahr 2011 liegen bei 40‘600m3
(2009: 39‘000m3), davon 33‘400m3 für Neubauten und 7‘200 m3 für An- und Umbauten von grossen
öffentlichen Bauten (Quelle: Teilaktualisierung Holzendverbrauch 2011, Juli 2013, BFH-AHB).
Ebenfalls werden die An- und Umbauten aller Gebäudegrössen im Rahmen der Aktualisierungen des
Holzendverbrauchs 2011 und 2012 berechnet. Aus diesen Aktualisierungen sind die grössten Mengenzuwächse für das Jahr 2011 für den Neubau von Mehrfamilienhäusern zu erkennen (2011 ggü.
2009 um +51.4%). Der Holzeinsatz bei Gewerbebauten aller Grössen steigt ebenfalls (+23.4%), dagegen sind die Wachstumsraten beim Holzeinsatz für öffentliche Gebäude (+6.7%) und für Einfamilienhäuser (+8.1%) unterdurchschnittlich.
7
FAZIT
Das grosse Interesse der Planerinnen und Planer sowie der Holzbauunternehmen am Themengebiet
war während der ganzen Projektlaufzeit immer erkennbar. Die Beteiligung von 83 Planerinnen und
Planern mit Aktivitäten im Bereich mehrgeschossige Bauten mit Holz in der ganzen Schweiz und von
46 Holzbauunternehmen war sehr erfreulich und hat wesentlich ausführlichere und umfangreichere
Ergebnisse gebracht, als bei der Projektplanung erwartet.
Es ergab sich ein klares Bild zu den zur Zeit in der Schweiz gewählten Varianten für mehrgeschossige
Gebäude über drei Etagen mit Holz in der Tragkonstruktion. Die Varianten konnten beschrieben werden und die teilnehmenden Planer und Unternehmen stellten eigene Projektbeispiele für die Publikation zur Verfügung. Ein konkretes Modellgebäude ermöglichte weitere detaillierte Berechnungen zu den
Bauelementen und das Ableiten von Kennzahlen für den Holzeinsatz.
Anhand dieser Kennzahlen waren Hochrechnungen für den Holzeinsatz möglich und damit Vergleiche
zu den Berechnungen des Holzendverbrauchs 2009. Fragen aus diesem Projekt waren der Auslöser
für das vorliegende Projekt. An dieser Stelle kann bestätigt werden, dass die von den Holzbauunternehmen angegebenen Kennzahlen für den Holzeinsatz 2009 in der Konstruktion von Mehrfamilienhäusern sehr nahe an den nun mit weiteren konkreten Projekten aller Varianten berechneten Kennzahlen liegen. Allerdings können die Hochrechnungen im Detail nur für Gebäudekategorien gemacht
werden, in denen die einzelnen Gebäude nicht zu unterschiedlich sind. Die Ableitung war insbesondere für die „typischen“ dreigeschossigen und viergeschossigen Wohnbauten sowie für dreigeschossige
Gewerbebauten möglich. Insgesamt sind in diesen Kategorien 586 der insgesamt 815 mehrgeschossigen Gebäude über drei Etagen und mit Holz in der Tragkonstruktion abgebildet.
Bei gleichbleibenden Gebäudezahlen und Gebäudegrössen würde eine zukünftige Verlagerung der
Planungsvarianten vom Massivbau (ohne Holz) hin zum Hybridbau und Teilhybridbau (mit Holz) den
Holzeinsatz in der Tragkonstruktion von mehrgeschossigen Bauten weiter erhöhen. Dieser Aspekt
würde durch den überdurchschnittlich hohen Einsatz von Holzfassaden, Holz- und Holz-Alu-Fenstern
sowie Bodenbelägen aus Holz für den gesamten Holzeinsatz pro Gebäude weiter verstärkt werden.
Ein Ausblick auf das Jahr 2012 und 2013 zeigt eine weitere Steigerung von bewilligten mehrgeschossigen Gebäuden mit Holz in der Tragkonstruktion (generelle Zunahme von Materialentscheiden für
Holz) sowie eine Zunahme der Gebäudehöhen (verdichtetes Bauen). Die Einschätzungen der an den
Befragungen teilnehmenden Experten sind positiv und die Zufriedenheit mit den Bauprozessen der
mehrgeschossigen Gebäude mit fast 90% ist sehr hoch. Ansatzpunkte können aus den genannten
Risiken bei der Komplexität der Gebäude und Gewerke sowie aus dem notwendigen Fachwissen abgeleitet werden. Weiteres Potential ist auch in der Etablierung des Holz- und Hybridbaus im Bereich
der 5- bis 6-geschossigen Gebäuden zu sehen.
Für weitere Fragen steht das Projektteam zur Verfügung unter der im Impressum angegebenen Adresse. Wir bedanken uns beim BAFU Aktionsplan Holz für das interessante Projekt und unterstützen
gerne die weitere Kommunikation der Ergebnisse.
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BESTIMMUNGEN ZUM VORLIEGENDEN BERICHT
Dieser Bericht kann mit Genehmigung der Berner Fachhochschule, Architektur, Holz und Bau und des
Bundesamtes für Umwelt vervielfältigt werden, Ansprechpersonen siehe Impressum. Veröffentlichungen des Berichts oder von Teilen davon sind bei einer Zusendung von Belegexemplaren an die Fachhochschule und das Bundesamt für Umwelt möglich, dabei müssen bei einer Veröffentlichung von
Ausschnitten aus dem Bericht Referenzen auf den Gesamtbericht mit publiziert werden.
8.1
Umfang des Berichts
Dieser Forschungsbericht besteht aus dem Titelblatt, dem Abstract und 86 Seiten inkl. Anhang.
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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9.1
VERZEICHNISSE
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Anzahl und Anteil bewilligte Gebäude mit Holz nach Gebäudekategorie und Bauart 2010
und 2011 ................................................................................................................................. 18
Tabelle 2: Anzahl bewilligte Gebäude mit Holz nach Etagen, Gebäudekategorie und Bauart 2010 und
2011 ........................................................................................................................................ 18
Tabelle 3: Durchschnittliche Baukosten nach Gebäudekategorie und Bauart 2010 und 2011 .................... 19
Tabelle 4: Hauptklassen Mehrgeschossige Bauten mit Holz nach Gebäudekategorie und Bauart 2010
und 2011 ................................................................................................................................. 21
Tabelle 5: Grundgesamtheit, Stichprobe und Rücklauf der durchgeführten Befragungen für das Projekt ... 44
Tabelle 6: Energie- und Nachhaltigkeitsstandards im kurzen Überblick ....................................................... 51
Tabelle 7: Holzbausysteme nach Angabe von PlanerInnen und Holzbaubetrieben (n=129) ....................... 54
Tabelle 8: Hauptklassen und Total Wohnen Neubau Mehrgeschossige Bauten mit Holz 2010+2011 ........ 67
Tabelle 9: Anzahl Gebäude nach Konstruktionsvariante der Hauptklassen und Total Wohnen Neubau .... 67
Tabelle 10: Holzeinsatz Wohnen Neubau HK 1/2 auf Basis der Konstruktionsvarianten in den Jahren
2010 + 2011............................................................................................................................ 69
Tabelle 11: Holzeinsatz Wohnen Neubau HK 1/2 auf Basis der Kennzahlen HEV 2009 in den Jahren
2010 + 2011............................................................................................................................ 69
Tabelle 12: Holzeinsatz Wohnen Neubau Total auf Basis der Konstruktionsvarianten ................................ 70
Tabelle 13: Holzeinsatz Gewerbe Neubau Hauptklasse HK3 auf Basis der Konstruktionsvarianten........... 70
9.2
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Mehrgeschossige Neubauten mit Holz - Wohnen, Gewerbebau, öffentlicher Bau................. 10
Abbildung 2: Auszug aus den Baubewilligungen mit mehrgeschossigen Bauten ≥ 3 Etagen ...................... 14
Abbildung 3: Methodik zur Ermittlung der Grundgesamtheit „Mehrgeschossige Bauten ≥ 3 Etagen“ im
Überblick ................................................................................................................................. 15
Abbildung 4: Entwicklung mehrgeschossige Bauten von 2008 bis 2011...................................................... 16
Abbildung 5: Anzahl Baubewilligungen und Gebäude nach Gebäudekategorie und Bauart 2010 und
2011 ........................................................................................................................................ 17
Abbildung 6: Anzahl bewilligte Gebäude nach Anzahl Etagen, Gebäudekategorie und Bauart 2010 und
2011 ........................................................................................................................................ 19
Abbildung 7: Durchschnittliche Baukosten nach Gebäudekategorie und Bauart 2010 und 2011 ................ 20
Abbildung 8: Prinzip der Klassenbildung über zentrale Kriterien und Darstellung der Schwerpunkte ......... 20
Abbildung 9: Konstruktionsvarianten bei mehrgeschossigen Bauten mit Holz ............................................. 22
Abbildung 10: Definition der konstruktiv relevanten Bauteile ........................................................................ 23
Abbildung 11: Gegenüberstellung konstruktiver Anforderungen verschiedener Bauweisen ........................ 24
Abbildung 12: Einsatzmöglichkeiten von Holz für Gebäude ohne Sprinkler ................................................. 24
Abbildung 13: Holzkonstruktionen in Mischbauweise ................................................................................... 25
Abbildung 14: Konstruktionsvariante Hybridbau ........................................................................................... 26
Abbildung 15: Konstruktionsvariante Teilhybridbau ...................................................................................... 31
Abbildung 16: Konstruktionsvariante Holzbau .............................................................................................. 33
Abbildung 17: Anzahl Mitarbeitende in den an der Befragung teilnehmenden Unternehmen ...................... 46
Abbildung 18: Funktion der Befragungsteilnehmer in ihrem Unternehmen .................................................. 46
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Abbildung 19: Regionale Tätigkeitsschwerpunkte der Unternehmen nach Grossregion .............................. 47
Abbildung 20: Erfahrung der Planerinnen und Planer mit mehrgeschossigen Bauen mit Holz .................... 48
Abbildung 21: Erfahrung der Holzbauunternehmen mit mehrgeschossigen Bauen mit Holz ....................... 48
Abbildung 22: Zufriedenheit der Befragungsteilnehmer mit dem Verlauf der Bauprozesse bei
mehrgeschossigen Gebäuden mit Holz .................................................................................. 49
Abbildung 23: Projekte der Planer Mehrgeschossige Bauten mit Holz, nach Gebäudekategorie und
Bauart...................................................................................................................................... 50
Abbildung 24: Grundgesamtheit Mehrgeschossige Bauten mit Holz, nach Gebäudekategorie und
Bauart...................................................................................................................................... 50
Abbildung 25: Energie- und Nachhaltigkeitsstandard der Projekte ............................................................... 51
Abbildung 26: Projekte nach Anzahl Etagen ................................................................................................. 52
Abbildung 27: Projekte nach Konstruktionsvarianten .................................................................................... 53
Abbildung 28: Entscheidung für Holz als Material in der Konstruktion .......................................................... 55
Abbildung 29: Gründe für den Einsatz des Hybridbaus und des Holzbaus bei mehrgeschossigen
Bauten ..................................................................................................................................... 56
Abbildung 32: Tendenzen im Neubau von mehrgeschossigen Hybridbauten in den nächsten Jahren ........ 57
Abbildung 33: Tendenzen im An-/Umbau von mehrgeschossigen Hybridbauten in den nächsten
Jahren ..................................................................................................................................... 57
Abbildung 34: Chancen und Risiken für den mehrgeschossigen Hybridbau ................................................ 58
Abbildung 35: Ansicht Nordost und Südwest Mehrfamilienhaus Rorschach [Quelle: Makiol und
Wiederkehr] ............................................................................................................................. 59
Abbildung 36: Visualisierung Mehrfamilienhaus Rorschach [Quelle: Künzli Holz AG, Davos] ..................... 60
Abbildung 37: Konstruktionsvarianten bei mehrgeschossigen Bauten mit Holz ........................................... 61
Abbildung 38: Modellgebäude MFH Rorschach | Vergleich der Holzmassen total ....................................... 64
Abbildung 39: Modellgebäude MFH Rorschach | Vergleich der Holzmassen pro Bauteilfläche ................... 65
Abbildung 40: Vergleich Holzeinsatz pro Gebäude der Hauptklassen HK1 (dreigeschossige
Wohnbauten) und HK2 (viergeschossige Wohnbauten) ........................................................ 68
Abbildung 41: Vergleich Holzeinsatz pro Gebäude der Hauptklassen 1/2 .................................................... 68
9.3
Quellen- und Literaturverzeichnis
[1]
Die Datenbasis der Gebäude-Datenbank BFH-AHB Bau- und Marktmonitoring bezieht sich auf die Veröffentlichung der Baubewilligungen erfasst vom Schweizer Baublatt Infodienst. Änderungen und Auswertungen basieren auf eigenen Modellen.
[2]
Lignatec: Bauten in Holz – Brandschutz-Anforderungen, Lignum Holzwirtschaft Schweiz, 2005
[3]
Umwelt-Wissen Wald und Holz: Holzendverbrauch Schweiz 2009, Bundesamt für Umwelt und Berner
Fachhochschule Architektur, Holz und Bau, 2012
[4]
Holzbauhandbuch Reihe 1 | Teil 1 | Folge 5: Holzkonstruktion in Mischbauweise, Holzabsatzfonds,
2006
[5]
Schriftenreihe Nachhaltigkeit: Holzbau – mehrgeschossig, Faktor Verlag, 2012
[6]
Josef Kolb: Holzbau mit System, Birkhäuser Lignum DGfH, 2010
[7]
Bundesamt für Statistik BFS: Betriebszählung 2008
[8]
BAFU (Hrsg.) 2012: Jahrbuch Wald und Holz 2010, 2011, 2012. Bundesamt für Umwelt, Bern. UmweltZustand Nr. 1224: 174 S.
[9]
BFH-AHB: Bauherrenbefragung im Rahmen des BFH Forschungsprojektes „Entscheidungskriterien
und Materialpräferenzen, Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau, 2008
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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10 GLOSSAR
10.1
Abkürzungen
BAFU
Bundesamt für Umwelt
BFH-AHB
Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau
HK
Hauptklasse (gemäss Klassenbildung Kapitel 2.3.4)
HEV
Holzendverbrauch Schweiz
MuKEn
Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich
SIA
Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein
10.2
Begriffsdefinitionen
Aussenwand
Die Aussenwand ist Teil der wärmedämmenden Gebäudehülle. Sie kann als tragendes oder nicht
tragendes Bauteil ausgeführt werden, d.h. eine Trennung zwischen Tragwerk und Gebäudehülle
in der Aussenwand ist möglich.
Dach
Das Dach ist der obere Abschluss der wärmedämmenden Gebäudehülle. Die Lastabtragung kann
über ein in die Fläche integriertes oder separates Tragwerk erfolgen, d.h. eine Trennung zwischen
Tragwerk und Gebäudehülle ist möglich.
Decke
Decken sind horizontale Raumabschlüsse im Inneren des Gebäudes. Als Geschossdecken sind
sie in Abhängigkeit der Nutzungskategorie in mehrgeschossigen Bauten brandabschnittsbildend.
Die Lastabtragung kann über ein in die Fläche integriertes oder separates Tragwerk erfolgen, d.h.
eine Trennung zwischen Tragwerk und Raumabschluss ist möglich.
Wohnen
In der Gebäudekategorie Wohnen sind mehrgeschossige Gebäude von privaten und öffentlichen
Bauherren enthalten, mit Nutzungsformen wie Mehrfamilienhäuser und Wohnheime.
Gewerbebauten
In der Gebäudekategorie Gewerbebauten sind mehrgeschossige Industrie- und Gewerbebauten,
Gebäude für Handel und Verwaltung, Gastgewerbe und Fremdenverkehr ≥ 3 Etagen enthalten,
ohne Hallen und Produktionsgebäude.
Grundgesamtheit
Eine Grundgesamtheit enthält alle für das Projekt relevanten statistischen Einheiten. Die Grundgesamtheit „Mehrgeschossige Bauten“ wurde gemäss der Methodik Kapitel 2.1 auf Basis der
Baubewilligungen der Schweiz aus den Jahren 2008 bis 2011 ermittelt und dient als Grundlage für
die Analysen und Auswertungen in diesem Projekt.
Hauptklasse
Als Auswertung der Grundgesamtheit „Mehrgeschossige Holzbauten“ wird eine Klassenbildung
durchgeführt. Die Klassen werden abgebildet nach den Kriterien: Anzahl Etagen pro Gebäude,
Baukosten pro Gebäude (in Mio. CHF), Anzahl Wohnungen pro Gebäude bei Wohnbauten und
Bauvolumen pro Gebäude. Hieraus sind 4 Hauptklassen abgeleitet, welche knapp 80% aller Bauten der Grundgesamtheit abbilden (siehe Kapitel 2.3.4).
Hohlkastenelemente
Als Holzbausystem sind Hohlkastenelemente aus liegenden und stehenden Lamellen gefertigte
Kastenelemente. Sie können für Aussenwände, Innenwände und Deckenelemente verwendet
werden.
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Holzbau
Beim Holzbau als Bauweise wird die gesamte Struktur, also Tragwerk und Gebäudehülle, in Holzbauweise erstellt. Einzelne Tragglieder wie Stützen und Träger können in Stahl ausgeführt werden. Das Treppenhaus kann aus brandschutztechnischen oder statischen Gründen in Massivbauweise ausgebildet werden. Die beiden gängigsten Ausführungsformen sind der Holzrahmenbau und der Massivholzbau (siehe Kapitel 0).
Holz-Beton-Verbund
Bei Gebäuden wird der Holz-Beton-Verbundbau vorwiegend für Deckenkonstruktionen verwendet.
Er ist in Kombination mit den gängigen Holzbausystemen wie z.B. Massivholzelementen im Neubau und im Bestand auch mit Holzbalkendecken im Einsatz.
Holzrahmenbau
Der Holzrahmenbau wird für Aussenwände, Innenwände und Deckenelemente verwendet. Es besteht aus dem Rahmen für die horizontale und vertikale Lastabtragung, der Beplankung außen
bzw. innen für die Aussteifung und als Funktionsschicht (Brandschutz, Wind- bzw. Luftdichtung,
gegebenenfalls Witterungsschutz) und der Dämmung im Hohlraum für den Wärme-, Schall- und
Brandschutz. In diesem Projekt wird auch der Holztafelbau zu dem Holzbausystem Holzrahmenbau gezählt, welcher sich durch den erhöhten Vorfertigungsgrad der Bauteile und Bauelemente
unterscheidet.
Hybridbau
Beim Hybridbau als Bauweise basiert die Struktur auf einer Trennung zwischen Tragwerk und
Gebäudehülle. Das Tragwerk, also die statisch wirksamen Bauteile, wird in Massivbauweise ausgeführt, die Aussenwände als hochgedämmte, nicht tragende Holzbauelemente (siehe Kapitel
3.3.1).
Innenwand
Innenwände bilden den Raumabschluss im inneren eines Gebäudes. Alle Innenwände können als
tragende oder nicht tragende Bauteile ausgeführt werden, d.h. eine Trennung zwischen Tragwerk
und Raumabschluss ist möglich. Nutzungstrennende Innenwände sind zwischen Nutzungseinheiten angeordnet, wie z.B. zwischen verschiedenen Wohneinheiten, und müssen zusätzliche Anforderungen an Brand- und / oder Schallschutz erfüllen. Nutzungsinterne Innenwände befinden sich
innerhalb einer Nutzungseinheit und müssen keine zusätzlichen Anforderungen an Brand- und /
oder Schallschutz erfüllen.
Konstruktionsvarianten
Als Konstruktionsvarianten werden in diesem Projekt die Bauweisen Massivbau, Hybridbau, Teilhybridbau und Holzbau betrachtet. Die Definition der Konstruktionsvarianten ergibt sich durch den
Anteil von Holz in der Tragkonstruktion. Es gibt keine gesonderte Variante für die geschossweise
Mischung von Konstruktionsformen, d.h. wenn bei einem Holzbau das Erdgeschoss in Massivbau
ausgeführt wird, wird es als Holzbau definiert.
Korridor
Der Korridor dient in der Erschliessung der Nutzungseinheiten als Flucht- und Rettungsweg mit
Zugang über das Treppenhaus. Der Begriff beinhaltet alle angrenzenden Bauteile wie Wand, Decke und gegebenenfalls das Dach. Neben den Anforderungen an das in ihnen integrierte Tragwerk gelten die brandschutztechnischen Anforderungen für Korridore als Brandabschnitte.
Massivbau
Beim Massivbau wird die gesamte Struktur mit Tragwerk und Gebäudehülle in nicht brennbaren
Baustoffen wie Backstein, Beton, Stahlbeton, Stahl und/oder Gipstrockenbau ausgeführt.
Massivholzbau
Massivholzelemente sind flächenbildende Vollholzelemente und können für Aussenwände, Innenwände und Deckenelemente verwendet werden. Sie sind tragend und/oder aussteifend, oder
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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nicht tragend sowie raumabschließend. Zu diesem Holzbausystem zählen z.B. Brettstapelbauelemente, Brettschichtholzelemente, Brettsperrholzelemente.
Mehrgeschossige Bauten (mit Holz)
Mehrgeschossige Bauten sind Hochbauprojekte mit mehr als drei Etagen im Neubau und im Anund Umbau. In diesem Projekt sind Mehrgeschossige Bauten in die ausgewählten Gebäudekategorien Wohnen, Gewerbebauten und öffentliche Bauten gegliedert. Renovationen und Sanierungen sind nicht enthalten. (Mehrgeschossige Bauten mit Holz haben gemäss Baubewilligung Holz
als Material in der Tragkonstruktion zugewiesen.)
Öffentliche Bauten
In der Gebäudekategorie öffentliche Bauten sind mehrgeschossige Gebäude für Unterricht, Bildung und Forschung, Verwaltung, Fürsorge und Gesundheit, Freizeit, Sport und Erholung und
Kultur ≥ 3 Etagen enthalten, ohne Hallen.
Teilhybridbau
Der Teilhybridbau wird als Bauweise als eine Mischform des Hybridbaus und des Holzbaus definiert. Beim Teilhybridbau werden im Vergleich zum Hybridbau zusätzlich zu den Aussenwänden
noch andere konstruktive Bauteile in Holzbauweise ausgebildet, meist im Bereich des Korridors
und des Tragwerks (siehe Kapitel 3.3.2).
Tragkonstruktion
Zur Tragkonstruktion gehören alle Wand- Dach- und Deckenbauteile, die eine tragende Funktion
übernehmen und zudem den Raumabschluss bilden. Die Wahl des Materials für die Tragkonstruktion wird auf Basis der Baubewilligungen von der BFH-AHB ausgewertet.
Tragwerk
Als Tragwerk werden die statisch wirksamen Tragglieder bezeichnet. Das statisch relevante
Haupttragwerk wird zum vertikalen Lastabtrag herangezogen. Stützen sind die vertikalen Tragglieder und Träger die horizontalen Tragglieder, welche in den Wandelementen integriert oder separat stehend ausgebildet werden können. Das Tragwerk ist nicht abhängig von der Ausbildung
des Raumabschlusses.
Treppenhaus
Das Treppenhaus dient der Erschliessung der Etagen und wird mit der Anbindung an Korridore
oder Nutzungseinheiten als Flucht- und Rettungsweg ausgebildet. Neben den Anforderungen an
das in ihnen integrierte Tragwerk gelten die brandschutztechnischen Anforderungen für Treppenhäuser als Brandabschnitte.
Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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Anhang A: AUSZUG AUS DEN FRAGENKATALOGEN
A.1
Auszug aus der Online-Befragung Planer – Projekt Mehrgeschossige Hybridbauten
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Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz | BFH-AHB | 2013
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A.2
Auszug aus der Expertenbefragung Holzbau-Unternehmen – Projekt Mehrgeschossige
Hybridbauten
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