SCHMALBLäTTRIGES GREISkRAUT

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Schmalblättriges
Greiskraut
(Senecio inaequidens)
Korbblütler
(ASTERACEAE)
Beschreibung
Status
Herkunft
Einfuhrgrund
Einfuhrzeitpunkt
Fortpflanzung
ausbreitung
Das Schmalblättrige Greiskraut ist eine 30–60 cm hohe mehrjährige
krautige Pflanze, die vor allem auf Brachflächen und an Straßenrändern wächst.
eingebürgerter Neophyt
Südafrika
unabsichtlich eingeschleppt mit
Schafwolle aus Südafrika
1889 in Deutschland nachgewiesen
Die Samen werden als Schirmchenflieger mit dem Wind verbreitet.
Dabei profitiert die Pflanze von den durch Fahrzeuge hervorgerufenen
Luftverwirbelungen, die eine Verbreitung entlang von Straßen und
Bahnstrecken fördern.
Erst Anfang der 1970er Jahre, also fast 100 Jahre nach der Einschleppung, begann die Massenausbreitung entlang von Verkehrswegen,
beginnend im Ruhrgebiet und Rheinland und nach Osten fortschreitend. Das Schmalblättrige Greiskraut ist eine der wenigen
mit Wolle eingeschleppten Pflanzen, die sich einbürgern konnten.
Erfolgsstrategie Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen verträgt das Schmalblätt-
riges Greiskraut Mahd gut und ist außergewöhnlich resistent gegen
Herbizide, was ihm an Straßenrändern einen deutlichen Vorteil
gegen die Konkurrenz verschafft. Die Pflanze hat eine sehr lange
Blühphase und produziert bis zum ersten Frost zahlreiche Samen.
Auswirkungen
Aus Naturschutzsicht kann es bei der Einwanderung der Pflanze von
Verkehrswegen auf naturnahe Standorte, wie z.B. Felsstandorte, zu
Problemen kommen. In seiner Heimat ist das Schmalblättrige Greiskraut ein problematisches Ackerunkraut, so dass sein schon stattfindendes Einwandern in Grünflächen und Äcker kritisch beobachtet
werden sollte. Neben dem Naturschutzaspekt ist die Giftigkeit der
Pflanze ein weiterer problematischer Punkt. Das Vieh meidet SenecioArten auf der Weide, nicht jedoch im Heu. Beim Verzehr kann es zu
Leberschädigungen, bei Kleinsäugern auch zu tödlichen Vergiftungen
kommen. Das gilt jedoch auch für die einheimischen Senecio-Arten.
Bekämpfung
Da das Schmalblättrige Greiskraut nicht aktiv ausgebracht, sondern
mit dem Wind verschleppt wird, ist ein Verhindern der Ausbreitung
fast nicht möglich. In sensiblen Bereichen wie Felsstandorten und
Küstendünen sollten Einzelpflanzen entfernt werden, bevor sich Dominanzbestände bilden. Ein konsequentes Monitoring ist angebracht.
ökologie
Wissenswertes
Obwohl insgesamt über 60 Arten an pflanzenfresenden Insekten
(bes. Käfer, Libellen und Dipteren) am Schmalblättrigen Greiskraut
festgestellt wurden, ist die Zahl doch wesentlich geringer als beim
nah verwandten Jakobs-Greiskraut. Die auf Senecio-Arten spezialisierte Wanze Nysius senecionis kann auf dieser Art aufgrund der langen Vegetationszeit drei statt der üblichen zwei Generationen bilden.
Die Pflanze wächst in den neu
besiedelten Gebieten besser
als in ihrer Heimat, was zum
Teil auf das Fehlen von Parasiten bzw. Fressfeinden zurück
geführt wird. Die Kraft, die die
Pflanze bei der Feindabwehr
spart, kann sie in die Entwicklung von Eigenschaften stecken,
die sie erfolgreich gegen Konkurrenzdruck macht.
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