Checkliste für einen Arrztbesuch bei Rhabdomyolyse

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Checkliste für einen Arrztbesuch
bei Rhabdomyolyse-Verdacht
Folgende Checkliste kann dir und deinem Arzt helfen, eine Diagnose zu stellen und
Therapiemaßnahmen festzulegen. Weise deinen Arzt unbedingt auf deinen Verdacht hin! Da es sich
wie gesagt um eine extrem seltene Erkrankung handelt, wird diese Diagnose oftmals gar nicht in
Erwägung gezogen.
Hier noch einmal die wichtigsten Fakten zur Rhabdomyolyse in zusammengefasster Form:
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Rhabdomyolyse ist eine sehr seltene Muskelerkrankung, bei der sich Teile der
Skelettmuskulatur auflösen.
Hauptsymptom sind weiche, geschwollene Muskeln, sowie Muskelschmerzen, die über
einen Muskelkater hinausgehen und mehrere Tage andauern, sowie starke Erschöpfung,
Erbrechen, Übelkeit, Fieber und Durchfall (siehe unten).
Die Erkrankung wird in 1% der Fälle durch zu hohe Trainingsintensität und/oder ein zu
hohes Trainingspensum ausgelöst. In High-Intensity-Sportarten wie Freeletics ist das
Risiko höher, als bei anderen Sportarten – besonders wenn einzelne Muskelgruppen
jenseits der Belastungsgrenze beansprucht wurden.
Besonders untrainierte Personen oder Sportler, die nach einer längeren Trainingspause
wieder einsteigen sind betroffen.
Drogen, Alkohol und bestimmte Medikamente erhöhen das Risiko signifikant (siehe
unten).
Große Mengen Myoglobin werden dabei freigesetzt, welche die Nierentubuli verstopfen
und so zum Nierenversagen führen können.
Typisch ist dann eine rot-braune Verfärbung des Urins.
Sollte der Arzt deinen Verdacht bestätigen, wird er wahrscheinlich einen Creatin-Kinase (CK) Test
durchführen. Der Blutspiegel dieses Enzyms ist der wichtigste Anhaltspunkt für die Diagnose einer
Rhabdomyolyse, bei der große Mengen CK zusammen mit dem Farbstoff Myoglobin in den
Blutkreislauf abgegeben werden. Normalerweise ist dieses Enzym nur in den Muskeln aktiv und in
sehr geringen Mengen im Blut vorhanden. Stark erhöhte Blutwerte sind sehr ungewöhnlich und
kommen außer bei Herzproblemen sehr selten vor, weshalb dieser Indikator als zuverlässigster gilt.
Diese Art des Muskelschwundes ist sehr selten und tritt noch seltener in Verbindung mit zu starkem
Training auf. Stelle dir zunächst folgende Fragen, falls du den Verdacht hast, von einer
Rhabdomyolyse betroffen zu sein. Sollten mehrere Punkte auf dich zutreffen, ist ein Arztbesuch
unausweichlich. Gehe die folgende Liste deshalb sorgfältig durch, um wirklich sicher zu gehen, ob du
von einer Rhabdomyolyse betroffen bist und um auf den Arztbesuch vorbereitet zu sein.
1. Welche Symptome habe ich wahrgenommen?
Spezifische:
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Starke Muskelschmerzen, deutlich von einem Muskelkater zu unterscheiden
Starke Muskelschmerzen, die länger als zwei Tage dauern und eher schlimmer als besser
werden
Weiche, schlaffe, geschwollene Muskeln
Verlust der Muskelspannung
Rotbrauner Urin
Unspezifische:
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Fieber
Übelkeit
Durchfall
Erbrechen
Erschöpfung
2. Wie habe ich trainiert und was?
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Habe ich eine neue Trainingsart ausprobiert/angewendet?
Habe ich einzelne Muskelpartien sehr stark – um nicht zu sagen übertrieben –
beansprucht?
Habe ich eine längere Trainingspause hinter mir und bin wieder voll eingestiegen?
Habe ich mich nicht genügend aufgewärmt?
Waren Trainingsintensität und -umfang ungewohnt hoch?
Habe ich trotz starkem Muskelkater trainiert und mir zu wenig Erholung gegönnt?
3. Habe ich bei extrem hohen oder niedrigen Temperaturen trainiert?
4. Leide ich oder jemand in meiner Familie an einer Krankheit?
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Muskelkrankheiten oder eine Art Muskeltrauma?
Stoffwechselkrankheiten?
Akute Infektion?
Blutkrankheiten?
Vergiftungen?
Waren oder sind es chronische Schmerzen?
Muskuläre Einschränkungen?
5. Nehme ich derzeit Medikamente?
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Schmerzhemmer, Analgetika?
Neuroleptika?
Statine, Fibrate?
Schlafmittel?
Antibiotika?
Blutverdünner?
Sind es Medikamente, die ich nicht regelmäßig oder erst seit kurzem nehme?
6. Habe ich am Trainingstag oder in den Tagen davor Drogen, Alkohol oder sonstige Mittel (z.B.
mit aufputschender oder leistungssteigernder Wirkung) konsumiert?
Außerdem solltest du deinem Arzt auf folgende Fragen antworten können, damit er Ausmaß und
Stadium der Krankheit schneller erkennen und geeignete Therapiemaßnahmen anordnen kann.
Weise deinen Arzt unbedingt auf deine Trainingsaktivitäten hin, damit der CK-Wert nicht
fälschlicherweise mit Problemen des Herzens in Verbindung gebracht wird.
7. Wann traten die ersten Symptome (Muskelschmerzen, Müdigkeit, Färbung des Urins o.Ä.)
auf? Wie viel Zeit ist zwischen Training und den ersten Symptomen vergangen?
8. Wie viel Zeit ist zwischen dem letzten Training und dem Arztbesuch vergangen?
Das ist insofern wichtig, als dass der CK-Wert direkt nach einem Training immer erhöht ist. Falls dein
CK-Wert getestet wird, muss dein Arzt feststellen können, ob es sich um eine „normale“ Erhöhung
oder eine krankhafte handelt.
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