Reflexintegrationstechniken Ein Weg zur neuromotorischen Schulreife E-Book mit Hintergründen der Wirkweise Zeichnungen Copyright Christa Sieber Sieber & Paasch Institut Inhalte RIT inklusive bilateraler Hemisphärenstimulation Sieber & Paasch Institut Legende Weiße Windel: Reflexmuster beim Baby Grüne Hose: Rhythmische Integrationsübungen für Kinder & Erwachsene Foto mit grünem Shirt: Integrationsübungen mit isometrischen Druck Sieber & Paasch Institut Reflexarten Angeborene Reflexe für den Ernährungsvorgang • Schluckreflex • Saugreflex • Suchreflex Schutzreflex für die Atmung Primitive Urreflexe Posturale Haltungsreflexe Tonische Reflexe • Überwachung der Körperlage im Raum • Bestimmung der Körperteile zueinander • Regulierung der Spannungsverteilung der gesamten quergestreiften Muskulatur etc. Sieber & Paasch Institut Primitive Urreflexe • Bei den primitiven Reflexen handelt es sich um eine Gruppe von angeborenen, stereotyp (regelhaft) ablaufende Bewegungsmustern, als physiologische Reaktion auf einen bestimmten Reiz. • Die Bewegungen festigen die Nervenbahnen die zwischen dem Gehirn und dem Körper verlaufen, und stimulieren die stammesgeschichtlich jüngeren Gehirnteile, damit diese ausreifen können. • Sie bilden die Bewegungen des Fötus und des Neugeborenen. • Primitive Reflexe können auf Grund verschiedener Schädigungen oder Unreife des Gehirns aktiv bleiben, und sind generell als Muster hinterlegt. Sieber & Paasch Institut 3-einiges Gehirn / Paul MacLean Cortex, Limbisches System und die Basalganglien sind stammesgeschichtlich die jungen Gehirnteile. Die drei Teilbereiche des Gehirns sind wie drei Fahrer. Der Hirnstamm (stammesgeschichtlich ältester Gehirnteil) ist vergleichbar mit dem Fahrgestell eines Autos. Nur in der Zusammenarbeit ist ein optimales Fortkommen/Funktionieren möglich. Sieber & Paasch Institut Neuronales Netz • Beim Neugeborenen funktioniert nur das Stammhirn ordnungsgemäß. • Bevor die Nutzung des gesamten Gehirns möglich ist, müssen sich die Axone zwischen den Nervenzellen entwickeln und die isolierende Myelinscheide, damit ein neuronales Netz entstehen kann. • Diese Gehirnreifung findet während der gesamten Kindheit statt. Dadurch werden Reflexe gehemmt und die willkürlichen Bewegungen setzen ein. • Für die Reflexintegration ist die Zeit vor dem Stehen und Laufen können am wichtigsten. Quelle: E.Kandel Sieber & Paasch Institut Gehirnevolution im Zeitraffertempo 1.Lebensjahr Sieber & Paasch Institut Hirnstamm - Fischhirn Der Hirnstamm steuert die primitiven Reflexe, also die angeborenen, automatischen und stereotypen Bewegungen des Babys. Er besteht aus einem netzartigen Nervengeflecht (RAS - retikuläre Aktivierungssystem). Das ist für die Vernetzung der Gehirnareale und Myelinisierung der Axone zuständig ist. Sieber & Paasch Institut RAS – retikuläre Aktivierungssystem Verzweigung der Nervenfasern und Myelisierung kann nur durch Stimulation durch sensorische Informationen entstehen: a. b. c. d. e. a. Durch die Aktivierung über das RAS entwickeln sich neuronale Verknüpfungen zwischen und in den Gehirnteilen Sehsinn Hörsinn Gleichgewichtssinn Tiefensensibilität/Propriozeption Tastsinn b. Die Myelinisierung der Axone wird angestoßen Sieber & Paasch Institut Der Gleichgewichtssinn - Vestibuläre System Ältestes Wahrnehmungssystem – 600 Mio. Jahre • Bogengänge registrieren die Kopfbewegungen • = Wasserwaage des Körpers Sieber & Paasch Institut Der Gleichgewichtssinn Das Gleichgewichtsorgan sendet sehr früh Signal zum reifenden Gehirn um „Datenautobahnen“ zu bilden für: • Orientierung – eigene Position im Raum bestimmen zu können • Haltungskontrolle • Lageveränderung und –wechsel, Rotation • Körperbewegung – mit Schwerkraft funktionieren Gleichgewicht haben wir nicht automatisch – wir müssen es schaffen! Die Reifung des vestibulären Systems dauert ca. 7 Jahre. Sieber & Paasch Institut Tiefensensibilität / Propriozeption • LAGESINN: Es werden Infos aus Muskeln, Sehen und Gelenkkapseln an das Gehirn weitergeleitet. Dadurch können wir die Position unseres Körpers, Stellung der Gelenke und des Kopfes im Raum, und deren Bewegungen wahrnehmen. Es ist eine Voraussetzung zum gehen, greifen usw. • KRAFTSINN: Es werden Infos über den Spannungszustand der Muskeln und Sehnen an das Gehirn weitergeleitet. • BEWEGUNGSSINN: Die Bewegungsempfindung und das Erkennen der Bewegungsrichtung wird ermöglicht. • TAKTILE WAHRNEHMUNG: Über die Oberflächensensibilität werden die Reize der Haut an das Gehirn übertragen. • WAHRNEHMUNG der Signale der inneren Organe und Übertragung an das Gehirn. Sieber & Paasch Institut Stimulation in der Schwangerschaft PASSIV – durch Mutter AKTIV – selbst • • • • • Kopf drehen • Daumen lutschen • mit der Nabelschnur spielen Atmung Herzklopfen Gehen Bewegungen Förderung der Reifung der Nervenzellen, entwickeln der Grundfunktionen zum Überleben, lebenserhaltende und gehirnvernetzende Prozesse. Sieber & Paasch Institut Stimulation bei der Geburt • Steuerung der Motorik ausschließlich über Reflexe – keine willkürliche Bewegung ist möglich. • Frühgeburt oder Kaiserschnitt können nicht vollständig entwickelte Reflexe verursachen Fehlt die Stimulation vor und nach der Geburt führt es zu einem schwachen Muskeltonus der Extensoren, sowie zur schwachen oder fehlenden Aktivierung des retikulären Aktivierungssystems (RAS). Sieber & Paasch Institut Fehlende Entwicklung der primitiven Reflexe • Neuromotorische Entwicklung wird durch die Art der Geburt verzögert, dadurch wird die Reifung des Gehirns behindert. • Oder durch fehlende Bewegungsmöglichkeiten im 1.Lebensjahr. • Oder durch kulturelle Gründe • Oder durch Krankheiten, Impfungen, Geburtstraumen Folge: Bis ins Erwachsenenalter Probleme mit der Beweglichkeit, der Aufmerksamkeit, der Konzentration und der Fähigkeit still zu sitzen. Sieber & Paasch Institut Kleinhirn / Cerebellum • Bewegungskoordination • Rhythmus des Körpers • Stimulation des Wachstums und der Reifung der neuronalen Netze in allen Gehirnarealen Stimulation durch starke Verbindung zu: 1. Präfrontalen Cortex 2. Broca und Wernicke Sprachzentrum 3. Areal im präfrontalen Cortex das zuständig ist für die Augenfolgebewegung (Tracking) Fehlende Stimulation = Fehlende Funktion Sieber & Paasch Institut Basalganglien - Reptiliengehirn • Die Basalganglien haben die Aufgabe der Steuerung der Haltungsreflexe, d.h. die Fähigkeit zu gehen, zu stehen und das Gleichgewicht zu halten. • Wichtig: Die Basalganglien regulieren auch den Aktivitätsgrad des Kindes, und sorgt dafür, dass es nicht die ganze Zeit auf Touren ist. • Außerdem ist dieser Gehirnteil dafür verantwortlich die primitiven Reflexe zu hemmen, damit sie in Haltungsreflexe umgewandelt werden können. Sieber & Paasch Institut Basalganglien - Reptiliengehirn • Alle automatische Bewegungsabläufe werden von den Basalganglien gesteuert. • Folge: Ist die Entwicklung der Basalganglien noch nicht abgeschlossen, ist die Automatisierungsfähigkeit von Abläufen gestört. Sieber & Paasch Institut Fundamentale Bedeutung für die Gehirnreifung • Das Baby erhält diese Stimulation durch Berühren und das Wiegen der Eltern • Und durch alterstypische rhythmische Eigenbewegungen (primitive Reflexe) Wiegen & berühren Sieber & Paasch Institut Aktiver ATNR Fundamentale Bedeutung für die Gehirnreifung Quelle:Internet Aktiver asymetrischer Tonischer Nackenreflex (ATNR ) und die Auswirkung wenn er persistiert. Sieber & Paasch Institut Zusammenhang mit ADHS / ADS • Sind Kinder auf diese Weise nicht richtig stimuliert worden, ist die Gehirnreifung verzögert oder beeinträchtigt. • Die Folge davon kann in Gestalt der Aufmerksamkeitsstörung mit und ohne Hyperaktivität auftreten. „Sie sind in Bewegung, klammern sich fest und klettern und haben Problem, still zu sitzen. Sie sind impulsiv, leicht abzulenken und verlieren schnell das Interesse an dem, was sie tun. Sie können schlecht zuhören und haben Schwierigkeiten damit, Anweisungen zu befolgen und ihre Aktivität zu organisieren. Sie können ihre Emotionen und ihr Temperament schlecht steuern.“ Sieber & Paasch Institut Die gute Nachricht Die Entwicklung und Integration von primitiven Reflexen kann durch die Stimulierung des Hirnstamms/Kleinhirns und der Basalganglien nachgeholt werden. RIT - Reflexintegrationstechniken Bewegung&Rhythmik Bilateraler Hemisphärenstimulation Sieber & Paasch Institut Isometrischer Druck • Arbeit mit Grundübungen für Stammhirn und Kleinhirn • Bilateraler Hemisphärenstimulation • Arbeit mit Reflexintegration und Grundübungen • Bilateraler Hemisphärenstimulation • Isometrischem Druck Zwei mögliche Wege Sieber & Paasch Institut RIT – Reflex – Integrations- Techniken 2tägige und 3tägige Ausbildungen zum Thema ADHS, ADS, Konzentration, Lernen lernen, Still sitzen können, Schreiben können, etc. finden Sie unter http://www.RIT-Reflexintegration.de Sieber & Paasch Institut