Antibiotika oft wirkungslos

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Antibiotika oft wirkungslos
Negative Beeinflussung durch die Ernährung
Viele Patienten nehmen ihre Medikamente wie beispielsweise Antibiotika gerne zu den Mahlzeiten ein,
damit sie die Einnahme nicht vergessen und dann auch besser vertragen.
Das ist aber riskant, denn gleichzeitiges Essen und Trinken kann die Wirkung eines Medikamentes um bis zu
50 Prozent verringern. Auch das
Gegenteil kann der Fall sein, da Speisen und Getränke die Wirkung eines
Arzneimittels verstärken können.
Zulassungsbehörden empfehlen beispielsweise die Einnahme eines Antibiotikums, das Amoxicillin und Clavulansäure enthält, zusammen mit
einer leichten Mahlzeit.
Isst jemand aber ein deftiges Frühstück mit Rührei und Speck und
nimmt Amoxicillin oder Clavulansäure dazu ein, kann es sein, dass
die sich die Wirksamkeit des Antibiotikums um die Hälfte verringert.
Ähnliches gilt auch für Getränke,
die ebenfalls die Wirkung von Medikamenten schmälern oder auch verstärken können. Reichlich trinken
hilft zwar bei der Einnahme von
Kapseln oder Tabletten, aber viele
Getränke sind ungeeignet.
So hemmen gerbstoffreiche Getränke
wie Kaffee und schwarzer Tee die Aufnahme von Eisenpräparaten und Psychopharmaka in den Körper, betont
Reimers. Ein bekanntes Beispiel ist auch
Milch, die einen wirkungsverschlechternden Einfluss auf Antibiotika hat.
Dabei verringert sich die keimtötende
Wirkung des Antibiotikums durch Bildung unlöslicher Calciumkomplexe
oder sie hebt sich sogar auf.
Empfehlenswert ist es daher, einen
zeitlichen Abstand von mindestens
zwei Stunden zwischen Milchgenuss
und Antibiotikaeinnahme einzuhalten, verdeutlicht Reimers. Auch bei
dem Genuss von Kaffee oder schwarzem Tee ist auf einen ausreichenden
Abstand zur Medikamenteneinnahme zu achten. Eine verstärkende Wirkung tritt dagegen bei Grapefruitsaft
auf, der den Blutspiegel bestimmter
Medikamente, wie zum Beispiel bei
dem Blutdrucksenker Nifedipin,
erhöhen kann. Bestimmte Inhaltsstoffe des Grapefruitsaftes können den
Abbau des Medikamentes verlangsamen, so dass sich die Wirkung verstärkt und es im schlimmsten Fall zu
einer Überdosierung kommt.
Ebenfalls ungeeignet für die Tabletten
und Kapsel-Einnahme sind alkoholische Getränke.
Aber nicht nur die Art der Getränke,
sondern auch die Flüssigkeitsmenge
beeinflusst die Resorption, also die
Aufnahme des Medikaments ins Blut.
Als Faustregel gilt: Tabletten, Kapseln oder Dragees sollten mit mindestens 200 ml Wasser eingenommen
werden, das entspricht einem
großen Glas voll. So bleiben die
Medikamente nicht in der Speiseröhre kleben und eine Reizung der
Schleimhäute wird verhindert.
Bei Senioren beträgt die Flüssigkeitsmenge mindestens ein halbes Glas
Wasser (100 ml). Auf keinen Fall
sollte die Einnahme von festen Arzneimitteln im Liegen erfolgen, sondern aufrecht sitzend oder im Stehen, mit nach vorn gebeugten Kopf.
Grundsätzlich gilt: Tabletten nur
mit Wasser einnehmen und unbedingt auf die im Beipackzettel
genannten Empfehlungen achten.
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