SPITALHYGIENE HYGIENEORDNER 4. Isolationsrichtlinien MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) Information über Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) für Patienten und Angehörige Staphylococcus aureus Staphylococcus aureus ist ein Bakterium, das häufig bei gesunden Personen in der Nase und auf der Haut vorkommt, ohne eine Erkrankung zu verursachen. Ein Behandlung ist nicht nötig. Man nennt dieses friedliche Zusammenleben zwischen dem Menschen und dem Bakterium auch eine Kolonisation. Der Keim kann durch Körperkontakt (Hände) von Person zu Person weitergegeben werden. In seltenen Fällen kann der Staphylococcus aureus eine schwere Infektion (Lungenentzündung, Blutvergiftung oder Wundinfektion) verursachen. Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (= MRSA) Der MRSA ist ein Staphylococcus aureus, der gegen eine Reihe von Antibiotika, wie das Methicillin, resistent geworden ist. Damit ist die antibiotische Behandlung von Infektionen durch MRSA erschwert. Es ist deshalb wichtig, die Verbreitung von MRSA zu verhindern. MRSA kommen fast ausschliesslich im Spital vor und Infektionen mit MRSA betreffen vor allem Patienten nach einer Operation, mit einer schweren Erkrankung oder bei geschwächter Immunabwehr. Im Inselspital sind MRSA bis heute im Vergleich zu den meisten ausländischen Spitälern glücklicherweise noch selten. Um einer vermehrten Ausbreitung von MRSA vorzubeugen, werden bei Patienten am Inselspital, die mit MRSA kolonisiert oder infiziert sind, spezielle Vorsichtsmassnahmen getroffen. Vorsichtsmassnahmen für den Patienten mit MRSA Um eine Übertragung von MRSA zwischen Patienten im Spital möglichst zu verhindern, werden Patienten mit MRSA in einem Einzelzimmer (oder Zweibettzimmer) betreut. Da MRSA vor allem über die Hände verbreitet wird, trägt das Personal Handschuhe, bei speziellen Verrichtungen Überschürzen und selten eine chirurgische Maske. Patienten mit MRSA dürfen keine anderen Patienten im Spital besuchen. Da MRSA in ausländischen Spitälern sehr viel häufiger vorkommen als am Inselspital, werden Patienten, die im Ausland hospitalisiert waren, auf MRSA untersucht und behandelt, als ob sie mit MRSA kolonisiert wären, bis dies ausgeschlossen ist. Vorsichtsmassnahmen für die Angehörigen/Besucher Gesunde Angehörige und Besucher von Patienten mit MRSA müssen keine Handschuhe, Schürzen (oder chirurgische Masken) tragen. Eine Ausnahme wird allenfalls gemacht, wenn Angehörige bei der Pflege des Patienten beteiligt sind. Wichtig ist, dass vor dem Verlassen des Zimmers die Hände gründlich desinfiziert werden (Hände für 30 Sekunden grosszügig mit Händedesinfektionsmittel einreiben; bei sichtbarer Verschmutzung Hände mit Seife und Wasser waschen und mit Papier trocknen). Ebenfalls dürfen anschliessend keine anderen Patienten im Spital besucht werden. Angehörige/Besucher sollen sich beim Pflegepersonal melden, wenn sie an einer schweren Erkrankung oder einer Immunabwehrschwäche leiden, in nächster Zeit eine Operation geplant ist oder wenn sie beruflich mit Patienten Kontakt haben. Ersetzt: Hygienekartei 1999 Genehmigt durch Hygienekommission am: 28.6.02 Version: 1.02 Kap. 4 / Seite 42