Topform leicht gemacht Stefan Kutter Die 7 goldenen Grundlagen gesunder Ernährung Grundlegende Ernährungsempfehlungen, die jeder kennen und beherzigen sollte Spezialreport für Infoletter-Empfänger www.stefankutter.de Dieser Report bietet eine Übersicht wichtiger Grundlagen gesunder und befriedigender Ernährung, die alle noch vor der Frage stehen, welche Nahrungsmittel genau auf den Speiseplan gesetzt werden sollten. Heute gibt es viele verschiedene Ernährungstrends und -lehren, von denen viele den Anspruch erheben, die gesündeste oder sinnvollste für uns zu sein – und die sich nicht selten direkt widersprechen. Dennoch gibt es einige gemeinsame Nenner, die unter Ernährungsexperten und -praktikern weitestgehend unstrittig sind und die als tragende Faktoren in nahezu jeder erfolgreichen Ernährungsweise wiederzufinden sind. Genau diese grundlegenden Erfolgsfaktoren lernen Sie hier näher kennen. Inhaltsverzeichnis Signale des Körpers beachten ......................................................................................... 3 1. Frisch essen ................................................................................................................. 4 2. Weniger Anti-Nährstoffe............................................................................................. 5 3. Darmflora entwickeln ................................................................................................. 6 4. Genügend Mineralstoffe ............................................................................................. 8 5. Entgiftungshelfer ....................................................................................................... 10 6. Zurückhaltung und Essenspausen ............................................................................. 12 7. Atmung, Bewegung & Entspannung ......................................................................... 14 Zusammenfassende Übersicht und weitere Schritte ................................................... 15 Über den Autor ............................................................................................................. 17 2 Vor den Grundregeln möchte ich Ihnen eine Voraussetzung nahelegen, die ich für ganz besonders wichtig halte und die Sie sich im Zweifel immer wieder vergegenwärtigen sollten. Signale des Körpers beachten Die wichtigste Informationsquelle in der Frage, „Was ist gut für mich?“ sind wir selbst! Zwar lernt die Wissenschaft immer mehr darüber, wie unser Körper funktioniert und mit Umwelteinflüssen interagiert, aber dabei kommt immer wieder heraus, dass unser Verständnis vom Körper, dem wir teilweise jahrzehntelang gefolgt sind, schlicht falsch war. Außerdem tappen wir zu vielen spannenden aktuellen Fragen noch weitestgehend im Dunkeln. Menschen, Umweltfaktoren und Lebenssituationen sind derart vielfältig, dass unser letztlich einzig verlässlicher Richtwert unser eigenes Wohlbefinden ist. Das bedeutet nicht, dass die vereinfachte Grundregel "gut ist, was schmeckt" unbedingt verlässlich ist - im Gegenteil: Es gibt zu viele Störfaktoren für den Appetit und das Hungergefühl. Schon Geschmackverstärker und leere Kalorien wie isolierte Zucker können unsere Nahrungsregulation komplett fehl leiten genauso wie Mangelerscheinungen oder Stress. Viele dieser Störfaktoren können mit relativ einfachen Grundsätzen entschärft bzw. aufgelöst werden, sodass unsere eigene Regulation wieder verlässlich funktioniert. Beim Versuch, sich gesünder zu ernähren, ist es oft gar nicht notwendig oder zielführend, einen Diätplan oder ähnlichem zu folgen, der zwar "gesund" aussieht, aber nicht befriedigt. Eher im Gegenteil: wenn Sie die folgenden einfachen Regeln beachten, wird sich Ihr Wohlbefinden wahrscheinlich spürbar steigern, ohne dass Sie Ihren gewohnten Speiseplan grundsätzlich auf den Kopf stellen müssten. 3 1. Frisch essen Diese Grundregel ist schon fast selbstverständlich. Zwei Beispiele für die Wichtigkeit der Frische unserer Nahrung sind empfindliche Vitamine und Fettsäuren. Die wichtigen Omega 3 Fette sind so labil, dass bereits Sonneneinstrahlung sie unwirksam machen kann oder sogar in giftige Substanzen verwandelt. Weiterhin gibt es tausende sekundäre Pflanzenstoffe, deren Zusammenspiel mit Vitaminen und Mineralien wahrscheinlich für den hohen Gesundheitswert anbaufrischer Ware verantwortlich ist - das gilt zumindest für die meisten Gemüsesorten. Bei Obst ist es wichtig, dass es möglichst reif geerntet wird auch hier geht es um die Zeit: frisch bezieht sich hier auf das Zeitfenster von voll- zu überreif. Seit den Studien über Biophotonenemmission von Nahrungsmitteln gilt auch die Lebenskraft als wichtiger Faktor, und diese kann sehr schnell verloren gehen bzw. ist bei schwachen Anbau- und Aufzuchtbedingungen schon von Beginn an schwach. Die Grundregel lautet: je besser die Wachstumsbedingungen und je schonender der Transport, desto höher ist die Lebenskraft der Nahrungsmittel. Wir sehen beispielsweise in hochwertiger Gastronomie immer wieder, dass besonderer Wert auf die Frische und Qualität der Zutaten gelegt wird - das sind die entscheidenden Faktoren zum "sehr gut" oder "hervorragend" der Zubereitungen. Es gibt Einschränkungen zu dieser Regel, denn möglichst frisch heißt nicht gleich "gut verträglich". 4 2. Weniger Anti-Nährstoffe Der Begriff „Antinährstoffe“ ist eine Zusammenfassung von Nahrungsbestandteilen, die entweder direkt giftig für uns sind, oder die Verdauung bzw. den Stoffwechsel behindern und die Nahrungsverwertung erschweren. Die wichtigsten Vertreter sind: Fraßschutzstoffe wie Gluten in Getreide Allergene in Milcheiweiß, Hülsenfrüchten und bspw. Krustentieren Gifte wie Koffein und andere Alkaloide in Samen und Blättern Hormone in Kräutern und Soja Überdosen nahezu aller Substanzen, einschließlich Faserstoffen und Enzymhemmern in Samen Nicht alles, was die Pflanzen als Abwehrstoffe produzieren, ist für uns Giftig – so gelten beispielsweise bestimmte Reizstoffe im Broccoli als potente Entschlackungshelfer. Hier bestätigt sich einmal mehr: die Dosis macht das Gift. Jedenfalls sind die Antinährstoffe sind ein wichtiger Grund, warum wir auf den Nahrungsinstinkt vertrauen sollten, denn dieser schützt uns vor Ungleichgewichten. Das funktioniert zumindest bei natürlicher Nahrung. In Industrienahrung hingegen sind die Signalstoffe weitestgehend entfernt - die Problemstoffe selbst jedoch oft noch im Endprodukt enthalten. Traditionell haben die Menschen Fermentation – also mikrobielle Abbauprozesse - zur Verringerung von Problemstoffen eingesetzt: Sauerteigführung oder Hefegärung nach dem Ankeimen von Getreideprodukten sowie milchsaures Vergären von Pflanzen und Milchprodukten sind bekannte Verfahren. Sogar das mehrere Tage dauernde "Reifen" von Fleisch verbessert dessen Verdaulichkeit, obwohl dabei Leichengifte entstehen! Auch das Garen ist wahrscheinlich ursprünglich zur Verbesserung der Verträglichkeit derber (Not)Nahrung verwendet worden. Die meisten Verarbeitungsschritte gehen auf Kosten des Nährwertes - mit zwei interessanten Ausnahmen: das Ankeimen und die milchsaure Fermentation 5 oder Vergärung von Pflanzen(samen) kann in vielen Fällen die Verträglichkeit verbessern und zusätzlich den Nährwert steigen. Das ist wohl der entscheidende Grund, warum das Ansetzen von Sauerkraut, Kimchi usw. heute wieder Einzug in die Küchen gesundheitsbewusster Menschen auf der ganzen Welt hält. Milchsäurebakterien und Kefirkulturen starten beim Fermentieren eine Art externe Vorverdauung und können gleichzeitig die Darmflora unterstützen, womit wir zur dritten Grundregel kommen: 3. Darmflora entwickeln Die Bedeutung der Darmflora für unser Wohlbefinden beginnen wir heute erst zu erfassen. Populären Schätzungen zu folge haben wir im Verdauungstrakt 10-mal mehr Bakterien als eigene Zellen im gesamten Körper. Wir leben in einer Dauersymbiose insbesondere mit Bakterien, die für uns wichtige Aufgaben übernehmen bzw. Körperfunktionen unterstützen, hier eine Auswahl: Produktion von Wertstoffen: Vitamin K und B-Vitamine sind Beispiele dafür, dass unsere Darmflora nicht nur Überreste der Nahrung zersetzt, sondern auch Nährstoffe produzieren kann Immunschutz: ein Großteil unserer Immunzellen befindet sich im Darm und die Darmflora selbst übernimmt Immunaufgaben Allergenabbau: Bakterien und Pilze zersetzen Stoffe, die uns belasten könnten - unter anderem das Histamin aus der Nahrung, welches ansonsten Verdauungsprobleme und Nahrungsmittelallergien fördern würde Hormonhaushalt: relativ jung sind Erkenntnisse, dass sogar Hormone im Darm erzeugt werden, was für eine noch stärkere Rolle der Darmflora in der Körperregulation spricht. 6 Die genannten Funktionen werden nur von einer ausgewogenen Darmflora hinreichend gut ausgeführt. Ungleichgewichte der Besiedlung im Darm können sich verheerend auswirken - auf den gesamten Körper und Geist: Bakterien kommunizieren untereinander und mit unseren Zellen: sie können unsere Gefühle beeinflussen und somit bspw. ihre bevorzugte Nahrung geradezu einfordern. Unser Darm allein hat ähnlich viele Neuronen wie die Gehirne von Katzen oder Hunden - ein guter Teil unseres Unterbewusstseins befindet sich also tatsächlich im Bauch und im Gegensatz zum Gehirn arbeitet dies in unmittelbarer Nähe großer Bakterienmengen. In Tierversuchen wurden bereits wesentliche Verhaltensänderungen durch Veränderung der Darmbesiedlung nachgewiesen. Langer Einleitung kurzer Sinn: Noch wichtiger als die Frage, wie wertvoll ein Nahrungsmittel an sich ist, scheint die Frage zu sein: Wie gut kommen unsere Verdauungsorgane und Darmflora damit zurecht und was können sie daraus extrahieren bzw. herstellen? Schon in Anbetracht dieser Frage sollten wir vorsichtig mit schlagartigen Nahrungsumstellungen sein und uns stattdessen fragen, wie wir die Darmflora unterstützen können. Die einfachsten Maßnahmen sind moderates Essen (siehe Regel Nr. 6), ausgewogene Ballaststoffrationen mit einem hohen Anteil gelartiger, löslicher Ballaststoffe und die Einnahme von Probiotika bspw. aus milchsaurer Fermentation. Ein gesunder Darm mit einer passenden Darmflora funktioniert jedenfalls wie ein wundersamer Brüter und Aufnehmer von Wertstoffen und als Verteidigung gegen Schadstoffe und Pathogene. Regelmäßiger Verzehr von Sauerkraut und Cimchi sowie Joghurt und Kefir aus Nussmilch – unpasteurisiert mit lebenden Keimen - unterstützt die Darmflora und fördert die symbiotische Neubesiedlung. Ansonsten empfehlen sich Darmpräparate als Nahrungsergänzung. Fermentierte Sojaprodukte wie Sojasauce und Miso sind nur mit Vorsicht in kleinen Mengen zu genießen. Sie können zwar, falls sie unpasteurisiert bzw. ungekocht sind, die Darmflora unterstützen, enthalten jedoch viele Glutamate, 7 was letztlich für alle eiweißhaltigen Fermentationsprodukte gilt wie Fischsaucen, reife Käse und Nähr- bzw. Würzhefen. Künftig werde ich im Blog unter www.stefankutter.de regelmäßig Rezepte für einfache, fermentierte Gerichte posten. Eine wichtige Voraussetzung für eine stabile Darmflora ist auch eine ausreichend starke Magensäure. Im Gegensatz zur weit verbreiteten Auffassung leiden die Menschen oft eher an zu geringer Magensäureproduktion als an zu hoher. Seit der breiten Einführung von Medikamenten zur Magensäurehemmung sind allerdings leider auch die Testverfahren zur Ermittlung der tatsächlichen Säurekonzentration im Magen aus unserer medizinischen Praxis verbannt worden. Anzeichen für zu geringe Magensäurekonzentration kann die übermäßig lange Verweildauer selbst leicht verdaulicher Speisen im Magen sein. Tipps zur Abhilfe finden Sie in diesem Blogartikel: http://stefankutter.de/08/zu-wenig-magensaure/ Wichtige Faktoren für ein ausreichendes Säurelevel sind Entspannung bzw. Entspannungsübungen (Regel 7) und ein ausgeglichenes Säure/BasenVerhältnis in der Ernährung, welches in der kommenden Grundregel beschrieben ist. 4. Genügend Mineralstoffe Mineralien sind für unseren Stoffwechsel unersetzlich. Sie sind in vielfältige Körperfunktionen eingebunden, die wir bei der Nahrungsauswahl im Hinterkopf behalten sollten. Elektrolyte: Die wichtigsten Elektrolyte sind Natrium und Kalium. Mit diesen beiden Mineralien regelt der Körper die Wasserversorgung der Zellen und unsere bioelektrischen Energieströme. Das Verhältnis dieser beiden Massenmineralien in der Nahrung sollte bei 1:4 (Na:Ka) liegen in der Größenordnung von mind. 2 Gramm Kalium täglich. In der verbreiteten Kochkost ist zumeist ein deutlicher Natrium (Salz) Überhang festzustellen. In frischer Pflanzenkost dagegen ist oft verhältnismäßig viel Kalium enthalten. 8 Calcium und Magnesium werden in ähnlichen Mengen benötigt, sind aber mit der alltäglichen Nahrung schwieriger zu bekommen. Das empfohlene Verhältnis beträgt 3:1 (Ca:Mg). Diese beiden regeln insbesondere die Muskel- und Nerventätigkeit. Säure/Basen Balance: Die Hauptregulation des Basenhaushaltes findet stetig unterbewusst insbesondere durch das Abatmen von Kohlensäure und die Ausscheidung von Säuren über den Urin statt. Interessant sind auch der Gehalt von säure- bzw. basenbildenden Mineralien in der Nahrung. Schwefel ist ein wichtiger Vertreter der Säuremineralien. Er ist beispielsweise in tierischen Eiweißen besonders hoch konzentriert. Bei Pflanzen ist er tendenziell eher in den Samen, wie bspw. Getreide oder Hülsenfrüchten enthalten. Die basenbildenden Gegenspieler von Natrium bis Magnesium sind eher in den Wurzeln/Knollen und Blättern der Pflanzen zu finden. Die typische Verteilung der Mineralien ist ein wichtiger Grund für die Empfehlung, "ausgewogen" zu essen. Ungleichgewichte in der täglichen Ernährung können langfristig zu Gesundheitsproblemen führen. Wie basisch oder Sauer ein Nahrungsmittel wirkt, hängt neben dem Mineralgehalt auch von weiteren Faktoren ab, wie bspw. vom Gehalt an Bitterstoffen, welche die körpereigne Basenbildung anregen. Als groben Richtwert zur Nahrungsauswahl können wir die ParetoRegel heranziehen: einen Anteil von ca. 70-80% basenüberschüssiger Nahrungsmittel halte ich für angemessen. Neben der Ernährung haben auch die emotionale Verfassung und die körperliche Bewegung einen starken Einfluss auf den Basenhaushalt: das ist ein wichtiger Grund für die ausführliche Betrachtung beider Themengebiete in gesonderten Programmbüchern der Topform-Reihe. Informationen zum Bearbeitungsstand finden Sie hier: http://stefankutter.de/crowdfunding/ Spurenelemente: sie sind die Edelmetalle in der Ernährung - für einige gilt das im wahrsten Sinne des Wortes. Wir brauchen sie - wie der Name sagt- zwar nur in Spuren von wenigen Milligramm täglich oder weniger, aber ohne sie können wir nicht funktionieren. Spurenelemente dienen als aktive Atome bzw. Ionen in vielen Enzymen. Enzyme wiederum sind unsere Biokatalysatoren für Stoffwechselvorgänge von der Verdauung über den Aufbau von Körpersubstanz bis zum Recycling. Spurenelemente wie Zink, Selen, Chrom, Mangan, Lithium und Gold sind beispielsweise wegen natürlicher Konzentrationsschwankungen und Methoden der Intensivlandwirtschaft möglicherweise nicht mehr ausreichend in unseren Nahrungsmitteln enthalten. Reiche Quellen wie Schalentiere fallen auch für Mischköstler zunehmend aus, da sie neben den wichtigen Spurenelementen, auch toxische Metalle - allen voran Quecksilber 9 und Cadmium sowie die gesamte Bandbreite radioaktiver Substanzen aus dem Meerwasser anreichern. Die ergiebigsten Quellen sind Pflanzen, die auf mineralreichem Boden wie bspw. vulkanische Erde, Lehmböden sowie natürlichen Wiesen- und Waldböden wachsen konnten. Wir sollten uns bewusst machen, dass raffinierte und hoch verarbeitete Lebensmittel im Allgemeinen- aber auch schnell hochgezüchtete Landwirtschaftsprodukte aller Art unseren Mineralhaushalt belasten können. Das gilt insbesondere für das Verhältnis von wertvollen zu toxischen Spurenelementen, weswegen wir uns unbedingt Gedanken über Entgiftungshelfer machen sollten. 5. Entgiftungshelfer Wir nehmen heute allein schon über die Atemluft relativ viele Giftstoffe auf, die unseren Körper stören können. Die Belastung aus der Nahrung beträgt nochmal ein Vielfaches der Mengen aus der Atemluft. Zusammen mit der zuvor beschriebenen geringeren Vitalstoffdichte verbreiteter Nahrungsmittel ergibt sich ein Dilemma, dass oft nicht allein durch erhöhte Nahrungsaufnahme oder Nahrungsergänzung gelöst werden kann. Giftige Schwermetalle beispielsweise blockieren Wirkwege der Spurenelemente - was zu Mangelerscheinungen führen kann, obwohl die Versorgung eigentlich ausreichend wäre. Auch Hemmstoffe aus Getreide und Hülsenfrüchte (siehe Regel 2) können die Verfügbarkeit verringern. Relativ einfache und preisgünstige Abhilfe schaffen Mineralerden, Mikroalgen und gelartige Ballaststoffe wie Pektine. Sie vollbringen mehrere Aufgaben: 10 Giftbindung: Die Leber ist unser wichtigstes Entgiftungsorgan. Stoffe, die sie nicht abbauen kann, gelangen zum Ausscheiden mit der Gallenflüssigkeit in den Darm. Zum tatsächlichen Ausscheiden müssen sie jedoch den gesamten Dünnund Dickdarm passieren. Es besteht die Gefahr der Wiederaufnahme und auch der Störung der Verdauung. Die löslichen Ballaststoffe wie Pektin bzw. die Gelstoffe in Floh- Lein- und Chiasamenschalen sind gute Giftbinder und fördern die Darmtätigkeit. Minerallieferanten: viele Mineralerden besitzen durch ihre Struktur Giftbindungsfähigkeiten und sind gleichzeitig Lieferanten wertvoller Mineralien wie Silizium. Besonders erwähnenswert sind Zeolithe und Bentonit: diese haben eine besonders hohe Bindungskraft und unterstützen die förderliche Darmflora. Nahrung der Darmschleimhaut: Pektine enthalten geringe Anteile von Galaktose - das ist der sog. "Schleimzucker" der Laktose bzw. des Milchzuckers: lösliche Ballaststoffe können von förderlichen Bakterien abgebaut werden und nähren die Darmschleimhaut, ohne Verschleimungen oder Überempfindlichkeiten hervorzurufen, wie sie von Milchprodukten bekannt sind. Auch Mikroalgen können die Darmflora unterstützen und eine ganze Bandbreite an Giften aufnehmen. Zur bequemen Einnahmevariante als morgendlichen Drink habe ich einen eigenen Blogartikel verfasst: http://stefankutter.de/11/besser-als-wasser-dieeinfachste-detox-routine/ Gerade an den Übergängen zwischen Verdauungs- und Ruhephasen können diese Entgiftungshelfer wahre Wunder wirken. 11 6. Zurückhaltung und Essenspausen Eine wichtige Grundlage gesunder Ernährung ist auch die Frage, wann gegessen werden sollte. Auch hier sind sich die Gelehrten nicht einig. Es macht jedoch Sinn, regelmäßig zu prüfen, ob die gewohnten Ernährungsroutinen auch tatsächlich zu den aktuellen Stoffwechselbedürfnissen passen, oder ob eine Veränderung Sinn macht. Spätestens seit der massiven Zunahme der Zivilisationskrankheiten wissen wir, dass es nicht unbedingt nützlich ist, ständig zu essen (um es vorsichtig auszudrücken). Unsere Organe sind offenbar nicht für ständigen Nahrungsnachschub ausgelegt - und schon gar nicht für schnelle Änderungen des Blutzuckerspiegels. Über dieses Thema könnten ganze Bücher geschrieben werden. Um es jedoch auf 2 Grundaussagen herunter zu brechen: Wir brauchen einen möglichst gleichmäßigen Blutzuckerspiegel auf moderatem Niveau (oft auch „slow Carb“ genannt) und wir brauchen Verdauungspausen, in denen Magen und Dünndarm keine Nahrung verarbeiten müssen. Ich glaube nicht, dass wir unbedingt regelmäßige Fastenkuren brauchen - aber der Fasteneffekt kann schon erreicht werden, wenn wir nachts tatsächlich nüchtern sind. Dann kann sich der Körper auf die Reinigung und Erholung konzentrieren. Das bringt fast automatisch interessante Effekte: Verjüngung: wenn im entspannten Zustand kein Zucker aus dem Darm ins Blut gelangt, dann erhöht sich die Reinigungsaktivität des Immunsystems. Es werden alte Zellen recycelt, und die Versorgungswege der Zellen werden gereinigt. Entgiftung: die Darmschleimhaut kann nicht nur Nahrung aufnehmen, sondern auch Schlacken und Gifte aus dem Körper in den Verdauungstrakt ausscheiden. Beides funktioniert nicht gleichzeitig. Schon deshalb brauchen wir die "freien Stunden" und diese bestenfalls in der Nacht. Nach ähnlichem Muster kann sich die Leber voll der Entgiftung widmen, wenn keine Fette, Eiweiße und Zucker aus der Nahrung verarbeitet werden müssen. 12 Heilung: auch viele potentiell pathogene Mikroorganismen leben primär von Zucker bzw. übermäßigen Nahrungsbestandteilen. Außerdem kann durch kaloriedichtes Daueressen die Darmflora überlastet werden, was die Ansiedlung von (Fusel)alkohol- und Verwesungskeimen begünstigt. Wenn wir uns durch ständiges Essen stetig im Nahrungsaufnahmemodus befinden, dann verliert dieser seine aufbauende, kräftigende Wirkung. Dauerhafte Entzündungen und Wachstums- bzw. Verjüngungs- und Sexualhormonmangel sind dann die Folge. Fazit: wir tun uns etwas Gutes, wenn wir dem Verdauungssystem mind. 10 Stunden Ruhe zwischen der letzten und ersten Mahlzeit vor- bzw. nach der Nachtruhe geben. Experimentieren Sie ruhig, was für sie besser funktioniert: Ist es die weit verbreitete Empfehlung, nach 18:00 nichts mehr zu essen und abends insbesondere Kohlenhydrate zu meiden? Oder funktioniert für Sie der Gegenentwurf besser: erst abends gehaltvoll zu essen, wenn der Körper Ruhe zur Verdauung hat und dafür die erste Mahlzeit des Tages hinauszuzögern. 13 7. Atmung, Bewegung & Entspannung Der letzte, aber nicht minder wichtige Grundpfeiler gesunder Ernährung besteht aus dem Zusammenspiel von förderlicher Bewegung und Atmung sowie Entspannung. Es gibt in Sportlerkreisen den treffenden Spruch, dass man eine schlechte Ernährung nicht einfach mit Training wettmachen kann. Genauso gilt aber auch der Grundsatz, dass die beste Ernährung wenig nützt, wenn wir nicht zumindest einige Grundregeln gesunder Bewegung und natürlicher Entspannung befolgen. Durch den allgemein hohen Stresslevel in unseren Breiten atmen wir im Allgemeinen sehr flach. Das behindert den Stoffwechsel und insb. die Entsäuerung. Im Grunde genommen ist eine natürliche Bewegungsroutine mit leichtem Laufen und gelenkschonenden Körpergewichtsübungen etc. bereits ein Allroundpaket zur Förderung des Stoffwechsels, da sie auch eine tiefere Atmung und Entspannung fördert. Hier die stärksten Argumente für aktive Bewegung: Entschlackung: unser Körper ist wie ein Schwamm: wenn er nicht regelmäßig gespült und das Bindegewebe geradezu ausgewrungen wird, dann stagnieren alte Säfte und setzen ggf. die Gewebe regelrecht zu. Insbesondere das Lymphsystem und das Bindegewebe sind für die Reinigung auf Bewegung angewiesen. Energie: wir leben in einer physischen Welt und unser Körper ist eine Fortbewegungsmaschine. Wir können die Effizienz der meisten biologischen Vorgänge heute noch gar nicht vollständig verstehen - geschweige denn technisch abbilden. Immer wieder lassen sich Forscher an den verblüffenden Strömungseffekten aus der Tier- und Pflanzenwelt für Energieeinsparungen und Leistungssteigerung von Maschinen inspirieren. Die raue Haifischhaut beispielsweise verleiht seinem Träger die Fähigkeit, fast widerstandslos durch Wasser zu gleiten. Unser Blutkreislauf und unsere Atmung sind ebenfalls Strömungssysteme, die auf ähnlichen "Kniffen" beruhen. Wir können davon ausgehen, dass Bewegung nicht einfach nur ein Tauschgeschäft ist, bei dem wir 14 Nahrungsenergie investieren und Leistung herausbekommen, sondern dass wir durch geeignete Bewegung sogar Lebensenergie gewinnen. Wenn Sie sich bereits regelmäßig aktiv und mit Freude bewegen, werden Sie wissen, was ich meine. Ansonsten probieren Sie es doch bitte selbst aus: vom regelmäßigen Strecken am Arbeitsplatz, über Tanzen und Joga bis hin zum Wandern und Krafttraining gibt es ein weites Betätigungsfeld und viele Steigerungsmöglichkeiten:) Echter Hunger: wir essen heute häufig eher aus Gewöhnung, Emotions- und Suchtmustern als aus echten Hunger mit Magenknurren, verstärktem Speichelfluss und starkem Verlangen auf alles Essbare. Wir haben in Grundregel Nr. 6 erfahren, wie wichtig die Pausen zwischen den Mahlzeiten sind, um die Voraussetzungen für echten Hunger zu entwickeln. Es ist dennoch im Alltag schwierig, allein durch Nahrungsverzicht zum echten Hunger zu kommen, da durch ein hohes Stresslevel nur allzu schnell der Hunger übergangen wird und der auf Dauer leistungs- und substanzschädliche Fastenmodus beginnt. Bewusste und entspannende Bewegung ist hier der optimale Stoffwechselanreger und eröffnet eine wirklich gesunde Nahrungsaufnahme. Zusammenfassende Übersicht und weitere Schritte Für einen schnellen Überblick, inwieweit Sie die sieben goldenen Grundregeln bereits im Alltag für sich nutzen, hier einige Anhaltspunkte und Praxisfragen. 1. Frisch essen Sie nehmen einen guten Teil Ihrer Nahrung möglichst frisch und unverarbeitet in Form von frischem Obst und Gemüse, Salaten, Smoothies und Gemüsesäften zu sich. Ihr aktueller Frischkost- Anteil (Gewicht) an der gesamten Nahrung beträgt etwa ____Prozent. 2. Weniger Anti-Nährstoffe Sie achten darauf, den Anteil von Getreideprodukten, insbesondere aus Weizen gering zu halten oder gänzlich durch glutenfreie Varianten zu ersetzen. Genussgifte, Milch- und Sojaprodukte nutzen Sie – wenn überhaupt nur sehr sparsam. 15 3. Darmflora entwickeln Sie vermeiden die Einnahme von Antibiotika um förderliche Darmbakterien zu schützen (falls in Notfällen tatsächlich eine Antibiotikabehandlung unumgänglich sein sollte, bevorzugen Sie Injektionen statt Tabletten). Sie nutzen regelmäßig milchsauer fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Nussmilch-Kefir oder Cimchi-Gemüse oder nehmen symbiotische Darmbakterien ggf. als Nahrungsergänzung ein. 4. Genügend Mineralstoffe Sie nehmen überwiegend basenbildende Lebensmittel zu sich und achten auf ein Mineralgleichgewicht bspw. durch die Verringerung des Kochsalzkonsums (besser Meersalz) auf 2g täglich sowie regelmäßigen Verzehr von zartem grünen Blattgemüse oder Grünsäften. 5 Entgiftungshelfer Sie trinken ausreichend reines Wasser (mind. 2 Liter täglich) und nutzen regelmäßig Mineralerden, Mikroalgen oder lösliche Ballaststoffe zur Giftbindung und Mineralstoffversorgung. 6. Zurückhaltung und Essenspausen Sie essen bewusst und möglichst nur bei echtem Hunger – nicht bei emotionalen Auslösern oder anderen psychosozialen Gelegenheiten. Sie haben täglich – zumindest über Nacht eine Phase von 8 -10 Stunden mit leerem Magen. 7. Atmung, Bewegung & Entspannung Sie atmen tief durch – beispielsweise immer bevor sie Ihre Mails checken, ans Telefon gehen oder ein potentieller Stressfaktor auf Sie zukommt. Bei sitzenden Tätigkeiten strecken Sie den ganzen Körper mind. halbstündlich und sorgen für sportliche Bewegung mind. aller zwei Tage. 16 Ich hoffe, Sie nehmen einige Anregungen aus dieser Übersicht mit in Ihre Ernährungspraxis und ich freue mich auf Ihr Feedback an [email protected] oder über das Kontaktformular auf der Homepage unter http://stefankutter.de/kontakt/ Auf der Homepage finden Sie auch weiterführende Anregungen. Über den Autor Stefan Kutter ist studierter Wirtschaftsingenieur sowie ärztlich geprüfter Ernährungsberater mit dem Fokus auf pflanzenbasierte Vitalkost. Er ist Autor des Buches und Onlineprogramms „Erfolgreiche Umstellung auf Vitalkost-Ernährung - So wechseln Sie einfach, sicher und genussvoll zu einer wirklich gesunden Ernährungsweise“ Das Buch ist der erster Teil der Reihe „Topform leicht gemacht“. Vitalkost steht für eine vitalstoffreiche, frische und geringverarbeitete Nahrung zur Entschlackung und Regeneration von den Folgen jahrelanger belastender Ernährungsgewohnheiten und evtl. Zivilisationsbeschwerden. Die Ernährungsweise ist pflanzenbasiert und mit geringem Anteil sogenannter Antinährstoffe. Alle Rezepte können ungegart (als Rohkost) zubereitet werden, sind rein pflanzlich (vegan) und verdauungsfreundlich (glutenfrei). Erhältlich online als E-Book, gebundene Version und digitales Multimedia-Set mit persönlichem Telecoaching www.stefankutter.de 17