PO 4.5.9 Femoralis-Katheter versus Fascia iliaca compartment Katheter zur postoperativen Analgesie nach Hüftgelenks-Endoprothesen. Ein prospektiver, randomisierter Vergleich T. Möller, S. Schmitz, M. Huber, I. Bentrup, H. Wulf, A. M. Morin Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Standort Marburg Fragestellung: Ein alternatives Verfahren zur klassischen Nervus femoralis Katheteranlage (FEM) mittels Nervenstimulation stellt der Fascia iliaca compartment Block (FICB) dar (1), der lateral des Gefäßnerven-Bündels ohne Nervenstimulation angelegt wird. Die vorliegende Studie vergleicht beide Verfahren bezüglich Patientenkomfort, Blockade- und Analgesiequalität und Praktikabilität der Anlage bei Hüftendoprothesen. Methodik: Die prospektive und randomisierte Studie wurde von der Ethikkommission Marburg genehmigt. Nach Anlage einer der beiden Katheterverfahren und einer Bolusgabe von 500 mg Prilocain wurde die Anschlagsgeschwindigkeit der sensiblen und motorischen Blockade über 30 min, der Patientenkomfort während der Punktion mit Hilfe der visuellen Analogskala (VAS 0-10; völlig problemlos ertragen bis unerträglich), und die Beurteilung der Katheteranlage durch den Anästhesisten (sehr leicht - eher leicht - eher schwer sehr schwer) untersucht. Im Anschluss an die Austestungsphase erfolgte die kontinuierliche Gabe von 10 ml/h Ropivacain 0,2% über 24 Stunden. Die Operation wurde in Allgemeinanästhesie durchgeführt. Die postoperative Schmerztherapie erfolgte standardisiert mit Diclofenac und Piritramid-PCA über 24 Stunden. Anhand des Piritramidverbrauchs ermittelten wird die postoperative Analgesiequalität. Ergebnisse: Bislang wurden 51 Patienten in die noch andauernde Studie eingeschlossen (25 FEM / 26 FICB). Es zeigten sich keine statistisch signifikanten Unterschiede bezüglich der biometrischen Daten (Alter, Geschlecht, BMI, ASAStatus, OP- oder Narkosedauer). Die Anlagezeit in der FICB-Gruppe war mit 2 Minuten (1 / 3; Median und 25. / 75. Perzentile) signifikant kürzer als in der FEMGruppe mit 5 Minuten (3,75 / 6,25) (p < 0,05). Bezüglich des Patientenkomforts, Praktikabilität der Anlage und der Anschlagszeit der sensiblen und motorischen Blockade zeigten sich keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Verfahren. Ein in der FEM-Gruppe mit 19,4 mg (7,7 / 42,7; Median und 25. / 75. Perzentile) im Vergleich zur FICB-Gruppe mit 31,1 mg (14 / 44,6) geringerer Piritramidverbrauch war bislang statistisch nicht zu sichern (p = 0,15). Schlussfolgerung: Trotz der ad hoc Einführung der Fascia iliaca compartment Blockade in unserer Klinik werden mit dem FICB vergleichbare Ergebnisse hinsichtlich der Durchführbarkeit, Anschlagsgeschwindigkeit und der Qualität der postoperativen Analgesie erzielt. Er stellt somit eine gute Alternative zum konventionellen Nervus femoralis Katheter dar. Literatur: Capdevila X, Biboulet P, et al. Anesth Analg 1998; 5: 1039-1044