Probeklausur in Makroökonomie I Prof. Dr. Gerhard Illing SS 2010 ___________________________________________________________________________ Hier stehen in der echten Klausur die Bearbeitungshinweise, die Sie sorgfältig und aufmerksam lesen sollten. ___________________________________________________________________________ Multiple Choice Aufgaben (5/3/1/0-Punktevergabesystem) Abschnitt I: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Aufgabe 1) a. Der Verbraucherpreisindex in den USA war im November diesen Jahres 212,4. Im Oktober war er 216,1. Die USA hatte demzufolge in dieser Zeit eine Deflation. b. Im Falle einer Deflation kann der Realzins kleiner als Null sein. c. Die Arbeitslosenquote ist definiert als der prozentuale Anteil der Arbeitslosen an den Erwerbspersonen. d. Während die gesamtwirtschaftliche Bruttoersparnis ein Maß für den Konsumverzicht in der Volkswirtschaft ist, ist die gesamtwirtschaftliche Nettoersparnis in einer geschlossenen Volkswirtschaft ein Maß für die Veränderung des Kapitalstocks der Volkswirtschaft. e. Eine Erhöhung des nominalen BIPs kann auf Preis- und auf Mengeneffekte zurückzuführen sein. Aufgabe 2) a. Beim Laspeyres-Index werden die Preise der Güter mit Mengen zur Berichtsperiode gewichtet. b. Beim Laspeyres-Index werden Substitutionseffekte hin zu billigeren Gütern berücksichtigt. c. Der Verbraucherpreisindex ist ein Laspeyres-Index. d. Der Hedonische Preisindex berücksichtigt Qualitätsveränderungen von Gütern. e. Der BIP-Deflator, definiert als Verhältnis aus nominalem BIP und realem BIP, ist ein Paasche-Index. Aufgabe 3) a. In einer offenen Volkswirtschaft ist das Bruttoinlandsprodukt gleich der Summe aus privatem Konsum, staatlichem Konsum, Bruttoinvestitionen und Außenbeitrag. b. Das Bruttonationaleinkommen unterscheidet sich vom Bruttoinlandsprodukt um die Differenz zwischen dem Einkommen der Inländer erzielt im Ausland und dem Einkommen von Ausländern erzielt im Inland. c. Das Nettonationaleinkommen unterscheidet sich vom Bruttonationaleinkommen um die Differenz zwischen indirekten Steuern und Subventionen. d. Das Bruttonationaleinkommen ist in einer geschlossenen Volkswirtschaft gleich dem Bruttoinlandsprodukt. e. In einer geschlossenen Volkswirtschaft gilt im Gleichgewicht des Gütermarktes, dass I = S + T-G Für Aufgaben 4, 5 und 6 beachten Sie folgende Daten: Nehmen Sie an, es existieren drei Unternehmen innerhalb einer Volkswirtschaft: der Reifenhersteller PIROLLO, der Stahlhersteller TYSON und der Automobilhersteller FORSCHE. PIROLLO importiert Gummi im Wert von 20 € und verkauft seine gesamte Produktion an FORSCHE. Der Stahlhersteller TYSON importiert Rohstoffe im Wert von 160 € und verwendet diese für die Produktion. Die gesamte Stahlproduktion wird an FORSCHE verkauft. FORSCHE verkauft 2/3 der Autos an den Endverbraucher im Inland und exportiert den Rest. Unternehmen PIROLLO TYSON FORSCHE - Löhne und Gehälter 100 80 120 Verkaufserlös 150 300 900 Des Weiteren sind folgende Informationen gegeben: 20% der im Inland anfallenden Löhne und Gehälter werden an Ausländer bezahlt, deren Wohnsitz nicht im Inland ist. Es gibt keine Abschreibungen. FORSCHE wird vom Staat mit einem Betrag von 200 € gefördert. Die indirekten Steuern belaufen sich auf 200 €. Zusätzlich erhalten die FORSCHE - Arbeiter Wohngeld im Wert von 40 €. Die inländischen Haushalte sind Besitzer der Unternehmen. Aufgabe 4) Berechnen Sie die Bruttowertschöpfung in jedem Unternehmen, den Bruttoproduktionswert insgesamt, die Vorleistungen insgesamt sowie das Bruttoinlandsprodukt der Volkswirtschaft. a. Der Bruttoproduktionswert in dieser Volkswirtschaft ist 1350 und Vorleistungen sind 450. b. Der Bruttoproduktionswert in dieser Volkswirtschaft ist 1350 und Vorleistungen sind 630. c. Das Bruttoinlandsprodukt ist 900. d. Die Bruttowertschöpfung von PIROLLO ist 150, die von TYSON ist und von FORSCHE ist 600. e. Die Bruttowertschöpfung von PIROLLO ist 130, die von TYSON ist und von FORSCHE ist 450. Aufgabe 5) die die 150 140 Verteilungsrechnung: Bestimmung des Volkseinkommens: a. Die Löhne und Gehälter der Inländer sind 300 und die Gewinn- und Vermögenseinkommen der Inländer sind 420. b. Die Löhne und Gehälter der Inländer sind 240 und die Gewinn- und Vermögenseinkommen der Inländer sind 420. c. Das Volkseinkommen ist 720. d. Das Volkseinkommen ist 660. e. Keine der Aussagen trifft zu. Aufgabe 6) Verfügbares Einkommen, das Bruttonationaleinkommen und Saldo der Primäreinkommen: a. Das verfügbare Einkommen ist 460. b. Das verfügbare Einkommen ist 700. c. Das Bruttonationaleinkommen ist 720 und der Saldo der Primäreinkommen ist 60. d. Das Bruttonationaleinkommen ist 660 und der Saldo der Primäreinkommen ist - 60 (minus 60). e. Keine der Aussagen ist richtig Abschnitt II: IS-LM-Modell Hinweis: Für alle Antworten im Abschnitt B gilt die ceteris- paribus- Annahme. Betrachtet wird, falls nicht explizit darauf hingewiesen wird, der Normalfall in dem sich die Volkswirtschaft nicht in der Investitions- oder Liquiditätsfalle befindet. Aufgabe 7) Zusammenhang zwischen Einkommen und Zinssatz auf dem Geldmarkt. Betrachten Sie folgendes Geldmarktmodell: Die reale Geldnachfrage sei: M d / P = 0,5Y − 5000i Das Geldangebot Ms sei 500 und das allgemeine Preisniveau P = 1. a. Wenn das Einkommen von 2000 auf 3000 steigt, steigt der gleichgewichtige Zinssatz auf dem Geldmarkt von 10 % auf 15% b. Wenn das Einkommen von 2000 auf 3000 steigt, steigt der gleichgewichtige Zinssatz auf dem Geldmarkt von 10 % auf 20% c. Die LM-Kurve beschreibt, dass ein Anstieg des Zinssatzes zu einem Anstieg des Einkommens führt. d. Ein Anstieg des Einkommens führt auf dem Geldmarkt zu einem Anstieg der Geldnachfrage. Folglich versuchen die Haushalte Wertpapiere zu kaufen, die Kurse steigen und der gleichgewichtige Zins steigt an. e. Ein Anstieg des Einkommens führt auf dem Geldmarkt zu einem Anstieg der Geldnachfrage. Folglich versuchen Haushalte Wertpapiere zu kaufen die Kurse steigen und der gleichgewichtige Zins sinkt. Aufgabe 8) Zusammenhang zwischen Einkommen und Zinssatz auf dem Geldmarkt a. Die Situation, in der der Zusammenhang zw. Einkommen und Zinssatz auf dem Geldmarkt nicht mehr besteht, nennt man Investitionsfalle. b. Die Situation, in der der Zusammenhang zw. Einkommen und Zinssatz auf dem Geldmarkt nicht mehr besteht, nennt man Liquiditätsfalle. c. In der Liquiditätsfalle ist Geldpolitik sehr effektiv, Fiskalpolitik hingegen wirkungslos. d. In der Liquiditätsfalle ist Geldpolitik wirkungslos, Fiskalpolitik hingegen sehr effektiv. e. In der Liquiditätsfalle ist weder Geld- noch Fiskalpolitik wirksam. Aufgabe 9) Expansive Geldpolitik im IS-LM Modell. Betrachten Sie folgende Volkswirtschaft: Welche Auswirkungen hat eine expansive Geldpolitik auf Einkommen und Zinssatz? Welche der folgenden 3 Grafen zeigt die genauen Auswirkungen und weshalb? Ausgangssituation M 0S = i M 0D M P i IS 0 A A i0 LM 0 M D;M S Y Y0 Alternative 1 M 0S i M 1S i M 0D IS 0 LM 0 M↑ i0 A i0 B i1 B i1 LM 1 A M D;M S Y0 Y1 Y Alternative 2 M 0S i M D 1 M 0D M 1S i LM 0 M↑ i0 i0 A ′ i1 i1 IS 0 B M D;M S LM 1 A ′ i1 i1 B Y0 Y1 Y Alternative 3 M 0S i M M 1S i D 0 IS 0 LM 0 IS1 i0 A i0 LM 1 A i1 i1 ′ i1 B ′ i1 B M D;M S Y0 Y1 Y a. b. c. d. Alternative 1 ist richtig. Alternative 2 ist richtig. Alternative 3 ist richtig. Keine Alternative ist richtig, weil expansive Geldpolitik zu einem Anstieg des Zinsniveaus führt. e. Keine Alternative ist richtig, weil expansive Geldpolitik zu einem Rückgang des gleichgewichtigen Einkommens führt. Aufgabe 10) Im Rahmen des keynesianischen IS-LM Modells .... a. ..führt expansive Geldpolitik zu steigenden Zinsen. Da Haushalte nun ein höheres Zinseinkommen haben, steigt die Konsumnachfrage und im Zuge des Multiplikatorprozess auch das gleichgewichtige Einkommen. b. ..führt expansive Geldpolitik zu steigenden Zinsen. Da es für die Haushalte nun teuerer ist Kredite zu bekommen, sinkt die Konsumnachfrage und im Zuge des Multiplikatorprozess auch das gleichgewichtige Einkommen. c. ... führt expansive Geldpolitik zu sinkenden Zinsen. Durch das sinkende Zinsniveau wird die Investitionsnachfrage angeregt und die IS Kurve verschiebt sich nach rechts. Im Zuge des Multiplikatorprozess steigt das gleichgewichtige Einkommen. d. ... führt expansive Geldpolitik zu sinkenden Zinsen. Durch das sinkende Zinsniveau wird die Investitionsnachfrage angeregt. Es kommt zu keiner Verschiebung der IS-Kurve. Im Zuge des Multiplikatorprozess steigt das gleichgewichtige Einkommen. e. ... führt expansive Geldpolitik zu sinkenden Zinsen. Da die Haushalte nun ein geringeres Zinseinkommen haben, sinkt die Konsumnachfrage und im Zuge des Multiplikatorprozess auch das gleichgewichtige Einkommen. Betrachten Sie nun für die Aufgaben 11 und 12 folgendes IS-LM-Modell: Konsumnachfrage: Investitionen: Staatsnachfrage Steuern: Reale Geldnachfrage: Reales Geldangebot: C(Y)=c0+c1(Y-T) I(i)= b0-b1i G=G0 T=T0 L(i,Y)=d1Y-d2i MS=M/P Das Preisniveau P sei konstant. Alle Parameter sind positiv. Aufgabe 11) Eine Geldmengenerhöhung…. a. ….führt im neuen Gleichgewicht zu höherem Konsum, höherem Sparen und höherem Investieren. b. … führt zu einer Reduzierung des Zinssatzes, jedoch eine Staatsausgabenerhöhung zu einer Erhöhung des Zinssatzes. c. …. führt die Zentralbank durch, indem sie Wertpapiere im Rahmen eines Offenmarktgeschäftes verkauft. d. …. kann das Crowding-out der Investitionen ausgelöst durch eine Staatsausgabenerhöhung nicht verhindern. e. … führt zu einem höheren Einkommensanstieg, je höher die Einkommensreagibilität der Geldnachfrage (d1) ist. Aufgabe 12) Eine Ausgabenerhöhung…. a. … des Staates und die Erhöhung der Steuern T um den gleichen Betrag lässt die gleichgewichtige Produktion unverändert. b. … des Staates, finanziert durch Neuverschuldung, führt zu einem CrowdingOut der privaten Investitionen. c. … des Staates hat bei einer hohen Sparneigung einen starken Effekt auf die Produktion. d. … des Staates führt zu einem Produktionsanstieg bei höherem Zins, eine Zunahme des autonomen Konsums zu einem Produktionsanstieg bei niedrigerem Zins. e. … des Staates, die kreditfinanziert ist, führt zu einem geringeren Produktionsanstieg, als eine steuerfinanzierte. Abschnitt III: Offene Volkswirtschaft Aufgabe 13) Betrachten Sie folgendes graphisches Modell einer offenen Volkswirtschaft mit flexiblem Wechselkurs. Der Euroraum ist das Inland, die USA sind das Ausland. In den USA kommt es nun bei einem konstanten amerikanischen Zins zu einer Rezession, die die inländischen Nettoexporte zurückgehen lässt. (5/3/1/0 Punkte) i IS LM Y i Zinsparitätenbeziehung E a. Dies führt zu einer nominalen Abwertung des Euros. b. Die Rezession in den USA führt zu einem Anstieg der Produktion im Inland. c. Mittels expansiver Fiskalpolitik lassen sich sowohl der Zins, als auch das Einkommen auf ihrem alten Niveau stabilisieren. d. Die Investitionen hängen nur vom Zins und Einkommen ab, also I=I(i,Y). Eine expansive Fiskalpolitik, die die Produktion auf dem alten Niveau stabilisiert, führt hier – verglichen zur Situation vor der Rezession in den USA – zu einem Rückgang der Investitionen. e. Expansive Geldpolitik führt hier zu einer Senkung des Zinses, bei gleichzeitigem Anstieg der Investitionsnachfrage Aufgabe 14) Weitere Fragen zur offenen VW a. Die Zahlungsbilanz stellt die Transaktionen zwischen dem In- und Ausland während einer Periode dar. b. Ein Überschuss in der Kapitalbilanz muss immer mit einem Leistungsbilanzüberschuss einhergehen. c. Wenn die Marshall-Lerner Bedingung erfüllt ist, führt eine reale Abwertung zu einem Rückgang der Nettoexporte. d. Der J-Kurveneffekt besagt, dass es nach einer realen Abwertung vorübergehend zu einem Rückgang der Nettoexporte kommt. e. Bei fixen Wechselkursen ist es niemals möglich, eine unabhängige Geldpolitik zu betreiben. Abschnitt IV: AS_AD Hinweis: Für alle Aussagen gilt jeweils die ceteris-paribus-Annahme. Aufgabe 15) AS-AD-Modell Kennzeichnen Sie, ob folgende Aussagen im Rahmen des AS-AD-Modells wahr sind! Unterstellt seien adaptive Erwartungen über das allgemeine Preisniveau: Pte=Pt-1 Hinweis: Die betrachtete Volkswirtschaft befindet sich nicht in einer Liquiditäts- oder Investitionsfalle, es sei denn in der Angabe ist es explizit anders spezifiziert. a. Eine einmalige Geldmengenerhöhung kann mittelfristig reale Auswirkungen auf das Produktionsniveau haben. b. Alle exogenen Schocks, die zu einer Verschiebung der LM-Kurve führen, verschieben die AS-Kurve in die gleiche Richtung. c. Je höher die Zinselastizität der Investitionen, desto steiler verläuft die ADKurve. d. Je niedriger die Zinselastizität der Geldnachfrage, desto flacher verläuft die AD-Kurve. e. Nehmen Sie an, der Konsum der privaten Haushalte hängt nicht nur vom verfügbaren Einkommen ab, sondern auch von der realen Geldmenge. Dann verläuft die AD-Kurve senkrecht, wenn sich die Volkswirtschaft in einer Investitionsfalle befindet. Aufgabe 16) Weitere Fragen zu Arbeitsmarkt, Erwartungsbildung und Phillips-Kurve a. Reformen, die die Marktmacht von Unternehmen auf den Gütermärkten begrenzen, führen zu einer Reduktion der natürlichen Arbeitslosenquote. b. Die mittelfristige Phillipskurve bei adaptiven Erwartungen verläuft horizontal. e c. Die kurzfristige Phillipskurve sei gegeben durch πt = πt + μ + z − αu t , wobei μ + z = 0, 6 und α = 3 . Die natürliche Arbeitslosenquote in dieser Volkswirtschaft beträgt 20%. d. Die kurzfristige Wirksamkeit der Geldpolitik beruht darauf, dass die Preisänderungen nur unvollständig in Nominallohnanpassungen umgesetzt werden. e. Als „Okun’sches Gesetz“ wird der inverse Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und der Veränderung der Arbeitslosenquote bezeichnet. Offener Fragenteil Aufgabe 17) Offene VWL (20 Punkte) Die Welt besteht aus zwei Ländern: den USA und dem Euroraum. Der Euroraum ist das Inland, die USA das Ausland. Kaufkraftparitätentheorie a. Das einzige Gut in dieser Welt ist ein Big Mac. Erklären Sie intuitiv in diesem einfachen Fall die absolute Kaufkraftparitätentheorie. (3 Punkte) b. Im Juli 2008 betrug der Preis eines Burgers in den USA $3,57. Im Euroraum kostete zur gleichen Zeit ein Burger €3,37. Berechnen Sie den nominalen Dollar-Euro Wechselkurs von Juli 2008 für den Fall, dass die absolute Kaufkraftparität gilt. Der tatsächliche Wechselkurs im Juli 2008 war 1,58 Dollar pro Euro. War zu dem Zeitpunkt der Euro gegenüber dem Doller über- oder unterbewertet? (3 Punkte) Dollar-Euro Wechselkurs 1.7 1.6 1.5 1.4 1.3 1.2 1.1 02.12.2008 18.11.2008 04.11.2008 21.10.2008 07.10.2008 23.09.2008 09.09.2008 26.08.2008 12.08.2008 29.07.2008 15.07.2008 1 01.07.2008 Dollar pro Euro c. Nebenstehende Graphik zeigt die Entwicklung des nominalen Dollar-Euro Wechselkurses seit Juli 2008. Erklären Sie diese Entwicklung. Nehmen Sie dabei Bezug auf Ihr Ergebnis aus b). (4 Punkte) Zinsparitätentheorie d. In dieser Welt gibt es auch nur zwei Wertpapiere: eine US-Staatsanleihe und eine europäische Staatsanleihe. Erklären Sie in eigenen Worten die Zinsparitätentheorie. (3 Punkte) Zinsen von Deutschen und US-Staatsanleihen 5 4.5 4 3.5 3 2.5 Deutsche Staatsanleihe US Staatsanleihe 11/18/2008 11/4/2008 10/21/2008 10/7/2008 9/23/2008 9/9/2008 8/26/2008 8/12/2008 7/29/2008 7/15/2008 2 7/1/2008 in Prozent e. Nebenstehende Graphik zeigt die Entwicklung der Zinsen von den beiden Staatsanleihen seit Juli 2008. Erklären Sie die Entwicklung des Dollar-Euro Wechselkurses aus Aufgabe c) anhand dieser Graphik. Unterstellen Sie dabei, dass der erwartete nominale Wechselkurs der Wechselkurs ist, bei dem die Kaufkraftparität gilt. (5 Punkte) f. Was folgern Sie aus Ihren Analysen für die zukünftige Entwicklung des DollarEuro Wechselkurses? Erklären Sie. (2 Punkte) Fortsetzung auf der nächsten Seite.... Aufgabe 18) Analyse der mittleren Frist (20 Punkte) In der kleinen Volkswirtschaft „Alehmania“ hat die dortige Zentralbank in Zusammenarbeit mit dem statistischen Staatsamt ermittelt, dass die Nachfragekomponenten sowie der Geldmarkt durch folgende Gleichungssysteme beschrieben werden können: Konsum: Investitionen: Steuern: Staatsausgaben: Nominale Geldnachfrage: Geldangebot: C=200+0,8Yv I=140+0,3Y-1000i T=100+0,4Y G=640 MD=P(0,2Y-2000i) Ms=400 a. Leiten Sie die AD-Kurve analytisch anhand der Angaben her. Achten Sie darauf, dass Ihre Rechenschritte eindeutig und nachvollziehbar sind. (4 Punkte) Der Arbeitsmarkt und die Produktion in „Alehmania“ können durch folgende Bedingungen charakterisiert werden: Lohngleichung: W=Pe0,0002N Produktionsfunktion: Y=N Ferner besitzen die Unternehmen in „Alehmania“ eine gewisse Marktmacht und nehmen in ihrer Preiskalkulation einen Gewinnaufschlag (Mark-Up) auf die Grenzkosten um μ=0,6 vor. b. Bestimmen Sie die AS-Kurve. Berechnen Sie anschließend den Potenzialoutput, sowie das Preisniveau im mittelfristigen Gleichgewicht. (4 Punkte) c. Gehen Sie nun davon aus, dass derzeit der Potenzialoutput produziert wird. Die internationale Finanzkrise verunsichert die Investoren in „Alehmania“ und es kommt zu einem Rückgang der autonomen Investitionen im Immobiliensektor. Veranschaulichen Sie dieses Szenario graphisch im IS-LM- und AS-AD-Diagramm, wenn keine wirtschaftspolitischen Maßnahmen ergriffen werden. Kennzeichnen Sie dabei eindeutig die Gleichgewichte in der kurzen und mittleren Frist. Erläutern Sie die Anpassungsprozesse knapp und gehen Sie dabei insbesondere auf die Auswirkungen auf Produktion, Preisniveau und Zinssatz in der kurzen und mittleren Frist ein. (Hinweis: Unterstellen Sie adaptive Erwartungen bezüglich der Preisniveaus: Pte=Pt-1) (7 Punkte) i Y P Y . d. Der alehmanische Wirtschaftsexperte Peter Klugmann argumentiert nun allerdings, dass es sich bei dem Schock gar nicht um einen konjunkturellen Nachfrageschock handelt, sondern um einen strukturellen Angebotsschock handelt, da der Finanzsektor dauerhaften Schaden genommen habe. Da die Unternehmer in der Volkswirtschaft nun Kredite zu ungünstigeren Kondition bekommen, steigen ihre Produktionskosten bei dem gegebenen Nominallohnniveau. Zeigen Sie graphisch die kurz- und mittelfristigen Auswirkungen eines solchen Angebotsschocks auf Produktion, Zins- und Preisniveau. Erklären Sie knapp verbal. (5 Punkte) P Y