Bachelor Sozialarbeit und Sozialpolitik Deutsch und Bilingue PHILOSOPHISCHE FAKULTÄT DEPARTEMENT SOZIALWISSENSCHAFTEN / STUDIENBEREICH SOZIOLOGIE, SOZIALPOLITIK UND SOZIALARBEIT RTE DES BONNESFONTAINES 11, CH-1700 FRIBOURG DER STUDIENGANG Das sechssemestrige Bachelorstudium (BA) „Sozialarbeit und Sozialpolitik“ ist einzigartig in der Schweiz. Die Kombination von Sozialarbeit und Sozialpolitik als akademisches Studium kann nur an der Universität Freiburg absolviert werden. Das Studium verbindet sozialwissenschaftliche Inhalte direkt mit den beiden Praxisfeldern Sozialarbeit und Sozialpolitik. In diesem facettenreichen Studium kommen unter anderem die folgenden wichtigen Aspekte zum Tragen: • Das Studium vermittelt adaptierbare Kompetenzen in Bezug auf die sozialen Probleme einer sich stetig wandelnden Lebenswelt. Es sensibilisiert für gesellschaftliche Problemfelder und schafft die Voraussetzungen, um darauf mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und Konzepten situativ und kritisch reagieren zu können. • Im Studium werden Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens, disziplinäre theoretische Perspektiven und interdisziplinäre Denk- und Lösungsansätze erlernt. Quantitative und qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung werden anwendungsorientiert eingesetzt. • Die Studierenden führen in einem viersemestrige Forschungspraktikum eigenständige Untersuchungen zu Themen im Bereich Sozialpolitik und Sozialarbeit. Der abschliessende Forschungsbericht gilt als BA-Arbeit. • Studierende erwerben in den Fachveranstaltungen wie im Forschungspraktikum berufsqualifizierende Kompetenzen in Wissenschaft und Praxis. STRUKTUR DES STUDIENGANGS Als Vollzeitstudium dauert das BA-Studium drei Jahre. Im ersten Jahr wird ein Grundstudium absolviert, das nach erfolgreichem Abschluss in „Sozialarbeit und Sozialpolitik“ oder in „Soziologie“ fortgesetzt werden kann. „Sozialarbeit und Sozialpolitik“ wird als Programm zu 120 (Bereich I) und zu 60 ECTSPunkten (Bereich II) angeboten. Das Studium ist modular aufgebaut: Es umfasst Pflichtmodule, die von allen Studierenden zu besuchen sind, sowie Wahlpflichtmodule. Jedes Modul zu 15 ECTS-Punkten besteht in der Regel aus drei Veranstaltungen. Zudem belegen die Studierenden für 12 ECTS-Punkte Veranstaltungen aus dem weiteren Angebot der Philosophischen Fakultät („Softskills“). Das Programm „Sozialarbeit und Sozialpolitik“ zu 120 ECTS (Bereich I) lässt sich sinnvoll mit dem deutschsprachigen Programm „Soziologie“ zu 60 ECTS (Bereich II) kombinieren. Das Bilingue-Studium (120 ECTS) ersetzt drei deutsch- durch drei französischsprachige Module (45 ECTS) oder es kombiniert den deutschsprachigen Bereich I „Sozialarbeit und Sozialpolitik“ (120 ECTS) mit dem französischsprachigen Bereich II „Sociologie“ (60 ECTS). Studierende können im Anschluss an das BA-Studium ein Masterdiplom (MA) „Soziale Probleme und Sozialpolitik“ oder „Soziologie“ und nach Absolvierung dieses Diploms ein Doktorat erwerben. THEMATISCHE SCHWERPUNKTE Das Studium beruht auf den drei Schwerpunkten „Sozialarbeit“, „Sozialpolitik“ und „Sozialforschung“. Es vermittelt eine breite Palette theoretischen, methodologischen und praktischen Wissens. Ein durch Workshops begleitetes Forschungspraktikum dient der angewandten Auseinandersetzung mit einem sozialen Problem sowie einem Feld der sozialarbeiterischen Praxis oder der Sozialpolitik. Zentrale Fragen im Studienprogramm „Sozialarbeit und Sozialpolitik“ sind zum Beispiel: • Welchen sozialen Problemen steht unsere Gesellschaft gegenüber? Gefragt wird besonders nach der Entstehung, Bewertung und Karriere von sozialen Problemen. • Welche sozialarbeiterischen und sozialpolitischen Handlungsmöglichkeiten gibt es? • Wie sehen die Lebenslagen von sozial benachteiligten Personen und Gruppen aus und wie erleben sie ihre Lebenssituation? Wie geht die Gesellschaft mit individuellen und sozialen Benachteiligungen um? • Nach welchen sozialpolitischen Handlungsansätzen und Massnahmen werden soziale Probleme behandelt? Wie wirksam sind sozialpolitische Interventionen? Sozialarbeit Dieser Schwerpunkt legt die Basis für das kritische Wissen um Bearbeitungsansätze, wie sie in der Sozialarbeit und der Sozialpolitik zum Tragen kommen. Während Sozialpolitik als eine primäre Massnahme zur Lösung von Problemen verstanden werden kann, erweist sich soziale Arbeit als Interventionspraxis, die dort einsetzt, wo die primären Lösungsformen zu kurz greifen. Die Soziologie kennt zu diesen Themen unterschiedliche Theorien, Konzepte und erkenntnistheoretische Perspektiven. Die Studierenden werden exemplarisch mit empirischen Befunden und unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Ansätzen vertraut gemacht. Sozialpolitik Dieser Schwerpunkt behandelt die verschiedenen Bereiche der Sozialpolitik und ihre Akteure. Theorien zur Entstehung unterschiedlicher Formen moderner Sozialstaaten nehmen einen wichtigen Stellenwert ein. Die Grenzen des Wohlfahrtsstaats, die Auswirkungen sozialpolitischer Interventionen, die unbeabsichtigten Folgen und die Wirkungen auf ihre Adressaten sind ebenso von Interesse wie Prozesse der öffentlichen Meinungsbildung und der Durchsetzung politischer Ziele. Zudem werden nichtstaatliche Institutionen behandelt, die zur Bearbeitung sozialer Probleme und zur Wohlfahrtsproduktion beitragen. Sozialforschung Der dritte Schwerpunkt vermittelt die wissenschaftstheoretischen Grundlagen und methodischen Instrumente für die systematische Bearbeitung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen. Die vertiefte Methodenausbildung versetzt die Studierenden in die Lage, wissenschaftliche Studien zu verstehen und zu beurteilen, aber auch selbst theoriegeleitet und empirisch zu forschen. Erlernt werden diese Kompetenzen im Rahmen eines Forschungsprojekts in Gruppenarbeit. BERUFSAUSSICHTEN BA- und MA-Studium vermitteln zusammen das theoretische und konzeptionelle Rüstzeug für (Kader-)Positionen in öffentlichen oder privaten Organisationen oder für Forschung und Lehre. Die Ausbildung befähigt zu einer beruflichen Tätigkeit in folgenden Bereichen: Analyse, Planung, Entwicklung, Leitung, Umsetzung und Evaluation von sozialen Projekten; Unterricht oder Ausbildung; Mitarbeit in Verbänden, Gewerkschaften, internationalen Organisationen, Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit; Erarbeitung professioneller Lösungsansätze für unterschiedliche soziale Probleme (Sozialpolitik, Beratung, Sozialdienste); wissenschaftliche Forschung; Medien usw. Studienberatung Thérèse de Werra ([email protected], 026 300 77 96) Maurizia Masia ([email protected], 026 300 77 84) Kontakt Studienbereich Soziologie, Sozialpolitik und Sozialarbeit Universität Fribourg Route des Bonnesfontaines 11 1700 Fribourg [email protected] www.unifr.ch/sopa