2. Aufklärungsbogen Angioplastie/PTA 2. Aufklärung/Information zur Angioplastie (Ballondilatation/PTA) Lieber Patient! Nach den bei Ihnen durchgeführten Voruntersuchungen, insbesondere der Angiographie, ergibt sich die Möglichkeit, die bei Ihnen bestehenden Durchblutungsstörungen mittels eines Ballonkatheters zu beseitigen. Alternativ zu dieser Behandlungsmöglichkeit kommt evtl. ein operativer Eingriff, z.B. das Ausschälen von Ablagerungen, Umgehung mittels Vene oder Kunsstoffprothese (BypassOperation) in Betracht. Mit diesem Aufklärungsblatt möchten wir Ihnen kurz das Verfahren der Ballonangioplastie erläutern. Bitte lesen Sie sich das in Ruhe durch, beantworten soweit es geht die umseitigen Fragen und bringen das Blatt zum Tag des Eingriffs wieder mit. Für weitere Fragen stehen wir gern vor der Angioplastie zur Verfügung. Die Ihnen vorgeschlagenen Behandlung ist in der Regel nicht schmerzhaft und wird in örtlicher Betäubung im Ihnen bekannten Angiographieraum durchgeführt. Falls mehrere Gefäßveränderungen in verschiedenen Gefäßabschnitten vorliegen, kann in den meisten Fällen in einem Eingriff nur eine Veränderung therapiert werden. Auf Wunsch kann vorher zusätzlich eine „Beruhigungsspritze“ gegeben werden. Behandlungsablauf: 1. Die Katheter-Dilatation soll eine Durchblutungsstörung durch Aufdehnung einer Engstelle oder eines Gefäßverschlusses bessern oder beseitigen. DieErfolgsaussichten für eine erfolgreiche Therapie sind dabei abhängig von dem Stadium der Erkrankung. So lassen sich z.B. lange Gefäßverschlüsse erheblich schlechter therapieren als kurze Verschlüsse oder nur Engstellen. 2. Bei der Katheterbehandlung führen wir über eine Schlagader in der Leiste, in seltenen Fällen auch in der Ellenbeuge, einen Kunststoffschlauch (Katheter) mit einem Ballon an den gewünschten Gefäßabschnitt. An dieser Stelle wird dann der Ballon aufgeblasen und das zuvor verengte bzw. verschlossene Gefäß aufgedehnt. Während der Untersuchung spritzen wir über den Katheter zur Darstellung des Gefäßes wie in der Voruntersuchung jodhaltiges Kontrastmittel. In ca. 90% der Fälle kann mit diesem Verfahren eine Gefäßverengung beseitigt werden. Die Behandlung selbst dauert ca. 30-45 Minuten. Eventuell kann es während der Untersuchung notwendig werden, ein kleines Maschendrahtgeflecht („Stent“) einzubringen. Dies geschieht über denselben Katheter von der Punktionsstelle aus. Dieser Stent hält dann das Gefäß von innen offen und verhindert ein Wiederverschließen eines zuvor eröffneten Gefäßabschnittes. Gleichfalls können wir während der Untersuchung Gerinnsel mit einem Katheter absaugen oder harte Kalkablagerungen mit einem Spezialkatheter vorsichtig „ausfräsen“. Eine Laser-Therapie wird bei uns nicht durchgeführt. 3. Nach Entfernung des Katheters drücken wir die Einstichstelle ab, bis es nicht mehr blutet, und legen dann einen Druckverband an. Sie müssen dann 24 Stunden strenge Bettruhe einhalten, damit es nicht zur Nachblutung oder zum Entstehen eines Hämatoms (blauen Flecks) im Bereich der Punktionsstelle kommt. Der Druckverband muß auch bis zum nächsten Morgen belassen werden, gleichzeitig ist eine strenge Bettruhe einzuhalten. 4. In einigen Fällen ist es uns möglich; das Gefäß während der Untersuchung nach Einführung eines kleinen Katheters zu vernähen; ähnlich, wie es auch in einer gefäßchirugischen Operation geschieht. Dadurch kann die erforderliche Bettruhe erheblich abgekürzt werden und Sie dürfen evtl. schon nach 2-4 Stunden nach Ende des Eingriffs wieder selbständig zur Toilette gehen. Eine Hautnaht wird bei dieser Prozedur nicht durchgeführt! 5. Nach der Therapie sollten Sie nach Verordnung durch Ihren Hausarzt ständig blutverdünnenden Medikamente einnehmen (z.B. ASS 100 mg) und in regelmäßigen Abständen zur Kontrollen zur Gefäßsonographie (Duplexsonographie) kommen. Mögliche Nebenwirkungen / Komplikationen: 1. Allergien gegen Kontrastmittel sind sehr selten. Diese können in den meisten Fällen sofort medikamentös behandelt werden. Äußerst selten kommt es zu schweren allergischen Reaktionen mit Blutdruckabfall, Atem- und Herzstillstand. Dies betrifft aber in der Regel nur Patienten, die auch sonst starke allergische Reaktionen aufweisen. Bitte informieren Sie uns darüber! 2. Gelegentlich werden Überempfindlichkeitsreaktionen des Kreislaufsystems beobachtet. Hier kann durch eine medikamentöse Blutdruckanhebung meist schnell geholfen werden. 3. An der Punktionsstelle können Blutergüsse oder Gefäßwandverletzungen auftreten. Eine größere Nachblutung kann zu einem erheblichen Blutverlust und zur Notwendigkeit einer nachfolgenden Operation mit Entfernung des Blutergusses und Durchführung einer Gefäßnaht an der Punktionsstelle führen. Auch kann die Durchblutung des Armes oder des Beines, an dem punktiert wurde, erheblich verschlechtert werden. Beides sind jedoch sehr seltene Komplikationen, die meist ohne Folgeschäden therapiert werden können. 4. Um die Risiken der Untersuchung möglichst gering zu halten, bitten wir Sie, folgende Fragen zu beantworten: (Zutreffendes bitte unterstreichen !) - Wurde bei Ihnen bereits eine derartige oder ähnliche Untersuchung durchgeführt ? - Besteht bei Ihnen eine Überempfindlichkeit gegen Medikamente, Pflaster, Chemikalien, Nahrungsmittel oder Kontrastmittel ? - Ist bei Ihnen eine Blutgerinnungsstörung bekannt bzw. nehmen Sie gerinnungshemmende Medikamente (z.B. Marcumar, Falithrom) ? - Haben Sie eine - bekannte Schilddrüsenüberfunktion ? - schwere Herzerkrankung ? - Nierenerkrankung ? - Blutungsquellen im Körper, z.B. ein Magengeschwür ? - Sind sie zuckerkrank / Diabetiker ? - Hatten Sie früher eine Blutgerinnselbildung mit evtl. Embolie ? - Haben Sie bereits Bypässe ? - Für Frauen: Besteht die Möglichkeit einer Schwangerschaft ? JA / NEIN JA / NEIN JA / NEIN JA / NEIN JA / NEIN JA / NEIN JA / NEIN JA / NEIN JA / NEIN JA / NEIN JA / NEIN 5. Wir bitten Sie Ihr Einverständnis zur vorgeschlagenen Untersuchung mit Ihrer Unterschrift zu dokumentieren (das umfaßt auch die evtl. notwendigen Hilfsmaßnahmen bei seltenen, aber möglichen Komplikationen). Fragen Sie uns, wenn Sie etwas nicht verstanden haben oder wenn Sie mehr über die Untersuchung, über die hier erwähnten Komplikationen in Ihrer Häufigkeit sowie über seltene und seltenste Risiken erfahren wollen. Wir geben gerne Auskunft ! Kommen Sie ohne Angst zur Untersuchung ! Ihre morgendlichen Medikamente können und sollten Sie weiter einnehmen! Ein kleines Frühstück kann gleichfalls vor dem Eingriff eingenommen werden (Ausnahme: Patienten mit Allergien!). Für die Nachbeobachtungszeit nach der Untersuchung bringen Sie sich bitte etwas zu Essen mit und evtl. auch ein Buch oder eine Zeitung zur Zeitüberbrückung. Bitte bringen Sie diesen Informationsbogen sowie den angehefteten Aufklärungsvordruck ausgefüllt zur Untersuchung mit. Zum Untersuchungstag benötigen wir weiterhin aktuelle Blutuntersuchungen (Quick-Wert und Blutgruppe). Ihr Hausarzt sollte bitte die entsprechenden Laboruntersuchungen rechtzeitig veranlassen !