Akne - swiss-medical

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Auch wenn wir heute bedeutend weniger
Akne-Hautbilder sehen, ist die entzündliche
Hautkrankheit auch heute noch weit verbreitet.
Häufigst auftretende Hautkrankheit
Sie ist die am häufigsten auftretende Hautkrankheit weltweit. Über 90% Prozent der Jugendlichen sind in den
Lebensjahren zwischen fünfzehn und dreissig mehr oder
weniger davon betroffen. Meist bilden sich im Gesicht
Pusteln, Pickel und Mitesser, beginnend überwiegend an
der Stirn und am Kinn. Dekolleté, Rücken, Gesäss und
Oberschenkel können befallen sein.
Auslöser
Um gleich vorab mit einem weitverbreiteten Vorurteil
und Irrtum aufzuräumen: Eine klassische Akne hat nichts
mit mangelnder Hygiene zu tun, ist nicht ansteckend und
nicht allergiebedingt. Auch kursieren viele Mythen darüber, ob gewisse Lebensmittel die Hautkrankheit fördern.
So zum Bespiel Schokolade, Chips, Milch oder vieles
mehr. In einer Studie wurde bereits 1969 nachgewiesen,
dass der Kakao in der Schokolade die Akne nicht beeinflusst. Auch der Einfluss von Milch und anderen
Lebensmittel konnte nicht definitiv nachgewiesen werden. Doch es ist sicher unbestritten, dass eine ausgewogene, gesunde Ernährung auf unseren Körper und somit
auch auf unser Hautbild positive Auswirkungen hat. Jeder
Akne liegt eine vermehrte Talgproduktion, eine Verhornungsstörung zugrunde.
Aknebakterien (Propioni-bacterium acne)
Die Aknebakterien vermehren sich rasch im sauerstoffarmen Milieu, welches durch den Komedo (Mitesser) gegeben ist. Durch die defekte Follikelwand treten die
Bakterien in die Lederhaut aus und bewirken die Bildung
von entzündlichen Papeln, Pusteln und Knoten.
Akne vulgaris
Die häufigste Form, die Akne vulgaris, ist meist hormonell bedingt, verursacht durch Androgene, männliche
Geschlechtshormone, welche auch bei Frauen in geringem Mass produziert werden. Hormonschwankungen
treten jedoch nicht nur während der Pupertät auf, sondern auch während der Schwangerschaft, der
Wechseljahre oder etwa auch beim Absetzten der Anti
Baby Pillen. Auch zyklusbedingt kann es während der
Menstruation zu einem verstärkten Ausbruch der Akne
kommen.
Heute belegen Studien, dass nebst den Hormonen auch
erbliche Veranlagung, starke psychische Belastungen
und Stress die Entstehung der Hauterkrankung fördern
können. Ebenso nachgewiesen sind mögliche allergische
Reaktionen der Haut auf bestimmte Stoffe, welche in
Pflegeprodukten und Medikamenten enthalten sind. Vor
allem lipidhaltige Produkte mit hohen PH Werten,
Anabolika, Psychopharmaka, Antibiotika, Vitamine B2, B6,
B12, Kortison und Arzneimittel zur Krebsbehandlung.
•• Akne Fulminans, verschlimmerte Form der Acne
Vulgaris (starke Entzündungen, im schlimmsten
Fall noch Gelenkschmerzen und Fieber.)
•• Comedonica-Akne (schwächste Form der Akne)
•• Säuglingsakne oder Babyakne – Neonatorum
und Infantum (bedingt durch männliche Sexualhormone, die vor der Geburt von der Mutter
auf das Kind übergegangen sind und von selbst
wieder verschwindet.)
•• Sommer- oder Mallorca-Akne (extreme
Reaktion der Haut auf UV-Strahlung. Eingestuft
wird die Akne aestivalis jedoch mitunter auch
als Haarfollikelentzündung und damit als eine
Sonderform des Sommerekzems.)
•• Akne-Inversa (Bei der Akne inversa handelt
es sich um eine schmerzhafte Entzündung der
Haarfollikel und der Talgdrüsen, und zwar ausschließlich im Bereich der Achseln, des Anal- und
Genitalbereiches und in der Leistengegend.)
•• Kosmetikakne (Bei leichteren Fällen der Akne
cosmeticaln reichen oft Behandlungen mit speziell auf den Akne-Hauttyp abgestimmten
Cosmeceuticals.)
Akneformen
Akne ist aufgrund des Erscheinungsbildes leicht zu diagnostizieren. Pusteln, Mitesser, Pickel sind deutlich zu erkennen. Weit schwieriger ist es jedoch festzustellen, um
welche Akne-Form es sich handelt. Während leichte
Formen der hormonell bedingten Akne in der Pupertät
oft mit einem auf das spezifische Hautbild abgestimmten
Cosmeceutical und mit regelmässigen Akne-Toiletten
erfolgreich behandelt werden können, sind stärkere
Akneformen nur mit Medikamenten erfolgreich zu behandeln. Zudem tritt die Akne meist in einem Alter auf, in
dem das äussere Erscheinungsbild sehr wichtig ist.
Kränkungen, Verspottung oder gar Abweisung führen zu
psychischer Belastung und können das Selbstbewusstsein
massiv mindern. Deshalb ist es heute empfehlenswert,
bereits in einem frühen Stadium der Hautkrankheit einen
Dermatologen aufzusuchen. Je früher man mit einer Therapie beginnt, umso leichter ist es, die Akne in den Griff
zu bekommen und Narbenbildung zu verhindern.
Behandlungsmöglichkeiten
Mittlerweile verfügen wir über ein breites Spektrum an
medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten. Bei leichten Formen wird meist erst ein Antibiotika äusserlich
punktuell angewendet. Bei stark ausgeprägter Akne werden die heute gängigen Medikamente wie Isotretinoin
und Antibiotika angewendet. Ebenso gibt es die Möglichkeit, die Antibabypille zur Aknetherapie bei Frauen
einzusetzen. Diese enthält Gestagene, welche den
akneauslösenden männlichen Geschlechtshormonen
(Androgenen) entgegen wirken. Bei leichten Formen wird
meist erst ein Antibiotika äusserlich punktuell angewendet. Immer jedoch werden diese mit Akne spezifischen
Cosmeceuticals kombiniert und erfordern professionelle
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SFK - INFO
1|2016
Hautbild einer Stirn vor und
nach der Aknebehandlung
Akneformen
Aknenarben
Akne-Toiletten in auf das Krankheitsbild abgestimmten
zeitlichen Intervallen. Die verwendeten Produkte enthalten meist als Hauptinhaltsstoffe:
••
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••
••
Salizylsäure (verhornungslösend)
Glykolsäure (verhornungslösend)
Zinkoxid (entzündungshemmend)
Chlorhexidin (bekämpft die Bakterien)
Verhinderung von Narben
Zurückbleibende Narben werden mit Fruchtsäurepeelings,
Laser- und/oder Kältebehandlungen nachbehandelt. Oft
ist eine Aknetherapie ein langwieriger Prozess und erfordert mehrere Arztbesuche und wöchentliches professionelles Ausreinigen. Durchhaltevermögen sowie Disziplin
in der Anwendung der Heimpflege sind unbedingt erforderlich. Vor allem aber sollte so rasch als möglich mit der
Behandlung begonnen werden – am besten bevor sich
ausgeprägte Entzündungen gebildet haben. Eine rechtzeitige professionelle Behandlung führt meist zu einer
vollständigen Abheilung der Akne und verhindert die
Bildung von unschönen Narben.
Informationen
Brigitte Bünder
Managerin
swiss academy of medical
cosmetics by Dr. Gerny
swiss beauty clinic
Bilder vom Autor zur Verfügung gestellt
Akne
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2|2016
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