Planetariumsshow zum Thema Das Leben eines Sterns 1

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Carl-Fuhlrott-Gymnasium
Wuppertal
Jahrgangsstufe 12
Schuljahr 2009/2010
Planetariumsshow zum Thema:
„Das Leben eines Sterns“
Name:
Christoph Hastenrath
Fach:
Physik
Kursleiter:
OStR Michael Winkhaus
Schuljahr:
2009/2010
Kontakt:
[email protected]
Carl-Fuhlrott-Gymnasium
Christoph Hastenrath
Wuppertal
Planetariumsshow zum Thema:
„Das Leben eines Sterns“
1
VORWORT.................................................................................................................... 1
2
EINLEITUNG................................................................................................................. 2
3
DAS PLANETARIUM .................................................................................................... 3
3.1
Unsere Planetariumstechnik ................................................................................................... 3
3.1.1
Ausgangssituation des Planetariums..................................................................................... 4
3.1.2
Bilderserie: Ausgangssituation des Planetariums.................................................................. 5
3.2
Steuerung der Planetariumstechnik....................................................................................... 7
3.3
Konzept Planetariumssteuerung ............................................................................................ 8
3.4
Blende für den HD-Videoprojektor ......................................................................................... 9
4
ERSTELLUNG EINES FACHARTIKELS .....................................................................10
4.1
Vorbereitung und Analyse..................................................................................................... 10
4.2
Fachartikel „Das Leben eines Stern“ ................................................................................... 11
5
5.1
UMSETZUNG IN EINE PLANETARIUMSSHOW .........................................................38
Fahrplan für Planetariumsshow............................................................................................ 40
6
MEIN FAZIT .................................................................................................................47
7
QUELLENNACHWEISE...............................................................................................48
7.1
Literarische Quellen ............................................................................................................... 48
7.2
Internet-Quellen ...................................................................................................................... 48
7.3
Bild-Quellen ............................................................................................................................ 48
8
INHALTSVERZEICHNIS DER CD................................................................................49
9
ABSCHLUSSERKLÄRUNG.........................................................................................49
Das Leben eines Sterns
Carl-Fuhlrott-Gymnasium
Christoph Hastenrath
Wuppertal
1
Vorwort
Im Rahmen der Jahrgangsstufe 12 ist eine wissenschaftliche Hausarbeit anzufertigen. Meine
Facharbeit soll nun die Grundlage für einen multimedialen Planetariumsvortrag zum Thema
„Das Leben eines Sterns“ sein und dient auch als Basis für weitere Arbeiten am
Schülerplanetarium des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums Wuppertal.
Ein Hauptaugenmerk innerhalb dieser Arbeit besteht darin, das Planetarium zu erweitern,
modernisieren und in Betrieb zu nehmen. So soll eine Basis
für ein umfassendes
Bildungsangebot geschaffen werden. Die hier geschaffene Infrastruktur soll nachfolgenden
Referenten die Möglichkeit bieten, eigene Fachvorträge in Form einer Planetariumsshow zu
erstellen und halten zu können.
Zur Nutzung von Videomaterial und noch ansprechender Darstellung astronomischer Inhalte
sollte auch ein HD-Videoprojektor in die vorhandene Technik des Planetariums integriert
werden. So bestand ein Teil meiner Arbeit auch in der Planung und Umsetzung dieser
technischen Komponente. Insbesondere die Installation des Videoprojektors warf Probleme
auf, die zunächst nicht ersichtlich waren.
Im nächsten Teil der Arbeit beschäftige ich mich dann theoretisch mit dem Leben eines
Sterns. Hier wird ausführlich die Lebensgeschichte eines Sterns erklärt, von seiner
Entstehung bis zu seinem Ende. Des weiteren wird auch auf alle Szenarien eingegangen,
insbesondere das Sterben des Sterns und deren Varianten werden beschrieben.
Die Umsetzung dieses Artikels in eine Planetariumsshow ist in einem weiteren Abschnitt
dieser Arbeit dargestellt. So wird das allgemeine Konzept, wie auch die konkrete Umsetzung
in eine Show beschrieben. Im Fokus standen vor allem die Erstellung eines Fahrplans zur
Vereinfachung des Vortrags und das Zusammenstellen der benutzten Medien. Die
Entstehungsgeschichte und dessen Konzept werden in diesem Teil genauer beschrieben.
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2
Das
Einleitung
Gesamtziel
dieser
Arbeit
besteht
darin,
eine
Planetariumsshow
über
die
Lebensgeschichte eines Sterns zu erstellen. Von der Geburt bis zu seinem Ende soll alles in
einer kurzweiligen Show dargestellt werden.
Die Kunst des Ganzen besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen Information und
Unterhaltung zu finden. Ein reines Aufzählen von Fakten wird auf Dauer keinen hohen
Unterhaltungswert erreichen können, deshalb wird schnell klar, dass es hier eine
entsprechende didaktische Aufbereitung geben musste. Das Planetarium verfügte damals
bereits über einen Sternenprojektor und zwei Diaprojektoren, sowie weitere Hilfs- und
Sonderprojektoren. Die Darstellung von dynamischen Vorgängen, wie sie sich im Inneren
eines Sternes abspielen, ist mit Hilfe von Videomaterial, Animationen und Powerpoint
Präsentation viel nachvollziehbarer als nur mit Hilfe einer Diashow. Also sollte das
Planetarium um einen HD-Videoprojektor erweitert werden.
Als nächstes muss aber zunächst ein Fachartikel verfasst werden, der die Grundlage der
Planetariumsshow bildet. Dieser Artikel soll alle Informationen über das Leben eines Sterns
enthalten, die zum Verständnis notwendig sind. Insbesondere sollte auch auf die Zielgruppe
dieses Vortags besonders eingegangen werden.
Die Umsetzung des Fachartikels in eine Planetariumsshow war der abschließende letzte
Schritt meiner Arbeit. Schüler sollen, auch ohne Vorkenntnisse, in der Lage sein, diesem
Vortrag
folgen zu können und zu verstehen, und vielleicht sogar das Interesse an der
Astronomie finden. Letztendlich sollen alle Hilfsmittel des Vortrags so aufbereitet werden,
dass andere Vorführer diese Show allein referieren können.
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3
Das Planetarium
Das Schülerplanetarium des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums Wuppertal entstand aus der Idee
hinaus, eine wetterunabhängige Alternative für Astronomie-Interessierte zu schaffen.
Zusätzlich zu der Sternwarte auf dem Schuldach, erstellten zwei Schüler im Rahmen ihrer
wissenschaftlichen
Facharbeit
vor
einigen
Jahren
das
Konzept
für
ein
eigenes
Schülerplanetarium. Hintergrund war es, aufgrund des sehr begrenzten zu Verfügung
stehenden Raumes, ein sehr kleines Planetarium mit einem Durchmesser von gerade einmal
7 Metern zu erschaffen. Da es aber keines in solch kleinen Dimensionen zu kaufen gab,
beschlossen sie ihr eigenes zu bauen. In monatelanger Arbeit verbrachten sie Tage und
Nächte damit ihre Gedanken umzusetzen und schafften es schlussendlich ein vollwertiges
Planetarium zu erbauen. Der verdient Preis war der Gewinn bei „Jugend forscht“, dessen
Erbe ich in meiner Facharbeit antreten darf und erste Shows entwickeln kann, um die Idee
dieser zwei mittlerweile Physik- Studenten weiter umzusetzen.
3.1
Unsere Planetariumstechnik
Bei der Realisierung des Sternenprojektors war wohl das größte und zeitintensivste Problem
bei dem Bau. Hierzu wurden 32 Fotoobjektive genutzt, die wie von einer Taschenlampe
durchleuchtet werden und dann das Licht auf eine dunkle Platte trifft, in das kleine Löcher
gelasert wurden, die jeweils einen Stern darstellen. Die genaue Positionierung wurde dann
durch die Ausrichtung der Objektive am Himmel getestet, wobei wichtig ist, dass zwei
Objektive nicht denselben Stern darstellen, da es sonst zu irrealen Doppelsternen kommt. Je
größer ein Stern in der Realität ist, desto größer ist das Loch in der Platte, sodass sich durch
erhöhte Lichtmenge ein optisch größerer Stern projiziert wird. Da allerdings dieses Licht sehr
schwach ist, gilt es, jede weitere Lichtquelle, wie zum Beispiel Lichter am Steuerungs-PC,
Monitor
etc.
zu
vermeiden,
da
es
ansonsten
zur
in
Großstädten
typischen
Lichtverschmutzung kommt, die dunklere Sterne am Nachthimmel überdecken.
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3.1.1 Ausgangssituation des Planetariums
Der Einbau des Videoprojektors in die vorhandene Anlage gestaltete sich als recht schwierig
und Zeitaufwendig. Die besonderen optischen Verhältnisse innerhalb des Planetariums sind
sehr komplex und schwierig. Die Lichtausbeute des Sternenprojektors ist sehr gering, stellt
aber den wichtigsten Teil des Planetariums dar, also müssen alle anderen Licht und
Bildquellen darauf abgestimmt werden.
Diese hat zur Folge, dass Eintreten von Fremdlicht in die Kuppel unbedingt verhindert
werden muss. Außerdem ist das Licht eines Videoprojektors viel zu hell und überstrahlt die
Sterne. Deshalb musste ich ein Konzept entwickeln, mit dem die Lichtmenge reguliert
werden kann. Dieses Problem löste ich mit Hilfe von zwei Polarisationsfiltern, welche
zueinander verdreht werden, um die Lichtmenge einstellen zu können. Ein weiteres Problem
sollte sich als viel schwieriger herausstellen. Der Videoprojektor muss aus Platzgründen und
wegen der enormen thermischen und optischen Belastung außerhalb der Kuppel montiert
werden. Durch eine Öffnung in der Kuppel wird dann das Bild auf die entgegen gesetzter
Seite projiziert. Dafür muss eine Öffnung in die Kuppel geschnitten werden, die aber nur bei
Bedarf geöffnet wird. Diese Vorrichtung sollte einmal das Fremdlicht von außerhalb der
Kuppel fernhalten und den Strahlengang des Projektors unterbrechen, da selbst ein
schwarzes Bild des Projektors immer noch die Darstellung des Sternenprojektors stark
stören und die projizierten Sterne zum Verschwinden bringen würden. Da dieses Problem
sehr speziell ist, habe ich keine geeignete Lösung auf dem Technik-Markt finden können,
weshalb ich eigene Lösungskonzepte finden musste.
Der erste Versuch der Realisierung wurde mit einer Holzklappe durchgeführt, die manuell auf
und zu geschoben werden kann. Dieses stellte sich schnell als unpraktisch heraus, da man
die Kuppel verlassen musste, um die Klappe zu öffnen oder zu schließen. Die Holzklappe
hätte außerdem der thermischen Belastung der 150 Watt Projektorlampe nicht unbeschadet
standgehalten.
Mein Vater, der aufgrund seiner Profession als Ingenieur täglich mit technischen Problemen
konfrontiert wird, kam auf die Idee die Klappe zu automatisieren. Er stellte
mir
elektromechanische Bauteile zur Verfügung, mit dessen Hilfe eine Blende um 90 Grad
bewegt werden kann. Er konstruierte eine kleine Mechanik für diese Blende (siehe Anhang:
Blende für Videoprojektor). Die Ansteuerung dieser Blende soll über ein neues TouchscreenMonitor erfolgen.
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3.1.2 Bilderserie: Ausgangssituation des Planetariums
Großansicht Sternenprojektor
Ansicht Sternenprojektor
Eingang zum Planetarium
Diaprojektor 1
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Altes „Steuerpult“
Diaprojektor 2
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Innenansicht Planetarium I
Innenansicht Planetarium II
Innenansicht des Planetariums mit Sternhimmel und Horizont
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3.2
Steuerung der Planetariumstechnik
Bald wurde klar, vorhandene Steuerelemente nicht komplett ausgereift waren. Zusammen
mit meinem Vater und einigen Recherchen im Internet erarbeiten wir ein Konzept für die
Steuerung des gesamten Planetariums.
Zum Einsatz soll ein Bussystem kommen, welches auch in der professionellen Bühnen- und
Theatertechnik benutzt wird. Dieses DMX-Bussystem ist besonders für die Steuerung von
Geräten, wie Lampen, sowie für das Ein- und Ausschalten von Lichteffekten geeignet. Auch
eine große Flexibilität scheint für unsere Anwendung ideal geeignet zu sein.
Zum Steuern aller Komponenten dient ein Computerprogramm, das mit Hilfe eines Interfaces
die
einzelnen
Geräte
des
Busses
ansteuert.
So
können
auch
verschiedene
Lichteinstellungen gespeichert werden und mit einem Knopfdruck erneut eingestellt werden.
Dieses kann dann später auch bei der Planetariumsshow sehr nützlich sein. Die Bedienung
erfolgt über einen angeschlossenen Touchscreenmonitor.
Das Steuerungsprogramm ist auch in der Lage, auf einem entfernten Computer
verschiedene Medien anzuzeigen oder abzuspielen. An diesem PC ist der HDVideoprojektor angeschlossen. So ist eine Fernsteuerung des Projektors über den
Touchscreenmonitor möglich.
Abbildung eines ähnlichen Touchscreen-Monitors.
Wir nutzen in unserem Planetarium einen kleinen Faytech Monitor
[Quelle: http://www.conrad.de/ce/ProductDetailImage.html?image=/medias/globa/touch.jpg ]
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3.3
Konzept Planetariumssteuerung
Dieses ist die Darstellung des neuen Steuerungskonzepts.
Der Steuerungs-PC (1) dient als Mittelpunkt der Steuerung. Von hier werden alle
angeschlossen Geräte gesteuert. Als Benutzerinterface dient ein Touchscreen-Monitor (4).
Über eine TCP/IP-Schnittstelle wird der Medien-PC (2) angesteuert. Dieser kann dann die
Videodateien, Bilder und Powerpoint-Präsentationen auf dem Videoprojektor (3) darstellen;
der Ton wird über einen angeschlossenen Audioverstärker ausgegeben.
Alle am DMX-Bus angeschlossenen Geräte, wie die Beleuchtung des Planetariums (6),
Diaprojektoren (7) und sonstige Hilfsmittel (8), werden über einen DMX-Controller (5) an den
Steuerungs-PC angeschlossen.
Der Sternenprojektor besitzt eine eigene Steuerung und ist hier nicht dargestellt.
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3.4
Blende für den HD-Videoprojektor
Blende zum Unterbrechen des
Strahlengangs des Videoprojektors.
(geschlossen)
Der Antrieb der Blende erfolgt mit Hilfe eines
Drehmagneten. Beim Einschalten des
Drehmagneten wird die Blende um 90 Grad
gedreht und gibt somit den Strahlengang frei.
Blende in geöffneter Stellung
Epson HD-Projektor: EH-TW5500
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4
Erstellung eines Fachartikels
4.1
Vorbereitung und Analyse
Ein Fachartikel ist die Basis eines jeden wissenschaftlichen Fachvortrages, weshalb ich mir
für diesen Teil meiner Arbeit besonders viel Zeit genommen habe. Deshalb steht zu Beginn
jeweils die Auseinandersetzung mit den theoretischen Inhalten. Ich musste mir also
Grundwissen aus mehreren Enzyklopädien aneignen, sowie auf etliche Fachbücher
zurückgreifen. Zur Erstellung meines Fachartikels habe ich mich mit diversen physikalischen
Kompendien auseinandergesetzt, um mir so ein fundiertes Wissen über die Zyklen der
Sternentwicklung anzueignen. Der Umgang mit fremden Quellen ist immer kritisch zu
betrachten, weshalb ich gleich mehrere Werke akquiriert habe, die aus verschiedenen
Medien bestehen. Vor allem durch Bücher, DVDs und den Besuch in den Planetarien von
Recklinghausen und Bochum habe ich viel lernen können.
Im Fokus meiner Arbeit stand vor allem die Verständlichkeit für jedermann, denn es soll kein
Vorwissen benötigt werden, um alles verstehen zu können. Die Planetariumsshow, die aus
meinem Artikel entsteht, soll auch für Schuler gehalten werden und ebenso von Schüler
referiert werden können. Ich habe deshalb probiert, stets einen roten Faden durch meine
Publikation zu verfolgen, um so ein genaues Verständnis des Lesers entwickeln zu können
und die große Masse an Informationen so interessant wie möglich vermitteln zu können.
Die Bedeutung von Bildern ist gerade bei solch schweren astronomischen Inhalten von
größtem Stellenwert, denn sie dienen dem physikalischen Verständnis ungemein, da ja sehr
komplexe
Vorgänge
innerhalb
der
Sterne ablaufen.
Ich
habe hierfür
auf
viele
Veröffentlichungen des Hubble-Space-Teleskopes zurückgreifen können, die im Internet zu
finden sind und somit Aufnahmen erhalten, die in solcher Qualität und Schärfe nicht von der
Erde aus zu erzielen sind. Des weiteren verdanke ich viele Bilder der großen Diasammlung
in unserem Planetarium.
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4.2
Fachartikel „Das Leben eines Stern“
Das Leben eines Sterns
Von Christoph Hastenrath
[Quelle: http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/image/0407/n11_hst.jpg]
A. Einführung und Vorstellung des Themas
„Alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende“, so verhieß es vor wenigen
Jahren ein Kinoplakat und genauso ist es auch bei den Sternen, unseren stillen
Begleitern. Seit tausenden von Jahren machen sich Menschen Gedanken
darüber, wie zum Beispiel ein Stern entsteht, doch leider hatten sie nicht das
nötige Wissen, um Fragen solcher Art genauer beantworten zu können.
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Dank der modernen Methoden der Astrophysik ist es heute möglich, auf viele
Fragen eine Antwort geben zu können.
Die Sterne begleiten uns Tag und Nacht, doch leider wissen wir häufig gar nicht
so viel über sie, wie sie es eigentlich verdient hätten, denn immerhin würden
wir nicht leben, wenn es die Sterne nicht gäbe. Warum??? Das wird später
erläutert!
Sterne durchlaufen, vergleichbar wie beim Menschen, viele verschiedene
Lebensabschnitte, man nennt diese „Phasen“ oder „Stadien“ der Sterne. Ein
Stern wird geboren, wächst heran, lebt auf und erfährt einen dramatischen
Tod, bevor er wieder in der Dunkelheit des Universums verschwindet.
In dieser Planetariumsshow wollen wir uns genauer mit den Lebensphasen von
Sternen beschäftigen. Wir beginnen am Ursprung des Sternes und erleben die
Stadien seines Lebens bis hin zu seinem Ende. Die Intention der Entwicklung
dieses Planetariumsprogramms ist nicht nur rein wissenschaftlich, sondern soll
jedem Wissbegierigem, egal ob groß oder klein, das Leben der Sterne erläutern
und vielleicht sogar die Astronomie etwas näher bringen, denn sie ist zweifellos
eines der aufregendsten und faszinierendsten Wissenschaften unserer Zeit.
B. Wie entsteht überhaupt ein Stern?
Bevor wir uns dieser Frage widmen können, müssen wir uns erst einmal mit
dem Ort der Sternentstehung, den so genannten „Sternentstehungsgebieten“,
genauer beschäftigen.
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B.1 Wo entsteht ein Stern?
Sterne entstehen in interstellaren Gaswolken, sogenannten Molekülwolken, da
sie überwiegend aus Wasserstoff und Helium bestehen, die sich in Molekülen
anordnen. Es müssen jedoch viele Voraussetzungen gegeben sein, damit ein
neuer Stern entstehen kann. Die Gaswolke muss eine gewisse Dichte aufweisen
und verhältnismäßig kalt sein, also ca. 10-30 K, das ist minus 240°c. Da unsere
Galaxie unvorstellbar groß ist, findet der Prozess der Sternentstehung relativ
häufig, meistens sogar mehrfach innerhalb einer Molekülwolke statt. Nur
knapp ein Drittel der Sterne sind in Form von Einzelsternen entstanden,
während die große Mehrheit als Doppelsterne oder Mehrfachsterne geboren
werden. Vor allem der Orionnebel gilt als aktuelle Geburtsstätte von Sternen.
Wenn man Molekülwolken von der Erde aus betrachtet, erscheinen sie als
dunkle Flecken am Nachthimmel, denn die vielen winzigen Staubteilchen, die
im interstellaren Medium enthalten sind, zerstreuen und dämpfen das Licht der
dahinter liegenden Sterne. Da dies die Licht-Spektroskopie, also die Analyse der
chemischen Zusammensetzung anhand des Lichtes, verhindert, da nicht eine
ausreichende Menge an Licht ankommt, muss man die Infrarot-Strahlung
(Wärmestrahlung) der Staubteilchen nutzen, um in die Molekülwolke „sehen“
zu können. Somit ist ein Sternentstehungsgebiet u.a. mit der Analyse der
Infrarotstrahlen auszumachen.
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Schärfste Aufnahme des Orion-Nebels des Hubble Teleskops. Sie zeigt das
aktuelle Sternentstehungsgebiet und man erkennt die gerade erst entstandenen
Sterne, die den Gas- und Staubnebel, in dem sie entstanden sind, von innen
beleuchten.
[Quelle: http://www.wissenschaft.de/sixcms/media.php/1441/spitzer.jpg ]
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Aufnahme der Plejaden, dem Siebengestirn des Himmels. Sie sind ein junger
offener Sternhaufen in unserer Galaxie, der Milchstraße.
[Quelle: http://members.chello.at/plejaden/bilder/plejaden1.jpg]
Infrarot-Aufnahme der Plejaden, auf der man erkennen kann, dass dort bereits
Sterne entstanden sind, die durch ihren Sternenwind den Staub und das Gas
langsam wegblasen. Man kann diese Lebensphase mit der Pubertät bei
Jugendlichen vergleichen (Befreiung).
[Quelle: http://members.chello.at/plejaden/bilder/plejaden2.jpg ]
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B.2
Die Kontraktion
Die Sternentstehung kann durch mehrere Prozesse eingeleitet werden. Zum
einen kann sie durch eigene Verdichtung entstehen, dass heißt: An einer Stelle
ist die Gasdichte höher als in ihrer Umgebung, so dass sie das umgebende Gas
anziehen kann und so weiter wächst. Dies ist nur möglich, wenn die
Molekülwolke, wie zuvor beschrieben, eine ausreichende Dichte aufweist, da
diese um den Faktor 1000 größer ist als die Durchschnittsdichte des
Universums. Allerdings ist Schwerkraft ist eine vergleichsweise schwache Kraft
und dieser Prozess der gravitativen Verdichtung dauert sehr lange.
Viel stärker hingegen ist die Kraft einer nahen Supernova, die Masse in die
Molekülwolke hindrückt und somit den Prozess in Gang setzt oder erheblich
beschleunigt. Außerdem ist es möglich, dass die Sternentstehung aufgrund der
Kollision von zwei oder mehreren Molekülwolken eingeleitet wird.
Der zukünftige Stern verdichtet sich immer mehr und wird komprimiert, so
dass die Dichte und somit auch die Temperatur stetig wachsen, wodurch auch
der Gasdruck im Protostern beständig steigt.
Im Stern herrscht ein ewiger „Kampf“ zwischen Strahlungsdruck und
Gravitation.
[Quelle: http://www.lehrer-online.de/dyn/pics/763901-764261-1-4_hydrostatisches_gleichgewicht.jpg]
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B.2
Protonenstern
Die kollabierende Gaswolke, auch Globul genannt, heizt sich immer mehr auf
und kann die so gewonnene Energie irgendwann nicht mehr über die
Konvektion abstrahlen, so dass die Kerntemperatur immer mehr ansteigt.
Dieser aufheizende Gasklumpen wird Protostern genannt. Er ähnelt optisch
einem vollwertigen Stern, doch fehlt ihm die benötigte Kerntemperatur, um
die Kernfusion zünden zu können. Er ist quasi ein Prototyp von einem Stern,
mit vergleichbarer Oberflächentemperatur, sowie gleicher Leuchtkraft. Der
Stern wird immer größer, weil er der äußeren Gasschicht, der so genannten
Akkretionsscheibe,
die
zuvor
aufgrund
geringerer
Anziehungskraft
zurückgeblieben ist, Materie entzieht. Die Akkretionsscheibe ist hierbei die
Quelle für Planetensysteme, aus der zum Beispiel auch unsere Erde entstanden
ist. Doch der Großteil der Masse dieser Scheibe wird weder für den Stern, noch
für die Bildung von Planeten genutzt, sondern durch den einsetzenden
Sternenwind fortgetragen, der in dem Augenblick einsetzt, wenn im Stern die
Kernfusion im Inneren einsetzt und die Energie dieser Fusionsreaktionen nach
außen abstrahlt. Die Masse, die vom Protostern angezogen wird, führt dazu,
dass sich die Temperatur des Kerns erhöht. Auch wenn sich die Kerntemperatur
immer weiter erhöht, bleibt die Oberflächentemperatur relativ konstant. Es ist
demnach nicht von außen abzusehen, wie lange der Protostern noch in diesem
Zustand verbleiben wird.
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Eine künstlerische Darstellung eines Protosterns, von der Akkretionsscheibe
umgeben.
[Quelle: http://www.lehrer-online.de/dyn/pics/763901-764261-1-4_hydrostatisches_gleichgewicht.jpg]
Der Sternenwind treibt Materie aus der Akkretionsscheibe in die Weiten des
Universums.
[Quelle http://www.mondatlas.de/other/martinel/ccd/2359_78x3min_halpha_na140ss.jpg ]
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C. Die Hauptreihe
Das Hauptreihenstadium nimmt ca. 90% der Lebenszeit eines Sternes ein. Der
heiße Gasklumpen kann erst ab diesem Zeitpunkt als wahrer „Stern“
bezeichnet werden, da nun ein Gleichgewicht zwischen der nach innen
wirkenden Gravitation und dem nach außen wirkenden Gasdruck entstanden
ist, der durch die Kernfusionsprozesse im Inneren des Sterne gebildet wird.
Auch unsere Sonne befindet sich im Hauptreihenstadium. Ihre Aktivität wird an
den Protuberanzen sehr schön deutlich, die man im Hα-Licht direkt sehen kann.
[Quelle http://ah8892.bplaced.net/Astronomie%20Website/Bilder/Sonne/sonne.gif ]
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Aufnahme der Sonne im H-α-Licht. Das H-α ist als die hellste Spektrallinie
bekannt und hat eine Wellenlänge von 656,28 nm und ist somit im roten
Bereich des Lichts. Bei der Sonnenbeobachtung dient der H-α-Filter dazu, nur
Licht dieser Wellenlänge durchzulassen und ermöglicht die Beobachtung
der obersten Sonnenschicht (Chromosphäre), sowie der
Oberflächenaktivitäten(Protuberanzen).
[Quelle http://astro-ccd-bilder.de/Bilder/310308SonneHa.jpg ]
[Quelle http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/81/Sonne_Wasserstoff-alpha-Filter.jpg/600pxSonne_Wasserstoff-alpha-Filter.jpg
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Oben: Aufnahme der Sonne im Weißlicht. Spezielle Solarfilter ermöglichen es,
trotz der enormen Helligkeit der Sonne, diese zu beobachten und so aktive
Regionen und Sonnenflecken auszumachen. Dies ist dadurch möglich, dass nur
0,1% des Sonnenlichtes in das Teleskop eindringen können, da dieses ansonsten
auf Grund der enormen Temperaturen beschädigt und zum sofortigen Erblinden
eines Beobachters führen würde. Als Filter kann eine Folie oder Glas dienen,
dass mit einer minimalen Gold-/Silber-/Chromschicht überzogen wurde. Unten:
Eine Baader-Silberfolie angebracht an einem Zeissteleskop.
[Quelle http://astro-ccd-bilder.de/Bilder/310308SonneW.jpg ]
[Quelle: http://www.astro-siggi.de/Bilder/tutorials/SonnenfilterfolieamRefraktor.jpg]
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C.1 Die Kernfusion
Weißt der Stern eine ausreichende Masse auf, sodass die Kerntemperatur über
10 Millionen Kelvin steigt, setzt das sogenannte Wasserstoffbrennen ein. Es ist
eine der zwei in Sternen auftretenden Fusionsreaktionen (die andere Reaktion
nennt man Bethe-Weizsäcker-Zyklus [CNO-Zyklus]), die vor allem bei Sternen
mit kleineren und mittleren Massen, den Hauptteil der Energie erzeugt,
weshalb wir uns hier auf die sogenannte Proton-Proton-Reaktion beschränken
wollen. Bei Kerntemperaturen dieser Größenordnung, können Atome (also
Kerne mit an sich gebundenen Hüllenelektronen) nicht mehr existieren und die
gesamte Materie liegt in freien Protonen, Elektronen und Neutronen vor. Diese
unabhängigen Atomfragmente nennt man Plasma.
Die Proton-Proton-Kette wird durch eine Startreaktion eingeleitet, also zwei HKerne
verbinden
sich
unter
Bildung
eines
Positrons
und
eines
Elektronenneutrinus zu Deuterium. Im weiteren Schritt fusionieren der
Deuteriumkern und ein weiteres Proton zu einem ³He, also einem leichten
Heliumisotop, wobei gleichzeitig ein Gammaquant abgestrahlt wird. Die
Hauptfolgereaktion ist hauptsächlich (ca. 91% der Energieerzeugung) von der
so genannten Pp-Reaktion I geprägt, in der zwei ³He-Kerne zu einem 4He-Kern
und zwei freiwerdenden Protonen reagieren. Des weiteren laufen viele
vergleichweise unbedeutende Reaktionen ab. Diese stark exotherme Reaktion
beruht auf dem relativistischen Massendefekt, demnach die Masse des
Endproduktes rund 1% geringer ist als die Produkte. Die Energie die so erzeugt
wird, macht das Leben, wie das auf unserer Erde, erst möglich.
Die Reaktion läuft so lange ab, bis der gesamte Vorrat an H-Kernen
aufgebraucht ist. Dies kann mehrere Millionen Jahre, bis hin zu 20 Milliarden
Jahre dauern, wobei eine höhere Masse des Sterns, ein schnelleres Verbrennen
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bedeutet. Durch den Einsatz der Kernfusion stoppt der Gravitationskollaps des
Sternes und es bildet sich ein konstantes Verhältnis zwischen der im Inneren
erzeugten Energie und der Energie, die der Stern abstrahlen kann. Der
Gravitationsdruck, der nach innen zeigt und der Strahlungsdruck, der nach
außen wirkt, halten sich in dieser stabilen Phase genau das Gleichgewicht. Da
unsere Sonne eine relativ geringe Masse hat, befindet sie sich noch im
Hauptreihenstadium und hat gerade einmal ungefähr die Hälfte ihres
Wasserstoff-Vorrats verbraucht. Sie leuchtet jetzt schon ca. 5 Milliarden Jahre
und wird noch weitere 5 Milliarden Jahre sehr konstant Energie abstrahlen.
Zum Ende der Brennzeit von Wasserstoff gerät der Stern wegen der
verminderten Energieproduktion in seinem Inneren in ein Ungleichgewicht,
und somit kollabiert der Stern. Dieser Kollaps leitet dann das unweigerliche
Ende des Sterns ein. Wie im Kapitel 4 näher beschrieben wird, hängt das
jeweilige spektakuläre Sterbeszenario dann von der Masse des Sterns ab.
Darstellung der Proton-Proton-Kette (p-p Kette). Vier Wasserstoffkerne werden
zu einem Heliumkern fusioniert.
[Quelle http://www.astro.uni-bonn.de/~deboer/sterne/bf4ppkette.gif ]
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C.2 Das Hertzsprung-Russel- Diagramm (HRD)
Das Hertzsprung-Russel-Diagramm ist eines der populärsten und wichtigsten
„Hilfsmittel“ der
modernen Astronomie. Es wurde 1913 von dem
amerikanischen Physiker Henry Norris Russel in Zusammenarbeit mit dem
dänischen Astronom Ejnar Hertzsprung entwickelt. Es ist von großer
Bedeutung, da man an ihm die aktuelle Lebensphase und die weitere
Entwicklung eines Sternes ablesen kann. Das klassische HRD zeigt ein Verhältnis
zwischen
Leuchtkraft
(Leuchtkraftklasse)
und
Oberflächentemperatur
(Spektralklasse) eines Sternes auf. Beim Auftragen vieler Sterne entstehen
charakteristische Häufungen, die als Äste bezeichnet werden. Die Äste sind
grob unterteilt in die Hauptreihe, den Riesenast und den der Zwerge, sowie
Unterzwerge [siehe Bild nächste Seite]. Entscheidend ist auch hier wieder ein
Wert: Die Sternmasse. Sie bestimmt das Tempo, mit dem der Stern das
Diagramm durchläuft und somit auch seine weitere Entwicklung und seine
Lebenszeit.
Ein Stern von großer Masse beginnt seinen Hauptreihenzustand im oberen
Bereich des HRD, woran man erkennen kann, dass er eine kürzere Brenndauer
und somit ein kürzeres Leben hat. Ein Stern der mittleren Masse, wie zum
Beispiel unsere Sonne, hat eine so lange Phase im Hauptreihenzustand, dass
manche Sterne der Population I, also aus der Urzeit unseres Universums vor
rund 10 Milliarden Jahren, noch vorhanden sind. Keiner der Sterne mit großer
Masse, welche damals häufiger vorkamen befinden sich, heute noch im
Hauptreihenzustand. Im Laufe der Zeit steigert sich die Helligkeit eines Sternes
und nähert sich dem Stadium eines roten Überriesen immer mehr an, bis der
gesamte Wasserstoff verbraucht ist.
Man kann nun mit Hilfe des HRD eine Entwicklungslinie von Sternen darstellen,
also die Entwicklungsphasen, die ein Stern durchläuft.
Dank des Hertzsprung-Russel-Diagramms ist es möglich, die Lebensphase zu
visualisieren und so ein tieferes physikalisches Verständnis zu erreichen.
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Dieses HRD beschreibt den Lebensweg eines typischen Sterns.
Es wird deutlich, wie sich ein Stern entwickelt und in welcher Lebensphase er
sich befindet.
Der Pfeilstrich markiert den Lebensweg eines typischen Sterns.
[Quelle http://www.ajoma.de/assets/images/Stern1.gif ]
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Ein typisches HRD , das vor allem die bekannten Sterne, wie Sonne, Beteigeuze
und Sirius zeigt.
(Man erkennt hier deutlich, welche Phasen durchlaufen werden.)
[Quelle http://www.mgf-kulmbach.de/material/gk/sterne/hertz.jpg ]
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D.
Das Ende eines Sterns
D.1
Roter Riese
Durch den erneuten Kollaps steigt die Kerntemperatur auf über 100 Millionen
Kelvin an. Da bei diesen enormen Temperaturen selbst die aus Wasserstoff
fusionierten
Heliumkerne
ihrerseits
extrem
häufig
mit
enormen
Geschwindigkeiten zusammenstoßen, setzt die Kernfusion erneut ein und die
Heliumkerne, fusionieren zu Kohlenstoff und zu weiteren schweren Elementen
bis hin zu Eisen. Hier ist ein Ende erreicht, da noch größere Atomkerne weniger
Energie erzeugen würden, als ihre Entstehung verbrauchen würde. Dieser
Prozess führt dazu, dass sich die Leuchtkraft stark erhöht und der Stern enorm
anwächst. Die Oberflächentemperatur ist dabei aber im Vergleich relativ
niedrig, da die Ausdehnung die Dichte der äußeren Schichten absenkt.
Bekannte Beispiele für diese Phase sind Aldebaran im Sternbild Stier (das "rote
Auge des Stiers") und der rote Überriese Beteigeuze im Sternbild Orion.
Der Rote Überriese Beteigeuze, einer der bekanntesten Sterne.
Hier als echte Aufnahme, die dem Hubble Space Telescope zu verdanken ist. Sie
ist die erste echt aufgelöste Aufnahme eines Sternes (außer der Sonne).
[Quelle http://jumk.de/astronomie/img/beteigeuze.jpg ]
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D.2
Und was passiert danach?
Wie im Hauptreihenstadium ist auch bei der Sternentwicklung nach der
stabilen Phase die Masse des Sterns von größter Bedeutung. Je nach seiner
Masse gibt es völlig unterschiedliche "Todesszenarien" der Sterne.
D.2.1
Weißer Zwerg, bei weniger als 1,4 MSonne
Wenn der Stern eine Masse von weniger als 1,4 MSonne (Sonnenmassen) hat,
verliert er seine äußere Hülle, weil er diese durch fehlende Gravitation nicht
halten kann. Er dehnt sich nämlich immer weiter aus, wobei die Dichte sinkt
und der Einfluss der zusammenhaltenden
Schwerkraft ebenso abnimmt.
Zurück bleibt ein sogenannter weißer Zwerg, also ein erdgroßes Objekt, das aus
schwereren Elementen, wie zum Beispiel Eisen und Kohlenstoff besteht und
eine Zentraltemperatur von immer noch ca. 10.000 Millionen Kelvin hat. Im
Laufe der Zeit kühlt er immer weiter ab, bis er irgendwann als "Brauner Zwerg"
als Beobachtungsobjekt verschwindet, da er dann kaum noch Licht abstrahlt.
Ein bekanntes Beispiel für einen Weißen Zwerg ist Sirius B, ein Begleiter von
Sirius im Sternbild Großer Hund (immerhin der hellste Stern am Himmel). Er
kann mit dem „Hubble Space Telescope“ optisch deutlich von seinem
Hauptstern getrennt werden und beeinflusst aufgrund seiner Gravitation die
Bahn und die Geschwindigkeit von Sirius.
Künstlerische Darstellung eines Weißen Zwerg im AE-Aquarii-System.
Man erkennt, wie der Doppelstern noch auf Grund viel höherer Masse, in der
Hauptreihe verweilt und Materie des Zwergs aufnimmt.
[Quelle: http://www.astris.de/thumbnail.php?file=white_dwarf_656769716.jpg&size=article_medium]
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D.2.2
Neutronenstern, bei 1,4 MSonne bis 3,2 MSonne
Wenn der Stern eine Masse von mehr als 1,4 MSonne hat, kollabiert er, nachdem
alle Kerne bis hin zum Eisen fusioniert sind. Da aufgrund der aussetzenden
Kernfusion, die Temperatur schnell absinkt, weshalb die Gravitationskraft den
Druck übersteigt, fällt er zusammen. Die Temperatur steigt dadurch im Kern so
stark an, dass noch endothermere Reaktionen, wie zum Beispiel die Bildung
von Uran, stattfinden. Der Strahlungsdruck steigt dabei so stark an, dass es
dem Stern die äußeren Schichten wegreißt und er explodiert. Diesen Effekt
nennt man Supernova, bei dem die Leuchtkraft schlagartig ansteigt und
Unmengen an Licht ins Weltall gestrahlt werden, wodurch er ganze Galaxien
überstrahlen kann.
Der helle Punkt am Rand des Sternsystems ist eine Supernova.
Sie ist milliardenfach heller als ein normaler Stern und überstrahlt eine
ganze Galaxie.
[Quelle: http://img.webme.com/pic/c/chancen/supernova3.jpg ]
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Darstellung einer Supernova.
Sie schleudert dabei ihre komplette äußere Schicht ins All.
[Quelle: http://msnbcmedia4.msn.com/j/msnbc/Components/Photos/070222/070222_supernova_vmed.widec.jpg ]
Künstlerische Darstellung einer Supernova. Man erkennt die
Raumzeitkrümmung, die von der Supernova ausgeht. Sie ist ein Effekt der
Allgemeinen Relativitätstheorie.
[Quelle: http://www.chaoszone.de/blog/media/blogs/webnews/ways-to-destroy-earth-02.jpg ]
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Zurück bleibt ein Neutronenstern, der gerade einmal einen Durchmesser von
20 bis 24 km hat. Die Materie wird dabei so dicht zusammengepresst, dass der
ganze Stern praktisch ein riesiger Atomkern wird. Die Protonen werden dabei
zu Neutronen umgewandelt und der ganze Stern bildet somit praktisch ein
Neutronengas. Der Neutronenstern ist damit eine dicht gepackte Kernmaterie
und weist eine hohe Kerntemperatur auf, die jedoch relativ schnell sinkt. Die
Leuchtkraft ist wegen der kleinen Größe sehr gering und noch niedriger als bei
einem Weißen Zwerg.
Künstlerische Darstellung eines Neutronensterns.
Man erkennt die verschiedenen Magnetfeldströme des Sterns
[Quelle: http://www.achtphasen.net/media/users/achtphasen/neutronenstern-isoliert.jpg ]
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D.2.3
Schwarzes Loch, bei mehr als 3,2 MSonne
Schwarze Löcher entstehen, wenn nach der Supernova eine Restmasse von
über 3,2 MSonne übrig bleibt. Schwarze Löcher sind längst nachgewiesen, aber
wissenschaftlich noch nicht ausreichend erforscht. Einige Hypothesen haben
sich aber bereits bestätigt. Wenn ein Stern eine immer noch so enorme Masse
besitzt, so kollabiert er so stark, dass er die Schwarzschild-Grenze
unterschreitet. Er bildet einen eigenen Ereignishorizont, dass heißt: Man kann
nicht in dieses Loch hineinschauen, weil selbst Licht diesem unglaublich
kompakten Objekt nicht mehr entweichen kann. Licht, dass in ein Schwarzes
Loch fällt, taucht in diesen Horizont ein und wird auf eine endlose Kreisbahn
gezwungen, aus der es nie mehr herauskommt. Da man also kein Licht
zurückkommen sieht, kann man es also nicht "sehen". Deshalb bezeichnet man
es als "Schwarzes Loch". Jede Materie, die sich einem schwarzen Loch nähert,
wird unweigerlich hineingezogen und verschwindet in ihm unwiderruflich.
Außerdem geht man davon aus, dass die hier bekannten Naturgesetze
innerhalb des Ereignishorizontes nicht mehr gelten, was aber nicht zwingend
heißen muss, dass Schwarze Löcher als Wurmloch, also eine Art Portal in ein
paralleles Universum, genutzt werden können, so wie es in manchem Science
Fiction Film gezeigt wird. Hier beginnt die spekulative Physik.
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Ein Schwarzes Loch: Es erscheint komplett schwarz, da kein Licht entweichen
kann.
[Quelle: http://www.paranormal.de/okkultes_weltbild/seelegif/loch14.jpg ]
Eine Großaufnahme der Supernova SN 1987A. Links eine Aufnahme kurz nach
dem Aufleuchten, rechts eine Aufnahme ein Jahr später. Die SN1987A war die
einzige aufgezeichnete Supernova der Neuzeit, die mit bloßem Auge sichtbar
war.
[Quelle: http://www.e-klassen.nl/access/content/group/e-klasproject/gepubliceerd/natuurkunde/Zonnestelsel%20en%20heelal/html/H4/SN1987a_wiki.jpg
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]
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Eine Übersicht der Aufnahmen von der Supernova 1987A.
Hier kann der Zustand der Reste innerhalb weniger Monate, Jahre und
Jahrzehnte verglichen werden.
[Quelle: http://www.spacetelescope.org/static/archives/images/screen/opo0409b.jpg ]
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Eine aktuelle Aufnahme des Crabnebels. Die dazu gehörige Supernova erhellte
am 4. Juli 1054 den Tageshimmel und überstrahle sogar die Sonne.
[Quelle: http://www.1koeln.eu/media/crab_nebel.jpg ]
Eine aktuelle Aufnahme des Ringnebels in der Leier vom Hubble Space
Telescope. Der Ringnebel ist der Rest einer Supernova, die vor ca. 20.000 Jahren
explodierte.
[Quelle: http://www.br-online.de/wissen-bildung/spacenight/sterngucker/foto/ringnebel-hubble.jpg
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Die gesamte Entwicklung schematisch zusammengefasst: Gaswolke, Protostern,
Kernfusion, Supernova, Weißer Zwerg/ Neutronenstern/ Schwarzes Loch
[Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Sternentwicklung.png&filetimestamp=20061113155153 ]
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E.
Abschluss
Wir haben nun alle Phasen eines Sternes durchlaufen und das Leben eines
Sternes genauer verstanden. Man kann viele Gemeinsamkeiten zwischen dem
Sternenleben und dem Leben eines Menschen erkennen und dies ist sicherlich
auch kein Zufall. Die Elemente, aus denen wir bestehen (Kohlenstoff,
Sauerstoff, ...) sind einst in Sternen durch die im Inneren ablaufenden
Fusionsprozesse erst gebildet worden.
Wir alle bestehen also aus Sternenstaub!
Wir sollten uns dessen immer bewusst sein, denn ohne die Kernfusion im
Inneren der Sterne gäbe es die unterschiedlichen Elemente nicht, aus denen
wir bestehen. Aber auch das Leben auf der Erde wäre ohne unsere Sonne nicht
möglich. Unsere Sonne, die ihre Energie im Inneren ebenso durch Kernfusion
erzeugt, schenkt uns tagtäglich ihre Wärme und wird dies hoffentlich auch
weiterhin machen, denn sie hat in ihrem stolzen Alter von knapp 5 Milliarden
Jahren gerade einmal die Hälfte ihres Leben erreicht, bevor sie als weißer
Zwerg am Firmament verschwinden wird.
Doch bis dahin erfreuen wir uns erst einmal weiterhin ihres Anblickes!
In diesem Sinne wünsche ich uns allen viel Spaß beim Beobachten der Sonne,
der Quelle unseres eigenen Lebens!
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5
Umsetzung in eine Planetariumsshow
Nach Abschluss meines Artikels galt es, diesen theoretischen Text in das Konzept einer
Planetariumsshow
zu
bringen.
Vor
allem
ist
es
von
großer
Bedeutung,
den
Planetariumshimmel nicht nur als reine Projektionsfläche zu nutzen, sondern auch den
Charakter des Planetariums in den Vortrag einfließen zu lassen, also die Regionen, die auf
den Bildern gezeigt werden, auch am Sternenhimmel zu zeigen. Zur Einleitung sollte man in
jeder Show erstmal den Himmel mit ein wenig restlicher Lichtverschmutzung zeigen, denn so
sind die Hauptsternbilder am besten zu erkennen. Außerdem können sich so die Augen an
die Dunkelheit gewöhnen, während eine allgemeine Himmelserläuterung erbracht wird, in
der man vor allem auf Sterne in verschiedenen Lebensstadien eingeht, die dann im
eigentlichen Vortrag wieder aufgegriffen werden.
Sind die Augen nach wenigen Minuten vollkommen adaptiert, kann man auf das eigentliche
Thema
zu
sprechen
kommen.
Bei
der
Umsetzung
des
Fachartikels
in
eine
Planetariumsshow haben wir schulintern ein festes Konzept entwickelt, dass auf die
Unabhängigkeit von bestimmtem Referenten abzielt. Das heißt, der Vortrag soll von jedem
beliebigen Schüler, oder einer Privatperson gehalten werden können, ohne dass er ein
enormes Vorwissen mitbringen muss. Deshalb haben wir festgelegt, dass bei der Erstellung
einer neuen Planetariumsshow zuerst ein Fachartikel verfasst wird, der zum einen den
Referenten sachlich vorbereitet, zum anderen soll er den Besuchern einer Präsentation dazu
dienen, sich weitergehend mit dem Thema beschäftigen zu können oder um später darauf
zurückgreifen zu können.
Des Weiteren wird auf Basis dieser Ausarbeitung ein Fahrplan erstellt, der als Leitfaden
während des Vortrages dient. Er ist tabellarisch aufgebaut. Das heißt, er schildert den Ablauf
der Show von Anfang bis Ende. Da unser Planetarium multimedial ausgestattet ist, werden
nicht nur die Namen der Medien und deren Beschreibung angegeben, sondern auch die
Ausgabequelle, also welcher der Diaprojektoren oder ob der Videoprojektor genutzt wird. So
ist es möglich, bereits vor der Präsentation die Projektoren zu bestücken und vorzubereiten.
In meiner Umsetzung startet der Fahrplan mit einer kurzen Einleitung, die auf der Analogie
zwischen dem Leben der Sterne und dem der Menschen beruht. Darauf folgt die
Beschreibung der Entstehung eines Sterns, der Jugend, die Adoleszenz, bis hin zu ihrem
Sterben. Wir begleiten die Sterne durch alle möglichen Lebensstadien und erörtern ihre
Sterbeszenarien. Zum Ende greifen wir den zu Beginn erbrachten Vergleich zurück und
erörtern, dass durch den Tod eines Sterns (Supernova) meist ein Neuer entsteht. So
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entsteht und endet das Leben immer wieder aufs Neue: Der Kreislauf des Lebens schließt
sich.
Abbildung eines professionellen Planetriumsprojektors. Unser Schulprojektor
sieht zwar anders aus, jedoch ist die Qualität vergleichsweise gut.
[Quelle: http://www.nacht-der-wissenschaften.de/2005/images/Planetarium5.jpg ]
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5.1
Fahrplan für Planetariumsshow
Planetariumsveranstaltung zum Thema
„Das Leben eines Sterns“
Von Christoph Hastenrath
Diaprojektor 1 (DP1): hinten an der Lüftung
Diaprojektor 2 (DP2): vorne am Foucaultschen Pendel
Beamer
(B)
Nr Mediumname
1
: über dem Eingang
Medium
Thema
B
Titel: Blick von der Erde zu den Sternen. Tag und Nacht
Nachthimmel
sind die Sterne unsere stillen Begleiter, doch ist uns oft
ihre Bedeutung gar nicht bewusst, denn ohne sie gäbe
es weder uns Menschen noch die Erde.
Thema: Das Leben eines Sterns
2
Menschenleben
B
Menschen
und
Sterne
haben
vergleichbare
Lebensphasen: Geburt, Jugend, Adoleszenz, hohes
Alter, bis hin zum Tod.
Begleiten wir nun die Sterne vom Ursprung bis zu
ihrem Ende
3
L02 – 103/104
DP1
„Orionnebel“
Anfang: Wie entsteht ein Stern?
Titel: Orion-Nebel, aktives Sternentstehungsgebiet
Doch wo entsteht ein Stern?
4
Orionnebel
B
Sterne entstehen in Molekülwolken Was sind MW?
MW sind Gaswolken, die überwiegend aus H und He
Molekülen bestehen. Sterne entstehen nicht in jeder
MW
MW Zoom
5
B
Welche Vorraussetzungen müssen gegeben
sein?
2 Vorraussetzungen:
Temperatur: (10-30K≈ -240°C);
Dichte: muss >1000x Durchschnitt des Weltalls haben
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6
MW v. d. Erde
B
MW erscheinen auf Grund der vielen Staubteilchen, die
das
Licht
absorbieren,
als
dunkle
Flecken
am
Nachthimmel. In diesen „Dunklen Flecken“ findet das
langsame Schauspiel der Sternentstehung statt.
7
MW Infrarot
B
Dank der Infrarotstrahlung kann man in MW
„hineingucken“,
wodurch
man
die
Sterngeburt
beobachten kann.
8
MW Kollision
B
Wie entsteht ein Stern?
Ursachen: -Eigene Kontraktion (Schwacher Effekt)
-Kollision von MW (starker Effekt)
-Nahe SN explodiert (starker Effekt)
9
Protostern
B
Stern kontrahiert immer mehr und die Dichte + Temp.
im Kern steigt an. Irgendwann reicht die Konvektion
nicht mehr aus um Wärme abzustrahlen -> Temperatur
steigt weiter. Der Kern wird von der Akkretionsscheibe
umgeben, der er weitere Masse entzieht.
10 Grav. Vs Druck
B
Innerhalb des Sterns herrscht ein ständiger Kampf
zwischen der Gravitation und dem Strahlungsdruck.
11 H-Fusion
B
Steigt nun die Kerntemperatur >10 Mio. °C, so setzt
das Wasserstoffbrennen ein und somit geht der Stern
in die Hauptreihe über.
12 Sonne
DP1
Bekanntester Stern in diesem Zustand ist die Sonne.
Sie strahlt bereits seit 5 Mrd. Jahren ihre Energie ab
und wird uns Menschenbewohner noch weitere 5 Mrd.
Jahre dieses Zustandes erfreuen. Ohne Sie wäre ein
Leben auf der Erde unmöglich.
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13 Sun2(CD)Video
B
Kernfusion
Im Stern stellt sich nun ein Gleichgewicht ein und das
Wasserstoffbrennen fusioniert 4 H-Kerne zu einem He–
Kern. Der Stern benötigt keine weitere Masse mehr,
weshalb
die
Akkretionsscheibe
zur
Bildung
von
Planeten führt oder in die Tiefen des Alls geweht
werden. Dieser Prozess läuft solange ab, bis alle H zu
He umgewandelt wurden, was mehrere Millionen Jahre
dauern kann.
14 Plejaden1
B
Die Plejaden befinden sich in einem Zustand, den man
mit der Pubertät bei Menschen vergleichen kann. Sie
sind sehr charakteristisch in einem Mehrfachsystem
entstanden und werden das Siebengestirn genannt.
15 Plejaden2
B
Sie sind gerade dabei, sich von dem sie umgebenden
Gas zu trennen und pusten diese quasi, wie eben
erwähnt, ins Universum.
16 HRD1
DP1
Das HRD ist zurückzuführen auf den amerik. Physiker
Henry N. Russel und dän. Astronom Ejnar Hertzsprung.
HRD zeigt ein Verhältnis zwischen Leuchtkraft und
Oberflächentemperatur.
17 HRD2
B
Beim Auftragen entstehen Häufungen, den sog. Ästen,
an denen man die aktuelle Lebensphase eines Sterns
erkennt.
18 HRD mit
Lebensweg
B
Wichtig ist auch hier: die Masse. Je größer sie ist, desto
schneller vergeht der Lebensweg. Große Sterne
beginnen ihre Hauptreihe viel höher im HRD, wodurch
sich ihr Leben zusätzlich verkürzt. Der Stern beginnt
seine „Reise“ entlang des Zwergenasts und steigt nach
Abschluss des Wasserstoffbrennens auf den Riesenast.
Nachdem er alle Elemente bis hin zu Fe fusioniert hat,
verlässt er diesen Ast. Doch mehr dazu später.
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19 Hertzsprung-
B
Russel
Seine Entdeckung wird auf einen unglaublichen Zufall
zurückgeführt, dass zwei so von einander unabhängige
Größen wie Leuchtkraft und Temperatur die Zyklen der
Sterne
verdeutlichen.
Das
HRD
ist
eines
der
wichtigsten Hilfsmittel in der Astrophysik und trägt zum
Verständnis der Lebensphasen von Sternen ungemein
bei.
20 Beteigeuze
B
Sind alle H zu He fusioniert, kollabiert der Stern aufs
Neue, wodurch die Temperatur enorm ansteigt und He
zu schwereren Elementen, bis hin zu Fe, denn noch
schwerere
Elemente
würden
mehr
Energie
verbrauchen, als sie erzeugen. Der Prozess ist
vergleichsweise kurz.
21 Aldebaran
B
Zusätzlich bläht der Stern sich auf, wodurch die
Oberflächentemperatur sinkt, da die Dichte abnimmt
und die Leuchtkraft stark ansteigt Bsp. Aldebaran im
Stier oder Beteigeuze im Orion (Erster Stern außer der
Sonne, der echt aufgelöst betrachtet werden konnte).
22 Waage
B
Doch wie endet denn nun ein Stern?
Auch sein Ende ist geprägt von dem maßgebenden
Faktor: der Masse. Je massenreicher ein Stern ist,
desto „imposanter“ ist sein Tod.
23 Weißer Zwerg
B
Bei weniger als 1,44 MSonne:: Weißer Zwerg
Zum Ende der Kernfusion, also wenn alle Vorräte an Hund He-Kernen fusioniert worden sind, senkt sich die
nachkommende
Energie
ab,
weshalb
ein
Ungleichgewicht entsteht, das führt dazu, dass der
Stern die äußere Hülle nicht mehr halten kann. Nur der
harte Kern bleibt zurück, der in etwa nur noch die
Größe der Erde einnimmt. Man nennt solche Objekte
Weißer Zwerg, welche sich mit der Zeit abkühlen und
weniger Licht abstrahlen, weshalb sie als sog. Braune
Zwerge am Nachthimmel verschwinden.
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24 Sirius B
B
Bsp. Sirius B: Ein Begleiter von Sirius A, dem
hellsten Stern am Himmel, der mit dem Hubble deutlicht
vom seinem Hauptstern optisch getrennt werden kann
und seine Bahn beeinflusst(Gravitation).
25 XXXX
DP2
„Sonne"
Auch dieses Szenario wird unsere Sonne in ca. 5 Mrd.
Jahren durchlaufen und ihr Ende als Weißer Zwerg
finden.
26 Crabnebel
B
Bei mehr als 1,44 MSonne: Supernova Typ II
Im Kern setzt die Kernfusion wie eben beschrieben aus,
weshalb der Strahlungsdruck abnimmt und der Stern
stark
kollabiert.
Hierbei
werden
Elektronen
und
Protonen so stark zusammengequetscht, dass sie sich
gegenseitig neutralisieren und Neutrinos frei werden.
Dieser Prozess, heitzt den Kern so auf, dass sogar
schwere Atome wie Uran entstehen können und die
Temperatur der äußeren Hüllen steigt so dramatisch
an, dass man von einem Hüllenbrand sprechen kann.
27 Supernova1
B
Diese
stark
energetischen
Prozesse
strahlen
unglaubliche Energieströme ab, die aber erst nach
Tagen an der Oberfläche erkannt werden können.
28 Supernova3
B
Sobald dies passiert, reißt es dem Kern die komplette
Hülle weg und explodiert in einer Supernova des Typs
II. Sie sendet dabei so viel Licht ab, dass sie ganze
Galaxien überstrahlt.
29 Neutronenstern
B
Zurück bleibt ein Neutronenstern, der auf Grund des
Pirouetten-Effektes
enorm
schnell
rotiert
(Rotationsdauer: wenige Sekunden). Er besitzt lediglich
einen Durchmesser von 20-24 km und die Atome so
nahe auf einander sitzen, dass ein Neutronenstern
quasi als ein großer Atomkern zu betrachten ist
.
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30 Neutronenstern
B
2
Auf Grund des kleinen Durchmessers besitzt er kaum
Leuchtkraft (<Weißerer Zwerg). Außerdem sinkt seine
Kerntemperatur schnell ab, weshalb er gerade einmal
ca. 10 Mio. Jahre leben kann.
31 Pulsar
B
Krebsnebel
Pulsare sind schnell rotierende Neutronensterne. Sie
strahlen auf Grund verschiedener Rotationsachse und
Magnetachse
Strahlung,
ähnlich
wie
bei
einem
Leuchtturm, impulsweise ab. Ein paar Pulsare(5%)
haben unglaubliche Rotationsdauern von wenigen
Millisekunden, weshalb ihre Lebensdauer sich erhöht.
32 Schwarzes
B
Übersteigt die Restmasse der Supernova allerdings
die Schwarzschild-Grenze von 3,2 MSonne entstehen
Loch1
Schwarze Löcher. Sie sind erst seit kurzer Zeit bekannt
und noch nicht genug erforscht um sie genau genug
beschreiben zu können. Sicher ist jedoch, dass die
Naturgesetze, wie wir sie kennen innerhalb des Lochs
nicht gelten.
33 Schwarzes
B
Loch2
Lichtstrahlen, die einmal in ein Loch hineinfallen,
werden auf eine ewige Kreisbahn gezwungen und
können nicht mehr entweichen, weshalb schwarze
Löcher
als
absolut
schwarz
erscheinen(eigener
Ereignishorizont). Materie, die in das Gravitationsfeld
des Lochs eindringt, wird sofort in ihre Atome zerlegt
und unwiderruflich eingesaugt. Eine weitere Hypothese
besagt, dass Schwarze Löcher als Wurmlöcher genutzt
werden können, was in fast jedem Science-Fiction Film
aufgegriffen wird. Jedoch ist das Abtauchen in ParallelWelten stark umstritten. Allerdings beginnt hier die
spekulative Physik.
34 Sternleben
kompakt
B
Revue: Wir haben nun verstanden, wie ein Stern endet
und können nun aus gutem Grund behaupten, die
Lebensphasen eines Sternes verstanden zu haben.
Das Ende eines alten Sternes (Supernova) bedeutet die
Geburt eines Neuen. Somit schließt sich der ewige
Kreislauf des Lebens.
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35 Astro
B
Beobachter
Dieser Vortrag sollte Ihnen das Leben der Sterne näher
bringen und eventuell sogar weitergehendes Interesse
an der Astronomie wecken, denn es ist zweifellos eines
der spannendsten Hobbys der Welt, das einen auch
nach Jahren immer wieder in Erstaunen versetzen
kann.
36 CFG Logo
B
Wir sollten uns immer dessen bewusst sein, dass wir
mit den Sternen viel gemeinsam haben: Besser gesagt,
wir sind von Ihnen abhängig, denn die Stoffe, die wir
zur Energieerzeugung nutzen und aus denen wir
bestehen, sind alle durch das Leben eines Sternes
entstanden. Oder man könnte auch so sagen:
Wir alle bestehen aus Sternenstaub!
An
dieser
Stelle
möchte
ich
mich
von
Ihnen
verabschieden und hoffe es hat Ihnen gefallen.
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Mein Fazit
Im Nachhinein bin ich zufrieden mit meiner Facharbeit. Ich denke, dass ich die
wissenschaftliche Arbeit für das richtige Fach verfasst habe, denn dank der Belegung
meines Physik-LKs habe ich bereits ein gewisses Grundverständnis für die Astronomie
entwickeln können und brachte bereits Vorwissen aus den Unterrichtsinhalten mit. Bei der
Themenfindung unterstützte mein Fachlehrer mich mit diversen Themenvorschlägen, aus
denen ich mir dann ein didaktisches Thema auswählte. Da mich das geschickte Vermitteln
von Wissen sehr interessiert und ich nach dem ersten Besuch des Schülerplanetariums, das
ich bis dahin noch nicht kannte, so beeindruckt war, interessierte mich die Themenstellung
sehr.
Erste praktische Erfahrungen konnte ich bereits nach wenigen Wochen sammeln, indem ich
eigene Vorträge für Grundschüler und französische Gastschüler halten durfte, bei denen ich
vor allem technische Möglichkeiten unseres Planetariums demonstrieren konnte. Bereits in
diesem frühen Stadium erfuhr ich, dass eine gute Vorbereitung von größter Bedeutung ist,
außerdem lernte ich den Umgang mit der Steuerung der Projektoren kennen.
Da auch ein Teil meiner Arbeit darin bestand, das über Jahre erbaute Planetarium nun in
Betrieb zu nehmen und dies zu erweitern, erarbeitete ich ein Konzept mit meinem Vater um
die technischen Probleme bei der Installation des neuen Hochkontrast-Videoprojektors zu
bewältigen.
Auch der Einstieg in die thematische Arbeit wurde mir dank der Bereitstellung von einem
neuen Fachbuch und einer DVD enorm erleichtert. Zusätzlich beschaffte ich mir weitere
Bücher aus unserer Schulbibliothek und erstellte so die wissenschaftliche Publikation, die
Grundlage meines Planetariumsvortrags. Erfreulich ist, dass ich auch bei dieser Teilarbeit
auf keine weiteren Probleme stieß. Zum Ende transferierte ich meine theoretische Arbeit in
einen praktischen Planetariumsvortrag.
Abschließend lässt sich sagen, dass ich mit der Umsetzung der Facharbeit sehr zufrieden
bin, denn ich konnte jedes der aufgetretenen Probleme lösen und schlussendlich das
Arbeitspensum erfüllen. Da dies aber nur dank der engen Zusammenarbeit mit meinem
Fachlehrer möglich war, der mich von Anfang an betreut und unterstütz hat, möchte ich Ihm
meinen Dank aussprechen. Ich kann aus gutem Grund jedem raten, die verpflichtende
wissenschaftliche Arbeit im Themenbereich der astronomischen Physik zu absolvieren, da
sie ein enormes Feld an interessanten Forschungsmöglichkeiten bietet und so die
Verpflichtung einer Facharbeit auch sogar zum Hobby werden kann.
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Wuppertal
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Quellennachweise
7.1
Literarische Quellen
Buch:
Autor:
Verlag:
Astronomie - Die kosmische Perspektive,
J. Bennet, M. Donahue, N. Schneider, M. Voit
Pearson Studium 2010
Buch:
Autor:
Verlag:
Wissenswertes Sport und Technik - Astronomie
G. Ranzini
Kaiser Verlag
Buch:
Autor:
Verlag:
Sterne – Die physikalische Welt der kosmischen Sonnen
J. B. Kaler
Spektrum akademischer Verlag
Buch:
Autor:
Verlag:
Astronomie – Handbuch für Studenten
H. R. Henkel
Harri Deutsch Verlag
7.2
Internet-Quellen
http://wikepedia.de/
http://nasa.gov/
http://hubblesite.org/
http://www.masteringastronomy.com/
http://www.lehrer-online.de
7.3
Bild-Quellen
Alle Quellenverweise der benutzen Bilder und grafische Darstellungen sind an den
Darstellungen aufgeführt.
Das Leben eines Sterns
Seite 48 von 49
Carl-Fuhlrott-Gymnasium
Christoph Hastenrath
Wuppertal
8
Inhaltsverzeichnis der CD
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Planetariumsshow zum Thema Das Leben eines Sterns.pdf
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Planetariumsshow zum Thema Das Leben eines Sterns.doc
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Fachartikel Das Leben eines Sterns.pdf
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Fachartikel Das Leben eines Sterns.doc
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Fahrplan für Diashow Das Leben eines Sterns.pdf
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Fahrplan für Diashow Das Leben eines Sterns.doc
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Bilderverzeichnis mit allen Bildern der Facharbeit
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Interaktive Bilder von Pearsons
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Installationsverzeichnis für Viewer
9
Abschlusserklärung
Hiermit versichere ich, dass ich diese Arbeit selbstständig angefertigt, keine anderen als die
von mir angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt und die Stellen der Facharbeit, die im
Wortlaut oder dem Inhalt nach aus anderen Werken entnommen wurden, in jedem einzelnen
Fall mit genauer Quellenangabe kenntlich gemacht habe.
Verwendete Informationen aus dem Internet sind der Arbeit als Ausdruck im Anhang
beigefügt.
Ich bin damit einverstanden, dass die von mir verfasste Facharbeit der schulinternen
Öffentlichkeit in der Bibliothek der Schule zugänglich gemacht wird.
Wuppertal, den 04.06.2010
Das Leben eines Sterns
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