Gefahren des elektrischen Stromes Erste-Hilfe

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Ausbildung
Fachbericht (Beschreibung/Skizze) Nr.:1
Woche: 4
Thema: Elektro-Grundlagen
Mit der Neuordnung der Metallberufe wurde aus dem Gas- und Wasserinstallateur und dem Zentralheizungs- und Lüftungs­
bauer der Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Neben den bisherigen Lehrinhalten der Wasser-,
Abwasser-, Gasfeuerungs-, Ölfeuerungs-, Heizungs- und Umwelttechnik werden zukünftig vertiefende Inhalte der Elektrotechnik in der Ausbildung vermittelt. Damit erhält er mit bestandener Gesellenprüfung automatisch die Qualifikation „Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten im SHK-Handwerk“. Dazu ist es jedoch erforderlich, dass man sich mit den
Grundlagen der Elektrotechnik und elektrotechnischen Anlagen vertraut macht, Schaltungen versteht, Darstellungen erstellt, lesen und interpretieren kann.
Gefahren des elektrischen Stromes
Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Stromunfällen
Strom wird in der Regel in Form seiner Auswirkungen wie Licht, Wärme
oder Energie für Antriebe als selbstverständlich wahrgenommen. Durch
den Stand der Technik können selbst Kleinkinder Schalter sicher betätigen oder Elektrospielzeug bedienen. Vielen bleibt verborgen, dass Strom
erhebliche Gefahren für die Gesundheit, das Leben oder Sachwerte
darstellen kann.
Dass ein Blitzschlag in der Regel tötet oder Gebäude in Brand setzt,
ist den meisten bekannt. Dass diese Gefahren auch von einer 12-VoltAutobatterie, einer Mehrfachsteckdose oder einem Verlängerungskabel
ausgehen können, wird jedoch oft übersehen. Geräte und Maschinen des
täglichen Gebrauchs unterliegen einem Verschleiß und den örtlichen
Arbeitsbedingungen, wodurch bei Nachlässigkeit Gefahren entstehen
können. Eine elektrotechnische Fachkraft muss die Gefahren des elektrischen Stromes kennen und diesen vorbeugen.
Unfälle durch Stromeinwirkung können sein:
- Körperdurchströmung (Körper wird zum Leiter),
- Lichtbogeneinwirkung (Augenschäden durch UV-Strahlung),
- Sekundärwirkung (z. B. Absturz von Gerüsten nach einem Stromschlag).
Ausschlaggebende Faktoren sind:
- Stromstärke,
- Stromart,
- Einwirkdauer,
- Frequenz.
Die Auswirkungen auf den Körper sind unterschiedlich:
- physikalische Folgen (Verbrennungen, Flüssigkeitsverluste),
- physiologische Vorgänge (Muskelkrämpfe, Herzkammerflimmern oder
Stillstand, Atmungsstillstand),
- chemische Veränderungen (Zerstörung von Körperzellen).
Das eigene Leben nicht gefährden
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- Ruhe bewahren,
- keine unter Spannung stehenden Teile oder Personen berühren,
- möglichst schnell den Stromkreis unterbrechen (abschalten, Stecker
ziehen, Sicherung auslösen).
Erste-Hilfe-Maßnahme einleiten
-
-
-
-
-
Verletzten bergen,
in Ruhelage bringen,
Reaktionen prüfen,
Erste Hilfe von Verletzungen durchführen,
Rettungsdienst oder Notarzt verständigen.
Bei Stromunfällen ist es immer sinnvoll, von einem Arzt den Herzrhythmus, Puls oder die Verletzungen kontrollieren zu lassen. Leichte
Rötungen können Hinweise für stärkere Verletzungen im Körperinnern
sein.
Werkzeuge der Elektro-Technik
Werkzeuge der Elektrotechnik besitzen eine besondere Griffschutz­
isolierung. Sie dürfen ausschließlich zur Herstellung, Reparatur,
Prüfung oder Wartung von elektrotechnischen Anlagen Verwendung
finden. Beispiele:
- Schlitzschraubendrehersatz 3,5 bis 10 mm,
- Kreuzschlitzschraubendrehersatz PH1 / PH2,
- Seitenschneider, Länge 160 mm,
- einstellbare Abisolierzange,
- Rundzange,
- Kabelschere,
- Adernendhülsenzange,
- Abisoliermesser,
- Durchgangsprüfer,
- Multifunktionsmessgerät,
- zweipoliger Spannungsprüfer.
ikz-praxis · Heft 1/2006
Ausbildung
Fachbericht (Beschreibung/Skizze) Nr.: 1
Woche: 4
Auswahl elektrotechnischer Begriffe (A-Z)
Ader: Metallkern (Kupfer) in Leitungen oder Kabel, der den Strom
leitet.
Phase (L): Stromführender Leiter.
Ampere (A): Einheit für die Stromstärke.
Potenzialausgleich: Leitfähige Verbindung zwischen leitfähigen
­Bauteilen, zur Vermeidung von Potenzialunterschieden.
Außenleiter: Leiter, der die Stromquelle mit dem Verbraucher
­verbindet.
Schutzleiter (PE): Metallische Verbindung von berührbaren leitfähigen
Teilen mit dem Erder, der im Störfall den Strom gefahrlos ableitet.
Diazed-Sicherung: Schmelzsicherung.
Schwachstrom: Spannungen bis maximal 42 V.
Erder: Leiter, der leitend in die „Erde“ eingebettet ist.
Spannung (V): Potenzialunterschied zwischen Leitern, z. B. 230 V.
Fehlerstrom: Strom in Ampere, der im Fehlerfall fließt.
Stromkreis: Weg des Stromes vom Erzeuger über die Leitungen,
­Schalter, durch Verbraucher und wieder zurück.
Fehlerstrom-Schutzschalter (FI): Dient dem Personenschutz und
schaltet bei Fehlerstrom den Stromkreis ab.
Feinsicherung: Schmelzsicherung in empfindlichen elektrischen
Geräten, die bei geringem Überschreiten des zulässigen Stromes
„durchschmilzt“.
Frequenz: Schwingungsanzahl pro Sekunde, wird in Hertz (Hz)
­gemessen (Wechselstrom 230 V hat 50 Hz).
Gleichstrom: Strom, der zeitlich unverändert in die gleiche Richtung
fließt.
Hertz (Hz): Einheit der Frequenz.
Installationsplan: Zeigt in einer Übersicht die Anordnung der
­vorgesehenen Geräte und Leitungen einer Elektroinstallation.
Kilowattstunde (kWh): Verbrauchseinheit für elektrische Arbeit.
Leiter: Elektrisch leitfähiges Material (Metalle, Mineralstoffe,
F­ lüssigkeiten).
Stromstärke (A): Strommenge, die durch eine Leitung fließt.
Verbraucher: Einrichtungen, die den elektrischen Strom nutzbar
machen (Lampe, Motor usw.).
Verbraucheranlagen: Alle Bauteile der Elektroinstallation, die nach
dem Hausanschlusskasten vorhanden sind.
Volt (V): Einheit der elektrischen Spannung.
Watt (W): Einheit für die elektrische Leistung.
Wechselstrom: Wechselt periodisch die Fließrichtung.
Darstellungsformen in Plänen
Auch in der Elektrotechnik werden Betriebsmittel oder Anlagen zeichnerisch dargestellt. Je nach deren Aufgabe werden reale Darstellung,
Schaltzeichen oder Kontaktschaltplan unterschieden.
Betriebsmittel
Leitung: Besteht aus einer oder mehreren Adern, deren Art
­entsprechend ihrer Verwendung ausgeführt ist.
Ausschalter
Leitungsschutzschalter: Mechanisches oder elektronisches Bauteil,
das bei Überschreiten des zulässigen Stromes den Stromkreis trennt.
Wechselschalter
Lüsterklemme: Kleinbauteil mit Metallöffnung, in welche metallische
Leiter gesteckt und durch Anziehen einer Schraube lösbar miteinander
verbunden werden.
Serienschalter
Nennspannung: Spannung, die an einem Stromerzeuger anliegt oder
die von einem Verbraucher benötigt wird (im Wechselstromnetz liegen
230 V an).
Schaltzeichen
DIN 40 900
Steckdose
einfach
Steckdose
doppelt
Neutralleiter (N): Leitet den Strom vom Verbraucher zurück.
Hängeleuchte
Nullleiter (PEN): Neutralleiter mit Schutzfunktion.
Deckenleuchte
2
Ohm W: Einheit für den elektrischen Widerstand.
Heft 1/2006 · ikz-praxis
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