MRT Grundlagen - Mikrotherapie Berlin 1 von 7 http://www.mikrotherapie-berlin.de/patient/mr/ Instrumentenentwicklung für die offene Hochfeld-MRT Patienten Arbeitsgruppe Partner Forschung Jobs Presse Impressum Inhalt 1. 2. 3. 4. Magnetresonanztomographie (MRT) Tunnelsysteme Minimal-invasive Eingriffe Offene MRT 1. Magnetresonanztomographie (MRT) Die MRT (auch Kernspintomographie genannt), mit der sich alle Körperregionen in überragender Bildqualität darstellen lassen, ist aus der radiologischen Diagnostik nicht mehr hinwegzudenken. Sie bietet einen unübertroffenen Weichteilkontrast, der detaillierte Befundungen nahezu aller Organe und Körperregionen erlaubt. Abb. 1: Ganzkörperaufnahme des Menschen. Alle Gewebe mit einem hohen Wasser- und/oder Fettanteil lassen sich mit der MRT mit unübertroffenem Kontrast auch ohne die Verwendung intravenöser Kontrastmittel detailliert darstellen. Lufthaltige Organe sind zur Darstellung weniger geeignet. Trotz seines vergleichsweise geringen Wassergehalts lassen sich über die Knochen diagnostisch verwertbare Aussagen treffen. Der Bildkontrast beruht auf der Konzentration der Protonen (“Wasserstoffionen”) im Gewebe, der Magnetisierbarkeit der Teilchen von außen durch die Magnetfelder und auf der Entmagnetisierung (“Relaxation”) nach der Anregung durch Radiofrequenzimpulse. Bei letzteren handelt es sich um schwach energetische Radiowellen, vergleichbar jenen, mit denen das Radioprogramm übertragen wird (vgl. Tabelle 1). 21.06.2010 22:17 MRT Grundlagen - Mikrotherapie Berlin 2 von 7 http://www.mikrotherapie-berlin.de/patient/mr/ Tabelle 1: Die für die MRT-Bildgebung benutzten elektromagnetischen Impulse besitzen eine Frequenz im Bandbereich von Radioübertragungen. Die unterschiedliche Magnetisierbarkeit des Gewebes beruht auf der molekularen Einbindung der Protonen. Die MRT arbeitet auf der Grundlage von starken Magnetfeldern, die teils unveränderlich sind (Hauptmagnetfeld) und teils in hoher Frequenz mit wechselnder Stärke (Gradienten) geschaltet werden. Zur Erzeugung des Hauptmagnetfeldes, wird die “Röhre” genutzt, die durch einen supraleitenden Elektromagneten gebildet wird (Abb. 2). Abb. 2 Spulenwicklung Die Einteilung in Niedrig- (bis 0,5 T), Mittel- (0,5-1,0 T) und Hochfeldsysteme (> 1,0 T) basiert nicht auf physikalisch-technischen Kriterien. Diese Einteilung dient eher eine klinischen Orientierung. In der Klinikund Praxislandschaft dominieren die sogenannten Tunnelsysteme (Abb. 2), die für Ganzkörperuntersuchungen geeignet sind. Der relativ lange Tunnel (auch “Bohrung” genannt) kann je nach Fabrikat und Untersuchungsart den Patienten ganz in sich aufnehmen. 2. Tunnelsysteme Abb. 3 (links): Klassisches Tunnelsystem mit “langer Bohrung” und Fig. 4 (rechts): Tunnelsystem mit “kurzer Bohrung” Manchen Patienten behagt es nicht, sich in einen solch engen Raum begeben zu müssen. Bei Unumgänglichkeit der MRT-Untersuchung, muß teilweise in Narkose untersucht werden. Die Feldstärken solcher Geräte liegen meistens bei 1,5 Tesla, jedoch finden Geräte mit 3,0 Tesla zunehmend an Verbreitung. Sie arbeiten mit supraleitenden Elektromagneten. Die Feldlinien des Hauptmagnetfeldes sind als Ellipsen skizziert, die Patientenlängsachse wird durch den Pfeil symbolisiert. Aufgrund technischer Neuerungen können nun auch kürzere Magneten für MRT-Systeme eingesetzt werden. Diese ermöglichen kurze Bohrungen der MRT-Geräte. Durch die Kombination eines größeren Tunneldurchmessers mit weiteren Eingangstrichtern wird der Patientenkomfort erheblich verbessert. Der Vorteil eines solchen Systems ist vor allem der verbesserte Patientenkomfort. 21.06.2010 22:17 MRT Grundlagen - Mikrotherapie Berlin 3 von 7 http://www.mikrotherapie-berlin.de/patient/mr/ 3. Minimalinvasive Eingriffe Unter minimal-invasiven Eingriffen (Schlüssellochoperationen) versteht man Operationen / Interventionen im Körperinneren mit minimaler Verletzung der über der Eingriffsregion liegenden Gewebsschichten. Hierbei handelt es sich um besonders schonende operative Eingriffe. Viele früher nur offen-chirurgisch durchgeführte Eingriffe wie die Entfernung einer Gallenblase können heutzutage minimal-invasiv vorgenommen werden. Das erhöht den Patientenkomfort und verringert die Liegezeit. Chirurgisch-operativ sowie internistisch-interventionell ermöglichen Endoskope die Sichtkontrolle durch den Arzt. Jedoch ist eine Operations- bzw. Interventionssteuerung auch mit Hilfe nicht invasiver radiologischer Verfahren möglich. Eine klassische Domäne der interventionellen Radiologie sind beispielsweise Eingriffe in das Gefäßsystem in allen Regionen des Körpers. Radiologische Gefäßinterventionen werden mittels der digitalen Subtraktionsangiographie (DSA) unter Verwendung von Röntgenstrahlen durchgeführt. Bei Gewebeproben, Flüssigkeitsentnahmen sowie Drainageeinlagen verwendet man Methoden der Schnittbildgebung. Hierzu zählen die MRT, die Röntgencomputertomographie (CT) sowie der Ultraschall (Sonographie), siehe auch Tabelle 2. Tabelle 2: Auflistung der für die minimal-invasiven Methoden wichtigen radiologischen Methoden. Der Vorteil der Schnittbildverfahren liegt darin, daß sie im Gegensatz zur DSA und zum Endoskop eine genaue räumliche Zuordnung im OP-Gebiet ermöglichen. So läßt sich der Tumor in seiner Beziehung zu den umgebenden anatomischen Strukturen beurteilen. Die Bestrebungen gehen dahin, die intraoperative Bildkontrolle zu einem festen Bestandteil des OP-Prozederes werden zu lassen, was insbesondere bei der Tumorchirugie von Vorteil ist. So konnte bei Hirnoperationen vielfach gezeigt werden, daß die intraoperative Bildkontrolle mittels MRT das Operationsergebnis verbessert, da auch kleine Tumorreste aufgrund der zusätzlichen Bildinformationen entfernt werden konnten. Gleiches könnte für Eingriffe bei Lebertumoren gelten. Zusätzlich ist es denkbar, daß eine Bildkontrolle hilft, operative / interventionelle Komplikationen zu vermeiden, da die Lagebeziehung empfindlicher Strukturen wie den Gefäßen zum Tumor auch intraoperativ kontrolliert werden kann. Da die MRT mit starken Magnetfeldern arbeitet, sind spezielle Instrumente für den Einsatz in einem MRT-System notwendig. Die intraoperative MRT-Kontrolle erfolgt zumeist mit einer kleinen Unterbrechung der Operation, da der Patient während der OP nicht im Gerät liegt. Dies liegt vor allem an der Untauglichkeit des zur Verfügung stehenden Operationsmaterials. Eine wesentliche Voraussetzung für die Durchführung kontinuierlich MRT-gestützter Interventionen sind geeignete MRT-System-Konzepte, die das Operationsgebiet des Patienten für den Arzt auch während der Bildgebung gut zugänglich machen. Für diese Zwecke sind sogenannte offene MRT-Systeme konzipiert worden. 4. Offene MRT 21.06.2010 22:17 MRT Grundlagen - Mikrotherapie Berlin 4 von 7 http://www.mikrotherapie-berlin.de/patient/mr/ Je nach Hersteller sind verschiedenartige offene MRT-Systeme entwickelt worden. Bei der Konstruktion solcher Systeme sind besondere technisch-physikalische und bauliche Schwierigkeiten zu überwinden. Die früheren offenen Systemkonzepte arbeiteten zumeist auf Basis von Permanentmagneten mit relativ niedriger Magnetfeldstärke, teilweise wurden auch Widerstandelektromagneten im Niedrigfeldbereich eingesetzt. Seit neuerer Zeit stehen sogenannte offene Hochfeld-MRT-Systeme zur Verfügung. Die Vorteile dieser Systeme, deren Bildqualität der von Standard-Tunnelsystemen nicht nachsteht, sind der verbesserte Patientenkomfort sowie die gute Zugänglichkeit zum Patienten, die eine MRT-gestützte Operation ermöglicht. Im Folgenden werden die verschiedenen offenen MRT-Systemkonzepte vorgestellt. Abb. 5: Klassisches Konzept im Stile eines Röntgen-C-Armes (Röntgenangiographie). Verschiedene Hersteller bieten MRT-Systeme nach diesem Konzept zumeist mit Feldstärken von 0,23 Tesla (überwiegend Festkörper- Permanentmagneten) an. Abb. 6: Realisierung eines offenen Konzeptes Realisierung eines offenen Konzeptes auf Basis eines Tunnelsystems, dessen Magnetfeldzentrum von außen zugänglich gemacht wurde (56 cm Breite der Öffnung), Fa. GE. Verwendet wird ein supraleitender Elektromagnet mit 0,5 Tesla. Die Patienten können wahlweise liegend oder sitzend untersucht werden. 21.06.2010 22:17 MRT Grundlagen - Mikrotherapie Berlin 5 von 7 http://www.mikrotherapie-berlin.de/patient/mr/ Abb. 7: Zwei sich vertikal gegenüberliegende Magnetpolschuhe Zwei sich vertikal gegenüberliegende Magnetpolschuhe sind Grundlage des Upright-Konzeptes der Fa. Fonar. Basis ist ein supraleitender Elektromagnet mit 0,6 Tesla. Abb. 8: Zwei sich horizontal gegenüberliegende Magnetpolschuhe Zwei sich horizontal gegenüberliegende Magnetpolschuhe bilden das Hochfeld-Panorama-Konzept der Fa. Philips. Basis ist ein supraleitender Elektromagnet mit 1,0 Tesla. Mit der offenen Hochfeld-MRT ist es möglich, schnelle Bilder mit hoher Ortsauflösung anzufertigen. Das offene Konzept erlaubt die Operation / Intervention unter gleichzeitiger Echtzteit-MRT-Bildgebung. Darüber hinaus können mit der offenen Hochfeld-MRT bei 1,0 Tesla auch Informationen über biochemische Verbindungen, die Temperatur sowie die Bewegungsrichtung von Teilchen gewonnen werden. Die Bedeutung letztgenannter Methoden für die intraoperative MRT-Kontrolle ist mittelfristig ein weiterer Forschungsgegenstand des CC 6 der Charité Universitätsmedizin Berlin. Raumangst – Klaustrophobie (z.B. in der MRT-Röhre) Platzangst – Agoraphobie (z.B. auf dem Alexanderplatz) Ein weiterer Vorteil der offenen MRT ist, daß Patienten, die unter Raumangst (Klaustrophobie) leiden, die MRT-Untersuchung wesentlich besser tolerieren. Eine genaue wissenschaftliche Evaluierung dieses Themas ist Gegenstand eines geplanten interdisziplinären Forschungsprojektes unserer AG. Gleiches gilt insbesondere für Kinder. Jens Pinkernelle Felix Güttler (Ed.) Ulf Teichgräber Jens Rump Thula Walter (Trans.) | | | | | | 21.06.2010 22:17 MRT Grundlagen - Mikrotherapie Berlin 6 von 7 http://www.mikrotherapie-berlin.de/patient/mr/ Deutsch English AG OMRT - Radiologie Charité Campus Mitte 10117 Berlin (Germany) Tel +49(0)30 450 527 377 Fax +49(0)30 450 527 935 [email protected] Patienten MRT Grundlagen Offene Hochfeld MRT Termine (Patienten) Schmerztherapie Periradikuläre Injektionstherapie Injetktionstherapie der Facetten- und Sakroiliakalgelenke Osteoid-Osteom Thermoablation Perkutane Laser Diskus Dekompression Arbeitsgruppe Die Mitarbeiter Termine (Arbeitsgruppe) Partner Investitionsbank Berlin Medizin Geräte Berlin Technologiestiftung Berlin World of Medicine Forschung Aktuelle Projekte Mechanisch perkutane lumbale Nukleotomie Perkutane intradiskale Thermotherapie Stressstudie Transforaminale endoskopische Mikrodiskektomie POL/LOC MRT mieten Projekte 2007/2008 Knieoperation Leberteilresektion Perkutane Cholangiographie Tumortherapie mit Ballonkatheter Vertebroplastie Projekte 2008/2009 LASER-Interventionen Thermometrie Literaturverzeichnis 21.06.2010 22:17 MRT Grundlagen - Mikrotherapie Berlin 7 von 7 http://www.mikrotherapie-berlin.de/patient/mr/ Jobs Presse Impressum Dieses Vorhaben wird durch die TSB Technologiestiftung Berlin aus Mitteln des Zukunftsfonds des Landes Berlin gefördert, kofinanziert von der Europäischen Union - Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung. 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