Bitterling Rhodeus amarus FISCH-STECKBRIEF ALLGEMEINES, STATUS Leitart in Fischgewässertyp(en) Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW Neozoe FFH-RL Rote Liste NRW nein Anh. II Vorwarnliste Die Fisch-Steckbriefe basieren auf vorliegendem Wissen und werden regelmäßig aktualisiert; Anmerkungen, Ergänzungen Kritik und Fragen gerne an [email protected]; Stand: 21.04.2011 LEBENSRAUM VERMEHRUNG NAHRUNG Strömungsgilde Reproduktionsgilde indifferent ostracophil Lebensraumansrpüche Laichansprüche/-Substrat Nahrungsansprüche Bitterlinge sind in ihrer Verbreitung an Vorkommen von Großmuscheln gebunden (siehe Fortpflanzung): die Verbreitung umfasst stehende und langsam fließende Gewässer, Altarme, Tieflandbäche, Weiher, Teiche, Uferbereiche von Flussunterläufen und einige Seen die Buchten mit schlammigem Grund aufweisen, sowie Staubereiche; Tiere halten sich bevorzugt an pflanzenreichen Uferzonen mit gut durchlüftetem, schlammigem Substrat auf; starke Eutrophierung wird nicht toleriert das Weibchen legt die Eier direkt in eine Großmuschel ab, wo sie vom Sperma des Männchens, das mit dem eingeatmeten Wasser in die Muschel gelangt, befruchtet werden; die jungen Bitterlinge schlüpfen innerhalb von 36 Stunden geschützt im Kiemenraum der Muschel und verlassen sie erst nach ca. 4 Wochen als etwa 1cm lange Jungfische überwiegend Wasserpflanzen sowie wirbellose Kleinorganismen Laichmonat IV-VIII MASSNAHMEN ZUR FÖRDERUNG Entwicklung schwach strömender Fließgewässerbereiche (vor allem im Tiefland) mit organischer Auflage auf sandigem Untergrund, strukturreichen Uferzonen, Wasserpflanzenbeständen und Großmuschelvorkommen; angepasste Gewässerunterhaltung; Anbindung und Entwicklung von Auengewässern; Sanierung stark eutrophierter Stillgewässer WANDERUNG Ernährungsgilde Migrationsgilde omnivor kurz Wanderverhalten MASSNAHMEN bei zu hohen Dominanzen aufgrund der hohen natürlichen Populationsdynamk ist es schwierig zu beurteilen, ob eine Reduzierung sinnvoll ist; in Einzelfällen: Entnahme von Wasserpflanzen, Rückbau von Staubereichen SONSTIGES Informationen zu Besatz Besatz kommt vor, weniger als fischereilicher Besatz, mehr als "ökologischer Kleinfischbesatz" - allerdings nicht immer mit autochthonem Material (problematisch); auch "Entsorgung" von Bitterlingen aus Gartenteichen in Oberflächengewässer (dies sind häufig nicht heimische Arten, die optisch nicht vom heimischen Bitterling unterscheidbar sind) Besonderheiten Bitterlinge laichen bereits im Alter von 1 Jahr und überleben im allgemeinen den Laichakt nicht - in Ausnahmen werden Bitterlinge bis max. 5 Jahre alt; der Reproduktionserfolg und damit die Populationsdichte kann von Jahr zu Jahr stark schwanken; kann als Teichflüchtling kurzfristig auch in größeren Zahlen in untypischen Fließgewässern vorkommen LITERATUR: Kottelat & Freyhof 2007; MUNLV 2001 lanuv NRW.