A A land ein wichtiger Lebensraum für Amphibien. Auch die Tümpel und andere Nassstellen auf den Almen sind für Bergmolch, Erdkröte und Grasfrosch überlebenswichtig. Relativ früh, je nach Temperatur meist im April oder auch erst im Mai, beginnen auch in den Hochlagen zuerst die Grasfrösche, später dann auch Erdkröten und Bergmolche mit den Wanderungen vom Überwinterungsplatz zu ihren Laichgewässern. Da die Laichgewässer mehr oder weniger von der Schneeschmelze abhängig sind, kann es sein, dass sich diese erst nach ergiebigen Regenfällen mit Wasser füllen und so ihre Funktion als Fortpflanzungsplatz erfüllen. Trockenes Frühjahr bringt Probleme E l ! " #$l im Jahr 2013 festzustellen. Hauptsächlich Grasfrösche, aber auch Erdkröten waren die Leidtragenden, wachten sie doch aus der Winterstarre auf und begaben sich auf die Wanderung zu den bekannten Gewässern. Dort angekommen mussten sie feststellen, dass diese jedoch ausgetrocknet waren oder einen extrem niedrigen Wasserstand hatten. Erst ergiebige Regenfälle füllten die Mulden und glichen so, wenn auch verspätet den Wassermangel aus, sodass die Amphibien glücklicherweise doch noch ablaichen konnten. Laichschnüre und Laichballen – auf Menge gesetzt %ll ! & E'( #molch weitere Schwierigkeiten auf. Alle drei genannten Lurcharten legen ihre Eier auf verschiedene Art und Weise ab. Grasfrösche legen ihre bis zu 4000 Eier umfassenden Gelege in ein bis zwei Laichballen an Wasserpflanzen oder am Gewässergrund ab. Diese Ballen steigen aber bald an die Wasseroberfläche. Verläuft die Entwicklung normal, verlassen die Jungfrösche nach zwei bis vier Monaten die Gewässer. Danach verteilen sich die Hüpferlinge im Gelände und versuchen so viel wie möglich an Gewicht zu zulegen. Bis zur Geschlechtsreife, die der Grasfrosch nach zwei bis vier Jahren erreicht, bleiben von den vielen Eiern bzw. Jungtieren nicht viele übrig, um den Bestand zu erhalten. Hauptsächlich werden zwar die Kaulquappen und Jungtiere Opfer von verschiedenen Fressfeinden wie Libellen- und Käferlarven, aber auch Bergmolche machen vor den kleinen Kaulquappen keinen Halt. Grasfrösche überwintern sehr oft in Gruppen ab Oktober am Gewässergrund, suchen sich aber auch Überwinterungs- Fotos: H.-J. Fünfstück K l - Laichendes Bergmolchweibchen )*+ der Kühalm in Eschenlohe. Die Eier des Bergmolches ,-.den in Grastaschen im Wasser abgelegt. plätze in Erdhöhlen oder zwischen Steinen. Durch die fehlende Wassertiefe bzw. eine schützende Schneeschicht hat der Winter 2012/2013 wahrscheinlich einigen überwinternden Grasfröschen das Leben gekostet. Ob das Einfluss auf den Bestand hat, kann durch fehlende Zahlen weder für den Grasfrosch noch für die anderen Arten gesagt werden. Noch etwas mehr Probleme hatten vermutlich die Erdkröten, denn sie wickeln ihre 3000 bis 8000 Eier in Form von bis zu fünf Meter langen Laichschnüren um Wasserpflanzen, Zweige oder andere pflanzliche Gegenstände, die sich im Gewässer befinden. An diesen Gewässern erscheinen zuerst die Männchen und nach ein paar Tagen auch die oftmals schon verpaarten Weibchen. Die Weibchen verlassen nach der Eiablage die Gewässer und die Männchen bleiben noch ein oder zwei Wochen länger. Dadurch entsteht meist ein Überschuss an Männchen und spät ankommende einzelne Weibchen werden oft regelrecht vergewaltigt. Wie beim Grasfrosch verlassen die Jungtiere nach zwei bis drei Monaten das Gewässer. Die Winterruhe verbringen die Erdkröten nicht im Gewässer, sondern in Erdhöhlen oder unter Steinen und Wurzeln. Am schwierigsten hatten es 2103 sicher aber die Bergmolche. Diese drängten sich noch im Mai in den kleinsten Wasserstellen und legten ihre Eier wie gewohnt an die spärlich vorhandene Vegetation, meist waren es Gräser. Bei der Eiablage biegt das Bergmolchweibchen mit den Hinterbeinen Halme zu einer kleinen Tasche zusammen und legt in diese Tasche ein einzelnes Ei. Viele der Pflanzen waren nicht einmal zur Hälfte im Wasser und deshalb befanden sich sehr viele Eier nur anfänglich noch im Wasser. Eine Austrocknung der Eier im Laufe weniger Tage ohne Regen war die logische Schlussfolgerung. Durch das fehlende Wasser im Frühjahr waren alle Arten gezwungen, verspätet abzulaichen und dadurch kam es natürlich auch zu einer verzögerten Abwanderung der Jungtiere aus den Gewässern. Dadurch fehlt den Jungtieren einige Zeit bei der Weiterentwicklung bis zum Winter. Zu kleine oder unterernährte Jungtiere haben aber schlechtere Karten, um den Winter zu überleben. Alle drei Arten sind natürlich als Bewohner in Extremlebensräumen an solche Kapriolen angepasst und ein einmaliges Ereignis hat sicher langfristig keinen negativen Einfluss auf die Bestände. Treten solche Ereignisse jedoch mehrmals hintereinander auf, dann sind die negativen Folgen unausweichlich. Auf den Almflächen trägt das Großvieh mit seinen Trittschäden dazu bei, die Uferbereiche der Gewässer als Lebensräume zu erhalten. Wichtig ist es aber auch, vor allem in den tieferen Abschnitten der Laichtümpel Zweige zu belassen, um Kröten, aber auch Molchen im nächsten Jahr das Ablaichen zu ermöglichen. Vor dem Almabtrieb sollte, wenn immer möglich, der Wasserstand so hoch wie möglich gehalten werden. Je höher der Wasserstand im Herbst, umso leichter ist es für die Grasfrösche am Gewässergrund zu überwintern und auch im folgenden Frühjahr kommt ein höherer Wasserstand dem Laichgeschäft der Amphibien entgegen. Hans Jochen Fünfstück Tümpel und Nassstellen )*+ /-0 123-0 sind für Bergmolch, Erdkröte und Grasfrosch überlebenswichtig. D Almbauer Oktober 2016 13