Einverständniserklärung - Universitäts-Herzzentrum Freiburg

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Patientendaten
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Geburtsdatum:........................................
Station: ..................................................
Einverständniserklärung
zur intrakardialen elektrophysiologischen Untersuchung
und Katheterablationsbehandlung
A. Elektrophysiologische Untersuchung
Information über die intrakardiale elektrophysiologische Untersuchung (EPU)
Es handelt sich bei dieser Untersuchung um eine diagnostische Maßnahme, mit der Störungen der
Erregungsbildung und Erregungsleitung des Herzens festgestellt werden können. Solche Funktionsstörungen werden aufgrund Ihrer Beschwerden (Herzunregelmäßigkeiten, Herzrasen, Schwindelanfälle,
Bewusstlosigkeit oder auch Zustand nach Wiederbelebung) vermutet. Bei wenigen Patienten wird
eine solche Untersuchung auch dann durchgeführt, wenn obige Beschwerden noch nicht aufgetreten
sind. Dann sind in aller Regel bedeutsame Herzrhythmusstörungen aus anderen Untersuchungen,
z. B. dem Langzeit-Ekg, bekannt.
Zur Untersuchung werden 2 bis 3 Elektrodenkatheter in verschiedenen Positionen des Herzens platziert. Dazu wird die rechte (selten linke) Leistenregion örtlich betäubt, die dort verlaufenden Gefäße
(Vene und eventuell auch Arterie) punktiert. Nach Einführen von sog. Schleusen können die Katheter
zum Herzen vorgeschoben werden, wobei zur Platzierung eine Röntgendurchleuchtung angewandt
wird.
Immer häufiger untersuchen und behandeln wir auch Herzrhythmusstörungen, deren Ursprung in der
linken Herzvorkammer liegt. Hierzu wird meistens der Zugang durch die Vorhofscheidewand gewählt,
die unter Kontrolle über eine echokardiokardiographische Sonde in der Speiseröhre (TEE, siehe
entsprechende Aufklärung) durchstochen wird.
Wenn in der Vorgeschichte Anfälle von Herzrasen aufgetreten sind, wird im Rahmen der Untersuchung
versucht, das Herzrasen erneut auszulösen, um eine genaue Diagnose zu stellen. In den meisten
Fällen wird im Anschluss an die elektrophysiologische Untersuchung die Katheterablationsbehandlung angeschlossen (s. unten).
Komplikationsmöglichkeiten:
Universitäts-Herzzentrum
Freiburg · Bad Krozingen GmbH
Südring 15
79189 Bad Krozingen
Telefon
+49 7633 402-0
Telefax
+49 7633 402-9909
www.universitaets-herzzentrum.de
Träger: Universitätsklinikum Freiburg AöR
Benedikt Kreutz Rehabiltationszentrum für
Herz- und Kreislaufkranke Bad Krozingen e.V.
Aufsichtsrat: Clemens Benz (Vorsitzender)
Geschäftsführung:
Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Dr. h.c. Jörg Rüdiger Siewert
Kaufmännischer Direktor Bernd Sahner
Amtsgericht:
Freiburg im Breisgau
HRB 707318
Sitz der Gesellschaft: Freiburg
IK 260833450
UST-ID-Nr.: DE279721109
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• Trotz örtlicher Betäubung kann es zu Schmerzen im Bereich der Punktionsstelle kommen. Diese
lassen sich durch erneutes Einspritzen von Betäubungsmittel beseitigen.
• Durch die Punktion der Venen in der Leiste, über die die Elektroden-Katheter zum Herzen vorgeführt werden, sind folgende, seltene Komplikationen möglich:
Blutgerinnselbildung (Thrombose) - Embolie - Venenentzündung - Infektion
Erwähnen Sie während des Aufklärungsgespräches unbedingt, wenn es früher bei Ihnen schon
einmal zu einer Thrombose im Bereich der Beine oder des Beckens gekommen ist.
• Bluterguss, Nachblutung, Gefäßverletzung, Gefäßverschluss, Nervenverletzung im Bereich
der Punktionsstelle. Ein Bluterguss ist relativ häufig, ein operativer Eingriff ist wegen einer Gefäßverletzung selten notwendig.
• Perforation des Herzmuskels mit Einblutung in den Herzbeutel (Perikarderguss, Perikardtamponade). Diese Komplikation ist bei der rein diagnostischen EPU selten.
Bei den seit 1975 am Herz-Zentrum Bad Krozingen durchgeführten elektrophysiologischen Untersuchungen (> 15.000) kam es zu keinem tödlichen Zwischenfall. Zur Verhinderung einer Thrombose
oder Embolie wird während der Untersuchung im Regelfall Heparin gegeben.
B. Katheterablationsbehandlung
Information über die Katheterablation mit Hochfrequenzstrom
Im Anschluss an die exakte Erstellung der Diagnose durch die elektrophysiologische Untersuchung
kann bei Ihnen eine Katheterablation durchgeführt werden. Die am häufigsten benutzte Energie ist
Hochfrequenzstrom (Frequenz 300 bis 500 kHz, Leistung meistens 20 bis 50 Watt), der zur Erhitzung
der Elektrodenspitze führt und so das für die Herzrhythmusstörungen verantwortliche Gewebe verödet.
Nach der Verödungsbehandlung wird getestet, ob die Herzrhythmusstörungen - in der Regel Herzrasen - noch auftreten können. Neue Energieformen sind in der Entwicklung. Bei einem Teil der Fälle
benutzen wir statt Hochfrequenzenergie Kälte (bis -80 Grad) zur gezielten Verödung (Kryotherapie).
Die Behandlung ist in der Regel schmerzlos, nur selten kommt es zu einem leichten Druck oder
Brennen. Im Falle von Schmerzen kann Ihnen vom behandelnden Arzt bzw. der Schwester/Pfleger
ein Beruhigungs- und/oder Schmerzmittel gegeben werden.
Die Katheterablationsbehandlung wird vor allem bei folgenden Herzrhythmusstörungen
angewandt:
AV-Knoten-Tachykardien (> 3.500 Patienten bis 31.10.2010): Es gelingt bei fast 100 % der Patienten, die AV-Knoten-Eigenschaften so zu verändern, dass Herzrasen durch AV-Knoten-Tachykardien
nicht mehr entstehen kann. Als bedeutsame Komplikationsmöglichkeit ist das Auftreten eines
totalen Herzblocks zu nennen, was - wenn der Herzblock im weiteren Verlauf bestehen bleibt - eine
Schrittmacher-Implantation erforderlich macht. Das Risiko ist jedoch klein (< 0,5 %).
WPW-Syndrom: Beim WPW-Syndrom liegt eine zusätzliche elektrisch leitende Verbindung zwischen
Vor- und Hauptkammer vor, die dann gezielt verödet werden kann. Nur bei einem Teil der Patienten
ist das WPW-Syndrom schon im normalen Ruhe-Ekg erkennbar. Bisher wurden ca. 1.500 Patienten
mit offenem oder verborgenem WPW-Syndrom behandelt; die Erfolgsquote liegt bei 98 %. Risiken
hinsichtlich der Notwendigkeit einer Schrittmacher-Implantation bestehen beim WPW-Syndrom nur
bei den (seltenen) Fällen, bei denen die zusätzliche Leitungsbahn in der Nähe des Reizleitungssystems (AV-Knoten, His-Bündel) liegt.
Vorhofflattern:
Beim „typischen“ Vorhofflattern läuft die elektrische Erregungswelle durch eine kritische Engstelle
im Bereich der rechten Herzvorkammer. Wird diese Engstelle (der sog. „Isthmus“: Isthmusablation)
verödet, kann Vorhofflattern nicht mehr auftreten. „Atypische“ Flatterkreise können sowohl im rechten
als auch im linken Vorhof entstehen. Durch den Einsatz neuer dreidimensionaler elektro-anatomischer
Untersuchungsverfahren haben sich auch bei ungewöhnlichen Erregungskreisen die Erfolgschancen
deutlich erhöht (Heilungschance ca. 80 %). Im Zusammenhang mit bisher ca. 2.100 durchgeführten
Isthmusablationen kam es zu folgenden besonderen seltenen Komplikationen: AV-Block 3. Grades
mit der Notwendigkeit einer Schrittmacherimplantation (2 mal) und Herzinfarkt (1 mal).
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Vorhoftachykardien: Der Ursprung dieser Rhythmusstörungen kann in der rechten oder linken
Herzvorkammer liegen. Der Erfolg der Verödungstherapie liegt bei über 70 %. Im Vergleich zu den
oben besprochenen Indikationen sind Ablationsbehandlungen bei Vorhoftachykardien seltener (bisher
ca. 800 Patienten).
Vorhofflimmern: Ablationsverfahren bei Vorhofflimmern sind seit 1998 in einer ständigen Weiterentwicklung. Hierüber informiert Sie ein besonderes Informations- und Aufklärungsblatt.
Ablation des AV-Knotens bzw. des His-Bündels bei Vorhofflimmern: Hierdurch wird verhindert, dass
im Falle von anfallsartigem oder auch ständigem Herzrasen mit Ursprung in den Vorkammern (s.
o.) auch die Hauptkammern zu schnell und unregelmäßig schlagen. Als Vorbereitung für diese Ablationsbehandlung ist Ihnen bereits zuvor ein Herzschrittmacher implantiert worden. Damals wurden
Sie schon ausführlich über die Behandlungsmöglichkeiten Ihrer Herzrhythmusstörungen aufgeklärt.
Diese Behandlung bietet sich besonders an, wenn aus anderen Gründen bereits eine Herzschrittmacherimplantation durchgeführt worden ist.
Kammertachykardien: Kammertachykardien kommen meistens im Zusammenhang mit einer schweren Herzerkrankung, z. B. nach Herzinfarkt oder bei einer Herzmuskelschädigung anderer Ursache
vor. In den meisten Fällen wird dann von einer Katheter-Ablationsbehandlung als erste Therapiemaßnahme abgeraten und stattdessen der Implantation eines automatischen Kardioverters/Defibrillators
(ICD) in Kombination einer medikamentösen Therapie der Vorzug gegeben. Treten trotzdem häufige
Kammertachykardien auf, so ist dies eine gute Indikation zur Katheter-Ablation.
Im Falle von Kammertachykardien oder häufigen Extrasystolen ohne schwere Herzmuskelschädigung
(„idiopathische Kammertachykardien“) kann jedoch in einem hohen Prozentsatz (über 80 %) die
Neigung zu diesen Herzrhythmusstörungen durch gezielte Verödung ihres Ursprungs in der rechten
oder der linken Herzkammer verhindert werden. Im Vergleich zu den supraventrikulären Tachykardien
sind Kammertachykardien bei Herzgesunden jedoch selten (ca. 500 Patienten bis Oktober 2010).
Risiken der Katheter-Ablationsbehandlung
Auf Komplikationen, die bei den häufigsten Indikationen zur Katheterablation aufgetreten sind, wurde oben schon eingegangen. Auf folgende Risiken sei noch einmal ausdrücklich hingewiesen, auch
wenn sie selten auftreten:
• Embolie: Bei Katheter-Manipulation im Bereich der arteriellen Gefäße, der linken Herzkammer
oder des linken Herzvorhofs können sich Gerinnsel bilden, die - falls sie sich lösen - z. B. ins Gehirn
abgeschwemmt werden können. In aller Regel handelt es sich dabei um kleine Embolien, und die
durch sie bedingten neurologischen Ausfälle wie Sehstörungen sind nur vorübergehend und bilden
sich meist vollständig zurück. Zur Vermeidung einer Embolie wird während und nach der Untersuchung bzw. Behandlung - wenn notwendig -eine Blutverdünnung mittels Heparin durchgeführt.
Eventuell wird zusätzlich Aspirin® für einige Wochen verordnet.
• Todesfälle: Einzelne Komplikationen mit tödlichem Ausgang (meistens durch Verletzung des
Herzmuskels oder eines großen Herzgefäßes) sind in der Literatur mitgeteilt worden. In großen
internationalen Sammelstatistiken wird das Risiko mit ca. 2 auf 10.000 angegeben. In unserem
Zentrum trat bisher ein Todesfall als Folge einer Ablationsbehandlung bei Vorhofflattern mit Herzbeuteleinblutung auf.
• Strahlenbelastung: Das Ausmaß der Strahlenbelastung ist im Einzelfall sehr unterschiedlich und
hängt zum einen von der zu untersuchenden bzw. zu behandelnden Herzrhythmusstörung ab, zum
anderen auch von patientenbezogenen Bedingungen: So ist die Belastung mit Röntgenstrahlen
im Falle eines vorliegenden Übergewichtes erheblich höher als bei Normalgewicht. Durch die zunehmende Erfahrung bei der Durchführung elektrophysiologischer Untersuchungen und KatheterAblationsbehandlungen konnte die Durchleuchtungszeit in den vergangenen Jahren immer weiter
reduziert werden. Durchleuchtungszeiten über 30 Minuten sind bei den häufigsten Indikationen
(AV-Knoten-Tachykardie, WPW-Syndrom) heute selten geworden. Das Risiko, durch die behandlungsbedingte Röntgenstrahlung eine bösartige Erkrankung im weiteren Verlauf zu entwickeln, ist
gering (ca. 1 % des Spontanrisikos), wobei hierbei auch das Alter eine wichtige Rolle spielt: Kinder
und Jugendliche tragen hier ein größeres Risiko, als Patienten im höheren Lebensalter.
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Die Inbetriebnahme zweier neuer elektrophysiologogischer Labors mit modernster Röntgentechnologie im Jahre 2004 hat zu einer Reduktion der Strahlenbelastung geführt.
Komplikationen (Einzelfälle):
Herzbeutelerguss ohne hämodynamische Auswirkung, Herzbeuteltamponade mit der Notwendigkeit
der Entlastung mittels Punktion oder Operation, Verletzung der Beckenarterie/Hauptschlagader
(Dissektion), AV-Fistel/Aneurysma falsum, flüchtige Durchblutungsstörungen des Gehirns mit
Rückbildung der Symptomatik innerhalb 24 Stunden, Schlaganfall, neue Undichtigheit der Aortenklappe (Aorteninsuffizienz), Verletzungen der Herzkranzgefäße.
Bis zum 31.10.2010 wurden am Herz-Zentrum Bad Krozingen > 9.500 Ablationsbehandlungen
durchgeführt.
Geplante Intervention: O EPU O Ablation
Ergänzende Fragen/Notizen zum Aufklärungsgespräch:
Erklärung des Patienten nach dem Aufklärungsgespräch mit dem Arzt:
Frau / Herr Dr. ..................................... hat mit mir heute anhand der Hinweise in diesem Merkblatt
ein Aufklärungsgespräch geführt, bei dem ich alle mich interessierenden Fragen stellen konnte.
Ich willige hiermit in die vorgeschlagene Untersuchung und gegebenenfalls in die Behandlung ein.
Notwendig werdende Neben- und Folgeeingriffe finden meine Zustimmung.
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Unterschrift des Patienten
bzw. Sorgeberechtigten
..................................................
Unterschrift des Arztes
Die unterschriebene Einverständniserklärung verbleibt in der Krankengeschichte der Klinik
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Datum: ...........................
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