15. INTERNATIONALE TAGUNG ÜBER HALTUNG UND KRANKHEITEN DER KANINCHEN, PELZTIERE UND HEIMTIERE 9. – 10. MAI 2007 IN CELLE Sektion I. Züchtung und Reproduktion • Genetic and environmental trends of growth traits in Pannon White Rabbits • Genetic evaluation for litter size in rabbits • Ergebnisse der Angoraleistungsprüfung in Sachsen in Kleintierzüchter 16/2007 Sektion II. Haltung und Verhalten • Einfluss verschiedener Haltungsvarianten bei Mastkaninchen auf das Verhalten und die Tiergesundheit in Kleintierzüchter 16/2007 • Leitlinien zur Kaninchenhaltung in Deutschland siehe Referat Bernhard Grosse, ZDRK-Schulungsleiter Sektion III. Krankheiten und Krankheitsprophylaxe • persistente Erreger in Kaninchenbeständen in Kleintierzüchter 16/2007 • Zahnerkrankungen beim Kaninchen und deren Behandlungen Sektion IV. Ernährungsphysiologie und Fütterung • Einfluss von digestarom auf die Darmgesundheit von Mastkaninchen • Untersuchungen zur Wasseraufnahme von Kaninchen, Meerschweinchen und Chinchilla als Heimtiere – Grunddaten und Einflussfaktoren Sektion V. Management und Produktqualität • Zartheit von Kaninchenfleisch – Einflussfaktoren • Schlachtkörperwert und Fleischqualität verschiedener Kaninchenrassen und Herkünfte Persistente Erreger in Kaninchenbeständen von Dr. G. Rossi – Tagung in Celle 2007 Hauptmerkmale der Persistenz (lat. persistere- überdauern, verharren): wiederholtes Auftreten über mehrere Jahre Rückfälle (=Rezidive) bei Abklingen des Schutzes nach Therapie und Impfung Befall von Jungtieren anscheinend gesunder Eltern Folge: ständig vorhandene Infektionsquelle durch latent infizierte Kaninchen Wie entsteht Persistenz? latent infizierte Träger von Erregern a) nach überstandener Krankheit b) bei Geschwister erkrankter Tiere Folge: Ausbrechen der Krankheit nach Abklingen des Impfschutzes Vermehrung der Erreger als Folge nicht zu Ende therapierter Infektionen Persistenz der Erreger in Organen: auch bei RHD, Myxomatose und Kaninchenschnupfen Persistente Erreger in Kaninchenbeständen (modifiziert und ergänzt nach Rossi 2007) Erreger Viren-BakterienParasiten RHD-Viren (Calicivieren) Myxomatose-Viren Reservoir (stumme Infektion) Trägertiere Trägertiere Zielorgan von latenten Infektionen Leber Nieren Lunge Luftröhre Uterus Milz Leber Nieren Lunge Uterus Hoden Lymphoides Gewebe Blutzellen Erreger Viren-BakterienParasiten Reservoir (stumme Infektion) Staphylokokken (S. aureus) Nasenhöhlen Schleimhaut Pasteurellen (P. multocida) Bordetellen (B. bronchiseptica) E.coli Clostridien (C. perfringens) Zielorgan von latenten Infektionen Lunge Haut Milchdrüsen Hoden Uterus- Häsin ist noch fruchtbar Nasenhöhlen Lunge Unterhaut im Nasennebenhöhlen Halsbereich Mittelohr Uterus Leber Darm Sporen Tier Umgebung Darm Leber Lunge Milchdrüsen Darm Leber Lunge (Unterhaut) Welche Erreger persistieren in Kaninchenbeständen? bei Bakterien: opportunistische Infektionen bei bereits vorliegender Schwächung des Tieres z. B. Stress, Haarung oder Coccidienbefall opportun = günstige Gelegenheit abwartend Folge: Behandlung wird nicht ernst genommen Warum sind die Behandlungserfolge nach Ausbruch der Infektion oftmals gering? Zeitpunkt der Infektion entscheidend für die Behandlung a) bei Staphylokokken: intrauterin (= innerhalb der Gebärmutter) Folge: Übertragung der Erreger auf die Föten b) bei Pasteurellen (= Schnupfenerreger): erste Lebenswoche c) bei Clostridien (Erreger der Darmlähmung): dritte Lebenswoche d) bei RHD: vierte bis fünfte Woche Wirtschaftliche Bedeutung persistenter Erreger(auch für Rassekaninchenzüchter) bei Darminfektionen: hohe Sterblichkeit bei Absetzer und schlechte Gewichtszunahme bei systemischen Staphylokokken- und Pasteurelleninfektionen (Schnupfen): Verlust der Elterntiere und verminderte Geburtsraten Wie können persistente Erreger zurückgedrängt werden? wichtig: nur 10 – 20 % der Erreger in der Umgebung 80 – 90 % leben in den Zielorganen der Tiere Folge: 1. strenge und richtige Zuchtauswahl 2. gezielte Reinigung und Desinfektion Danke für‘s Zuhören Auf ein Wiedersehen bei der Bundesschau in Bremen