Rubrik „Für Sie gelesen“ Wenn die Schale dünn wird

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Rubrik „Für Sie gelesen“
Wenn die Schale dünn wird –
Legenhennen gegen Infektiöse Bronchitis impfen
Von: Dr. Ferdinand Schmitt, Carmen Sanmartin, Dr. Holger Salisch
Bayerisches Landwirtschaftliches Wochenblatt Nr. 5, 3.Februar 2012: S. 31 ff.
Bei der Infektiösen Bronchitis handelt es sich um eine, durch ein Coronavirus
verursachte, hochansteckende und akute Erkrankung der Atemwege und des
Legetraktes, die besonders Hühner und Fasane betrifft. Das Krankheitsbild ist von
verschiedenen Faktoren wie Immunitätsstatus, Alter und Virusstamm abhängig. Bei
ungeschützten Jungtieren zeigt sich eine Infektion von Luftröhre und Bronchien mit
einer hohen Mortalität, bei Legeküken kann es zu Missbildungen des Legedarms
kommen. Sie legen später wenige oder gar keine Eier, zeigen sonst aber meist keine
Krankheitssymptome. Bei ungeimpften Jungmasthühnern sinken die Zunahmen und
damit die Futterverwertung, außerdem können je nach Stamm Nierenschädigungen
oder Durchfälle auftreten.
Bei nicht ausreichend geimpften Legehennen kommt es zu einem plötzlichen starken
Leistungsabfall in Verbindung mit einer mangelhaften Eischalen- und Eiklarqualität
(dünne Schalen, deformierte Eier, gröbere Auflagerungen, wässriges Eiklar). Bei
Braunlegern werden die Eier deutlich heller. Zeichen für Atemwegserkrankungen
fehlen häufig völlig. Die Bezeichnung „Bronchitis“ darf also nicht zu einer
Fehleinschätzung führen.
Eine direkte Behandlung der infektiösen Bronchitis ist nicht möglich, die Reduzierung
von Sekundärinfektionen kann Krankheitssymptome mildern, beseitigt aber nicht die
eigentliche Krankheitsursache. Um eine Erkrankung zu vermeiden, sollte durch
Bestandshygiene und Abschirmmaßnahmen, sowie Impfmaßnahmen der Eintrag des
Erregers verhindert werden. Küken des Legetyps aus kommerziellen Aufzuchten sind
durchgängig geimpft, Küken des Masttyps dagegen nur bei einem regional höheren
Infektionsdruck und größeren Beständen. Gerade bei Legehennenhaltungen sollte
aufgrund der langen Nutzungsdauer und der üblichen Haltung von mehreren
Altersgruppen, sowie der drohenden wirtschaftlichen Verluste bei einer Infektion ein
an den Betrieb angepasstes Impfprogramm erstellt werden, der den regionalen
Infektionsdruck berücksichtigt. Da der klassische Impfstoff nur gegen einige Stämme
schützt und sich das Krankheitsbild je nach IB-Virusstamm unterschiedlich darstellt,
kommt hier der Bestandsdiagnostik eine wichtige Rolle zu.
Als Probenmaterial werden bei akuten Atemwegsinfektionen oft Luftröhrenabstiche
genommen, bei älteren Infektionen oder Problemen des Legetraktes oder der Nieren
sind immunreaktive Darmteile oder Kloakenabstiche besser geeignet.
Review BLTK (fw)
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