Sternbild und - Spacebooks etc

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und Sternzeichen
In dieser Reihe bereits erschienen:
Band 1 Unsere Erde
Band
2 Der Mensch
Band
3 Energie
Band
4 Chemie
Band
5 Entdecker und ihre Reisen
Band
6 Die Sterne
Band 7 Das Wetter
Band
8 Das Mikroskop
Band
9 Der Urmensch
Band 10 Fliegerei und Luftfahrt
Band 11 Hunde
Band 12 Mathematik
Band 13 Wilde Tiere
Band 14 Versunkene Städte
Band 15 Dinosaurier
Band 16 Planeten und Raumfahrt
Band 17 Licht und Farbe
Band 18 Der Wilde Westen
Band 19 Bienen, Wespen und
Ameisen
Band 20 Reptilien und
Amphibien
Band 21 Der Mond
Band 23 Architektur
Band 24 Elektrizität
Band 25 Schiffe
Band 27 Pferde
Band 28 Akustik
Band 29 Wissenschaften
Band 30 Insekten
Band 31 Bäume
Band 32 Meereskunde
Band 33 Pilze
Band 34 Wüsten
Band 35 Erfindungen
Band 36 Polargebiete
Band 37 Computer und Roboter
Band 38 Säugetiere der Vorzeit
Band 39 Magnetismus
Band 40 Vögel
Band 41 Fische
Band 42 Indianer
Band 43 Schmetterlinge
Band 44 Die Bibel.
Das Alte Testament
Band 45 Mineralien und Gesteine
Band 46 Mechanik
Band 47 Elektronik
Band 48 Luft und Wasser
Band 49 Sport
Band 50 Der menschliche Körper
Band 51 Muscheln, Schnecken,
Tintenfische
Band 52 Briefmarken
Band 53 Das Auto
Band 54 Die Eisenbahn
Band 55 Das alte Rom
Band 56 Ausgestorbene
und bedrohte Tiere
Band 57 Vulkane
Band 58 Die Wikinger
Band 59 Katzen
Band 60 Die Kreuzzüge
Band 61 Pyramiden
ISBN 978-3-7886-0662-6
00995
09 070803070808 0600060 6
02
06
Europreis [D]
Band 62 Die Germanen
Band 63 Fotografie
Band 64 Die alten Griechen
Band 65 Eiszeiten
Band 66 Geschichte der Medizin
Band 67 Die Völkerwanderung
Band 68 Natur
Band 69 Fossilien
Band 70 Das alte Ägypten
Band 71 Piraten
Band 72 Heimtiere
Band 73 Spinnen
Band 74 Naturkatastrophen
Band 75 Fahnen und Flaggen
Band 76 Die Sonne
Band 78 Geld
Band 79 Moderne Physik
Band 80 Tiere – wie sie sehen,
hören und fühlen
Band 81 Die sieben Weltwunder
Band 82 Gladiatoren
Band 83 Höhlen
Band 84 Mumien
Band 85 Wale und Delfine
Band 87 Türme und
Wolkenkratzer
Band 88 Ritter
Band 89 Menschenaffen
Band 90 Der Regenwald
Band 91 Brücken und Tunnel
Band 92 Papageien und Sittiche
Band 93 Die Olympischen Spiele
08/10
www.tessloff.com
www.wasistwas.de
Band 94 Samurai
Band 95 Haie und Rochen
Band 96 Schatzsuche
Band 97 Zauberer, Hexen
und Magie
Band 98 Kriminalistik
Band 99 Sternbilder und
Sternzeichen
Band 100 Multimedia und
virtuelle Welten
Band 101 Geklärte und
ungeklärte Phänomene
Band 102 Unser Kosmos
Band 104 Wölfe
Band 105 Weltreligionen
Band 106 Burgen
Band 107 Pinguine
Band 108 Das Gehirn
Band 109 Das alte China
Band 110 Tiere im Zoo
Band 112 Fernsehen
Band 113 Europa
Band 114 Feuerwehr
Band 115 Bären
Band 116 Musikinstrumente
Band 117 Bauernhof
Band 118 Mittelalter
Band 119 Gebirge
Band 120 Polizei
Band 121 Schlangen
Band 122 Bionik
Band 123 Päpste
Band 124
Band 125
Band 126
Band 127
Band 128
Band 129
Bergbau
Klima
Deutschland
Ernährung
Hamster, Biber und andere Nagetiere
Lkw, Bagger und Traktoren
Sternbilder und Sternzeichen
Allein der Blick zum Sternenhimmel in einer klaren Winternacht ist atemberaubend. Doch richtig spannend wird es dann, wenn man die Sterne den
einzelnen Sternbildern und Tierkreiszeichen zuzuordnen weiß. Der Astrophysiker und langjährige Leiter des Hamburger Planetariums Professor
Dr. Erich Übelacker stellt unterhaltsam die
bekanntesten Sternbilder und ihre DeutunProf. Dr. Erich Übelacker
gen vor und beschreibt die Sagen, die dazugehören. Sternkarten für jede Jahreszeit helfen diese
Sternbilder auch zu finden. Das Buch vermittelt
nicht nur wichtige astronomische Kenntnisse,
sondern schlägt auch eine Brücke zur Astrologie,
der Sternendeutung, und erklärt anschaulich
den Unterschied zur Wissenschaft Astronomie.
BAND 99
Sternbilder
und Sternzeichen
SEHEN
MITMACHEN
SEHEN | HÖREN | MITMACHEN
Sternbilder
BAND 99
BAND 99
www.wasistwas.de
RE3_WIW_99_Sternbilder_1_3_Impressum.qxp
05.07.2010
Ein
16:33 Uhr
Seite 1
Buch
Von
Prof. Dr. Erich Übelacker
Illustrationen von Frank Kliemt und Dieter Müller
RE3_WIW_99_Sternbilder_1_3_Impressum.qxp
05.07.2010
16:33 Uhr
Seite 2
Vorwort
Im dicht besiedelten, industrialisierten Mitteleuropa haben die Menschen den Kontakt zur Natur weitgehend verloren. Auch die Sterne am
nächtlichen Himmel werden kaum mehr wahrgenommen. Viele junge Besucher, die zum ersten
Mal in ein Planetarium kommen, haben vorher
noch nie bewusst Sterne beobachtet, was in der
hell erleuchteten Stadt mit ihrer verschmutzten
Luft auch nicht verwunderlich ist.
Blickt man jedoch in einer klaren,
mondlosen Nacht im Gebirge zum
Himmel, so kann man auch heute noch ohne jedes Hilfsmittel
über 2 000 Sterne erkennen.
Wir erleben den Himmel
dann fast genau so wie unsere Vorfahren. Sie sahen in
bestimmten Sternengruppen Götter, Helden oder
Tiere, die in ihren Sagen und
Mythen vorkamen. Auf diese
Weise entstanden die unterschiedlichsten Sternbilder.
Das für diese Produktion verwendete Inhaltspapier
Arctic matt liefert Gryxbo, Schweden.
Dieses Buch stellt die wichtigsten
Sternbilder und ihre Sagen vor, und
meist gibt es mehr als eine Geschichte
oder Deutung. Bekannte Sternbilder
werden zudem oft sehr unterschiedlich dargestellt. So sahen die Griechen im Sternbild Jungfrau die Fruchtbarkeitsgöttin Demeter oder deren
Tochter Persephone. Für die Römer dagegen verkörperte es die Göttin der Gerechtigkeit und die
frühen Christen sahen in ihm die Jungfrau
Maria.
Wer von Sternbildern spricht, meint
oft die astrologischen Sternzeichen oder Tierkreiszeichen.
Warum das falsch ist und was
der grundsätzliche Unterschied zwischen Astronomie
und Astrologie ist, wird in
diesem Band ebenso erklärt.
Vier Sternkarten für Frühling,
Sommer, Herbst und Winter helfen dem Leser, die wichtigsten
Sternbilder aufzufinden.
BAND 99
Die Schreibweise entspricht den Regeln der neuen Rechtschreibung.
BILDQUELLENNACHWEIS: FOTOS: Archiv für Kunst u. Geschichte, Berlin: S. 16 u (Farblithografie, 1897, Teil eines Sammelbildchens, Serie „Der Tierkreis“, Detmold); 18 o
(apulische Vasen-malerei, um 340 - 320 v. Chr., Kunsthistorisches Museum, Wien); 19 o (Gemälde von Carl-W. Röhrig, 1988); 20 u (Sammelbildchen siehe oben); 21
u (thrakische Kunst, Grabfund aus der Zeit 350 - 300 v.Chr., archäologisches Museum, Sofia); 22 u (Ölgemälde von Varotari (1588 - 1648), Galaeria dell` Accademia,
Venedig); 27 o (Ölgemälde von D. Beccafumi (1486 - 1551), Museo Horne, Florenz); 31 u (Zeichnung von Guercino, graphische Sammlung Albertina, Wien); 35 o
(Gemälde von Jacopo del Sellaio, 1490, Kunstmuseum Kiew); 35 u (Jacopo de Martini, um 1821/23, Galleria dell`Accademia, Venedig); Archiv Tessloff Verlag: S. 2/3
(Hintergr.), 11 m, 40 m; Astrodienst, Zürich: S. 45 u; Astrofoto: S. 2 (Koch), 6 u (AAO/Malin), 8 u (AAO/Malin), 16 o (Atlas Photo Bank/Koch), 17 o (Stättmayer), 17 u
(Shigemi Numazawa), 18 u (ESO), 19 u (Atlas Photo Bank/Koch), 20 o (Atlas Photo Bank/Koch), 20 mr (Koch), 21 o (Atlas Photo Bank/Koch), 21 u, 22 o (Shigemi
Numazawa), 23 u (Atlas Photo Bank/Koch), 24 m (Shigemi Numazawa), 25 o (Atlas Photo Bank/Koch), 25 u (NASA), 26 u (Atlas Photo Bank/Koch), 26/27 u (NASA), 27 u (Atlas Photo Bank/Koch), 28 u (Shigemi Numazawa), 29 o (NASA), 29 u (Binnewies/Sporenberg), 31 o (NAO), 31 mr (Atlas Photo Bank/Koch), 33 o (Atlas
Photo Bank/Koch), 35 m (Atlas Photo Bank/Koch), 36 o (Atlas Photo Bank/Koch), 37 o (Shigemi Numazawa), 37 u (Koch), 40 o (Atlas Photo Bank/Koch), 48 (Hintergr. Atlas Photo Bank/Koch); Bildarchiv Steffens, Mainz: S. 26 o (Gravur von Alexander Mair, 1603, handkoloriert von Johann Bayer, private Sammlung); Das Fotoarchiv: S. 29 mr (Radioteleskop), 29 mr (Teleskop klein); Direktfoto: S.11 ul; Histor. Farbarchiv Dr. Elsler: S. 5 o, 42 o, 43 o, 46 u; Franckh Kosmos Verlag, Stuttgart:
S. 11 ur; Dr. Shimei Liu: S. 47 ur (chin. Schriftzeichen); Picture Desk: S. 28 o (Spielkarten aus dem 17. Jahrhundert, The Art Archive/Museo Correr Venice/Dagli Orti,
Venedig); 46 o (Kopie des Deckengemäldes, Tempel Hathor, Dendera, Ptolemäische Dynastie um 305 - 30 v. Chr., Ägypten, The Art Archive/R. Papyr., Inst.
Cairo/Dagli Orti); Science Photo Library: S. 42 u (Charmet), 43 u; Sieger GmbH, Lorch: S. 47; UMSCHLAGFOTOS: Corbis Images: B. Allen (Mann m. Ferngl.), Bettmann
(Sternkreis im HG), Stocktrek Images (Sterne im HG); Getty Images: Dorling Kindersley (Skorpion, Bär, Centaurus, Sternkreiszeichen Rücks.); Stocktrek Images
(Landschaft Rücks.); Shutterstock Images LLC: kldy (Uhr Vordergr.); COVERGESTALTUNG: stereobloc, Berlin; GRAFIK: Johannes Blendinger, Nürnberg
ILLUSTRATIONEN: Frank Kliemt: S. 4/5 u, 6 o, 7 u, 8 o, 9, 10, 12 u, 13, 14, 15, 30, 32, 34, 38, 41, 44, 45 o; Gerd Müller: S. 12 o, 24 u, 33 u, 36, 39, 40 u;
BILDREDAKTION: Christine Schmidt-Rudloff; LEKTORAT: Dr. Heike Herrmann
Copyright © 2010, 2004 TESSLOFF VE RL AG, Burgschmietstraße 2–4, 90419 Nürnberg
www.tessloff.com • www.wasistwas.de
Die Verbreitung dieses Buches oder von Teilen daraus durch Film, Funk oder Fernsehen, der Nachdruck, die fotomechanische Wiedergabe sowie die Einspeicherung
in elektronische Systeme sind nur mit Genehmigung des Tessloff Verlages gestattet.
2
ISBN 978-3-7886-0662-6
RE3_WIW_99_Sternbilder_1_3_Impressum.qxp
05.07.2010
16:33 Uhr
Seite 3
Inhalt
Milliarden ferne Sonnen
Was sind Sterne?
Was ist ein Sternbild?
Haben alle Sterne Namen?
Verändern sich die Sternbilder?
Kann man in einer Nacht alle
Sternbilder sehen?
Gibt es Sternbilder, die nie untergehen?
Sternenbeobachtung leicht gemacht
4
4
6
7
8
9
11
Der Tierkreis
Wie entstehen die Jahreszeiten?
Was ist die Ekliptik?
Was versteht man unter dem Frühlingspunkt?
Sternbild oder Sternzeichen?
Wie kam der Widder an den Himmel?
Was erzählten sich unsere Vorfahren über
den Stier?
12
13
13
15
16
17
Nach wem wurde das Sternbild Zwillinge
benannt?
19
Was weiß man vom Sternbild Krebs?
20
Welche Bedeutung hatte früher der Löwe?
21
Wie lange kennt man schon das Sternbild
Jungfrau?
22
Stand die Waage schon immer am Himmel? 23
Was hat der Skorpion mit dem Orion zu tun? 23
Wer war der himmlische Schütze?
25
Steinbock oder Ziegenfisch?
26
Was hat der Wassermann mit der Sintflut zu
tun?
27
Wie kamen die Fische an den Himmel?
28
Der Blick zu den Sternen
29
Der Sternenhimmel rund ums Jahr
Welche Sternbilder sieht man besonders
gut im Winter?
Wie heißt das schönste Wintersternbild?
Was sieht man am Frühlingshimmel?
Was hat der Bär mit dem Wagen zu tun?
Welche Sternbilder sieht man in den Sommernächten?
Was weiß man über die Sternbilder Herkules
und Schlangenträger?
Wie heißen die schönsten Herbststernbilder?
Wer war Andromeda?
Gibt es Sterne, die von Deutschland aus
nie zu sehen sind?
30
31
32
33
34
36
38
39
40
Astronomie und Astrologie
Was versteht man unter Astrologie?
42
Bestimmt das Sternzeichen den Charakter? 43
Wie entsteht ein Horoskop?
44–45
Die Sternzeichen anderer Kulturen
46–47
Index
48
Das Sternbild Orion mit seinen drei
Gürtelsternen, das man im Hintergrund
erkennen kann, ist am Nachthimmel einfach zu
entdecken (siehe Seite 7 und Seite 30).
3
RE3_WIW_99_Sternbilder_4_48.qxp
18.05.2010
12:43 Uhr
Seite 4
Milliarden ferne Sonnen
Blickt man in einer klaren, mondlosen Nacht zum
Himmel, so kann
man unter günsWas sind
Sterne?
tigen Bedingungen mit dem
bloßen Auge etwa 2400 Sterne sehen, durch die wie
ein silbernes Band die Milchstraße
verläuft. Sieht man einmal von den
Planeten, den Geschwistern unserer
Erde, ab, so sind alle diese Sterne
ferne Sonnen. Man nennt sie auch
Fixsterne. Das erste, was uns bei
flüchtiger Betrachtung dieser Lichtpunkte am Himmel auffällt, ist ihre
unterschiedliche Helligkeit.
Schon der griechische Astronom
Hipparch (190–125 v. Chr.) teilte die
mit bloßem Auge sichtbaren Sterne
in sechs Größenklassen ein. Die
Sterne 1. Größe waren die hellsten,
die der 6. Größenklasse waren gerade
noch zu sehen. In unserem wissenschaftlichen Zeitalter sind die Helligkeitsklassen ganz exakt definiert. Ein
Stern 1. Größe ist genau 2,512-mal
heller als ein Stern 2. Größe. Es gibt
auch Gestirne der 7., 8. oder auch
4
18. Größenklasse, die man nur mit
optischen Instrumenten sehen
kann. Ganz helle Himmelskörper
haben die Helligkeit 0 oder negative
Werte, der Planet Venus zum Beispiel um –4,5, der Vollmond
–12,55 und die Sonne –26,7.
Es gibt Sterne, die viel größer
oder kleiner und in Wirklichkeit viel
heller oder lichtschwächer als unsere
Sonne sind. Sie erscheinen uns um
so heller, je näher und leuchtkräftiger sie sind. Ein naher kleiner Stern
der 1. Größe kann also in Wirklichkeit viel schwächer strahlen als ein
sehr ferner Riesenstern der 3. Größe.
ASTRONOMIE
Die Astronomie ist die Wissenschaft vom Weltall und ein
Teilgebiet der Physik. Sie beschäftigt sich mit den Planeten, Sternen, Sternfamilien
und der Materie, die sich zwischen den Sternen befindet.
Zur Astronomie gehört auch
die Kosmologie, die sich mit
dem Aufbau des Universums
und seiner Geschichte befasst.
Die sogenannte Kosmogonie
beschreibt die Entstehung und
Entwicklung der Himmelskörper. Das Wort Astronomie setzt
Die Nachbarsonnen sind so weit
entfernt, dass
ein Menschenleben
nicht
Was ist ein
Sternbild?
ausreicht, mit
bloßem Auge
ihre Bewegungen untereinander zu beobachten.
Sie scheinen an der Himmelskugel
festgemacht, also fixiert zu sein und
werden deshalb im Gegensatz zu
sich aus den griechischen
Wörtern „astron“ = Stern und
„nomos“ = Gesetz zusammen.
Die meisten Sterne, die wir
beobachten, sind ferne Sonnen. Sie scheinen am Himmel
befestigt oder fixiert zu sein.
Sie bilden, wenn man sich Verbindungslinien denkt, Figuren,
die man Sternbilder nennt.
RE3_WIW_99_Sternbilder_4_48.qxp
18.05.2010
12:44 Uhr
Seite 5
Die FIXSTERNE sind unvorstellbar weit entfernt. Man
misst ihre Abstände von
der Erde gewöhnlich in
Lichtjahren. Ein Lichtjahr
ist die Strecke, die das
Licht mit seiner Geschwindigkeit von 300 000 Kilometern pro Sekunde in einem Jahr zurücklegt. Das
sind etwa 9,46 Billionen Kilometer. Der uns nächste Fixstern, Proxima Centauri, ist
4,3 Lichtjahre, der Mond nur
etwa 1,3 Lichtsekunden entfernt. Unsere schnellsten
Raumsonden wären zu Proxima Centauri rund 70 000 Jahre
unterwegs. Beobachtet man
die Sterne mit Fernrohren, so
geht die Zahl der Fixsterne
schnell in die Hunderttausende. Unsere Galaxie, das Milchstraßensystem, besitzt rund
200 Milliarden davon, und
wir kennen Milliarden von
Galaxien!
Die personifizierten Planeten und Tierkreiszeichen.
den wandernden Planeten Fixsterne
genannt. Sie bilden immer dieselben
Figuren und Muster, die Sternbilder.
Auch zur Zeit der alten Ägypter, Babylonier und Griechen sahen diese
Sternbilder nicht viel anders als heute aus. Sie wurden von unseren Vorfahren schon vor Jahrtausenden
aufmerksam beobachtet und nach
Göttern, Helden oder Tieren benannt. Viele Sternbilder wie Skorpion oder Löwe lassen erkennen, warum man sie so genannt hat, bei
anderen ist kaum ein Zusammen-
hang zwischen Form und Namen
auszumachen. Wir kennen heute
88 Sternbilder. Einige von ihnen
waren schon 5000 v. Chr. an
den Ufern von Euphrat und
Tigris bekannt, andere kamen
im alten Griechenland dazu.
Die älteste einigermaßen vollkommene Beschreibung des
Sternengewölbes, die bereits 43
unserer heute bekannten Sternbilder zeigt, geht etwa auf das Jahr
2000 v. Chr. zurück.
Die Chinesen, Indianer, Ägypter
oder Südseevölker fassten die Sterne
zu ganz anderen Figuren als wir zusammen. Sie hatten ja auch andere
Götter und Sagen, die sich in ihren
Sternbildern widerspiegeln sollten.
Die im Wesentlichen auf das alte
Griechenland zurückgehenden 88
international anerkannten Sternbilder könnten auch ganz anders
heißen. Sternbilder sind also willkürlich zu bestimmten Figuren zusammengefasste Sterne.
Jedes Sternbild hat bei uns einen
deutschen und einen lateinischen
Namen sowie eine genau festgelegte Abkürzung. So heißt der
„Schütze“ lateinisch „Sagittarius“
und trägt die Abkürzung „Sgr“.
5
RE3_WIW_99_Sternbilder_4_48.qxp
18.05.2010
12:44 Uhr
Seite 6
DIE STERNBILDNAMEN
AUCH MONDE HABEN
Adler
Füchschen
Kleiner Löwe
Oktant
Sextant
NAMEN
Altar
Fuhrmann
Kleine Wasser-
Orion
Skorpion
Die meisten Planeten werden
Andromeda
Füllen
Paradiesvogel
Steinbock
von Monden umkreist. Auch
Becher
Giraffe
Kranich
Pegasus
Stier
sie haben Namen. Die beiden
Bildhauer
Grabstichel
Krebs
Pendeluhr
Südliche Krone
Marsmonde haben zum Bei-
Bootes
Großer Bär
Kreuz des Sü-
Perseus
Südlicher Fisch
spiel die griechischen Namen
Centaurus
Großer Hund
Phobos (= Furcht) und Deimos
Chamäleon
Haar der Bere-
schlange
Pfau
Südliches
Leier
Pfeil
Dreieck
dens
(= Schrecken). Das erinnert
Löwe
Phönix
Tafelberg
daran, dass Mars in der Antike
Drache
Hase
Luchs
Rabe
Taube
der Kriegsgott war. Die vier
Dreieck
Herkules
Luftpumpe
Schiffskiel
Tukan
größten Jupitermonde heißen
Eidechse
Hinterdeck
Maler (Maler-
Schiffskompass
Waage
Io, Europa, Ganymed und
Einhorn
Indianer
Schild
Walfisch
Kallisto. Diese Namen erin-
Eridanus
Jagdhunde
Mikroskop
Schlange
Wassermann
nern an Begleiterinnen und
Fernrohr
Jungfrau
Netz
Schlangenträger
Widder
Freunde des Göttervaters
Fische
Kassiopeia
Nördliche Krone
Schwan
Winkelmaß
Zeus. Der größte Mond des
Fliege
Kepheus
Nördliche Was-
Schwertfisch
Wolf
Saturn wird Titan genannt.
Fliegender
Kleiner Bär
Schütze
Zirkel
Segel
Zwillinge
Delfin
Fisch
nike
Kleiner Hund
Staffelei)
serschlange
Ofen (Fornax)
Jeder kennt im Raumfahrtzeitalter die Namen
der Planeten wie
Mars, Venus oder
Haben alle
Sterne Namen?
Jupiter. Sie wurden nach römischen Gottheiten
benannt. Auch die hellsten Fixsterne
haben Namen. Die meisten sind arabischen Ursprungs, aber es gibt auch
griechische und lateinische Sternnamen. Der linke Schulterstern des
„Himmelsjägers“ Orion heißt zum
Beispiel Beteigeuze. Dieser für uns
merkwürdig klingende Name kommt
aus dem Arabischen und bedeutet
„Schulter des Riesen“. Der rechte, etwas lichtschwächere Schulterstern
heißt Bellatrix. Das ist das lateinische Wort für Kriegerin. Der hellste aller Fixsterne wird Sirius
genannt. Dieser Name kommt
aus dem Griechischen und
bedeutet „der Strahlende“.
Nur die auffälligsten Sterne haben Eigennamen. Dazu kommt eine andere, viel
umfassendere Methode, die
Sterne zu benennen. Man
Der Orionnebel M 42: Hier entstehen
vor den Augen der Astronomen noch
heute neue Sterne und Sonnensysteme.
Er ist in klaren Winternächten schon mit
dem bloßen Auge zu erkennen.
6
Um Sternkarten besser zu
verstehen, sollte man das
griechische Alphabet kennen.
α Alpha
β Beta
γ
Gamma
δ
Delta
ε
Epsilon
ζ
Zeta
η Eta
θ Theta
ι
Iota
κ Kappa
λ Lambda
μ Mü
ν Nü
ξ
Xi
ο Omicron
π Pi
ρ Rho
σ Sigma
τ
Tau
υ Ypsilon
ϕ Phi
χ Chi (Ki)
ψ Psi
ω Omega
RE3_WIW_99_Sternbilder_4_48.qxp
NEUE SONNEN UND
RIESEN
STERBENDE
Im Orion (siehe unten) kann
man schon mit dem bloßen Auge das Werden und Vergehen
im All beobachten. Unter den
drei markanten Gürtelsternen
erkennt man bei guten Bedingungen ein blasses Wölkchen,
den Orionnebel. An dieser Stelle entstehen noch heute neue
Sonnen. Beteigeuze, der linke
Schulterstern, ist dagegen eine
sterbende Sonne, die sich im
Todeskampf mächtig aufgebläht hat. Sie wird vielleicht
bald mit einer gewaltigen Explosion, einem Supernova-Ausbruch, zugrunde gehen.
18.05.2010
12:44 Uhr
Seite 7
jedes Sternbild viel mehr Sterne,
als es Buchstaben im griechischen
Alphabet gibt.
Die Astronomen geben den vielen
lichtschwachen Sternen Nummern
oder haben andere Methoden sie zu
bezeichnen, was uns aber nicht weiter beschäftigen soll.
bediente sich dafür des griechischen
Alphabets und bezeichnete den
hellsten Stern eines Sternbildes mit
dem ersten Buchstabe Alpha, den
zweithellsten mit dem zweiten
Buchstaben Beta und den dritthellsten mit dem dritten Buchstaben
Gamma und so weiter.
Der hellste Stern des Großen
Hundes, Sirius, heißt also auch Alpha, der zweithellste Stern dieses
Sternbildes, Murzim, bekommt den
Buchstaben Beta.
Bei einigen Sternbildern trägt aus
historischen Gründen der lichtstärkste Stern nicht die Bezeichnung
Alpha. Der hellste Stern im Orion,
Rigel, hat zum Beispiel den Buchstaben Beta erhalten. Natürlich hat
Das bekannteste aller Sternbilder,
der Große Wagen oder Große
Verändern
Bär, sah vor
sich die
2 000 Jahren
Sternbilder?
schon so wie
heute aus. Nun
sind die Fixsterne ja nicht, wie man
früher annahm, an einer festen Himmelskugel fixiert, sondern sie bewe-
DAS STERNBILD ORION GENAUER BETRACHTET
6h
Das Sternbild Orion: Unsere Vor-
ZWILLINGE
fahren sahen in dieser Figur einen
+ 20°
großen Jäger. Die Astronomen gaben
dem Sternbild genaue Grenzen. Die
hellsten Sterne tragen meist arabi-
STIER
sche Namen wie zum Beispiel der
Stern „Beteigeuze“ und werden mit
griechischen Buchstaben bezeichnet
(siehe Tabelle links).
+ 10°
Beteigeuze
γ
α
Bellatrix
ORION
ζ
ε
δ
0°
M 42
Orionnebel
β
Rigel
- 10°
7
und Sternzeichen
In dieser Reihe bereits erschienen:
Band 1 Unsere Erde
Band
2 Der Mensch
Band
3 Energie
Band
4 Chemie
Band
5 Entdecker und ihre Reisen
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Band 7 Das Wetter
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8 Das Mikroskop
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9 Der Urmensch
Band 10 Fliegerei und Luftfahrt
Band 11 Hunde
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Band 13 Wilde Tiere
Band 14 Versunkene Städte
Band 15 Dinosaurier
Band 16 Planeten und Raumfahrt
Band 17 Licht und Farbe
Band 18 Der Wilde Westen
Band 19 Bienen, Wespen und
Ameisen
Band 20 Reptilien und
Amphibien
Band 21 Der Mond
Band 23 Architektur
Band 24 Elektrizität
Band 25 Schiffe
Band 27 Pferde
Band 28 Akustik
Band 29 Wissenschaften
Band 30 Insekten
Band 31 Bäume
Band 32 Meereskunde
Band 33 Pilze
Band 34 Wüsten
Band 35 Erfindungen
Band 36 Polargebiete
Band 37 Computer und Roboter
Band 38 Säugetiere der Vorzeit
Band 39 Magnetismus
Band 40 Vögel
Band 41 Fische
Band 42 Indianer
Band 43 Schmetterlinge
Band 44 Die Bibel.
Das Alte Testament
Band 45 Mineralien und Gesteine
Band 46 Mechanik
Band 47 Elektronik
Band 48 Luft und Wasser
Band 49 Sport
Band 50 Der menschliche Körper
Band 51 Muscheln, Schnecken,
Tintenfische
Band 52 Briefmarken
Band 53 Das Auto
Band 54 Die Eisenbahn
Band 55 Das alte Rom
Band 56 Ausgestorbene
und bedrohte Tiere
Band 57 Vulkane
Band 58 Die Wikinger
Band 59 Katzen
Band 60 Die Kreuzzüge
Band 61 Pyramiden
ISBN 978-3-7886-0662-6
00995
09 070803070808 0600060 6
02
06
Europreis [D]
Band 62 Die Germanen
Band 63 Fotografie
Band 64 Die alten Griechen
Band 65 Eiszeiten
Band 66 Geschichte der Medizin
Band 67 Die Völkerwanderung
Band 68 Natur
Band 69 Fossilien
Band 70 Das alte Ägypten
Band 71 Piraten
Band 72 Heimtiere
Band 73 Spinnen
Band 74 Naturkatastrophen
Band 75 Fahnen und Flaggen
Band 76 Die Sonne
Band 78 Geld
Band 79 Moderne Physik
Band 80 Tiere – wie sie sehen,
hören und fühlen
Band 81 Die sieben Weltwunder
Band 82 Gladiatoren
Band 83 Höhlen
Band 84 Mumien
Band 85 Wale und Delfine
Band 87 Türme und
Wolkenkratzer
Band 88 Ritter
Band 89 Menschenaffen
Band 90 Der Regenwald
Band 91 Brücken und Tunnel
Band 92 Papageien und Sittiche
Band 93 Die Olympischen Spiele
08/10
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Band 94 Samurai
Band 95 Haie und Rochen
Band 96 Schatzsuche
Band 97 Zauberer, Hexen
und Magie
Band 98 Kriminalistik
Band 99 Sternbilder und
Sternzeichen
Band 100 Multimedia und
virtuelle Welten
Band 101 Geklärte und
ungeklärte Phänomene
Band 102 Unser Kosmos
Band 104 Wölfe
Band 105 Weltreligionen
Band 106 Burgen
Band 107 Pinguine
Band 108 Das Gehirn
Band 109 Das alte China
Band 110 Tiere im Zoo
Band 112 Fernsehen
Band 113 Europa
Band 114 Feuerwehr
Band 115 Bären
Band 116 Musikinstrumente
Band 117 Bauernhof
Band 118 Mittelalter
Band 119 Gebirge
Band 120 Polizei
Band 121 Schlangen
Band 122 Bionik
Band 123 Päpste
Band 124
Band 125
Band 126
Band 127
Band 128
Band 129
Bergbau
Klima
Deutschland
Ernährung
Hamster, Biber und andere Nagetiere
Lkw, Bagger und Traktoren
Sternbilder und Sternzeichen
Allein der Blick zum Sternenhimmel in einer klaren Winternacht ist atemberaubend. Doch richtig spannend wird es dann, wenn man die Sterne den
einzelnen Sternbildern und Tierkreiszeichen zuzuordnen weiß. Der Astrophysiker und langjährige Leiter des Hamburger Planetariums Professor
Dr. Erich Übelacker stellt unterhaltsam die
bekanntesten Sternbilder und ihre DeutunProf. Dr. Erich Übelacker
gen vor und beschreibt die Sagen, die dazugehören. Sternkarten für jede Jahreszeit helfen diese
Sternbilder auch zu finden. Das Buch vermittelt
nicht nur wichtige astronomische Kenntnisse,
sondern schlägt auch eine Brücke zur Astrologie,
der Sternendeutung, und erklärt anschaulich
den Unterschied zur Wissenschaft Astronomie.
BAND 99
Sternbilder
und Sternzeichen
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Sternbilder
BAND 99
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