SÄUGETIERE Vor ungefähr 220 Millionen Jahren entwickelten sich die Säugetiere aus einer Gruppe Reptilien, die man Therapsiden nennt. Die ersten Säugetiere waren so groß wie Spitzmäuse. Sie überlebten unter anderem deshalb, weil sie als gleichwarme Tiere ihre Körpertemperatur immer gleichbleibend warm halten und daher auch nachts aktiv sein konnten. Heute gibt es weltweit mehr als 5000 Arten von Säugetieren, von sehr kleinen Tieren wie der etruskischen Spitzmaus, die weniger als 2 Gramm wiegt, bis hin zum Blauwal, der über 150 Tonnen schwer ist. 1 JUNGE Nahezu alle Säugetiere bringen lebende Junge zur Welt. Einige – wie die Gnus – können bereits wenige Minuten nach der Geburt stehen und laufen. Im Gegensatz dazu sind die Beuteltiere bei ihrer Geburt noch nicht vollständig entwickelt. Sie wachsen im Beutel der Mutter heran, in dem sie auch Muttermilch saugen können. Kängurus, Koalas und Wallabys gehören zu den Beuteltieren oder Beutelsäugern. 3 3 MUTTERMILCH Die Weibchen der Säugetiere füttern ihre Jungen mit nahrhafter Milch aus ihren Brustdrüsen. Diese Milch ist fett- und eiweißreich, um das Wachstum zu fördern. Sie enthält auch Antikörper, die vor Krankheiten schützen. Junge Säugetiere saugen mit ihren Mäulern an den Brustwarzen, die sich beim Saugreiz öffnen. Menschen besitzen nur zwei Brustwarzen, Schweine dagegen sechzehn! Eine erwachsene, männliche Giraffe wird über 5 m groß. 4 SOZIALVERHALTEN Säugetiere zählen zu den fürsorglichsten Eltern der Tierwelt. Die Jungen vieler Arten erlernen nicht nur die Futtersuche und Überlebensstrategien, sondern auch das Sozialverhalten in ihrer Gruppe. Erdmännchen leben in Gruppen mit ausgeprägtem Sozialverhalten, in denen die Jungen von den Älteren erzogen werden. Wenn Erdmännchen nach Futter suchen, sind sie leicht angreifbar. Deshalb steht ein Gruppenmitglied immer auf den Hinterbeinen und hält Ausschau nach Feinden. 1 4 Das Schnabeltier gehört zu den drei Säugetierarten, die Eier legen. 2 2 24 KLOAKENTIERE Kloakentiere bilden unter den Säugetieren eine Ausnahme: Sie sind die einzigen Säugetiere, die Eier legen. Die drei Arten der Kloakentiere kommen nur in Australien und Neuguinea vor. Es sind zwei Arten von Ameisenigeln und das Schnabeltier. Ihre Jungen saugen die Milch nicht aus Drüsen, sondern lecken sie stattdessen aus dem Fell der Mutter, die sie vorher abgesondert hat. 5 WIRBELTIERE Alle Säugetiere sind Wirbeltiere. Ihre Körper werden von einem inneren Skelett gestützt, zu dem auch eine Wirbelsäule gehört, die aus einzelnen Wirbelknochen besteht. Bei fast allen Säugetieren setzt sich der Hals aus sieben Wirbeln zusammen. Bei den Giraffen ist jeder dieser sieben Wirbelknochen rund 25 cm lang und biegsam.