Spielzeitheft 2016.2017

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Liebes Publikum,
die Welt ist in Bewegung und die große Herausforderung des 21. Jahrhunderts stellt sich nicht nur durch die Frage, wie Menschen unterschiedlicher Kultur- und Religionskreise mit- und nebeneinander leben können.
Sie lautet: Wie bewahren wir in extremen Situationen unsere Menschlichkeit? Diesen Fragen muss sich Europa stellen, vor allem aber muss es sich
zu seinen inneren Werten bekennen.
Europa tut sich schwer damit. Im Auge des Sturms – und nicht nur im
sprichwörtlichen Sinne – erlebt dies der Komponist und Regisseur Christian
von Borries seit ein paar Monaten auf einem Flüchtlingsrettungsschiff im
Mittelmeer: „Wir haben vor ein paar Tagen in Trapani, Sizilien, zur zweiten Rettungsmission abgelegt. Im Städtchen gab es mehrfach eine Blas­
kapelle zu hören, die im langsamen Gleichschritt traurige Weisen spielend,
gleichsam das Ende Europas beschwor.“ Er wird für das Staatsschauspiel
Dresden „Wut“, den neuen Text von Elfriede Jelinek, mit Orchester und
Schauspielensemble in der Dresdner Frauenkirche inszenieren.
Die Flüchtlingskrise gäbe zudem Hoffnung, schreibt der Journalist
­Georg Diez in diesem Heft. Denn sie sei die Chance für Europa, wieder zu
sich zu finden. Das gilt auch und gerade für die Stadt Dresden, die sich um
die Kulturhauptstadt Europas 2025 bewerben will, indem man miteinander
redet, einander hilft und sich gegenseitig respektiert – ungeachtet der Nationalität, des Glaubens oder der Hautfarbe. Das Theater eben ist ein solcher
lebendiger und weltoffener Ort, an dem diese Begegnungen möglich sind.
So haben wir Künstler aus Island, Kroatien, Israel, Österreich, Russland, Slowenien, der Schweiz und der Türkei eingeladen, Themen auf die
Bühne zu bringen, die sich auf sehr unterschiedliche und kontroverse
Weise mit der Vergangenheit und Zukunft Europas auseinander­setzen.
Wir laden Sie herzlich ein, dabei zu sein und das nicht nur im Schauspielhaus und im Kleinen Haus – das Theater geht auch in die Stadt. Wir
spielen für Sie im Schlosstheater, in der Trinitatiskirchruine, im Palais
im Großen Garten, in der Gemäldegalerie Alte Meister, auf dem Theaterplatz und in der Frauenkirche.
Kommen Sie mit. Wir laden Sie ein! Zu einer Reise durch Europa, durch
die Welt, durch Dresden.
Ihr
3
Ihre
Diese Geschichte
ist eine wahre Geschichte
von Kübra Gümüşay
Diese Geschichte ist eine wahre Geschichte.
Kader spricht kein Deutsch. Sie spricht viele andere Sprachen, aber kein Deutsch. Nicht die richtige Sprache, um gehört
zu werden. Sie ist klug und belesen. Aber nicht im Sinne der anderen. Deshalb findet man sie dumm und ungebildet. Sie ist
selbstbewusst. Das irritiert die anderen. Das passt nicht. Wenn
die anderen sie, das Kopftuch, anblicken, fragen sie sich, woher
sie ihr Selbstbewusstsein nimmt. Mit welchem Recht?
Der Arzt betritt das Krankenzimmer ihres herzkranken Pflegesohnes. Er schaut sich um. Und spricht dann zu einer Familie,
die ebenfalls in dem Zimmer steht. Über ihren Pflegesohn. Nicht
mit ihr, der Pflegemutter, sondern mit einer wildfremden Familie, irgendeiner. Menschen, irgendwelche. Andere.
Kader ringt mit sich. Es brodelt in ihr. Sie greift nach Sätzen,
die ihr aus den Händen gleiten. Sie sucht nach Wörtern, die sie
nicht kennt. Ihre Gefühle passen nicht zu den fremden Worten.
Ihre Gedanken passen nicht in die Sprache des Fremden. Sie
passt nicht in diese Welt.
Ruhe.
Sie hat drei Worte gefunden.
Langsam lehnt sie sich vor, blickt zum Arzt. Und sagt:
„Ich bin unsichtbar.“
Ruhe.
Der Arzt ist irritiert, beschämt, entblößt.
Just in jenem Moment als sie „Ich“ sagt, als sie ihren Satz,
ihre drei Worte, zu Ende spricht, war sie es nicht mehr.
Sie wurde sichtbar. Sie wurde sie selbst.
···
Wenn wir, Minderheiten, marginalisierte, nicht sprechen, existieren wir nicht. Wenn andere über uns sprechen, existieren
wir nur so, wie sie uns sehen. Möchten. Und es letztlich: Tun.
4
Irgendwann betrachten wir uns selbst mit ihren Augen. Irgendwann sehen wir in uns nur das, was sie in uns sehen. So werden
wir unsichtbar. Wir hören auf zu existieren. Und werden „die“.
Das „Ich“ hört auf.
Und wenn wir, die Minderheiten, die Marginalisierten, es
schaffen zu sprechen, wer hört uns dann?
Wem hören wir dieser Tage zu? Nur jenen, die am lautesten
schreien, scheint es.
Wie laut müssen wir sein, damit auch unsere Sorgen gehört
werden? Unsere Angst gespürt wird. Unsere Furcht sichtbar
wird? Unsere Hoffnung leben kann?
Ich träume von einer Zukunft, in der wir sprechen können,
ohne für alle zu sprechen. In der ein Schwarzer erzählen kann,
ohne alle Schwarzen zu repräsentieren. In der wir nicht als
Kollektiv wahrgenommen werden, sondern als Individuen.
Als Menschen.
Ich träume von einer Zukunft, in der wir Makel haben können, Eigenheiten, Fehler – ohne, dass sie auf alle anderen aus
„unserem Kollektiv“ zurückfallen. In der wir Erfolge, Talente
und Leidenschaften haben können, ohne die ewigen „Ausnahmen“ zu sein.
···
Ich glaube an diese Zukunft. In dieser Zukunft werden an
Theatern, in Kinosälen und auf den Bildschirmen Geschichten zu
sehen sein, die die Realität – also Vielfalt – der Gesellschaft widerspiegeln. Die intelligente Liebes­komödie eines muslimischen
Mädchens, das herzzerreißende Drama um einen
schwarzen Krebskranken, der melancholische, verKübra Gümüşay, 1988 in
spielte Arthouse-Film über die Beziehung eines alten
Hamburg geboren, ist
eine deutsche Journalistin,
mürrischen Mannes mit Fluchtbio­graphie zu seinem
Bloggerin und NetzKünstlersohn. Und in all diesen Produktionen ist
Akti­vistin. Von 2010 bis
2013 schrieb sie in der taz
ihre Herkunft, ihre Hautfarbe, ihre Religion oder Kuldie Kolumne „Das Tuch“.
tur präsent, aber nicht Thema. Sondern einfach da.
Die von ihr mitbe­gründete
Initiative #Ausnahmslos
Und ihre Geschichte ist trotzdem universal,
gegen Sexismus und
rele­vant. Interessant. Nah.
Rassismus wurde 2016
mit dem Clara-Zetkin-­
Eine Zukunft in der Frauen wie Kader sichtbar
Frauenpreis für politische
sind. Menschen sind.
Inter­vention ausgezeichnet.
5
Wir danken den Förderern und Partnern der Spielzeit
2016 / 2017 für die Zusammenarbeit und für die freundliche
Unterstützung unserer Produktionen und Projekte.
Förderer und Projektpartner
Trinitatiskirchruine DD-Johannstadt
Medien- und Kooperationspartner
deutsche städte medien
Koproduzenten
Rimini
Apparat
Inhalt
10 Premieren auf einen Blick
14 Ensemble
50 Premieren und Essays
114Extra
116Spielstätten
122 Bürgerbühne
130 Theater und Schule
134 Service
138 Anrechte und Preise
7
Alles hängt mit allem zusammen.
Dieser Pfeil führt Sie auf verschlungenen Pfaden
durch den Spielplan.
Europas Zukunft wird kontrovers diskutiert.
Ein Schwerpunkt dieser Spielzeit beschäftigt sich mit
diesen unterschiedlichen Positionen,
mit der Vergangenheit und Zukunft Europas.
Welche Stücke und Stoffe es sind, erkennen Sie
an diesem Zeichen:
Schlosstheater
Schauspielhaus
Der Weltensammler
nach dem Roman
von Ilija Trojanow
Regie: Johannes Ender
Uraufführung 21. 8. 2016
Othello
von William Shakespeare
Regie: Thorleifur
Örn Arnarsson
Premiere 29. 10. 2016
Mein Herz ist rein
von Martin Heckmanns
Regie: Evgeny Titov
Uraufführung 11. 9. 2016
Mio, mein Mio
Kinder- u. Familienstück
von Astrid Lindgren
Regie: Matthias Reichwald
Premiere 18. 11. 2016
Palais im Großen Garten
Zur schönen Aussicht
von Ödön von Horváth
Regie: Susanne Lietzow
Premiere 25. 8. 2016
Europa
von Lars von Trier
und Niels Vørsel
Regie: Robert Lehniger
Premiere 6. 10. 2016
Jeder stirbt für sich allein
nach dem Roman von
Hans Fallada
Regie: Rafael Sanchez
Premiere 3. 12. 2016
Der Phantast
oder Leben und Sterben
des Dr. Karl May
Buch: Jan Dvorak
Regie und Idee: Philipp Stölzl
Uraufführung Januar 2017
Amphitryon
von Heinrich von Kleist
Regie: Wolfgang Engel
Premiere Februar 2017
Der Graf von Monte Christo
nach dem Roman von
Alexandre Dumas
Regie: Simon Solberg
Premiere Februar 2017
Medea
von Euripides
Regie: Christina Rast
Premiere März 2017
Ein Volksfeind
von Henrik Ibsen
Regie: Marco Štorman
Premiere April 2017
10
Kleines Haus
Ralf – Die Abenteuer
von 60 Minuten
von Lisa Danulat
Regie: Sapir Heller
Uraufführung 20. 8. 2016
Kleines Haus 3
89 / 90
nach dem Roman
von Peter Richter
Regie: Christina Rast
Uraufführung 27. 8. 2016
Kleines Haus 1
Szenen einer Ehe
von Ingmar Bergman
Regie: Thomas Jonigk
Premiere 9. 9. 2016
Kleines Haus 1
Romeo und Julia
nach William Shakespeare
In einer Fassung von
Martin Heckmanns
Ein Theaterprojekt mit
arabischen und deutschen
Jugendlichen
Regie: Miriam Tscholl
Premiere 1. 10. 2016
Die Bürgerbühne
Kleines Haus 1
Requiem für Europa
von Oliver Frljić und Ensemble
Regie: Oliver Frljić
Uraufführung 4. 11. 2016
Kleines Haus 1
Zuerst die gute Nachricht
Eine Krisenschau mit
Vertretern aus Presse, Funk
und Social Media
Regie: Jessica Glause
Uraufführung 11. 11. 2016
Die Bürgerbühne
Kleines Haus 3
11
Gott wartet an der
Haltestelle
von Maya Arad
Regie: Pinar Karabulut
Deutsche Erstaufführung
9. 12. 2016
Kleines Haus 2
kein Land. August
von Thomas Freyer
Regie: Jan Gehler
Uraufführung Januar 2017
Kleines Haus 1
Secondhand-Zeit.
Leben auf den Trümmern
des Sozialismus
nach dem Buch von
Swetlana Alexijewitsch
Ein Projekt mit Menschen
aus der ehemaligen
Sowjetunion
Regie: David Benjamin Brückel
Deutsche Erstaufführung
Januar 2017
Die Bürgerbühne
Kleines Haus 3
das ende der menschheit
von Konstantin Küspert
Regie: Anton Kurt Krause
Uraufführung Februar 2017
Kleines Haus 3
Hiob
nach dem Roman
von Joseph Roth
Regie: Nurkan Erpulat
Premiere Februar 2017
Kleines Haus 1
Kleines Haus
Anderswo
Get up! Stand up!
Dresdner Schüler proben
den Aufstand
Regie: Uta Plate
Uraufführung März 2017
Die Bürgerbühne
In Kooperation mit der
128. Oberschule Dresden-Reick
Kleines Haus 2
Homohalal
von Ibrahim Amir
Regie: Laura Linnenbaum
Uraufführung März 2017
Kleines Haus 1
Wir kommen
nach dem Roman von
Ronja von Rönne
Regie: Tea Kolbe
Uraufführung April 2017
Kleines Haus 3
Der Scheiterhaufen
nach dem Roman von
György Dragomán
In Koproduktion mit dem
Schauspiel Stuttgart
Regie: Armin Petras
Uraufführung April 2017
Kleines Haus 1
Nachlass – Rooms after people
Stefan Kaegi / Dominic Huber
(Rimini Protokoll)
Eine Produktion von Théâtre
de Vidy, Lausanne in einer
Koproduktion u. a. mit dem
Staatsschauspiel Dresden
Premiere Juni 2017
Kleines Haus 1
12
Alte Meister
nach dem Roman von
Thomas Bernhard
Regie: Anton Kurt Krause
Premiere September 2016
Gemäldegalerie Alte Meister
Krieg. Stell dir vor,
er wäre hier
nach dem Buch von
Janne Teller
Premiere August / September 2016
Trinitatiskirchruine
Stark wie der Tod
nach dem Hörspiel
von Navid Kermani
Eine szenische Installation
Uraufführung April 2017
Trinitatiskirchruine
Nichts in Sicht
nach dem Roman von Jens Rehn
Regie: Clara Weyde
Premiere April / Mai 2017
Trinitatiskirchruine
Die Stunde da wir nichts
voneinander wußten
von Peter Handke
Eine Theaterplatzbespielung
mit Dresdner Bürgern
Regie: Uli Jäckle
Premiere Juni 2017
Die Bürgerbühne
Theaterplatz
Wut
von Elfriede Jelinek
Eine psychogeographische
Konzert-Performance
Regie und musikalische
Leitung: Christian von Borries
Premiere 17. Juni 2017
Frauenkirche
Gastspiele
The Civil Wars
Konzept, Text und
Regie: Milo Rau
23. + 24. 10. 2016
Breiviks Erklärung
Konzept, Text und
Regie: Milo Rau
31. 10. 2016
Herbstsonate
nach dem Film von
Ingmar Bergman
5. + 6. 11. 2016
Regie: Jan Bosse
Schauspiel Stuttgart
Die Juden
Ein Lustspiel in einem
Aufzuge von Gotthold
Ephraim Lessing 28. + 29. 1. 2017
Regie: George Tabori
Berliner Ensemble
Der eingebildete Kranke
von Molière
25. + 26. 3. 2017
Regie: Herbert Fritsch
Burgtheater Wien
Endspiel
von Samuel Beckett
2. + 3. 6. 2017
Regie: Jan Bosse
Deutsches Theater Berlin
Wiederaufnahmen
Schauspielhaus
Amerika nach dem Roman von Franz
Kafka Das Gespenst von Canterville
Kinder- und Familienstück nach einer
Erzählung von Oscar Wilde Der geteilte
Himmel nach der Erzählung von Christa
Wolf Der Parasit oder Die Kunst sein
Glück zu machen Lustspiel von Friedrich
Schiller Der Raub der Sabinerinnen
Schwank von Franz und Paul Schönthan
Hamlet von William Shakespeare
Terror Gerichtsdrama von Ferdinand
von Schirach
Kleines Haus
Bilder deiner großen Liebe nach
dem Roman von Wolfgang Herrndorf
Die Panne Komödie von Friedrich
Dürrenmatt Drei Männer im Schnee
Komödie von Erich Kästner
Medea. Stimmen von Christa Wolf
Michael Kohlhaas von Heinrich
von Kleist Nathan der Weise Ein
dramatisches Gedicht von Gotthold
Ephraim Lessing norway.today von
Igor Bauersima Rabenliebe von
Peter Wawerzinek Träume werden
Wirklichkeit! Ein Disneydrama
von Christian Lollike Tschick nach
dem Roman von Wolfgang Herrndorf
Bürgerbühne
DYNAAAMO! Ein Theaterprojekt von
und für Fußballfans Herr der Fliegen
nach dem Roman von William Golding
Ich war einmal Ein großes Spiel mit
Dresdnern und ihren Geschichten
Mischpoke Eine jüdische Chronik von
damals bis heute Morgenland / ‫قرشملادالب‬
Ein Abend mit Dresdnerinnen und
Dresdnern aus dem Orient Wind.Mühlen.Flügel. Ein Rechercheprojekt über
den Triumph der Fantasie nach Miguel
de Cervantes’ „Don Quijote“
Palais im Großen Garten
A Christmas Carol – Ein Weihnachtslied von Gerold Theobalt nach Charles
Dickens
13
Ensemble
Die Porträts der Schauspielerinnen und
Schauspieler sind von dem Hamburger Fotografen
Krafft Angerer.
14
Lucie Emons
Sascha Göpel
Christine Hoppe
Loris Kubeng
Ines Marie Westernströer
Thomas Schumacher
Ahmad Mesgarha
Christian Friedel
Thomas Eisen
Christian Clauß
Albrecht Goette
Hannelore Koch
Torsten Ranft
Jasper Diedrichsen
Nicolas Streit
Sebastian Wendelin
Benjamin Pauquet
Nele Rosetz
Katharina Lütten
Matthias Luckey
Anna-Katharina Muck
Matthias Reichwald
Holger Bülow
Philipp Lux
Sebastian Pass
Jannik Hinsch
Henriette Hölzel
Marius Ahrendt
Christian Freund
Alexandra
Sinelnikova Alexandra Weis
Valentin Kleinschmidt
Karina Plachetka
Paula Skorupa
Lars Jung
Ben Daniel Jöhnk
Mathis Reinhardt
Antje Trautmann
Holger Hübner
Laina Schwarz
1. Heimat existiert nur als Plural, wird aber
sprachlich nur im Singu­lar verwendet. 2. Jeder
Mensch hat seine ganz eigene, intime Heimat. 3. Kann diese überfremdet werden? 4. Heimat
ist das Gesicht einer/s Geliebten. 5. Der Versuch,
eine all­gemein­gültige Heimat zu bestim­men,
ist der Beginn von Gewalt. 6. Heimat ist der
eigene Geruch. 7. Wenn Sprache Hei­mat ist,
wieso missachten dann so viele Men­schen
ihre Heimatsprache? 8. Die Bewohner des
Dazwischen gelten als Außen­seiter, als Bürger
von Niemandsland. 9. Das Dazwisch­en ist so
groß wie die Landmasse zwischen Nordpol
und Südpol. 10. Die Zukunft des Ausländers
liegt in seiner Abschaffung. 11. Dann gibt es
nur noch Ver­trau­te und Fremde, und zwischen
ihnen ein fließender Übergang. 12. Men­schen,
Sprachen, Kulturen, Religionen
Ilija Trojanow ist ein
Weltbürger. 1965 in Sofia
bewegen sich, seit Anfang der
geboren, floh er mit seiner
Familie 1971 über Jugoslawien und Italien nach
Geschichte. Der Staat reglementiert
Deutschland. Nach Stationen in Kenia, Kapstadt,
sie, hält sie auf. Er hat Angst vor
Bombay lebt er nun in
Wien. Zuletzt erschien sein
Roman „Macht und Widerunkontrol­lierter Verände­rung,
stand“, in dem er Gespräche
mit bulgarischen Zeit­
vor Unsicherheit. 13. Kultur ist
zeugen aus den 90ern
Jahren zu einer SchicksalsBewegung ohne Sicherheit.
erzählung verdichtet.
50
Ralf – Die Abenteuer von 60 Minuten
von Lisa Danulat
Uraufführung 20. August 2016 im Kleinen Haus 3
Regie: Sapir Heller
Anfang der 90er-Jahre liefen im Fernsehen „Die Schwarzwaldklinik“,
„Forsthaus Falkenau“ und „Ein Heim für Tiere“. Doch einmal in der Woche
durfte man im öffentlich-rechtli„Die Vorstellung, das eigene Leben könnte sich
chen Vorabendprogramm einem
in ein Flüchtlingsdasein verwandeln, kommt
anarchischen Zottelwesen, einem
der von einem Leben auf dem Mars gleich.“
Krieg, Seite 60
Flüchtling vom kriegszerstörten
Planeten Melmac, dabei zuschauen,
wie er das Leben einer amerikanischen Durchschnittsfamilie durcheinanderwirbelte. Essen, Fernsehen, Faulenzen – das war (nicht nur) der amerikanische Traum von Alf, dem Außerirdischen.
Fast 30 Jahre später. Ein Wesen namens RALF landet bei der Familie
Tanner in Deutschland. Er möchte nur eins: bleiben. Trotz der Bedenken
von Hausfrau Kate darf RALF in das Gästezimmer einziehen, muss sich jedoch versteckt halten, aus Angst vor Nachbarn und Behörden. Dem Familienvater Willie, erfolgloser Autor und Sozialhilfeempfänger, kommt der
Flüchtling ganz gelegen, sichert doch Nebenjob des Gastes die monatliche
Miete. Seine Frau findet die neue Situation hingegen unerträglich: RALF
stört, zerstört ihre Familie – oder das, was davon übriggeblieben ist.
„Der Kosmos steht zu deiner Verfügung“, hieß es in der ersten Folge
der Serie „Alf“. Was ist heute von dieser Freiheit, diesem Traum eines besseren Lebens geblieben? Wenn heute ein Wesen aus dem All in unserer
Garage bruchlanden würde, dürfte es dann bei uns wohnen? Würde es
überhaupt bei uns, in unserer Welt, wohnen wollen?
Die mehrfach ausgezeichnete Autorin Lisa Danulat studierte Szenisches
Schreiben in Graz, war Stipendiatin des Autorenlabors am Düssel­dorfer
Schauspielhaus und Hausautorin am Staatstheater Mainz. Die Urauf­
führung der Komödie „Ralf“ wird inszeniert von Sapir Heller. In Israel
geboren und aufgewachsen, studierte sie Schauspiel- und Musiktheaterregie
an der Theaterakademie August Everding in München. Ihre Inszenierung
von „Philoktet“ wurde 2014 zum Körber Studio Junge Regie nach Hamburg
eingeladen.
51
Der Weltensammler
nach dem Roman von Ilija Trojanow
Uraufführung 21. August 2016 im Schlosstheater
Regie: Johannes Ender
Sir Richard Francis Burton ist eine der exzentrischsten Figuren des 19.
Jahrhunderts. Als britischer Offizier und Forschungsreisender dringt er in
kulturell wie geografisch unbekannte Regionen vor. Er übersetzt erstmals
das Kamasutra und die Geschichten aus Tausendundeiner Nacht. Seine
Reiseberichte inspirieren nicht nur Karl May – sie liefern heute noch die
Vorlage für abenteuerliche Graphic Novels.
Schon früh ist dem jungen Burton das viktorianische England zu eng
und zu bieder. Im Dienst der Britischen Ostindien-Kompanie lernt er in
den Kolonien wie besessen die Sprachen des Landes – bis zu 20 soll er
schließlich beherrscht haben –, vertieft sich in fremde Religionen und
reist zum Schrecken der einheimischen Behörden anonym herum. Seinen
britischen Kollegen ist Burton schnell als „weißer Neger“ suspekt. Doch
die Einheimischen zweifeln nicht
„Der Engländer Thomas Coryate beobachtete
an seiner Identität als persischer
in Venedig, wie die Leute beim Essen ein
Arzt auf Pilgerreise. So betritt er,
wunderliches Instrument benutzten: die Gabel.“
Vom Reisen – damals und heute, Seite 104
zum Islam konvertiert, als einer der
ersten Europäer die heiligen Stätten von Mekka und Medina. Burton gelingt es, Traditionen und Sprachen
scheinbar wie Kleider an- und abzulegen. Seine Wandlungsfähigkeit befähigt ihn zur Spionage, doch geht er in dieser Funktion nie wirklich auf:
Burton ist ein Weltensammler, ein begierig Lernender, der unaufhörlich
suchen, aber auf gar keinen Fall finden will.
Trojanow vernetzt unterschiedliche Perspektiven auf Burton, lässt
Begleiter zu Wort kommen, und nutzt Protokolle, Briefe, Zeugenbefragungen. Burtons radikale Einverleibungen des Fremden eröffnen einen
neuen Blick auf aktuelle Debatten um Integration, Herkunft und Heimat.
Nicht Vergangenheit präge das Zugehörigkeitsgefühl eines Menschen, so
Trojanow, entscheidend sei die Frage, wohin man gehen will. Der junge
Regisseur Johannes Ender, der u. a. in Damaskus studierte als auch Uganda
und Nepal bereiste, bringt den prämierten Roman zur Uraufführung.
52
Zur schönen Aussicht
Komödie von Ödön von Horváth
Premiere 25. August 2016 im Palais im Großen Garten
Regie: Susanne Lietzow
„Zur schönen Aussicht“ – das war einmal. Das Hotel, das dem
heruntergekommen Direktor Strasser gehört, hat schon bessere
Zeiten gesehen. Vielmehr ist es jetzt ein Ort der Stagnation
und Apathie. Der Zahn der Zeit nagt an ihm – wie am Leben seiner wenigen Gäste. Die Baronin Ada Freifrau von Stetten ist der einzige zahlende
Gast. Die übrigen vier männlichen Bewohner sind verlorene Seelen, die
die Zeit totschlagen. Bis eines Tages
die junge Mutter Christine in diesen
„Er hatte vielleicht recht, ob wenig oder viel,
niemand konnte mehr als sein Leben wagen.
Alltag von Warten und Selbstbetrug
Jeder nach seinen Kräften – die Haupt­sache:
hineinplatzt. Sie ist auf der Suche
man widerstand.“
Jeder stirbt für sich allein, Seite 77
nach ihrem Exgeliebten Strasser,
dem Vater ihres Kindes. Briefe hat
sie ihm geschrieben, unzählige. Allein sie blieben unbeantwortet. Stattdessen macht man sich lustig über sie. Gemeinsam gegen Christine! – das
ist das Motto der Männer, die Strasser nicht im Stich lassen wollen. Erst als
klar wird, dass Christine vermögend ist, will sie jeder näher gekannt haben.
Keiner der Anwesenden, der sich plötzlich nicht gern vom unerwarteten
Wohlstandsbazillus infizieren ließe. Gier und Grausamkeit machen sich
breit, so dass sich zwischen den kaputten und skrupellosen Randgestalten
ein Machtkampf entspinnt, in dem Christine zum Spielball aller wird.
Die Gesellschaftssatire, deren Uraufführung am Dresdner Residenztheater im Jahr der Weltwirtschaftskrise ausfiel und erst 40 Jahre später in Graz
nachgeholt werden sollte, zeigt vor idyllischer
Kulisse den trostlosen Alltag einer dem Un„Zug passiert alte, abgestellte
Waggons: Nacht. Schwarzweiß.“
tergang geweihten Gesellschaft. Das HorváthEuropa, Seite 67
Personal besteht aus Menschen, deren Zeit
vom Wandel und der Auflösung gewohnter
Strukturen geprägt ist, während die Wirtschaftskrise der Zwischenkriegszeit ihre Schatten vorauswirft. Die gebürtige Österreicherin Susanne
­Lietzow, die 2014 den Nestroy-Preis erhielt und zuletzt den Schwank „Der
Raub der Sabinerinnen“ für das Staatsschauspiel inszenierte, bringt das
Stück, das heute angesichts sich verschärfender wirtschaftlicher Konflikte
aktueller denn je erscheint, auf die Bühne des Palais im Großen Garten.
53
Früher war mehr Zukunft
von Jens Wonneberger
D
ie Zukunft ist auch nicht mehr, was sie mal war. Früher
waren die Fragen größer. Eine beliebte war: Wie stellst
du dir die Welt im Jahre 2000 vor? Das Jahr 2000, das
war für einen Schüler in den 70er Jahren etwas Unglaubliches
und Ungeheuerliches, etwas das größer war und ungleich ferner als die Zukunft, für die wir nach den Worten unserer Lehrer
täglich lernen sollten. Im Fach Staatsbürgerkunde schloss die
Frage eine Antwort schon ein, eine Antwort, die wissenschaftlich begründet sein sollte und auswendig zu lernen war. Die
Zukunft gehörte uns, sie würde klassenlos sein und mit dieser
real existierenden Vision wurde man nicht zum Arzt geschickt
sondern erhielt eine gute Note. Im Fach Kunsterziehung sollten wir unserer Phantasie freien Lauf lassen. Auf den Bildern,
die wir malten, waren die Häuser höher und die Straßen breiter, die Autos hatten Flügel, das Wasser Balken und jeder Sonntagsausflug führte zu den Sternen. Auch die Zukunft war früher besser. Die Zukunft war eine Kulisse und irgendwie stand
fest: Zukünftig würde mehr Lametta sein. Einen Baum malte
damals niemand und soweit ich mich erinnere, waren auf den
Bildern, die im Flur unseres maroden Schulhauses hingen, auch
89 / 90, Seite 58
kein Land. August, Seite 82
Menschen eher selten. Auf den Bildas ende der menschheit, Seite 85
dern herrschte Frieden, das schien
so selbstverständlich, dass keiner
es für erwähnenswert hielt, dass auch im Frühjahr 2000 die Vögel
zwitschern könnten. Vielleicht waren auch nur unsere malerischen Mittel begrenzt. Aber ahnten wir nicht unterbewusst schon,
dass sich mit den Menschen kaum etwas ändern würde?
Das Leben brachte die Erkenntnis, dass die Zukunft schneller
da ist, als man denkt, und dass die Zukunft, Wissenschaft hin
oder her, manchmal schnell vorbei sein kann. Das war die Stunde
der kühnen Gesellschaftsmodelle und der Horoskope, die plötzlich in jeder Tageszeitung auftauchten. Wer nicht an den idealen
Staat glaubte oder in Sternen und Kaffeesatz lesen wollte, half
sich mit Plattitüden: Der Weg ist das Ziel. Die Wege in die Zukunft
54
können Sackgassen sein oder endlose Geraden mit strengem
Tempolimit, aber vermutlich werden es Einbahnstraßen sein,
auch wenn mancher in der Rückkehr zu den Anfängen die Chancen für die Zukunft sieht. Auch in der Zukunft werden sich die
Kulissen ändern, es wird mehr Lametta sein. Oder mehr Stacheldraht. Die Zukunft wird uns überraschen und es wird trotzdem
Leute geben, die behaupten, sie hätten das schon immer vorausgesehen. Vermutlich werden sie bis dahin geschwiegen haben.
(Futur II, auch zur Zukunft gibt es eine Steigerung).
Alle wollen eine bessere Zukunft, eine bessere Gesellschaft,
und auch jene, vor deren Visionen uns grauen mag, nehmen das
wohl für sich in Anspruch. Aber sicher hieß die Vision eines besseren Staates des englischen Humanisten Thomas Morus, ja des
besten Staates auf einer abgelegenen Insel nicht umsonst Utopia,
auf Deutsch Nirgendwo. Die Zukunft, man kann sie sich erträumen, mit geschlossenen Augen und versonnenem Lächeln, so
schön und wunderbar, dass man es nicht laut auszusprechen wagt
… und dann fällt in China ein Sack Reis um und alles gerät ins
Wanken. Aber klingt uns allen nicht auch jenes mächtige, beschwörende, jeden Fatalismus hinwegfegende „I have a dream“
im Ohr! Die Zukunft ist ein weites Feld. Doch Hand aufs Herz, würden wir sie wirklich kennen, wäre das nicht genauso öde wie das
ewige Leben? Die Zukunft wird in anderen Kulissen spielen, dazwischen aber wird der Mensch auf der großen Bühne stehen, werden wir stehen, wir werden hoffen, bangen, lieben und träumen,
werden glauben und zweifeln, werden uns irren, werden fehlen
und neu beginnen, wir werden manchmal verzagen und ja, wahrscheinlich auch hassen, werden oft blind sein und selten weise.
Wir werden auf Bergen stehen, den Sonnenuntergang
am Meer bestaunen und dem Gezwitscher der Vögel Der Dresdner Jens
lauschen. Der Mensch wird agieren, wie er es schon in Wonneberger gibt in
sprachlich dichten
den antiken Tragödien getan hat, in all den Helden- seinen
Romanen Einblicke in die
epen, Schelmen­romanen oder Schmierenkomödien, ostdeutsche LebenswirkEr ist seit 1992
die ihm schon immer einen Spiegel vorgehalten haben. lichkeit.
freischaffender Autor und
Die Zukunft, soviel scheint sicher, wird kommen Literaturredakteur. 2010
er den Literatur­
und vielleicht wäre schon viel erreicht, wenn wir auch erhielt
förderpreis des Sächsidann noch sagen könnten: Wir träumen von der Zu- schen Ministeriums für
und Kunst.
kunft, und nicht konstatieren müssen: Wir werden Wissenschaft
Zuletzt erschien der
von der Zukunft geträumt haben.
Roman „Himmelreich“.
55
„Ich bin
eigentlic
anders, a
ich komm
so selten
nämlich
ch ganz
aber
me nur
n dazu“
89 / 90
nach dem Roman von Peter Richter
mit der Dresdner Band DŸSE
Uraufführung 27. August 2016 im Kleinen Haus 1
Regie: Christina Rast
Warum hauen einem eigentlich all die schönen Mädchen ständig in den Westen ab?
Im Sommer 1989 ändert sich gerade die ganze Weltordnung,
aber als 16-Jähriger stehen andere existenzielle Fragen im Mittelpunkt.
Nachts im Freibad begegnet der Protagonist aus „89 / 90“, der sich am liebsten mit „Rowdies, Arbeitsbummelanten, Provokateuren und Leuten mit
ernsten Problemen, sich in die sozialistische Gemeinschaft einzufügen“
rumtreibt, dann aber doch der L., der einzig wirklich überzeugten Kommunistin, die hier überhaupt noch anzutreffen ist.
„Kann es sein, dass diese Stadt eine einzige Kippkarte ist?“, fragte der
gebürtige Dresdner Peter Richter in seiner Dresdner Rede am Staatsschauspiel. In seinem autobiografischen Roman, der 2015 für den Deutschen
Buchpreis nominiert wurde, schildert er ­anhand anekdotischer Erinnerungen, wie Erwachsenwerden und das Ende einer Ära Hand in Hand gehen. Er zeigt das Bild vom Umbruch einer Stadt, einhergehend mit dem
Zusammenbruch einer politischen Idee – und da gibt es naturgemäß immer mehrere Sichtweisen: Als schließlich die Mauer und kurz danach die
DDR fällt, stehen sich Freunde, die eben noch gemeinsam auf das System
schimpften, als Linke und Rechte gegenüber und schlagen sich bei jeder
Gelegenheit mit ihren neuen Baseballschlägern die Köpfe ein. Und im Geschichtsunter„Die Russen entdecken die Welt,
und die Welt entdeckt die Russen.“
richt kommt nach der Weimarer Republik
Secondhandzeit, Seite 83
wieder das Mittelalter dran, denn es ist nicht
mehr so klar, wie man Geschichte ab jetzt
weitererzählt. Denn wie es zugeht, wenn Rechtsradikale die Straße übernehmen, und Leute, die eben noch Kommunisten gewählt haben, beifällig
dazu nicken, muss man nicht mehr im Schulunterricht durchnehmen, das
kann man sich jetzt jeden Tag mit eigenen Augen in der Stadt anschauen.
58
Alte Meister
nach dem Roman von Thomas Bernhard
Premiere September 2016
in der Gemäldegalerie Alte Meister
Regie: Anton Kurt Krause
Der letzte große Prosatext von Thomas Bernhard, einem der schärfsten
Satiriker des 20. Jahrhunderts, wird dort inszeniert, wohin sich der Pro­ta­
gonist flüchtet, um dem Leben zu entkommen: im Museum. Die Gemälde­
galerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wird so
zu einem Ort, an dem Zuschauer, Schauspieler und die Gemälde gleichsam
miteinander in Interaktion treten, weil jeder seine ganz eigene Wirkung
im Raum einfordert.
Seit mehr als dreißig Jahren geht der Musikphilosoph Reger jeden
zweiten Tag – außer montags – in die Gemäldegalerie; zum einen wegen
der idealen Raumtemperatur, insbesondere aber wegen des „Weißbärtigen Mannes“ von Tintoretto. Ebenfalls seit mehr als dreißig Jahren geht
Irrsigler ins Kunsthistorische Museum. Er ist dort Museumswächter, obwohl er eigentlich viel lieber Polizist geworden wäre, aber Uniform ist
schließlich Uniform. Mit Irrsigler pflegt Reger ein ideales Distanzverhältnis. Er ist über die Jahre zum Sprachrohr Regers geworden und sorgt zudem dafür, dass er ungestört auf der Sitzbank vor Tintorettos Gemälde
Platz nehmen kann, denn dieser Ort ist nicht nur zur „Voraussetzung für
sein Denken geworden“, sondern für sein Weiterleben überhaupt. Zu seiner Überlebensstrategie gehört auch, jedes Gemälde mit seinem Blick zu
zerlegen, und zwar solange, bis er den gravierenden Fehler gefunden hat,
denn „das Vollkommene droht uns nicht nur ununterbrochen mit unserer
Vernichtung, es vernichtet uns auch“. Nicht das Scheitern an der Kunst,
sondern das Scheitern der Kunst selbst wird hier vorgeführt. Und als ­Reger
durch den schmerzlichen Verlust seiner Frau in eine existenzielle Krise
stürzt, stellt er die Bedeutung von Kunst schließlich gänzlich in Frage. Sieben Monate nach dem Tod seiner Frau kehrt der Musikphilosoph an seinen
angestammten Platz zurück, um herauszufinden, ob es die „widerwärtige
und fatale Kunst“ ist oder doch die Menschen, die ihn von seinem Leiden
erlösen können.
59
Krieg. Stell dir vor, er wäre hier
nach dem Buch von Janne Teller
Premiere August / September 2016
in der Trinitatiskirchruine
Die Bilder aus den Krisen- und Kriegsgebieten in Nordafrika oder im
Nahen Osten erscheinen unendlich weit weg. Rund 70 Jahre nach dem Ende
des Zweiten Weltkriegs haben wir uns mitten in Europa an einen Frieden
zwischen den Staaten gewöhnt. Es scheint undenkbar, dass wir in Deutschland uns jemals (wieder) fragen müssen: Hierbleiben oder Fliehen, in ein
anderes, sicheres Land, während über uns Bomben einschlagen? Doch ist
eine solche Situation, nur weil sie undenkbar ist, auch unmöglich?
Die in Berlin lebende, dänische Autorin Janne Teller, die vor ein paar
Jahren mit dem Jugendroman „Nichts. Was im Leben wichtig ist“ einen
Überraschungserfolg landete (2012 am Staatsschauspiel zu sehen in einer
Inszenierung von Tilmann Köhler), stellt in
„Wir erleben gerade den Zerfall
„Krieg“ erneut unsere Weltordnung auf den
von Europa – nicht bloß EuroKopf: In Europa tobt ein Krieg. Man sagt, er
pa als monetäre oder politische
Idee, sondern Europa als eine
habe angefangen, weil Deutschland nicht
Idee von Multikulturalität und
mehr für die ärmeren Länder bezahlen wollte.
Emanzipation.“
Requiem für Europa, Seite 69
Griechenland und Frankreich schicken Bomben und Soldaten. Der jugendliche Protagonist
muss mit seiner Familie aus Deutschland fliehen, nach Ägypten, da, wo
es sicher ist. Doch in diesem Land sind sie nicht willkommen, sie – diese
„dekadenten Menschen aus dem Norden“, die nichts vom Islam und der
Kultur der neuen Heimat verstehen.
Was würdest du machen, wenn du dieser Junge wärst? Auf der Flucht,
ohne Heimat, in einer fremden Welt. Was ist, wenn die Welt, wie du sie dir
ein Leben lang vorgestellt hast, einfach nicht mehr existiert? Janne Tellers
Gedankenexperiment ermutigt nicht nur zum Verständnis mit Menschen
auf der Flucht weltweit, sondern erinnert uns gleichzeitig daran, dass unsere Vorstellung der Welt nicht die Einzige, die einzig Richtige ist.
60
Szenen einer Ehe
von Ingmar Bergman
Premiere 9. September 2016 im Kleinen Haus 1
Regie: Thomas Jonigk
Als die Fernsehserie „Szenen einer Ehe“ Mitte der 1970er-Jahre im schwedischen Fernsehen lief, sorgte sie für leergefegte Straßen, überlaufene
Eheberatungsstellen und hohe Scheidungsraten. Es schien, als habe der
Regisseur und Autor Ingmar Bergman mit
„Ich schlafe, aber mein Herz wacht.“
seinem schonungslosen Ehe­drama, einem
Stark wie der Tod, Seite 100
Kammerspiel in sieben Kapiteln, den Nerv
seiner Zeit – einer Zeit im Umbruch – genau getroffen. Eine deutsche
Zeitung schrieb: „‚Szenen einer Ehe‘ ist der wahre Katastrophenfilm der
siebziger Jahre.“
Wir verfolgen ein Ehepaar um die 40, das auf den ersten Blick glücklich
zu sein scheint. Seit zehn Jahren verheiratet, zwei Kinder, erfolgreich und
zufrieden in ihrem jeweiligen Beruf. Doch eines Tages eröffnet Johan seiner Ehefrau, dass er seit geraumer Zeit eine Affäre mit einer jüngeren Frau
hat und Marianne auf der Stelle verlassen will.
„Ja, die Stadt war uns irgendKrampfhaft, aber vergeblich versucht Marianne
wann zu trubelig. Wir haben
zu retten, was noch zu retten ist. Als die beiuns da mal sehr wohl gefühlt,
aber als wir auf dem Spielplatz
den sich rund ein Jahr später wieder treffen,
Spritzen gefunden haben,
um die Scheidungspapiere zu unterschreiben,
wollten wir weg.“
Mein Herz ist rein, Seite 62
werden aus anfänglichen Vorwürfen schnell
offene Machtkämpfe, aus Beleidigungen physische Gewalt. Doch auch noch Jahre später scheinen Marianne und Johan
immer noch nicht aufgehört haben, etwas aneinander zu lieben.
Der Dramatiker, Regisseur und Buchautor Thomas Jonigk („Liebesgeschichte“, „Melodram“, „Vierzig Tage“) schaut hinter die Fassaden der
Figuren und deckt das Traumspiel auf, das sich hinter dem Naturalismus
der Texte verbirgt. Mit pointiertem Witz und psychologischer Genauigkeit bringt er Bergmans Anatomie des menschlichen Gefühlslebens auf
die Bühne des Kleinen Hauses.
61
Mein Herz ist rein
Komödie von Martin Heckmanns
Uraufführung 11. September 2016 im Schlosstheater
Regie: Evgeny Titov
Alles fängt ganz harmlos an: Drei Elternpaare treffen sich zu einem Problem­
gespräch. Ihre Kinder sind zum zweiten Mal gemeinsam unterwegs auf
einer Bergwanderung und der Gesamtschullehrer Michael Blomberg und
seine Frau Hanne haben auf dem Computer ihrer Tochter einen Film entdeckt, der die Jugendlichen bei sexuellen Aktivitäten in der Berghütte am
Ende der ersten Wanderung zeigt. Im Gespräch mit den betroffenen Eltern
soll nun eine gemeinsame Strategie entwickelt werden, wie die Kinder
empfangen und aufgeklärt werden können über Sexualität, Internet und
drohende Zukünfte. Dabei zeigt sich schnell und heftig, wie die Beziehungsmodelle der Eltern miteinander konkurrieren und wie ihr Unverständnis für abweichendes Verhalten unvermittelt in Verachtung und
Verbote umschlägt. Das Gastgeberehepaar ist in Therapie, die Sängerin
und der Bio-Energetik-Therapeut führen eine offene Beziehung, und der
Unternehmer wechselt seine Partnerin regelmäßig gegen eine jüngere aus.
Als am Ende die Tochter des Hauses von ihrer Reise zurückkehrt, ist die
Mutter betrunken, die Wohnung in Unordnung und der Eventmanager
hat seine Hose geöffnet. Martin Heckmanns hat mit „Mein Herz ist rein“ eine böse Komödie
über besorgte Eltern geschrieben, die ihre eigenen Unzulänglichkeiten
überspielen und sich aus der Überforderung in radikale Ordnungsphantasien zu retten versuchen. Scharf zeichnet er darin überhitzte gegenwärtige Debatten nach, in denen fern von jeder Erfahrungswirklichkeit die
Weltanschauungen der Beteiligten kollidieren und die Figuren ungehemmt
ihrer Sehnsucht nach klaren und sauberen Verhältnissen freien Lauf lassen. „Mein Herz ist rein“ ist eine Komödie über die Unordnung des Begehrens, die Gewalt der Besorgten und über die Schwierigkeiten, die Freiheit
auszuhalten.
62
Romeo und Julia
nach William Shakespeare
In einer Fassung von Martin Heckmanns
Ein Theaterprojekt mit arabischen
und deutschen Jugendlichen
Premiere 1. Oktober 2016 im Kleinen Haus 1
Eine Produktion der Bürgerbühne
Regie: Miriam Tscholl
Die Montagues kommen aus Syrien und die Capulets aus
Europa. Die beiden Familien sind verfeindet, auf den Straßen
ihrer Stadt kommt es regelmäßig zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Doch Romeo und Julia hat es trotzdem oder gerade deshalb
erwischt, sie sind jung und glauben an die grenzenlose Liebe. Ihre Eltern
und Freunde sind dagegen, doch die gefährliche Liebe ist unheimlich
schön. Aber als es zu einem Aufeinandertreffen der jugendlichen Banden kommt,
„No entiendes? Eso es un tipo?
Das glaubt heute niemand mehr, dass
tötet Romeo in Notwehr Julias Cousin,
man noch vor zwanzig Jahren Leute
wird aus dem Land verbannt und flieht.
eingesperrt hat, ins Gefängnis, nur
weil sie kein Visum gehabt haben.
Julia soll verheiratet werden und täuscht
Nur weil sie in einer anderen Weltgeihren Tod vor, um die Liebe zu retten. Der
gend auf die Welt gekommen sind.“
Homohalal, Seite 98
unwissende Romeo verzweifelt an ihrem
Grab und vergiftet sich. Als Julia die Leiche entdeckt, folgt sie ihrem Geliebten in den Tod. Am Grab erst erkennen
die Überlebenden ihre Mitschuld an der Tragödie und versöhnen sich für
eine bessere Zukunft.
Miriam Tscholl wird Shakespeares große Liebestragödie „Romeo und
Julia“ anhand gegenwärtiger Konflikte auf ihren sprachlichen und inhaltlichen Aktualitätsgehalt überprüfen. Seit der Spielzeit 2009 / 2010 leitet
sie die Bürgerbühne, wo sie zuletzt „Morgenland“ mit arabischsprachigen Dresd„She loved me for the dangers
I had pass’d / And I loved her that she
nern inszenierte. Am Jungen DT Berlin indid pity them.“ Othello, Seite 68
szenierte sie 2015 „Die Verwandlung“ von
Franz Kafka und am Nationaltheater
Mannheim „Kriegerinnen“, frei nach Schillers „Jungfrau von Orleans“ mit
Interviews von Frauen im Krieg.
63
Europa – Eine Fiktion
von Georg Diez
Europa ist eine Utopie, geboren aus Blut und Stahl:
So erzählt es Lars von Trier in seinem Film „Europa“.
Er zeigt die Hypnose eines ganzen Kontinents. Wie
in Trance bewegen sich die Menschen kurz nach dem Krieg,
Deutschland ist ein einziger Alp, Ruinen der Moral – der Film
ist eine große Retrofiktion, die eine Gesellschaft zeigt, die es
möglicherweise nie gab und die trotzdem wahr sein kann,
er zeigt eine Welt, gefangen im permanenten Nachkrieg.
Vergangen­heitsporn.
Lars von Trier übersteigert, er raunt, er beschwört den
Schmutz, die Schuld, den Morast des Mordens, auf dem das moderne, das brüsselblau strahlende,
das einige und schließlich im Kalten
89 / 90, Seite 58
Requiem für Europa, Seite 69
Krieg siegreiche Europa gebaut ist,
Homohalal, Seite 98
jene EU, der vom industriellen Morden der Deutschen nur die Bürokratie
geblieben ist und die dennoch als Monster beschrieben wurde.
Dieses Europa sollte, das hatte Lars von Trier schon richtig
erkannt, eine Versicherung gegen die Vergangenheit sein – es
war in gewissem Sinn eine Fiktion und musste gegen den Wider­
stand des Realen erschaffen werden. Dieses erfundene Europa
sollte verhindern, dass die Deutschen wieder so stark werden
würden, dass sie den Kontinent in den Schlund ziehen, es sollte
dem Aufbau der Industrie dienen, Stahl ohne Blut dieses Mal, es
sollte all das inszenieren unter dem Signum der Versöhnung.
Und das Seltsame war: Es funktionierte. Erst glaubten die
Eliten daran, dann glaubten die Menschen daran. Nach dem
Ende des Kalten Krieges aber schaltete man die Geschichte auf
Auto­pilot, die Ausweitung der Demokratie sollte mit der Ausweitung der Marktwirtschaft parallel geschehen, so hatte man
sich das vorgestellt, so war es neoliberale Doktrin. Aber leider
ist auch der Neoliberalismus eine Fiktion, die mit der Wirklichkeit konkurriert.
Es kam nicht so, wie man es sich vorgestellt hatte. Die Fiktion zerbrach, sie wurde zerstört von Blut und Stahl. Als ich 2014
64
in der Ukraine unterwegs war, wo es eine Art Revolution gab,
von der die meisten Medien im Westen meinten, es sei ein Aufstand mit dem Ziel, Teil eines Europas zu werden, an das sie
selbst, aber das merkten sie erst später, gar nicht mehr glaubten – als ich also in Lviv war und mit dem Schriftsteller Jurko
Prohaska sprach, da sagte er den Satz: Europa ist am Ende.
Er sagte es, weil er merkte, dass die Werte, auf die Europa
eigentlich aufgebaut sein sollte, die Werte des Humanismus
und der Aufklärung, aus denen Europa entstanden war, die
Gedanken der Freiheit und Gleichheit und Brüderlichkeit, die
so vielversprechend und verlockend waren wie der Wohlstand,
den Europa auch versprach – dass also all diese Werte nur noch
in der Theorie, nur noch auf dem Papier existierten. Niemand,
so schien es ihm, wollte dafür eintreten.
Sie aber in der Ukraine waren dafür auf die Straße gegangen,
sie hatten sich dafür beschießen lassen, sie waren dafür gestorben: Nicht für die Fördermilliarden und die Subventionen und
die halb gesteuerte, halb kapitalistische Industriepolitik, nicht
für die Kompromisse und die Regelungen und die vielen Fahnen
vor einem Gebäude in Belgien – sondern für die bürgerlichen
Rechte, die die eigentliche Errungenschaft und das Erbe Europas waren. Eine Versicherung für die Zukunft.
Denn auf dieser Grundlage kann es funktionieren, und nur
auf dieser Grundlage: Europa muss sich wieder im Werden verstehen, Europa muss sich wieder als Utopie darstellen, Europa
muss an das glauben, was andere hier sehen, Europa muss sich
von der Zukunft her definieren, denn sie allein ist gestaltbar,
sie allein ist die Hoffnung – und die so genannte Flüchtlingskrise wäre genau betrachtet die Chance für Europa, wieder zu
sich zu finden.
Zur Zeit, das gebe ich zu, schaut es nicht danach aus, als ob
es die Politiker – oder die Wähler – gäbe, die diese Chance nutzen
würden. Im Gegenteil, Europa zerstört sich gerade vor unseren
Augen selbst, es ist, als wollten die Akteure beweisen, dass Jurko
Prohaska recht hatte: Europa gibt es nicht, weil es an jedem entscheidenden Punkt der vergangenen Jahre versagt hat, Ukraine,
Euro-Krise, Flüchtlinge.
Es ist, als habe sich der Zeitstrahl umgedreht. Aber die Zeit
verläuft eben nicht linear, sie verheddert sich, sie hat
>>
65
Schlaufen und Löcher, man kann durch sie hindurchfallen und in einer Gegenwart landen, die
nicht an die Gegenwart erinnert, in der man vor
fünf Minuten draußen vor der Tür war und Zigaretten geholt hat. All das wusste auch Lars von
Trier, einer der großen Fallensteller des Weltkinos.
Er glaubt eher nicht an den Fortschritt, das macht
sein Werk so dunkel. Er denkt den Mensch nicht
politisch, sondern existenziell, das macht aus ihm
noch keinen Reaktionär. Er misstraut der Wirklichkeit, das macht ihn noch nicht zum Realisten. Was
man bei ihm lernen kann, das ist die Macht der Vergangenheit,
die an den Menschen zieht und zerrt. Es kann immer wieder passieren, das ist seine Botschaft, und sie macht ihn schon fast zum
Aufklärer, möglicherweise wider Willen.
Klar ist aber doch: Die Zeiten des schönen Wetters sind vorbei, die Zeiten des Easyjet-Set, die Zeiten des billigen Reisens und
der wilden Techno-Partys und eines Morgens, der nie kam, weil
es immer noch eine Droge gab, die den Moment ins Ungefähre
verschob, an dem man entweder ins Bett gehen oder aufwachen
musste. Sie war schön, diese Zeit, sie war vielleicht naiv und vernebelt, aber sie war kein Irrtum. Es war die Möglichkeit eines
gerechten und grenzenlosen Europas, die hier aufschien, und
diese Möglichkeit wollen nicht wenige heute zerstören.
Es sind, in gewissem Sinn, die unvermeidlichen Umstände
eines Epochenbruchs. Wir stehen am Beginn einer neuen Zeit,
und die Widerstände dagegen kommen aus einer Richtung, sie
kommen aus der Vergangenheit. Zählen Sie rückwärts, so beginnt Lars von Trier seine dunkle Europa-Reise. Dann zieht er
seiner Hauptfigur den Boden unter den Füßen weg. Wenn wir
nicht aufpassen, dann sehen wir bald vor unseren Augen die
Implosion einer Idee.
Georg Diez schreibt
für Spiegel Online die
Kolumne „S.P.O.N. –
Der Kritiker“. Er arbeitete
als Theater- und Literaturkritiker für verschie­dene
Zeitungen und ver­öffent­
liche Bücher u. a.
„The Rolling Stones“,
„Der Tod meiner Mutter“
und „Die letzte Freiheit“.
Er ist Mitglied der 2016
ins Leben gerufenen
Bewegung „Demokratie
in Europa 2025“.
66
Europa
von Lars von Trier und Niels Vørsel
Premiere 6. Oktober 2016 im Palais im Großen Garten
Regie: Robert Lehniger
Quer durch die Ruinen von Nachkriegsdeutschland im Jahr 1945
führt es den jungen Deutsch-Amerikaner Leopold Kessler, der
voller Idealismus beim Wiederaufbau helfen will. Sein deutscher Onkel vermittelt ihm einen Job bei der Schlafwagengesellschaft
Zentropa und so lernt Leo das Land vor allem nachts und aus fahrenden
Zügen heraus kennen. Er verliebt sich in Katharina, die Tochter von ZentropaOberhaupt Max Hartmann, welcher selbst stark mit seiner opportunistischen Vergangenheit hadert. Als Katharina entführt wird und Leo zu einem
Attentat gezwungen werden soll, wird ihm langsam klar, das er längst die
Schlüsselfigur einer großen politischen Intrige ist, welche die als „Werwölfe“ organisierten Altnazis eingefädelt haben.
Dass auch nach dem Krieg noch immer mehr Menschen auf Seiten der
nationalsozialistischen Fanatiker kämpfen, als Leo zu träumen gewagt
hätte, ist die Erkenntnis eines Idealisten, der in eine neue Welt kommt,
helfen will – und scheitert.
In der düsteren Erzählung von „Europa“, die von Trier 1991 auf die
­Kinoleinwand brachte, wird mit den Mitteln der Hypnose und suggestiver
Bilder Deutschland als ein Objekt faszinierter
„Die Erdachse, die Erdachse –
und angstvoller Besessenheit voller verdrängDiese Erdachse! Europa. Europa.
ter Obsessionen geschildert. Gebrochen wird
Man müsste fort.“
Zur schönen Aussicht, Seite 53
diese Beobachtung aber immer wieder auch
von bissig-parodistischen Kommentaren auf
den deutschen Militarismus, der den Zusammenbruch des Nationalsozialismus wie unbeschädigt überstand und dessen absurde bürokratische
Auswüchse unüberwindbar scheinen.
Regisseur Robert Lehniger, dessen Arbeiten sich an der Schnittstelle
von Film und Theater bewegen, wird die filmische Vorlage angesichts
seiner Referenzen in die Gegenwart auf die Theaterbühne übertragen. So
entstehen eigenwillige Bilder, die ihren Blick auf die dünne Schicht der
Zivilisation richten.
67
Othello
von William Shakespeare
Premiere 29. Oktober 2016 im Schauspielhaus
Regie: Thorleifur Örn Arnarsson
„Monster, barbar, thicklips, black ram“. Mit diesen obszönen Begriffen
belegt Shakespeare seinen Titelhelden. Gemeint ist der Fremde, dessen
Identität uneindeutig bleibt – Maure, Moor of Venice, Berber. Gestrandet
in Venedig, der schillerndsten Ikone der abendländischen Welt, liest sich
Othellos Biografie wie das Schicksal eines Flüchtlings, der sich heute aus
Afrika, Syrien oder Afghanistan auf den Weg nach Europa macht oder
gemacht hat – fremd, traumatisiert durch Krieg, Flucht und Folter.
Bei Shakespeare gipfelt dies zunächst einmal in einer märchenhaft
­anmutenden Erfolgsgeschichte der Anpassung und Integration eines entwurzelten Fremden: geflohen vor Krieg und Gewalt, wird er General der
venezianischen Armee. Doch das Bild trügt. Denn eben in dieser brisanten
Opposition zwischen Eigenem und
Fremden nimmt die Tragödie ihren
„Mein größter Ruhm ist deine tugendhafte
Liebe / Ich gäbe selbst mich auf, wenn die
katastrophalen Verlauf: Othello wird
Erinnerung daran ich tilgte / Die Liebe, die
nach Zypern entsandt, um die venemich mit dir vereint und ewig weiterwährt.“
Medea, Seite 97
zianische Garnison im Mittelmeer
gegen türkische Angriffe zu verteidigen. Zypern steht bei Shakespeare für jenen Schwellenort, so der Anglist
und Amerikanist Bernhard Klein, „an dem die militärische und moralische
Konfrontation zwischen West und Ost, zwischen Christentum und Islam,
oder grundsätzlicher: zwischen Zivilisation und Barbarei, ausgefochten
werden soll.“
Auf obskure Weise durchbricht Othello geografische, magisch-irdische,
kulturell-ethnische Grenzen. Das macht ihn – sozialisiert im Krieg, gefangengenommen, als Sklave verkauft und schließlich als Feldherr respektiert,
verheiratet mit einer weißen, venezianischen Frau – für seine Umwelt in
vielerlei Hinsicht zur Projektionsfläche für kulturelle, ethnische, moralische und sexuelle Phantasmagorien und Ressentiments.
68
Requiem für Europa
von Oliver Frljić und Ensemble
Uraufführung 4. November 2016 im Kleinen Haus 1
Regie: Oliver Frljić
Am Anfang Europas steht ein Verbrechen. Genau genommen
ein Sexualdelikt mit dem Verdacht auf Zoophilie: Der Raub der
syrischen Jungfrau Europa durch den griechischen Gott Zeus
in Gestalt eines Stieres. Während dieser serielle Triebtäter mittlerweile
vor allem an der amerikanischen Börse gegen den Bären der Rezession
kämpft, macht Europa mit Sternenkranz einen auf Gottesmutter, unter
den Füßen die Trümmer von einmal
Auschwitz und zweimal Weltkrieg.
„Gibt es im derzeitigen Europa irgendeine
Idee, die es wert wäre, dafür zu sterben?“
Friede, Freude, Gurkennorm? Der
Verdammtes Europa, Seite 70
Thron wankt. In letzter Zeit mischen
sich in all den brüderlich vereinten
Jubel vermehrt einzelne Gegenstimmen und Straßenlärm. Ist Europa in
Gefahr, wegen Überfüllung geschlossen oder zu Tode verteidigt zu werden?
Oder droht eine neue „Vergewaltigung Europas“, die Rückkehr des OpferMythos, wie ein konservatives polnisches Magazin Anfang 2016 titelte?
Der kroatische Regisseur Oliver Frljić, der als wichtigster Theater­
macher seines Landes gilt, widmet sich in seiner ersten Arbeit am Staatsschauspiel Dresden den vielfältigen Varianten des Europa-Mythos’ in
Zeiten wirtschaftlicher wie humanitärer Krisen und erstarkender nationalistischer Bewegungen. Denn Mythen haben Hochkonjunktur. Im
Datenstrom sozialer Medien und Newsticker wirken sie als Katalysatoren
für politische Meinungen. Doch müssen Mythen immer vereinfachend
wirken? Gibt es Mythen, die uns helfen können, die Welt in ihrer Komplexität besser zu verstehen? Oder müssen wir uns erst einmal daran machen,
die alten Mythen auseinanderzunehmen und zu zertrümmern?
69
Verdammtes Europa
Ein Interview
mit dem Regisseur Oliver Frljić
Herr Frljić, Sie sind derzeit Intendant des Kroatischen
Nationaltheaters in Rijeka und arbeiten nun zum ersten
Mal für das Staatsschauspiel Dresden. Ist Theater als
nationaler Repräsentations- und Selbstvergewisserungsraum Ihrer
Meinung nach heute noch zeitgemäß?
Oliver Frljić: Als Intendant des Kroatischen Nationaltheaters in Rijeka versuche ich, das nationalistische System und
die Werte zu dekonstruieren, die in allen post-jugoslawischen
Ländern in der ersten Hälfte der 1990er-Jahre aufgestellt
wurden und immer noch gültig sind. Seit der Unabhängigkeit
Kroatiens wurde die Demokratie in erster Linie als Legitimation
dafür genutzt, verschiedene Minderheiten in der Gesellschaft
durch nationale Mehrheiten zu unterdrücken. Meine Entscheidung, Intendant zu werden, war von der Idee geleitet, dass ein
Nationaltheater der Ort sein sollte, an dem Minderheiten sichtbar
werden und sich emanzipieren können. Am 8. Oktober 2014,
der Tag, an dem in Kroatien der Unabhängigkeitstag gefeiert
wird, stellte ich vor dem Theater eine LGBTQ-Flagge (Lesbian,
Gay, Bisexual, Transgender, Queer) auf, als ein Zeichen dafür,
dass alle kroatischen Bürger gleich behandelt werden sollten.
Das steht zwar in unserer Verfassung, wird aber selten in die
Tat umgesetzt. Das war der erste öffentliche Akt, in dem ich
das symbolische Kapital des Nationaltheaters genutzt habe.
Die Reaktionen darauf waren heftig und haben gezeigt, wie tief
verschiedene Formen von Intoleranz in der kroatischen Gesellschaft verankert sind. Eine solche Fahne an einem nationalen
Theater aufzustellen, wurde von einer Mehrheit der Medien
und Bürger als Angriff auf die Bevölkerung, den Staat verstanden. Aber das war nur der Anfang. Bald danach ging es los mit
Morddrohungen – und das hat bis heute nicht aufgehört.
70
In Ihrer Arbeit für das Staatsschauspiel Dresden setzen Sie sich mit
verschiedenen Bildern und Mythen Europas auseinander. Was verraten diese Bilder über das Selbstverständnis einer Gemeinschaft?
Wir leben in einer Welt, in der die freie Fluktuation des Kapitals
möglich ist und gern gesehen wird, aber das gilt nicht für alle
Menschen gleichermaßen. Wir erleben gerade den Zerfall Europas – nicht bloß Europa als monetäre oder politische Idee, sondern
Europa als eine Idee von Multikulturalität und Emanzipation.
Wenn Flüchtlinge an den Außengrenzen aufgehalten werden,
hat Europa vergessen, dass das Elend dieser Menschen vor allem
in den Jahren des Kolonialismus die Quelle unseres Wohlstands
war. Oder denken Sie, dass westeuropäische Lebensstandards und
Reichtum ohne Sklaverei möglich gewesen wären, ohne brutale
Ausbeutung derjenigen, die heute an die Türen Europas klopfen? Frantz Fanon („Die Verdammten dieser Erde“) hat einmal
eine einfache Frage gestellt, die heute viel dringlicher klingt als
je zuvor – wann wird Europa Reparationen dafür zahlen, was
sie den Kolonien geraubt haben? Und ist es nicht der ultimative
Zynismus gegenüber den Menschen, die an den Grenzen Europas
stehen – wo immer diese Grenze ist – zu sagen, wir akzeptieren
die Opfer politischer Unterdrückung, aber nicht Opfer wirtschaftlicher Ausbeutung? Warum? Gibt es einen vernünftigen Grund
hierfür? Ist wirtschaftliche Unterdrückung weniger gefährlich
als politische Unterdrückung?
Worin sehen Sie im Moment die größte Bedrohung der Europäischen Idee?
Die größte Gefahr der Europäischen Union ist die EU selbst.
Das Europa, das wir heute haben, ist eine Kopie der alten
kolonialen Strukturen politischer und wirtschaftlicher Macht.
Wir haben eine Unterteilung in Westeuropa und eine südosteuropäische koloniale Peripherie, wozu auch das Land gehört, in
dem ich gerade lebe. „Ein kleines Land für eine große Faschisierung“ – das könnte der Slogan für die nächste Touristen­
saison in Kroatien sein.
>>
71
Oliver Frljić ist einer der
wichtigsten Theatermacher
Kroatiens. Anfang der
90er-Jahre floh er aufgrund
des Bosnienkrieges nach
Zagreb. Er studierte Philosophie, Religionswissenschaft
und schließlich Regie an
der Akademija dramske
umjetnosti. Seit 2014 ist er
Intendant des Kroatischen
Nationaltheaters in Rijeka
und inszeniert darüber
hinaus an verschiedenen
deutschsprachigen
Theatern in Düsseldorf,
München und Berlin.
Haben Sie eine persönliche Utopie, wie ein hoffnungsvolles Europa aussehen könnte?
Im Augenblick sind alle meine Gedanken zu
Europa recht dystopisch.
Welche gesellschaftliche Aufgabe kann bzw. sollte die
Kunst im heutigen Europa übernehmen? In welcher
Verantwortung sehen Sie Ihre eigene Theaterarbeit?
Erlauben Sie mir, Rosa Luxemburg zu zitieren:
„Die bürgerliche Gesellschaft steht vor einem
Dilemma: entweder Übergang zum Sozialismus
oder Rückfall in die Barbarei.“ Und lassen Sie mich, wo wir
gerade schon beim Marxismus sind, auch noch einen Satz von
Lenin hinzufügen: „Ethik ist die Ästhetik der Zukunft.“ Heutige Gesellschaften stehen vor einem Dilemma – sollten wir
wirklich das derzeitige ökonomische System fortführen, das in
seinem Wesen so schlecht ist, verantwortlich für die Produktion
und Reproduktion sozialer Ungleichheit und Armut, und die
Interes­sen derjenigen schützt und fördert, die bereits an Macht­
positionen sitzen – politischen wie ökonomischen? Haben wir
aufgegeben, über Alternativen nachzudenken? Und was würden wir überhaupt für eine Alternative auf uns nehmen? Sind
wir bereit für etwas einzustehen oder sogar zu sterben? Irgendetwas? Gibt es im derzeitigen Europa irgendeine Idee, die es
wert wäre, dafür zu sterben? Die Antwort auf diese Fragen, die
ihnen zugrundeliegende Ethik, wäre die Ästhetik von morgen.
Mit Oliver Frljić sprach Michael Isenberg.
72
Zuerst die gute Nachricht
Eine Krisenschau mit Vertretern aus Presse, Funk und Social Media
Uraufführung 11. November 2016 im Kleinen Haus 3
Eine Produktion der Bürgerbühne
Regie: Jessica Glause
Schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten. Skandale, Emotionen und
Sensationen lassen sich einfach besser verkaufen als langweilige Tatsachen.
Wie viel Drama steckt eigentlich im Journalismus und wie viel Fiktion in
Fakten? Wo endet die Wahrheit, wo beginnt das Schauspiel?
„Lügenpresse! Systemmedien! Propagandapuppen!“ Journalisten stehen heute zunehmend unter Beschuss. Ihnen wird vorgeworfen, die Nachrichten gezielt zu manipulieren und Informationen zu verschweigen. Wir
vertrauen der Presse nicht wirklich und sind trotzdem auf sie angewiesen.
Wir brauchen seriöse, unabhängige Medien, die uns informieren, damit wir
uns eine eigene Meinung bilden können. Neuerdings übernehmen soziale
Netzwerke die kritische Berichterstattung und springen in die Bresche. Aber
in einer digitalen Welt mit unzähligen anonymen Berichterstattern verliert
man komplett den Überblick darüber, was Wahrheit von Meinungen
„Ja, meinen Sie nicht, wir trügen selber
vieles vor, woran wir selbst nicht glauben?“
und bloßen Behauptungen unterEin Volksfeind, Seite 103
scheidet. Was macht guten Journalismus aus? Wie viel Skepsis ist berechtigt und wann schlägt sie in Paranoia um? Wir laden Journalisten und
Berichterstatter zum Realitycheck und werfen mit ihnen einen Blick hinter
die Kulissen ihrer Arbeitswelt. Vielleicht muss man Journalisten persönlich kennenlernen, um ihnen und dem Journalismus wieder zu vertrauen.
Die Regisseurin Jessica Glause arbeitet u. a. am Deutschen Theater
Berlin, Theater Freiburg, Volkstheater München, Volkstheater Wien sowie
der Staatsoper München. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf Stückentwicklungen zu aktuellen Themen auf der Basis von Recherche und
Inter­views mit Schauspielern und „Experten des Alltags“. Ihre Inszenierungen wurden zu zahlreichen europäischen Festivals eingeladen. „Dear
Moldova, can we kiss just a little bit?“ (2013, Teatru Spălătorie Chișinău)
sowie „Und jetzt: Die Welt!“ (2015, Münchner Volkstheater) wurden mit
Preisen ausgezeichnet.
73
„Und ein
Frage ha
noch, gi
Geld gle
oder hin
ne
abe ich
ibt’s das
eich
nterher“
Mio, mein Mio
von Astrid Lindgren
für die Bühne eingerichtet von Kristina Lugn
Kinder- und Familienstück für alle ab 8 Jahren
Premiere 18. November 2016 im Schauspielhaus
Regie: Matthias Reichwald
Der Waisenjunge Bosse – neun Jahre, grauer Pullover, rote Mütze – wird
seit Tagen vermisst. Zuletzt hatten ihn Passanten im Stadtpark auf einer
Bank sitzen sehen. Bosses bester Freund Benka, seine Pflegeeltern und die
Polizei suchen in der ganzen Stadt nach ihm. Aber würden sie jemals auf
die Idee kommen, dass Bosse mit einem Flaschengeist – aus einer weggeworfenen Bierflasche – in ein anderes Land, das Land seiner Sehnsucht,
geflohen sein könnte? Ein Land in dem alles lebenswerter ist als hier? Wo
es Wälder, Märchenschlösser, sprechende Brunnen, glitzernde Seen gibt –
und den besten Papa der Welt?
Nach einer Zeit merkt Bosse, der fortan von allen nur Prinz Mio genannt
wird, dass in diesem Land, bei all der Schönheit, etwas nicht stimmen
kann. Tief sitzt die Angst der Menschen. Die
Angst vor dem finsteren Ritter Kato, der weit
Erste Aufführungstermine:
21.11. 11.00 Uhr, 26.11. 19.00 Uhr, 27.11. 16.00 Uhr,
draußen auf einer Burg lebt, wo die Luft vor
28.11. 10.30 Uhr, 5.12. 10.30 Uhr, 6.12. 10.30 Uhr,
Bosheit ganz dick ist. Man sagt, er stehle Kin7.12. 10.30 Uhr, 8.12. 10.30 Uhr, 9.12. 10.30 Uhr,
26.12. 10.30 und 16.00 Uhr
der und verwandle sie in Vögel. Eines Tages beschließt Prinz Mio sich mit seinem neuen
Freund Jum-Jum aufzumachen, um gegen ihn zu kämpfen und das Land
von seinem Fluch zu befreien. Wie gerne würde er seinem Freund Benka
zu Hause all das erzählen. Aber der sitzt wahrscheinlich gerade mit seinen
Eltern zu Tisch, isst Eierkuchen und ahnt nichts von all den Abenteuern.
„Mio, mein Mio“ zählt zu den kunstvollsten Kinderbüchern Astrid Lindgrens und wurde nicht zuletzt durch die Verfilmung von 1987 zum zeitlosen Klassiker. Die Geschichte, ein Plädoyer für die Phantasie, vereint Elemente des Märchens und des Abenteuerromans. Matthias Reichwald,
Schauspieler im Ensemble des Staatsschauspiels Dresden seit 2009 und
Schauspiel- und Opernregisseur, bringt den Stoff in einer modernen Fassung von Kristina Lugn mit viel Musik auf die Bühne des Schauspielhauses.
Mit freundlicher Unterstützung unseres Projektpartners:
76
Jeder stirbt für sich allein
nach dem Roman von Hans Fallada
Premiere 3. Dezember 2016 im Schauspielhaus
Regie: Rafael Sanchez
„Der Führer hat mir meinen Sohn ermordet!“ Mit diesem Satz
auf einer Postkarte beginnt der ungewöhnliche Widerstand
eines einfachen Arbeiterpaares zur Zeit des Zweiten Weltkriegs in Berlin. Der Werkmeister Otto Quangel und seine Frau Anna
leben ein unauffälliges und zurückgezogenes Leben, bis sie 1940 vom
Tod ihres einzigen Sohnes an der Westfront erfahren und beschließen,
mit ihren beschränkten Mitteln Widerstand zu leisten gegen das Regime.
Sie legen heimlich mehr als 200 handgeschriebene Postkarten und Briefe
mit regierungskritischen Parolen in den Hausfluren der Nachbarschaft
aus. Umgeben von Denunzianten, Karrieristen, überzeugten Nazis und
Kleinkriminellen ist der Erfolg ihrer Aktion gering. Die Karten werden
gefunden und bei der Polizei abgegeben. Obergruppenführer Prall setzt
Kriminalkommissar Escherich auf den Fall an und fordert rasche Aufklärung. Der Ehrgeiz des Kommissars und die falsche Bezichtigung einer
Sprechstundenhilfe führen zum Suizid des verdächtigen Kleinkriminellen Enno Kluge. Weitere Denunziationen, Diebstähle, Verdächtigungen
und Zufälle treiben die Hausgemeinschaft immer heftiger gegeneinander und führen zu mehreren Todesfällen und schließlich zur Verhaftung
der Quangels und zu ihrer Hinrichtung.
„Jeder stirbt für sich allein“ basiert auf einer wahren Begebenheit im
Berlin der 1940er-Jahre und entwickelt aus der dichten Beschreibung einer
Hausgemeinschaft ein düsteres Gesellschaftspanorama. Wo fast jeder dem
anderen ans Geld oder ans Leben will, zersetzen Angst, Verrat, Missgunst
und Gier jede Form von Vertrauen und Zusammenhalt.
Hans Fallada hat seinen Roman kurz nach Kriegsende und wenige Monate
vor seinem Tod in vier Wochen zu Papier gebracht. Primo Levi bezeichnete
ihn als „das beste Buch, das je über den deutschen Widerstand geschrieben wurde.“ Die ungekürzte Fassung ist erst im Jahre 2011 erschienen und
zu einem internationalen Bestseller geworden.
77
Gott wartet an der Haltestelle
von Maya Arad
Deutsche Erstaufführung 9. Dezember 2016
im Kleinen Haus 2
Regie: Pinar Karabulut
Zwei junge Frauen stehen einander an einem Grenzposten gegenüber: die
israelische Soldatin Yael und die palästinensische Krankenschwester Amal.
Wenig später hat Amal sich und andere in den Tod gerissen.
Die israelische Autorin Maya Arad geht in „Gott wartet an der Haltestelle“ zurück an den Anfang. Sie fragt, wo in der Kette der Ereignisse
Augenblicke gewesen sind, an denen sich noch alles zum Guten hätte
wenden können. Ob ein anderes Handeln – ein menschlicheres – die
Katastrophe hätte verhindern können? Maya Arad geht dabei wie eine
Chemikerin vor. Sie versucht, die Formeln des Hasses zu entschlüsseln,
die zur Explosion geführt haben. Arad seziert jedes Wort, zerlegt jeden
Satz in seine Einzelteile. Rückblickend lässt sie alle Seiten zu Wort kommen. Sie gibt den Verantwortlichen und den Opfern eine gleichberechtigte Stimme und legt damit den Blick auf eine Vielzahl von Perspektiven
frei – auf ein Ereignis, das alle miteinander verbindet.
Maya Arad, die 1976 in Israel geboren wurde, lebte und studierte fünf
Jahre in den Niederlanden, ehe sie 2012 nach Israel zurückkehrte. Dort
arbeitet sie seitdem als Dramatikerin und freischaffende Dramaturgin,
insbesondere am Habima National Theatre in Tel Aviv. Mit ihrem Stück
„Diamond Stars“ gewann sie 2010 den ersten Preis des Dramatikerwettbewerbs des International Theatre Institute ITI und der Unesco. „Gott wartet an der Haltestelle“ entstand im Rahmen des „Terrorismus“-Projekts
der Union des Théâtres de l’Europe.
78
Terror und Gewalt
von Annabel Wahba
E
s war zu Beginn der 2000er-Jahre, Israel erlebte gerade
wieder eine Welle von Selbstmordanschlägen, als ein
Freund zu mir sagte: „Du wirst sehen, bald werdet ihr in
Europa das Gleiche erleben. Irgendwann wird der Terror auch
bei euch sein!“
Das war vor etwa 15 Jahren, ich ahnte damals nicht, wie recht
er haben würde. In der Zwischenzeit gab es die Anschläge von
Madrid, von London, von Paris und von Brüssel. Kürzlich wurden Anschlagspläne in Hannover und Berlin vereitelt. Heute
denken wir auch in Deutschland die Gefahr eines Terror­
anschlags immer mit. Viele Menschen haben auch hier Angst,
wenn sie in die U-Bahn steigen oder sich in Menschenmengen
aufhalten. Ein bisschen vom israelischen Lebensgefühl kann
man nun auch in Deutschland spüren.
Aber einige Unterschiede gibt es doch zwischen jener Zeit
in Israel und dem, was wir heute in Europa erleben.
Maya Arads Stück beschreibt genau diese Zeit Anfang der
2000er-Jahre, als das Oslo-Friedensabkommen endgültig
gescheitert war und eine neue Intifada ausbrach. Die palästinensischen Selbstmordattentäter von damals hatten, anders als
die Al-Qaida und IS-Terroristen von heute, nicht zwangsläufig
religiöse Motive. Vor allem unter den weiblichen Attentätern
gab es viele, die der eher säkular orientierten Fatah nahestanden. Sie setzten ihren Körper als Waffe ein, weil sie keine
anderen Waffen hatten.
Das macht die Tat nicht besser, ein Gewaltakt ist niemals
zu rechtfertigen. Aber es ist wichtig, die Motive der Täter zu
analysieren – so wie Maya Arad das in ihrem Stück tut.
Viele der Attentäter von damals waren die Enkel von Flüchtlingen, die einst im heutigen Israel gelebt hatten und ihre Häuser
nach der Staatsgründung Israels verlassen mussten. Oft besaßen
die Familien sogar noch die Schlüssel zu ihren alten Häusern und
gaben sie weiter von Generation zu Generation, in der Hoffnung,
die Enkel würden irgendwann zurückkehren.
79
Ein Jugendlicher, der im palästinensischen Flüchtlingslager Deheische nahe Betlehem wohnte, brach­te mir gegenüber die Motive der Attentäter 2002
so auf den Punkt: „Wir haben doch schon alles verloren. Unsere Jugend, unser Land. Es gibt nichts mehr
zu verlieren.“
Und wer nichts mehr zu verlieren hat, geht lieber
mit dem Feind in den Tod, als kampflos aufzugeben.
Drei Jahre später, als der Terror von Al-Qaida Europa erschütterte, sagte derselbe Jugendliche in
einem erneuten Interview zu mir: „Was in London passierte, ist
schrecklich und so sinnlos. Wir Palästinenser kämpfen nicht
gegen den Westen, sondern gegen israelische F-16-Jäger.“
Der Terror, den wir heute in Europa erleben, ist ein eindeutig islamistisch orientierter Terror, die Attentäter greifen den
Westen und sein Lebensgefühl an.
In Israel gibt es kaum mehr Bombenanschläge, wie sie das
Land zu Beginn der 2000er-Jahre erschütterten. Der Sicherheitszaun hat also zumindest in dieser Hinsicht offenbar den
Zweck erfüllt, den die israelische Regierung sich erhofft hatte.
Aber in Sicherheit leben die Israelis trotzdem nicht. Der Terror
hat nur eine neue Qualität erreicht. Palästinenser – teilweise
aus dem von Israel annektierten Ostjerusalem, teilweise mit
israelischem Pass – fuhren bei den letzten Anschlägen mit Autos in Menschen­mengen oder schossen mit Gewehren wahllos
auf Passanten.
Die Art der Anschläge hat sich verändert, die Gewalt bleibt
leider. Maya Arads Stück wird noch lange aktuell sein.
Annabel Wahba arbeitet
für das ZEIT magazin. Sie
berichtet immer wieder
aus dem Nahen Osten, ihr
Vater stammt aus Ägypten.
Sie lebte von 1998 bis
2000 selbst in Israel.
2015 wurde ihr Drehbuch
„Herbe Mischung“ für
die ARD verfilmt, eine
deutsch-arabisch-israelische Komödie.
80
Der Phantast
oder Leben und Sterben des Dr. Karl May
Uraufführung Januar 2017 im Schauspielhaus
Buch: Jan Dvorak
Regie und Idee: Philipp Stölzl
Der Hochstapler macht im Leben, was der Künstler sich nur in der Kunst
traut. Für wenige Gestalten der Literaturgeschichte trifft dieser Satz so
sehr zu wie für den Bestsellerautor, Kleinkriminellen, Kosmopoliten und
Mystiker Karl May. Nachdem er als junger Mann insgesamt acht Jahre im
Gefängnis verbracht hatte, wurde er zu einem der erfolgreichsten Reiseschriftsteller aller Zeiten – und das, obwohl er tatsächlich den Osten
Deutschlands kaum je verließ. Niemals mehr wird sich wohl aufklären
lassen, in welchem Maße er die von ihm ins
Leben gerufene „Shatterhand-Legende“ selbst
„Nur von der Ferne träumen.“
Der Weltensammler, Seite 52
geglaubt hat, laut der alle seine Romane eigene
Erlebnisse waren. May erfand sich lustvoll ein
spektakuläres Leben inklusive falschem Doktortitel und teilte es mit Generationen von gläubigen Lesern. Mitten im Zeitalter des Kolonialismus und
der Rassentheorien träumte er von Völkerfreundschaft, Glaube und Verständigung. Symbol dafür ist Winnetou, der edle Apache und imaginierte
Blutsbruder Mays. In ihm überwand May die Zwänge der grauen Realität,
schuf er eine der imposantesten Gestalten der deutschen Populärkultur.
„Der Phantast“ folgt den Wandlungen des Radebeuler Schriftstellers
in seinen letzten Jahren, in denen er unter dem Eindruck zahlloser Gerichtsprozesse zur Überzeugung kam, sein eigentliches Werk erst noch
schreiben zu müssen. Für Regisseur Philipp Stölzl ist es eine erneute Beschäftigung mit dem Mythos Karl May, denn er verantwortet auch die
viel­erwartete Neuverfilmung der Winnetou-Trilogie. Wie ganz wenige
Künstler seiner Generation schafft er den Spagat zwischen Kino, Oper
und Schauspiel, wechselt mühelos zwischen Pop- und Hochkultur. Seine
erste Arbeit am Staatsschauspiel Dresden wird eine surreale Gratwanderung zwischen Historie und Phantasie. – Ein Muss für jeden, der sich
schon einmal davongeträumt hat. Und für jeden Karl-May-Fan sowieso.
81
kein Land. August
von Thomas Freyer
Uraufführung Januar 2017 im Kleinen Haus 1
Regie: Jan Gehler
Ein enges Tal, ein Fluss, eine belagerte Stadt; drumherum hohe Bergketten, und nur im Sommer, wenn die Sonne ganz hoch steht, fällt Licht in
die Stadt. Hier leben August und seine Mutter in einem halb zerbombten
Haus. Vor langer Zeit gab es hier Krieg und
„Dann hieße, zum Beispiel,
die Bombardierung bleibt lebendig in den
An-die-Zukunft-glauben in Wahrheit
Erzählungen der Älteren. Das Gebiet gilt
An-den-Menschen-glauben.“
Zukunft – Ein Diminutiv, Seite 88
als besetzt und scheinbar kann es keiner
verlassen – Besatzer sind aber nie gesichtet worden. Aus dieser abgeschotteten Welt bricht August auf zu einer
abenteuerlichen Reise: Er will seinen verloren geglaubten Zwillingsbruder finden, denn es gibt Gerüchte, der Vater sei mit dem Bruder geflohen. Er wagt selbst die Flucht aus dem Tal und macht sich auf die Suche,
obwohl seine Mutter behauptet, der Vater sei tot und der Bruder existiere
gar nicht. Aber August hat einen Gegenbeweis: Ein Foto, das ihn als kleines
Kind neben einem gleichaltrigen Jungen zeigt. So begibt er sich auf eine
Odyssee durch eine Welt, die aus den Fugen geraten ist, und begegnet hier
zahlreichen kuriosen und verschrobenen Existenzen. Er treibt durch das
Geschehen, lernt die Absurdität der Wirklichkeit kennen, landet in Lagern
voller Hoffnungssuchender, die von privaten Sicherheitsfirmen bewacht
werden, in Waisenhäusern, Wüsten und Dörfern am Meer. Aber wird er
das Rätsel um seinen verschollenen Bruder lösen können?
Am Staatsschauspiel Dresden waren zuletzt Thomas Freyers Stücke
„mein deutsches deutsches Land“ in der Regie von Tilmann Köhler sowie
die Stückentwicklung „DYNAAAMO!“ zu sehen. Letzteres erarbeitete er
gemeinsam mit Regisseur Jan Gehler, der auch Freyers neues Stück „kein
Land. August“ inszeniert.
82
Secondhand-Zeit.
Leben auf den Trümmern des Sozialismus
nach dem Buch von Swetlana Alexijewitsch
Ein Projekt mit Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion
Deutsche Erstaufführung Januar 2017 im Kleinen Haus 3
Eine Produktion der Bürgerbühne
Regie: David Benjamin Brückel
„Jetzt ist das Glück ausgebrochen, ja? Es gibt Wurst und Bananen.
Wenn sich das Freiheit nennt, dann brauche ich diese Freiheit
nicht. Sie haben das Volk erniedrigt bis zum Gehtnichtmehr, wir
sind Sklaven. Unter den Kommunisten hat die Köchin den Staat regiert –
heute sitzen nur Banditen im Parlament. Die gehören ins Gefängnis.
Beschissen haben sie uns mit der Perestroika!“ Im aktuellen Buch der
Litera­turnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch kommen Menschen
aus der ehemaligen Sowjetunion zu Wort, die sich von der Geschichte überrollt, gedemütigt und betrogen fühlen. Sie verzweifeln an der Gegenwart
und verklären die sozialistische Vergangenheit. Sie denken nach über das
Wesen von Freiheit und warum viele von ihnen mit der postsowjetischen
Freiheit nicht zurechtkommen. 25 Jahre nach dem Zusammenbruch des
Imperiums stellen sie traurig und wütend die Frage, was von den Verheißungen der Demokratie und des Kapitalismus übrig geblieben ist.
Das Projekt der Bürgerbühne versammelt Frauen und Männer aus der
ehema-ligen Sowjetunion, die heute in Dresden leben. Mit Swetlana Alexijewitschs dokumentarischer Prosa verleihen sie ihren eigenen Erinnerungen Ausdruck, die Worte der Protagonisten in „Secondhand-Zeit“ könnten
ihre eigenen sein. Zugleich wirkt der Text wie
ein Kommentar auf das Leben in Dresden nach
„Und dann kam jener Freitag.“
89 / 90, Seite 58
1989 und die bis heute spürbaren Folgen des
tiefgreifenden Systemwandels, die sich niederschlagen in einem Gefühl des Benachteiligtseins, in Wut und Misstrauen
gegenüber der Demokratie und allem Fremden.
David Benjamin Brückel ist Regisseur sowie seit der Spielzeit 2013 / 2014
Dramaturg, Produktionsleiter und stellvertretender Leiter der Bürgerbühne Dresden. Dort inszenierte er bisher die Uraufführungen „Alles auf
Anfang! Fünf Dresdner lassen sich neu erfinden“ und „Mischpoke. Eine
jüdische Chronik von damals bis heute“.
83
Amphitryon
von Heinrich von Kleist
Premiere Februar 2017 im Schauspielhaus
Regie: Wolfgang Engel
In Theben wartet Alkmene auf die triumphale Rückkehr ihres Mannes, des
Feldherren Amphitryon, aus dem Krieg gegen die Athener. Als er schließlich bei ihr auftaucht, verbringt sie eine Liebesnacht mit ihm. Was sie nicht
weiß: Nicht Amphitryon war es, mit dem sie in dieser Nacht das Bett geteilt
hat, sondern Jupiter, der Göttervater, bekannt für seine zahlreichen amourösen Verwandlungen. Und auch der Gott Merkur treibt ein Doppelgängerspiel
mit Amphitryons Diener Sosias. Als kurz nach der göttlichen Liebesnacht
der wahre Kriegsheimkehrer Amphitryon auftaucht, fühlt er sich selbstverständlich verraten und betrogen, während Alkmene ihren Sinnen nicht
mehr trauen kann – welcher der beiden ist ihr wahrer Geliebter?
In Heinrich von Kleists Lustspiel, 1803 in Dresden begonnen und dort
auch 1807 im Erstdruck erschienen, begegnen sich die Protagonisten plötzlich selbst und müssen in einem Verwirrspiel um Eifersucht und die eigene
Identität ihre Selbstgewissheit in Frage stellen. Göttervater Jupiter stürzt
sie in schwerwiegende Identitäts- und Beziehungskrisen. Kleists Bearbeitung von
„Als die Götter uns verließen,
Molières gleichnamiger Vorlage, die zuhaben sie uns noch rasch eingeredet,
dass uns was fehlt.“
nächst nur als deutsche Übersetzung geZukunft – Ein Diminutiv, Seite 88
dacht war, trägt am Ende nur noch den
­Untertitel „Ein Lustspiel nach Molière“,
denn Kleist spitzt die Gesellschaftskomödie Molières nachdrücklich auf
die Problematik der Identitätskrise zu und erweitert sie so um eine tragische Dimension.
84
das ende der menschheit
von Konstantin Küspert
Uraufführung Februar 2017 im Kleinen Haus 3
Regie: Anton Kurt Krause
Genetiker Jorge, der im Jahr 2018 verhindern will, dass die Evolution ihre
Kinder frisst, programmiert den genetischen Code der gesamten Menschheit
um – beinahe unbemerkt, durch einen Virus, den er freisetzt und der innerhalb von 90 Tagen jeden Menschen auf dem Planeten erkranken und wieder
genesen lässt. Das Ausmaß wird bald klar: kein lebender Mensch auf dem
Planeten ist mehr in der Lage, zeugungsfähigen Nachwuchs zu produzieren.
Und so haben 2019 die ersten Kinder der sogenannten F1-Generation keine
differenzierten Geschlechtsmerkmale mehr,
2022 werden die letzten zeugungsfähigen
„Die Zukunft wird kommen und
vielleicht wäre schon viel erreicht,
Babys geboren. Wissenschaftler versuchen
wenn wir auch dann noch sagen
verzweifelt, das Fortbestehen der Menschheit
könnten: Wir träumen von der
Zukunft, und nicht konstatiezu retten – die medizinischen Experimente
ren müssen: Wir werden von der
werden immer brutaler und menschenverZukunft geträumt haben.“
Früher war mehr Zukunft, Seite 54
achtender. Die fehlende Zukunftsperspektive
macht die Menschen zunehmend aggressiv,
während die F1-Generation – die Letzten der Spezies – ohne Triebe und
ohne differenzierte Geschlechter eine utopische Parallelgesellschaft, die
auf Frieden und Respekt basiert, erschafft.
Die Stücke von Autor Konstantin Küspert verknüpfen komplexe philosophische Denkbilder mit vorstellbaren Szenarien, immer aber auch mit
einem Augenzwinkern: In „das ende der menschheit“ steht die Parabel von
Jorge, der die Reproduktion der Menschheit wegen fehlender Moral eindämmen will – und ausgerechnet so eine Parallelgesellschaft von Menschen
erschafft, die im Wissen um ihr Ende ein friedliches Dasein führt. Wie die
meisten seiner Stücke fordert auch dieses Stück das Theater wie sein Pub­
likum in der Frage heraus, wie sich der Mensch angesichts des technologischen und wissenschaftlichen Fortschritts verhält.
85
„Der K
steht z
deiner
Verfüg
osmos
zu
r
gung“
Zukunft – Ein Diminutiv
von Georg Seeßlen
I.
Wie die Alten die Zukunft sahen: Als Wiederkehr der Götter.
Oder als Zeitenwende, wie man es nimmt. Jedenfalls nicht einfach als morgen. Und dann wieder morgen.
Weil es die Zukunft ja nicht gibt, denn sie ist immer genau
dann weg, wenn sie da ist, kann man nur an sie glauben. Oder
nicht.
Die Götter sind inzwischen fort, so viel ist sicher. Ihre letzten Versuche zur Rückkehr sind gründlich schiefgelaufen. Also
geht es gleich um die nächste Paradoxie: An die Zukunft glauben ohne die Hilfe der Götter.
Natürlich könnte an die Zukunft glauben, wer sich selbst
zum Subjekt der Geschichte machte.
Dann hieße, zum Beispiel, An-die-Zukunft-glauben in
Wahrheit An-den-Menschen-glauben.
Drehen wir diesen Spieß einmal um: Was hindert mich
daran, an die Zukunft zu glauben? (Also nicht ans „Immer mehr
vom gleichen Scheiß, mit Holodeck und Marsmission, vielleicht sogar,
wer weiß ohne Krebs und Bahnverspätung“.)
Was mich, auf den ersten Blick,
daran hindert an die Zukunft zu
Requiem für Europa, Seite 69
kein Land. August, Seite 82
glauben, sind die MACHT und der
Secondhandzeit, Seite 83
DISKURS. Anders gesagt: Leute,
das ende der menschheit, Seite 85
Ein Volksfeind, Seite 103
die mich aus eigenem Interesse
daran hindern, Zukunft zu denken,
und Gedanken, die aus eigener Kraft die Zukunft undenkbar
machen.
Es gibt, immer noch, Freiräume. Räume (die Poesie, das
Theater, die Kritik, das Schlendern und andere Taugenichtigkeiten),
in denen man nicht an die Zukunft glauben muss, aber so tun
kann, als gäbe es sie.
88
Wobei uns der radikale Zusammenhang von Zukunft und Freiheit auffallen muss. Vielleicht sind es nur zwei Worte für ein
und dieselbe Sache.
Aber Macht kann man doch brechen! Den Diskurs zerhacken
oder auflösen! Ist doch wahr!
Dann erscheint hinter der Macht die größere Macht und hinter dem Diskurs der größere Diskurs.
Steckenbleiben im Glauben an die Zukunft und im Kampf
um die Freiheit. Jeder Mensch, der sich an der Mauer zur Zukunft
totgerannt hat, wird Teil dieser Mauer.
Mensch, dein Wort für Zukunft ist Scheitern.
Bleib dran! Was ist es, was hinter aller Macht und hinter
allem Diskurs die Zukunft undenkbar macht?
DAS KAPITAL! DIE ARBEIT!
Begeben wir uns in einen Freiraum, in dem wir uns eine Welt
vorstellen, in der es nicht das Kapital und nicht die Arbeit gibt.
Definiere „vorstellen“! Das Kapital und die Arbeit haben deinen Körper, deinen Geist und deine Seele durchdrungen. Du
hast gar nichts, womit du dir eine Welt ohne Kapital und Arbeit
vorstellen könntest. (Wie gesagt, die Götter sind ja abgehauen.)
So stell’ ich mir einen Menschen vor, der einen Freiraum betritt, um sich eine Welt ohne Kapital und Arbeit vorzustellen.
Du meinst, einen Gott.
II.
Wenn es schon keine Zukunft gibt, dann sprechen wir doch von
Zukünftchen. Von Zukünftchen sind wir wahrhaft überschwemmt.
Genauer gesagt besteht die ganze, beschissene Gegenwart aus
nichts als einem mäßig schönen Arrangement von Zukünftchen. Jeder Schokoriegel, jeder Politiker, jeder Programmierer,
jeder Thermomix und jeder Feuilletonist verbreitet Zukünftchen,
dass es eine wahre Wonne ist. Wölkchen von Zukünftchen. Das
Zukünftchen des Elektromobils. Das Zukünftchen der digitalen
Steuererklärung. Das Zukünftchen des Schweißmessgeräts in
der Jogginghose. Das Zukünftchen Deutschlandüberalles. Das
Zukünftchen der Subjektphilosophie. >>
89
Zukünftchen sind der Tod jeder Zukunft. Aber sie sind natürlich sehr vernünftig. Denn sie werden erzeugt durch was? Na?
Durch KAPITAL und ARBEIT.
III.
Die einzige Zukunft, die wir uns wirklich vorstellen können, ist
der Weltuntergang. (Und dass dann eben alles wieder von vorn anfängt. Second chance, you know.)
Auch die Wiederkehr der Götter war ja im Grunde ein Weltuntergang. Und was hätten wir von einer Zukunft, in der wir uns
selber nicht wieder erkennen? Stellt euch bloß vor, die Zukunft
sei dermaßen anders, dass sie in unserer Gegenwart gar nicht
mehr ihre Vergangenheit erkennen könnte.
Es gibt ja so lange keine Zukunft, so lange (unser Lieblingswort derzeit) alles mit allem zusammenhängt. (Neulich hatte ich
einen Traum, in dem etwas vorkam, das mit nichts zusammenhing.
Ich kann es leider nicht beschreiben.)
Man muss ins Offene hinaus! Die Zukunft muss nicht bloß
wieder möglich sein, sondern die Zukunft soll selber das sein:
Möglichkeit! Alles noch drin, Leute, alles möglich, alles machbar. Wir müssen uns bloß dran machen, weil mit jedem Tag,
an dem sie dann doch nicht gekommen ist, wird sie unwahrscheinlicher. Wer sagt denn, dass alles so sein muss, und nicht
ganz anders?
Wer das KAPITAL abschaffen will, muss durch Macht und
Diskurs. Ich meine: auch im Freiraum. In der Wirklichkeit
könnte es ohnehin zu unschönen Ereignissen kommen. Und
wer die ARBEIT abschaffen will, der dürfte natürlich nicht so
dumm sein, an der Zukunft ausgerechnet, äh, zu arbeiten. Traumarbeit. (Man weiß doch was das heißt: Die Lust so lange verkleiden,
bis sie keiner mehr erkennt.)
Bei der Gelegenheit: Haben wir überhaupt LUST auf Zukunft? Vor lauter ANGST vor ihr. (Ihr habt’s geahnt: Auch Lust und
Angst sind Agenten von Kapital und Arbeit. Oder ist es umgekehrt?)
Der Spieß muss sofort noch einmal herum gedreht werden:
90
Bekannt geworden ist
Es muss eine Zukunft geben, sonst würden nicht
Georg Seeßlen mit Filmso viele Leute daran arbeiten, sie zu verhindern.
kritiken und filmhistorischen Büchern. In seiDie ARBEIT ist die Verwandlung der Zeit in
nen Veröffentlichungen
Raum, des Organ­ischen ins Mechanische, des Sugsetzt er sich mit zeitpolitischen Themen ebenso wie
gestiven ins Nützliche. Das KAPITAL dagegen ist
mit populärkulturellen
die Verwandlung des Raums in Zeit, des Lebens in
Phänomenen auseinander. Er ist Cineast, KulturSchulden, des Nützlichen ins Suggestive.
und Kunstmarktkritiker.
Es war auch Hans-Peter K. aus S. plötzlich klar,
Zuletzt hat er Aufsehen
erregt mit seiner Poledass jemand, der im Kreis herumläuft, nicht vormik und Analyse über den
wärts kommen kann.
Kunstmarkt sowie mit seinem Buch „Hass und HoffAber, warf jemand aus engstem Bekanntennung. Deutschland, Eurokreis ein: Wer sagt denn, dass „vorwärts“ auch „Zupa und die Flüchtlinge“
(mit Markus Metz).
kunft“ heißt?
ARBEIT und KAPITAL können die Zukunft
verhindern, weil sie sich als WACHSTUM und
FORTSCHRITT verkleidet haben. Warum brauchen wir das?
Weil uns etwas fehlt.
Als die Götter uns verließen, haben sie uns noch rasch eingeredet, dass uns etwas fehlt. So müssten wir nur immer vorwärts
gehen und wachsen. Aber vor uns ist keine Zukunft.
Dann also zurück, oder? Oh nein, nur das nicht! Ins Tal der
toten Zukünfte!
Wohin also dann? Es wird uns nichts anderes übrig bleiben,
als zu fliegen. Über die Städte und Reiche von KAPITAL und
ARBEIT.
Hey, Ikarus, du nimmst den Mund mal wieder ganz
schön voll!
Ich bin sicher, dass es die Zukunft gibt, denn ich träume ja
von ihr.
Ja, träum weiter.
91
„Die Bewo
Dazwisch
als Außen
als Bürger
Niemand
ohner des
hen gelten
nseiter,
r von
sland“
Hiob
nach dem Roman von Joseph Roth
Fassung von Koen Tachelet
Premiere Februar 2017 im Kleinen Haus 1
Regie: Nurkan Erpulat
Wie begreifen, wie ertragen wir Leid? Als Schicksal, als Prüfung, als Strafe?
Mendel Singer muss zunächst „ein paar Welten zugrunde gehen sehn“,
bis er endlich klug wird. Der orthodoxe Hauslehrer lebt mit Frau und
Kindern bescheiden in einem jiddischen Schtetl in Südwest-Russland.
Fest im Glauben Gottes. Bis Menuchim geboren wird. Ein Epileptiker.
„Der Schmerz wird ihn weise machen, die Hässlichkeit gütig, die Bitternis milde und die Krankheit stark“, prophezeit der Rabbi. Mendel aber
erkennt nur eine Strafe Gottes. Und bald folgt ein Schicksalsschlag dem
nächsten. Die gesunden Söhne werden in die Armee des Zaren einberufen. Schemarjah rettet sich mit Hilfe von Fluchthelfern, die seine Mutter
von ihrem Ersparten bezahlt, nach Amerika. Dort reich geworden und
nun Sam genannt, kann er die Familie nachholen. Nur Menuchim, dem man krank die
„Wenn’s diesem Schiffe so geht wie
den anderen, so ist er verloren.“
Reise nicht zutraut, bleibt zurück. In New
Der Graf von Monte Christo, Seite 96
York empfindet Mendel die aufkommende
Zufriedenheit „wie ein fremdes, geborgtes
Kleid“. Die Hoffnung auf ein besseres Leben in der neuen Welt soll sich bald
darauf zerschlagen. Der Weltkrieg bricht aus, 1917 nimmt auch Amerika
daran teil, und zerreißt die Familie endgültig. Allein und in ohnmächtiger
Wut lehnt sich Mendel Singer gegen Gott auf. Doch auf dem Höhepunkt
seiner Verzweiflung erlebt er ein erlösendes Wunder: Menuchim lebt und
ist ein berühmter Musiker geworden.
Joseph Roth verbindet die große Menschheitsfrage nach dem Sinn des
Leidens mit den Fremdheitserfahrungen durch Flucht und Emigration zu
Beginn des 20. Jahrhunderts.
Der in Ankara geborene und seit 1999 in Berlin lebende Regisseur Nurkan
Erpulat ist für seine zeitgenössischen, radikal postmigrantischen Stoffe
und Lesarten bekannt und vielfach ausgezeichnet worden. Aus dieser Perspektive und im Kontext der heutigen Migrationsbewegungen blickt
Erpulat auf die ein ganzes Jahrhundert zurückliegende Geschichte.
94
Get up! Stand up!
Dresdner Schüler proben den Aufstand
Uraufführung März 2017 im Kleinen Haus 2
Eine Produktion der Bürgerbühne
In Kooperation mit der 128. Oberschule Dresden-Reick
Regie: Uta Plate
Anhand von Gesprächen mit Dresdner Zeitzeugen und der Recherche von
Filmmaterial nähern wir uns dem Thema Protest. Liegt unter dem Pflaster
der Strand und wie stehe ich zu lila Latzhosen? Hätte ich beim arabischen
Frühling mitrebelliert, was wollten die Arbeiter in der DDR im Juni 1953,
und welche Demo müsste noch erfunden werden? Wird eigentlich zu viel
demonstriert? Reicht die digitale Revolution? Glauben wir an die Kraft
unserer Stimme, und wie kann ich mir bei all dem Chaos überhaupt eine
Meinung bilden?
Unter dem Motto „Scheitern ist kein Problem“ sagen wir ungeschminkt
unsere Meinung oder borgen vorübergehend die anderer Leute aus, wenn
wir selbst keine haben. Wir proben den Aufstand und tanzen solange, bis
das System wankt. Unter einer Bedingung: Spaß muss sein!
Die Regisseurin, Theaterpädagogin und Dozentin Uta Plate leitete die
afrikanisch-deutsche Theatergruppe „Rangi Moja“ und arbeitete als
­Theatermacherin in Alters- und Asylbewerberheimen und im Gefängnis.
Seit der Spielzeit 1999 / 2000 ist sie Theaterpädagogin an der Schaubühne
Berlin und leitete dort u. a. das Jugendtheaterprojekt DIE ZWIEFACHEN
für Jugendliche, die aus einem sozial benachteiligten Umfeld kommen. Uta
Plate gibt zudem internationale Theater- und Bewegungsworkshops, u. a.
in Göteborg, Santiago de Chile, Beijing, Istanbul, Helsinki, Ramallah und
Alexandria. Seit 2014 arbeitet sie als freie Regisseurin am Theater Neumarkt
in Zürich, am Jungen DT Berlin sowie am Theater Aarhus in Dänemark.
95
Der Graf von Monte Christo
nach dem Roman von Alexandre Dumas
Premiere Februar 2017 im Schauspielhaus
Regie: Simon Solberg
Vierzehn Jahre verbringt der junge Seemann Edmond Dantès aufgrund
einer Intrige seiner Konkurrenten in Kerkerhaft auf der berüchtigten
Gefängnisinsel „Château d’If“. Vor dem Selbstmord bewahrt wird er von
seinem Mitgefangenen, dem gelehrten Geistlichen Abbé Faria, der ihn im
Folgenden in den Wissenschaften und Künsten unterrichtet und schließlich einweiht in das Geheimnis eines verborgenen Schatzes auf der Insel
Montecristo. Nach einer spektakulären Flucht sucht und findet Dantès
den Schatz und kehrt als wohlhabender Mann in seine Heimat zurück. Er
rekonstruiert die Hintergründe und die Beteiligten der Verschwörung, die
zu seiner Verurteilung geführt haben, um daraufhin – als Graf von Monte
Christo – an seinen Gegenspielern von damals Rache zu nehmen.
„Der Graf von Monte Christo“ von Alexandre Dumas ist Mitte des
19. Jahrhunderts als Fortsetzungsroman erschienen und längst ein Klassiker der Weltliteratur. Lustvoll und ausschweifend erzählt er die Vergeltungsphantasie eines unschuldig Verurteilten, der eine verkommene Gesellschaft aus intriganten Machthabern zu richten versucht. Ausgestattet
mit scharfer Intelligenz und unermesslichem Reichtum, betreibt Edmond
Dantès seine eigenmächtige Strafverfolgung und endet schließlich zweifelnd ob der Ergebnisse seiner Unerbittlichkeit.
Der Regisseur Simon Solberg hat schon zahlreiche Stoffe der Weltliteratur inszeniert, die sich aufgrund ihrer Überfülle scheinbar der Dramatisierung verweigern (zuletzt „Die
Odyssee“ am Volkstheater München und
„ ... die beste, fürchterlichste Waffe
ist die Lächerlichkeit. Sie siegt über
„Der abentheurliche Simplicissimus
alles, selbst über die Wissenschaft,
Teutsch“ am Staatsschauspiel Dresden). In
die Schönheit, den Ruhm.“
Karl May, Der Phantast, Seite 81
der Assoziation von historischem Material
und aktuellen Weltbeschreibungen entwickelt er dabei eigensinnige Wesen und Welten. Bildgewaltig und anspielungsreich setzt er die Klassiker in ein überraschendes Verhältnis zu
unserer Medienwirklichkeit und öffnet sie neu für die Gegenwart.
96
Medea
von Euripides
Premiere März 2017 im Schauspielhaus
Regie: Christina Rast
Freiheitskämpferin oder Terroristin? Politische Strategin oder
unkontrollierter Gefühlsmensch? Wer ist diese Medea des Euripides? Aus der Fremde kommt sie. Nach Jahren des Kampfes
und der Flucht hat sie im griechischen Korinth eine neue Heimat für sich
und ihre Kinder gefunden. Doch ihr Mann, der Abenteurer Jason, sehnt
sich nach sozialem Aufstieg und heiratet hinter dem Rücken seiner Ehefrau in die hiesige Königsfamilie ein. Als
Medea von dem Betrug erfährt, ist sie
„Wir lernen eine ganze Menge über
die Backenzähne der Eichhörnchen,
am Boden zerstört. Öffentlich wettert
die Wurzel aus pi und ich weiß
sie gegen Staat und Ehemann und zieht
nicht was. Aber wir lernen nicht das
Geringste über unsere Seelen.“
so den Hass aller auf sich. König Kreon
Szenen einer Ehe, Seite 61
beschließt daraufhin offiziell ihre Ausweisung aus Korinth. Ohne Heimat und
ohne Zukunft, auf den Trümmern ihres Lebens, schmiedet Medea einen
kühnen Racheplan. Nicht nur Jason, diese ganze Gesellschaft soll spüren,
was es heißt, einem Menschen wie ihr die Menschenwürde zu versagen.
Die Schweizer Regisseurin Christina Rast widmet sich nach der Uraufführung von Peter Richters „89/90“ einer der größten und widersprüchlichsten Figuren der Theatergeschichte. Während das antike Publikum von
Euripides‘ schonungslos menschlicher Tragödie schockiert und Lessing
empört war von der widernatürlichen Raserei Medeas, waren die Avantgardisten des 20. Jahrhunderts, wie der Theatermacher Antonin Artaud,
fasziniert von ihrer Monstrosität. Heutzutage provoziert vor allem die
Frage, ob Gewalt als Mittel gegen Unterdrückung und gesellschaftliche
Ausgrenzung gerechtfertigt sein kann. Eine maßlose Gewalt, die sich selbst
ins Recht setzt.
97
Homohalal
von Ibrahim Amir
Uraufführung März 2017 im Kleinen Haus 1
Regie: Laura Linnenbaum
Im Dezember 2012 besetzten Asylsuchende aus dem Mittleren
Osten die Wiener Votivkirche, um auf ihre prekäre Lebenssituation in Österreich aufmerksam zu machen. Es entbrannte eine
heiße Debatte in den Medien, Parteien und private Initiativen von Links und
von Rechts schalteten sich ein. Die „Schutzflehenden“ wurden einerseits
idealisiert, andererseits kriminalisiert. Der aus Syrien stammende und in
Wien lebende Autor Ibrahim Amir arbeitete zwei Jahre lang in Workshops
mit Geflüchteten und Aktivisten zusammen und führte zahlreiche Gespräche mit den verschiedenen Beteiligten.
Das aus dieser Arbeit entstandene Stück „Homohalal“ spielt im Jahr
2033: Die Aktiven von damals treffen sich wieder, um an die gute alte Zeit
und die politischen Kämpfe der Vergangenheit zu erinnern. Interkulturalität ist in dieser künftigen Gesellschaft längst kein Fremdwort mehr, niemand
wird mehr aufgrund seiner Herkunft pauschal kriminalisiert und einige der
Geflüchteten haben sogar den gesellschaftlichen Aufstieg geschafft. Doch
im Laufe des Abends bröckelt die Fassade aus Harmonie und Sentimentalität. Alte Wunden brechen auf und unvereinbare Weltanschauungen prallen
aufeinander. Als öffentlich wird, dass der Sohn
des Falafel-Verkäufers Salamah in den gleich„Europa ist eine Utopie.“
Europa – Eine Fiktion, Seite 64
altrigen Michi verliebt ist, läuft schließlich
alles aus dem Ruder. Aber wie soll man jemanden anständig umbringen, der vor Aufregung vorher ohnmächtig wird?
Amirs schon im Vorfeld umstrittenes Stück ist rasant komisch und
unbequem, weil es falsche Toleranz und gutgemeinte Missverständnisse
schonungslos entlarvt. Es ist ein Plädoyer gegen Vereinfachungen und
vorgefertigte Weltanschauungen – egal von welcher Seite. Gemeinsam mit
der Regisseurin Laura Linnenbaum, die durch ihre Arbeiten am Schauspiel
Frankfurt von sich reden machte, wird Amir das Stück auf die Situation in
Dresden anpassen.
98
Wir kommen
nach dem Roman von Ronja von Rönne
Uraufführung April 2017 im Kleinen Haus 3
Regie: Tea Kolbe
Nora kann nicht glauben, dass ihre beste Freundin aus Kindheitstagen,
Maja, tot sein soll, zudem ist ihr Therapeut im Urlaub und so hat er ihr aufgetragen in seiner Abwesenheit Tagebuch zu schreiben. Außerdem versucht
sie ihre auseinanderdriftende Vierer„Mein größter Traum war es, Signale
Beziehung zu retten. Als ihr und ihren
aus dem Weltraum zu empfangen.“
Freunden alles zu viel wird, packen sie
Ralf – Die Abenteuer von 60 Minuten,
Seite 51
ihre Koffer und fahren ans Meer. Doch
ob dort die Rettung lauert? Mit viel Witz
und Situationskomik beschreibt und analysiert Nora ihre Umwelt und Mitmenschen und doch liegt über allem ein Hauch von Melancholie.
Die Berliner Autorin Ronja von Rönne ist eine neue Stimme in der
deutschsprachigen Gegenwartsliteratur – witzig und respektlos. Sie
schreibt für „Die Welt“ und löste zuletzt mit ihren Ansichten über Feminismus einigen Wirbel in den Feuilletons aus. Bekannt geworden ist sie
mit ihrem Blog „Sudelheft“, in dem sie locker und unterhaltsam von ihren
Beobachtungen, Gedanken und Weltansichten erzählt.
99
Stark wie der Tod – eine biblische Liebe
nach dem Hörspiel von Navid Kermani
Eine szenische Installation
Premiere April 2017 in der Trinitatiskirchruine
„Der Gott der Bibel ist nicht lieb, er ist cholerisch, zornig, rachsüchtig und
mordend“. Und er ist „rasend vor Liebe“, meint der mehrfach ausgezeichnete muslimische Schriftsteller Navid Kermani. „Und auch die Menschen
der Bibel lieben nicht wie im Vorabendprogramm, sondern ohne Maß“.
Das mache die Bibel – auch für Un- oder Andersgläubige – zu einem der
größten Texte der Weltliteratur. Göttlich, da menschlich bis ins Extrem.
Von einer solch schonungslosen Menschlichkeit, der leidenschaftlichen
Liebe zwischen Mensch und Gott erzählt auch Kermanis 2015 entstandenes Hörspiel „Stark wie der Tod“. Er verarbeitet hierin drei der schönsten
und schrecklichsten Texte der alttestamentarischen Bibel – das Hohelied
Salomos, das Buch Hosea und das Buch Judit in der dramatischen Schilderung Friedrich Hebbels – zu einem dreiaktigen Liebesdrama zwischen
einem Mann und einer Frau. Mit sprachlicher Wucht und poetischer Tiefe
entspinnt sich eine wechselvolle Geschichte voller Leidenschaft, Missbrauch und Rache metaphysischen Ausmaßes. Aus intimer Zweisamkeit
hinter geschlossenen Fensterläden wird schnell ein Machtkampf zweier
Urgewalten, ausgetragen vor den Augen der Bevölkerung.
Aufgeführt wird der Text als szenische Installation in der Ruine der
Trinitatiskirche, nahe des alten christlichen und des neuen jüdischen
Friedhofs. So ist dieser Abend des 2015 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichneten Orientalisten Kermani nicht nur ein
kulturell einmaliges Ereignis, sondern gleichzeitig ein kompromissloser
Aufruf zum interreligiösen Dialog.
100
Nichts in Sicht
nach dem Roman von Jens Rehn
Premiere April / Mai 2017 in der Trinitatiskirchruine
Regie: Clara Weyde
Ein deutscher U-Boot-Matrose und ein amerikanischer Pilot
treiben in einem Schlauchboot im Atlantik. Es ist das Kriegsjahr 1943. Der Amerikaner, der Einarmige, ist schwer verwundet und stirbt am dritten Tag, der Deutsche, der Andere, verdurstet eine
Woche später. Unerbittlich entfaltet sich zwischen zwei Menschen, die
ohne jede Hoffnung dem Tod ausgeliefert sind, ein endzeitliches Szenario, in dem nichts bleibt als das elendig verreckende Gegenüber, nichts als
die vage Erinnerung an ein Leben vor dem Krieg – Ahnungen von einer
Einfachheit, friedlichen Banalität, die angesichts des Todes fremd und
zugleich unfassbar wertvoll werden.
In drastischer Klarheit stellen sich die Fragen nach dem Wesen des
Menschen und der Existenz eines göttlichen Gegenübers. Eine eindringlich warnende Parabel über die Sinnlosigkeit des Krieges.
Jens Rehn, geboren 1918 in Flensburg, verarbeitet in dem 1954 erschienen Roman seine eigenen Kriegserlebnisse bei der Marine. Sein Stil ist
nüchtern, unpathetisch und unsentimen„Es gibt nichts mehr zu verlieren.“
tal. Nach dem Krieg gehörte er zu einem
Terror und Gewalt, Seite 79
Kreis von Autoren, der sich „Gruppe 12“
nannte und zusammengeschlossen hatte, um einen neuen, sachlichen Ton
in der Nachkriegsliteratur zu begründen. Kritiker Marcel Reich-Ranicki
würdigte die „hohe Anschaulichkeit und Suggestivität“ des Textes und
fügte mit Nachdruck hinzu: „‚Nichts in Sicht‘ sollten wir, dürfen wir nicht
vergessen: Es ist beides in einem – ein zeitgeschichtliches und ein künstlerisches Dokument.“
101
Der Scheiterhaufen
nach dem Roman von György Dragomán
In Koproduktion mit dem Schauspiel Stuttgart
Uraufführung April 2017 im Kleinen Haus 1
Regie: Armin Petras
Zwei Monate nach dem Sturz Ceauşescus brennen auf dem Hof
ihres Internats die Überreste des diktatorischen Regimes auf
einem großen Scheiterhaufen. Für die dreizehnjährige Emma
kündigt sich mit dem gesellschaftlichen Umbruch ein eigener an: Das
Erwachsenwerden, Wünsche, Träume und Ängste, die erste Liebe. Außerdem soll sie von nun an bei einer Unbekannten, die sich als ihre Großmutter ausgibt, leben. Widerstrebend folgt Emma ihr in eine fremde Stadt. In
der Schule wird sie bedroht, denn die Großmutter gilt als Spitzel und als
Verrückte, die in Kaffeesatz oder Blut liest. Tapfer erträgt Emma die Peinigungen, zugleich aber wächst das Misstrauen gegen die alte Frau. Als sie
sich über das Verbot hinwegsetzt, den Holzschuppen zu betreten, macht
sie eine verstörende Entdeckung. Die Geschichte, die ihre Großmutter
also doch zu erzählen beginnt, über
„Die bürgerliche Gesellschaft steht vor
ihre Familie und über eine Geselleinem Dilemma, entweder Übergang zum
schaft, in der viele Gewaltverbrechen
Sozialismus oder Rückfall in die Barbarei.“
Requiem für Europa, Seite 69
nie verfolgt wurden, zieht Emma den
Boden unter den Füßen weg. „Großmutter sagt, vergessen sei leicht, das solle ich wissen. Ich würde mir vielleicht einbilden, dass mein Gedächtnis nie versagen, ich mich immer und
an alles erinnern würde, doch so werde es nicht sein. Selbst die wichtigsten Dinge könne man vergessen, die besten Dinge und die schlimmsten,
den größten Schmerz und die größte Freude, alles, alles.“ Dabei gebe es
nur das, woran wir uns erinnern, doch was wir vergessen, gebe es nicht
mehr, es verschwinde aus der Welt. Als Akt der Befreiung entfachen die
zwei schließlich einen eigenen Scheiterhaufen.
Armin Petras hat als Regisseur und als Autor Fritz Kater die frühen
1990er Jahre aus der Perspektive der deutschen Wiedervereinigung erzählt
und die zersplitterte Gesellschaft in Regionen rapiden sozialen Wandels
porträtiert. Dabei leitete ihn auch die Frage, ob und wo es irgendeine
gemeinsame Wurzel gibt. Mit der Uraufführung von Dragománs viel
beachtetem Roman blickt er auf Rumänien und genau diese, dort von
Schrecken geprägte Umbruchszeit.
102
Ein Volksfeind
von Henrik Ibsen
Premiere April 2017 im Schauspielhaus
Regie: Marco Štorman
„Der schlimmste Feind der Wahrheit und der Freiheit ist die kompakte
Mehrheit. Ja, diese verfluchte, kompakte, liberale Mehrheit.“ Als der Kurarzt Thomas Stockmann entdeckt, dass das Wasser des örtlichen Heilbades durch Industriegifte verseucht ist, will er mit diesem Befund an die
Öffentlichkeit. Einflussreiche Bürger und Pressevertreter sichern ihm ihre
Unterstützung zu. Doch sein Bruder Peter, der Stadtrat des Ortes, befürchtet einzig und allein den Imageverlust und droht, die hohen Kosten im
Falle einer Sanierung durch Steuereinnahmen decken zu müssen. Sofort
schlägt die Stimmung in der Kleinstadt um und niemandem ist mehr an
Aufklärung gelegen. Denn die kompakte Mehrheit hat nur den eigenen
Vorteil im Blick: Volkswille sei, dass der Badebetrieb lukrativ weitergehe.
Stockmann weist gegen alle Widerstände unbeirrt auf die vom verseuchten Wasser ausgehenden Gefahren hin – noch als die Steine durch seine
Fensterscheiben fliegen. Er richtet sich dabei immer radikaler gegen die
korrupte Gesellschaft als solche, die sich offensichtlich ganz dem Wohlstand und Wachstum untergeordnet hat.
Muss Veränderung immer scheitern, sobald eigene Zugeständnisse
oder gar Verzicht nötig sind? Können Aufklärung und politischer Aktivismus in einer profitorientierten Gesellschaft überhaupt noch etwas bewegen? Ibsen sendet seinen „Volksfeind“ auf einen schmalen Grat zwischen
Engagement und Fanatismus und hinterfragt die Verantwortung des Einzelnen und die Bedingungen gesellschaftlichen Zusammenlebens.
103
Vom Reisen – damals und heute
von Rainer Wieland
S
eit es uns Menschen gibt, sind wir auf Reisen: Zu keiner
Zeit in der Geschichte unserer Spezies hielt es uns lange
an einem festen Ort. Von Afrika aus machten sich vor rund
1,2 Millionen Jahren die ersten modernen Menschen, ausgestattet
mit einem Faustkeil, auf den Weg in den Nahen und Mittleren
Osten, nach Europa und Asien; über das Meer zogen sie nach
Australien; und als sich während der letzten Eiszeit vor rund
20.000 Jahren eine Landbrücke zwischen Sibirien und Alaska
auftat, folgten sie den Bisons und Rentieren und zogen weiter
nach Amerika. Vom Reisen erzählen schon die frühesten Texte
der Menschheitsgeschichte – das Gilgamesch-Epos, das Totenbuch der alten Ägypter und die homerische Odyssee. Mit ihren
Schiffen erkundeten die antiken Seefahrer die Grenzen der
Welt, zunächst die Küstenstriche entlang, irgendwann wagten
sie sich dann aufs offene Meer hinaus.
RALF – Die Abenteuer von
Und auch heute, wo der letzte Win60 Minuten, Seite 51
kel der Erde erforscht und besiedelt
Der Weltensammler, Seite 52
Der Phantast, Seite 81
ist, sind wir in Bewegung – mehr als
jemals zuvor. „Es wirkt so, als seien wir
gar nicht sesshaft“, schreibt der vielgereiste englische Journalist
Michael Palin. „Ständig ist der Mensch auf der Suche nach einem
anderen Ort, an dem irgendetwas besser ist – wo es wärmer
oder schöner ist.“
Dabei können die Beweggründe, um auf Reisen zu gehen,
höchst unterschiedlich sein, wie der Blick auf die Geschichte
zeigt: Die einen trieb Entdeckerfreude, die Lust am Abenteuer
und der Drang nach Eroberung. Andere die Aussicht auf Handel und gute Geschäfte. Eines der ältesten Motive ist religiöser
Natur: die Pilgerfahrt zu einer heiligen Stätte. Dazu kamen in
späteren Zeiten wissenschaftliche Neugier, der Wunsch nach
Bildung und das Bedürfnis nach Erholung. Und eines der
immer­währenden Motive – wie uns die Gegenwart aufs Neue
bestätigt – ist die Flucht vor Elend und existenzieller Not. Deren
Zielpunkt ist heute auch Europa, noch vor 200 Jahren war es
umgekehrt: Allein über fünf Millionen Deutsche ließen im
104
19. Jahrhundert ihre Heimat hinter sich, bestiegen die Auswandererschiffe in Hamburg und Bremerhaven und überquerten
den Atlantik – in der Hoffnung, im fernen Amerika eine bessere
Zukunft zu finden.
Reisen – das bedeutet von jeher Kulturaustausch: Marco
Polo bestaunte im 13. Jahrhundert in Peking das ausgeklügelte
System der Nachrichtenübermittlung durch berittene Boten im
Reich des Mongolenkaisers und das ihm unbekannte Papiergeld, das am Hof von Kublai Khan zirkulierte. Der Engländer
Thomas Coryate – einer der frühen Italienreisenden des
17. Jahrhunderts – beobachtete in Venedig, wie die Leute beim
Essen ein wunderliches Instrument benutzten: die Gabel, die
damals in Europa weitgehend unbekannt war. Nach seiner Rückkehr führte er ihren Gebrauch auf den britischen Inseln ein. Und
als der spanische Eroberer Hernán Cortez mit seinen Männern
im Jahr 1519 die Hauptstadt des Aztekenreichs im mexikanischen Hochland entdeckte, kamen sie aus dem Staunen nicht
mehr heraus. Vor ihnen lag eine hochentwickelte prächtige
Stadt mit 200.000 Einwohnern, die den damaligen euro­
päischen Metropolen in nichts nachstand. Für die Azteken
schien es eine Begegnung mit Außerirdischen. Sie hielten die
fremden Besucher zunächst für Götter, wurden aber bald eines
Schlechteren belehrt. Wenige Jahre später lag ihre prachtvolle
Hauptstadt in Schutt und Asche – niedergebrannt von den Konquistadoren, die vor allem eines antrieb: die Gier nach Gold.
Die europäischen Entdecker und Kaufleute, die im Gefolge
von Kolumbus den amerikanischen Kontinent betraten, sorgten dafür, dass Kulturen miteinander in Verbindung kamen, die
bis dahin gar nichts voneinander wussten. Waren, Pflanzen,
Tiere und Menschen begannen – über alle Grenzen hinweg – um
die Welt zu reisen. Es ist der Beginn einer Entwicklung, die bis
heute anhält – im ausgehenden 20. Jahrhundert wurde dafür
der Begriff Globalisierung geprägt.
Über die Jahrhunderte hinweg war das Reisen eine höchst
unsichere, strapaziöse Angelegenheit – egal ob man zu Fuß
unterwegs war oder auf dem Rücken eines Pferdes, Maultieres
oder Kamels, mit der Kutsche oder auf einem Segelschiff.
Manch einer fühlte sich von der Gefahr regelrecht angezogen,
wie der englische „Weltensammler“ Richard Burton. >>
105
Im Laufe seines nomadischen Lebens bereiste er fast die ganze
Welt und eignete sich mehr als zwei Dutzend Sprachen an. Burtons berühmteste Reise führte ihn im Jahre 1853 nach Mekka. Als
Muslim verkleidet, mischte er sich unter den Zug der Pilger und
drang ins Heiligtum des Islam vor, das „Ungläubigen“ streng
verboten war. Über sein Geburtsland schrieb er: „England ist
das einzige Land, in dem ich mich nicht zu Hause fühle.“
Gewiss, man muss nicht unbedingt auf Reisen gehen, um
sich ein Bild von der Welt zu machen: Die großen Entdeckungsreisenden veröffentlichten Bücher über ihre Abenteuer, brachten Präparate von exotischen Tieren und Pflanzen
mit nach Hause, ließen Zeichnungen und Gemälde anfertigen.
Aus solchen zeitgenössischen Berichten schöpfte im 19. Jahrhundert Karl May in Dresden, um seine abenteuerliche Welt
des Orients und des Wilden Westens zu erschaffen. Erst im
Alter von 57 Jahren machte er sich 1899 zum ersten Mal auf
eine größere Reise in den Orient auf – da waren seine großen
Bücher von „Im wilden Kurdistan“ bis hin zur „Winnetou“Trilogie längst geschrieben. Heute genügt das Drücken der
Fernbedienung des Fernsehers, um sich die Welt nach Hause
zu holen. Von fast jedem Ort der Welt hat sich ein vorgefertigtes Bild in unserem Kopf festgesetzt. Aber kein Reise­
roman, kein Zeitungsreportage, keine Nachrichtensendung
und keine Fernsehdokumentation kann die eigene Anschauung ersetzen. Nichts kommt dem gleich, die Welt mit eigenen
Augen zu sehen.
Reisen bedeutet einen Ausbruch aus der Routine des Alltags
und Abschied von alten Gewissheiten. Wir erkennen, dass der
Ort, an dem wir unsere Zelte aufgeschlagen haben,
Rainer Wieland lebt als
nicht der Nabel der Welt ist. Unser Geist kommt in
Lektor, Herausgeber und
Bewegung, und wir spüren, dass wir lebendig sind.
Autor in Berlin. Er hat
zahlreiche Bücher veröfDenn eine jede Reise ist auch eine Reise zu uns
fentlicht, u. a. „Das Buch
selbst. So werden wir uns immer wieder aufs Neue
der Tagebücher“ und
„Diderots Enzyklopädie“
aufmachen zu den Orten, wo es anders und im
(mit Anette Selg). Zuletzt
Zweifel auch schöner ist als zu Hause.
erschien „Das Buch des
Reisens. Von den Seefahrern der Antike zu den
Abenteurern unserer
Zeit.“ 2016 wurde er
dafür mit dem ITB Book
Award ausgezeichnet.
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Die Stunde da wir nichts voneinander wußten
von Peter Handke
Eine Theaterplatzbespielung mit Dresdner Bürgern
Premiere Juni 2017 auf dem Theaterplatz
Eine Produktion der Bürgerbühne
Regie: Uli Jäckle
Hauptakteur des Stücks ist ein beliebter Platz in Dresden. Es
beginnt damit, dass einer schnell über ihn wegläuft. Die Darsteller treten einzeln und in Gruppen auf, z. B. die alte Frau,
die Schönheit, der mit der Gasmaske, eine japanische Touristengruppe
und eine Gruppe junger Männer, die zu viel Zeit haben. Bürger der Stadt
spielen Alltägliches, begegnen einander, behindern sich, schließen sich
zusammen und lösen sich wieder auf. Auch der Tod wird auf einer Sänfte
vorbeigetragen. Doch was machen plötzlich der gestiefelte Kater und ein
Elefant auf dem Platz? Die Begegnungen zwischen den einzelnen Figuren intensivieren sich, die Grenzen zwischen der Realität des Platzes und
komisch-absurden Erfindungen verschwimmen. Das Stück kommt ohne
Sprache aus, denn der Platz spricht. Und hat es nicht den Anschein, als
würde da ein Volk zusammenwachsen?
Peter Handke wurde 1942 in Kärnten geboren und ist einer der bekanntesten zeitgenössischen österreichischen Autoren. „Die Stunde da
wir nichts voneinander wußten“ schrieb er 1992 als sein zweites Stück
ohne Worte. Über sein Schaffen sagt er: „Ein Künstler ist nur dann ein
exemplarischer Mensch, wenn man an seinen Werken erkennen kann,
wie das Leben verläuft. Er muss durch drei, vier, zeitweise qualvolle Verwandlungen gehen.“
Der Regisseur Uli Jäckle ist seit 2010 Professor für „Kunst in Aktion“
an der HBK Braunschweig. Er arbeitete u. a. am Schauspiel Stuttgart, Theater Freiburg, Schauspielhaus Hamburg, Staatstheater Braunschweig, am
Deutschen Theater Berlin und am Staatsschauspiel Dresden. Bekannt
geworden ist er vor allem mit seinen großen Landschaftstheaterprojekten
unter Einbindung von bis zu 200 Laiendarstellern. Außerdem ist er als
Autor tätig. Seine Inszenierungen mit Theater ASPIK „Der Fall aus dem
All“ und „Wildnis“ an der Bürgerbühne Dresden wurden mit dem renommierten BKM-Preis Kulturelle Bildung 2015 ausgezeichnet.
107
„ ... die We
geschicht
einem ke
schuldigu
für den A
eltte schreibt
einen Entungszettel
Alltag“
Nachlass – Rooms after people
Stefan Kaegi / Dominic Huber (Rimini Protokoll)
Eine Produktion von Théâtre de Vidy, Lausanne
in einer Koproduktion u. a. mit dem Staatsschauspiel Dresden
Premiere Juni 2017 im Kleinen Haus 1
Schriftstücke, Testamente, Gerüche, Bankauszüge, letzte Worte, FacebookEinträge. Was bleibt, wenn wir irgendwann nicht mehr da sind? Und wie
wollen wir, dass man sich an uns erinnert? Die Künstlergruppe Rimini
Protokoll hat Menschen besucht, die wissen, dass sie bald sterben werden.
Gemeinsam mit ihnen haben sie über den Tod nachgedacht, gelacht und
geschwiegen. Und sie haben Räume entworfen, die an sie erinnern sollen,
wenn sie eines Tages nicht mehr da sind. Die meisten von ihnen werden
die Premiere nicht mehr erleben.
Rimini Protokoll ermöglichen in ihren Arbeiten neue Sichtweisen auf
die Wirklichkeit. Sie arbeiten meist mit nichtprofessionellen Darstellerinnen und Darstellern zusammen – sogenannten „Experten des Alltags“ –
und suchen nach neuen Spielorten und Formaten an der Grenze von Theater, Film, Hörspiel und Installation. „Nachlass“ ist bereits ihre fünfte
Arbeit, die sie in Dresden zeigen werden. Zuletzt waren sie mit „Situation
Rooms“ und „Adolf Hitler: Mein Kampf, Band 1 & 2“ zu Gast.
„Nachlass“ – eine szenische Installation über den Tod, ein Theaterstück
ohne Menschen.
110
Wut
von Elfriede Jelinek
Eine psychogeographische Konzert-Performance
Premiere 17. Juni 2017 in der Frauenkirche
In Zusammenarbeit mit den Dresdner Musikfestspielen
Mit Musik von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn
Bartholdy, Wolfgang Amadeus Mozart sowie Richard
Wagners „Jesus von Nazareth“ – Eine Rekonstruktion
Regie und Musikalische Leitung: Christian von Borries
„… ja, etwas Musik bitte, und singen Sie, Göttin, ja, Sie sind jetzt dran, singen Sie
vom Zorn dieses Menschen, der, entbrannt von sich selbst, den Menschen, na ja,
den Archaiern, den Alten, nicht allen Alten, man kann sie auch Griechen nennen,
wer immer sie waren, der der unnennbaren Jammer erregt, der Zorn, mit dem wir
Fabriken und Supermärkte und Redaktionen durchrasen wie Hallen …“
— aus „Wut“ von Elfriede Jelinek
Ein Wut-Chor in der Frauenkirche: Inspiriert vom antiken Mythos der Göttin Hera, die den Helden Herakles blind vor Zorn machte, so dass er im
Rausch seine Kinder tötete, erzählt Elfriede Jelinek in wechselnden Perspektiven von der Wut islamistischer Terroristen, von den Anschlägen auf
die Pariser Zeitungsredaktion und den jüdischen Supermarkt, wie von
deutschen Wutbürgern, von zornigen Göttern, Vätern und Söhnen.
Der Dirigent, Komponist und Filmemacher Christian von Borries führt
Jelineks neuen Text gemeinsam mit dem Schauspielensemble des Staatsschauspiels Dresden in der Frauenkirche
auf. Und er kombiniert dies u. a. mit Aus„ ... also was, ich soll in meinem Taxi
den Vater der Märtyrer mitnehmen?“
zügen aus „Siegfrieds Tod“, Mendelssohns
Gott wartet an der Haltestelle, Seite 78
Reformationssinfonie, mit Passionen von
Bach und schließlich mit Mozarts letzter
Komposition „Requiem in d-Moll“. Darüberhinaus wird in dieser psychogegographischen Konzert-Performance die Geschichte der Frauenkirche
und das unvollendete und hier erstmals rekonstruierte Fragment „Jesus
von Nazareth“ von Richard Wagner eine Rolle spielen. >>
111
Die psychogeographische Methode wird hier spielerisch angewendet, um
den Einfluss von Architektur und Geographie auf die Wahrnehmung, das
psychische Erleben und Verhalten zu untersuchen. Musik wird zu einer
vierten Dimension. Sie versieht
die Frauenkirche mit einer Zeit„Ins allergrößte Unglück stürzest du dich selbst.“
Medea, Seite 97
achse, ebenso wie es der Text
von Elfriede Jelinek tut, der weit
zurück und bis in die Zukunft reicht. Mit seinen Arbeiten öffnet Christian
von Borries den Konzertsaal, indem er ungewöhnliche Orte aufsucht und
damit das Kunstwerk in neue Zusammenhänge stellt: Wie verändert der
Raum die Musik und umgekehrt, wie definiert die Musik den Raum neu.
Borries, den der WELT-Feuilletonist Josef Engels den „Schlingensief der
Klassik“ nennt, bewegt sich zwischen den Künsten und war u. a. auf der
Kasseler Documenta 12 eingeladen, sein erster Film „the dubai in me“
gewann den Preis des Internationalen Film Festivals Marseille, und für
seine CD „Replay Debussy“ erhielt er den Echo Award.
112
Zitatnachweise
Zur schönen Aussicht – Ödön von Horáth, Seite 56
Das Ende der Menschheit – Konstantin Küspert, Seite 74
RALF – Lisa Danulat, Seite 86
Heimat – Ilija Trojanow, Seite 92
89 / 90 – Peter Richter, Seite 108
113
Extra
Dresdner Reden finden seit 1992 gemeinsam mit der „Sächsischen
Zeitung“ an mehreren Sonntagen im Frühjahr im Staatsschauspiel Dresden statt. Die Liste der bisherigen Gäste liest sich wie ein „Who is Who“
des deutschen Kultur­und Geisteslebens. Künstler, Politiker, Schriftsteller,
Architekten, Journalisten und Historiker äußern sich auf der Bühne des
Schauspielhauses zu aktuellen Themen.
Weiterdenken ist eine Einrichtung der politischen Bildung der HeinrichBöll-Stiftung Sachsen e. V. für Erwachsene und präsentiert g
­ emeinsam mit
dem Lehrstuhl für Internationale Politik an der TU D
­ resden eine Vortragsreihe im Kleinen Haus zu aktuellen gesellschaftlichen Themen.
Musik zwischen den Welten ist eine Konzertreihe zwischen Tradition
und Moderne, Ost und West. Die Theater-und Konzertagentur Andreas
Grosse lädt internationale Musiker aus den verschiedensten Ländern und
Kulturen in das Kleine Haus ein. Das Programm ist so vielfältig wie die
Weltmusik selbst, mit Einflüssen aus Folk, Jazz, Pop und Klassik. Die Konzerte finden jeweils sonntags statt.
Die Dresdner Philharmonie ist in der Spielzeit 2016 / 17 zum letzten Mal
zu Gast im Schauspielhaus.
Die Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden bringt jährlich eine Inszenierung im Kleinen Haus zur Aufführung.
Die Lange Nacht der Dresdner Theater findet am 1. April 2017 zum
sechsten Mal statt: Von 16.00 bis 24.00 Uhr zeigen die Dresdner Theater
und Ensembles auf mehr als dreißig Bühnen Kostproben ihres Schaffens
aus den Bereichen Theater, Tanz, Oper, Operette, szenische Lesung, Figurentheater, Kabarett und Konzert. Die dreißigminütigen Vorstellungen
beginnen im Stundentakt.
114
Searching for William? – Woods of Birnam & William Shakespeare in
concert. Nicht nur in der viel beachteten „Hamlet“-Inszenierung von Roger
Vontobel am Staatsschauspiel Dresden kam die Band „Woods of Birnam“
in Kontakt mit William Shakespeare. Schon ihr Bandname hat als Grundlage einen gleichnamigen Song, der Zeilen von Macbeths Schlussmonolog verarbeitet und mit moderner Popmusik verbindet. Nun bilden alle
„Shakespeare-Songs“ der Band die Grundlage für einen konzertüber­
greifenden Abend, bei dem sich Sänger und Schauspieler Christian
Friedel darüber hinaus Monologen und Texten des englischen Theaterdichters in Originalsprache widmet. Man begibt sich auf Spurensuche
nach den Ursprüngen der Songs, erforscht Stimmen der Vergangenheit,
folgt der wunderschönen alten englischen Sprache und spürt den Assozi­
ationen ins Heute nach. „Hamlet“ und „Macbeth“ kommen ebenso zu
Wort, wie Hexen und Geister, der Welt des berühmtesten Theaterdichters entsprungen. In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Unsere Kooperationspartner
WOD # – Initiative weltoffenes Dresden ist ein Zusammenschluss der Dresdner Kulturinstitutionen. Unter diesem Namen bieten wir eine Vielzahl von Veranstaltungen und Formaten in unseren jeweiligen Häusern an. Wir wollen damit ein Zeichen setzen für eine offene Gesellschaft, für Toleranz und Solidarität und gegen Angstmacherei und Populismus. Unter anderem
bieten wir ausgewählte Vorstellungen mit Übertiteln für fremdsprachige Dresdnerinnen und Dresdner an, und Asylsuchende erhalten freien Eintritt bei Repertoireveranstaltungen.
Das Staatsschauspiel Dresden praktiziert in Partnerschaft mit der Hochschule für Musik und
Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig eine besondere Ausbildungsform: Nach dem
Grundstudium an der Hochschule werden die Studierenden im dritten und vierten Studienjahr im
Schauspielstudio Dresden weiter unterrichtet. Die Studentinnen und Studenten wirken neben ihrer
Ausbildung an Produktionen des Staatsschauspiels mit und erarbeiten eine eigene Studioinszenierung.
Die Kooperation der Dresden School of Culture mit dem Staatsschauspiel Dresden ermöglicht Studentinnen und Studenten des Masterstudiengangs Kultur und Management, akademische Lehre
und Praxiserfahrung miteinander zu verbinden.
Die Hochschule für Bildende Künste Dresden ist eine langjährige Kooperationspartnerin
in der Ausbildung. Studenten der Studiengänge Bühnen- und Kostümbild sowie Theaterausstattung
können praktische Erfahrungen am Staatsschauspiel Dresden sammeln.
115
Reisefieber – Die Stadt als Bühne
Das Staatsschauspiel Dresden wird Ihnen im nächsten Jahr an vielen Orten
in der Stadt begegnen. Während der Umbauarbeiten im Schauspielhaus
(bis Ende Oktober) wird – neben dem Kleinen Haus – in der Kapelle im
Dresdner Schloss, mit seinem einmaligen spätgotischen Gewölbe, und
dem Palais im Großen Garten gespielt. Die Sächsische Kunstsammlungen
Dresden öffnen erstmals dem Theater die Pforten der Gemäldegalerie Alte
Meister für Thomas Bernhards „Alte Meister“.
Darüber hinaus gehen wir weiter an wichtige Orte, die das Selbstverständnis dieser Stadt prägten und prägen und zur Auseinandersetzung
mit Geschichte und Gegenwart aufrufen. Trinitatiskirchruine, Theaterplatz und Frauenkirche, in der die Spielzeit mit Christian von Borries’
Konzert-Performance „Wut“ von Elfriede Jelinek ihren spektakulären
Abschluss findet.
Auf den folgenden Seiten:
Gemäldegalerie Alte Meister
Trinitatiskirchruine
Frauenkirche
Schlosstheater
Palais im Großen Garten
116
Bürgerbühne
Die Bürgerbühne Dresden geht in ihre achte Spielzeit und beobachtet
staunend, wie sich der Begriff „Bürger“ unmerklich, aber kontinuierlich
wandelt. Wie es plötzlich besorgte Bürger, Wutbürger, Nichtbürger und
Neubürger gibt. Wie er für Weltbürger und für deutsche Bürger steht, wie
das Wort benutzt werden kann, um andere ein- oder auszuschließen. Die
Fronten in unserer Stadt sind verhärtet, und wir als BürgerInformationen zu
bühne machen weiter mit dem, was wir begonnen haben,
allen hier vorgestellten
nur nennen wir es anders. Wir nennen es nun Integration.
Produktionen der
Bürgerbühne unter:
Wir meinen damit nicht etwa die Integration von Geflüchwww.staatsschauspiel-­
teten in die deutsche Gesellschaft, sondern das Zusammendresden.de, Telefon
0351 . 4913-740, E-Mail:
wachsen ALLER Gruppierungen dieser Stadt und darüber
buergerbuehne@
hinaus. Eine Utopie? Ja, genau. Das bedeutet jedoch keinen
staatsschauspiel-dresden.de.
Schmusekurs. Wir müssen dafür auf den Proben und auf der
Wenn Sie den Newsletter
der Bürgerbühne erhalten
Bühne den einen oder anderen Konflikt austragen, denn nur
möchten, können Sie
so kommen wir voran. Doch das kommt uns gelegen, denn
ihn per E-Mail bestellen.
Einmal im Monat bekomjedes gute Drama braucht einen Konflikt. Wir beginnen mit
men Sie alle aktuellen
„Romeo und Julia“ nach William Shakespeare mit deutschen
Informationen zu den
Aufführungen, Veran­
und arabischen Jugendlichen, die sich auf der Bühne die
staltungen und AusschreiFrage stellen, die viele Menschen derzeit umtreibt: Ist die
bungen der Bürgerbühne
per E-Mail zugeschickt.
Liebe zwischen den Geschlechtern grenzenlos? In „Zuerst
die gute Nachricht“ kracht es ein zweites Mal, wenn das
Publikum Vertreter der Presse an einen Detektor anschließt und fragt:
„Wie und unter welchen Bedingungen arbeitet ihr und woher kommt euer
schlechtes Image?“ In „Secondhand-Zeit“ werfen wir einen Blick auf die
90er-Jahre, auf die Trümmer des sowjetischen Sozialismus, und darauf,
wie die Menschen heute die Zeit seitdem beurteilen.
Da wir festgestellt haben, dass bei unseren Jugendprojekten überdurchschnittlich viele Gymnasiasten mitspielen, erarbeiten wir in dieser
Spielzeit „Get up! Stand up!“ gemeinsam mit der Klasse 9b der 128. Oberschule Dresden-Reick. Anhand von Gesprächen mit Zeitzeugen nähern wir
uns dem Thema Protest und suchen nach eigenen Haltungen zu Fragen
unserer Zeit. Unter einer Bedingung: Es muss Spaß machen! Am Ende der
Spielzeit feiern wir unsere Stadt gemeinsam mit 40 Dresdner Bürgern.
Uli Jäckle, der Regisseur der großen Landschaftstheaterprojekte „Der Fall
aus dem All“ und „Wildnis“, zaubert die gesamte Dresdner Stadtgesellschaft auf den Theaterplatz. Was ist Stadt, was ist Bühne? Wir spielen
122
­ lltag und werden dabei zum Welttheater. E
A
­ inzelne, Gruppen und auch
ein Elefant. Wächst da ein Volk zusammen?
Unsere Stadt bräuchte eigentlich zehn Bürgerbühnen, denn die Zahl der
nicht gehörten Geschichten und Menschen ist ungleich größer als die, die
es auf die Bühne schaffen. Wenn wir uns etwas wünschen dürfen: Nutzen Sie
Ihre Stadt als Bühne und erzählen Sie sich gegenseitig Ihre Geschichten von
früher, heute und auch die, die es geben könnte. Wenn Sie selbst nicht erzählen wollen, stellen Sie dann und wann eine einfache Frage. Der Esstisch, der
Aufzug, die Straßenbahn, der Hausflur und die Party sind ebenfalls wunderbare Bühnenbilder. Natürlich nicht so wunderbar wie unsere.
Wir freuen uns, mit Ihnen in dieser Stadt zu leben und zu arbeiten und
auf eine spannende neue Spielzeit mit viel produktiver Gruppenkeile!
Miriam Tscholl,
David Benjamin Brückel,
Christiane Lehmann,
Bettina Seiler
Das Team der Bürgerbühne
123
Die Inszenierungen der Bürgerbühne
Romeo und Julia
nach William Shakespeare
In einer Fassung von Martin Heckmanns
Ein Theaterprojekt mit arabischen und deutschen Jugendlichen
Premiere 1. Oktober 2016 im Kleinen Haus 1
Regie: Miriam Tscholl
Die Montagues kommen aus Aleppo und die Capulets aus Dresden. Die
beiden Familien sind verfeindet, auf den Straßen ihrer Stadt kommt es
regelmäßig zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Doch Romeo und
Julia hat es trotzdem oder gerade deshalb erwischt. Sie sind jung und
glauben an die grenzenlose Liebe. Als es zu einer Schlägerei kommt, tötet
Romeo Julias Cousin und wird aus dem Land verbannt. Er flieht. Als er vom
angeblichen Tod Julias erfährt, tötet er sich selbst, und Julia folgt ihm in
den Tod. Ausführliche Informationen zum Stück, Seite 63
Wir suchen: arabisch- und deutschsprachige Jugendliche, die das Thema Liebe interessiert und
die Lust haben, Theater zu spielen. Ein Infotreffen findet am 11. Mai 2016 um 18.00 Uhr im Kleinen
Haus Mitte statt. Geprobt wird zwischen Mai und September. Die Sommerferien sind probenfrei.
Erste Deutschkenntnisse sind erforderlich.
‫روميو وجولييت‬
‫عن مرسحية وليام شكسبري‬
‫صياغىة من مارتني هيكامنس‬
‫مرشوع مرسحي مبشاركة شباب وفتيات عرب و أملان‬
2016 ‫ أكتوبر‬1 ‫العرض األول‬
‫من إنتاج مرسح املواطن‬
‫إخ راج مرييام تشول‬
‫لكن روميو و جوليت مع هذا – أو رمبا‬.‫ العائلتان عىل خالف و يتعاركان دامئ اً يف شوارع دريسدن‬.‫أهل الحبيب من حلب و أهل املحبوبة من دريسدن‬
‫ ابن عم جولييت و‬،‫ و لكن يف أثناء إحدى املشاجرات يقتل روميو تيبالت‬.‫ فهام ما زاال شابني و يؤمنان بأنه ال حدود للحب‬،‫بسببه – يكمالن طريقهام‬
.‫يُ نفى من البالد‬
65 ‫صفحة‬.. ‫ معلومات باالتفصيل من املرسحية‬.‫ و تقتل هي أيض اً نفسها لتلحق به يف موته‬،‫ينتحر روميو بعد سامع أنباء مزعومة عن موت جوليت‬
‫ ممن يهتمون مبوضوع الحب و لديهم الرغبة يف التمثيل عىل‬،‫نحن نبحث عن شباب و فتيات يتحدثون العربية و شباب و فتيات يتحدثون األملانية‬
‫ تتم‬.‫ مايو الساعة السادسة مساء يف القاعة الوسطى باملرسح الصغري‬11 ‫ميكن الحصول عىل املزيد من املعلومات يف االجتامع الذي ُي عقد يوم‬.‫املرسح‬
.‫ من املهم أن تكون لديك معرفة باللغة األملانية‬.‫ و تتوقف خالل إجازة الصيف‬،‫التدريبات املرسحية (الربوفات) بني شهري مايو و سبتمرب‬
124
Zuerst die gute Nachricht
Eine Krisenschau mit Vertretern aus Presse, Funk und Social Media
Uraufführung 11. November 2016 im Kleinen Haus 3
Regie: Jessica Glause
Das Misstrauen gegenüber den Medien ist so groß wie selten zuvor. Dabei
beschränkt sich die Wut der Bürger nicht auf die bloßen Meldungen, sondern nimmt häufig auch die Personen ins Visier, die hinter den Nachrichten
stehen. Von ihnen wollen wir wissen, in welchem Verhältnis Fakten und
Fiktion stehen. Welchem Kodex fühlen sie sich in ihrer Arbeit verpflichtet? Wie gehen sie mit eigenen Fehlern um? Und was macht eigentlich
gute Berichterstattung aus? Vielleicht muss man Journalisten persönlich
kennenlernen, um ihnen und dem Journalismus wieder zu vertrauen. Ausführliche Informationen zum Stück, Seite 73
Wir suchen: aktive, zukünftige und ehemalige Journalisten aus dem Bereich Print, Fernsehen,
Hörfunk und Social Media, Bloggerinnen, Medientrainer, Fotografen, Kamerafrauen, Cutter, PR-Manager,
Pressesprecher, Kommunikationswissenschaftler, Medienrechtlerinnen, Archivare und kritische
Zeitungsleserinnen. Ein Infotreffen findet am 24. Mai 2016 um 18.00 Uhr im Kleinen Haus Mitte statt.
Geprobt wird mit Unterbrechungen zwischen Mai und November 2016. Es sind keine Theatervorkenntnisse erforderlich.
Secondhand-Zeit. Leben auf den Trümmern des Sozialismus
nach dem Buch von Swetlana Alexijewitsch
Ein Projekt mit Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion
Deutsche Erstaufführung Januar 2017 im Kleinen Haus 3
Regie: David Benjamin Brückel
In Swetlana Alexijewitschs neuestem Buch ziehen Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion Bilanz über ihr Leben seit dem Zusammenbruch des
Imperiums und fragen, was übrig geblieben ist von den großen Träumen
und Wünschen und Verheißungen von damals. Ausführliche Informationen
zum Stück, Seite 83
Wir suchen: Menschen aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion, die heute in Dresden leben und
Lust haben, Theater zu spielen. Ein Infotreffen findet am 14. Juni 2016 um 18.00 Uhr im Kleinen Haus
Mitte statt. Geprobt wird zwischen August 2016 und Januar 2017. Es sind keine Theatervorkenntnisse
erforderlich.
Мы ищем дрезденцев: жителей бывших советских республик, которые хотели бы выйти на
театральную сцену. Информационное собрание состоится 14 июня 2016 года в 18.00 в Малом
театре (Kleines Haus Mitte). Репетиции будут происходить с августа 2016 по январь 2017 года.
Никакой театральной подготовки не требуется. Подробная информация находится на странице 83
125
Get up! Stand up!
Dresdner Schüler proben den Aufstand
Uraufführung März 2017 im Kleinen Haus 2
In Kooperation mit der 128. Oberschule Dresden-Reick
Regie: Uta Plate
Anhand von Gesprächen mit Dresdner Zeitzeugen und der Recherche von
Filmmaterial nähern wir uns dem Thema Protest. Glauben wir an die Kraft
unserer Stimme, und wie kann ich mir bei all dem Chaos überhaupt eine
Meinung bilden? Unter dem Motto „Scheitern ist kein Problem“ sagen wir
unsere Meinung und tanzen bis uns jemand zuhört. Ausführliche Informationen zum Stück, Seite 95
Wir suchen: Interviewpartner, die an historischen oder aktuellen Protest­bewegungen aktiv teilgenommen haben und darüber erzählen wollen. Bei Interesse melden Sie sich bitte unter:
[email protected] oder 0351 . 4913-740.
Die Stunde da wir nichts voneinander wußten
von Peter Handke
Eine Theaterplatzbespielung mit Dresdner Bürgern
Premiere 11. Juni 2017 auf dem Theaterplatz
Regie: Uli Jäckle
„Einer auftretend und abgehend mit einem Ast zwischen den Beinen; einer
passierend mit einem Modell einer Brücke, die er vergleicht mit dem Platz“.
Dresdner Bürger spielen Alltägliches und begegnen plötzlich einem Elefanten. Das Stück kommt ohne Sprache aus, denn der Platz spricht. Ausführliche Informationen zum Stück, Seite 107
Wir suchen: Dresdner Bürger aller Altersstufen, die Lust haben, den Theaterplatz zu bevölkern. Als
spielendes Kind, als Schönheit, Frau mit Einkaufstüten, Teppichhändler, Cowboy, Skateboardfahrer,
Wanderer, Betrunkener und vieles mehr. Ein Infotreffen findet am 9. November 2016 um 18.00 Uhr
im Kleinen Haus Mitte statt. Geprobt wird zwischen März und Juni 2017. Es sind keine Theatervorkenntnisse erforderlich.
126
Die Clubs der Bürgerbühne
Wie jedes Jahr laden wir auch in dieser Spielzeit Bürger aller Altersstufen
aus Dresden und Region ein, an unseren Clubs teilzunehmen. Im Rahmen
der einmal pro Woche stattfindenden Proben wollen wir gemeinsam mit
euch Theater spielen! Die Ergebnisse werden in der zweiten Spielzeithälfte
in Form von Werkstattaufführungen präsentiert.
Ein Infotreffen für alle Clubs findet am 31. August 2016 um 18.00 Uhr
im Kleinen Haus Mitte statt. Anmeldungen für die Clubs sind bis 1. September möglich. E-Mail: [email protected],
Telefon: 0351 . 4913-740
Club der anders begabten Bürger
von 19 bis 99 Jahren
Was wäre die Welt ohne Helden? Von der Antike bis in die Gegenwart finden wir sie in jeder
Epoche. Bist auch du ein Held oder möchtest du
einer werden? Dann komm in den Club der anders
begabten Bürger! Im achten Projekt unseres Clubs
gehen wir mit dir und anderen Menschen mit
Behinderung auf die Suche nach Helden in Literatur, Film und im richtigen Leben. Wer ist dein
größter Held? Und was war deine größte Heldentat? Der Club wird vom Sächsischen Ministerium
für Soziales gefördert und durch Spenden unterstützt. Leitung: Jacqueline Hamann, Silke Stuck
(Theaterpädagoginnen), Januar bis Oktober, montags 15.30 – 18.30 Uhr
Club der begleitenden Bürger
von 19 bis 99 Jahren
In Kooperation mit dem Landesverband für Hospizarbeit und Palliativmedizin Sachsen e.V.
Alleine gehen zu müssen ist traurig. Und so wie
sich Freude und Glück verdoppeln, wenn man
sie teilt, lassen sich auch Leid und Traurigkeit
vermindern. Jemanden begleiten – wohin? Oder:
auf welchem Weg? Hospizhelfer haben ihre Erfahrungen. Welche Erfahrungen haben Sie? Leitung:
Nora Otte (Regisseurin), September 2016 bis Mai
2017, montags 18.30 – 21.30 Uhr + 2 Wochenenden
Club der musikalischen Bürger
von 14 bis 99 Jahren
Singst du gerne? Spielst du ein Instrument?
Kannst du beatboxen oder machst sonst wie
Musik? Im Club der musikalischen Bürger ist alles
erlaubt und nichts peinlich. Ausgehend von euren
Lieblingsliedern und Idolen, von Evergreens und
One-Hit-Wonders produzieren wir gemeinsam
einen musikalischen Abend voller Soul: das Bes-
127
te von damals bis heute. Leitung: Thomas Eisen
(Schauspieler), Benjamin Rietz (Musiker), September 2016 bis März 2017, donnerstags 16.oo –
18.oo Uhr + 2 Wochenenden
Club der dadaistischen Bürger
von 14 bis 24 Jahren
Keine andere künstlerische Bewegung setzt so
sehr auf den vergänglichen Augenblick, auf
Aktion und Spektakel, wie Dada. In diesem Club
beschäftigen wir uns mit allem, was Dada ausmacht und feiern das 100. Jubiläum als gäbe es
kein Morgen mehr. Wir übersetzen die Schwere
der Zeit in Leichtigkeit, begegnen dem allgemeinen Pessimismus mit Anarchie und erfinden
eine poetische Bildsprache für den „gigantischen
Weltenunsinn“, zu dem wir uns in körperlichen
Manifesten und bewegten Simultan-Gedichten
bekennen. Leitung: Christiane Lehmann (Theaterpädagogin), September 2016 bis März 2017,
freitags 18.00 – 21.00 Uhr + 3 Wochenenden
Club der hysterischen Bürger
von 35 bis 99 Jahren
Hysterie: ein ekstatischer Zustand vom Teufel
besessener Frauen, schrille Selbstinszenierung
oder heilige Verzückung? Verwurzelt in der
menschlichen Sexualität, galt sie lange als medizinisches Phänomen, das ausschließlich bei Frauen auftritt, wird jedoch spätestens seit Sigmund
Freud auch Männern zugeschrieben. Ausgehend
von Ibsens „Hedda Gabler“ wird das Theoriegeflecht erforscht, das sich seit Jahrhunderten
um die Hysterie rankt. Leitung: Marius Ahrendt
(Schauspielstudent), Julia Fahle (Dramaturgieassistentin), Christian Freund (Schauspielstudent),
Oktober 2016 bis Mai 2017, donnerstags 18.00 –
21.00 Uhr + 2 Wochenenden
>>
Club der jungen anders begabten Bürger
von 14 bis 24 Jahren
Wir möchten von euch wissen, wie es sich
anfühlt, jung zu sein, erwachsen zu werden und
seinen Platz in der Welt zu suchen. Wie sehen
eure Wünsche, Hoffnungen und Ängste aus?
Wie viel Emanzipation ist nötig und wie viel ist
überhaupt möglich? Der Club der jungen anders
begabten Bürger richtet sich als inklusiver Club
an junge Menschen mit und ohne Behinderung.
Leitung: Jacqueline Hamann (Theaterpädagogin),
Januar bis Juni 2017, freitags 16.00 – 18.oo Uhr
Club der dramatischen Bürger
von 14 bis 18 Jahren
Im Club der dramatischen Bürger befassen wir
uns mit einem Stoff, der auf dem Spielplan des
Staatsschauspiels Dresden steht. In welcher Zeit
ist das Stück entstanden? Welche Fragen haben
den Autor beschäftigt? Und was hat der Stoff
eigentlich mit uns zu tun? Gemeinsam lesen
und improvisieren wir, gehen ins Theater und
bringen das Stück in unserer eigenen Version auf
die Bühne. Leitung: Philipp Lux (Schauspieler),
September 2016 bis März 2017, dienstags 16.00 –
18.00 Uhr + 2 Wochenenden
Club der vielsprachigen Bürger
von 14 bis 24 Jahren
In Club der vielsprachigen Bürger geht es ums
Sprechen und Verstehen. Um Mutters Sprache
und Vaters Land. Ums Sprachlos-Sein. Um Hände und Füße. Um Körpersprache, ÜbersetzungsApps, Sprachmelodien sowie A1- und B2- Zertifikate. Welche Sprache braucht man, um einander
zu verstehen und wenn ja, wie viele? Der Club
richtet sich an Menschen, die Farsi, Pashto, Arabisch, Urdu, Deutsch oder irgendeine andere
Sprache sprechen. Leitung: Katja Heiser (Thea­
ter­pädagogin), September 2016 bis Mai 2017,
mittwochs 16.00 – 18.00 Uhr + 2 Wochenenden
128
Club der lehrenden Bürger
für Pädagogen und Referendare
Über welche künstlerischen Mittel verfügt der
Film, und wie lassen sich diese im Theater umsetzen? Worin liegen die Herausforderungen und
der Mehrwert der Bearbeitung eines Filmstoffes
für die Bühne? Das Festival „Schultheater der
Länder“ steht 2017 in Potsdam-Babelsberg unter
dem Motto „Theater.Film“. In Anlehnung an diese Thematik begeben wir uns mit Lehrkräften auf
eine ästhetische Forschungsreise, bei der sie den
Weg von der Idee zur Präsentation als Darsteller
selbst erleben und vielfältige praxisorientierte
Anregungen für die eigene Theaterarbeit in der
Schule sammeln. Leitung: Christiane Lehmann
(Theaterpädagogin), für Lehrkräfte und Referendare aller Schularten, September 2016 bis Juni
2017, dienstags 18.00 – 21.00 Uhr + 2 Wochenenden
In Kooperation mit der Sächsischen Bildungs­
agentur, Regionalstelle Dresden (Fortbildungsnummer D05090)
Club der hör-spielenden Bürger
von 19 bis 99 Jahren
Wie klingt die Welt? Welches Bild ergibt sich,
wenn wir nur die Geräusche und Töne unserer
Umgebung wahrnehmen? Entdecken wir mit
unseren Ohren mehr als mit den Augen? Sehende, sehgeschädigte und blinde Menschen zeigen
einander ihren Blick auf die Welt und entdecken
gemeinsam die Klänge des Alltags neu. Am Ende
steht die Umsetzung eines Textes als Hörspiel.
Leitung: Tea Kolbe (Regieassistentin), Norman
Schaefer (Theaterpädagoge), September 2016 bis
Juni 2017, jeden zweiten Samstag 15.00 – 17.00 Uhr
+ 3 Wochenenden
Club der besorgten Bürger
von 25 bis 99 Jahren
In unserem Club darf jeder seine Sorgen äußern.
Denn jeder hat ein Recht auf seine Angst. Wir
schreiben sie auf und schreien sie raus! Wir
opfern dem Gott der Angst Eierschecke bis zum
Abwinken, bauen eine Dresdner Bedürfnispyramide und wärmen unsere Gedanken an einem
„Kännchen Heeßen“ auf. Derart gestärkt begeben
wir uns gemeinsam auf die Suche nach individuellen und kollektiven Ursachen für unsere Ängste.
Leitung: Marie Bretschneider (Schauspielerin /
Puppenspielerin), September 2016 bis April 2017,
mittwochs 18.00 – 21.00 Uhr
Weitere Angebote der Bürgerbühne
Montagscafé
Offener Treffpunkt für Geflüchtete und Dresdner
Ab Ende August öffnet das wöchentliche Montagscafé wieder. Sie sind
herzlich eingeladen, vorbei und ins Gespräch zu kommen. Vielleicht schaffen wir es, uns ein neue paar Namen zu merken, ein bisschen Kunst ins
Spiel zu bringen und im Anderen mehr zu sehen als einen Flüchtling oder
Dresdner. Das macht irgendwie mehr Spaß und Sinn. Das Montagscafé ist
ein Angebot für alle Altersgruppen. Um 15.00 Uhr geht es los mit einem
zweistündigen Theaterworkshop für Alt und Jung und im Raum nebenan
mit einer kleinen Bastelaktion für Kinder. Wer Zeit hat, kommt einfach
spontan vorbei. Parallel dazu öffnet das Café, allerdings bis 17.00 Uhr erst
einmal nur für Frauen! Von 17.00 – 22.00 Uhr lautet das Motto „All men
and women are welcome here“, um sich ganz zwanglos zu treffen, ein paar
Worte zu wechseln, Gesellschaftsspiele zu spielen, zu diskutieren und
etwas zusammen zu essen und zu trinken. Um 19.00 Uhr finden wechselnde Aktionen wie Diskussionen, Workshops, Vorträge oder Konzerte
in deutscher, arabischer und persischer Sprache statt.
Morgenland im Klassenzimmer
Eine Unterrichtsstunde mit Dresdnern aus dem Orient
Was wissen junge Menschen über arabische Kultur? Welche Geschichte
außer 1001 Nacht haben sie gelesen? Und wie ticken Muslime so? Vier arabischsprachige Dresdner aus der Bürgerbühneninszenierung „Morgenland“ geben im Klassenzimmer einen unterhaltsamen Arabistik-Crashkurs
für Anfänger. Und neben Quiz und Spielszenen gibt es in Kleingruppen
Einblicke in Persönliches. Aber bitte beachten: Alle Lektionen sind typisch,
aber nicht repräsentativ! Weitere Informationen und Anmeldungen: Theater
und Schule, Seite 130
Clubfestival
Am Ende der Spielzeit stellen alle Clubs ihre szenischen Ergebnisse im
Rahmen eines Wochenend-Festivals im Kleinen Haus vor. Und weil das
Wetter schön ist und die Stimmung gut, soll ein Hoffest mit Grill, Musik
und einer Party am Abend nicht fehlen. Alle Bürgerbühnenspieler und
deren Familien und Freunde sind herzlich eingeladen.
129
Theater und Schule
In theaterpädagogischen Formaten und künstlerischen Projekten
kreative Impulse zu setzen und gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen das Theater als sinnstiftenden Ort für eine lebendige Auseinandersetzung mit Themen und Fragen der Zeit zu entdecken, soll auch
in der Spielzeit 2016 / 2017 die Zusammenarbeit von Schulen und dem
Staatsschauspiel Dresden prägen. Bitte richten Sie Ihre Anfragen an:
Bettina Seiler, E-Mail: [email protected]
Telefon: 0351 . 4913-742
Angebote für Schulklassen und Kurse
Theaterworkshops
Davor Welche Fragen interessieren junge Menschen in Bezug auf spezifische Themen der Inszenierung? Welche Meinung haben sie dazu? In
vorbereitenden Workshops ermöglichen wir
Schulklassen einen spielpraktischen Zugang zu
Figuren und Situationen des Stücks. Durch eine
praktische Auseinandersetzung mit Themen,
Inhalten aber auch Spielweisen der jeweiligen
Produktion schlagen wir Brücken zwischen den
Lebenswelten der Schüler und der Aufführung
und machen Lust auf das Theatererlebnis.
Zu ausgewählten Inszenierungen, Dauer: max.
90 Minuten, Ort: Schule oder Theater
Danach Welche Fragen wirft die Inszenierung auf ? Was haben diese mit der Erfahrungswelt der Zuschauer zu tun? Was war besonders
spannend? Was hat irritiert? Gab es einen magischen Moment in der Aufführung? Welche
Figur hat den Zuschauer in ihrer Entwicklung,
Widersprüchlichkeit oder Zartheit besonders
berührt? Welche ästhetischen Mittel waren
überzeugend? Spielpraktisch und kritisch
reflektieren wir Eindrücke, Meinungen und Gedanken, die die Aufführung bei den Zuschauern hinterlassen hat.
Zu ausgewählten Inszenierungen, Dauer: max.
90 Minuten, Ort: Schule oder Theater
Theaterführungen Wo befindet sich die Königsloge? Was ist ein Fahrstand? Seit wann gibt es
den Eisernen Vorhang? Und wer hat so viel Kraft,
ihn hochzuziehen? Wie viele Scheinwerfer gibt es
im Schauspielhaus? Was passiert im KBB? Wie
wird man eigentlich Schauspieler und warum
sind Theaterleute so abergläubisch? Im Rahmen
von Führungen durch das Schauspielhaus können Schulklassen das Theater einmal nicht „nur“
130
vom Zuschauerraum aus erleben. Wir entführen
hinter die Kulissen, stellen Theaterberufe vor und
öffnen Türen, die für das Publikum normalerweise verschlossen sind.
Kosten: 1,50 € pro Person, Termine: wochentags 8.30 Uhr oder 14.00 Uhr, Dauer: 90 Minuten,
Ort: Schauspielhaus, Treffpunkt: Bühneneingang,
Theaterstraße 2
Was für ein Drama? Episches Theater oder aristotelisches Drama? Postdramatik oder dokumentarisches Theater? Warum ist das Wissen um die
Besonderheiten von Theaterkonzepten im zeitgenössischen Theater von Bedeutung? In diesem
Workshop reflektieren wir Theater unter dramentheoretischen Schwerpunkten und untersuchen
bestimmte Theaterkonzepte spielerisch.
Angebot für Grund- und Leistungskurse
Deutsch, die vorher eine Inszenierung des Staatsschauspiels Dresden gesehen haben. Termine:
nach Absprache, Dauer: 90 Minuten, Ort: Schule oder Theater
Morgenland im Klassenzimmer
Eine Unterrichtsstunde mit Dresdnern aus dem Orient
Was wissen junge Menschen über die arabische
Kultur? Welche Geschichte außer 1001 Nacht
haben sie gelesen? Wie ticken Muslime so? Zwischen Tischen, Stühlen und Tafel geben vier
arabischsprachige Dresdner einen unterhaltsamen Arabistik-Crashkurs für Anfänger. Und
außer einem Quiz und vergnüglichen Spielszenen
gibt es in Kleingruppen Einblicke in ganz persönliche Geschichten. Aber bitte beachten: Alle
Lektionen sind typisch, aber nicht repräsentativ!
Ab Klassenstufe 7, Dauer: 90 Minuten (inklusive theaterpädagogischer Nachbereitung), Technische Anforderungen: 1 Klassenzimmer als Raum
für die Aufführung, das bereits 45 Minuten vor
Beginn zur Verfügung steht, 1 Raum als Garderobe, der bereits 45 Minuten vor Vorstellungs-
beginn zur Verfügung steht, Kosten: 4,50 € pro
Schüler, Anmeldung und Information unter
[email protected]
Angebote für Pädagogen
Informationen, Termine und Anmeldung unter:
E-Mail: [email protected], Telefon: 0351 . 4913-742
Newsletter Sie wollen bestimmte Aufführungstermine für Ihre Planung rechtzeitig wissen? Sie
möchten über Premieren, Fortbildungen, schulrelevante Sonderveranstaltungen, Lehrervorschautermine oder Gastspiele informiert werden? Sie wollen Informationsmaterial in Ihrer
Bildungseinrichtung auslegen? Abonnieren Sie
unseren Newsletter für Lehrpersonen, den wir
monatlich per Post und E-Mail versenden.
Theaterpädagogische Materialmappen
Wie können Themen und Inhalte der Inszenierung
vertiefend in den Fachunterricht einfließen? Welche Fragen waren für das jeweilige künstlerische
Team wichtig? Zu ausgewählten Produktionen
bieten wir Materialmappen mit theoretischen
Impulsen, wichtigen Hintergrundinformationen sowie spielpraktischen Anregungen für die
Vor- und Nachbereitung des Theaterbesuchs an.
Bitte fragen Sie nach! Wir schicken Ihnen unsere
Mappen gerne zu.
Lehrervorschau Passen thematische Schwerpunkte der Produktion zur inhaltlichen Ergänzung
im Fachunterricht? „Testen“ Sie unsere neuen
Inszenierungen gemeinsam mit einer Begleitperson zum Preis von 8,00 €. Sie benötigen dafür
unseren Lehrervorschaupass (s. unten). Bestimmen Sie selbst, welcher Aufführungstermin Ihnen
passt. Reservieren Sie telefonisch oder kaufen Sie
die Tickets bei Vorlage Ihres Lehrervorschaupasses
direkt an unseren Vorverkaufskassen (Achtung:
Onlinereservierungen sind in diesem Format leider nicht möglich.) Auf Nachfrage informieren
wir Sie gern über mögliche theaterpädagogische
Angebote zur jeweiligen Inszenierung.
Lehrervorschaupass Der Lehrervorschaupass
berechtigt Sie, Karten für das Format „Lehrervorschau“ – ohne Reservierung über die Theaterpädagogik – direkt an unseren Vorverkaufskassen zu
erwerben. Bestellen Sie den Lehrervorschaupass
telefonisch oder per E-Mail in der Theaterpädagogik. Er kostet nichts, ist personengebunden und
gilt für die gesamte Spielzeit 2016 / 2017.
Dramaturgische Einführung Welche Fragen
haben den Regisseur und den Dramaturgen
131
bei der Bearbeitung der Stückfassung interessiert? Was sollte der Zuschauer über den Autor,
das Inszenierungskonzept oder das Bühnenbild
erfahren? Vor Vorstellungen führen Dramaturgen
in die Thematik der Stücke und ihre Bearbeitung
durch die künstlerischen Teams ein. Termine und
Orte entnehmen Sie bitte dem Spielplan oder dem
Newsletter. Dauer: 30 Minuten
Publikumsgespräch An der Produktion beteiligte Künstler stellen sich den Fragen und der Kritik
des Publikums. Termine und Orte entnehmen Sie
bitte dem Spielplan oder dem Newsletter.
Fortbildungen für Pädagogen
Pädagogischer Tag Sie planen einen Fortbildungstag für das Lehrerkollegium oder einen
Fachthementag für Referendare? In Anlehnung
an den Besuch einer unserer Repertoire-Inszenierungen stellen wir spezifische Fragen, erkunden
gemeinsam Möglichkeiten der theaterpädagogischen Auseinandersetzung mit der jeweiligen
Aufführung und erproben spielpraktische Übungen. Termin, Ort und Dauer: nach Absprache
Mio, mein Mio von Astrid Lindgren
Für die Bühne bearbeitet von Kristina Lugn
Welche Farbe hat die Einsamkeit? Was ist Glück?
Wie weit ist es bis ins „Land der Ferne“? Kann
Sehnsucht so groß werden, dass man platzt?
Woran erkennt man wahre Freunde? Kann man
Flaschengeistern grundsätzlich trauen? Wohin
mit Selbstzweifeln und Versagensängsten im
Moment des größten Abenteuers? Astrid Lindgrens mehrfach preisgekröntes Meisterwerk
„Mio, mein Mio“ erzählt von der Kraft der Phantasie. In diesem dreistündigen Workshop erproben wir mit interessierten Lehrkräften vielfältige
Anregungen für eine spielpraktische Vor- oder
Nachbereitung des Besuchs der gleichnamigen
Inszenierung mit Schulklassen. Leitung: Bettina
Seiler, für Lehrkräfte an Grund- und Förderschulen sowie an Oberschulen, Termin: November
2016 (10.30 Uhr Vorstellungsbesuch, 13.30 –
16.30 Uhr Workshop), Ort: Theater
Shakespeare³
Kein anderer Dramatiker hat das europäische
Theater so beeinflusst wie Shakespeare. Noch
heute sind die Themen seiner Dramen brandaktuell: Liebe und Hass, Eifersucht und Intrigen,
Fremdenhass und Gewalttaten. Auch unseren
Spielplan bereichern seine Stücke Jahr für Jahr.
In dieser Fortbildung fokussieren wir Shakespeares Werke „Othello“, „Romeo und Julia“ sowie
„Hamlet“ mit Methoden der szenischen Interpretation und verbinden literaturtheoretische
>>
mit theaterpraktischen Übungen. Leitung: Bettina Seiler, für Lehrkräfte an Oberschulen und
Gymnasien – Fächer Deutsch, Englisch, Ethik,
Gemeinschaftskunde sowie Neigungskurs Theater bzw. Künstlerisches Profil, Termin: Januar
2017, Ort: Theater
Medea von Euripides
Fortbildung in Kooperation mit der Sächsischen Bildungsagentur, Regionalstelle Dresden (Fortbildungs­
nummer D05095)
Was hat Medea dazu bewogen, ihre eigene Familie
zurück zu lassen und mit Jason nach Korinth zu
flüchten? Hat sie die Liebe zu einem Mann dazu
getrieben, ihren Bruder zu töten oder erhoffte
sie sich ein neues selbstbestimmtes Leben in der
Fremde? Was bringt eine Frau dazu, ihre eigenen
Kinder zu töten? In „Medea“ werden Rollenbilder
der Frau politisch motiviert verhandelt. Medea,
die Kolcherin, ist fremd in der griechischen Welt.
Eine Zauberin, die unheimlich und unerklärlich wirkt. Anhand der szenischen Interpretation nähern wir uns in dieser Fortbildung der sich
emanzipierenden Heldin, deren Psyche den Ablauf
der Geschichte erzwingt und erarbeiten uns verschiedene Zugänge zum Werk Euripides’ und der
Inszenierung.
Leitung: Christiane Lehmann, für Lehrkräfte an
Gymnasien, Termin: März 2017, 10.00 – 16.00 Uhr
Fortbildung mit anschließendem Theaterbesuch,
Ort: Theater
Lehrerclub – Theaterprojekte in der Schule
Fortbildung in Kooperation mit der Sächsischen Bildungsagentur, Regionalstelle Dresden (Fortbildungsnummer D05090)
Über welche künstlerischen Mittel verfügt der
Film, und wie lassen sich diese umsetzen? Worin
liegen die Herausforderungen und der Mehrwert
der Bearbeitung eines Filmstoffes für die Bühne?
Das Festival „Schultheater der Länder“ steht 2017
in Potsdam-Babelsberg unter dem Motto „Theater.Film“. In Anlehnung an diese Thematik begeben wir uns mit Lehrkräften auf eine ästhetische
Forschungsreise, bei der sie den Weg von der Idee
zur Präsentation als Darsteller selbst erleben und
vielfältige praxisorientierte Anregungen für die
eigene Theaterarbeit in der Schule sammeln.
Leitung: Christiane Lehmann (Theaterpädagogin), für Lehrkräfte und Referendare aller Schularten, September 2016 bis Juni 2017, dienstags
18.00 – 21.00 Uhr + 2 Wochenenden
132
133
Ensemble und Mitarbeiter 2016 / 2017
Schauspielerinnen und Schauspieler
Ensemble: Holger Bülow, Christian Clauß,
Jasper Diedrichsen, Thomas Eisen, Lucie
Emons, Albrecht Goette, Christine Hoppe,
Holger Hübner, Ben Daniel Jöhnk, Lars Jung,
Hannelore Koch, Loris Kubeng, Matthias
Luckey, Katharina Lütten, Philipp Lux, Ahmad
Mesgarha, Anna-Katharina Muck, Benjamin
Pauquet, Sebastian Pass, Karina Plachetka,
Torsten Ranft, Matthias Reichwald, Mathis
Reinhardt, Nele Rosetz, Thomas Schumacher,
Laina Schwarz, Paula Skorupa, Nicolas Streit,
Antje Trautmann, Ines Marie Westernströer
Studentinnen und Studenten des Schauspielstudios:
Marius Ahrendt, Christian Freund, Jannik
Hinsch, Henriette Hölzel, Valentin Kleinschmidt, Alexandra Sinelnikova, Alexandra
Weis, Gastschauspielerinnen und Gastschauspieler:
Annedore Bauer, Rosa Enskat, Christian Friedel,
Sascha Göpel, Jürgen Haase, Gerhard Hähndel,
Lieke Hoppe, André Kaczmarczyk, Benedikt
Kauff, Thomas Kitsche, Burghart Klaußner,
Jochen Kretschmer, Günter Kurze, Kilian Land,
Jonas Friedrich Leonhardi, Jan Maak, Duran
Özer, Julia Kathinka Philippi, Ina Piontek,
Oda Pretzschner, Tom Quaas, Lea Ruckpaul,
Atef Vogel, Sabine Waibel, Sebastian Wendelin,
Helga Werner
Regie
Thorleifur Örn Arnarsson, Stefan Bachmann,
Christian von Borris, David Benjamin Brückel,
Johannes Ender, Wolfgang Engel, Nurkan
Erpulat, Holk Freytag, Oliver Frljić, Jan Gehler,
Jessica Glause, Sapir Heller, Uli Jäckle, Thomas
Jonigk, Ben Daniel Jöhnk, Pinar Karabulut,
Tilmann Köhler, Tea Kolbe, Burghart Klaußner,
Anton Kurt Krause, Malte C. Lachmann, Robert
Lehniger, Susanne Lietzow, Laura Linnenbaum,
Philipp Lux, Nora Otte, Armin Petras, Uta
Plate, Rimini Protokoll, Christina Rast, Tobias
Rausch, Matthias Reichwald, Kristo Šagor,
Rafael Sanchez, Simon Solberg, Marco Štorman,
Philipp Stölzl, Evgeny Titov, Miriam Tscholl,
Roger Vontobel
Bühnen- und Kostümbild
Olaf Altmann, Elena Anatolevna, Nele
Balkhausen, Alexandre Corazzola, Lisa Däßler,
Barbara Drosihn, Irène Favre de Lucascaz,
Ursula Gaisböck, Esther Geremus, Marie
Gimpel, Janine Haschke, Ellen Hofmann, Irene
Ip, Cornelia Kahlert, Laura Kirst, Johannes
Köhler, Robert Lehninger, Aurel Lenfert, Marie
Luise Lichtenthal, Simeon Meier, Gunna Meyer,
134
Belén Montoliú Garcia, Marion Münch, Wolf
Münzner, Jelena Nagorni, Claudio Pohle, Ansgar
Prüwer, Anne-Alma Quastenberg, Franziska
Rast, Karoly Risz, Claudia Rohner, Sabrina Rox,
Christoph Schubiger, Bernhard Siegl, Katja
Stroh­schneider, Toto, Susanne Uhl, Sunneva
Weisshappel, Magda Willi, Video: Urte Alfs,
Robert Lehniger, Clemens Walter, Petra Zöpnek
Musik
Musikalische Leitung: Vredeber Albrecht, Michael
Emanuel Bauer, Vivan Bhatti, Christian Friedel,
Gilbert Handler, Thomas Hertel, Sven Kaiser,
Michael Kessler, Thomas Mahn, Miles Perkin,
Jarii van Gohl, Jörg-Martin Wagner, Bühnen­
musik: Dÿse, Christoph Hermann, Philine
Jobst, Sven Kaiser, Hans- Richard Ludewig,
Thomas Mahn, Miles Perkin, Georg Schumann,
Micha Seifert, Marie Stosiek, Woods of Birnam
Sprecherziehung: Sabine Haupt
Intendanz
Intendant: Jürgen Reitzler
Mitarbeit und Sekretariat: Jeanette Seeger
Künstlerischer Berater: Wolfgang Engel
Kaufmännischer Geschäftsführer Sächsische
Staatstheater: Wolfgang Rothe
Stellvertretender Kaufmännischer Geschäftsführer
Schauspiel: Pierre-Yves Bazin
Sekretariat und Mitarbeit: Felicitas Brendel
Jaquelin Grumbt
Dramaturgie
Chefdramaturgin: Beate Heine
Dramaturgie: Julia Fahle (Dramaturgie­assistenz),
Martin Heckmanns, Michael Isenberg, Paula
Oevermann (Koproduktionen und Gastspiele),
Lucie Ortmann, Anne Rietschel, Julia Weinreich
Die Bürgerbühne und Theaterpädagogik
Leitung: Miriam Tscholl, Stellvertretende
Leitung Dramaturgie und Produktion: David
Benjamin Brückel, Theaterpädagoginnen:
Christiane Lehmann, Bettina Seiler
Schauspielstudio Dresden der Hochschule
für Musik und Theater „Felix Mendelssohn
Bartholdy“ Leipzig
Leitung: Philipp Lux, Mitarbeit: Simone Wiemer
Künstlerisches Betriebsbüro
Künstlerischer Betriebsdirektor: Jürgen Reitzler
Mitarbeit: Charlotte Keck, Leitung Künstlerisches
Betriebsbüro: Ralf Schindler, Mitarbeit:
Simone Wiemer, Regieassistenz: Nicola Bremer,
Johanna Carl, Tea Kolbe, Gäste: Michael McCrae,
Johann Heinrich Rabe, Bertram Richter,
René Rothe, Inspizienz: Julia Palus, Andreas
Lötzsch (Leitung Statisterie), Detlef Müller,
Norman Schaefer, Matthias Tetzlaff
Soufflage: Viola Barkleit, Uta Erler, Christina
Loose, Fahrer: Jürgen Hamann
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leiterin: Gertrud Aringer, Mitarbeit: Birgit
Bräuer, Angela Rümmler, Grafik und Konzept:
Johannes Erler, Henning Skibbe, Adrijan
Steczek, Georg Brüx (ErlerSkibbeTönsmann),
Grafikerin: Andrea Dextor, Gestalterin für
visuelles Marketing: Monika Brock,
Mitarbeiterin visuelles Marketing: Kerstin
Theurich, Mitarbeiterin Video: Martina Andrä,
Fotografen: Krafft Angerer (Konzept), Matthias
Horn, David Baltzer, Daniel Koch
Archiv der Sächsischen Staatstheater
Leiterin: Janine Schütz, Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter: Katrin Böhnisch, Gerd Lohse,
Elisabeth Telle
Technische Direktion
Technischer Direktor: Christian Voß, Technischer
Leiter Schauspielhaus und Stellvertretender
Technischer Direktor: Jens Sweikowski,
Technischer Leiter Kleines Haus und Stellvertreten­
der Technischer Direktor: Bodo Garske, Technisches
Betriebsbüro: Simone Krause, Antje Lindner,
Technischer Produktionsleiter: Magnus Freudling,
Technischer Assistent und Projektkoordinator:
Daniel Wolski, Konstruktionsabteilung: Hansi
Borchers, Jörg Kittel, Julius Krüger, André
Thomas, Bühnenbildassistenz: Jenny Barthold,
Annika Juliane Tritschler, Künstlerische
Produktionsleitung Kostüm: Irène Favre de
Lucascaz, Kostümbildassistenz: Janine Haschke,
Steffi Rehberg, Auszubildender Veranstaltungs­
technik: William Sonntag
Die Bühnenbilder und Kostüme werden in
den Werkstätten der Sächsischen Staatstheater
gefertigt.
Technischer Dienst und Gebäudemanagement
Leitung: Roland Oertel, Haus- und Betriebstechnik
(Leitung): Frank Ruder, Mitarbeiter Hausbetriebs­
technik (Vorarbeiter): Olaf Teller, Mitarbeiter Haus­
betriebstechnik: Nico Baumgart, Andreas Beyer,
Torsten Hirche, Anlagenmechaniker: Sebastian
Mittag, Maschinentechniker: Hendrik Schletter,
Hausinspektion: Wolf Richter, Haus- und Betriebs­
handwerker: Thomas Giersemehl, Bühnen- und
Hausarbeiter: Peter Mende, Manfred Nixdorf,
Detlef Richter, Daniel Weise, Pforte: Frank
Schmidt, Mitarbeiter der Firma Kötter
135
Bühnentechnik
Theaterobermeister: Franz Dextor, Klaus-Peter
Klunker, Theatermeister: André Dietze, Jens
Kelm, Bernd Mahnert, Frank Scheibner, Helge
Wittig, Vorarbeiter Maschinentechnik: Frank
Beate, Seiten- bzw. Schnürmeister: Volker Blümel,
Steffen Büttner, Pan Langhammer, Ronald
Matthes, Gerd Müller, Udo Nitzsche, Jens
Ørsted, Daniel Oertel, Michael Pohle, Steffen
Riegel, Thomas Schubert, Georg Weber,
Maschinisten: Frank Adam, Andreas Arnold,
Mario Dietrich, Lutz Ebert, Valentin Klunker,
Christoph Lößner, Bernd Schulz, Bühnentechni­
ker: Heiko Barth, Uwe Becker, Torsten Bruhn,
Andreas Dähner, Frank Domel, Gerd Eichhorn,
Martin Eulitz, Lutz Feilotter, André Felsner,
Ralf Gaitzsch, Thomas Glaß, Matthias Glauche,
Jürgen Hage, Lutz Hänsel, Herbert Herzmann,
Rolf Höhne, Johannes Holzmann, Michael
Kaltenhäuser, Andreas Kallenbach, Matthias
Kannenberg, Stefan Küchler, Axel Ladwig,
Ingo Lenk, Rüdiger Liebthal, Ralph Löwe, Jens
Lüttich, Daniel Meinl, Manuel Meinl, Mario
Niese, Wilfried Richter, Frank Ruhland, Ronald
Sämann, Rolf Socka, Henry Sorms, Sebastian
Stefek, Michaela Thiel, Andreas Weiß, Jörg Zeidler
Beleuchtung und Video
Leitung: Michael Gööck, Stellvertretende Leitung
Schauspielhaus: Andreas Barkleit, Stellvertretende
Leitung Kleines Haus: Peter Lorenz, Beleuchtungs­
meister: Jürgen Borsdorf, Richard Messerschmidt, Rolf Pazek, Olaf Rumberg, Stellwerks­
beleuchter: Jens Clausnitzer, Carola Dregely, Eric
Frederich, Henry Hillig, Robert Irrgang, Henryk
Wecker, Beleuchter: Achim Frank, Oliver Goy,
Bruno Grotsch, Andreas Hanisch, Peter Köhler,
Andreas Kunert, Felix Langner, Jens Leopold,
Petra Pazek, Christian Pöge, Elke Radtke, Andreas
Rösler, Sven Schade, Julian Schuppe, Thomas
Wildenhain, Olivia Walter, Videotechniker:
Debora Ernst, Matthias Hübner, Thomas Schenkel
Ton
Leitung: Manja Schreyer, Stellvertretende Leitung
und Tonmeister: Torsten Staub, Tonmeister:
Torsten Heider, Martin Schmitz, Tontechniker:
Ulrich Berg, Hernán Ferrari, Peter Franke,
Philipp Friesel, Uwe Lahmann, Marion Reiz,
Daniel Reppe
Maske
Chefmaskenbildnerin: Gabriele Recknagel,
Stellvertretende Chefmaskenbildnerin: Silvia
Siegert, Erste Maskenbildnerin: Marika Hinkel
Maskenbildnerinnen: Jana Dittrich, Barbi
Mederacke, Ines Pfitzner, Tatjana Richter,
Sophie Schütt, Cornelia Ulrich, Lisa Warnecke,
Kerstin Weise, Ulrike Weise, Ellen Wittich >>
Requisite
Leitung: Heike Jordan, Requisiteure: Heike Böhme,
Steffi Engelmann, Christiane Findeisen, Kathrin
Pflamminger, Susanne Glauche-Ørsted, Heike
Lieberum, Yvonne Oelschläger, Matthias Schulz,
Ines Taggesell, Mareile Weller, Spezialeffekte
Bühne, Waffenkammer: Tilo Ebert, Ramon Stage
Ankleider
Leitung: Ulrike Huste, Kostüm-, Änderungs­
schneiderin, Ankleiderin: Katrin Gehler,
Ankleiderinnen: Carmen Adamski, Heike
Burmester, Daniela Kral, Beatrice Kubis, Yvonne
Leupold, Antonia Lindenthal, Susanne Steffens
Besucherservice und Vertrieb
Leitung Schauspiel: N.N., Stellvertretende Leitung:
Birgit Kaltenhäuser, Mitarbeit: Daniel Bau,
Antonia Ambatielou, Luise Bohse, Ulrike
Ladwig, Birgit Mehlig, Silke Rehwald, Leitung
Vorderhauspersonal: Jacqueline Rau, Besucher­
service und Vorderhauspersonal: Personal der
Firma Power GmbH
Zentrale Dienste der Sächsischen
Staats­theater – Staatsoper Dresden und
Staatsschauspiel Dresden
Kaufmännischer Geschäftsführer: Wolfgang Rothe,
Referentin: Christin Otto, Assistentin: Kirstin
Tittel, Stellvertretender Kaufmännischer Geschäfts­
führer: Pierre-Yves Bazin, Mitarbeit: Felicitas
Brendel, Jaquelin Grumbt, Leiter Controlling:
Sven Peschel, Mitarbeit Controlling: Cathleen
Pfitzner, Interne Revision und Organisation:
Sabrina Hofmann, Leiterin Personal: Solveig
Eckert, Stellvertretender Leiter Personal: Uwe
Behnisch, Mitarbeit Personalabteilung: Ulrike
Bauer, Ilka Dietze, Doreen Fritzsche, Cornelia
Kamprath, Anja Merkwirth, Claudia Rüthrich,
Carmen Socka, Leiterin Rechnungswesen:
Heike Sobkowiak, Mitarbeit Rechnungswesen:
Hannelore Adam, Claudia Domine, Annett
Jeschke, Viola Kucher, Bärbel Müller, Martina
Oehme, Anja Schliemann, Carola Schubert,
Leiterin Recht: Theda Kokenge, Mitarbeit Recht:
Manuela Münzer, Leiter Datenverarbeitung
Organisation: Sven Born, Mitarbeit Datenverarbei­
tung-Organisation: Peter Gerstenberger, Marcel
Hein, Jörg Lehmann, Maik Strohbach, Post-,
Boten- und Kopierzentrale: Gabriele Hatzmannsberger, Jana Walter, Sicherheitsmanager: Thomas
Kneffel, Betriebsärztin: Dr. med. Kathrin Rüllich,
Fachärztin für Allgemein- und Betriebsmedizin / Psychotherapie
Örtlicher Personalrat
Staatsschauspiel Dresden
Vorsitzender: Georg Weber, Stellvertreter: Tilo
Ebert, Mitglieder: Holger Hübner, Andreas
136
Lötzsch, Jens Ørsted, Benjamin Pauquet, Ellen
Wittich, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte:
Angela Rümmler, Suchtbeauftragter: Thomas
Giersemehl, Schwerbehindertenvertretung:
Christian Clauß, Sekretariat: Gisela Merbitz
Gesamtpersonalrat Sächsische Staatstheater
Vorsitzender: Gerald Hupach, Stellvertreter:
Lars Zobel, weiterer Vorstand: Karin Eisold, Jens
Kühn, Mitglieder: Katharina Bergmann, Steffen
Bursian, Holger Hübner, Jana Knauth Hohlfeld,
Helge Krause, Angela Liebold, Jens Ørsted,
Georg Weber, Ellen Wittich
Verwaltungsrat
Vorsitzender: Uwe Gaul (Staatssekretär im
Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst), Stellvertretender Vorsitzender:
Hansjörg König (Staatssekretär im Sächsischen
Staatsministerium der Finanzen), Mitglieder:
Petra von Crailsheim (Verhinderungsvertreterin
des Vorstandes der Ostsächsischen Sparkasse
Dresden), Prof. Dr. Siegfried Fiebig (Sprecher
der Geschäftsführung der Volkswagen Sachsen
GmbH), Anne Frank, Thomas Früh (Abteilungs­
leiter Kunst im Sächsischen Staatsministerium
für Wissenschaft und Kunst), Alexandra
Gerlach (Journalistin), Prof. Dr. Jürgen Hubbert,
Prof. Dr. Dirk Jäschke, Frank Ruder (Leitung Hausund Betriebstechnik am Staatsschauspiel Dresden), Prof. Markus Schächter (ZDF-Intendant
a. D.), Prof. Dr. Brigitte Voit (Wissenschaftliche
Direktorin Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e. V.), Dr. Wilhelm Zörgiebel
(Geschäftsführe der Gesellschafter der Grund­
besitz Hellerau GmbH)
Ehrenmitglieder
Karl von Appen, Charlotte Basté, Reinhold
Bauer, Erich Baumgart, Marie Bayer-Bürck,
Emil Devrient, Antonia Dietrich, Wolfgang
Engel, Charlotte Friedrich, Dieter Görne,
Friedrich Haase, Martin Hellberg, Peter Herden,
Georg Kiesau, Klaus Dieter Kirst, Friedrich
Lindner, Franz Lommatzsch, Frank Ostwald,
Paul Paulsen, Erich Ponto, Alfred Reucker,
Traute Richter, Max Rothenberger, Clara
Salbach, Hermann Stövesand, Pauline Ulrich,
Paul Wiecke, Johannes Wieke, Albert Willi,
Gerhard Wolfram
Das Staatsschauspiel Dresden und
die Staatsoper Dresden bilden gemeinsam
die „Sächsischen Staatstheater“.
Förderverein Staatsschauspiel Dresden
und Junger Freundeskreis
Der Förderverein Staatsschauspiel Dresden e. V. unterstützt seit mittlerweile 21 Jahren aktiv das Staatsschauspiel. Neben der unschätzbaren ideellen Unterstützung leistet er mit Mitgliedsbeiträgen und eingeworbenen
Spenden auch wertvolle finanzielle Hilfe etwa bei der Realisierung ungewöhnlicher Projekte, bei Gastspielen und Sonderveranstaltungen bis hin
zum Engagement namhafter Künstler. Alle zwei Jahre vergibt der Förderverein den renommierten Erich-Ponto-Preis für herausragende darstellerische Leistungen, der vor allem der Nachwuchsförderung dient.
Theaterbegeisterten von 16 bis 28 Jahren bietet der „Junge Freundeskreis“ ein umfangreiches Programm. Der Jahresbeitrag von 12,00 Euro ermöglicht nicht nur exklusive Workshops, Gespräche und Probenbesuche,
sondern umfasst auch zwei Theaterkarten pro Mitglied.
Mitglieder des Fördervereins erhalten bevorzugt Kaufkarten für Premieren, Gastspiele oder Sonderveranstaltungen und können das Staatsschauspiel Dresden auch hinter den Kulissen erleben:
Treffpunkt Premiere: Ein Treffen mit Intendanten, Regisseuren, Dramaturgen! Treffpunkt Probe: Arbeitsproben miterleben! Treffpunkt Spielzeit­
vorschau: Was die neue Spielzeit bringt! Treffpunkt zur Person: Theaterleute
kennenlernen! Treffpunkt Theaterfahrt: Andere Theater entdecken!
Präsident des Fördervereins ist Dr.-Ing. Werner Mankel, Präsident des
Europäischen Instituts für postgraduale Bildung an der Technischen Universität Dresden. Der Mitgliedsbeitrag pro Jahr beträgt für Mitglieder
50,00 Euro, für fördernde Mitglieder 255,00 Euro, für Firmenmitglieder
800,00 Euro. Der Verein dient ausschließlich gemeinnützigen Zwecken.
Mitgliedsbeiträge sind steuerlich absetzbar.
Kontakt: Geschäftsstelle des Fördervereins Staatsschauspiel Dresden e. V.,
c / o Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Staatsschauspiels Dresden,
Theaterstraße 2, 0167 Dresden, Telefon: 0351 . 4913-755, Fax: 0351 . 4913-760,
E-Mail: [email protected] und junge_freunde@
staatsschauspiel-dresden.de
137
Die Schauspielanrechte
Gönnen Sie sich die Vorteile eines Schauspielanrechts!
Sie bestimmen den Wochentag, an dem Sie ins Theater gehen möchten,
und die Preisgruppe. Wenn Ihnen ein Termin Ihres Anrechts nicht zusagt,
können Sie diesen bis zwei Tage vor der Vorstellung kostenfrei gegen eine
andere Vorstellung eintauschen. Nutzen Sie den Preisvorteil von bis zu
60 % gegenüber dem Normalpreis. Darüber ­hinaus erhalten Sie 10 %
Ermäßigung beim Kauf von weiteren Eintrittskarten für Repertoirevorstellungen. Auf Wunsch senden wir Ihnen unsere Monatsspielpläne zu,
sodass Sie frühzeitig über anstehende Premi­eren, Zusatzveranstaltungen
und die Vorstellungstermine informiert sind. Sie erhalten druckfrisch das
Spielzeitheft mit ausführlichen Informationen über das Programm der
kommenden Saison.
Schauen Sie doch einmal hinter die Kulissen. Wir bieten exklusive Führungen durch das Schauspielhaus mit spannenden Informationen über
das Staatsschauspiel, Einblicken in die Bühnentechnik und die Architektur des Hauses und vielem mehr.
138
Die Premierenanrechte
Erleben Sie die besondere Atmosphäre eines Premierenabends! Wir freuen
uns darauf, im Anschluss an die Vorstellung mit Ihnen anzustoßen, uns
mit Ihnen auszutauschen und mit Ihnen zu feiern. Das Premierenanrecht
bietet gegenüber dem Kassenpreis bis zu 15 % Ermäßigung. Das Programmheft erhalten Sie am Abend kostenfrei! Sie sehen vom Saisonstart an
wahlweise acht Premieren im Schauspielhaus / Palais, sieben Premieren im
Kleinen Haus oder insgesamt sechs Premieren in beiden Spielstätten.
Premierenanrecht 7 x Schauspielhaus / 1 x Palais
Preise
Do
Do
Sa
Sa
Fr
Sa
Fr
Sa
Sa
Preisgruppe 1: 178,00 €
Preisgruppe 2: 157,00 ¤
Preisgruppe 3: 139,50 ¤
25. 08. 2016 Zur schönen Aussicht*
06. 10. 2016 Europa*
29. 10. 2016 Othello
03. 12. 2016 Jeder stirbt für sich allein
13. 01. 2017 Der Phantast
04. 02. 2017 Amphitryon
24. 02. 2017Der Graf von Monte Christo
18. 03. 2017 Medea 29. 04. 2017 Ein Volksfeind
Palais
Palais
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
* Bitte reservieren Sie bis zum 20.5.2016 Ihre Premierenvorstellung im Palais
Premierenanrecht 7 x Kleines Haus
Sa 27. 08. 2016 89/90
Fr09. 09. 2016 Szenen einer Ehe Fr 04. 11. 2016 Requiem für Europa
Fr 09. 12. 2016 Gott wartet an der Haltestelle Fr20. 01. 2017 kein Land. August
Fr 17. 02. 2017 Hiob
Sa 22. 04. 2017 Der Scheiterhaufen
Kleines Haus
Kleines Haus
Kleines Haus
Kleines Haus
Kleines Haus
Kleines Haus
Kleines Haus
Einheitspreis: 119,00 ¤
Premierenanrecht 4 x Schauspielhaus, 2 x Kleines Haus
Fr09. 09. 2016 Szenen einer Ehe Sa 29. 10. 2016 Othello
Sa 03. 12. 2016 Jeder stirbt für sich allein
Fr20. 01. 2017 kein Land. August
Fr 24. 02. 2017 Der Graf von Monte Christo
Sa 29. 04. 2017 Ein Volksfeind
139
Kleines Haus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Kleines Haus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Preisgruppe 1: 126,00 ¤
Preisgruppe 2: 114,00 ¤
Preisgruppe 3: 104,00 ¤
Die Tagesanrechte
Der Klassiker unter den Anrechten: Wählen Sie Ihren Lieblingswochentag,
suchen Sie sich eine feste Preisgruppe aus und erleben Sie fünf Inszenierungen der neuen Spielzeit im Schauspielhaus. Sie sparen bis zu 60 % auf den
regulären Kassenpreis. Zusätzlich dürfen Sie sich eine Vorstellung im Kleinen
Haus aussuchen, hierfür erhalten Sie einen Gutschein. Entscheiden Sie – und
begeben Sie sich mit uns auf eine spannende Reise durch den Spielplan!
Montag I
Mo 31. 10. 2016
Mo 19. 12. 2016
M0 13. 02. 2017
Mo 27. 03. 2017
Mo 01. 05. 2017
Preise
Othello
Amerika
Amphitryon
Medea Der Phantast
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
auf allen Plätzen: 61,00 ¤*
* Zusätzlich erhalten Sie einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Schlosstheater / Kleinen Haus.
Montag II
Mo 12. 12. 2016
Mo 16. 01. 2017
Mo 06. 03. 2017
Mo 17. 04. 2017
Mo 08. 05. 2017
Jeder stirbt für sich allein Der Phantast
Der Graf von Monte Christo
Mio, mein Mio
Ein Volksfeind
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
auf allen Plätzen: 61,00 ¤*
* Zusätzlich erhalten Sie einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Schlosstheater / Kleinen Haus.
Dienstag
Di
Di
Di
Di
Di
06. 09. 2016
06. 12. 2016
24. 01. 2017
28. 02. 2017
28. 03. 2017
Zur schönen Aussicht
Jeder stirbt für sich allein
Der Phantast Der Graf von Monte Christo
Othello
Palais
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Preisgruppe 1: 86,00 ¤*
Preisgruppe 2: 76,00 ¤*
Preisgruppe 3: 70,00 ¤*
* Zusätzlich erhalten Sie einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Schlosstheater / Kleinen Haus.
Mittwoch
Mi
Mi
Mi
Mi
Mi
09. 11. 2016
07. 12. 2016
25. 01. 2017
22. 02. 2017
29. 03. 2017
Othello
Der Raub der Sabinerinnen
Jeder stirbt für sich allein
Amphitryon
Der Graf von Monte Christo Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Preisgruppe 1: 91,00 ¤*
Preisgruppe 2: 78,50 ¤*
Preisgruppe 3: 71,00 ¤*
* Zusätzlich erhalten Sie einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Schlosstheater / Kleinen Haus.
Donnerstag
Do
Do
Do
Do
Do
10. 11. 2016
01. 12. 2016
02. 02. 2017
09. 03. 2017
13. 04. 2017
Amerika
Othello Der Phantast
Amphitryon
Medea
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Preisgruppe 1: 86,00 ¤*
Preisgruppe 2: 73,50 ¤*
Preisgruppe 3: 66,00 ¤*
* Zusätzlich erhalten Sie einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Schlosstheater / Kleinen Haus.
140
Freitag
Fr
Fr
Fr
Fr
Fr
16. 09. 2016
11. 11. 2016
30. 12. 2016
17. 02. 2017
21. 04. 2017
Preise
Zur schönen Aussicht
Terror
Jeder stirbt für sich allein
Der Phantast Amphitryon
Palais
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Preisgruppe 1: 94,00 ¤*
Preisgruppe 2: 84,00 ¤*
Preisgruppe 3: 78,00 ¤*
* Zusätzlich erhalten Sie einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Schlosstheater / Kleinen Haus.
Samstag
Sa
Sa
Sa
Sa
Sa
17. 09. 2016
26. 11. 2016
07. 01. 2017
18. 02. 2017
08. 04. 2017
Zur schönen Aussicht
Mio, mein Mio
Der Parasit
Jeder stirbt für sich allein
Der Phantast
Palais
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Preisgruppe 1: 94,00 ¤*
Preisgruppe 2: 84,00 ¤*
Preisgruppe 3: 78,00 ¤*
* Zusätzlich erhalten Sie einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Schlosstheater / Kleinen Haus.
Sonntag (Beginn 19.00 Uhr)
So
So
So
So
So
11. 09. 2016
30. 10. 2016
08. 01. 2017
19. 02. 2017
09. 04. 2017
Zur schönen Aussicht
Terror
Jeder stirbt für sich allein
Othello
Der Graf von Monte Christo
Palais
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Preisgruppe 1: 86,00 ¤*
Preisgruppe 2: 76,00 ¤*
Preisgruppe 3: 70,00 ¤*
* Zusätzlich erhalten Sie einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Schlosstheater / Kleinen Haus.
Die Sonntagnachmittags-Anrechte
Das Sonntagnachmittags-Anrecht ist ein Angebot für Jung und Alt! Es ist
besonders geeignet für Familien, die gerne gemeinsam Sonntagnachmittage
im Theater verbringen wollen, oder für ältere Menschen, denen der Vorstellungsbesuch am Abend oft zu spät ist. Beginn ist jeweils 16.00 Uhr – abends
sind Sie wieder zu Hause. Die Sonntagnachmittags-Anrechte sind außerdem
besonders günstig: Sie sparen bis zu 55 % auf den regulären Kassenpreis!
4 x Schauspielhaus, 1 x Palais im Großen Garten,
1 x Kleines Haus (Beginn 16.00 Uhr)
Preise
So18. 09. 2016
So 30. 10. 2016
So 27. 11. 2016
So 22. 01. 2017
So 05. 03. 2017
So 30. 04. 2017
Zur schönen Aussicht
Szenen einer Ehe
Mio, meine Mio
Der Phantast
Amphitryon
Medea Palais
Kleines Haus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Preisgruppe 1: 78,00 ¤
Preisgruppe 2: 68,00 ¤
Preisgruppe 3: 66,00 ¤
4 x Schauspielhaus (Beginn 16.00 Uhr)
So 27. 11. 2016
So 22. 01. 2017
So05. 03. 2017
So 30. 04. 2017
141
Mio, meine Mio Der Phantast
Amphitryon Medea Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Preisgruppe 1: 56,00 ¤
Preisgruppe 2: 46,00 ¤
Preisgruppe 3: 44,00 ¤
Neue Blicke / Neue Stücke – 6 Uraufführungen
Dieses Angebot wendet sich an alle, die Lust haben, sich mit neuer Dramatik,
zeitgenössischen Stoffen und Uraufführungen auseinanderzusetzen.
4 x Kleines Haus, 1 x Palais im Großen Garten,
1 x Schlosstheater
Do25. 08. 2016
Fr 07. 10. 2016
Mi 09. 11. 2016
Di 24. 01. 2017
Mi 05. 04. 2017
So 23. 04. 2017
Der Weltensammler
Europa
Requiem für Europa
kein Land. August
Homohalal
Der Scheiterhaufen Schlosstheater
Palais
Kleines Haus
Kleines Haus
Kleines Haus
Kleines Haus
Preise
Einheitspreis: 66,00 ¤
6 Richtige: Das Wahlanrecht
6 x haben Sie die Wahl, 6 x Theater an Ihren Wunschterminen, 6 x allein,
3 x zu zweit oder mit Freunden. Einfacher geht es nicht. Hier haben Sie alles
selbst in der Hand. Sie erwerben sechs Gutscheine (für eine Preisgruppe)
für das Schauspielhaus, sechs Gutscheine für das Kleine Haus oder wählen
vier und zwei Gutscheine für beide Häuser. Sie wählen die Inszenierungen
aus, die Sie am meisten interessieren. Sie wählen auch die Termine. Jetzt
müssen Sie die Gutscheine nur noch im Vorverkauf oder an der Abendkasse
in Eintrittskarten für die Vorstellungen aus dem Schauspielrepertoire tauschen. Sie erhalten die besten noch verfügbaren Plätze! Seien Sie spontan!
Sie können bereits für 19,00 ¤ im Schauspielhaus in der ersten Reihe sitzen.
Eine der günstigsten Möglichkeiten, ins Theater zu kommen! Achten Sie
auch auf unser Jugendwahlanrecht für junge Zuschauer bis 26 Jahre.
Sie können wählen
6 Gutscheine für das Schauspielhaus
114,00 ¤ (Preisgruppe 1), 93,00 ¤ (PG 2), 84,00 ¤ (PG 3)
6 Gutscheine für das Schlosstheater / Kl. Haus 66,00 ¤ (Einheitspreis)
4 Gutscheine für das Schauspielhaus und
2 Gutscheine für das Kleine Haus
98,00 ¤ (Preisgruppe 1), 84,00 ¤ (PG 2), 78,00 ¤ (PG 3)
Unser Jugendwahlrecht:
6 Gutscheine für Schauspielhaus / Kl. Haus
für alle bis 26 Jahre
39,00 ¤ (Einheitspreis)
Gilt nicht für Gastspiele und Sonderveranstaltungen. Für Premieren steht ein Kontingent zur Verfügung.
142
Gemischte Anrechte
Das Schauspiel-Operetten-Anrecht: 3 x Schauspielhaus und 3 x Operette
Kombinieren Sie drei Vorstellungen aus dem Schauspielrepertoire mit
drei Vorstellungen der Staatsoperette (Operette, Spieloper und Musical).
Termine und Stückinfos entnehmen Sie bitte dem Internet.
Preise *
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
Fr, Sa, So abends
114,75 ¤
101,25 ¤
88,50 ¤
So nachmittags
98,25 ¤
86,25 ¤
75,75 ¤
Mo – Do
111,00 ¤
96,75 ¤
84,75 ¤
* Bitte beachten Sie: Ab der Eröffnung der Staatsoperette im Kulturkraftwerk Mitte ergeben sich für neue
Abonnenten andere Preise.
Das Dreieranrecht: 3 x Staatsschauspiel (2 x Schauspielhaus, 1 x Kleines
Haus), 2 x Herkuleskeule und 2 x Theaterkahn. Die Kombination von Staatsschauspiel, Herkuleskeule und Theaterkahn ist eine gute Gelegenheit,
hochkarätiges Kabarett und Schauspiel preiswert zu erleben. Die Termine
werden Ihnen ca. sechs Wochen vor den jeweiligen Vorstellungen mitgeteilt.
Preise
Preisgruppe 1 105,00 ¤
Preisgruppe 2 100,00 ¤
Preisgruppe 3 97,00 ¤
Dresdner Anrecht: Staatsschauspiel Dresden, Sächsische Staatsoper Dresden, Staatsoperette Dresden. Die drei traditionsreichsten Dresdner Theater in einem Anrecht. Das einzigartige Dresdner Anrecht bietet vielfältige
Möglichkeiten und Kombinationen für unterhaltsame Theaterabende. Die
genauen Termine und Vorstellungen erfahren Sie im Anrechtsbüro oder
unter www.staatsschauspiel-dresden.de.
Bitte beachten Sie für sämtliche Anrechte: Bedingt durch Inszenierung und Bühnenbild, kann es
vorkommen, dass die von Ihnen reservierten Anrechtsplätze nicht zur Verfügung stehen oder die
Sicht auf die Bühne eingeschränkt ist. In diesen Fällen bieten wir Ihnen selbstverständlich vergleichbare Ersatzkarten an. Natürlich bemühen wir uns stets um Zuverlässigkeit und Termingenauigkeit. Gegen Erkrankungen und technische Pannen sind aber auch wir nicht gefeit. Sollte es deshalb
ausnahmsweise zu Verschiebungen kommen, bitten wir Sie um Nachsicht.
143
Preise
Schauspielhaus
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
Preisgruppe4
So – Do
25,00 ¤
21,00 ¤
18,00 ¤
11,00 ¤
Fr – Sa / Premiere
27,00 ¤
23,00 ¤
20,00 ¤
15,00 ¤
Gastspiele
30,00 ¤
26,00 ¤
23,00 ¤
18,00 ¤
Kleines Haus
Kleines Haus 1, großer Saal, bis maximal 400 Plätze
Kleines Haus 2, hinter dem Eisernen, bis maximal 150 Plätze
Kleines Haus 3, unter dem Dach, bis maximal 99 Plätze
So – Do
18,00 ¤
16,00 ¤
10,00 ¤
Fr, Sa / Premiere 20,00¤
18,00¤
12,00¤
Schlosstheater
So – Do
18,00 ¤
Fr – Sa / Premiere
20,00 ¤
Palais im Großen Garten
So – Do
18,00 ¤
Fr – Sa / Premiere
20,00 ¤
Schüler und Studenten zahlen in allen Spielstätten und für alle Vorstellungen nur 7,00 ¤. Senioren erhalten eine Ermäßigung von bis zu 35 % auf den
Kartenpreis im Schauspielhaus und bis zu 20 % im Kleinen Haus. Schwerbehinderte, die auf eine Begleitung angewiesen sind, erhalten für sich und
ihre Begleitperson eine Eintrittskarte mit je 50 % Ermäßigung. Abweichende
Preise bei Gastspielen und Sonderveranstaltungen entnehmen Sie bitte den
Monatsspielplänen. Bei ausgewählten Vorstellungen bieten wir zusätzlich
Stehplätze an.
144
Preise / Schauspielanrechte
Die Premierenanrechte
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
7 x Schauspielhaus / 1 x Palais *
178,00 ¤
157,00 ¤
139,50 ¤
6 x gemischt
126,00¤
114,00¤
104,00¤
7 x Kleines Haus
119,00 ¤ (Einheitspreis)
* Bitte reservieren Sie bis zum 20.5.2016 Ihre Premierenvorstellung im Palais.
Die Tagesanrechte Schauspielhaus
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
5 x Schauspielhaus / Palais und ein Gutschein für das Kleine Haus
Mo
Di
Mi
Do
Fr, Sa
So
61,00 ¤
86,00 ¤
91,00 ¤
86,00 ¤
94,00 ¤
86,00 ¤
61,00 ¤
76,00 ¤
78,50 ¤
73,50 ¤
84,00 ¤
76,00 ¤
61,00 ¤
70,00 ¤
71,00 ¤
66,00 ¤
78,00 ¤
70,00 ¤
Sonntagsnachmittags-Anrechte
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
4 x Schauspielhaus / 1 x Palais
1 x Kleines Haus
78,00 ¤
68,00 ¤
66,00 ¤
4 x Schauspielhaus
56,00 ¤
46,00 ¤
44,00 ¤
Wahlanrechte
6 x Schauspielhaus
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
EP = Einheitspreis
145
114,00 ¤
93,00 ¤
84,00 ¤
4 x Schauspielhaus
2 x Kleines Haus
98,00 ¤
84,00 ¤
78,00 ¤
6 x Kleines Haus
66,00 ¤ (EP)
6 x Schauspielhaus /
Kleines Haus
39,00 ¤
(für alle bis 26 Jahre)
Ermäßigungen und Gutscheine
Blaue Tage: Mindestens einmal im Monat können Sie zu einem Sonderpreis von 10,00 € ausgewählte Vorstellungen besuchen. Die Termine entnehmen Sie bitte den Monatsspielplänen.
Schüler, Studenten, Auszubildende zahlen nur 7,00 €: Junge Menschen
in der Ausbildung – Schüler, Studenten, Teilnehmer des Freiwilligen Sozialen Jahres und des Bundesfreiwilligendienstes u. a. – zahlen gegen Vorlage eines Ausweises 7,00 € auch im Vorverkauf (im Schauspielhaus in der
Regel ab Preisgruppe 2, Reihe 12). An der Abendkasse gibt es 7,00 €-Karten
eine Stunde vor Beginn der Vorstellung je nach ­Verfügbarkeit in allen Preiskategorien. Ausgenommen sind Gastspiele und Sonderveranstaltungen.
Erstsemester zahlen nur 3,50 €. Bitte als Nachweis die Immatrikulationsbescheinigung vorlegen.
Inhaber des Dresdner Sozialpasses und Arbeitslose zahlen nur 7,00 €,
auch im Vorverkauf. Ausgenommen sind Gastspiele und Sonderveranstaltungen.
Karten für Hartz-IV-Empfänger: Berechtigte erhalten gegen entsprechende Nachweise Karten für 1,00 € an der Abendkasse. Ausgenommen
sind Gastspiele und Sonderveranstaltungen.
Schulklassen zahlen pro Schüler 5,50 € für alle Vorstellungen im Schauspielhaus sowie im Kleinen Haus auf allen Plätzen. Dies gilt bereits für den
Vorverkauf. Wir behalten uns vor, die Kontingente zu begrenzen. Reservieren
Sie rechtzeitig!
Senioren und Schwerbehinderte (ab 70 %) erhalten nach Vorlage eines
entsprechenden Ausweises eine Ermäßigung von bis zu 35 % im Schauspielhaus und bis zu 20 % im Kleinen Haus. Schwerbehinderte, die auf eine
Begleitung angewiesen sind (im Schwerbehindertenausweis mit
einem B vermerkt), erhalten für sich und ihre Begleitperson eine Eintrittskarte mit je 50 % Ermäßigung.
Asylsuchende erhalten gegen entsprechende Nachweise freien Eintritt.
Ausgenommen sind Gastspiele und Sonderveranstaltungen.
146
Die Theatercard: Das Angebot für Stammgäste: Sie erhalten die Theatercard kostenlos an den Vorverkaufskassen im Schauspielhaus. Unsere Kassen­
mitarbeiter tragen jeden Theaterbesuch zum normalen Eintrittspreis auf
der Karte ein. Ab dem fünften Besuch ist jede weitere Eintrittskarte ca. 30 %
ermäßigt. Ab dem neunten Besuch steigt die Ermäßigung auf ca. 50 %. Die
Theatercard gilt nur für den Einzelverkauf von Repertoirevorstellungen
und für die Dauer eines Jahres ab dem ersten Vorstellungsbesuch.
Anrechtsinhaber: Inhaber eines Dresdner Anrechts oder eines Schauspielanrechts erhalten ca. 10 % Ermäßigung auf jede weitere Eintrittskarte
bei Repertoirevorstellungen.
Gruppenermäßigungen für Gruppen ab zwanzig Personen auf Anfrage.
Theatergutscheine: Verschenken Sie Theater mit Theatergutscheinen im
Wert von 10, 20, 30, 40 oder 50 €. Die Beschenkten lösen den Gutschein im
Laufe von drei Jahren in Eintrittskarten für Repertoirevorstellungen nach
eigener Wahl ein. Der Kauf der Gutscheine ist auch im Internet möglich.
Schnullertag! – Kostenlose Kinderbetreuung im Theater. Im Kleinen Haus
bieten wir ausgewählte Vorstellungen sonntagnachmittags an. Sie geben
Ihre Kinder im Theater in die Obhut ausgebildeter Pädagoginnen, die die
Kleinen liebevoll betreuen, während Sie ungestörte Theaterstunden erleben. Die Kinderbetreuung ist in der Theaterkarte inbegriffen. Die Termine
der Schnullertage entnehmen Sie bitte den Monatsspielplänen. Wir bitten
um vorherige Anmeldung.
Grundsätzlich ist eine Addition von Ermäßigungen nicht möglich. Wir behalten uns vor, die Ausweise, die zu einer Ermäßigung berechtigen, beim Kauf der Karten zu kontrollieren.
147
Richard Strauss
SALOME
Omer Meir Wellber,
Michael Schulz
24. September 2016
Ferruccio Busoni
DOKTOR FAUST
Tomáš Netopil, Keith Warner
19. März 2017
MOZART-TAGE
Ali N. Askin
THE KILLER IN ME
IS THE KILLER
IN YOU MY LOVE
Uraufführung
Manfred Weiß
16. Oktober 2016
14. bis 28. April 2017
Wolfgang Amadeus Mozart
DIE ENTFÜHRUNG
AUS DEM SERAIL
Christopher Moulds,
Michiel Dijkema
15. April 2017
DON QUIXOTE
Neukreation
Aaron S. Watkin, Mikhail Agrest
5. November 2016
EXIT ORAKEL
(Arbeitstitel)
Uraufführung
Joseph Hernandez
25. November 2016
Jacques Offenbach
LES CONTES
D’HOFFMANN /
HOFFMANNS
ERZÄHLUNGEN
Frédéric Chaslin,
Johannes Erath
4. Dezember 2016
Salvatore Sciarrino
LOHENGRIN
Koproduktion mit den
Osterfestspielen Salzburg
Peter Tilling, Michael Sturminger
28. April 2017
Jens Joneleit
SCHNEEWITTE
Clemens Jüngling,
Andrea Kramer
18. Mai 2017
VERGESSENES LAND
George Balanchine, Jiří Kylián,
William Forsythe, Eva Ollikainen
20. Mai 2017
Mieczysław Weinberg
Mischa Spoliansky
ALLES SCHWINDEL
Max Renne, Malte C. Lachmann
20. Januar 2017
Giuseppe Verdi
DIE PASSAGIERIN
Kooperation mit der
Oper Frankfurt
Christoph Gedschold,
Anselm Weber
24. Juni 2017
OTELLO
Koproduktion mit den
Osterfestspielen Salzburg
Christian Thielemann,
Vincent Boussard
23. Februar 2017
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Klassiker im neuen Gewand
william ist weit mehr als ein Theaterrestaurant. Zwischen historischen Wänden erwartet Sie eine
kleine, aber abwechslungsreiche Karte, die vor allem eines ist: richtig lecker. Auf den Punkt und
ohne Chichi kochen wir deutsche Klassiker und vertrauen dabei auf die Verwendung regionaler und
saisonaler Zutaten, auf klassisches Handwerk und vor allem auf unseren Geschmack.
Begleitet werden unsere Gerichte von jungen, unkomplizierten Weinen fernab des Mainstreams
und mit einem bewusst gelegten Fokus auf deutschen Weingütern.
FÜR UNSERE THEATERGÄSTE
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Gastronomie
william
william, das Restaurant im Schauspielhaus, ist weit mehr als nur Theatergastronomie. Von Sauerbraten bis Coq au Vin, von Kaltem Hund bis
Mousse au Chocolat – im william erwartet Sie klassische Küche modern
interpretiert. Ob schnelles Frühstück oder ausgelassener Brunch, Sonntagsbraten oder Business-Lunch, Pasta oder mehrgängiges Menü – Küchenchef Marcel Kube und sein Team laden zum Genießen ein. Theaterbesucher empfängt das william mit einem speziellen Theatermenü sowie
dem william-Kennenlernteller in der Lounge. — Telefon: 0351 .65298220,
E-Mail: [email protected], www.bean-and-beluga.de,
www.facebook.com / restaurant.william
Im Zuschauerbereich verwöhnt Sie die Theatergastronomie mit Speisen
und Getränken an verschiedenen Tresen. Reservierungen für individuelle
Pausenarrangements nimmt das Team jederzeit gerne entgegen. E-Mail:
[email protected], Telefon: 0351 . 65298220
Bistro & Restaurant Klara im Kleinen Haus
Ein Platz an dem sich vor und nach der Vorstellung Theaterbesucher und
Schauspieler treffen, austauschen und wohlfühlen. Das Team um René
Kuhnt bietet ein umfangreiches Angebot von Getränken über köstliche
Kleinigkeiten bis zu gehobenen Speisen und zu besonderen Anlässen ein
exklusives Grillbuffet an. Neben dem Foyer und der Pausenbar, wo Sie vor
und nach der Vorstellung sowie in der Pause Erfrischungen und kleine
Snacks erhalten, lädt auch der großzügige Lounge-Bereich auf der Terrasse
nicht nur im Sommer zum Verweilen ein. Das Bistro Klara freut sich auf Ihren Besuch und lädt Sie herzlich ein, Ihren Theaterbesuch bei einem Glas
Wein ausklingen zu lassen. Das Bistro Klara kann auch genutzt werden für
Geburtstag, Taufe, Hochzeit, Vereins- und Firmenfeier. Klara bieten Ihnen
dafür das passende Ambiente, eine hervorragende Küche und ausgewählte
Weine. Reservieren Sie Ihren Tisch, um Ihren Theaterabend kulinarisch
abzurunden! ­— Telefon: 0351 . 4913 - 615, E-Mail: [email protected]
Alle Öffnungszeiten auf Seite 157
155
Öffnungszeiten
Kassen- und Servicezentrum im Schauspielhaus
Das Kassen- und Servicezentrum im Schauspielhaus ist montags bis
freitags von 10.00 bis 18.30 Uhr und samstags von 10.00 bis 14.00 Uhr
geöffnet. Die Vorverkaufskasse im Kleinen Haus ist montags bis freitags
von 14.00 bis 18.30 Uhr geöffnet. Auch hier können Karten für alle Veranstaltungen des Staatsschauspiels gekauft werden. Trotz Umbaus bleibt die
Kasse im Schauspielhaus selbstverständlich bis einschließlich 25.6. regulär für Sie geöffnet. Während der Theaterferien hat das Anrechtsbüro im
Schauspielhaus in der Zeit vom 27.6. bis 1.7.2016 montags bis freitags von
10.00 bis 14.00 Uhr geöffnet. Vom 2.7. bis 24.7.2016 ist das Kassen- und Servicezentrum geschlossen. Ab dem 25.7.2016 gelten die regulären Öffnungszeiten. Im Anrechtsbüro können Sie während der Öffnungszeiten immer
auch Karten für das Staatsschauspiel kaufen. Telefon: 0351 . 4913-567, Fax:
0351 . 4913-967, E-Mail: [email protected] Zusätzlich sind an vielen Dresdner Vorverkaufskassen Eintrittskarten für
Repertoirevorstellungen des Staatsschauspiels erhältlich. Die Abendkassen öffnen eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Wir bitten Sie um Verständnis, dass in dieser Zeit der Vorverkauf nur eingeschränkt möglich ist.
Kartenkauf und Kartenreservierungen
Gebührenfreier Kartenservice Telefon: 0800 . 4913-500 (Montag bis Freitag
10.00 bis 18.00 Uhr) Telefonischer Kartenverkauf Telefon: 0351 . 4913-555
Gruppenreservierungen Telefon: 0351 . 4913-567 Schriftliche Reservierungen per E-Mail: [email protected], per Fax: 0351 . 4913-967
Kartenkauf im Internet www.staatsschauspiel-dresden.de
Wenn Sie kontinuierlich an unserem Spielplan interessiert sind, schicken
wir Ihnen auch gerne den Monatsleporello per Post oder den digitalen
Newsletter zu, für den Sie sich unter www.staatsschauspiel-dresden.de
anmelden können.
156
Öffnungszeiten der Gastronomie
william – Restaurant · Bar · Lounge im Schauspielhaus
Öffnungszeiten bis einschließlich 12. Juni 2016: Mo: Ruhetag, Di bis Sa:
12.00 bis 22.00 Uhr, So: 11.00 bis 22.00 Uhr. 13. Juni bis einschließlich 12. Juli
2016: wegen Umbau geschlossen. 13. Juli bis 31. Oktober 2016: Mo / Di:
Ruhetag, Mi bis So: 17.00 bis 22.00 Uhr. Ab 1. November 2016: Mo: Ruhetag,
Di bis Sa: 12.00 bis 22.00 Uhr, So: 11.00 bis 22.00 Uhr. Telefon: 0351 . 65298220,
E-Mail: [email protected], www.bean-and-beluga.de,
www.facebook.com / restaurant.william
Klara – Bistro und Kantine im Kleinen Haus
geöffnet an Vorstellungstagen von 9.00 bis 24.00 Uhr, an Sonn- und Feier­
tagen ab zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn, Telefon: 0351 . 4913-615,
E-Mail: [email protected]
Behindertenservice
Sowohl das Schauspielhaus als auch das Kleine Haus verfügen über Aufzüge, Rollstuhlplätze in den Sälen und Toiletten für Rollstuhlfahrer. Kopfhörer für eingeschränkt hörende Besucher sowie Hörschleifen für dafür
geeignete Hörgeräte sind ebenfalls vorhanden. Funkempfänger sind beim
Abendpersonal erhältlich. Besucher sollten ihre diesbezüglichen Wünsche
bereits bei der Kartenreservierung angeben, da in beiden Häusern nur eine
begrenzte Zahl von Rollstuhlplätzen und Funkempfängern zur Verfügung
steht.
157
Kontakt
Telefon
Zentrale: 0351 . 4913-50
Intendanz: 0351 . 4913-912
Kaufmännische Geschäfts­führung: 0351 . 4913-927
Dramaturgie: 0351 . 4913-963
Künstlerisches Be­triebs­büro: 0351 . 4913-922
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:0351 . 4913-755
Theaterpädagogik: 0351 . 4913-742
Die Bürgerbühne: 0351 . 4913 - 849 / -740
E-Mail
Kartenreservierung: [email protected]
Anrechtsservice: [email protected]
Allgemein: [email protected]
Intendanz: [email protected]
Kaufmännische Geschäftsführung: [email protected]
Dramaturgie: [email protected]
Künstlerisches Betriebsbüro: [email protected]
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: [email protected]
Theaterpädagogik: [email protected]
Die Bürgerbühne: [email protected]
Internet
www.staatsschauspiel-dresden.de
Facebook
www.facebook.com / staatsschauspieldd
Twitter
www.twitter.com / schauspieldd
@schauspielDD
Impressum
Herausgeber: Staatsschauspiel Dresden, Intendant: Jürgen Reitzler, Redaktion: Dramaturgie / Öffentlichkeitsarbeit, Redaktionsschluss: April 2016, Gestaltung: ErlerSkibbeTönsmann, Fotografie: Krafft Angerer,
Daniel Koch (Fotos Seite 117 und 121), Druck: Neue Druckhaus Dresden GmbH – Alle Autorenbeiträge
im Auftrag des Staatsschauspiels Dresden.
158
Schauspielhaus
Theaterstraße 2, 01067 Dresden
(Zuschauereingang Postplatz)
Kleines Haus
Glacis­straße 28, 01099 Dresden
Schlosstheater
Theaterplatz, 01067 Dresden
Palais im Großen Garten
Am Palaisteich, 01219 Dresden
Trinitatiskirchruine
Trinitatisplatz, 01307 Dresden
Gemäldegalerie Alte Meister
Theaterplatz 1, 01067 Dresden
Frauenkirche
Neumarkt, 01067 Dresden
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