Fassade | Spezial Kontraste – der Hellbezugswert hilft Sucht man sich die Farben für seine Fassade mittels Farbfächer aus, passiert es schnell, dass man sich bezüglich des Kontrasts verschätzt. Farben die auf den Farbkarten kontrastreich sind und gut miteinander wirken, können großflächig an der Fassade manchmal kaum differenzierbar sein, das heißt sie heben sich zu wenig voneinander ab. Hier kann man sich den Hellbezugswert zu Hilfe nehmen (der Hellbezugswert verdeutlicht wieviel Licht von einer Oberfläche reflektiert wird: der Schwarzpunkt = 0, der Weißpunkt = 100). Liegen die Farben um ca. 20 Punkte auseinander ist ein ausreichender Kontrast gegeben. Testanstrich nicht vergessen Machen Sie unbedingt einen Probeanstrich an einer Fassadenwand, ehe Sie sich festlegen. Auf der Außenwand wirken Farben heller als auf dem Farbstreifen eines Farbfächers. Am besten betrachten Sie den Probeanstrich einige Tage lang bei verschiedenen Lichtsituationen. Auch die Wirkung auf Ihre Umgebung und umgekehrt können Sie mit einem Probeanstrich schon ganz gut abschätzen. Wie wirkt Ihr Haus mit diesem Farbton zwischen den umliegenden Gebäuden? Harmoniert die Farbe mit Ihrer Dachfarbe? Foto: Baumit Materialstruktur berücksichtigen Fassaden bestehen für gewöhnlich aus Putz, Metall oder Holz. Je nach Material eignen sich hierfür auch entsprechende Farben. Zu Putzoberflächen passen naturnahe Farben besonders gut. Erdige oder sandfarbene Töne aber auch Farben aus dem rot-orange Bereich, die ebenfalls mit dem Element Erde in Verbindung gebracht werden können. Blautöne können bei sehr feiner Putzkörnung sehr apart wirken, bei sehr grobem Putz aber auch unstimmig erscheinen. Metallische Oberflächen vertragen kräftige und dunkel-kontrastierende Farben. Holzflächen können ebenfalls mit kräftigen Farben gut zur Geltung kommen, wirken aber auch mit zarten Lasuren sehr schön. Außen und innen Es macht Sinn, die Fassade eines Hauses auch mit dem inneren Farbkonzept abzugleichen. Wenn beide Farbkonzepte zueinander passen, ergibt sich eine harmonische Gesamtwirkung. Bei einer sehr kräftigen Fassadengestaltung könnte beispielsweise der Eindruck von Blässe entstehen, wenn die Innenräume mit der Farbwirkung der Außenwände nicht »mithalten« können. Foto: Weber / Maxit Akzentfarben maßvoll verwenden Kräftige Farbtöne verwendet man bei der Fassadengestaltung am besten nur für kleinere Akzentflächen oder bauliche Details wie Fenstersimse, Geländer oder Fensterläden. Verwendet man dunkle, dominante Töne zu großflächig, könnten sich diese optisch zu sehr in den Vordergrund drängen. Das Gesamtbild würde unharmonisch wirken. Baustil beachten Eine Fassadenfarbe sollte die Architektur des Gebäudes unterstreichen und nicht von ihr ablenken. Ein prunkvolles Gebäude kann mit ebenso prächtigen, tonstarken Farben schnell überladen wirken und verlangt vielleicht eher nach sanfteren, weniger hervortretenden Farbtönen. Sind die Farben jedoch zu zart, kann es auch kitschig wirken. Es gilt also, die richtige Farbe samt Farbton zu treffen. Computer-Farbanimation Im Fachhandel oder in Farbstudios gibt es die Möglichkeit, sein Haus durch ein Computerprogramm am Bildschirm einfärben zu lassen. So kann man sich seine Wunschfarben in allen möglichen Variationen in Ruhe betrachten, ehe man überhaupt einen Pinsel oder die Putzkelle in die Hand nimmt. 24 | 25