K O N Z E R T E D E R STA DT WA L L D O R F P R O G R A M M 2 010 / 2 011 „Aktuelles“ – Dezember 2010 GRAMMY FÜR SALIERI? „Mannheimer Mozartorchester“ nominiert – Timo Jouko Herrmann wirkte mit Foto Fey: privat Foto Herrmann: Pfeifer „And the nominees are ...“ heißt es auf der Internetseite www.grammy.com. Zu den für den begehrtesten internationalen Musikpreis Nominierten gehört auch das „Mannheimer Mozartorchester“ unter Leitung des Heidelberger Dirigenten Thomas Fey. Denn in der Rubrik 98 für orchestrale Werke steht die CD-Einspielung des erst 2003 gegründeten Orchesters mit „Ouvertüren und Bühnenmusik“ von Antonio Salieri, die in diesem Frühjahr bei „hänssler classic“ erschienen ist. Der Name Salieri ist – nicht nur in der Metropolregion Rhein-Neckar – eng mit dem Walldorfer Musikwissenschaftler und Komponisten Timo Jouko Herrmann verknüpft. Die Qualität der nominierten CD ist auch ihm zu verdanken, denn er fertigte als ausgewiesener SalieriExperte Partituren und Orchesterstimmen aus Salieris Autographen. Viele der Werke, die auf der nominierten CD zu hören sind, konnte das Publikum im Oktober bei den „Walldorfer Musiktagen“ genießen, die der Musik Antonio Salieris gewidmet waren und damit offensichtlich ganz im Trend lagen. In der Sparte „orchestrale Werke“ auf der Grammy-Liste hat das Mannheimer Mozartorchester illustre Konkurrenten, unter anderem das Royal Concertgebouw Orchestra aus den Niederlanden oder das Chicago Symphony Orchestra unter Pierre Boulez. Bis zur Preisverleihung am 13. Februar 2011 in Los Angeles bleibt es spannend. Für Thomas Fey wie auch Timo Jouko Herrmann und das Mannheimer Mozartorchester geht allein schon mit der Nominierung ein Traum in Erfüllung. „Das ist eine Sensation“, meint Thomas Fey, der natürlich hofft, dass die GrammyTrophäe schon bald die Reise in die Metropolregion antreten darf. Liebe Musikfreunde, auch in diesem Jahr ist das erste „Konzert der Stadt Walldorf“ der Saison einem Komponisten gewidmet, der einen „runden Geburtstag“ feiert: vor 200 Jahren ist Robert Schumann geboren. Dr. Harald Pfeiffer wird aus seinem neuen Bändchen „Robert Schumann in Heidelberg“ lesen, und Anna Zassimova wird u. a. zwei Kompositionen spielen, die Schumann in Heidelberg komponiert hat. Der zweite Jubilar, Frédéric Chopin, kommt im zweiten Konzert mit seiner Cello-Sonate hinzu. Lachezar Kostov (Violoncello) und Viktor Valkov (Klavier) aus New York sind die jungen und exzellenten Interpreten dieses Konzerts. Inhaltlich sind die drei folgenden Konzertprogramme im europäischen Barock angesiedelt, wobei das mittlere einen Bezug zu Walldorf hat: Das Barockfagott, das gespielt wird, stammt aus der Werkstatt des im 18. Jahrhundert aus Walldorf nach England ausgewanderten Georg Peter Astor, London. Nicht weniger bemerkenswert bei diesem Konzert ist der Interpret, es ist der international hochangesehene Barockfagottist Sergio Azzolini aus Basel. Dieses Konzert ist „eingerahmt“ von zwei Programmen, bei denen schriftliche Äußerungen der Zeit, beim zweiten auch Tanz, das musikalische und das gesellschaftliche Leben der Epoche ergänzend abbilden. Das sechste Konzert ist geographisch orientiert: das Programm der jungen hochbegabten Pianistin Violetta Khachikian aus St. Petersburg hat russische Klaviermusik als Schwerpunkt. Violetta Khachikian hat auf dem Bremer Klavierwettbewerb 2009 alles gewonnen, was zu gewinnen war: den 1. Preis, den Publikumspreis, den Förderpreis für die beste Interpretation eines romantischen Werkes und den Förderpreis für die beste Interpretation der Auftragskomposition. Das Ensemble Mannheim Brass, das zu den führenden deutschen Blechbläserensembles zählt, beschließt mit einem Open-Air-Konzert auf dem Schlossplatz die Saison. In dieser Saison wollen wir das Angebot der „Konzerte der Stadt“ erweitern: Junge instrumentale Talente der Region erhalten die Möglichkeit in zwei Matineen pro Saison in der Laurentiuskapelle bei einem Konzert mitzuwirken. Außerdem wird die Vorstellung der „Astor-Instrumente“ in der Konzertreihe fortgesetzt. Schöne und nachhaltige Hörerlebnisse in den „Konzerten der Stadt“ wünscht Ihnen Gerald Kegelmann Musikbeauftragter der Stadt Walldorf Do, 23. September 2010, Laurentiuskapelle, 20 Uhr ROBERT SCHUMANN IN HEIDELBERG – SOIREE Zum 200. Geburtstag des Komponisten Anna Zassimova spielt Klavierwerke von Robert Schumann und Dr. Harald Pfeiffer liest aus seinem Bändchen „Robert Schumann in Heidelberg“, das er zu dessen 200. Geburtstag schrieb Auch in dieser Saison gibt es eine Begegnung mit einem prominenten Komponisten anlässlich seines „runden Geburtstags“. Dr. Harald Pfeiffer liest aus seinem Bändchen „Robert Schumann in Heidelberg“, in dem er „erstmals detailliert Schumanns spannende drei Semester in Heidelberg einschließlich seiner vielen Fahrten in Kutschen und auf Schiffen dokumentiert“. Die in Karlsruhe lebende russische Pianistin Anna Zassimova spielt u. a. zwei in Heidelberg komponierte Werke, die „Abegg-Variationen“ op. 1 (1831) und die „Papillons“ op. 2 (1832). Eintritt 8 €, ermäßigt 4 € Do, 14. Oktober 2010 Laurentiuskapelle, 20 Uhr DUO VIOLONCELLO – KLAVIER Zum 200. Geburtstag von Robert Schumann und Frédéric Chopin Lachezar Kostov – Violoncello Viktor Valkov – Klavier Robert Schumann Frédéric Chopin Ludwig van Beethoven Violinsonate a-Moll op. 105 (arr. von Friedrich Grützmacher und Lachezar Kostov) Phantasie-Stücke op. 73 u. a. Sonate für Cello und Klavier g-Moll op. 65 7 Variationen WoO 46 über „Bei Männern, welche Liebe fühlen“ aus Mozarts „Zauberflöte“ Die beiden Künstler kennen sich seit ihrer Studienzeit in Bulgarien und gingen beide zu weiterführenden Studien in die USA (Yale University und Juilliard Academy). Die hohe künstlerische Qualität des Duos ist belegt durch ihre Auftritte in einem der prominentesten Konzertsäle der Welt. Nach Konzerten in den USA debütierte das Duo 2007 in der New Yorker Carnegie Hall (Weill Recital Hall). Nach einem weiteren Auftritt 2008 gab das Duo 2009 sein drittes vielbeachtetes Konzert in der Carnegie Hall, diesmal in der größeren „Zankel Hall“. Eintritt 8 €, ermäßigt 4 € Do, 18. November 2010, Laurentiuskapelle, 20 Uhr TAGEBUCH EINER MUSIKALISCHEN REISE Werke von Antonio Vivaldi, Jean-Philippe Rameau, William Croft, Georg Philipp Telemann und Georg Friedrich Händel Texte aus Hofberichten und Reisetagebüchern Antonia Bourvé – Sopran Ensemble „Music for a while“ Ulrike Mauerhofer – Blockflöte Sabine Kreutzberger – Gambe Irene Müller-Glasewald – Cembalo Hans Hachmann – Moderation Das „Tagebuch einer musikalischen Reise“ führt in vier Länder: Italien, Frankreich, England und Deutschland. Es erklingt Musik des Barock von Komponisten dieser Länder und Texte aus Hofberichten und Reisetagebüchern der damaligen Zeit. Das Konzert gestalten die junge, erfolgreiche Sopranistin Antonia Bourvé, das Ensemble „Music for a while“, dessen Mitglieder auch als Dozentinnen an der Karlsruher Musikhochschule unterrichten, sowie Hans Hachmann. Er war langjähriger Leiter der Musikabteilung des Studios Karlsruhe des SWR und ist als Mitglied des „BosArt Trios“ wiederholt bei den „Konzerten der Stadt Walldorf“ aufgetreten. Eintritt 8 €, ermäßigt 4 € Do, 20. Januar 2011, Laurentiuskapelle, 20 Uhr DUO BAROCKFAGOTT – LAUTE/THEORBE aus der Werkstatt von Georg Peter Astor, London Werke von Giuseppe Tartini, Georg Philipp Telemann, Johann Friedrich Fasch, Antonio Vivaldi u. a. Sergio Azzolini – Barockfagott Diego Cantalupi – Laute, Theorbe Die Stadt Walldorf und die Vereinigung Walldorfer Heimatfreunde e.V. sind im Besitz historischer Instrumente aus der Werkstatt von Georg Peter Astor, der im 18. Jahrhundert, wie auch sein Bruder Johann Jakob, von Walldorf nach England auswanderte. Peter Georg ließ sich als Instrumentenbauer in London nieder. Die erworbenen Instrumente – eine Piccoloflöte, eine Traversflöte, eine Oboe, eine Klarinette, ein Fagott und ein Tafelklavier – befinden sich im Museum im Astorhaus. Alle Instrumente, mit Ausnahme der Piccoloflöte, wurden bereits in Konzerten der Stadt vorgestellt – beginnend mit der Traversflöte in der Saison 1997/1998. Um diesen wertvollen stummen Schatz wieder in das Bewusstsein der Walldorfer Musikfreunde zu bringen, sollen die Instrumente in den Konzerten der Stadt in den nächsten Jahren von neuem erklingen. Der renommierte Schweizer Fagottist Sergio Azzolini, Gewinner namhafter Wettbewerbe (u.a. ARD-Wettbewerb, Wettbewerb des „Prager Frühlings“) wird diese Reihe eröffnen. Als Barockfagottist ist Sergio Azzolini Mitglied prominenter Ensembles. Neben seiner regen Konzerttätigkeit ist er seit 1998 Professor für Fagott und Kammermusik an der Hochschule für Musik Basel. Sein Duo-Partner ist Diego Cantalupi, einer der führenden Lautenisten Italiens. Eintritt 8 €, ermäßigt 4 € Do, 24. März 2011, Rathaus-Foyer, 20 Uhr KIELFLÜGEL UND FEDERKIEL Galante Cembalomusik, höfische Tänze und weibliche Korrespondenz in Versailles Werke von Jean-Henri d’Anglebert, François Couperin, Johann Jakob Froberger, Johann Caspar Fischer, Jacques Duphly u. a. Texte von Madame de Sévigné, Madame de Lafayette, Lieselotte von der Pfalz, Marquise de Pompadour u. a. Urte Lucht – Cembalo Stephan Mester – Rezitation und Tanz Wenn Stephan Mester Briefe aus der Feder von Frauen liest, Sarabande, Gigue und Bourrée tanzt, und Urte Lucht auf dem Kielflügel Musik aus Versailles erklingen lässt, bekommt der Zuhörer eine lebendige Vorstellung vom Leben am Hofe im Frankreich des 18. Jahrhunderts. Welche Intrigen im Gange waren, was über die Kirche gedacht wurde, wie die Speisefolge eines barocken Menüs aussah. Lassen Sie sich überraschen! Urte Lucht ist bei vielen internationalen Festivals aufgetreten. Als Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe im In- und Ausland konzertiert sie sowohl mit Hammerflügel wie auch mit Cembalo solistisch. Neben ihrer Konzerttätigkeit ist sie Dozentin an der Musikhochschule Karlsruhe. Stephan Mester ist Fachmann für historische Choreographie. Er blickt auf eine bald 30-jährige Tätigkeit als Tänzer und Tanzmeister für historischen Tanz zurück. Die Auftritte mit der Gruppe „Danza Antica“ im Inund Ausland runden seinen Beruf als Musikredakteur und Moderator beim Schweizer Radio DRS 2 ab. Eintritt 8 €, ermäßigt 4 € Do, 19. Mai, 2011, Astoria-Halle, 20 Uhr KLAVIERABEND VIOLETTA KHACHIKIAN Ludwig van Beethoven Sergej Rachmaninov Modest Mussorgskij Sonate A-Dur op. 101 Variationen über ein Thema von Corelli op. 42 Bilder einer Ausstellung Violetta Khachikian lebt in St. Petersburg, wo sie auch am Konservatorium ihre pianistische Ausbildung erhielt. Es lag deshalb bei der Gestaltung des Programms nahe, den Schwerpunkt auf russische Musik zu legen. Als Hauptwerk erklingt die monumentale Klavierkomposition „Bilder einer Ausstellung“, die höchste technische und musikalische Anforderungen an die Interpretin stellt. Die junge Pianistin war bei verschiedenen Wettbewerben erfolgreich, so bei dem internationalen „May-Lind-Wettbewerb“ in Helsinki und beim Internationalen schottischen Klavierwettbewerb in Glasgow. Den größten Erfolg hatte sie 2009 beim Bremer Klavierwettbewerb, wo sie den 1. Preis erhielt und dazu noch alles gewann, was zu gewinnen war. Eintritt 8 €, ermäßigt 4 € Do, 14. Juli 2011, Schlossplatz, 20 Uhr OPEN AIR Mannheim Brass Antonio Vivaldi Johann Sebastian Bach Jukka Linkola Giacomo Puccini Astor Piazzolla George Gershwin Concerto As-Dur Concerto As-Dur Brass Quintett Nr. 2 „La Tregenda” aus der Oper „Le Villi” Histoire du Tango Cuban Overture Außer der Originalkomposition von Jukka Linkola stammen alle Arrangements von Matthias Gromer Klaus Bräker (Trompete), Wolfram Laul (Trompete), Reimer Kühn (Horn), Matthias Gromer (Posaune), Stefan Heimann (Tuba) Das 1990 gegründete Ensemble gehört seit vielen Jahren zu den führenden deutschen Blechbläserquintetten. Die Musiker sind alle Solobläser der großen baden-württembergischen Opernorchester in Mannheim, Stuttgart und Karlsruhe. Neben ihrer Orchestertätigkeit erobern sie sich die faszinierende Welt der Blechbläserkammermusik. Preise bei internationalen Wettbewerben, 1991 in Passau und 1997 in Moers, unterstreichen das hohe Niveau des Ensembles. Im Jahr 2000 belegte Mannheim Brass beim weltweit wichtigsten und anspruchsvollsten Quintettwettbewerb in Narbonne (Frankreich) den zweiten Platz und erzielte damit das beste Ergebnis eines deutschen Bläserquintetts in der Geschichte des Wettbewerbs. Eintritt 8 €, ermäßigt 4 € Mo, 27.09.2010 Luxor-Filmpalast 19.30 Uhr Loge 6 €, Parkett 5 € SALIERI AT THE MOVIES Do, 7.10.2010 Rathaus, 19 Uhr Eintritt frei AUFTAKT Ab Do, 7.10.2010 Rathaus, Eintritt frei BEGLEITAUSSTELLUNG Fr, 8.10.2010 Laurentiuskapelle Neuapostolische Kirche Stadtbücherei 19.30 Uhr 15 €, ermäßigt 12 € TRIPTYCHON Sa, 9.10.2010 Ev. Stadtkirche 19.30 Uhr 15 €, ermäßigt 12 € KIRCHENKONZERT So, 10.10.2010 Astoria-Halle 19.30 Uhr 18 €, ermäßigt 15 € FESTLICHE OPERNGALA „Amadeus“ von Milos Forman (Director’s Cut) Historische Gassenhauer von Salieri, Mozart und Dittersdorf, Ensemble Patisi Einführung in Leben und Werk Salieris Timo Jouko Herrmann im Gespräch mit dem Musikwissenschaftler Dr. Volkmar Braunbehrens. Werke von Salieri und Mozart Bläserquintett der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim, Prof. Alfred Rinderspacher (Leitung) „Antonio Salieri und seine Zeit“ „Hommage à Salieri“ mit Werken von Mozart, Beethoven und Moscheles, Stephan Rahn (Klavier) „Il maestro e lo scolare” Ein Blick auf Salieris Lehrer Pescetti, Gassmann und Gluck, Ensemble operino „Unter Wonnemelodien” Lieder von Salieri Barbara R. Grabowski (Mezzosopran), Asli Kiliç (Klavier) Salieris Orgelkonzert mit der Uraufführung des rekonstruierten zweiten Satzes von Timo Jouko Herrmann, Dieter Kegelmann (Orgel), Heidelberger Kantatenorchester Prof. Gerald Kegelmann (Leitung) Ausschnitte aus Salieris Meisterwerken Diana Tomsche (Sopran), Caroline Melzer (Sopran), Thomas Ströckens (Tenor), Philipp Schädel (Bass), Karlsruher Barockorchester Timo Jouko Herrmann (Leitung) Vorverkauf Buchhandlung Föll – Bahnhofstraße 8 Rathaus Walldorf – Nußlocher Straße 45 Informationen Stadt Walldorf Heike Schweizer (0 62 27) 35-1 12 www.walldorfer-musiktage.de