Pädagogische Hochschule Heidelberg Kommunikationsstelle Pressemitteilung 26.11.2008 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Dr. Birgitta Hohenester-Pongratz Keplerstraße 87 69120 Heidelberg Telefon: 06221-477696 [email protected] Antonio Salieri Ein musikalisches Porträt Gesprächskonzert Kammermusik & Orchesterwerke Ausführungen zu Leben und Werk des Komponisten: Timo Jouko Herrmann Das Orchester der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Leitung: Prof. Gerald Kegelmann Montag, 8. Dezember 2008, 19.30 Uhr, Keplerstr. 87, Heidelberg Aula der Pädagogischen Hochschule PROGRAMM Antonio Salieri * 18. August 1750 in Legnago (Veneto) + 07. Mai 1825 in Wien Ouvertüre zu Il talismano (1788) Serenade F-Dur für 2 Oboen, 2 Fagotte, 2 Hörner & Streicher F-Dur (ca. 1775) Picciola Sinfonia für Soloklarinette, 2 Fagotte & Streicher B-Dur (1802/1804) Ouvertüre zu La bella selvaggia (1802) Armonia per un tempio della notte für 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte & 2 Hörner (1795) Andante devoto für Streicher aus dem unvollendeten Oratorium Saul (1791) Ouvertüre zu L’Europa riconosciuta (1778) Hier ausführlichere Informationen über Antonio Salieri und Timo Jouko Herrmann: Antonio Salieri, geboren am 18. August 1750 im oberitalienischen Legnago, erhielt seine musikalische Ausbildung zunächst bei Giovanni Battista Pescetti und Ferdinandi Pacini in Venedig. Dort wurde der k. k. Kammer-Compositeur Florian Leopolds Gassmann auf den jungen Mann aufmerksam und nahm den 15jährigen zur weiteren Ausbildung mit nach Wien. Schon bald machte Salieri sich dort als Opernkomponist einen Namen und offenbarte sich als begeisterter Anhänger der Gluck’schen Reformideen. Mittlerweile künstlerisch und gesellschaftlich etabliert, heiratete er 1774 die Wienerin Theresia Helferstorfer, mit der er acht Kinder hatte. Im Rahmen einer Kunstreise nach Italien eroberte der Komponist Mailand, Rom, Neapel und Venedig im Sturm. Zurück in Wien lieferte er sich mit seinem Singspiel Der Rauchfangkehrer einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der deutschen Oper. Auf Vermittlung Glucks gelang ihm 1784 mit Les Danaïdes in Paris ein Sensationserfolg, der noch weit ins 19. Jahrhundert hinein ausstrahlte. In direkter Zusammenarbeit mit Beaumarchais lotete Salieri schließlich 1787 in der Oper Tarare die Grenzen des Musiktheaters seiner Zeit aus. Kurz darauf wurde er von Kaiser Joseph II. zum Hofkapellmeister ernannt und erhielt so eines der bedeutendsten musikalischen Ämter Europas. Die administrativen Aufgaben, die dieses Amt mit sich brachte, führten zu einem langsamen Rückzug des Komponisten von der Bühne. 1804 beendete er seine Laufbahn als Opernkomponist und widmete sich vor allem der Kirchenmusik und der Ausbildung junger Talente. Zu seinen vielen Schülern zählten u.a. Beethoven, Hummel, Franz Xaver Mozart, Schubert, Meyerbeer und Liszt. Hoch geehrt starb Salieri am 7. Mai 1825 in seiner Wahlheimat Wien. Timo Jouko Herrmann, geboren 1978 in Heidelberg, studierte Komposition bei Prof. Ulrich Leyendecker an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Im Wintersemester 2003/04 schloss er sein Studium mit Auszeichnung ab. Weitere wichtige Impulse erhielt er von den Komponisten Hermann Schäfer, Krzysztof Meyer, Detlev Glanert und Ernst Bechert. Er schrieb u.a. Auftragswerke für den Heidelberger Madrigalchor, das armonia-Bläserensemble Leipzig, die Opernschule der Mannheimer Musikhochschule, die Heidelberger Sinfoniker und das Philharmonische Orchester Heidelberg sowie für diverse Festivals wie etwa die Heidelberger Biennale für Neue Musik, das Festival LA PASSIONE und das SYLT ART FESTIVAL. Für seine Kompositionen, darunter zwei Opern, ein Oratorium sowie Kammer- und Orchestermusik, erhielt er diverse Auszeichnungen, darunter den Kompositionspreis der SAP AG und ein Stipendium der Wilhelm-Müller-Stiftung Mannheim. Derzeit arbeitet er im Auftrag der Universität Gießen an einem Konzert für Altsaxophon und Orchester. Neben seiner kompositorischen Tätigkeit ist Timo Jouko Herrmann auch als Violinist aktiv und gerne gesehener Gast in verschiedenen Ensembles und Orchestern. Als Solist war er u.a. bei den Darmstädter Tagen für Neue Musik und den Bruchsaler Barocktagen sowie in mehreren Radioproduktionen des SWR zu hören. Er wurde mit Stipendien der Karlsruher Händel-Akademie und der Stiftung Yehudi Meuhin - Live Music Now ausgezeichnet und gewann mit seinem Barockensemble operino den Gebrüder-Graun-Preis 2005. Als musikwissenschaftlicher Berater der Heidelberger Sinfoniker und des Mannheimer Mozartorchesters ediert er außerdem unbekannte Werke der Frühklassik und Klassik. Eine CD-Reihe mit Musik von Antonio Salieri entsteht derzeit unter seiner Regie für das Label hänssler CLASSIC.