Parodontitis Parodontitis, umgangssprachlich oft auch als Parodontose bezeichnet, beschreibt die chronisch bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparates. Es gibt eine Reihe von Symptomen, die auf eine Parodontitis hinweisen. Einige davon sind für den Patienten sichtbar, andere sieht nur der Zahnarzt. Den Anfang bildet eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis), die sich ohne Behandlung verschlimmert: das Zahnfleisch wird meistens rot und schwillt an, blutet bei kleinsten Berührungen. Das kann zu Schmerzen an Zähnen und Zahnfleisch führen. Bei einer Parodontitis schrumpft das Zahnfleisch mit der Zeit und legt die Zahnhälse frei. In der Regel verursacht dies schlechten Atem oder einen metallischen Geschmack im Mund. Im schlimmsten Fall folgen ein Abbau des Kieferknochens und Zahnausfall. Parodontitis entsteht durch mangelnde Reinigung der Zähne. Irrtümlicherweise glauben viele Menschen an eine gründliche Zahnreinigung allein durch die Zahnbürste. Diese säubert allerdings nur zwei Drittel der Mundhöhle. Zahnzwischenräume und Backenzähne erreicht sie kaum. Auch die Zunge beherbergt viele Bakterien (weißer Belag). Zusammen mit Speiseresten und Speichel bildet sich eine klebrige Masse: Plaque. Das Zahnfleisch entzündet sich. Zahnzwischenraumbürsten und Zahnseide helfen, die Plaque zu entfernen. Erfolgt keine Reinigung, wandert die Entzündung tiefer in Richtung Zahnhalteapparat. Zahnfleischtaschen bilden sich und somit weiterer Raum für unerwünschte Bakterien. Eine weit fortgeschrittene Zahnbettzerstörung gefährdet die Erhaltung des betroffenen Zahns. Die „regenerative Parodontalchirurgie“ (Auffüllung der Knochentaschen) ermöglicht häufig die Wiederherstellung des verloren gegangenen Knochens. Markerkeime und Pilze verursachen eine Parodontitis. Der Krankheitsverlauf hängt von der Sorgfältigkeit der Mundhygiene und von der Veranlagung des Patienten ab. Äußere Einflüsse wie Stress oder Nikotinmissbrauch verstärken das Risiko, an Parodontitis zu erkranken. Zum dauerhaften Erfolg einer Parodontitisbehandlung gehört eine zahnärztliche Langzeitbetreuung. Je nach Risiko empfehlen Dentisten drei- bis sechsmonatige Kontrollund Behandlungsabstände.