WHO: Fakten zur Allergen-Immuntherapie Die Behandlung allergischer Erkrankungen basiert auf Allergenvermeidung, symptomatischer Therapie, Allergen-Immuntherapie und Patientenschulung. Die Allergen-Immuntherapie wurde als neue Methode im Jahre 1911 eingeführt, um „Pollinosis“ heute als allergische Rhinitis bezeichnet, zu behandeln. Seit 80 Jahren wird sie eingesetzt, um eine Reihe allergischer Reaktionen, hervorgerufen entweder durch Inhalations- oder Kontaktallergene oder durch Insektenstiche zu behandeln. Ziel der Allergen-Immuntherapie ist es, bei den Patienten, die an einer definierten Allergie erkrankt sind, die lästigen Allergiesymptome zu mildern. Durch Verabreichen allmählich ansteigender Mengen an „Vakzine“ (Allergenextrakt) wird eine Immunität gegen das auslösende Allergen induziert. Die Mechanismen der Allergen-Immuntherapie sind komplex und hängen vom Allergen und dem Immunisierungsweg ab. Man geht davon aus, daß die Spezifische Immuntherapie über eine Modifikation der T-Zell-Antworten ihre Wirkung entfaltet. Eine Herabsetzung der Entzündungsaktivität konnte ebenfalls nachgewiesen werden. Die Spezifische Immuntherapie ist dort indiziert, wo erhöhte Level an spezifischen Antikörpern gegen klinisch relevante Allergene eindeutig nachgewiesen werden konnten und die Ausprägung der Symptome das Risiko und den Zeitaufwand für die Behandlung rechtfertigt. Kontrollierte Studien konnten die Effektivität der Allergen-Immuntherapie nachweisen für die Behandlung von: • Insektenstichallergien, • allergische Rhinitis/Konjunktivitis, • allergisches Asthma, • Allergien gegen verschiedene Pollenspezies, • Katzenallergie und • Hausstaubmilbenallergien (Asthma/Rhinitis). Die optimale Dosis des Allergenextraktes für die Allergen-Immuntherapie ist definiert als die Menge, die bei den meisten Patienten eine klinisch relevante Wirkung auslöst, ohne inakzeptable Nebenwirkungen nach sich zu ziehen. Die Maximaldosis für das relevante Allergenextrakt sollte individuell bei jedem Patienten ermittelt werden. Manche Patienten entwickeln unerwünschte Begleiterscheinungen während der langsamen Dosissteigerung. In diesen Fällen ist eine niedrigere Erhaltungsdosis angezeigt. Der Einsatz der Allergen-Immuntherapie erfordert die Beurteilung eines Spezialisten – insbesondere bei Kindern (die Therapie gilt bei Kindern unter 5 Jahren selten als geeignet). Nur Ärzte, die allergologisch fortgebildet sind, sollten die spezifische Immuntherapie verabreichen.