Faktoren, die die Inzidenz von Infektionen beim Hüft- und Kniegelenkersatz beeinflussen EINE ANALYSE VON 5.277 FÄLLEN C. A. Willis-Owen, A. Konyves, D. K. Martin From Sportsmed SA, Adelaide, Australia J Bone Joint Surg [Br] 2010;92-B:1128-33. Die Infektion bleibt eine signifikante und häufige Komplikation nach GelenkersatzOperationen und es gibt eine Debatte über die auslösenden wichtigen Faktoren. Wenige Studien haben den Effekt der Operationszeit auf das Auftreten einer Infektion untersucht. Wir haben prospektiv Daten von 2.377 Hüft- und Knieersatz-Operationen, wie die Art der Operation selbst, die Operationszeit, die Verwendung von Drainagen, den verwendeten Operationsaal, den Chirurgen, Alter und Geschlecht gesammelt und eingeschlossen. In einer Untergruppe von 3.449 Knietotalendoprothesen wurde weiterhin die Blutsperrezeit mit der Operationszeit untersucht. Diese Variablen wurden mit Hilfe eines generalisierten linearen Modells auf oberflächliche, tiefe oder Gelenkinfektionen postoperativ gemäß der „Australian Surgical Side infection Criteria“ Definition untersucht. Die Gesamtinfektionsrate betrug 0,98%. In dem Gelenkersatz-Datensatz waren männliches Geschlecht (z = 3,097, p = 0,00195) und verlängerte Operationszeit (z= 4,325, p< 0,001) prädiktiv für eine Infektion. In der Knieuntergruppe waren männliches Geschlecht (z= 2,25, p = 0,2447), eine verlängerte Blutsperrezeit (z=2,867, p= 0,0414) und Knietotalendoprothese (versus unikompartimentelle Endoprothese) (z = -2,052, p= 0,0420) prädiktive Faktoren für eine Infektion. Diese Ergebnisse unterstützen die Sichtweise, dass eine verlängerte Operationszeit und das männliche Geschlecht mit einer erhöhten Inzidenz von Infektion assoziiert sind. Schritte zur Minimierung der intraoperativen Verzögerung sollten in die Wege geleitet werden. Besondere Sorgfalt sollte bei der Einführung neuer Maßnahmen angewendet werden, die die Operationszeit bei Gelenkersatz verlängern.