Analoge & Digitale SS 2009 Schaltungstechnik PSpice-Einführungskurs Termin: 20.-24.04.2009 Einleitung: Das Ziel des ersten Labortermins ist es, die StudentInnen mit der Simulationssoftware PSPICE vertraut zu machen. Gleichzeitig sollen die verschiedenen Simulationsarten anhand von Beispielen demonstriert werden. Dazu gehören: • Simulation im Frequenzbereich (AC) • Simulation im Zeitbereich (Transient) • Gleichstrom-Simulation (DC) • Simulation digitaler Schaltungen (Transient) Hinweise • PSPICE benutzt die Knotenpotential-Methode1 zur Berechnung elektrischer Netzwerke. Dies bedeutet, dass das Programm keine Spannungen liefert sondern Potentialwerte im Bezug auf einen Referenzpunkt in der Schaltung. Dieser Bezugspunkt wird durch das Masse-Symbol in der Schaltung festgelegt. D.h. in jeder Schaltung muss ein Masse-Punkt vorhanden sein. • Der Eingabe-Editor Schematics kann unter Start/Programme/PSpice Student/Schematics aufgerufen werden. • In der nachfolgenden Abbildung (links) sind die vier wichtigsten Schaltflächen aufgelistet. Rechts ist das Menü zur Auswahl der Bauelemente dargestellt. Die Bauelemente sind alphabetisch aufgelistet. Die Bauelemente sind bestimmten Bibliotheken zugeordnet welche mit der Schaltfläche Libraries dargestellt werden können. Dies bietet die Möglichkeit Bauelemente einer bestimmten Kategorie, z.B. Quellen oder analoge Bauelemente, schneller zu finden. 1 Diese und noch weitere Methoden werden in der Vorlesung Netzwerke behandelt. TU-Berlin 1/6 Mönich/Zinal • Bei der Platzierung der Bauelemente ist folgendes zu Beachten: Die Anschlüsse der Bauelemente sind numeriert. Beim Aufrufen eines Bauelementes hängt der Anschluss Nr.1 immer am Maus-Pfeil. Die Bauelemente können mit Strg-r, im mathematisch positiven Sinne, gedreht und mit Strg-f horizontal gespiegelt werden. Beides geschieht in Bezug auf Anschluss Nr.1. Die Anschlussnumerierung ist nach der Platzierung leider nicht mehr sichtbar, sie ist jedoch für die Ergebnissdarstellung unverzichtbar wie wir später sehen werden, deshalb sollte mann eine einheitliche Konvention bei der Platzierung einhalten (z.B. für horizentale Bauelemente Anschluss Nr.1 immer links und bei vertikalen Bauelementen Anschluss Nr.1 immer unten). • In der nachfolgenden Tabelle sind die in PSpice verwendeten Suffixe für die entsprechenden Einheiten dargestellt. Suffix f u meg TU-Berlin Name femto mikro mega Wert 10−15 10−6 106 Suffix p m g Name pico milli giga Wert 10−12 10−3 109 Suffix n k t 2/6 Name nano kilo terra Wert 10−9 103 1012 Mönich/Zinal Aufgaben: 1.Aufgabe: Parallel-Schwingkreis (AC-Simulation) • Geben Sie die nachfolgende Schaltung ein. Durch Doppelklick auf die Bauelemente lassen sich die Parameter einstellen. Die Simulation soll für verschiedene Werte von R1 durchgeführt werden. Das Programm bietet hierfür die möglichkeit eines Parametersweeps. Dazu muss der Wert des Widerstandes (r1) in geschweiften Klammern gefasst sein. Desweiteren muss die Variable (r1) mit einem bestimmten Nennwert in eine Paramenterliste eingetragen werden. Die Parameterliste ist in der allgemeinen Bauelementeliste unter param zu finden. Als Stromquelle benötigen wir IAC aus der Liste. Geben Sie 1A als Stromwert ein. Quelle 1A + - I1 Ri 1meg PARAMETERS: r1 1meg Parallel-Schwingkreis L1 C1 R1 {r1} • Berechnen Sie die Impedanz des Schwingkreises und bestimmen Sie den Wert von L1 für eine Resonanzfrequenz bei 5M Hz (C1 = 1pF ). • Nun soll eine AC-simulation für verschiedene Werte des Widerstandes R1 durchgeführt werden. Die folgende Abbildung zeigt die notwendigen Einstellungen und die resultierenden Kurven. • Nach der erfolgreichen Simulation erscheint ein schwarzes Fenster zur Darstellung der Ergebnisse. Mit Trace/Add Trace kann der gewünschte Strom oder das gewünschte Potential (in Bezug auf Masse) gewählt TU-Berlin 3/6 Mönich/Zinal werden. Soll die Spannung die an einem Bauelement abfällt dargestellt werden, so muss die Potentialdifferenz der beiden Anschlüsse des Bauelements dargestellt werden (z.B V(C1:2)-V(C1:1)). Bemerkung: Bei Bauelementen die einseitig an Masse angeschlossen sind genügt das Potential des anderen Endes da der Massepunkt immer den Potentialwert 0 hat. Um die Darstellungseinstellungen bei einer erneuten Simulation beizubehalten muss Analysis/Probe setup/Restore last probe session markiert werden. • Berechnen Sie die Güte des Schwingkreises und vergleichen Sie diese mit den Simulationsergebnissen für den kleinsten und den grössten Wert des Parameters R1. 2.Aufgabe: Vollweggleichrichtung (Mittelpunktschaltung) (Transient-Simulation) 1 TX6 D1N4002 R2 + V1 - D3 C1 TX7 1n VAMPL=220V D1N4002 D4 In dieser Aufgabe soll der zeitliche Verlauf eines mit der obigen Schaltung gleichgerichteten Signals simuliert werden. Als Spannungsquelle benötigen wir V SIN . Die primäre Spannung soll auf ein Zehntel runtergesetzt werden. Das Übersetzungsverhältnis des Transformators ist proportional zum Verhältnis der Wurzeln der Impedanzen von Primär- und Sekundärwicklung. Die nachfolgende Abbildung zeigt die Einstellungen für Quelle und Transformator. Desweiteren sind die Einstellungen für die Transient-Simulation dargestellt. TU-Berlin 4/6 Mönich/Zinal • Variieren Sie die Werte des Kondensators C1 mittels eines Parametersweeps im Bereich 0.1 − 5nF und erklären Sie den Einfluss auf das Ausgangssignal. 3.Aufgabe: Ausgangskennlinienfeld eines Transistors (DC-Simulation) Q1 Q2N2222 IDC + IB + UCE 5V 10uA - In dieser Aufgabe soll eine Kurvenschar von (IC (UC )) Kennlinien für verschiedene Basisströme IB aufgezeichnet werden. Dazu verwenden wir eine verschachtelte DC-Simulation. Die nachfolgende Abbildung zeigt die dazu notwendigen Einstellungen und das Ergebnis. • Erklären Sie mit Ihrem Wissen aus der Vorlesung die leichte Steigung der Ausgangskennlinien ausserhalb des Sättigungsbereichs. TU-Berlin 5/6 Mönich/Zinal 4.Aufgabe: Asynchroner Modulo 8 Zähler (Digitale Simulation) • Woran erkennen Sie, im Obigen Zeitablaufdiagramm, die Asynchronität der simulierten Schaltung? TU-Berlin 6/6 Mönich/Zinal