Chemiepraktikum PHZ G. Stalder Eiweiss-Nachweis Geräte: Reagenzgläser Bunsenbrenner Chemikalien: verdünnte Natronlauge verdünnte Kupfer(2)-sulfat-Lösung rohes Ei Versuchsdurchführung: Das Eiweiß in 300 ml Wasser lösen. Das erste Reagenzglas mit 5 ml Wasser füllen. In das zweite Glas 0,5 ml der Eiweißlösung mit 5 ml Wasser verdünnen. In jedes Reagenzglas nun 5 Tropfen CuSO4-Lösung und 5 Tropfen Natronlauge geben. Im ersten Glas bildet sich ein hellblauer Niederschlag. Die Lösung im zweiten Glas schlägt nach kurzer Zeit nach violett um. Erklärung: Bei Zugabe einer Lauge zu einer Lösung von Cu2+-Ionen fällt hellblaues Cu(OH)2 aus. Aminosäuren bilden mit Cu2+-Ionen einen dunkelblauen Komplex. Dieser ist so stabil, daß die Fällung ausbleibt. Mit Peptiden und Proteinen bilden Cu2+-Ionen einen violetten Komplex. Voraussetzung dafür ist, daß das Peptid mindestens zwei Peptidbindungen besitzt, d.h. diese Reaktion tritt erst mit Tripeptiden und längeren Aminosäureketten auf. Kupfer wird dabei insgesamt von vier Peptidbindungen komplexiert. Die charakteristische Farbreaktion bezeichnet man als Biuret-Reaktion. Biuret entsteht beim Erwärmen von Harnstoff: Über 140°C spaltet Harnstoff Ammoniak ab, wobei zunächst Isocyansäure (HN=C=O) entsteht. Diese reagiert mit einem weiteren Harnstoffmolekül zu Biuret. Während Harnstoff und Ammoniak blaue Kupferkomplexe bilden, sind die Komplexe mit Biuret violett.