CH / Bs PRAKTIKUM Aminosäuren und Proteine NACHWEIS-REAKTIONEN (I) Versuch 1 BIURET-PROBE Grundlagen: Die Biuret-Probe ist ein empfindlicher Nachweis für Proteine. Bei Zugabe einer Lauge zu einer Lösung von Kupfer(II)-Ionen fällt hellblaues, schwerlösliches Kupfer(II)-hydroxid aus. Aminosäuren bilden mit Kupfer(II)-Ionen einen dunkelblauen Komplex. Dieser ist so stabil, dass die Fällungsreaktion ausbleibt. Mit Peptiden und Proteinen bilden Kupfer(II)-Ionen einen violetten Komplex. Voraussetzung dafür ist, dass das Peptid mindestens zwei Peptidbindungen besitzt, d.h. diese Reaktion tritt erst mit Tripeptiden und längeren Aminosäureketten auf. Das Kupfer-Ion wird dabei von insgesamt vier Peptidbindungen komplexiert. Diese charakteristische Farb-Reaktion nennt man Biuret-Reaktion. Die Verbindung „BIURET“ entsteht beim Erwärmen von Harnstoff: Während Ammoniak und Harnstoff blaue Komplexe mit Kupfer(II)-Ionen bilden, sind die Komplexe mit Biuret und Proteinen violett. Reagenzgläser, Reagenzglasgestell, Spatel, Bechergläser, Tropfpipetten Aminosäuren: Glycin, L-Cystein, L-Glutaminsäurehydrochlorid, L-Tyrosin u.a. Aminosäuren Eiweiße: - Gelatine (= denaturiertes Kollagen; Kollagen = Protein aus Haut, Knorpel, Sehnen, Bändern...) - Albumin (= Protein aus Hühnereiweiß) - ggf. weitere vorhandene Proteine Sonstige: Natronlauge, konz (C), Kupfersulfat-Lösung (ca. 1 mol/L) Geräte: Chemikalien: Durchführung: Stellen Sie von den genannten Aminosäuren jeweils eine Lösung her, indem Sie eine kleine Spatelspitze der Aminosäure in ca. 5 mL Wasser geben; gießen Sie ggf. von ungelösten Anteilen ab (in ein zweites Reagenzglas). Stellen Sie von den Eiweißen jeweils eine Lösung her, indem Sie in ca. 50 mL Wasser 1-2 Spatel des Eiweißes geben, ggf. ungelöste Anteile absitzen lassen und dann ca. 5 ml der klaren Lösung in ein Reagenzglas geben. Geben Sie in jedes der Reagenzgläser nun ca. 5 Tropfen Kupfer(II)-sulfat-Lösung und 5 Tropfen Natronlauge (konz). Notieren Sie Ihre Beobachtungen Auswertung: Begründen Sie die Versuchsergebnisse unter Verwendung der oben genannten „Grundlagen“. Entsorgung: Alle Lösungen in den Entsorgungsbehälter „Schwermetall-Salze“ geben. Geräte reinigen, mit dest. Wasser nachspülen; auf das Trockengestell hängen. D:\68616020.doc Seite 1 von 1