Marken Edition 20 Insekten

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Marken Edition 20
Insekten
Die vielfältige Welt der Insekten
Von den Krebsen abstammend und aus dem Wasser kommend eroberten sie vor etwa 400 Millionen Jahren in Windeseile das Land. Ausgenommen die dauervereisten Pole
und die offenen Weltmeere haben sie von den heißesten
Wüsten bis zu den kalten Tundren, vom Hochgebirge bis
zu den tropischen Regenwäldern und den entlegensten Inseln alle Landlebensräume besiedelt. Mit der Erfindung der
Flügel setzten sie einen weiteren Meilenstein in ihrer
Erfolgsgeschichte. Damit waren der Annektierung der
dritten Dimension und einer schnelleren Ausbreitung keine
Grenzen mehr gesetzt. Insekten waren die ersten Herrscher
der Lüfte. Als die Evolution vor etwa 120 Millionen Jahren
die Blütenpflanzen hervorbrachte, war der Siegeszug der
artenreichsten Tiergruppe der Erde nicht mehr aufzuhalten.
Aus einem scheinbar einfachen Körperbauplan, gegliedert
in Kopf, Brust und Hinterleib sowie drei Beinpaaren am
Brustsegment und einem widerstandsfähigen Panzer aus
Chitin entstand ein enormer Formenreichtum.
Von weltweit über einer Million, der Wissenschaft bekannten Insektenarten sind die Käfer mit 360.000 Spezies die
artenreichste Insektenordnung, gefolgt von den Zweiflüglern
(Mücken und Fliegen) mit 150.000, Hautflüglern (Bienen,
Wespen, Ameisen) mit 132.000, Schmetterlingen mit
130.000 sowie den Schnabelkerfen (Wanzen, Zikaden,
Pflanzenläuse) mit 80.000 Arten. Aber auch Ordnungen
mit geringerer Diversität wie z.B. Lang- und Kurzfühlerschrecken, Libellen, Eintagsfliegen usw. können noch mit
einer unglaublichen Vielfalt aufwarten.
Riesenlibellen mit bis zu 75 cm Flügelspannweite waren in
der erdgeschichtlichen Periode des Perms die größten Insekten aller Zeiten. Mit dem Auftreten von frühen Flugsauriern,
die sowohl Konkurrenten im Luftraum als auch Nahrungskonkurrenz oder Fressfeinde waren, sind die Riesenformen
rasch von der Bildfläche verschwunden. Kleinere, schnellere und wendigere Modelle waren jetzt gefragt. Das
Größenspektrum der heute lebenden Insekten reicht von etwa
0,15 mm bei Erzwespen bis zu einer stattlichen Körperlänge
von etwa 30 cm bei Gespenstschrecken.
Ob Flechten, Blätter mit Fraßspuren, abgestorbene Pflanzenteile oder sogar Vogelkot, es gibt kaum etwas, das von
Insekten nicht bis zur Perfektion imitiert wird. Die wahren
Meister dieser Disziplin sind Gottesanbeterinnen und Stabheuschrecken. Während die Einen diese Strategie für die
Lauerjagd nutzen, versuchen die Anderen damit vermeintlichen Fressfeinden zu entgehen. Eine andere Möglichkeit
des Selbstschutzes ist es, wehrhafte Insekten nachzuahmen.
Auf Blüten sitzende Schwebfliegen sind die auffälligsten
Imitate von Bienen und Wespen, aber auch einige Käfer und
Schmetterlinge beherrschen diese Kunst des Täuschens.
Die mit den Schaben verwandten Termiten und die zu
den Hautflüglern gehörenden Ameisen, Wespen und Bienen haben unabhängig voneinander das soziale Leben in
Staatengemeinschaften erfunden. Mit streng hierarchischer
Arbeitsteilung wird für das Gemeinwohl des Staates gesorgt. Während sich die Arbeiter um die Einbringung von
Nahrung kümmern, den Nestausbau betreiben oder die
Königin versorgen, sichern die wehrhaften Soldaten das Volk.
Neben dieser äußerst erfolgreichen Lebensstratgie haben
Termiten und Ameisen einen enormen Anteil an der Biomasse
unseres Planeten.
Insekten vernichten Ernten, zerstören Wälder, vermiesen
uns stechend und blutsaugend den sommerlichen Freilandaufenthalt oder übertragen Krankheiten. Vielfach sind sie
uns als lästig und ekelig bekannt und wir bekämpfen sie,
ob in der Land- und Forstwirtschaft, aber auch in den eigenen Wänden, mit schweren Insektizid-Geschützen. Dass
uns diese Lebewesen aber vielfach auch nützlich sind, wird
oft aus den Augen verloren. Bienen haben wir zur Gewinnung von Honig domestiziert. In tropischen Ländern bilden
Insekten einen nicht unwesentlichen Teil eiweißreicher
Kost. Überhaupt gäbe es ohne diese Krabbelwesen weder
prächtige Blüten noch nahrhafte Früchte. Da unsere frühen
Vorfahren sich von Insekten ernährten, würde möglicherweise auch der Mensch ohne diese Tiergruppe gar nicht
existieren.
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ISBN-13 978-3-902799-92-0
20 besondere Briefmarken
9 783902 799920
Insekten
Gebänderte Prachtlibelle
(Calopteryx splendens)
Hauhechel-Bläuling
(Polyommatus icarus)
Gemeiner Rosenkäfer
(Cetonia aurata)
Grüne Heupferd
(Tettigonia viridissima)
Die Gebänderte Prachtlibelle
ist in besonnten Bereichen
entlang sauberer, langsam
fließender Bäche und
kleinerer Flüsse anzutreffen.
Der Hauhechel- oder auch
Gemeine Bläuling ist ein
häufiger und verbreiteter
Tagfalter. Er besiedelt offene
Bereiche, die feucht bis trocken
sein können, z.B. blütenreiche Glatthaferwiesen an
Böschungen, Dämmen und in
der Feldflur.
Der Goldglänzende- oder
auch Gemeine Rosenkäfer
gehört zu den geschützten
Käferarten. Er ist häufig an
Blüten, wie etwa von Rosen,
Obstgehölzen, Holunder,
Weißdorn oder Doldenblüten
anzutreffen.
Das Grüne Heupferd ist
eine der größten Langfühlerschrecken Mitteleuropas.
Sowohl die Larven als auch die
ausgewachsenen Heupferde
ernähren sich räuberisch von
Insekten, aber auch von weichen, krautigen Pflanzen.
Töpferwespe
(Eumenes papillarius)
Hirschkäfer
(Lucanus cervus)
Die Töpferwespe lebt immer
solitär. Das Weibchen baut
einzelne Brutzellen aus einem
Lehmgemisch. Diese werden jeweils mit einem Ei und betäubten
Insektenlarven als Proviant für
die eigene Nachkommenschaft
ausgestattet und anschließend
komplett verschlossen.
Hirschkäfermännchen
werden bis zu 75 mm lang
und leben maximal einen
Monat. Die Männchen
können ihr „Geweih“ nicht
zur Nahrungsaufnahme
nutzen, sie saugen und lecken
lediglich Pflanzensäfte.
Siebenpunkt-Marienkäfer
oder Siebenpunkt
(Coccinella septempunctata)
Hufeisenklee-Gelbling
oder Südlicher Heufalter
(Colias alfacariensis)
Nach der Paarung legen die
Weibchen des SiebenpunktMarienkäfers etwa 400 Eier
auf blattlausbefallene Pflanzenteile. Diese saugenden
Insekten sind die Nahrung der
bunt gezeichneten, nützlichen
Käferlarven.
Der Hufeisenklee-Gelbling ist
von Mai bis Oktober auf kalkreichen Mager- und Trockenrasen
sowie in trockenen Gebüschbzw. Waldsäumen anzutreffen.
Die Bunte Kornwicke und der
Hufeisenklee sind die Futterpflanzen der Raupen dieses Falters.
Europäische Gottesanbeterin
(Mantis religiosa)
Kleiner Fuchs
(Aglais urticae)
Igelfliege
(Tachina fera)
Streifenwanze
(Graphosoma lineatum)
Die Gottesanbeterin ist die
einzige in Mitteleuropa
vorkommende Fangschrecke.
Die Grundfärbung dieser gut
getarnten Lauerjägerin reicht
von zartgrün bis braun oder fast
schwarz. In Mitteleuropa ist sie
auf ausgesprochenen Wärmeinseln anzutreffen.
Die Raupen des Kleinen
Fuchs ernähren sich fast
ausschließlich von der Großen
Brennnessel. Da diese bevorzugt auf stickstoffreichen
Böden vorkommt, ist der Falter
dort besonders häufig.
Die tagaktive Igelfliege ist von
April bis Oktober an Waldrändern, -lichtungen, in naturnahen Gärten und großen Parks
zu finden. Während sich die
Larven parasitär von Schmetterlingsraupen ernähren, halten
sich die erwachsenen Fliegen
nektarsaugend auf Blüten auf.
Die Streifenwanze kommt in
Süd- und Mitteleuropa,
sowie in Westasien vor.
In Österreich ist sie an
warmen Böschungen und
Wiesen mit Südhanglage,
an Doldenblüten anzutreffen.
Mistbiene
(Eristalis tenax)
Gemeiner Bienenkäfer
(Trichodes apiarius)
Hottentottenfliege
(Villa hottentotta)
Heidegrashüpfer
(Stenobothrus lineatus) ♀
Die Mistbiene ist eine weltweit verbreitete, häufige und
auffällige Schwebfliegenart.
Wegen ihres oft massenhaften
Auftretens in der Nähe von
Misthaufen hat sie auch ihren
Namen bekommen.
Die Larven des Gemeinen Bienenkäfers leben räuberisch in
den Nestern von Solitärbienen
und in den Bienenstöcken der
Honigbiene. Der ausgewachsene Käfer hält sich im Mai und
Juni auf Doldenblüten auf.
Die Hottentottenfliege kann
vom Frühling bis in den
Sommer beim Besuch von
Blüten oder beim Sonnen auf
sandigen Böden beobachtet
werden. Die Art ist in
Nordafrika, Europa und Asien
verbreitet.
Der Heidegrashüpfer lebt
in Sandrasen, Weiden und
an Felskuppen, allgemein in
Trockengebieten wo er sich
von verschiedenen Gräsern
und Kräuterarten ernährt. Die
Weibchen legen ihre Eier in
die unteren Blattscheiden von
Gräsern.
Große Königslibelle
(Anax imperator) ♀
Gemeiner Ohrwurm
(Forficula auricularia)
Carpocornis pudicus
Raubfliegen oder Jagdfliegen
(Asilidae)
Die Große Königslibelle ist
häufig, vor allem in der Nähe
von stehenden Gewässern anzutreffen. Die Imagines fliegen
von Juni bis August. Zu ihrem
Nahrungsspektrum gehören
überwiegend Fliegen, Mücken
und andere Insekten.
Der Gemeine Ohrwurm ist
nachtaktiv und ernährt sich
sowohl von pflanzlicher als
auch von tierischer Kost. Weil
Ohrwürmer eine Vielzahl
verschiedener Schadinsekten
wie z.B. die Eier von Blattläusen fressen, werden sie als
nützlich betrachtet.
Carpocoris pudicus gehört
zur Familie der Baumwanzen
(Pentatomidae), die weltweit
mit etwa 6.000 und in
Mitteleuropa mit rund
70 Arten vertreten sind. Die
meisten davon ernähren sich
von Pflanzensäften.
Weltweit sind über 7.000
Raubfliegen-Arten bekannt.
Sie ernähren sich räuberisch
von anderen Insekten und
haben deshalb einen bedeutenden Einfluss auf die Regulierung in Ökosystemen.
Alle Fotos: Peter Sehnal, www.petersehnal.at
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